31. Oktober 2010 - altreformierte Kirche

Transcription

31. Oktober 2010 - altreformierte Kirche
ORGAN FÜR DIE EVANGELISCH-ALTREFORMIERTE KIRCHE IN NIEDERSACHSEN
Nr. 21, 120. Jahrgang
Sonntag, 31. Oktober 2010
3801. Folge.
Reformationsgeschichten
aufgeräumt, was an heidnischen Götzendienst erinnert.
Beim Stichwort Reformation denken wir unwillkürlich an
Sämtliche Kultgegenstände, die mit Baal und Aschera zu
Namen wie Luther, Calvin und Zwingli, die für eine der
tun hatten, werden niedergerissen und verbrannt. Das Volk
folgenreichsten Reformbewegungen in der Geschichte und
in Juda soll und will nur noch seinem Gott, dem Gott Abfür den beginnenden Protestantismus stehen. Es gibt aber
rahams, Isaaks und Jakobs dienen.
nicht nur diese Reformationsgeschichte. Auch vorher und
nachher hat es sie immer mal wieder
Eine Geschichte der Reformation –
gegeben – solche Zeiten der Erneueausgelöst durch das wiederentdeckte
Nur kein Reformstau!
rung und Umwälzung.
Wort Gottes. Das ist nicht nur bezeichnend für die ErneuerungsbeweJosia. Das ist ebenso tyDas wiederentdeckte Buch
muss gung unter
für die Aufbrüche und WendeIm Alten Testament finden wir eine
sich reformieren. pisch
zeiten in der Kirchengeschichte. Im
solche Reformationsgeschichte in 2.
16. Jahrhundert war es auch die
Könige 22 und 23. Sie spielt sich im
Was muss sich ändern,
Wiederentdeckung
des Evangeliums,
Südreich Juda während der Regiedie
zur
Reformation
führte. Es war die
was hat
?
rungszeit von König Josia ab. Ein im
Wiederentdeckung der Botschaft von
Tempel wiederentdecktes Gesetzder Rechtfertigung des Sünders allein
buch gibt den Anstoß für eine Radiaus
Gnaden, allein durch Christus, alkalreform im Lande. Josia hatte seinen Hofsekretär Schafan
lein
durch
den
Glauben,
die
völlig in den Hintergrund gerazum Tempel geschickt, der wegen umfangreicher Renovieten
war
und
durch
andere
Lehren verdrängt wurde. Die
rungsarbeiten einer Baustelle glich. Schafan sollte dafür
deutsche Übersetzung der hebräischen und griechischen
sorgen, dass das für die Renovierung in den Opferkasten
Texte, die auch den sogenannten Laien den direkten Zugang
eingelegte Geld gezählt und dann ordnungsgemäß den
zur Bibel ermöglichte, sowie die Erfindung der BuchdruckBauführern zwecks Materialbeschaffung übergeben wurde.
kunst sorgten für eine schnelle und weite Verbreitung der
Beim Hohepriester Hilkija angekommen, empfängt dieser
Bibel selbst und auch des reformatorischen Gedankenguts.
seinen Gast mit einem Buch in der Hand. »Ich habe dieses
Gesetzbuch gefunden im Hause des Herrn« (2. Kön. 22, 8).
Fortwährend erneuerungsbedürftig
Bei den Renovierungsarbeiten war es aufgetaucht. Schafan
Wir brauchen immer wieder die Erneuerung anhand des
hat nichts Eiligeres zu tun, als es mitzunehmen und König
Wortes Gottes. Die Kirchen, die Gemeinden, wir als ChrisJosia daraus vorzulesen. Das ist der Auslöser der großen Reten brauchen sie. Reformationsgeschichten muss es lauformbewegung.
fend neue geben, weil wir offen bleiben müssen für das,
Josia ist schockiert. Ihm sind die Augen aufgegangen.
was der Herr der Kirche mit uns vorhat. Dazu gehört das
»Niemand hat getan, was in diesem Buch steht. Der Herr
Forschen in seinem Wort nach dem angemessenen Weg somuss deswegen zornig auf uns sein. Schon unsere Väter hawie das Gebet um Weisung und Einsicht.
ben nicht auf die Weisungen gehört« (2. Kön. 22, 13 nach
Oft sind solche Erneuerungsbewegungen mit schmerzlichen
»Hoffnung für alle«). Umgehend wird die Prophetin Hulda
Trennungen und Spaltungen einhergegangen, weil man sich
um Rat gebeten, und sie bestätigt den Ernst der Lage. Gottes
nicht auf ein gemeinsames Verständnis umstrittener BibelausZorn würde nicht aufzuhalten sein. Josia aber werde das
sagen und einen gemeinsamen neuen Weg verständigen
kommende Unheil nicht mehr erleben müssen, weil er einkonnte, den alten aber auch nicht gemeinsam weitergehen
sichtig war und begriff, was die Stunde geschlagen hatte und
konnte und wollte. Zu verstehen sind solche Ereignisse nur
die Konsequenzen daraus zog. Zu diesen Konsequenzen geaus der jeweiligen Zeit heraus. Sie sind immer wieder eine grohört das öffentliche Vorlesen des wiedergefundenen Gesetzße Herausforderung für die Kirchengeschichtler.
buches mit der daraufhin eingeleiteten Radikalwende.
Es ist ermutigend, dass es auch Beispiele von Erneuerungsbewegungen ohne Trennungen gibt, von »Reformationsge»Wir wollen wieder dem Herrn gehorchen ...« schichten« innerhalb von Kirchen und Gemeinden und von
solchen, bei denen Christen unterschiedlicher Konfessionen
Josia schließt einen Bund vor Gott mit folgender Erkläeinander in der Ökumene näherkommen, voneinander lerrung, mit der das versammelte Volk sein Einverständnis benen, gemeinsam nach Gottes Willen für Gegenwart und Zukundet: »Wir wollen wieder dem Herrn gehorchen und
kunft fragen und um Wegweisung beten. Das Buch der Bünach seinem Gesetz leben und seine Gebote und Weisuncher will laufend wiederentdeckt werden als Gottes Botgen befolgen. Wir wollen alle Bundesbestimmungen einschaft für die ganze Welt und seine Kraft entfalten.
halten, die in diesem Buch aufgeschrieben sind« (2. Kön.
