Künstliche Baustoffe und KUNST

Transcription

Künstliche Baustoffe und KUNST
E
Restaurator im Handwerk • Ausgabe 2/2013 • ISSN 1869-7119
K E. V . R
9,– €
R
Deutschland
D WE
ST
AN
AURA
R IM
H
TO
2 / 2013
Themenschwerpunkt
Künstliche Baustoffe
und KUNST-Stoffe im Bauwesen
Mit Beiträgen von:
Johannes Weber, Hartwig Schmidt, Gottfried Hauff, Michael Christian Krempler,
Andreas Kurzweil, Silvia Tauss, Friederike Waentig, Julia Gredel, Dietmar Linke,
Annemarie Rothe, Eberhard Ludwig u. v. m.
Offener Brief
Impressum
Restaurator im Handwerk
Die Fachzeitschrift
für Restaurierungspraxis
Auflage: 3.300
Herausgeber und verantwortlich
für den Inhalt i. S. d. P.:
Bundesvereinigung Restaurator
im Handwerk e.V.
Sitz: Zentrum für Restaurierung
und Denkmalpflege der Handwerkskammer Koblenz,
Schlossweg 6, 55756 Herrstein
Redaktion:
Konzeption und Koordination
Rainer W. Leonhardt (RWL)
Tel.: 030 - 342 10 48
[email protected]
Anzeigenannahme
Manfred Sturm-Larondelle
(MSL)
Tel.: 030 - 611 53 06
Fax: 030 - 616 27 166
[email protected]
Autorenbetreuung
Dipl.-Ing. Annemarie Rothe (AR)
Tel.: 0176 - 96 51 67 53
[email protected]
Dipl.-Ing. Angela Bühring (AB)
Tel.: 030 - 402 93 16
[email protected]
Bernd Kirchner (BK)
Restaurator im Handwerk
Tel.: 03361 - 692 52
[email protected]
Thomas Dempwolf (TD)
Restaurator im Handwerk
Tel.: 030 - 627 355 60
[email protected]
Lektorat
Axel Haase (AH)
Herbach & Haase Literarische
Agentur, Tel.: 030 - 88 001 607
[email protected]
Gestaltung und Satz
oderconcept mediendesign
Jürgen O. Müller (JOM)
Tel.: 033478 - 370 53
[email protected]
Redaktionsbüro
Gierkeplatz 9
10585 Berlin-Charlottenburg
Tel.: 030 - 63 96 30 49
Fax.: 030 - 348 23 56
E-Mail: [email protected]
Bezugspreis: 9 Euro
Der Bezugspreis ist im
Mitgliedsbeitrag enthalten.
ISSN 1829-7119
An die Ministerpräsidentin
des Landes Nordrhein-Westfalen
Frau Hannelore Kraft
Staatskanzlei
40190 Düsseldorf
Herrstein, im April 2013
Offener Brief zu den Kürzungsplänen der Denkmalförderung in NRW
Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin,
gemäß Artikel 18 der Verfassung für das Land Nordrhein-Westfalen sind Kultur, Kunst und Wissenschaft durch Land und Gemeinden zu pflegen und zu fördern. Insbesondere stehen die Denkmäler der Kunst, der Geschichte und der Kultur, die Landschaft und Naturdenkmale unter dem
Schutz des Landes, der Gemeinden und Gemeindeverbände. Somit ist es die Aufgabe des Landes,
seine Geschichte zu erforschen und die unwiederbringlichen Denkmale auch für kommende Generationen zu bewahren!
Diesem Verfassungsauftrag kann durch Kürzung der Fördergelder künftig nicht mehr entsprochen werden, vielmehr gefährdet diese "Sparpolitik" nicht nur den vielfältigen Denkmalbestand
in Nordrhein-Westfalen, sondern stellt darüber hinaus die wirtschaftlichen Interessen der Landesregierung über das allgemeine öffentliche Interesse an einer Erhaltung des kulturellen Erbes. Die
Kürzungspläne sind aber nicht nur in dieser Hinsicht zu kritisieren, sie sind bürgerunfreundlich
und erhöhen den denkmalrelevanten Beratungs- und Überwachungsaufwand in erheblichem Maß.
Sie treffen besonders die mittellosen, häufig idealistischen Denkmaleigentümer in ländlichen
Kommunen, die für eine denkmalgerechte Restaurierung auf öffentliche Mittel angewiesen sind.
Zudem werden die daraus resultierenden, viel weiter reichenden materiellen und immateriellen
Verluste in keiner Weise berücksichtigt.
Hierzu formulierte das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz bereits 1994 "12 Thesen
zu Denkmalpflege als Standort- und Wirtschaftsfaktor". Darin heißt es unter anderem: "4. Denkmalpflege schafft Standortqualität (Tourismus), 5. Denkmalpflege fördert die mittelständische
Wirtschaft, 6. Denkmalpflege verhindert kostenträchtige Fehlinvestitionen, 7. Denkmalpflege
stützt Sparsamkeitsdenken, 8. Denkmalpflege setzt Investitionen frei, ist wirtschaftsfördernd, 9.
Denkmalpflege schafft Arbeitsplätze und 10. Denkmalpflege fördert verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen der Gesellschaft."
Denkmalpflege ist ein Wirtschaftsfaktor! Jedem Euro an öffentlichen Fördermitteln stehen bis
zu 12 Euro an privaten Investitionen und jedem Euro an Steuervergünstigung bis zu 18 Euro an
Investitionen gegenüber, die besonders mittelständischen Betrieben zu Gute kommen.
Damit sichern Investitionen, die der Erhaltung und Revitalisierung des baulichen Erbes dienen,
ein großes Potential bestehender, regional verankerter Arbeitsplätze, insbesondere des Handwerks,
aber auch von Architekten, akademischen Restauratoren und Herstellern historischer Bauprodukte. Denkmalförderung ist somit ein Instrument der Wirtschaftsförderung.
Zudem stärken Denkmalschutz und Denkmalpflege zahlreiche weiche Standortfaktoren, z. B.
in der Konkurrenz um Gewerbeansiedlungen. Hier spiegelt die Denkmalpflege u. a. auch ihre
Bedeutung für den Tourismus als wachsenden Wirtschaftszweig wider. So kommt eine vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in Auftrag gegebene Studie aus dem Jahr
2007 zu dem Ergebnis, dass etwa 13 Prozent des Tourismus-Umsatzes in engem Zusammenhang
mit dem städtebaulichen Denkmalschutz stehen.
