Burger`s Zoo 2003
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Burger`s Zoo 2003
Herzlich Willkommen Hallo liebe Mitfahrerinnen und Mitfahrer, endlich stehen alle Signale auf Grün! Sie sitzen im Zug und wir können endlich nach Arnheim fahren. Dampflok, Diesellok, Elektrolok: Alle Traktionen kommen zum Einsatz! Der Sonderzug wird von Münster aus zugeführt. Zuglok ist die 38 2267, aus dem Jahre 1918. Die kohlegefeuerte Lok ist etwas zu schwach für unseren sehr langen Zug und wird deshalb durch eine Diesellok V100 am Zugende unterstützt. Von Münster über die Einstiegsbahnhöfe Haltern, Marl-Sinsen, Recklinghausen HBF und Wanne-Eickel bis Gladbeck-West fährt die Dampflok vorn. In Gladbeck wechselt der Zug die Fahrtrichtung. Bis Dorsten zieht dann die V100 und die P8 drückt nach. Von Dorsten bis Emmerich läuft die Dampflok natürlich vorne. Beide Maschinen müssen in Emmerich vom Zug und eine niederländische Ellok der Bauart 12 wird die Reststrecke bis Arnheim bewältigen. Dort warten dann zahlreiche Sonderbusse, um Sie gleich zum Zoo zu bringen. Die Planung dieser Fahrt hat große Schwierigkeiten gemacht, mehrmals glaubten wir nicht mehr, dass es jemals gelingen könnte. Wir möchten Ihnen gerne erklären, wo die Probleme lagen und was wir alles versucht haben, damit es heute wirklich losgehen kann. Im November 2002 wurde uns von einem privaten Eisenbahnunternehmen, mit dem wir schon mehrfach zusammengearbeitet haben, eine Kostenkalkulation vorgelegt, die sich später als völlig unrealistisch herausstellte. Wir mussten aber auf dieser Basis eine Preiskalkulation vornehmen, wobei mögliche Mehrkosten im üblichen Rahmen berücksichtigt wurden. Unser Anliegen war es, Ihnen die Fahrt möglichst früh und zu einem günstigen Preis anzubieten. Bevor es soweit war, konnten wir mit Burger`s Zoo und dem Nahverkehrsunternehmen Connexxion in Arnheim Preise für Eintritt und Transfer aushandeln. Mehrere Wochen lang vermittelte das Eisenbahnunternehmen uns den Eindruck, es seien nur noch Kleinigkeiten zu regeln, bis uns dann mitgeteilt wurde, ein Mitarbeiter habe uns eine völlig falsche Kalkulation vorgelegt. Der Preis für den Zug mit Dampflok 18 201, die zudem eine Schublok benötigte, würde etwa doppelt so hoch. IMPRESSUM Herausgeber: ONWHEELS Initiative Nostalgiefahrten Dorsten und Haltern e.V., Schwalbenstück 68, 46286 Dorsten Redaktion, Satz und Layout: Karsten Westermann Fotos: Manfred Diekenbrock, Karsten Westermann (1), Willi Grabbe(2) Texte: Manfred Diekenbrock, Axel Präckelt, Burgers’ Zoo Druck: Druckhaus Kruse, Im Pinntal 64, 46244 Bottrop-Kirchhellen Auflage: 900 Nachdruck - auch auszugsweise - nur mit Einwilligung der Redaktion. ONWHEELS arbeitet ehrenamtlich. 2 Mit OnWheels Angesichts dieser Situation suchten wir direkt mit dem Betreiber der Dampflok einen Ausweg. Nun stellte sich heraus, dass es auch erhebliche Schwierigkeiten mit dem niederländischen Netzbetreiber gab und trotz aller Bemühungen die Durchführung des Projekts zu einem akzeptablen Preis nicht machbar sein würde. Wir prüften dann als neue Variante die Möglichkeit einer reinen Dieseltraktion, erhielten endlich nach tagelangen Telefonaten ein Angebot für den niederländischen Streckenteil und die Zusage einer Privatbahn eine geeignete Lokomotive zu stellen. Dieses Angebot nahmen wir in der Hoffnung an, dass die meisten von Ihnen nur ungern auf einen schönen Tagesausflug in den Burger`s Zoo verzichten möchten und nicht von der Fahrt zurücktreten. Doch auch die kommerziellen Betreiber von Dieselloks, die normalerweise im Güterverkehr tätig sind, taten sich mit unserem Projekt sehr schwer. Vorsichtshalber fragten wir deshalb bei Museumsbahnen an, ob nicht doch noch eine Lösung mit Dampf möglich sein könnte. Die Tecklenburger Eisenbahnfreunde (Dampflok 50) machten uns ein Angebot für die Traktion bis Emmerich, waren aber besorgt, ihre Lok werde nicht bis zum Termin fertig. Außerdem blieb das Problem des niederländischen Streckenteils. Das Eisenbahn Museum Dahlhausen gab sich zuversichtlicher. Und weil man dort zunächst sicher war, dass Diesellok V100 nach zum Burgers’ Zoo Holland fahren dürfte, griffen wir diese Chance auf. Dann die Hiobsbotschaft: Keine Genehmigung für die NS-Bahn, Genehmigungsverfahren zu langwierig! Jetzt schien das Projekt endgültig gescheitert. Gerade an dem Tag, als noch ein Angebot des Eisenbahnmuseums Nürnberg (DBMuseum) einen Zug mit V200 002 bereitzustellen eintraf, rief uns die niederländische Privatbahn an, die angeblich keine Lok frei hatte: Man hatte bemerkt, dass die Absage an uns darauf beruhte, dass bereits zwei Aufträge für den 17. Mai vorlagen. Beide Aufträge hatten sich auf unser Projekt bezogen und datierten aus dem Oktober 2002! So kann es einem gehen im BahnDschungel. In den wollten wir eigentlich nicht. Aber den „richtigen“ Dschungel im Burgers Zoo erreichen wir jetzt trotz allem. Wir wünschen Ihnen allen viel Spaß auf unserer Tour! Ihr OnWheels-Team 3 Von Haltern über Dorsten nach Arnheim Highlights an der Strecke Wir beschreiben den Streckenverlauf unseres Sonderzuges und geben einige Informationen über das, was rechts und links der Strecke zu sehen ist. Dabei steht natürlich die Eisenbahn im Mittelpunkt. Unsere Fahrt beginnt in Haltern. Einige von Ihnen werden als allmorgendliche Pendler diesen Bahnhof nicht besonders schätzen: Es ist einfach nicht schön morgens auf eine Regionalbahn oder auf den Regionalexpress zu warten, die ausgerechnet im Berufsverkehr häufig einige Minuten Verspätung haben. Seit dem letzten Fahrplanwechsel wurde der Verkehr in Richtung Ruhrgebiet durch eine RB verstärkt, die jeweils fünf Minuten vor der vollen Stunde in Haltern startet. Der Strecke von Haltern über Marl-Sinsen und Recklinghausen nach Wanne-Eickel ist sehr dicht mit Zügen belegt. Es macht Spaß nachmittags bei schönem Wetter den Betrieb zu beobachten. Neben den Regionalbahnen gibt es den Metropolitan, IC-Züge und den neuen ICE (oft auch mit dem Symbol der niederländischen Staatsbahn) zu sehen. 4 Vielfältig ist der Güterverkehr. Mit etwas Glück kann man schwere Kohlezüge beobachten, die von Lokomotiven der Ruhrkohle-AG, z.B. der Dispolok „Taurus“, geführt werden. In Marl-Sinsen nimmt der Güterverkehr erheblich zu. Hier zweigt eine Strecke der RAG ab, auf der zur Zeit neben Kohlezügen auch Bergezüge zugeführt werden. Die interessanten grünen Elektrolokomkotiven der RAG sind täglich zu beobachten. Mit OnWheels Recklinghausen Hbf ist heute ICEHaltestelle. Die beliebten Interregio-Züge gibt es leider nicht mehr. Mit ihnen verschwand auch die formschöne E 03, die am letzten Tag vor dem Fahrplanwechsel im Dezember 2002 noch einmal voll zum Einsatz kam. Recklinghausen-Süd ist immer noch ein recht großer Güterbahnhof, in dem häufig bis zu vier Züge gleichzeitig zu sehen sind. Mit Wanne-Eickel HBF erreichen wir einen Bahnhof, der im Regionalverkehr ein bedeutender Knotenpunkt ist. An den drei Bahnsteigen fahren zur vollen und zur halben Stunde sechs Züge fast gleichzeitig ab. Der angegliederte Güterbahnhof hat ein enorm hohes Verkehrsaufkommen, zahlreiche Elloks und Dieselloks stehen hier für ihren Einsatz bereit. In der verödeten alten Ladehalle gammeln Akkutriebwagen der Baureihe ETA 150 vor sich hin. Sie waren über viele Jahre von Wanne aus eingesetzt worden. Unser Zug verlässt nun die Hauptstrecke und fährt über Gelsenkirchen-Zoo und Gladbeck nach Dorsten. Achten Sie in Gelsenkirchen-Bismarck auf den großen Ringlokschuppen (rechts). Hier waren bis 1975 schwere Dampfloks der Reihe 44 stationiert, die lange den schweren Gütervekehr im Revier bestimmten. Auch Dieselloks der Reihen V160 und V200.1 kamen von hier aus zum Einsatz. Das Betriebswerk wird museal erhalten. Unser Foto zeigt den Ringlokschuppen in Bochum-Dahlhausen zum Burgers’ Zoo 5 Wir erreichen den Dorstener Bahnhof. Das schöne Empfangsgebäude, das heute leider kaum noch genutzt wird, stammt aus dem Jahre 1879! Vom ehemaligen kleinen Betriebswerk kann man Teile des Lokschuppens noch erkennen. In Dorsten waren bis in die 60er Jahre regelmäßig Lokomotiven der Baureihe 38 zu sehen. Wir verdanken dem Dorstener Werner Häseler sehr schöne Bilder aus dieser Zeit. Heute gibt es in Dorsten einen recht umfangreichen Personenverkehr. Leider sind mit der Stillegung der Zeche die letzten größeren Güterzüge verschwunden. Es gibt bestenfalls Übergabe-Züge, die von einer V60 gezogen werden oder Gleisbauzüge. Dorsten – Feldhausen (links