FD 144 Infopapier Es war ein Mensch
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FD 144 Infopapier Es war ein Mensch
FilmDokument Eine Veranstaltungsreihe von CineGraph Babelsberg, Berlin-Brandenburgisches Centrum für Filmforschung und dem Arsenal, in Zusammenarbeit mit dem Bundesarchiv-Filmarchiv und der Deutschen Kinemathek Nr. 144 10. September 2012 Einführung: Jeanpaul Goergen ES WAR EIN MENSCH (BRD 1950, R: Curt Oertel) Produktion: Curt Oertel Film-Studiengesellschaft mbH, Wiesbaden / Auftraggeber: Hilfswerk der Evangelischen Kirchen in Deutschland und Land Niedersachsen1 / Verleih: Matthias-Film GmbH / Regie: Curt Oertel / Drehbuch: Werner Pleister, Curt Oertel, Franz Oertel, Werner Hess / Kamera: Curt Oertel / Kamera-Mitarbeit: Andor von Barsy, Philipp Kepplinger, Willy Vlasdeck / Musik: Peter Voelkner / Ton: Benno Locher / Produktionsleitung: Franz Oertel Fsk: 4.8.1950, Nr. 1600, 35mm, s/w, Ton, 1.916 m / 13.6.1953, 35mm, s/w, Ton, 1.446 m, ab 12, feiertagsfrei Uraufführung: 6.8.1950, Stuttgart (Palast-Lichtspiele); 13.8.1950, Hannover; 17.9.1950, Berlin (West) Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv: 35mm, K 62386, 35mm, 1.912 m (= 69’53”) Credits laut Vorspann: Matthias Film GmbH zeigt den Film von / Curt Oertel / Es war ein Mensch / Lukas 30-3 / Musik: Peter Voelkner / Das Symphonieorchester der Stadt Wiesbaden / Kameramitarbeit: A. v. Barsy, Ph. Kepplinger, W. Vlasdeck / Ein Hilfswerk-Film über die diakonische Arbeit in der evangelischen Kirche. / Mitarbeiter: W[erner] Pleister, J. Stuhlmacher, W[erner] Hess, H[einz] Diez, W.G. Hartmann, H.J.[Hans-Jürgen] Wolff, H[erbert] Stief / Herstellung: Curt Oertel FilmStudiengesellschaft mbH, Wiesbaden Schloss Biebrich / Produktionsleitung: Franz Oertel 1 Evangelische Welt. Informationsblatt für die Evangelische Kirche in Deutschland. Bethel-Bielefeld, Jg. IV., Nr. 9, 1. Mai 1950, S. 286. Nach der NACHTWACHE2 ist der neue, im Auftrag des Hilfswerks der Evangelischen Kirchen in Deutschland von Curt Oertel hergestellte Film ES WAR EIN MENSCH... ein Versuch, in einem Dokumentarfilm ohne Spielhandlung etwas vom Dienst der Evangelischen Kirche zu sagen. Die Problematik eines solchen Versuches ist kaum geringer als bei einem sogenannten religiösen Spielfilm. Denn auch hierbei ist es eine kaum zu lösende Aufgabe, ein inneres Anliegen, d.h. in diesem Fall den inneren Auftrag für das karitative Handeln in einem realistischen Filmbild sichtbar werden zu lassen. Man kann nur versuchen, es transparent zu machen, sonst wird der Film aufdringlich und unglaubwürdig. Die filmischen Mittel müssen also sehr behutsam uns sparsam eingesetzt werden. Die gleiche Forderung ergibt sich aus einem anderen Grunde. Bei dem verständlichen Wunsch, in einem solchen Film Leistungen zu zeigen, droht sehr leicht die Gefahr, in einen propagandistischen Stil hineinzugeraten, gegen den man in Deutschland in Erinnerung an die NSV-Filme3 äußerst empfindlich geworden ist. Ein Film über die diakonische Arbeit der Kirche darf aber kein Propagandafilm sein, auch kein Rechenschaftsbericht. Er soll nur die Aufgabe zeigen, ihre Größe und die häufig recht unvollkommenen Versuche, sie zu lösen. Daher muss er in Wort und Bild schlicht und wahr sein. Jeder falsche Ton, jede Übertreibung, jeder Versuch, mehr zu zeigen, als in der kirchlichen Arbeit, gemessen an der Größe der Not, wirklich geschehen kann, würde den einzigen Zweck verfehlen, den ein solcher Film haben darf: dem Menschen das Los seiner Mitmenschen und die christliche Verpflichtung zur tätigen Nächstenliebe wieder etwas nahe zu bringen. Die letzte Schwierigkeit solcher Arbeit liegt schließlich darin, den filmischen Ausdruck auch für Aufgaben zu finden, die ihrer Natur nach unfilmisch sind und Arbeitsgebiete verschiedenster Art im gleichen Film zusammenzufassen. Diese Verbindung sucht der Film in dem Gleichnis vom Barmherzigen Samariter, aus dessen ersten Worten er seinen Titel erhalten hat. [...] So gibt dieser Film, dessen Aufnahmen in Berlin, Bayern, Baden, Württemberg, Hessen, im Rheinland, in Westfalen, Hannover und Schleswig-Holstein gemacht wurden, eine Art Querschnitt durch das soziale Leben Deutschlands nach dem Zusammenbruch. Er zeigt, wie die Kirche sich nicht mehr mit den überkommenen karitativen Aufgaben begnügen darf, sondern vor die ganze Härte unserer Zeit gestellt ist und nüchtern und praktisch dort mit Hand anlegen muss, wo die großen sozialen Probleme zu lösen sind. (Werbezettel, vermutlich hg. vom Hilfswerk über die diakonische Arbeit in der Evangelischen Kirche, Deutsche Kinemathek, Schriftgutarchiv) Hg.: CineGraph Babelsberg. Berlin-Brandenburgisches Centrum für Filmforschung e.V. | Redaktion: Jeanpaul Goergen | Informationen zu CineGraph Babelsberg und zur filmwissenschaftlichen Zeitschrift Filmblatt unter www.cinegraph-babelsberg.de | Kontakt: [email protected] 2 3 1949 von Harald Braun mit finanzieller Hilfe der Evangelischen Kirche gedrehter Spielfilm mit religiöser Thematik. Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV).