Reisebericht Oasi Verde Der neunte Osterlehrgang des AMC Idstein
Transcription
Reisebericht Oasi Verde Der neunte Osterlehrgang des AMC Idstein
Reisebericht Oasi Verde Der neunte Osterlehrgang des AMC Idstein wird im Hotel Oasi Verde und dem zugehörigen Trial Park stattfinden. Um nicht „die Katze im Sack zu kaufen“ haben Michaela und ich beschlossen, unseren Herbsturlaub im Oasi Verde zu verbringen. Wir hoffen damit dem vielfachen Wunsch nach Veränderung gerecht zu werden. Natürlich ist vieles damit anders, einigen wird es sicherlich besser gefallen, anderen vielleicht nicht mehr. Da uns schon im Vorfeld viele Fragen erreicht haben, kamen wir auf die Idee mit einem Reisebericht verbunden mit den wichtigsten Infos zu Hotel und Gelände. Um eines gleich vorweg zu sagen: Natürlich freuen wir uns über viele Teilnehmer im Osterlehrgang, da wir aber auch selbst Osterurlaub machen wollen, werden wir hier nichts beschönigen. Lieber wenige zufriedene Teilnehmer, als viele Teilnehmer und Stress! Anreise: Wir sind von der JDM in Gefrees gestartet und haben noch 2 Tage am Gardasee drangehängt. Von hier aus führt der Paso Croce Domini ziemlich direkt nach Prestine. Dieser Weg wird an Ostern wohl noch gesperrt sein – Vorsicht bei der Routenplanung und Pässen (Der Croce Domini Pass ist eine einspurige Straße, stellenweise nicht mehr als 2,20m breit und bei Gegenverkehr fährt einer von beiden auch mal 300m rückwärts). Sinnvolle Reiserouten sind also über die Schweiz (aber nur mit zugelassenen Motorrädern! Schweiz ist keine EU, damit sind strenge Zollbestimmungen zu beachten!) oder über den Brenner und Brescia ins Tal hinauf. Für uns war die Maut pro Strecke mit 30 Euro hin und 22 Euro zurück deutlich günstiger als Frankreichs Autobahnen mit zwei mal 50 Euro. Vorsicht bei Navis: Unser Navi hat uns ständig durch die Altstädte schicken wollen, anstatt die Hauptstraße zu nutzen. In Bienno, das ca 1 km vor Prestine liegt, bedeutet Altstadt Gassen von 2,30 Breite und haarsträubende Ecken. Wenn euch so was passiert: Gleich rückwärts auf die Hauptstraße! Der Ort Prestine: Das Hotel und die Ferienwohnungen liegen in Prestine, welches am Rande einer Passstraße liegt. Durch den Ort selbst kommt man eigentlich nirgendwo hin, was zu entsprechend wenig Verkehr führt. Ach ja: Das Hotel liegt an der Hauptstraße, aber nach 50m kommt man in die Altstadt. Wer sich von seinem Navi hier hereinlotsen lässt, muss starke Nerven und ein kleines Auto haben. Mit Hänger, WoMo oder Wohnwagen kommt man über einen kleinen Umweg zu den Ferienwohnungen oder zum Gelände. In Prestine wohnen ca 200 Menschen, es gibt eine Apotheke, ein Restaurant und eine Post. Hotel: Das Hotel bietet drei Optionen: 4 nagelneue Ferienwohnungen am Ortsrand (ca 800 m über einen Feldweg vom Gelände entfernt), zum Hotel sind es 500m durch die Altstadt oder etwas weiter mit dem Auto außenherum. Auf dem Hotelparkplatz sind 12 +2 Stellplätze für WoMo und Wohnwagen. Sowie das Hotel selbst. WoMos: Auf dem Hotelparkplatz stehen neben den Mopeds auch die WoMos, insofern wird es hier etwas enger (Der Parkplatz wird abends verschlossen, um ihn herum ist ein sehr massiver Zaun),ich denke mit Fahrerlageratmosphäre wird sich dies am besten beschreiben lassen. Es gibt Duschen und Toiletten auf dem Parkplatz. Die Ferienwohnungen sind Neubauten und erst einige Monate alt. Die Wohnungen sind super schick, großzügig geschnitten und sehr hell. „Dreckspätze“ können die Wohnungen in kürzester Zeit verwüsten, so hell ist alles (-> mit Trialhose setzt man sich besser nicht hin). Zu den 4 Ferienwohnungen gehört eine große abschließbare Garage, die Mopeds sind also gut untergebracht. Die Zweierwohnungen sowie die 4er Wohnung haben zusätzlich