Habbo Heikens, Wilsum
23, 3). Unmittelbar danach wird auf ganzer Linie mit allem
Kirche
Bestand
I M
S TR OM
DE R
Z EI T
Klar und konsequent
Am 3. Oktober hielt Bundespräsident Christian Wulff eine Rede zum 20. Jahrestag
der Deutschen Einheit und traf mit seiner Aussage zum Islam in Deutschland einen
Nerv: »Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört
zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte. Aber der
Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland.« Wulff erntete Zustimmung und
Lob, aber auch Kritik und Widerspruch, zum Beispiel aus der CSU. Am 19. Oktober
hielt Wulff als erster deutscher Bundespräsident eine Rede im türkischen Parlament
und handelte logisch und konsequent: »Das Christentum gehört zweifelsfrei zur
Türkei«, sagte Wulff. Es gab Beifall, aber auch Zurückhaltung.
Offener und
respektvoller Umgang
Der Bundespräsident betonte die lange
Tradition der deutsch-türkischen Beziehungen und warnte vor einer »falschen
Konfrontation« von Deutschen und Türken. Diese Bemerkung zielte wohl in erster
Linie auf die deutsche Innenpolitik und
die hitzig geführte Integrationsdebatte.
Schon zum Auftakt seines Besuches hatte
sich Wulff in einem Interview mit der türkischen Tageszeitung »Hürriyet« gegen einen Zuzugstopp für Zuwanderer aus der
Türkei gewandt, wie ihn CSU-Chef Horst
Seehofer gefordert hatte: »Zu behaupten,
eine ganze Gruppe könne und wolle sich
nicht integrieren, halte ich für falsch. Ich
wende mich gegen jedes Pauschalurteil.«
Türkische Staatsbürger
gehören zu unserem Land
Die türkischen Zuwanderer in der Bundesrepublik »gehören zu unserem Land«,
sagte Wulff. Einwanderer hätten Deutschland »vielfältiger, offener und der Welt zugewandter gemacht«. Auch müsse kein
Zuwanderer seine kulturelle Identität aufgeben. Wulff: »Als ihr aller Präsident fordere ich, dass jeder Zugewanderte sich
mit gutem Willen aktiv in unsere deutsche
Gesellschaft einfügt.«
Es sei wichtig, auch die Probleme klar
zu benennen. »Dazu gehören das Verharren in Staatshilfe, Kriminalitätsraten, Machogehabe, Bildungs- und Leistungsverweigerung.« In Deutschland müssten die
Werte des Grundgesetzes eingehalten
werden, »zuallererst die Menschenwürde,
aber auch die freie Meinungsäußerung,
die Gleichberechtigung von Mann und
Frau und der religiös und weltanschaulich
neutrale Staat«, sagte Wulff. Er rief die
Türken in Deutschland erneut auf, die
deutsche Sprache zu lernen und sich an
die »geltenden Regeln« zu halten.
Bauchschmerzthemen
nicht ausgeklammert
Israel, Iran, Armenien – Wulff schwieg
nicht zu schwierigen Themen, etwa dem
Seite 164
Verhältnis der Türkei zu Israel. Das Existenzrecht und die Sicherheit des Staates Israel seien vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte »für uns nicht verhandelbar«. Kritik äußerte er am Atomprogramm
des Iran. Deutschland habe weiterhin
Zweifel an dessen ausschließlich friedlichem Charakter und teile die Sorge der
Türkei, dass es zu einem nuklearen Wettlauf im Nahen und Mittleren Osten komme, wenn nicht gegengesteuert werde.
Wulff klammerte auch ein Thema nicht
aus, das in der Türkei besonders belastet
ist: der Mord an Hunderttausenden von
Armeniern während des Ersten Weltkrieges. Die Türkei habe die volle Unterstützung Deutschlands für ihre Bemühungen,
das Verhältnis zu Armenien zu verbessern,
sagte Wulff. Nach einem Exkurs über die
deutsche Geschichte fügte er hinzu: »Die
Überwindung historischer Gegensätze ist
nicht möglich, ohne sich mit der eigenen Verantwortung auseinanderzusetzen.«
Die »Bitte« an seine Gastgeber, gegenüber
Armenien versöhnlich voranzugehen, war
für die Abgeordneten ein schmerzhafter
Hinweis auf eigenes Versagen.
Freie Religionsausübung
»Die Religionsfreiheit ist Teil unseres Verständnisses von Europa als Wertegemeinschaft«, betonte Wulff. In Deutschland
könnten Muslime ihren Glauben »in würdigem Rahmen praktizieren«, was an der
wachsenden Zahl der Moscheen ablesbar
sei. »Gleichzeitig erwarten wir, dass Christen in islamischen Ländern das gleiche
Recht haben, ihren Glauben öffentlich zu
leben, theologischen Nachwuchs auszubilden und Kirchen zu bauen.« Damit
sprach Wulff die Probleme der Christen direkt an. »Wir müssen religiösen Minderheiten die freie Ausübung ihres Glaubens
ermöglichen«, sagte Wulff. »Das ist nicht
unumstritten, aber es ist notwendig«,
fügte er hinzu. »Ich höre mit großer Begeisterung, dass in der Türkei Stimmen zu
hören sind, die mehr Kirchen für Gottesdienste öffnen wollen. Zu dieser Entwicklung möchte ich Sie nachhaltig ermutigen.« Wulff nahm im Laufe seiner Reise
an einem Gottesdienst in der Paulus-Kirche im südtürkischen Tarsus teil.
Türkei auf dem Weg
nach Europa?
Die Türkei nähere sich mit ihren Verfassungsreformen den europäischen Standards an. »Ich möchte Sie ausdrücklich ermuntern, auf diesem Weg fortzuschreiten«, sagte Wulff mit Blick auf die langwierigen
EU-Beitrittsverhandlungen
des
Landes. Diese müssten »in einer fairen und
ergebnisoffenen Weise« geführt werden.
Die Aussage liegt auf der Linie der jetzigen
deutschen Regierungspolitik. Manche verstehen sie auch in dem Sinn: So schnell
kann’s nicht gehen! Doch gibt es keine Alternative, als Ankara in der Hoffnung auf
mehr Freiheit und Toleranz auf seinem eingeschlagenen Reformkurs und damit natürlich auch auf seinem Weg nach Brüssel
zu bestärken.
Zuvor hatte der Bundespräsident am
Mausoleum des türkischen Republikgründers Mustafa Kemal Atatürk in Ankara
den offiziellen Teil seines Besuches begonnen und einen Kranz am Grabmal niedergelegt. Wulff war am Vorabend in Begleitung seiner Frau Bettina und einer 15köpfigen Wirtschaftsdelegation in Ankara
eingetroffen.