Reiseziele sind jedoch nur attraktiv, wenn sie saniert und sinnvoll genutzt werden. Da durch
die vorliegenden Kürzungspläne der Denkmalförderung folglich von rückläufigen Besucher- und
Übernachtungszahlen auszugehen ist, sollten die politisch Verantwortlichen in Nordrhein-Westfalen insbesondere den Städte- und Kulturtourismus als wichtigen Wirtschaftszweig erkennen,
mit dem Ausgaben für Denkmalschutz leicht begründet, wenn nicht sogar kompensiert werden
können.
Zusammenfassend ist die Kürzung und Streichung öffentlicher Fördermittel für Denkmalschutz
und Denkmalpflege unverantwortlich, nicht nachvollziehbar und bedürfen dringend einer fachlichen Überprüfung. Wir bitten Sie daher mit Nachdruck, sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin,
die Einwände der verschiedenen Institutionen zu berücksichtigen, um größeren Schaden nicht nur
für das kulturelle Erbe Ihres Landes, sondern auch für das qualifizierte Handwerk abzuwenden!
Mit freundlichen Grüßen
Bernd JägerFrank Sprenger
PräsidentGeschäftsführer
Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2013
3
E
.V
A
WERK
A
UR TO
D
Inhalt
. REST
Künstliche Baustoffe
6 "Ich finde Beton einfach zum Kotzen …"
A nnemarie R othe
7 Imitation, Surrogat und Innovation
14
Künstliche Baustoffe und KUNST-Stoffe im Bauwesen
A nnemarie R othe
10Romanzement
Ein historischer Baustoff europäischen Zuschnitts
J ohannes W eber
und
C hristian G urtner
14 Vom Zementkunststein zum Betonwerkstein
H art wig S chmidt
21 Steinputz − eine vergessene Putztechnik
B ernd B ubnick
7
Vom
Zementkunststein
zum Betonwerkstein
Imitation, Surrogat
und Innovation
25 Beiträge zur Restaurierung von Denkmälern
aus bewehrtem Kunststein
G ot tfried H auff, G udrun S imon , M aren W it tig
33 Terrazzofußböden der Gründerzeit −
vom unbeachteten Juwel zum Problemfall
M ichael C hristian K rempler
38 Teer und Pech
A ndreas K urzweil
38
Teer und Pech
44 Erhaltung von historischen Linoleumbelägen –
Konzeptidee am Beispiel des Warenhauses
"Cheesmeyer"
S ilvia Tauss
47 Konservieren und Restaurieren von
gealterten Kunststoffen
44
56
Jukebox
Historische
Linoleumbeläge
F riederike Waentig
54 Tür- und Fensterbeschläge
aus ersten Kunststoffen
R ainer W. L eonhardt
56 Die Jukebox
Heute nostalgisches Sammlerstück, einst modernste
Technik mit neuesten Materialien
J ulia G redel
59 Antiaging für Kulturgut mit Elastomeranteilen −
ein Projekt der Kulturstiftung des Bundes
D ietmar L inke
4
Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2013
47
Gealterte
Kunststoffe
2 / 2013
10
Romanzement
63
Schloss und Schlüssel (Teil 5)
Fachbeiträge
25
Denkmäler aus
bewehrtem
Kunststein
33
Terrazzofußböden
59
Antiaging
63 Schloss und Schlüssel –
Stiefkinder der Restauratoren ! Folge 5
Eberhard Ludwig
Rubriken
3 Editorial
68 Vereinsmitteilungen
76Vereine
77Museen
78 Der literarische Text
79 Seltenes Handwerk
80Kolumne
80Kurzgeschichte
81Buchbesprechung
82 Interesante Produkte
84 Kleinanzeigen
85 Wirtschaftsseite
86Fortbildung
77
Deutsches Kunststoffmuseum
Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2013
5
Vereinsmitteilungen
Aus dem Vorstand
Vorstandssitzung am 8.6.2013 im Freilichtmuseum Hessenpark, Neu-Anspach
Wir haben einen Kurzbericht über vergangene Aktivitäten der Geschäftsführung von
Frank Sprenger erhalten, in dem es auch um
die Zusammenarbeit mit dem VDR (Verband
der Restauratoren) bzw. die Entwicklung
dorthin ging.
Im März gab es ein Treffen auf Schloss
Raesfeld, an dem alle unsere Vorstandsmitglieder und die der Fachgruppe Restauratoren
im Handwerk e.V. teilnahmen. Gegenstand
war dabei die Erarbeitung gemeinsamer Ziele. Die Diskussion verlief konstruktiv und
klang bei einem gemeinsamen Abendessen
harmonisch aus. In einer von uns gemeinsam
ausgewählten Delegiertengruppe wird ab Juli
verstärkt weiter daran gearbeitet.
Eine Beteiligung an der "Werte 2013" im
Kurfürstlichen Schloss Koblenz war sehr er-
folgreich, auch hier stellten wir uns gemeinsam mit der Fachgruppe der Restauratoren im
Handwerk e.V. dar (http://www.werte2013.
de/Koblenz.html).
Wir besprachen noch einmal die Kürzungspläne in der Denkmalförderung des bundeslandes Nordrhein-Westfalen, zu der wir uns
mit einem offenen Brief positioniert haben.
Die Deutsche Gesellschaft für Ur- und
Frühgeschichte (DGUF) hat eine Petition
zu diesem Thema geschrieben, der InternetLink hierzu wurde an die Mitglieder und die
Kooperationspartner mit der Bitte um Unterzeichnung weitergeleitet.
Bernd Jäger hat mit dem Verband der Restauratoren im Zimmerhandwerk e.V. Gespräche über weitere Kooperationsmöglichkeiten
aufgenommen.
Mit einem kurzen Vortrag hat Heike Notz
bei der 25. Jahrestagung des AHF (Arbeits-
kreis für ländliche Hausforschung) und der
IGB (Interessengemeinschaft Bauernhaus
e.V.) in Nordwestdeutschland den Namen der
Restauratoren im Handwerk e.V. ein weiteres
Mal in Erinnerung gerufen.
Die neue Internetseite ist in Arbeit, wir
werden uns in den nächsten Tagen den Entwurf dazu anschauen können.
Die Werbemittel werden um einen Flyer, neue Aufkleber (beides geht jetzt in den
Druck) und einen Entwurfsvorschlag für
Rollups für die Landesgruppen erweitert.
Für unsere Mitgliederversammlung am 18./
19. Oktober 2013 in Hildesheim sind bereits
einige Vorbereitungen getroffen. Es werden
wieder spannende Exkursionen angeboten,
Details werden folgen.