ein schneller Blick auf die Movie-World!) – GaldbeckZweckel: Für Pendler wohlbekannte Namen. Hinter dem Bahnhof Zweckel biegt die Strecke nach Gladbeck-West ab und 6 man kann rechts einen Blick auf die verwinkelten Lokomotiv-Behandlungsanlagen der Ruhrkohle AG werfen. Hier läuft auch eine Strecke der RAG direkt durch das Betriebsgelände, sodass man von einem Bahnübergang aus ein reges Treiben beobachten kann. Da die RAG mit ihren Lokomotiven bundesweit unterwegs ist und ein geringer werdender Teil des Betriebs auf den eigenen Gleisen abgewickelt wird, ist die Bedeutung des Betriebswerks erheblich gewachsen. Die Vielfalt an Diesel- und Elektrolokomotiven ist erheblich. Eine Dampflokomotive gibt es leider nur noch auf dem Sockel zu bewundern. Von Gladbeck aus geht die Strecke recht gerade in Richtung Bottrop. Wir passieren die Autobahn A 2 und sehen links die bekannte überdachte Ski-Halde und den Tetraeder auf einer weiteren Halde. Gleich daneben liegt eine der letzten Großzechen-Anlagen, das Bergwerk Haniel. Bottrop verfügt heute über einen sehr modernen Durchgangsbahnhof, der mehrere hundert Meter südlich des alten Inselbahnhofs gebaut wurde. Von dem ehemaligen Bahnhof ist praktisch nichts mehr zu sehen. Wenn wir Bottrop HBF passiert haben, biegen wir nach rechts ab und erreichen schnell die ausgedehnten Gleisanlagen des Rangierbahnhofs Oberhausen-Osterfeld. Wir können zahlreiche, teilweise abgestell- Mit OnWheels te, Diesellokomotiven sehen, denn Osterfeld ist ein bedeutendes Betriebswerk für Diesellokomotiven Aber natürlich warten hier auch elektrische Maschinen auf ihren Einsatz, wie z.B. am 22. April diesen Jahres E10 121, die im Originalzustand als designierte Museumslokomotive noch im Alltagseinsatz zu bewundern ist. Bis in die 70er Jahre hinein wurden von Osterfeld Dampflokomotiven eingesetzt. Doch von den beiden großen Rundlokschuppen ist nichts mehr übrig geblieben. In einer ehemaligen alten Wagenhalle ist heute die Dampflok 41 360 beheimatet, die ja schon häufig vor OnWheels-Zügen gelaufen ist. Bevor wir Osterfeld hinter uns lassen, sehen wir links noch den großen Gasometer, von dessen Dach aus man übrigens den Bahnverkehr wie auf einer Modelleisenbahn beobachten kann (Fotos s S.8). Kaum vorbei, geht es in eine Rechtskurve auf die Hauptstrecke nach Emmerich. Diese Strecke verbindet Städte wie Köln und Düsseldorf direkt mit Arnheim, Utrecht und Amsterdam. Hier verkehrte in den 20er und 30er der legendäre alte zum Burgers’ Zoo 7 Rheingold, der mit neuen Wagen bis in die 80er Jahre hinein aktiv war. Unsere Zuglokomotive der Baureihe 38 war hier bis 1966 zu beobachten. Im Sommer 1965 fuhr sie sogar an Samstagen vor einem Eilzug regelmäßig bis nach Arnheim. Wir erreichen Emmerich nach knapp 60 Kilometern. Vor der Aufnahme des ICE-Verkehrs mussten alle Züge in Emmerich die Lokomotive wechseln, denn das elektrische niederländische Netz hat eine andere Spannung als das deutsche. Die neuen ICE sind so konstruiert, dass sie unterschiedliche Stromfrequenzen ausnutzen können. Vor durchgehenden Zügen setzt man heute gerne Diesellokomotiven ein. Doch auch unsere Ellok der Reihe 12 ist noch immer unverzichtbar. Bis Arnheim sind nun nur noch gut 30 Kilometer zurückzulegen. Ihr Fahrplan am 17. Mai 2003 Hinfahrt Haltern Marl-Sinsen......................an Recklinghausen Hbf.........an Wanne-Eickel Hbf............an Dorsten.............................an Emmerich Hbf .................an Lokwechsel Arnheim 8:07 8:16 8:45 9:22 11:23 ab ab ab ab ab an ca. 12:00 Rückfahrt 7:58 an 8:09..............an 8:18..............an 8:48..............an 9:47..............an 22:34 22:05 21:43 21:31 21:19 ab ab ab ab ab 22:09 21:55 21:35 21:22 20:45 ab ca. 18:00 Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte achten Sie auch auf die Durchsagen im Zug und an den Bahnhöfen. 