Quellen: Pressestelle des Bundespräsidialamtes und Nachrichtenagenturen
Jan Alberts, Nordhorn
Gottes Wort
und
Menschenwort
»Kommt herzu, lasst uns dem
HERRN frohlocken und jauchzen dem Hort unseres Heils! ...
Denn in seiner Hand sind die
Tiefen der Erde, und die Höhen
der Berge sind auch sein.«
Psalm 95, 1 und 4
»Ich war bei Gott,
ich war beim Teufel,
sie kämpften um mich,
Gott hat gewonnen.«
Mario Sepúlveda,
chilenischer Bergarbeiter,
am 13. Oktober 2010,
nach 69 Tagen
in mehr als 600 Metern Tiefe.
33 Bergleute, die in der
Kupfer- und Goldmine San José
eingeschlossen waren,
konnten mit einer engen
Rettungskapsel geborgen werden.
Kirchengeschichte und Theologie
125 Jahre
altreformierte Gemeinde Laar (2)
Warum gründete man in Laar noch 1885 eine eigene Gemeinde? Das Zusammenwirken einer Vielzahl von Gründen hat hier wohl wie auch andernorts zwischen 1838 und 1849 dazu geführt.
Zwar verspottete man Pastor Hendrik Marten Hoogklimmer (1810 bis
1887), der von 1837 bis 1872 in Laar
tätig war, gerne als »Blümchenprediger«, der nur wenig predigte von Bekehrung und Buße (Pieter de Jong in:
Reformiertes Bekenntnis in der Grafschaft Bentheim 1588 bis 1988, zitiert nach Ringena S. 179). Mehrere
Male war er Vorsitzender der Klassis … »Die Auseinandersetzung muss
er so weit wie möglich gemieden haben«, schreibt De Jong.
Aber die Zustände waren nicht so,
dass sich in Laar eine eigene altreformierte Gemeinde bildete. Die reformierte Gemeinde, die bis 1922 nur
den Ort Laar einschließlich Laarfeld
und Laarbruch mit insgesamt 67
Haushalten umfasste und vorzeiten
von einem Patron unterhalten wurde,
war allein schon so klein, dass sie
kaum eigenständig existieren konnte.
Sie stand 1922 nach der Ablösung des
Patronats schon einmal kurz vor einem Anschluss an Emlichheim, bevor
die Orte Eschebrügge, Agterhorn und
halb Heesterkante Laar zugesprochen
wurden. Vielleicht war den Laarern in
der Zeit der Abscheidung zwischen
1838 und 1880 bewusst, dass man
nur gemeinsam überhaupt eine Kirche im Dorf erhalten konnte.
Einige wenige Laarer gehörten schon
recht früh – seit 1845 – der altreformierten Gemeinde Emlichheim an.
Auch diese Gemeinde war anfangs und
insbesondere nach den Auswanderungen zwischen 1847 und 1866 so klein,
dass sie die Unterstützung aus Laar
und Hoogstede dringend benötigte. In
Emlichheim baute man 1881 eine
neue altreformierte Kirche. Offenbar
wurden 1885 die Laarer Beiträge für
die neue Kirche in Emlichheim zurückerstattet. Geld war also wieder vorhanden – mit dem man in Laar ein Pastorat bauen konnte.
Niederländische Sprache
Ich teile die Einschätzung von Pastor
Warsing, der von 1888 bis 1905 als reformierter Pastor in Laar tätig war. Er
nennt die durchgängige Beibehaltung
der niederländischen Sprache als einen wesentlichen Grund der Trennung – und sieht im reformierten
Kirchbau von Laar von 1863 eine Veranlassung.
1866 bekommt der reformierte Kirchenrat jedenfalls einen Brief »in hetwelke de Separatisten hun Afscheiding van de Herv. Kerk in het Graafschap Bentheim bekend maakten«.
Der Kirchenrat geht nicht darauf ein,
sondern erinnert die Briefschreiber an
ihre Pflichten, so De Jong.
Die altreformierte Abkehr von Liedern und Gesängen und das Festhalten am Heidelberger Katechismus
mögen neben einer strengeren und
enthaltsameren Lebensführung weitere Gründe sein.
Noch bis vor wenigen Jahren gab es
in den Schützenvereinen der Grafschaft nur wenige reformierte und
noch weniger altreformierte Mitglieder. Waren Kirmes, Jahrmärkte, Gastwirtschaften u.a. um 1850 recht beliebt, so hielten sich nach 1900 sowohl
Reformierte wie auch Altreformierte
von diesem »weltlichen Treiben« und
diesen Orten fern. Erst die Umwälzungen des Zweiten Weltkrieges veränderten diese Einstellung.
Pastor B. Warsing aus Laar schreibt
am 11. Februar 1890 an den Landrat
in Bentheim (»Umkehr und Erneuerung« Seite 354): »In unserer Gemeinde befinden sich gegenwärtig 75 sog.
Altreformierte, die die Separation
(Trennung) vollzogen haben. Den
faktischen Austritt aus unserer Kirchengemeinde haben diese Separatisten erst seit dem Jahr 1863 geltend
gemacht, als die beim Bau der neuen
(reformierten) Kirche erwachsenen
Unkosten aufgebracht werden sollten. Seit jener Zeit ist ihre Zahl allmählich gewachsen, bis zum Jahre
1882, da der letzte in unserer Gemeinde vorgekommene Austritt vollzogen wurde.« Er meint ein wenig
weiter in seinem Brief: »Es lässt sich
nicht verkennen, dass die Hauptstütze der Separation zur Zeit der unumschränkte Gebrauch der holländischen Sprache ist.«
Kirchbau 1863
Die zuletzt genannte Ursache hat Pastor Warsing sicher richtig gesehen,
die erste weniger. Der Kirchbau in
1863 war kein Grund für einen Austritt. Warsing schreibt vom »faktischen« Austritt. Das bedeutet, der
Austritt war schon vorher vollzogen,
er wurde nun aber noch einmal
schriftlich dargelegt.
Mit den altreformierten Kirchenbüchern von Emlichheim kann man
belegen, dass 1863 insgesamt elf Laarer in der altreformierten Gemeinde
Emlichheim konfirmiert oder neu
aufgenommen wurden. Es sind Gerd
Jan Prenger (1866 USA), Annegien
Gebben, Hendrik Loeks, Jan und Fenne Schievink, Steven Altena, Hindrik
Jan Loeks und Marijgien geb. Warsen, Gerriet Jan Loeks sowie Hendrik
Jan und Ike Langejans. Wer von ihnen »normal« in Emlichheim »konfirmiert« wurde und wer von der reformierten Gemeinde übergetreten
ist, kann man im Gliederverzeichnis
nicht sehen.