Wir freuen uns weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit!
Heike Notz, 2. Vorsitzende
NEU: Landesgruppe Niedersachsen
Mit 15 Mitgliedern aus Niedersachsen und
Nordrhein-Westfalen und drei Interessierten wurde am 13.4.2013 in Wolfenbüttel die
neue Landesgruppe gegründet.
Nach der Vorstellungsrunde und Berichten
aus der bisher gemeinsamen Landesgruppe
Nordrhein-Westfalen/Niedersachsen
und
dem Bundesvorstand wurden den interessierten Nicht-Mitgliedern diese Zeitschrift und
das Mitgliederverzeichnis vorgestellt. Dabei entwickelte sich ein lebhaftes Gespräch
zwischen den Gästen und den Mitgliedern.
Durch ihre Fragen und unsere Antworten
entstand ein sehr buntes Bild unseres Vereins,
und viele erzählten von ihren Treffen und von
den vielen Vorteilen, die eine Mitgliedschaft
bietet.
Wendland. Zum nächsten Treffen der neuen
Landesgruppe am 31.8.2013 im Wendland
werden wieder viele Restauratoren eingeladen
werden, um sie als Mitglieder zu gewinnen.
Nach dem Essen haben wir noch das AnnaVorwerk-Haus in Wolfenbüttel besichtigt,
das gerade für ca. 3 Mio. Euro restauriert
wird. Wir wurden fachkundig und praxisnah
von Dipl.-Rest. und Farbdesignerin Maria
Ovelgönne aus Hannover durch das barocke
Haus geführt.
Ohne bürokratische Hürden wurden die
neue Landesgruppe Niedersachsen ausgerufen und Irmela Wrede aus dem Kreis Wolfenbüttel als Leiterin benannt. Die Kontoeröffnung übernimmt Jörg Böde aus Küsten im
Ansprechpartnerin:
Irmela Wrede
Tel. 05333-285; 0171-8024138
[email protected]
Landesgruppe Nordrhein-Westfalen
Das in Ausgabe 1/2013 dieser Zeitschrift
bereits angesprochene Vorhaben der Teilung der Landesgruppe ist in die Tat umgesetzt. Beim 2. noch gemeinsamen Treffen in
Wolfenbüttel wurde die Landesgruppe Niedersachsen gegründet, s. hierzu auch deren
ersten eigenständigen Bericht. Die Leiterin
der neuen LG, Irmela Wrede, hatte für die
Veranstaltung in einen hervorragenden Rahmen organisiert und konnte dabei mehrere
Interessierte als Gäste begrüßen. Wir hoffen,
dass der eine oder andere überzeugt worden
ist, Mitglied im RiH zu werden.
Zur Abrundung des organisatorischen Teiles boten sich interessante und spannende
Einblicke auf der Restaurierungsbaustelle
des Anna-Vorwerk-Hauses. Die Diplomrestauratorin und Farbdesignerin Frau Maria
68
Ovelgönne führte uns durch das historisch
bedeutsame Gebäude. In sehr kompetenter
Weise zeigte und erläuterte sie die Konzeptionen und derzeit laufenden Maßnahmen.
Nicht der Aspekt einer Trennung steht bei
der Gründung der neuen Landesgruppe Niedersachsen im Mittelpunkt, sondern der der
für den Verband förderlichen zielorientierten
Teilung der Aufgaben. Ohne Schmälerung
der überregionalen Ambitionen des Verbandes und der Landesgruppen soll dadurch das
regionale Miteinander der Mitglieder gestärkt werden.
Im Rahmen des Mitgliedertreffens sind
für beide Landesgruppen neue Aktivitäten geplant und festgelegt worden. Die LG
Nordrhein-Westfalen trifft sich am 13. Juli
2013 im sauerländischen Olsberg, wo dies-
Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2013
mal der Kollege Ralf Körner, Meister und
Restaurator im Tischlerhandwerk, vor Ort
verantwortlich die Organisation übernommen hat, auch ihm herzlichen Dank für sein
Engagement. Die Landesgruppe ist dabei in
der Kropff-Federath’schen Stiftung zu Gast.
Unter Berücksichtigung der Sommerferien
in Nordrhein-Westfalen sind keine weiteren
Veranstaltungen geplant, zumal am 8. September 2013 der alljährliche Tag des offenen
Denkmals stattfindet, zu dem verschiedene
Mitglieder Aktionen planen. Konkrete Angaben dazu können derzeit noch nicht, aber
sicher dann in Heft 3 dieser Zeitschrift und
natürlich auf der Homepage des RiH gemacht werden.
Die Landesregierung von NordrheinWestfalen plant die Haushaltsmittel für die
Vereinsmitteilungen
Denkmalpflege 2013 deutlich zu kürzen. Für
die Haushalte 2014 und 2015 sollen nach
der Haushaltsplanung keine Mittel mehr
zu Verfügung gestellt werden. Vor diesem
Hintergrund ist die Landesgruppe an den
Vorstandsvorsitzenden des RiH mit dem
Anliegen herangetreten, dazu Stellung zu
beziehen. Dem ist mit einem "Offenen Brief "
an die Frau Ministerpräsidentin Hannelore
Kraft Rechnung getragen worden. Von der
Landesgruppe ist dieser landesweit an die
Printpresse gebracht.
Auch bei den "Kölner Gesprächen" am 27.
Mai 2013, einer zweimal jährlich stattfinden-
de Veranstaltung des LVR beziehungsweise
des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege,
gaben die Vorhaben der Landesregierung
Anlass zu Diskussionen. Landtagsvizepräsident Oliver Keymis bezog dazu in seiner
Rede Stellung, wobei der Tenor war, dies
wären Planungen, denen auch er zugestimmt
hat, aber noch keine Beschussfassungen.
Aber angesichts der dringend notwendigen
Sparmaßnahmen in allen Bereichen der Landesaufgaben ist es auch aus seiner Sicht notwendig, dass ehrenamtliches Engagement in
Zukunft mehr und mehr in den Fokus gerückt
und gewürdigt werden muss, besonders auch
für den Bereich Denkmalschutz und Denkmalpflege. "Ehrenamt und bürgerschaftliches
Engagement in der Denkmalpflege" war das
Hauptthema, dem sich die Veranstaltung
widmete. Melanie und Hans Reuter waren
als Teilnehmer dort vertretend für den RiH.