8 Mit OnWheels Die Baureihe 38 Die Geschichte unserer Zuglok Die Baureihe 38, ehemalige preußische P8, ist die meistgebaute Dampflokomotive in Deutschland. Seit ihrem ersten Erscheinen im Jahre 1906 prägte sie jahrzehntelang den Personenzugbetrieb. Zwei Weltkriege und Nachbestellungen sorgten außerdem dafür, dass diese Maschinen bei vielen europäischen Staatsbahnen liefen. So konnte man sie noch in den 80er Jahren in Polen und Rumänien im Einsatz sehen, während sie bei unseren westlichen Nachbarn Belgien, Frankreich und den Niederlanden kaum die 60er Jahre erreichten. Die letzten Maschinen der DB hielten sich beharrlich auf Strecken im Schwarzwald, wo sie noch 1974 vor Personenzügen beobachtet werden konnten. Dass ausgerechnet eine P8 die erste Dampflokomotive war, deren Ordnungsnummer ich als 12jähriger Junge in meinem eigens angelegten Sammelbuch notierte, war dennoch ein Zufall. Denn auf der Strecke von Oberhausen nach Emmerich, wo wir als Kinder bei Sterkrade am Bahndamm hockten und den Lokführern zum Burgers’ Zoo zuwinkten, war der Nahverkehr Anfang der 60er Jahren fest in den Händen der Tenderlok 78, der preußischen T18. Die letzten P8 des BW Duisburg HBF kamen nur ersatzweise zum Einsatz, denn im Unterschied zu den Tenderlokomotiven mussten sie vor der Rückfahrt gedreht werden, während die 78 vorwärts und rückwärts gleich schnell fahren konnte. Alle diese preußischen Maschinen kamen uns 9 damals schon sehr altmodisch vor. Fasziniert lasen wir auf den Fabrikschildern Baujahre wie 1915 oder 1923. Immerhin wurden Schnellzüge von leuchtend roten Dieselloks der Reihe V200 geführt und zweimal täglich brummte ein Trans-EuropExpress (Triebwagen VT11) über die Strecke. Und in den Hauptbahnhöfen von Duisburg bis Dortmund bestimmten elektrische Lokomotiven der Baureihen E10 und E41 zunehmend das Bild der Eisenbahn. Im Ruhrgebiet stand die letzte P8 des BW Duisburg HBF 1965/66 nur noch für Sonderaufgaben bereit, zu denen immerhin Bäderschnellzüge nach Holland gehörten, die nur an Wochenenden im Hochsommer verkehrten. Auch in Dorsten und Haltern dürfte die Zeit der P8 zu Ende gewesen sein, während Coesfeld und Münster noch von Lokomotiven der Baureihe angefahren wurden, die in Gronau beheimatet waren. Wer allerdings zu dieser Zeit den Essener 10 Hauptbahnhof besuchte, der konnte vor den fast ausschließlich dampfgeführten Reisezügen außerhalb der elektrifizierten Hauptbahn Dortmund - Köln bzw. Oberhausen einzelne 38er neben den vorherrschenden Reihen 78 und 65 sehen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass überall im Ruhrgebiet ständig Güterzuglokomotiven der Reihe 50 unterwegs waren, die durchaus nicht selten auch Personenzugleistungen übernehmen mussten. Doch schauen wir uns die Geschichte der P8 etwas genauer an: 1906 lieferte die Berliner Firma Schwartzkopf die erste P8 (Bauart 2`Ch2) an die Königlich-Preußische Eisenbahnverwaltung. Ende 1915 zählte man bereits 947 Maschinen, weitere wurden nach Polen, Litauen, Rumänien und in die Türkei geliefert. Obwohl fast 400 Lokomotiven im Mit OnWheels Zuge von Reparationsleistungen an Belgien und Frankreich abgegeben werden mussten und weitere ihren Weg nach Italien, Österreich, Dänemark, ja sogar Griechenland fanden, nahm der Bestand in Deutschland keineswegs ab. Noch 1924 wurden Lokomotiven der Baureihe nunmehr mit der Bezeichnung 38.10 ausgeliefert. Die Gesamtproduktion dürfte rund 3800 Loks betragen haben! Zum Erfolg der Baureihe 38 trug die universelle Verwendbarkeit und ihre unkomplizierte Bauart bei. Der Ingenieur Robert Garbe schuf eine wirtschaftliche Lokomotive, die mit einer Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h auch vor leichten Schnell- und Eilzügen eingesetzt werden konnte. Eine so massenhaft gebaute Dampflok, von der einzelne Exemplare über 60 Jahre lang eingesetzt wurden, ganz zu schweigen von den Museumslokomotiven, die hoffentlich noch lange dampfen werden, musste viele bauliche Veränderungen über sich ergehen lassen. Es zum Burgers’ Zoo gab Loks mit einem oder zwei Sandkästen und Dampfdomen auf dem Kessel, mit kastenförmigen Windleitblechen oder schmalen der Bauart Witte. (ab 1950). In den 50er Jahren wurden auch viele Originaltender durch Wannentender von ausgemusterten Kriegslokomotiven der Reihen 42 und 52 ersetzt. 