Wechsel
In der reformierten Gemeinde wurde
noch nach 1910 niederländisch gesungen, in der altreformierten bis in
die 1950er Jahre. Zwischenzeitlich
war die niederländische Sprache in
der Kirche unter den Nationalsozialisten von 1936 bis 1945 verboten gewesen.
Der altreformierte Pastor Köster
predigte noch regelmäßig niederländisch, sein Nachfolger, Pastor Alsmeier, ab 1964 nur noch sporadisch.
Die Protokolle im altreformierten
Kirchenrat in Laar sind bis Ende
1966 in niederländischer Sprache
verfasst worden. Ab 1953 wurde in
der altreformierten Gemeinde Laar
ein Gottesdienst im Monat in deutscher Sprache gehalten, ab 1964 sollte der Pastor noch dann und wann
einen niederländischen Gottesdienst
halten.
1974 kam Pieter de Jong aus den
Niederlanden als Pastor in die evangelisch-reformierte Gemeinde Laar. Er
zog 1980 in die Niederlande zurück
und arbeitet heute in RotterdamDelfshaven. 1997 wechselte Pastor
Jan Fischer von der altreformierten
Gemeinde Laar in die niederländische Gemeinde Emmen.
Pastor Heit Duif
(1879 bis 1887)
Zur Trennung kam es in Laar unter
Pastor Heit Duif (1849 bis 1927).
Seite 165
De Jong weiß über diese Zeit: »Zu einer selbständigen Gemeinde kam es
in Laar erst im Jahre 1885 ... Einige
Jahre vorher, im Jahre 1880, wandte
sich der ganze Kirchenrat mit einer
Beschwerdeschrift gegen die Predigt
von Duif an die Classis: Duif predige
die Allgemeine Versöhnung und weiter ganz viel Moral. In einem Gespräch mit dem Moderamen der
Classis wurde die Sache beruhigt. Ein
Ältester machte da nicht mit, er wurde bald bei den Separatisten angetroffen. In Hoogklimmers Zeit war
der Boden dafür reif gemacht worden.« (Nach Ringena S. 180)
Gerrit Jan Beuker, Laar
Fortsetzung folgt
Pastor Heit Duif
Dieses Foto fehlte bis vor Kurzem noch in
der Fotogalerie der Pastoren im reformierten Gemeindehaus.
NACHRUF
Johannes Hansen
Ein Leben für die Verkündigung des Evangeliums: Der evangelische Missionsexperte und Buchautor verstarb am 12. Oktober mit 80 Jahren nach
kurzer, schwerer Erkrankung.
Der langjährige Leiter des »Volksmissionarischen Amtes« der Evangelischen Kirche von Westfalen galt in
den 70er- und 80er-Jahren als einer
der bekanntesten Prediger in Deutschland. Hansen wurde durch Evangelisationen, Jugendwochen und Vorträge bundesweit bekannt. Von 1979 bis
1997 gehörte er der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD) an. In der westfälischen Kirche
leitete er 24 Jahre lang das Amt für
missionarische Dienste (AMD).
Der in Nordfriesland geborene
Hansen kam 1958 als »evangelistischer Prediger« in die Einrichtung
in Witten, die damals noch Volksmissionarisches Amt hieß und heute in Dortmund angesiedelt ist.
Hansen engagierte sich auch im Bereich der Evangelischen Allianz sowie in den Vorständen verschiede-
Protestantse Kerk in Nederland
PKN – Übersicht
Die neuste Ausgabe von »Kerkinformatie«, dem offiziellen Mitteilungsblatt
der Protestantischen Kirche in den Niederlanden (PKN), enthält für Oktober
2010 eine Beilage. Darin kann man Zahlen und Fakten lesen über Arbeit der
Kirche. Einiges mag auch für »Grenzboten«-Leser/-innen interessant sein.
Die PKN zählen Ende 2009 insgesamt
2 096 744 Glieder. Sie werden unterteilt in 855 931 bekennende Glieder,
933 328 Taufglieder und 307 515 übrige Glieder (zu ihnen gehören Gastglieder, nicht getaufte Kinder und
Mitlebende).
Zur größten, immer noch wachsenden Gruppe der Taufglieder gehören
auch viele Erwachsene, die kein Öffentliches Glaubensbekenntnis abgelegt haben. Dass auch nicht getaufte
Seite 166
Kinder hervormder Eltern als »Geburtsglieder« geführt wurden und
werden, ist eine niederländische Besonderheit.
Weitaus am stärkten ist die PKN in
den Provinzen Südholland und Gelderland vertreten.
Die Gemeindeglieder verteilen sich
folgendermaßen über die einzelnen
Provinzen:
Groningen/Drenthe
200 521
Friesland
179 099
ner Glaubenskonferenzen. Außerdem war der Pfarrer auf Kirchentagen und als Autor aktiv. Noch im
April war sein Buch »Abenteuer
Glaube« im Luther Verlag erschienen. Der Vater von vier Kindern lebte mit seiner Frau im tätigen Ruhestand in Witten an der Ruhr. Bis zuletzt arbeitete Johannes Hansen in
Internetkolumnen und Zeitungsbeiträgen an dem, was er als Herzensanliegen und persönlichen Auftrag
empfand: der zeitgemäßen Weitergabe der Frohen Botschaft von der
Gnade Gottes.
Hansen habe das geistliche Leben
der Landeskirche über 50 Jahre lang
geprägt, würdigte ihn der Präses der
Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß. Der Theologe sei ein
begnadeter Prediger des Evangeliums und Verkünder der frohen Botschaft von Gottes Zuwendung zum
Menschen gewesen. Er habe volksnah gepredigt und habe so auch
dem Evangelium Fernstehende mit
seiner Botschaft erreichen können.
Mission und Evangelisation sei sein
Lebensthema gewesen, sagte die
AMD-Leiterin, Pfarrerin Birgit Winterhoff. Sein Engagement habe auch
auf der Ebene der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dazu beigetragen, dass die EKD 1999 auf ihrer Synode in Leipzig Mission zum
Schwerpunkt gemacht habe. Hansen
habe zudem Generationen von Theologen in Westfalen und darüber hinaus geprägt.
gmh/epd
Overijssel/Flevoland
260 935
Gelderland
379 169
Utrecht
177 494
Noord-Holland
157 840
Zuid-Holland
549 030
Zeeland
77 004
Noord-Braband/Limburg
115 682
Die Evangelisch-reformierte Kirche
mit ihren Schwerpunkten in Ostfriesland und der Grafschaft Bentheim
nimmt sich dagegen vergleichsweise
klein aus: Sie zählt etwa 180 000 Glieder in 142 Gemeinden.
