PDF-Datei: KS 07.08.2004

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KRAICHGAU
SAMSTAG
7. August 2004
29
STILBLÜTEN
Heute
Moment mal
Letzter Schrei
Landerer: Sondersitzung
des Gemeinderats
Der Heilbronner Gemeinderat
wird sich am kommenden
Dienstag in einer Sondersitzung
mit dem Bürgerantrag zum Verkauf städtischer Grundstücke
befassen. „Uns ist eine baldige
Entscheidung wichtig“, begründet Oberbürgermeister Himmelsbach die Sondersitzung.
REGION
Seite 35
Kabarett in Bad Rappenau
Gerd Kannegießer
im Schlosshof
„Diefe oder flache Deller“ heißt es
beim Kabarettabend mit Gerd Kannegießer am Mittwoch, 18. August,
19.30 Uhr im Hof des Wasserschlosses in Bad Rappenau. Mit
zahlreichen Bühnenauftritten und
Darbietungen in Rundfunk und
Fernsehen hat sich der Kabarettist
in Rheinland- Pfalz und dem Saarland bereits einen Namen gemacht. Michael Dieffenbach (rechts) und Wilhelm Berg lösen sich nicht nur an diesem Wochenende im Gewand der Heinsheimer Symbolfigur ab. (Foto: Maurhoff)
Nun ist er dabei, auch das „benachbarte Ausland“ zu erobern. Mit sei- Michael Dieffenbach und Wilhelm Berg aus Heinsheim geben den flussgelaunten Bacchtun
nem Programm „Diefe oder flache
Deller“ versteht er es, sein Publikum mitzureißen und mit seinen
Geschichten aus dem Alltag wahre
Lachfeuerwerke zu entfachen. Wie
man richtig Spaghetti isst, was Zuwird, wer wohl der Vater Bacchtuns sein Stellvertreter Wilhelm Berg, wohl sie sich natürlich für die Neschauer in Shakespeares Macbeth Von Steffan Maurhoff
ckar-Aktion an diesem Wochenist, dessen Namensgeber ja zwei Fi- der Protokoller der Fastnachter.
so alles erleben, und wie man auf
dem schnellsten Weg zum Herzen
Die beiden repräsentieren ihren ende schönes Wetter wünschen,
ass Bacchtun, die Heinsheimer guren sind: Bacchus, der grieeines Mannes kommt – dieses und
Symbolfigur der Aktion „Ne- chisch-römische Gott des Weines, Heimatort abwechselnd. Und das haben die Bacchtuns ganz schön zu
noch einiges mehr erfahren die Zu- ckar 2000 - flussgelaunt von Ort zu oder Neptun, der sagenhafte Herr- beileibe nicht bloß bei den Neckar- schwitzen in ihrer prächtigen Kluft.
schauer am 18. August im Hof des Ort“, wirklich immerfort Rotwein- scher der Meere. Beide sollen der- Aktionen. Landesgartenschauen, Die hat die Heinsheimerin Brigitte
Wasserschlosses. Bei schlechtem schorle schlürft, muss leider ins einst ein Techtelmechtel mit Sy- das Bad Rappenauer Lichterfest, das Bönisch genäht, die auch viele KosWetter findet die Veranstaltung im Reich der Legenden verwiesen wer- bille, der schönsten aller Heinshei- Heilbronner Weindorf und Neckar- tüme für den Carneval-Verein zauGewölbekeller statt. Eintritt: acht den. Die nüchterne Wahrheit ken- mer Neckarnixen, gehabt haben. fest oder das Kornlupferfest in Offe- bert. Die Robe mit kunstvollen
Euro. Karten gibt es im Vorverkauf nen jene Männer, die immer wie- Und schwuppdiwupp war der nau stehen ebenso in ihrem ehren- Weintrauben, Muscheln und Fifür sieben Euro im Bürgerbüro im der als Repräsentanten für Bad Rap- kleine Bacchtun da, der Mix aus amtlichen Terminkalender. Mi- schen im Netz ist ganz schön
Rathaus Bad Rappenau, in der Gäs- penau und den am Neckar liegen- beiden, der passenderweise als chael Dieffenbach sammelte so warm: „Man schwitzt ordentlich
seine Erfahrungen: „Viele verwech- darunter.“ Zumal zum richtigen
teinformation in der Salinenstraße den Teilort Heinsheim in die Rolle Schorlegott verehrt wird.