38 2267, die vor unserem Sonderzug zum Einsatz kommt, wurde 1918 durch die Firma Henschel&Sohn in Kassel gebaut. Heute gehört sie zum einsatzbereiten Lokbestand des Bochumer Eisenbahnmuseums, dessen schöner Rundlokschuppen (s. Foto S.5) über Jahrzehnte Dampflokomotiven dieser Baureihe beheimatete. An Wochenenden bespannt sie den Museumszug im Ruhrtal. Vor vier Jahren war sie bereits für OnWheels unterwegs und führte den „Drachen-Express“ von Hagen bis nach Linz am Rhein. Dabei lief sie bis Köln Messebahnhof als Vorspann vor V200 134. Dort wurde der Zug geteilt und die P8 übernahm alleine einen Zugteil. 11 Burgers’ Zoo Geschichte Der Gründer, Johan Burgers, baute als erster in den Niederlanden gitterfreie Raubtiergehege mit gewaltigen Felsgebieten und Tälern, um seine Tiere in einer weiteren und natürlicher erscheinenden Umgebung den Besuchern zu präsentieren. Später kamen die riesigen Volièren dazu, in denen man Auge in Auge mit beispielsweise Löffelreihern oder Geiern stehen kann. Burgers’ öffnete 1968 den ersten Safaripark auf dem europäischen Kontinent. Später, in den 70er Jahren, errang der Tierpark große Bekanntheit mit seiner Schimpansenkolonie, dem Wolfswald und schließlich auch der Gorilla-Insel. Immer wieder standen ausreichend Raum und Freiheit für das Tier im Mittelpunkt. Aber Burgers’ging weiter! Es wurde eine ganz neue Art der Tierpräsentation eingeführt: das sogenannte Öko-Display. Darin spaziert der Besucher durch eine sehr großzügig angelegte und komplett exotische Landschaft, in der er die vielen Tiere suchen muß, die dort fast in völliger Freiheit leben. Selbst die Tierwelt in einem tropischen Ozean ist auf diese abenteuerliche Weise zu erleben! Schließlich wuchs Burgers’ zu einem spannenden Park mit 45 Hektar, vielen Tausend Tieren in einer schönen bewaldeten Umgebung heran. besonderes Erlebnis ist ein Besuch in der Mangrovenhalle (seit 1992). In diesem tropischen Flutwald leben auf dem warmen und salzigen Schlammboden große Gruppen von Schnecken, Krabben, Schlickwürmern usw. Unter den erstaunlichen Salzwasserbäumen mit ihren Stelzwurzeln, Kniewurzeln und Atmungswurzeln schwimmen große Fischschwärme, und in ihren Kronen nisten Vögel wie die Blattvögel. Burgers’ Safari (seit 1968) Seit 1995 kann der Safaripark nur noch zu Fuß erkundet werden. Von einer 250 Meter langen Hängebrücke aus können die Tiere der Savanne wunderbar beobachtet werden. Mit oder ohne Fernglas können hier in aller Ruhe Giraffen, Zebras, Antilopen, Nashörner und verschiedene Vogelarten entdeckt und bei ihrem täglichen Leben bestaunt werden. Etwas weiter führt der Weg zu einer Tränke, hier sind die Tiere ganz nah. An einer anderen Stelle wiederum sitzen die großen Jäger, die Löwen und Geparden, die von einer Beobachtungshütte aus bequem observiert werden können (wenn sie sich nicht gerade zu einem Schläfchen zurückgezogen haben). Burgers’Zoo (seit 1913) Ein Spaziergang durch den “älteren” Teil des Tierparks hat auch Neuigkeiten zu bieten! Erst kürzlich wurden hier interessante Gehege für beispielsweise Murmeltiere, Füchse und Warzenschweine angelegt. Aber auch die großen Tiere wurden hier nicht vergessen, wie die Elefanten, Kamele und Bongos (afrikanische Antilopen). Ein ganz 14 Mit OnWheels Burgers’ Bush (seit 1988) In dieser riesigen tropischen Urwaldhalle von anderthalb Hektar Umfang muß man sich als Besucher wirklich anstrengen. Der Weg schlängelt sich bergauf und bergab durch die dichte Pflanzenwelt. Hunderte Vögel sind zu hören - aber nicht immer zu sehen. Letzteres gilt auch für die Heuschrecken, Frösche, Fledermäuse und viele andere Tiere. Fast alle Tiere leben so gut wie frei in diesem gigantischen Ökosystem. Für Forscher, Fotografen, Kinofans und Naturfreunde ein echtes Paradies voller beeindruckender Überraschungen. Aber auch der etwas schnellere Wanderer wird auf seine Kosten kommen: herrliche Blumen, bizarre Seekühe, Capybaras, Zwergotter, Kaimane und Erdferkel werden ihm sicher nicht entgehen. Burgers’ Desert (seit 1994) Wieder an einer anderen Stelle im Bush gelangen Sie durch einen abenteuerlichen Grottentunnel (mit Fledermäusen, Minengang, Tropfsteinhöhle, Fossilien, glitzernden Kristallen usw.) in das Dessert. Eine sehr naturgetreu nachgebaute und angepflanzte Imitation der Wüsten im “Far West” der USA. Hier wachsen die charakteristischen Riesenkakteen, Agaven und viel dorniges Strauchgewächs. Die Wüste besteht nicht nur aus Sand, sondern vor allem auch aus vielen Felsen. In Burgers’ Desert bilden diese Elemente den