Die PKN besteht Ende 2009 aus 1696
Ortsgemeinden. In 202 dieser Orte und
Städte hat man mehr oder weniger eigenständige Bezirks- oder Ortsteilgemeinden gebildet. Insgesamt ergeben
sich so 1898 einzelne Gemeinden.
Die »Dienstenorganisatie« der PKN
entspricht mehr oder weniger einem
Landeskirchenamt in Deutschland. In
Utrecht, dem Sitz der Kirche, und von
Utrecht aus arbeiten insgesamt 418
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf
insgesamt 338 Vollzeitstellen im
Dienst der Gesamtkirche. Vielleicht
kann man daraus ersehen, wie viel Organisation und Planung nötig ist, um
eine so große Kirche instand zu halten.
Der Haushalt des Kirchenamtes in
Utrecht umfasste 2009 insgesamt
rund 66 Millionen Euro. Im Haushaltsplan für 2009 waren rund 65
Millionen vorgesehen. Die einzelnen Einnahmen und Ausgaben mö-
Synodalverband Grafschaft Bentheim
Verbandssynode am 6. Oktober 2010
Der Austausch über die Beratungen in den Kirchenräten zu den Überlegungen und Vorschlägen, die Dr. Baarlink der Verbandssynode in Bad
Bentheim am 30. September 2009 vorgelegt hatte, Berichte der Ausschüsse
und Beauftragten sowie Wahlen und Ernennungen – das waren die hauptsächlichen Tagesordnungspunkte der Verbandssynode in Hoogstede.
Eröffnung
»Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen«
(Galater 6, 3). Ochs und Esel, fast auf
jeder Darstellung der Geburt Jesu zu sehen, obgleich sie in den biblischen
Weihnachtsgeschichten nicht erwähnt
werden, könnten uns ein Vorbild sein,
sagte Pastor Christoph Heikens, Kirchenratsvorsitzender der einberufenden Gemeinde Hoogstede. Jesaja von
Jerusalem, der die rechtlosen Verhältnisse und sozialen Missstände in Israel
beklagte, habe gesagt: »Ein Ochse
kennt seinen Herrn und ein Esel die
Krippe seines Herrn, aber Israel kennt’s
nicht, und mein Volk versteht’s nicht«
(Jes. 1, 3). In diesem Sinn stehen die
Tiere an der Krippe für die ganze
Schöpfung, die ihren Herrn kennt. Pastor Heikens erinnerte an das befreiende
Wirken Jesu, dem wir das neue Leben
verdanken, das nicht geprägt ist vom
Steinzeit-Recht des Stärkeren, sondern
vom entlastenden Handeln in der
Nächstenliebe.
27 Abgeordnete – je drei aus den
acht Grafschafter Gemeinden und der
Niederländisch-reformierten Gemeinde Wuppertal – waren anwesend.
Mehrere nahmen zum ersten Mal an
einer Verbandssynode teil. Sie bekräftigten die Aussage: »Ich erkläre vor
Gott und dieser Synode meine Übereinstimmung mit dem in Artikel 1 der
Kirchenverfassung beschriebenen Bekennen der Evangelisch-altreformierten Kirche in Niedersachsen und meine Bindung an deren Ordnungen«
(Kirchenverfassung, Art. 54).
Außer den Abgeordneten begrüßte
der Präses, Pastor Gerold Klompmaker,
Brigitte Moß, die Synodalverbandssekretärin, Margret Eichwede, Kuratoriumsmitglied der Stiftung Kloster Frenswegen, und Pastor Lothar Heetderks,
Nordhorn. Vertreter des evangelischreformierten Synodalverbandes waren
– wegen einer Sitzung des Moderamens – nicht anwesend.
Zweiter Gottesdienst
Wie im Frühjahr beschlossen, fand in
dieser Sitzung ein »Austausch über die
Beratungen in den Gemeinden bezüglich des zweiten Gottesdienstes« statt.
Dr. Heinrich Baarlink hatte der Verbandssynode im Herbst 2009 Überlegungen vorgelegt, um die zweiten Gottesdienste »für den Aufbau der Gemeinde in unserer Zeit neu fruchtbar
zu machen«. Mit den Überlegungen
waren konkrete Vorschläge verbunden,
nämlich Fürbittgottesdienste (jeweils
mit einem Informationsteil, Fürbitten
und der Mitwirkung engagierter Gemeindeglieder oder Gäste) für verfolgte
Christen, die weltweite Verkündigung
des Evangeliums, die Bibelverbreitung,
die diakonische Arbeit und die Friedensarbeit der Kirche sowie Gottesdienste, die das Anliegen der Lehrgottesdienste aufnehmen und der Auskunftsfähigkeit und Festigung im
Glauben dienen (Glaube in einer multireligiösen Welt, Jugendgottesdienste,
Musikgottesdienste, Liedgottesdienste).
Kirchenräte sollten Gottesdienstpläne
erstellen und Ausschüsse oder Liturgiegruppen für die Vorbereitung der Gottesdienste bilden. Ein übergemeindlicher Ausschuss sollte bei der Beschaffung von Informationen und Auswertung der Erfahrungen behilflich sein.
Die Vorschläge wurden in den Kirchenräten erörtert, in einigen Gemeinden auch in Gemeindeversammlungen, in anderen soll dies noch geschehen. Die Ergebnisse sind unterschiedlich, zum Teil begründet im
unterschiedlichen Ist-Zustand. In der
Gemeinde Wuppertal wird nicht zu
gen Interessierte in der Beilage von
»Kerkinformatie« nachlesen. Ein
Exemplar dieser Zeitung geht monatlich an jede altreformierte Gemeinde.
Gerrit Jan Beuker, Laar
zweiten Gottesdiensten eingeladen.
Pastor Lüchtenborg: »Diese Tradition
ist im Krieg kaputtgebombt worden.«
In der Grafschaft hat die Teilnahme
an den zweiten Gottesdiensten eine
rückläufige Tendenz, in der Obergrafschaft mehr als in der Niedergrafschaft. Aus mehreren Kirchenräten
wurde berichtet: »Nachmittags kommen 50 bis 70 Gemeindeglieder, überwiegend ältere, die einen Lehrgottesdienst erwarten.« Andernorts gibt es
regelmäßig alternative Angebote (z.B.
Jugendgottesdienste in Veldhausen).