Ansprechpartner:
Hans Reuter
Die Bauwerkstatt -reuter- GmbH
Telefon: 02163 58966
E-Mail: [email protected]
Landesgruppe Bayern / Baden-Württemberg
Am 4. Mai 2013 traf sich die Landesgruppe im Prämonstratenserkloster Roggenburg.
Es war im Zuge der Säkularisation aufgelöst
worden und im Jahre 1982 von den Prämonstratensern
wiederbelebt. Seitdem laufen
umfangreiche und vorbildhafte Instandsetzungs- und Restaurierungsarbeiten, bei
denen auch Mitgliedsbetriebe unserer Landesgruppe mitgearbeitet haben. Bei der sehr
interessanten Insider-Führung durch den
Provisor des Klosters, Pater Gilbert Kraus,
und unseren Kollegen Günter Höck wurden
diese Maßnahmen eingehend besprochen
und diskutiert. Auch frühere Fehler bei der
Instandsetzung und deren notwendige Behebung wurden durch den Abt erläutert. Nicht
nur seine rein fachlichen, sondern auch die
kulturgeschichtlichen Erklärungen zur Klostergeschichte waren höchst interessant und in
ihrer vorgetragenen Art sehr ansprechend bis
humorvoll.
In der anschließenden Mitgliederversammlung wurde beschlossen, dass die Kassenführung wegen der geringen Umsätze durch den
jeweiligen Landesgruppensprecher erfolgt.
Als Kassenrevisorin wurde Angelika Braubach gewählt.
Hubert Labisch informierte über den derzeitigen Stand zur Messe "monumento 2014"
in Salzburg in Bezug auf die eventuelle Teilnahme mit einem Gemeinschaftsstand. Dies
ist jedoch noch abhängig von Fördermaßnahmen.
Kollege Günter Höck referierte über seine
Arbeiten und die Probleme, die dabei auftraten, aber auch über allgemeine Abrechnungsprobleme, vor allem im Aufmaßbereich, die
für alle sehr interessant waren.
Unser 1. Vorsitzender Bernd Jäger berichtete über Aktivitäten des Vorstands und der
Geschäftsführung wie von der Planung der
Mitgliederversammlung in Hildesheim, der
neuen Internetseite und der geplanten Kooperation mit anderen ähnlichen Verbänden.
Ansprechpartner:
Hubert Labisch
Tel.: 09367-8606
[email protected]
Landesgruppe Berlin / Brandenburg
Unsere Landesgruppen traf sich am 7. Mai
2013 dieses Mal in den Räumen der Tischlerei Emme & Bühring. Bei unserer letzten
Zusammenkunft hatten wir beschlossen,
dass die nächsten Zusammenkünfte in den
Wirkungs- und Werkstätten unserer Mitglieder stattfinden sollten. Unsere Idee war,
dass diese Besuche einer besseren Vernetzung
dienen könnten. Das Bild, welches man von
den beruflichen Kapazitäten und Spezialisierungen der Kollegen hat, wird natürlich abgerundet durch einen Blick in die Werkstatt
und den Fragen und Erläuterungen, die sich
bei solchen Werkstattbesuchen ergeben. Zum
Zweiten stärkt diese Konstellation Gast und
Gastgeber natürlich auch die persönlichen
Beziehungen untereinander.
An dieser Stelle vielen Dank an Frau
Bühring für Vorbereitung, Beköstigung und
die anregende Führung durch ihre Werkstatt.
Eine kleine "Umfrage zum Geschäftsindex" unter den Anwesenden ergab einen
sehr positiven Eindruck. Den anwesenden
Mitgliedern unserer Landesgruppe geht es
wirtschaftlich gut, sehr gut oder zufriedenstellend. Die Diskussionen und Gespräche
an diesem Nachmittag waren erhellend,
nützlich und sehr angenehm. Wir werden
unser angedachtes "Rotationsprinzip" weiter
fortführen und treffen uns das nächste Mal
in der Werkstatt unseres Mitglieds Wolfgang
Dambacher.
Ansprechpartner:
Sebastian Rost, Tel.: 030 4 85 95 28
[email protected]
Annemarie Rothe, Tel.: 0176-96 51 67 53
[email protected]
Landesgruppe Thüringen/Sachsen-Anhalt
Ansprechpartnerinnen:
Constance Schröder (Thüringen)
Tel.: 036783-703 52, 0170-801 58 17
[email protected]
Julia Nagel (Oberfranken)
Tel.: 09543-41 88 69
[email protected]
Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2013
69
Vereinsmitteilungen
Landesgruppe Sachsen
Am 7.6.2013 trafen sich die interessierten
Mitglieder zu einer sehr bereichernden Tagung im Restaurant "Schwarze Seele" in Radebeul. Der einzigartige Charme des Ortsteils Cossebaute mit seinem dörflichen – und
doch lebendig-großstädtischen – Gepräge
macht den Besuch der Tagungen immer wieder zu einem Erlebnis. Aber nicht nur die
historische Bausubstanz ist für die Mitglieder
stets Grund, genau dort zusammen zu kommen, sondern auch weil uns handfeste Themen bewegen.
So zum Beispiel noch immer die Fragen
rund um das in Vorbereitung befindliche
"sächsische Restauratorengesetz", welches
der Verband der Restauratoren VDR gerne
zur Rechtswirksamkeit führen möchte. Im
April dieses Jahres gab es dazu einen fünften Gesprächstermin zusammen mit HWK
und VDR, an welchem erstmals auch Uwe
Ostmann als Dipl.-Restaurator und früheres
VDR-Mitglied und jetzt Mitglied des Verbandes Restaurator i.H. teilnahm und auch
Christian Metzeroth als Restaurator i.H., der
von Anfang an, also seit Juli 2012. diese Ent-
wicklung für unseren Verband durch seine
Präsenz begleitet.
Am Ende dieser Beratung in Dresden mußten wir als Vertreter der Restauratoren im
Handwerk zusammen mit den ebenfalls anwesenden beiden Vertretern der HWK Dresden deutlich feststellen, es gibt einen riesigen
Komplex an Hausaufgaben zur Ordnung der
Situation innerhalb der Handwerksorganisation in rechtlicher und organisatorischer Hinsicht. Der VDR muss seine Maximalwünsche
im Gesetzentwurf deutlich anpassen, wenn
er die erwünschte Einvernehmlichkeit mit
den handwerklichen Restauratoren erreichen
will. Insgesamt war die Beratung spannungsvoll, aber sehr produktiv. Von diesem Treffen
hatte nun Uwe Ostmann die Anwesenden in
Radebeul zu informieren.