ein großes Sofa, hier kann man auch mit einer Person mehr unterkommen. Die Gäste in den Ferienwohnungen können sich ihr Frühstück bringen lassen oder ins Hotel kommen, geplant ist auch hier Halbpension. Die Zimmer im Hotel sind groß genug, aber nicht riesig, es ist alles da was man braucht, jedes Zimmer hat Dusche/WC. WLAN ist im gesamten Hotel verfügbar und kostenlos. Es gibt (verschlossene) Ausweichparkplätze für die Hänger im Ort und Parkplätze für PKW neben dem Hotel. Da wir eine riesige Gruppe sein werden, wird für die Hänger kein Platz auf dem Hotelparkplatz sein, auch jedes Auto das nicht sein muss, ist ein Gewinn. Im Nebengebäude des Hotels sind noch ein paar Zimmer, die zwar etwas größer sind, aber insbesondere in den Bädern doch modernisierungsbedürftig wirken (nur Badewanne, keine Dusche). Das Hotel selbst hat eine super Küche (Fisch, Holzofenpizza, Nudelgerichte …), man kann es sich hier richtig gut gehen lassen. Die Hoteliersfamilie spricht deutsch, man kommt jetzt schon gut zurecht, über den Winter machen alle gemeinsam noch einen Deutschkurs. Zusätzlich werden wir über Manfred und Marion zwei kompetente Ansprechpartner vor Ort haben, Manfred kennen viele als früheren Trail&Trial Chef, Marion spricht fließend italienisch. Die Atmosphäre ist sehr nett, Probleme werden gelöst…Trotzdem sollte jeder darauf achten, sich angemessen zu verhalten. Mit Trialstiefeln durchs Hotel ist sicher unangebracht. Wir haben uns im Hotel sehr wohl gefühlt, natürlich ist es ganz anders als in einem Chalet als Selbstversorger. Ich freue mich jedenfalls schon auf das gemeinsame Frühstück und die gemeinsamen Abendessen. Hier sehen sich alle zwei Mal am Tag und die Gruppe wird davon profitieren. Am Hotel gibt es einen Waschplatz, einen Trockenraum und einen Aufenthalts-/Spielraum. Im Spielraum steht ein Fernseher, viele Trialvideos, man kann Fotos per USB auf dem Fernseher anschauen oder einfach lesen oder Tischtennis spielen. Natürlich gibt es auch eine Bar und einen Speisesaal. Zum Gelände: Das Gelände selbst besteht aus zwei Teilen. Zum einen dem Trainingsgelände, zum anderen dem ALP-Land. Das ALP-Land sind Feldwege, die mit dem Moped befahren werden dürfen, mal eben neben dem Weg trainieren ist nicht gestattet! Das ALP-Land heißt so, weil man es eben mit einer Beta ALP erkunden kann (Für andere Mopeds sind die Wege zu steil und eng). Bei unserer Begrüßungstour sind wir direkt mal ans östliche Ende des Geländes gefahren. Es ging hoch von 600m (da liegt das Hotel) bis auf 2200m (da wird an Ostern sicherlich noch Schnee liegen und man wird nicht ganz hoch kommen). Der Weg ist so weit, dass man ihn mit einem vollen Trialtank schaffen kann, in westliche Richtung geht es genauso weit, aber das sind andere Touren! Die markanten Punkte sind übrigens ausgeschildert und man bekommt ein Fahrerleibchen und eine Landkarte, bevor man losziehen kann. Das Fahrerleibchen ist die Genehmigung, an der alle sehen, dass man das Gelände und die Wege benutzen darf. Man sollte wissen, dass viele Wege sehr sehr steil sind, für Neulinge sind diese Wege nur eingeschränkt geeignet. Das Trialgelände selbst erstreckt sich über die rechte Hangseite eines Tales. Man darf den Bach und beide Seiten des Bachlaufes befahren. Vom Bach aus darf man den gesamten rechten Hang befahren, die Geländegrenzen oben und seitlich sind gut gekennzeichnet. Der Bach und die angrenzenden Bereiche sind flacher, nach oben wird es immer steiler, der oberste Geländeteil hat auch senkrechte Felswände und ist für die besseren Fahrer interessanter. Das Gelände erstreckt sich einige Hundert Meter das Tal entlang, bis an die obere Geländegrenze überwindet man vom Bach aus (660m hoch gelegen) etwa weitere 