In allen Gemeinden werden die
Vormittagsgottesdienste regelmäßig
oder gelegentlich in aufgelockerter
Form gefeiert – z.B. mit Kindergottesdienst- und Gemeindegruppen. Thematisch sind die Vormittagsgottesdienste oft an einem der oben genannten Inhalte orientiert.
Die Anregung, die Gottesdienstordnung zu ändern und das Glaubensbekenntnis zu einem Element der Vormittagsgottesdienste zu machen,
wurde an die Synode weitergegeben.
Nach den synodal vereinbarten Gottesdienstordnungen hat das Glaubensbekenntnis seinen Platz im Allgemeinen im zweiten Gottesdienst. »Es
kann auch in den Vormittaggottesdienst aufgenommen werden« (Gemeindebuch 2006, Seite 8 f.).
Bericht des Moderamens
Präses Gerold Klompmaker erwähnte
u.a. erste Überlegungen in der gemeinsamen (ref./altref.) Moderamenssitzung zu einer weiteren gemeinsamen Verbandsynode, außerdem die
Zusammenarbeit mit dem Synodalverband Ostfriesland in der Visitation;
an drei Visitationen in Ostfriesland
hat ein Grafschafter Visitator teilgenommen. Erinnert wurde an den Umzug der Ehepaare Heerspink und Visser; die Grafschaft sei um zwei emeritierte Pastoren reicher geworden.
Berichte von Ausschüssen
und Beauftragten
Pastor Dieter Bouws, Leiter des Arbeitskreises »Kirche und Israel«, legte einen
schriftlichen Bericht über die Aktivitäten des Arbeitskreises vor. Er bat darum, dass der Synodalverband einen
Antrag an die Synode richte, damit ein
Seite 167
Synodeausschuss die Arbeit übernehme. Im Gespräch wurde auf Vorteile
der bestehenden Regelung hingewiesen (Zahl der mitwirkenden Personen,
Schmälerung des synodalverbandlichen Arbeitsfeldes). Beschlossen wurde, der Bitte zu entsprechen und einen
Antrag an die Synode zu richten.
Margret Eichwede berichtete über eine Kuratoriumssitzung der Stiftung
Kloster Frenswegen. Seit September
steht Dr. Stephanie van de Loo, römisch-katholische Theologin aus Rheine, in Diensten des Klosters und komplettiert das Team der Studienleitung.
Baumaßnahmen an der Klosterbrücke
konnten abgeschlossen werden, an anderer Stelle wurden Sanierungs- und
Erweiterungsmaßnahmen in Angriff
genommen. Das neue »Forum Kirchenmusik« thematisiert die Bedeutung der
Musik für die christliche Kirche.
Pastor Friedhelm Schrader erläuterte die Zurüstungs- und Schulungsabende. An drei Abenden im September trafen sich 20 bis 25 in diesem
Jahr eingeführte Älteste zur Besinnung auf ihren Dienst und gegenseitigen Beratung und Ermutigung.
Pastor Jan Alberts berichtete über
zwei Sitzungen des geschäftsführenden
Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft
Christlicher Kirchen in der Grafschaft
Bentheim (ACKGB). Darin sei u.a. über
die Entwicklung der vergangenen Jahre und dabei auch über die Frage, ob
eine ACK auf Landkreisebene notwendig sei, nachgedacht worden. Der geschäftsführende Vorstand sehe seine
Aufgabe darin, die Schritte vorzubereiten, die zu einer Belebung der ACKGB
führen könnten. Diese sollte mehr als
Sitzungsökumene sein.
Leider sei zu der für den 25. August
vereinbarten Mitgliederversammlung
keine schriftliche Einladung und auch
keine Terminabsage erfolgt. Das habe
zu Missverständnissen geführt und
Delegierte vergeblich zum Kloster fahren lassen. Es wurde dafür plädiert,
dass der Synodalverband seine Mitgliedschaft in der ACKGB vorerst ruhen lasse. Die Verbandssynode nahm
diesen Vorschlag an.
Wahlergebnisse
Moderamen: Pastor Gerold Klompmaker, Vorsitzender, Pastor Habbo
Heikens, Schriftführer, Irma Köster,
Beisitzerin
Sekretärin: Brigitte Moß, Georgsdorf, war sechs Jahre im Amt, Irma
Köster überreichte ihr ein Zeichen des
Dankes für ihren intensiven und
sorgfältigen Dienst; gewählt wurde
Jenni Lammering, Bad Bentheim.
Seite 168
Kassenführer: Albert Wiggerink,
Emlichheim; Kassenprüfer: Herbert
Klinge, Uelsen, und Andreas Brünink,
Emlichheim
Ausschuss für Zurüstung: Pastor
Fritz Baarlink, Veldhausen, Pastor
Friedhelm Schrader, Emlichheim,
Hartmut Bouws, Veldhausen; zwei
Ausschussmitglieder werden noch gesucht.
Visitatoren: Pastor Dieter Bouws,
Uelsen, Pastor Tammo Oldenhuis,
Emlichheim, Johannes Wortelen,
Schüttorf; eine Visitatorin oder ein
Visitator wird noch gesucht.
Kuratorium Kloster Frenswegen:
Margret Eichwede, Neuenhaus; ein
Stellvertreter oder eine Stellvertreterin wird noch gesucht; Reformierte
Konferenz: Pastor Fritz Baarlink, Veldhausen, ein Beauftragter oder eine Beauftragte wird noch gesucht; Grafschafter Arbeitsstelle für Religionspädagogik: Gerrit Wieking, Nordhorn;
Evangelische
Erwachsenenbildung:
Berthold Klasing, Nordhorn, Pastor
Dieter Bouws, Uelsen.
Synodalverband der Evangelisch-reformierten Kirche: Pastor Gerrit Jan
Beuker, Laar; Ausschüsse des evangelisch-reformierten Synodalverbandes:
Diakonieausschuss: Friedbert Poffers,
Nordhorn, Johanne Gerritzen, Uelsen; Visitationsausschuss: Jan Borggreve, Uelsen; Musikausschuss: Gerrit
Dams, Neuenhaus; Sozialethischer
Ausschuss: noch vakant.
Nächste Versammlung
und Schließung
Die nächste Verbandssynode wird
voraussichtlich am Mittwoch, dem
16. März 2011, um 19 Uhr in Laar
stattfinden. Einberufende Gemeinde
ist die Gemeinde Laar.
Nach dem Dankgebet der Beisitzerin Irma Köster, Hoogstede, beendete
Pastor Gerold Klompmaker die Sitzung um 22.10 Uhr.