Lebensraum für viele bunte Vögel wie die roten Kardinäle, Indigofinken, gelbe Kernbeißer oder sogar Kolibris. Auch Geier, Wachteln und Tauben gibt es hier. Klapperschlangen, Skorpione aber auch Füchse, Stinktiere und Frettchen werden in ihren Verstecken gezeigt. In der Oase leben selbst Fische und Kröten! zum Burgers’ Zoo Burgers’ Ocean (seit 1998) 1998 öffnet Burgers’ Tierpark in Arnheim seine allerneueste Attraktion: ein tropisches Korallenmeer mit acht Millionen Liter Wasser! Burgers’ Ocean ist eine logische Fortsetzung der seit 1988 begonnenen Reihe großflächiger Ökosysteme, mit denen der Zoo in kurzer Zeit Weltruhm errang. Den Ocean erreichen Sie vom Bush aus über einen dunkelroten Felsweg. Plötzlich stehen Sie an einem tropischen Korallenstrand und blicken über die Lagune mit tausend bunten Fischen auf ein beeindruckendes Riff in der Ferne. Dann steigen Sie buchstäblich hinab in die Tiefe, unter den Meeresspiegel (allerdings hinter Glas) und kommen in eine Korallengrotte. Nach einer Begegnung mit dem giftigen Korallenteufel und furchteinflößenden Moränen bekommen Sie einen Eindruck von dem, was sonst nur Taucher in großer Tiefe erleben: Ein kolossales Riff mit unzähligen niederen Tieren wie Anemonen, Schwämmen, Röhrenwürmern, Seeigeln, Seesternen und natürlich den Korallen bildet den Lebensraum für große Fischschwärme. War es gerade noch ziemlich gruselig, wird es jetzt gar atemberaubend, denn wir verlassen das Riff zur Ozeanseite hin: Wir werden die großen, dunklen Tiefen erkunden. Eine zwanzig Meter lange und fast sechs Meter hohe Glasscheibe bietet uns Sicht auf eine unüberschaubare, düstere Wasserwelt, aus der plötzlich Haie auftauchen oder sich ein Riesenrochen sehen läßt. Wir haben eine Küste erreicht, denn über uns sehen wir schon den Anlegesteiger auf seinen schön bewachsenen Pfählen. Fast gegen unseren Willen lassen wir unsere Augen sich wieder langsam an das Licht des Bush’ gewöhnen. 15 Die V 100 007 Technik und Geschichte unserer zweiten Zuglok Die Entwicklung der V 100 erfolgt in engster Zusammenarbeit zwischen dem BZA München und der MaK in Kiel. Als erste Lok entsteht die V 100 000. Die einzelnen Bauteile stammen von vielen Unterlieferanten. Besonders deutlich wird dies bei der Wahl der Motoren. MaK verfügt zu diesem Zeitpunkt über eine ausgereifte Motorenpalette. Diese finden jedoch nur bei den 10 für Privatbahnen hergestellten V 100 Verwendung. Die Bundesbahn V100 werden mit Motoren von Daimler-Benz, Maybach und MAN ausgestattet. Bei allen Maschinen stammt das Getriebe von Voith; die Achsantriebe und Drehgestelle stammen von Gmeinder und teilweise auch von Deutz. Bauserien und Varianten Ende 1958 / Anfang 1959 treffen die ersten sechs “Erprobungsmuster” bei der Deutschen Bundesbahn ein. Die zuerst gebaute V 100 000, von der MaK alleine finanziert, wird erst 1959 als V 100 007 in den Bestand aufgenommen. Die Deutsche Bundesbahn gibt im Zeitraum 1959/ 60 eine erste Serie von insgesamt 36 Maschinen in Auftrag. In der Literatur wird in diesem Zusammenhang von einer Vorserie gesprochen. Ganz einig sind sich die Autoren in diesem Zusammenhang allerdings nicht, da die Bestellungen teilweise noch modifiziert wurden. An diese, in den Jahren 1961/62 ausgelieferte Serie schließt sich nahtlos die Großserie aller Maschinen der Leistungs- Vor der Aufnahme des S-Bahnverkehrs ab Haltern liefen in den 80er Jahren Züge mit V100 zwischen Haltern und Essen HBF, die aus drei Silberlingen gebildet wurden. Die V100 wurden später durch 216 und 218 ersetzt. 16 Mit OnWheels klasse 1100 PS an, einschließlich der ersten zwanzig Maschinen der verstärkten Baureihe V 100.20. Dabei handelt es sich um insgesamt 342 Maschinen. Im Jahre 1962 gibt es eine weitere Großserie der Baureihe V 100.20 mit insgesamt 210 Maschinen und 1963 werden weitere 150 Maschinen dieses Typs bestellt. Zu dieser letzten Bestellung gehören die zehn Loks mit Steilstreckenausrüstung. Diese werden später unter der eigenen Baureihenbezeichnung 213 geführt. Die Maschinen der Baureihe V 100 waren dazu bestimmt, die Nebenbahndampfloks abzulösen und den lokbespannten Personenzug auf den Nebenstrecken rentabel zu machen. Maßstab waren dabei die guten Erfahrungen aus dem Betriebseinsatz der Uerdinger Schienenbusse. Die neuen Loks sind in der Lage, die Personenzüge mit der Streckenhöchstgeschwindigkeit zu befördern. Schwere Nahgüterzüge können sie im Langsamgang mit 60 km/ h gut über Heute befinden sich einige V 100 im Besitz von Privatbahnen und kommen hauptsächlich vor Bauzügen zum Einsatz. Eine solche Maschine durchfährt den Recklinghäuser Hauptbahnhof am 26. Februar 2003. zum Burgers’ Zoo die Strecke bringen. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, die Dampflokomotiven der Baureihen 64 und 86 abzulösen. Die in viele Maschinen eingebaute Vielfachsteuerung ermöglicht die Bildung von Wendezügen sowie die Steuerung von Doppeltraktionen von nur einem Führerstand aus. Schon recht früh wurde mit der Erprobung einer neuen, stärkeren Version begonnen. Zu diesem Zweck wurde die V 100 006 mit einem stärkeren Motor (1350 PS), ausgerüstet. Die guten Erfahrungen führten schnell zur Serienlieferung. Mit diesen Maschinen war es nun möglich, die Hauptbahnen nicht nur im Zulaufbetrieb zu den Nebenstrecken zu befahren, sondern viele, bislang dampfgeführte, Nahverkehrszüge auf den Hauptbahnen mit dieser neuen Lok zu bespannen. Auf diesem neuen Einsatzgebiet konnten sich die Maschinen bis zur Anlieferung der schwereren Streckendieselloks der Typenfamilie V 160 behaupten. Das Einsatzgebiet hat sich in dieser Zeit zusätzlich durch die Elektrifizierung der meisten Hauptstrecken reduziert Aus der 1350 PS starken Version der V 100 wird eine weitere Variante, die Steilstreckenlok, abgeleitet. Auch hier geht es um den Ersatz der betrieblich aufwendigen Dampflokomotiven (Baureihen 82 und 94). Für den Steilstreckenbetrieb waren die Lokomotiven dieser Baureihen mit der Gegendruckbremse ausgerüstet. Die neuen Maschinen sollten auf der Murgtalbahn im Schwarzwald, sowie auf den Strecken im Westerwald und Lahn-Dill Gebiet eingesetzt werden. Dazu wurden insgesamt 10 Maschinen mit einer neu entwickelten hydrodynamischen Bremse ausgestattet. Diese Loks wurden zunächst in die normale Nummernreihe der V 100 eingeordnet, bevor sie später die eigene Baureihennummer 213 zugewiesen bekamen. 17 Die Museumslok Am Samstag, den 2. Juni 2001, verließ 212 007-9 ihre bisherige Dienststelle Hagen-Eckesey, um als Zug 80 685 ins Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen zu fahren. Dort wird die V100 007 als betriebsfähige Museumslok ihren Dienst verrichten. Leider gab es für die Lok unter DBRegentschaft keine Zukunft. Der Fachausschuss Historische Lokomotiven beim VMN lehnte eine museale Erhaltung ab, da es bereits genügend Museums-V100 gibt. Völlig unbeachtet blieb dabei die Tatsache, dass z.B. DB-Regio für Museumslokomotiven fast nichts übrig hat. Außerdem waren die damals noch betriebsfähigen Museums-Loks alle südlich der Mainlinie beheimatet. Dennoch ist es dem großzügigen Zuvorkommen von DB-Cargo zu verdanken, dass die Lokomotiven zu einem angemessenen Preis an das Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen abgegeben wurde, denn auch im aktiven Dienst von DB-Cargo hätte die Lok die nächsten Ausmusterungswellen nicht überlebt. Genau wie in Hagen wird sich die BSWUntergruppe, die die Maschine in Hagen betreute, auch in Bochum-Dahlhausen der Pflege der Lok widmen. (Quellen: Uwe Ziegler und Wittener Eisenbahnfreunde im Internet) Die NS-Baureihe 1200 Die „dritte“ im Bunde... Nachdem uns Dampf- und Dieseltraktion bis zur niederländischen Grenze gebracht haben, wird ab Emmerich die Dritte und modernste Traktion “zum Zuge” kommen: Ein E-Lok Oldtimer der Nederlandse Spoorwegen wird unseren Zug das letzte Stück bis Arnheim ziehen. Einige Modelleisenbahner, besonders die Märklin-Fans werden die elektrische Lokomotive der Reihe 1200 kennen. Märklin brachte dieses Modell, das ein wenig an britische oder US-amerikanische Konstruktionen erinnert, Ende der 60er Jahre auf den Markt. In der Tat entstammt diese 6achsige Maschine einer amerikanisch-niederländischen Zusammenarbeit zwischen den Lokomotivfabriken Baldwin, Heemaf und Werkspoor. Insgesamt 25 Lokomotiven wurden zwischen 1951 und 1953 für die Niederländischen Eisenbahnen gebaut und vor schweren Reise- und schnellen Güterzügen über 30 Jahre lang eingesetzt. Anfangs in dunklem Blau lackiert, kam später eine moderner wirkende grau/gelbe Lackierung zum Einsatz. Die 18 m lange und über 108 Tonnen schwere Maschine leistet etwa 2200 kW und ist mit 130 km/h Höchstgeschwindigkeit nicht nur die schnellste, sondern auch die stärkste Lokomotive im Bunde unserer heutigen drei Traktionsarten. Unser Bild zeigt eine solche Lokomotive bei der Ausfahrt aus Emmerich vor ziemlich genau 20 Jahren. 