Ein Höhepunkt der Zusammenkunft war
ein Treffen mit zwei Vertretern eines interessanten und noch jungen Dresdner Vereins
(Gründung 2006), dem "Forum für Baukultur e.V.". Frau Susanne Reichle und Herr
Dr. Sebastian Storz besuchten dazu unseren
Verein und hatten im Gepäck einen interes-
santen Vortrag zu den Zielen und Methoden
des Vereins. Insbesondere das Anliegen der
Verbesserung der Baukultur trifft bei uns
auf großes Interesse und fordert heraus, über
aktive Beteiligung und Zusammenarbeit
nachzudenken. Die in der Vereinsarbeit des
Forums bereits vorgelegten Ergebnisse und
zukünftigen Pläne können sich sehen lassen
und lassen hoffen.
Nach dem ausführlichen Vortrag gab es
noch ausgedehnte und fachlich höchst interessante Gespräche zur zukünftigen Arbeit.
Die Landesgruppe trifft sich 2013 noch
zweimal:
Am 30.8.2013 um 13 Uhr in Glauchau,
Dieselstraße 8 bei Firma Metzeroth und am
18.10.2013 zur gleichen Zeit in der Fortbildungseinrichtung Handwerk und Denkmalpflege Rittergut Trebsen (genauen Treffpunkt in Trebsen bitte noch erfragen).
Ansprechpartner:
Christian Metzeroth, Tel.: 03763-179 60
[email protected]
Landesgruppe Rheinland-Pfalz / Hessen / Saarland
Pünktlich zum Frühjahr ging es Mitte April mit den Aktivitäten der Landesgruppe
los, die Messe WERTE 2013 lud im Kurfürstlichen Schloss in Koblenz zahlreiches
und zielorientiertes Publikum zu einer tollen Ausstellung von traditioneller Handwerkskunst ein. Werterhalt, Restaurierung/
Konservierung und Denkmalpflege lauteten
die Schlagworte, mit denen die Ausstellung warb − genau das Themenfeld, in dem
der Verband Restaurator im Handwerk sich
positioniert. Grund für uns, sich dort zu
zeigen. Eine große Anzahl von Ausstellern
aus diesen Bereichen gab hier Einblick in ihr
meisterliches Können, Vorbildlich war hier
auch das gemeinsame Auftreten von Handwerks-Restauratoren und akademischen Restauratoren. Mit einem Gemeinschaftsstand
unserer Landesgruppe sowie der Fachgruppe
der Restauratoren im Handwerk aus Raesfeld präsentierten sich die beiden Vereine
dem Fachpublikum und konnten zahlreichen
Interessenten Rede und Antwort stehen.
Martin Trebing, Linda Wadewitz und Alexander Fenzke übernahmen hier, da Mitglieder in beiden Vereinen, die Standbetreuung.
Pünktlich zur Messe wurde auch unser erstes eigenes Roll-up-Banner angeliefert, nun
kann die Landesgruppe auf Veranstaltungen
weithin sichtbar werben. Mitgliederverzeichnisse, Zeitschriften sowie die schönen
RiH-Taschen von Hubert Labisch fanden
hier reißenden Absatz, auf Rückmeldungen
70
dazu sind wir schon gespannt. Unsere einhellige Meinung: Eine Messe, die sich gelohnt
hat. Auch auf einer der kommenden WERTE -Messen (z. B. 28.-29.9.2013 in Schwetzingen, 12.-13.10.2013 in Aachen sowie 16.17.11.2013 in Kassel) werden wir bestimmt
wieder gerne dabei sein.
Am gleichen Wochenende (12.4.2013) fand
auch der Denkmalinformationstag der Firma Dengel aus Berlichingen statt, den LGSprecher Alexander Fenzke besuchte (mehr
dazu in einem gesonderten Artikel in der
kommenden Ausgabe dieser Zeitschrift unter
dem Titel: "was ich hier mal loswerden wollte – Bericht zum Denkmalinformationstag").
Ein weiteres Highlight war die Veranstaltung Handwerk im Museum im Hessenpark
in Neu-Anspach. Angeregt durch unsere 2.
Vorsitzende Heike Notz, die im Hessenpark
ihren Arbeitsplatz hat, waren Björn Tölstede,
Mathias Gläser mit Partnerin Ulrike Fritaioni sowie Martin Trebing vor Ort und zeigten
sich und ihr Handwerk, selbstredend wurde
auch hier unser Verein durch die Landesgruppe dargestellt und präsentiert.
Am 25. Mai 2013 fand dann unser 2.
Treffen statt, diesmal im Saarland, dank
der hilfreichen Unterstützung von Gordon
Haan, Beratungsstelle für Denkmalpflege in
Saarbrücken, in der prächtigen, ehemaligen
Benediktiner-Abtei in Mettlach. Direkt am
Saarufer gelegen, stellt die denkmalgeschützte Abtei mit ihrem riesigen Areal heute den
Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2013
Firmensitz des weltbekannten Keramik-Unternehmens Villeroy & Boch dar, Vorstand
und Verwaltung befinden sich in der Anlage,
die im 19. Jahrhundert sowohl der Familie als
auch der Produktion Unterkunft bot.
Im Uhrensaal im ehemaligen Refektorium
begann dort um 10 Uhr unsere Sitzung, LG-
Vereinsmitteilungen
Sprecher Alexander Fenzke leitete sie nach
der Begrüßung der anwesenden Mitglieder
und der Gäste mit einem Bericht zu den oben
bereits genannten zahlreichen Aktivitäten
ein. Weitere vereinsinterne Informationen
wurden ebenso wie die nächsten LG-Termine erläutert, Frank Sprenger ergänzte die
Ausführungen mit Neuigkeiten aus Verein
und Vorstand.
Im Anschluss daran stellte Gordon Haan
den Arbeitskreis Historische Fenster der
Handwerkskammer des Saarlandes vor, mit
einer mittlerweile 23 Jahre andauernden Tätigkeit konnten hier durch seine Mitglieder
schon einige gute Taten in Sachen Denkmalpflege erreicht werden. Bücher, Informationsschriften und ausgelobte Denkmal-Preise
gehen auf das Konto dieser Arbeit. Unter
anderem wurde dieses Engagement auch mit
dem Saarländischen Denkmalschutzpreis honoriert, den der Arbeitskreis (mit all seinen
Mitgliedern) für seine Tätigkeit bekam.