Jan Alberts, Nordhorn
EINLADUNG
Reformierte Konferenz
Bentheim-Steinfurt-Tecklenburg
Thema: »Wenn dein Kind dich morgen fragt ...
christliche Erziehung heute«
Referent: Prof. Dr. Christian Grethlein, Münster
Termin: Samstag, 13. November 2010, 10 bis 14 Uhr
Ort:
Ev.-ref. Kirchengemeinde Gildehaus
Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr mit einer
geistlichen Besinnung, vorher wird ein Stehkaffee angeboten. Neben dem Vortrag gibt es auch Arbeitsgruppen. Dem gemeinsamen Mittagessen folgt die
Aussprache zum Thema im Plenum. Das Ende der
Veranstaltung ist für 14 Uhr vorgesehen.
Prof. Dr.
Christian Grethlein
Aus den Gemeinden
Gospelchor Uelsen begeistert
mit Liedern zum Glauben
Von rockig bis ruhig reichte das Repertoire des Gospelchors Uelsen in
seinem Konzert »Reaching heaven« –
Den Himmel erreichen«, das der
Chor zum Start der Aktion »Weihnachten im Schuhkarton« am Sonntag, dem 17. Oktober, in der evangelisch-altreformierten Kirche in Nord-
horn gegeben hat. Der Chor sang Lieder bunt gemischt mit deutschen und
englischen Texten. Unterstützt wurde
der beeindruckende Gesang durch
Lichteffekte. Dabei vermittelte der
Gospelchor den Besuchern, welche
Kraft der Glaube an Gott entwickeln
kann.
Gast an diesem Abend war Bernd
Gülker aus Berlin, ein gebürtiger
Grafschafter. Er ist Geschäftsführer
der Organisation »Geschenke der
Hoffnung« in Berlin, die in ganz
Deutschland die Koordination von
Weihnachten im Schuhkarton übernimmt und für die Verteilung in den
Empfängerländern sorgt.
Auftakt
»Weihnachten im Schuhkarton«
Gülker gab Einblick in diese Arbeit.
Er erzählte, mit welcher Liebe die
Schuhkartons gepackt werden und
wie sehr sich Kinder über ihr Geschenk freuen. »Weihnachten im
Schuhkarton« sei eine Geschenkaktion, bei der ein Schuhkarton »direkt
vom Päckchenpacker zum Empfänger
kommt«, berichtete Bernd Gülker.
Im Vorspann lief ein Film über eine
Verteilerreise in den Kosovo. Hier sahen die Besucher live, wie sehr sich
die Kinder über ihren Schuhkarton
freuten.
Einige Bibeltexte zum Konzertthema »Reaching heaven – Wie erreiche
ich den Himmel?« rundeten das Konzert ab.
Für den Eintritt hatten 51 Besucher
einen gefüllten Schuhkarton mitge-
Frauenbund
Freizeit im Hotel und Gästehaus
HAUSPATMOS
Wie in jedem Jahr trafen sich Frauen aus Ostfriesland und der Grafschaft Bentheim in Nordhorn, um gemeinsam eine schöne Freizeit
zu erleben. Sie fand von Montag, dem 27. September, bis Freitag, den
1. Oktober, in Siegen statt.
Pünktlich um 11 Uhr fuhren wir los –
bei strömendem Regen. Am Bahnhof
Bad Bentheim stiegen noch einige
Frauen zu. Alle waren voller Erwartung und gut gelaunt. Unter dem Segen Gottes ging dann die Fahrt Richtung Siegen. Gegen 15.30 Uhr erreichten wir das Hotel und Gästehaus
HAUSPATMOS, wo Kaffee und Kuchen für uns bereit standen. Wir wurden von der Hotelbesitzerin freundlich begrüßt.
Nachdem wir uns gestärkt hatten
und die Zimmer verteilt waren, trafen
wir uns um 18 Uhr zum Abendbrot.
Wir alle waren sehr erstaunt über un-
sere sehr schönen Zimmer. Um 20
Uhr begann das Abendprogramm mit
einer Vorstellung und Einführung in
das Thema »Liebe ist nicht nur ein
Wort ...«. Anschließend suchten wir
unsere Zimmer auf – zur wohlverdienten Nachtruhe.
Da unsere Gymnastikleiterin Erika
Metten leider nicht da war, machten
wir jeden Morgen vor dem Frühstück einen Spaziergang. An den
Vormittagen trafen wir uns zur Bibelarbeit mit anschließendem Gespräch. Zur Veranschaulichung des
Freizeitthemas sahen wir den beeindruckenden Videofilm »Friedrich
Freizeitteilnehmerinnen – voller Erwartung und gut gelaunt
bracht. Mehrere Besucher probierten auch, mit ihrem SchuhkartonTipp der gesammelten Schuhkartonzahl in diesem Jahr möglichst nahe
zu kommen, um so Besitzer eines
neuen Fahrrads zu werden, das als
Preis ausgesetzt ist. Für »Weihnachten im Schuhkarton« könne noch
bis zum 15. November Schuhkartons
an den 22 Sammelstellen abgegeben
werden.
Flyer mit Informationen zum Päckchenpacken gibt es unter Telefon
0 59 26 / 520.
Aus: »Grafschafter Nachrichten«,
20. Oktober 2010
von Bodelschwingh – Vater der
Barmherzigkeit«.
An einem Nachmittag stand ein
Bus bereit, um uns zum Biggesee zu
fahren; weiter ging’s mit einem Luxusdampfer in einer zweistündigen
Schifffahrt über den See.
Zum Abendprogramm gehörten
Rätsel, Bibelquiz u.a. Eine DVD wurde
gezeigt: »Der Jordan – eine faszinierende Entdeckung im Land der Bibel«. Am Mittwochnachmittag machten einige einen ausgedehnten Spaziergang, andere vergnügten sich bei
HAUSPATMOS – am Rande von Siegen
kreativen Bastelarbeiten. Bei uns
Frauen darf der Stadtbummel nicht
fehlen. Wir fuhren mit einem Bus
nach Siegen in die Altstadt. Zum Abschluss der Freizeit gestalteten die
Teilnehmerinnen den Abend mit besinnlichen und heiteren Beiträgen.