Zumindest die geistige Vater- seln uns mit Bacchus, deshalb muss Auftritt noch eine Perücke gehört.
der witzigen Fantasiegestalt schlüp22 und bei Nunns Hobbyecke.
fen: Michael Dieffenbach und Wil- schaft an dieser Geschichte ist un- man es immer wieder erklären.“ Zum Glück kann sich Bacchtun am
helm Berg. Manchmal, so gestehen verkennbar: Die Idee stammt ganz Die Sache mit Sybille und den bei- ständig mitgeführten Glase laben –
sie reumütig, glitzert eine alkohol- klar von Hans Peter Schmitt von den Herren. „Ansonsten muss man und notfalls auf den fischgekrönKollision in Sinsheim
freie Johannesbeerschorle im Einli- der Bäder und Touristik GmbH Bad ab und zu einen klugen Trink- ten Spieß stützen.
Ob die beiden humorvollen
ter-Römer. Wie sie es an diesem Rappenau (BTB). Der sprach im spruch auf Lager haben“, pflichtet
Wochenende halten, wenn die rau- Vorfeld der allerersten Neckarparty Wilhelm Berg bei und gibt gleich Heinsheimer Lampenfieber haben
schende Party zwischen Bad Fried- bei den Heinsheimer Vereinen vor, eine Kostprobe: Ich trinke für euch vor ihrem in mancherlei Hinsicht
richshall, Bad Wimpfen, Offenau, „und alle haben auf mich gezeigt“, alle – und ihr habt keinen Ballen. feuchten Auftritt am Wochenende?
Im Einmündungsbereich Alte Rö- Bad Rappenau-Heinsheim und schmunzelt Michael Dieffenbach. „Das muss man auch spontan ma- Ach was! Dieffenbach und Berg hamerstraße / Steinsfurter Straße in Gundelsheim zum dritten Mal am Als Chef des Heinsheimer Carne- chen können.“ Für die bekennen- ben nach etlichen Terminen RouSinsheim stießen am Donnerstag- Neckar steigt, es sei ihr Geheimnis. val-Vereins war er geradezu prädes- den Fastnachter kein Problem.
tine: „Man weiß ja, was auf einen
nachmittag zwei Fahrzeuge zusamEin Handicap gibt’s leider. Ob- zukommt.“ Na denn – Prost.
So wie es ein Geheimnis bleiben tiniert für den Job. Genauso wie
men. Verursacht hatte die Karambolage ein 21-jähriger Lkw-Fahrer,
der einer bevorrechtigten Autofah- Zusammensetzung des Eppinger Heimattageausschusses ist nicht unumstritten – Vorsitzender des Jugendgemeinderats soll
rerin aus Bad Rappenau die Vorfahrt nicht eingeräumt hatte. Bei
der Unfallaufnahme stellten die Beamten Alkoholgeruch bei dem
21-Jährigen fest, weshalb sie vor
Ort einen Alcomat-Test durchführ- Von Thomas Senger
siert Emil Lang, der unter anderem
Manfred Staub, Hauptamtsleiter können, ohne das große Gremium
ten. Ergebnis: rund 0,9 Promille. Da
als Pfarrgemeinderat der katholi- und Ausschussmitglied, kann diese immer zu Rate zu ziehen. Mitglieder
er zudem über Kopfschmerzen und Noch zweieinhalb Jahre bis zum schen Kirchengemeinde aktiv ist. Argumentation nicht nachvollzie- sind Klaus Holaschke, Manfred
Schwindelgefühl klagte, wurde er Beginn der Heimattage in Eppin- „Nur vier weibliche Mitglieder, nie- hen: „Wir wollen die Arbeit auf viele Staub, Heinrich Vogel, Reinhard Ihvorsorglich in das Kreiskranken- gen. Wer darf im Vorfeld mitre- mand von den Kirchen, keiner von Schultern verteilen und von Anfang le, Bernd Röcker, Bürgermeister
haus eingeliefert. Blutprobe sowie den und entscheiden? Es scheint Gesangs- oder Musikvereinen, dafür an die Bürger einbeziehen.“ Bei der Eduard Muckle und KulturamtsleiFührerscheinentzug waren die Fol- noch Klärungsbedarf zu geben.