Nach einer kurzen Pause mit vielen Gesprächen wurde mit einem Werkbericht ein Teil
der Gesamtmaßnahme der Restaurierung
der Mettlacher Abtei anhand eines Vortrags
von Herrn Markus Glöckner gezeigt. Herr
Glöckner, Steinmetzmeister und einer der
ersten geprüften Restauratoren im Handwerk
im Saarland, stellte dabei eindrucksvoll die
Arbeiten am Mittelrisalit der Abtei, Bauab-
schnitt 28 (von 126!), vor. Dabei konnte auch
die Zusammenarbeit von Denkmalpflege,
Architekten und Handwerkern anhand der
Umsetzung und Lösung schwierigster Aufgaben bei dieser Arbeit in der Praxis dargestellt werden.
Nach einem Mittagsessen im nahegelegenen Brauhaus wieder zurück im Uhrensaal,
präsentierte Alexander Fenzke den anwesenden Gästen die Mitgliederverzeichnisse der
LG, verteilte und erläuterte die Zeitschrift
sowie weitere Werbemittel des Vereins. Dabei wurden auch die Johannesberger Arbeitsblätter, welche Johannes Mosler zum Thema
Grundsätze zur Erhaltung historischer Fenster mitgebracht hatte, gezeigt.
Ein weiterer, sehr interessanter Vortrag
wurde dann von Herrn Dr. Rupert Schreiber,
Landesdenkmalamt Saarland und beteiligt
an den Arbeiten an und um die Abtei, über
die Geschichte der Kapelle St. Joseph aus
Wallerfangen gehalten. Die Translozierung
dieses Objektes nach Mettlach ist eng mit der
Familiengeschichte von Villeroy und Boch
verbunden und wurde durch die Geschichte
ihres "Hofarchitekten" ergänzt. Nach dem
Vortrag wurde dann an der nahegelegenen
Kapelle selbst der Vortrag "in natura" fortgeführt und die Restaurierungsarbeiten am und
im Objekt erläutert. Auf dem Rückweg zur
Abtei wurde dies dann gemeinsam mit Herrn
Was ich hier einmal dringend loswerden wollte Es gibt sie doch noch – Individualisten, welche sich engagiert und motiviert und wider
die Natur der heutigen less time - more profit
– Gesellschaft behaupten. Da ich mich selbst
zu dieser seltenen und leider aussterbenden
Rasse zähle, fällt es mir wohl leichter, solche
Exemplare zu erkennen. Und ein solches Exemplar stellt (für mich) Hubert Dengel dar.
Ein Mann, der überall dort zu finden ist,
wo Steine ins Rollen gebracht werden, der
gemeinsam mit seinem Betrieb und seiner
Familie zeigt, das es doch geht, das gesellschaftliche Einbringen ohne den (ausschließlichen) Blick auf Umsatzzahlen und Profit.
Wie ich darauf komme?
Zum mittlerweile 18. Mal jährte sich
am 12. April diesen Jahres eine Veranstaltung, welche Hubert Dengel initiiert und
anbietet: Der Denkmal-Informationstag der
Firma Dengel-Bau, ein Informations-Nachmittag, zu welchem Hubert Dengel und sein
Sohn Georg Denkmaleigentümer, Architekten, Handwerkskollegen und Denkmalpfleger einluden. Im Bildungshaus des Kloster
Schöntal versammelten sich dazu mehr als
100 Personen, um den Vorträgen im schönen
Ambiente zu lauschen. Dieses Jahr standen
die Vorträge unter dem Motto Kalk und seine
Glöckner am zuvor vorgestellten Mittelrisalit fortgeführt und auch hier die damit verbundenen Schwierigkeiten einer solch groß
angelegten Restaurierung dargestellt. Alles
in allem hochinteressante und bereichernde
Vorträge, untermalt und gefüllt mit zahlreichen Anekdoten aus dem wahren Arbeitsleben.
Mit einer kleinen, aber angesichts der bereichernden Fülle gerne hingenommenen Verspätung endete das Treffen dann gegen 17.30
Uhr. Es war angesichts der von Herrn Dr.
Schreiber erwähnten nahegelegenen weiteren Denkmalobjekte mit Sicherheit nicht das
Letzte in dieser Region.
Ein dickes Lob und Dank an alle Beteiligten für dieses überaus gelungene Treffen!
Nach einer nun wohlverdienten Pause aller
Akteure der LG findet unser nächstes Treffen
in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis der
Restauratoren im Handwerk von der Propstei
Johannesberg im Hessenpark in Neu-Anspach am 12.10.2013 statt. Wir freuen uns
schon auf alle, die sich dort einfinden werden,
ein ähnlich spannendes Programm dazu ist in
Vorbereitung.
Ansprechpartner:
Alexander Fenzke, Tel.: 02661-98 18 34
[email protected]
Alexander Fenzke, Mai 2013
Bedeutung als Baustoff in der Denkmalpflege. Dazu führte die Referentin Frau Dr. Petra
Egloffstein vom Institut für Steinforschung
in Mainz die Anwesenden in das Thema Kalk
als Bindemittel ein und beleuchtete die Bedeutung des Baustoffes im Allgemeinen sowie in der Instandhaltung historischer Bauwerke im Speziellen. Ein weiterer Vortrag,
hier von unserem Kollegen Stephan Rudolph,
Maurermeister und Restaurator im Handwerk aus Freystadt, zeigte die Anwendung
der verschiedenen Kalkmörteltechniken in
der Praxis anhand zahlreich dokumentierter
Werkberichte und bewies eindrucksvoll, dass
es auch heute möglich ist, unabhängig von
Industrieprodukten und Werkmörteln Bauwerke zu errichten, zu restaurieren und zu
erhalten. Das Kalklöschen, die Verarbeitung
von trockengelöschten und von heiß verarbeiteten Kalkmörteln wurden dazu erläutert
und in der praktischen Umsetzung gezeigt
und mit vielen Referenzobjekten untermalt.
Zum Abschluss der Vortragsreihe stellte der
Regionalhistoriker Stefan Kraut sehr detailliert und heimatverbunden die geschichtliche
Bedeutung der HOHEN STRASSE vor,
welche hier durch das Jagst-Tal verläuft und
einen Teil des Fernweges von Prag nach Paris
darstellt. Mit vielen Anekdoten unterstrichen
wurde der Saal zum Schmunzeln, aber auch
zum Nachdenken über unser heutiges Handeln ermuntert.