Freitag war der Abreisetag. Nach
Andacht, Gebet und Segenslied fuhren wir zurück in Richtung Nordhorn. Alles in allem erlebten wir miteinander eine gesegnete Zeit. Besonderer Dank gilt dem Vorstand für alle
Mühen und Vorbereitungen. »Liebe
ist nicht nur ein Wort. Liebe, das sind
Worte und Taten. Als Zeichen der Liebe ist Jesus geboren, als Zeichen der
Liebe für diese Welt.«
Gesine Wiggers, Dini Gerrietzen,
Nordhorn
Seite 169
Es gibt nur einen Halt im Sturm der Zeit;
es gibt nur einen Trost im Herzeleid;
es gibt nur eine Kraft, die nie zerbricht;
in aller Finsternis ein einzʼges Licht:
Jesus
Kurz notiert
Emden. Der Arbeitskreis Leben e.V. besteht seit 25 Jahren. Aus diesem Anlass wurde zu einem Gottesdienst am
10. Oktober 2010 eingeladen. Im Gemeindebrief der Gemeinde Emden heißt es dazu: »Wir gratulieren ... zu diesem tollen Jubiläum und wünschen weiterhin gutes Gelingen bei dieser wichtigen Arbeit – auch in den neu gestalteten Räumen.«
Gyermely (Ungarn)/Veldhausen. Nach wie vor gibt es
vielfältige Kontakte zwischen Kirchengemeinden in
Mittel-Ost-Europa und unseren Gemeinden. Das zeigt
auch eine Notiz im Veldhauser Gemeindebrief: »Die
Schule in Gyermely (Ungarn) lädt uns für Ostern 2011
ein! Termin: in der Woche vor Ostern ... Es wäre schön,
wenn auch junge Familien mit Kindern mitfahren würden«. Geplant ist eine siebentägige Fahrt.
Laar. Am 14. August (schon sind zwei Monate vergangen
und doch ist diese Sache noch der Erwähnung wert!) waren 38 Personen aus den drei (!) Laarer Kirchengemeinden unterwegs nach Giethoorn und zum Orchideenhof
Luttelgeest in den Niederlanden. Alle Teilnehmenden waren sich nach der Fahrt einig: Am ersten Samstag im September 2011 soll es in Laar wieder eine ökumenische Gemeindefahrt der drei Gemeinden geben!
Laar. Im nächsten Jahr werden acht bis zwölf amerikanische Studenten/Studentinnen, die das Fach »Deutsch«
studieren, mit ihrer Professorin Mary Buteyn-Kromminga
Laar besuchen. Die Unterbringung soll in Gastfamilien
erfolgen.
Laar. Etwa ein Drittel aller Laarer Einwohner sind Niederländer. Sie wohnen in Laar, arbeiten jedoch in den
Niederlanden und dort gehen auch ihre Kinder zur Schule. Sofern eine kirchliche Bindung gegeben ist, wird sie
zumeist weiterhin zu einer niederländischen Gemeinde
gepflegt. Um die kulturelle Fremdheit vieler Niederländer
in Laar und Umgebung überwinden zu helfen, wird in
Laar ein Deutschkurs angeboten. Frau Brenda Bednarski
(Tel. 0 59 47/ 91 09 50) und Frau Hoymann erteilen den
Unterricht, der sich über zehn Abende erstreckt. Zudem
wird zusätzlich eine Reihe von Gesprächsabenden angeboten.
Hoogstede. »Verplichte nascholing«, also »verbindliche
Weiterbildung« – was ist das und was bedeutet das? Dazu
lesen wir im Hoogsteder Gemeindebrief: »Darunter zu
verstehen sind dreitägige Aufbau- und Reflexionskurse für
Berufsanfänger im Pastorenamt. Nach ca. einjähriger Tätigkeit ist jede Pastorin/jeder Pastor der PKN (die Protestantische Kirche der Niederlande) verpflichtet, entsprechende Schulungen zu besuchen.« Insgesamt handelt es
sich um acht Weiterbildungstermine von je drei Tagen.
Für Pastor Christoph Heikens beginnt diese »verplichte
nascholing« im Januar 2011.
Uelsen. »Stell dir vor, es ist Gottesdienst – und keiner
geht hin.« Unter diesem alarmierenden Titel wird im Uelser Gemeindebrief gefragt, warum viele Gemeindeglieder
den sonntäglichen Gottesdienst nicht mehr besuchen:
»Was ist an diesem Ort der Begegnung (mit Gott und den
Geschwistern, hlg) aus dem Ruder gelaufen?« Kirchenrat
und Gemeinde wollen sich in den kommenden Monaten
dieser Frage selbstkritisch stellen und nach Antworten suchen.
hlg
Seite 170
Nach einem Leben voller Liebe und Fürsorge
für uns alle entschlief heute meine liebe Frau,
unsere herzensgute Mutter und Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin, Tante und
Kusine
Gesine Nannen
geb. Klasing
* 18. November 1926
† 28. September 2010
Sie darf nun ihren HERRN schauen, an den sie
hier geglaubt und der sie in Treue bis zum Ende getragen hat.
Sie war der Mittelpunkt unserer Familie.
Sweer Nannen
Heinrich und Renate Nannen
mit Gabi und Tobias
Thomas und Bettina Lücht geb. Nannen
Manfred Nannen
Jürgen und Heidrun Nannen
mit Jona, Mira und Tara
und alle Angehörigen
26802 Neermoor, den 28. September 2010
Norderkamp 1
Schriftleitung
Die »Grenzboten«-Ausgaben der Monate November und
Dezember redigiert Pastor Lothar Heetderks. Beiträge bitte
an seine Adresse: Pastor Lothar Heetdersk, Händelstraße 17,
48527 Nordhorn, E-Mail: [email protected]
oder [email protected]
Der Grenzbote Erscheint vierzehntägig, in den Sommerferien einmal in drei Wochen.
Herausgeber: Evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen
Redaktion: Pastor Hermann Teunis, Ihrener Straße 12, 26810 Westoverledingen
Schriftleitung: November und Dezember 2010: Pastor Lothar Heetderks,
Händelstraße 17, 48527 Nordhorn, Telefon: 0 59 21 / 45 94,
E-Mail: [email protected] oder [email protected]
Redaktionsschluss: Am Dienstag nach dem Erscheinen der vorigen Ausgabe; namentlich
gekennzeichnete Artikel werden von den Autoren selbst verantwortet.
Druck: A. Hellendoorn KG, Stettiner Straße 1, 48455 Bad Bentheim
Bestellmöglichkeiten: Bei den Kirchenräten für den Bezug über die Kirchengemeinde;
für den Postbezug bei Gesine Wortelen, Buchenstraße 32, 48465 Schüttorf,
E-Mail: [email protected]
Bezugsgebühren: EURO 25,– bei Bezug über Kirchengemeinden, EURO 40,– bei Postzustellung
Anzeigen: EURO 0,50 je Millimeterzeile bei halbseitiger Breite

Documents pareils