aber viele Stadträte“, moniert Lang. Auswahl der Ausschussmitglieder ter Thomas Csaszar.
gen. Der nicht mehr fahrbereite
Wichtigstes Gremium ist der Hei- Insbesondere die Jugend werde habe man sich durch die ErfahrunDarüber hinaus sollen im nächsBMW, an dem ein Schaden von mattagsausschuss unter Leitung durch die Auswahl der Mitglieder gen anderer Städte leiten lassen. Ne- ten Jahr verschiedene Arbeitskreise
4000 EUR entstand, musste abge- von Oberbürgermeister Klaus Ho- verprellt. „Die Kirchen sollen öku- ben dem Hauptausschuss – hier soll gebildet werden, in denen die Orgaschleppt werden.
laschke. 32 Mitglieder gehören ihm menische Gottesdienste organisie- die Hauptarbeit geleistet werden – nisationen und Vereine der Gesamtbislang an.
ren, die Vereine Konzerte. Und das, wurde ein Lenkungsausschuss in- stadt ihre Vorstellungen einbrinDie Zusammensetzung dieses ohne dass sie gefragt werden“, be- stalliert. Dessen acht Mitglieder sol- gen. „Wir schreiben jetzt das Jahr
Ausschusses sei nicht optimal, kriti- fürchtet Lang weiter.
len schnelle Entscheidungen treffen 2004 und nicht 2007“, mahnt Staub
Der Schorlegott schlotzt manchmal Saft
D
Zu viel Alkohol
im Blut: Unfall
Fächerübergreifender Unterricht
ist derzeit der letzte Schrei der
Pädagogik. Vor allem lassen
sich erd-, tier- und pflanzenkundliche Themen zwanglos in
den Deutschunterricht integrieren. Was dabei in manchen
Schularbeiten zusammenkam:
Wir fuhren nach Heidelberg,
gingen mit unserer Lehrerin in
den Zoologischen Garten und
besuchten unsere Verwandten.
– Die Menschen, die in der
Wüste leben, nennt man Wüstlinge. – Mein schönstes Tiererlebnis war, als mein Vater einmal einen Kater heimbrachte. –
Der Walfisch zeichnet sich besonders durch sein unhandliches Format aus. – Schlangen,
die nicht gut sehen, heißen
Brillenschlangen, Schlangen,
die gut sehen, sind die Seeschlangen. Und Schlangen, die
überhaupt nichts sehen, nennt
man Blindschleichen. – Im
Wald bewegte sich ein Zwölfender. Friedlich äsend beobachtete
ihn der Jäger. – Für Hasen- und
Rehbraten sorgen die Jagdpächter, die in den Tiefkühltruhen
der Supermärkte angeboten
werden. – In den ägyptischen
Pyramiden fanden die Forscher
viele Mumien und andere Konserven. – In kürzester Zeit war
das Schiff über alle Berge. – Bevor die Elsenz in den Neckar
mündet, entspringt sie bei Sternenfels. – Fürs Fischefangen
sagt man fischen. Wer weiß
noch ein solches Beispiel aus
der Tierwelt? – Das Rentier,
Herr Lehrer. – Warum das? – Es
heißt doch: Das rentiert sich.
Siegfried Joneleit
Am 23. Oktober in Eppingen
Sechs Bands in
der Altstadt
Zum fünften Mal Jazz in der Altstadt von Eppingen heißt es am
Samstag, 23. Oktober. Verkehrsverein und Stadt werden wiederum
sechs Bands verschiedener Richtungen engagieren. Auftrittsorte sind
Ahnenkeller, Alte Uni, Wirtskeller
Sankt Georg, Katharinenkapelle,
Turmhouse und Haus Gräßle.
als 33. Mitglied vertreten sein
Ziel: Viele Schultern – bei überschaubarer Zahl der Köpfe
vor zu viel Ungeduld, ohne Engagement abwürgenzu wollen.