19 Das besondere Eisenbahnbild 05 003 auf der Rennbahn Münster – Hamburg Es ist ein wenig verwischt, dieses alte und ursprünglich stark vergilbte Foto. Doch der Fotograf war gerade 16 Jahre alt, besaß eine einfache Sucherkamera und stand um 1954 in Westbevern am Gleis. Normalerweise bewunderte der Junge Schnellzüge mit 01 und 03. Doch einmal donnerte auch eine Hammer 05 vor dem Fernschnellzug „Hanseat“ vorbei, eine der Lokomotiven, deren schnellste 200 km/h erreicht hatte. Willi Grabbe, der Junge am Gleis, wurde übrigens Lokführer und war bis zu seiner Pensionierung vor wenigen Jahren hauptsächlich auf der E 03 vor Intercity-Zügen unterwegs. OnWheels im Jahr 2002 Ein kurzer Rückblick Die Berichterstattung in den RuhrNachrichten hatte das Interesse einer Journalistin des WDR Fernsehens geweckt. Mit OnWheels und Frau Pirch gemeinsam drehte sie einen Kurzfilm für die „Aktuelle Stunde“, der im August mehrfach gesendet wurde. Drehorte: Der Vereinstreffpunkt im Wulfener Gartenhaus mit Garteneisenbahn und der Lokschuppen in Krefeld, wo V200 und E94 der Frau Pirch beheimatet sind. 20 Mit OnWheels Eigentlich sollte es mit der Preußenlok 78 468 der EmscherPark-Eisenbahn und historischem Zug am 1. September 2002 zum Osnabrücker Dampflokfest gehen. Doch die Maschine erlitt wenige Tage vorher einen Triebwerkschaden und war nicht einsatzfähig. Hilfe erhielt OnWheels aus Köln: Von dort startete ein Zug mit der 01 1066 der Ulmer Eisenbahnfreunde, der noch gut verlängert werden konnte. Also musste ein veränderter Fahrweg her, der über Haltern und Dorsten führte. Erfreulicherweise wurde sogar die zu dem Zeitpunkt noch arg lädierte Strecke über Wulfen und Coesfeld für uns freigegeben, sodass die schöne Schnellzuglok unseren Zug über nicht elektrifizierte Strecken bis Münster bringen konnte. Das Osnabrücker Fest war ein voller Erfolg: Viele Lokomotiven, Musik und Kunst, eine gelungene Eisenbahnausstellung. Besonders eindrucksvoll: Die abendliche Ausfahrt einer Doppeltraktion von 01 1100 und 41 360 vor einem langen Sonderzug nach Hamburg. Das war wie in alten Osnabrücker Zeiten. Doch auch 01 1066 trug wesentlich zu diesem Flair bei, war sie doch auch lange im Betriebswerk Osnabrück HBF beheimatet. zum Burgers’ Zoo 21 Lokwechsel am Abend in Münster: Die beiden Zuglokomotiven des Alster-Express am 11. Mai 2002 sind nebeneinander gut zu beobachten. E03 wird vom Zug genommen und Frau Pirch kann mit ihrer V200 den Rest der Strecke bewältigen. Großer Bahnhof in Hamburg – aber auf dem Wasser! Es gab viel zu sehen beim Hamburger Hafengeburtstag. Für DampfFreunde besonders interessant: Die Parade der Dampfschiffe! Vom 28. Februar bis 3. März besuchten die Eisenbahnfreunde von OnWheels das letzte Dampflok-Betriebswerk Polens in Wolsztyn. Hier werden noch Dampflokomotiven für den täglichen Planbetrieb zwischen Poznan, Lezno und Wolsztyn eingesetzt. Es wurden auch alle ausgemusterten bzw. abgestellten Dampflokomotiven der PKP hier zusammengezogen. Im Bahnhof von Wolsztyn stehen an die 30 Dampflokomotiven in einem teilweise erbärmlichen Zustand. Dem Engagement einiger Eisenbahnfreunde ist es allerdings zu verdanken, dass immer wieder alte Dampfloks aufgearbeitet werden und zum Einsatz kommen können. Somit sind jeden Tag zwei Personen- und eine Güterzuglok unter Dampf. Bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt boten sich uns an den Strecken grandiose Bilder. Die kohlegefeuerten Lokomotiven dampften mit enormen Rauchfahnen an uns vorbei. Das größte Erlebnis war es jedoch nicht nur auf dem Führerstand einer Ol 49 mitfahren zu dürfen, sondern diese auch noch selbst steuern zu können. Im Internet finden Sie auf der Seite unseres Freundes Wojtek Lis viele Bilder und interessante Informationen zum BW Wolsztyn unter www.parowozy.com.pl. 22