600 Höhenmeter. Alles dazwischen ist zum Training freigegeben. Die Gesamtfläche des Trialgeländes selbst beträgt etwa 300.000 qm. Bei meinen Trainings dachte ich zuerst: Wo soll ich hier trainieren? Das ist viel zu eng für 10 Gruppen! Aber je länger man da ist, desto mehr Ecken sieht man. Inzwischen weiß ich: Platz ist genug! Mir ist aber auch klargeworden, dass das Gelände für die Klassen 5 bis 2 und sogar A/I geeignet ist, aber als Neuling oder Automatik-Fahrer kann man nur wenige Ecken nutzen. Auch ein Klasse 5 Fahrer hat entsprechend weniger Trainingsplätze als ein A/I-ler, aber auf jeden Fall noch genug. Das Gelände ist komplett natürlich: Bach, Waldhang, Waldhang mit Steinen durchsetzt, Wurzeln, Steinfelder, einzelne größere Steine. Künstliche Hindernisse sucht man vergebens, natürliche gibt es zu Hauf. Wer also fahren lernen möchte, um bei einer DM oder JDM in Gefrees, Osnabrück, Kiefersfelden oder sonstwo besser zurechtzukommen, kommt hier voll auf seine Kosten. Der Sektionsstil ist auch automatisch das, was man eben bei diesen Läufen vorgesetzt bekommt. Nicht möglich ist ein Training fürs Hallentrial, wie man es zB an der Ardeche in den Steingärten zum Teil gut konnte. Noch ein paar Anmerkungen zum Gelände: Es gibt Mauern, die für die Wasserleitung gemauert wurden, wer hier hochfährt und diese zerstört oder die Geländeregeln missachtet, muss auch hier mit Konsequenzen rechnen. Das Gelände kann nur existieren, wenn die Regeln eingehalten werden. Hinterradfahren ist übrigens in Italien auf der Straße verboten, wer sich dabei erwischen lässt, bekommt neben einer Strafe mit Pech sein Moped für 3 Monate beschlagnahmt und kann schon mal seine nächste Italien-Reise zur Abholung planen. Selbstverständlich sollte man in den Altstadtgassen nur mit Standgas und langsam fahren. Der Weg zum Trialgelände führt vom Hotel aus durch den Ort hindurch ans andere Ortsende (an den Ferienwohnungen vorbei) und dann noch etwa 800 m Feldweg bis zum Geländebeginn. Geduldet wird hier, sobald man ein Leibchen an hat, sehr viel. Erlaubt ist es aber nur mit Führerschein und zugelassenen Mopeds, ansonsten ist ein Hänger sinnvoll oder man wählt die Ferienwohnung (Oder spricht mit den Gästen in der Ferienwohnung, um sein Moped dort in die Garage zu stellen). Zum Wetter: Nach der eiskalten JDM in Gefrees ist hier noch Sommer. Der Pool ist zwar schon zu, aber so viel fehlt nicht . Wichtig ist aber, dass das Wetter in einem so großen Gelände mit riesigen Höhenunterschieden nicht überall gleich ist. Oben auf 2200 m Höhe sind 10 Grad weniger, wenn dazu Wind kommt und es schattig ist, friert man gewaltig. Da oben war auch noch einiges an Schnee vom Gefreeser Wochenende. In Prestine wachsen Olivenbäume, es wird noch ein wenig Wein angebaut, auch das sagt etwas über das Klima aus. Drumherum: Einen Trial-Händler gibt es in 8 km Entfernung, der repariert den Berichten nach fast alles. Auf seiner Visitenkarte stehen Beta, Montesa, Gas Gas und Sherco. Ossa und Jotagas standen im Verkaufsraum, damit haben wir wohl alle Marken (www.trialmotors.it; Via Sicula 17, 25040 Cividate Camuno, Tel 0364-45300). Bienno ist einen guten Kilometer entfernt und hat eine Tankstelle. Breno ist eine richtige Stadt und etwa 6km entfernt und hat Supermarkt und Co. Witzig: Brötchen und auch Brot kauft man hier nach Gewicht und nicht pro Stück: Also: Tüte nehmen, abwiegen, Zettel draufkleben und zur Kasse gehen! Sehenswürdigkeiten: Im Umkreis von 15km sind: Eine Burg, das größte Thermalbad Europas, ein super Hammermuseum, eine Käserei, zig Kirchen und natürlich Natur. Brescia ist 70 km über die Schnellstraße entfernt, kurz davor ist ein großes Outlet-Zentrum. Der Gardasee ist etwa 2 Stunden entfernt.