Staub wehrt sich gegen den Eindruck, durch die Auswahl der Mitglieder für den Heimattageausschuss habe man bestimmte Bevölkerungsgruppen von der aktiven
Mitwirkung ausschließen wollen. Er
nehme jedoch Anregungen ernst
und werde vorschlagen, dass als 33.
Mitglied der Vorsitzende des Jugendgemeinderates oder sein Stellvertreter in den Heimattageausschuss aufgenommen werden.
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KRAICHGAU
W
ie schwer sich die Branche
mit dem Absatz ihrer flotten Flitzer, geräumigen Familienvans und schicken Cabrios tut, ist
bekannt. Ausgebremst dürften
sich im Kraichgau knapp 300 Mitarbeiter der Zulieferfirma Utescheny fühlen. Das Unternehmen
mit Firmen in Zaisenhausen, Sinsheim und Gölshausen stellt
Kunststoffteile für die Innenausstattung her – von Sonnenblenden über Haltegriffe bis Mantelhaken. Jetzt hat die Gruppe Insolvenz angemeldet.
971 wurde das Unternehmen
von Herwig Utescheny gegründet. Inzwischen ist Sohn Ralf
Utescheny Vorstandschef. Dass
die aktuellen Zahlungsprobleme
weniger aus einer wirtschaftlichen Krise als vielmehr aus einem
tief greifenden Familienzwist resultieren sollen, macht die Sache
kaum besser. Politiker und Konzernbosse debattieren über Managergehälter und Misswirtschaft.
Zu diesen Streitthemen haben
1
pur
Notizen von Heike Kinkopf
Utescheny-Beschäftige sicher auch
etwas zu sagen.
ufhorchen lassen Ankündigungen in Eppingen und Bad
Rappenau. Die Kurstadt feiert ihr
über die Ortsgrenzen hinaus beliebtes Lichterfest erstmals zwei Tage
lang. Und dies am 14. und 15. August. Gleich darauf steht im September die Lemberger Wein-Gala
auf dem Festprogramm. Und als
wäre es damit nicht genug, denken
die Veranstalter von der Bad Rappenauer Touristik- und Bäder GmbH
laut darüber nach, einen Jägerball
ins Leben zu rufen. Wenn’s klappt,
soll er bereits dieses Jahr der Kurstadt zu einem weiteren Glanzlicht
verhelfen.
eim Anblick von Robbie Williams bekommen Fans glän-
A
B
zende Augen (Foto: dpa). Für eine
Robbie-Williams-Coverband haben
sie höchstens ein müdes Lächeln
übrig: Das kann ja nichts werden.
Schließlich gibt sich der gemeine
Fan mit nichts weniger als dem Original zufrieden. Jetzt kommt Wobbie Rilliams im November zu „Musik und Genuss“ nach Eppingen.
Zugeben: Allein der Buchstabendreher lässt Robbie-Fans mit den Augen rollen. Aber
halt – nicht zu voreilig. Wer die Coverband
einmal
live erlebt, gibt zu:
Die Jungs und Mädels auf der Bühne
machen ihre Sache richtig gut.
Sicher: Wobbie
sieht Robbie nicht
wirklich ähnlich.
Aber er kommt
dem Original in
Gesten und Körpersprache dann
doch verdammt
nahe. Und wenn schon nicht der
Meister des Pop höchstpersönlich
den Weg in die wilden Kartoffelhallen findet, so lässt sich mit der Coverband supergut abfeiern. Augen
schließen und an die Konzerte in
Mannheim, München oder Prag
denken . . .
aum auszudenken, was dieser
Tage Kinder im Kraichgau machen würden, gäbe es das Ferien-
K
programm nicht. Von Hüffenhardt bis Sulzfeld sind zahlreiche
Vereine bereit, sich in der satten
Sommersonne mit dem quirligen
Nachwuchs vor Ort zu beschäftigen. Dass die rührigen Helfer jedes Jahr den Kampf gegen Computer, Fernsehen und andere Freizeitgestalter aufnehmen, ist inzwischen zwar ein alter Hut aber
keine Selbstverständlichkeit.