Doch damit nicht genug, dann nun noch
das Besondere: Denn diese Veranstaltung
wurde auch zum Anlass genommen, das ohnehin tolle Engagement von Hubert Dengel noch zu toppen: So lässt er auch noch in
seinem Betrieb die Fort- und Weiterbildung
nicht aus den Augen.
Mit einer offiziellen Urkundenübergabe
durch die beteiligten Fortbildungseinrichtungen wurden den Teilnehmern hier die
Zertifikate zum Abschluss ihrer Maßnahmen
überreicht und dem Publikum vorgestellt.
Dazu konnte Georg Dengel als Teilnehmer
der ersten Fortbildungsreihe und damit als
einerder ersten Energieberater für Baudenkmale seine Urkunde aus den Händen von
Dieter Gärtner, Geschäftsführer der Propstei
Johannesberg gGmbH, vor versammeltem
Publikum entgegennehmen. Zudem wurden
weitere Mitarbeiter des Betriebes Dengel Bau
in ihren Fortbildungserfolgen bestätigt. So
konnten Maurermeister Uli Spazierer seinen
Abschluss als Restaurator im Handwerk und
Herr Valentin Gress als (Maurer-) Geselle für
Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2013
71
Vereinsmitteilungen
Restaurierungsarbeiten durch die Zusatzqualifikation im Görlitzer Fortbildungszentrum
abschließen. Dazu reiste Dipl.-Ing Andreas
Vogel eigens zur Zertifikats-Übergabe aus
Görlitz an.
Beim abschließenden Vespern im Abt Knittel Keller wurden dann die zuvor begonnenen
Pausengespräche der Teilnehmer vertieft und
noch lange fortgeführt, der Austausch unter
Kollegen gehört bei solchen Veranstaltungen
einfach dazu. Mehr als begeistert konnte ich
nach diesem Tage die Heimreise antreten, erfreut, dann doch nicht allein zu sein, bei dem
was ich so tue.
Ach so, noch am Rande: so ganz nebenbei
wurde auf der Veranstaltung u.a. natürlich
auch für unseren Verein und für die Landesgruppe Bayern/ Baden Württemberg geworben und diese dem Fachpublikum vorgestellt,
selbstverständlich für einen Mann wie Hubert Dengel!
Information zur Firma Dengel Bau:
Hubert Dengel leitet seit 1973 seinen Fachbetrieb für Denkmalpflege und gehört mit
seinem Abschluss 1987 zu den Restauratoren
im Handwerk der ersten Garde. Er ist Gesellschafter der Propstei Johannesberg gGmbH
und langjähriges Mitglied im Verein RiH. e.V.
Weiterhin engagiert er sich mit seinem Betrieb
in verschiedenen Organisationen und ist auch
auf Messen wie der denkmal in Leipzig präsent. Besonders das Kapitel Terrazzo gehört zu
den Spezialitäten des Denkmalpflegebetriebes.
Sein Sohn Georg Dengel, der 2008 mit dem
Abschluss als Dipl.-Ing (BA) sowie 2009 mit
der Prüfung zum Restaurator im Handwerk
in Fulda abschloss, unterstützt seinen Vater ,
ebenfalls seit 2009, als Geschäftsführer. Nun
ergänzt er mit dem Energieberater für Baudenkmale das Spektrum des Betriebes. Ein
ebenso engagierter Handwerker, zusammengenommen ein tolles Team!
Mitgliederversammlung – 18.-20.10.2013 in Hildesheim
Das Jahrestreffen des Vereins mit umfangreichem Bildungsprogramm findet in diesem
Jahr vom 18. bis 20. Oktober mit Unterstützung der HAWK Hildesheim (http://www.
hawk-hhg.de/) in Hildesheim statt.
Für die verschiedenen Programmpunkte
haben wir die Zeit am Freitag, 18.10.2013, 13
bis ca. 19 Uhr vorgesehen sowie den Samstagvormittag. Einen detaillierten Programmablauf senden wir Ihnen mit der Einladung
zur Mitgliederversammlung zeitnah zu.
Die Mitgliederversammlung findet voraussichtlich am Samstag, 19.10. von 16:00 Uhr
bis ca. 18:30 statt.
Im Anschluss daran treffen wir uns zu einem
geselligen Abend mit einem umfangreichen
Buffet, bei dem natürlich der Fachvortrag
sowie die Versteigerung nicht fehlen dürfen.
Die Tagungspauschale beträgt 50,00 € pro
teilnehmende Person und beinhaltet das gesamte Bildunsprogramm sowie das Buffet am
Samstagabend (Getränke Selbstzahler).
denkmal 2014 in Leipzig: Termin vormerken!
Die denkmal 2012 konnte in ihrer zehnten
Auflage ihre Position als europäische Leitmesse
für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung eindrucksvoll bestätigen. 13.600
Besucher kamen auf das Leipziger Messegelände, um sich auf der denkmal und der Museumsfachmesse MUTEC über die Produkte
und Dienstleistungen der 453 Aussteller aus 14
Ländern zu informieren. Ergänzt wurde das
Ausstellungsangebot durch das hochkarätige
Fachprogramm. Eine positive Bilanz: Zufriedene Aussteller und Besucher, der ausgeprägt
fachliche Charakter, die hohe Internationalität
der Leitmesse, die sehr gute Stimmung sowie
ein großes Interesse auch beim Branchennachwuchs machten die denkmal wieder zum wichtigsten Branchentreff für alle, die sich beruflich
oder privat für den Erhalt des Kulturerbes einsetzen.
An diesen Erfolg wird die Leipziger Messe
anknüpfen, wenn sie vom 6. bis 8. November
2014 zur denkmal 2014 einlädt. Dann bietet die
europäische Leitmesse Restauratoren, Denkmalpflegern, Handwerkern, Architekten, aber
auch privat Interessierten ein vielfältiges Produkt- und Informationsangebot. Traditionell
ist die denkmal vor allem durch den interdisziplinären Aussteller-Mix gekennzeichnet. Er
umfasst insbesondere die Bereiche Handwerk
in der Denkmalpflege, Bau- und Instandsetzungsmaterial, Konservierungs- und Re-
72
staurierungsmaterialien sowie Produkte und
Dienstleistungen aus den Bereichen Erhaltung
und Instandsetzung, Altbausanierung, Konservierung und Restaurierung von Kunst- und
Kulturgütern sowie Rekonstruktion, Dokumentation und Inventarisierung.
Charakteristisch für die denkmal ist ihre
Lebendigkeit. So wird an liebevoll gestalteten
Messeständen gehämmert, gehobelt und geschliffen. Besonders anziehend für die Messebesucher sind die Gemeinschaftsstände des
Bundesverbandes Restaurator im Handwerk
und der Arbeitsgemeinschaft der Fortbildungszentren für handwerkliche Denkmalpflege,
aber auch die Vorführungen der Fachbetriebe
für Denkmalpflege und der Restauratoren im
Handwerk. In den „Lebenden Werkstätten“
zeigen Tischler, Zimmerer, Parkettleger, Stuckateure, Steinmetze, Holzbildhauer und Fensterbauer alte Künste und traditionelle Handwerks- und Restaurierungstechniken.
Das Fachprogramm mit Kongressen, Seminaren, Fachveranstaltungen, Firmenfachvorträgen, Podiumsdiskussionen, Preisverleihungen und Sonderschauen bereichert auch 2014
das Ausstellerangebot. Der thematische Bogen
reicht von Forschung und Wissenschaft über
Innovationen bis hin zu Zukunftsfragen und
konkreten Praxisbeispielen.
Weitere Informationen unter www.denkmalleipzig.de.
Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2013
Wir haben für Sie im Hotel Parkhotel
Berghölzchen, (http://www.berghoelzchen.
de/homepage.php) ein Zimmerkontingent
reserviert (EZ 69,90 p. P., DZ 89,90 p. P.
inkl. Frühstück). Bitte buchen Sie Ihre Unterkunft über
Hildesheim Marketing
Frau Liebig
Tel. 05121/1798-257
bis spätestens zum 4. Oktober 2013unter
dem Stichwort "RiH" selbst.
Fachmesse Monumento
Auf der Fachmesse für Denkmalpflege, der
Monumento, gibt es vom 16. bis 18. Januar
2014 in Salzburg erstmals einen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
(BMWi) geförderten deutschen Firmengemeinschaftsstand mit einem Informationszentrum.
Interessierte Betriebe aus ganz Deutschland
können sich auf dem Gemeinschaftsstand
mit mindestens 6 qm mit Exponaten oder auf
ca. 2 qm mit Informationsmaterial (Informationszentrum) präsentieren.
Anmeldeschluss für die Gemeinschaftsbeteiligung auf der Monumento ist der 19.
September 2013. Wir rechnen allerdings mit
einer sehr großen Nachfrage und bitten Sie
– bei Interesse- zügig mit uns Kontakt aufzunehmen.
Weitere Auskünfte und Details zur Gemeinschaftsbeteiligung und der Messe erhalten
Sie von Doris Thalmeier (089 5119-354,
[email protected]) und Edith
Böhm (0911 586856-30, [email protected]). Selbstverständlich können Sie
sich auch direkt an die Durchführungsgesellschaft wenden: Projektleiter ist Oliver Seifert
([email protected], 0341-6787923).
Vereinsmitteilungen
Der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin e.V. und der Schinkelpreis
Im Jahre 1824 kamen Absolventen der Berliner Bauakademie überein, bei privaten Zusammenkünften ihre fachlichen Befähigungen zu vertiefen und zu erweitern. Anlass war
die Beschränkung der Lehre in der Berliner
Bauakademie, die von den Absolventen des
1. Staatsexamens nicht hingenommen wurde.
Noch im selben Jahr kam es zur Gründung des
Architekten- und Ingenieurvereins zu Berlin
e.V. (AIV e.V.), dem 1827 als 150. Mitglied
Schinkel beitrat. Der AIV e.V. ist somit 189
Jahre alt und damit der älteste und größte seiner Art in Deutschland. Bald gründeten sich
auch in anderen Städten Deutschlands Architekten- und Ingenieurvereine, so dass heute
unter den 1871 gegründetem Dachverband
"Deutscher Architekten- und Ingenieurverein e.V." 32 Architekten- und Ingenieurvereine
mit über 4000 Mitgliedern vereinigt sind (eine
Übersicht über die Architekten- und Ingenieurvereine in Deutschland findet sich unter
www.dai.org).
Schon bald nach dem Tod Schinkels 1841
fand man sich am 13. März, seinem Geburtstag, zum ehrenden Gedenken ein. Ab 1852
erweiterte man das "Schinkelfest" um die
"Schinkelkonkurrenz", welche dann später in
den Schinkelwettbewerb und den Schinkelpreis mündete. Dieser Wettbewerb wird bis in
die heutige Zeit vom AIV e.V. durchgeführt.
Es ist der größte Architekten-Nachwuchswettbewerb (Altersbegrenzung: 35 Jahre) im
deutschsprachigen Mitteleuropa.
Alljährlich wird ein Thema vorgegeben, das
sehr weit gefasst ist. In den letzten Jahren waren dies z. B. die historische Mitte Berlins,
die historische Mitte Potsdams, das Havelufer
zwischen Potsdam und der Stadt Brandenburg
oder die Anbindung des alten Geländes der
Technischen Universität Berlin an die CityWest. Alle Themen beinhalten diverse Probleme der Denkmalpflege, Restaurierung und
Stadtbildpflege, welche gelöst werden müssen.
In der Regel werden zu jedem Wettbewerb
um die 300 Arbeiten eingereicht, an denen
500-600 junge Architekten gearbeitet haben.
Da dieser Personenkreis entweder aus noch an
einer Universität Studierenden bzw. aus jungen Mitarbeitern in einem Architekturbüro
besteht, kann man davon ausgehen, dass weitaus mehr Personen, etwa Professoren an den
Universitäten oder Büroinhaber, an dem Projekt "Schinkelwettbewerb" beteiligt sind.
Die Teilnehmer kommen zu ca. 30% aus
Berlin und Brandenburg, ca. 60% stammen
aus dem übrigen Bundesgebiet und ca. 10%
aus dem europäischen Ausland. Das Wettbewerbsthema ist immer in Berlin-Brandenburg
angesiedelt, denn wie sonst sollen die dort
ansässigen Juroren die eingereichten Arbeiten
bewerten können.
Die Herkunft der Wettbewerbsteilnehmer
findet ihren Niederschlag auch in der Herkunft der Preisträger, die in der Zeit gewannen, seitdem sich der Verein "Restaurator im
Handwerk" an dem Wettbewerb mit einem
Preis in Höhe von 1.500 € beteiligt. Die Preisträger der letzten 4 Jahre kamen aus folgenden
Städten: Dresden (6 Preisträger), Hamburg (6
Preisträger), Kassel (2 Preisträger), Stuttgart
(2 Preisträger), Cottbus (2 Preisträger), Berlin
(16 Preisträger), und je ein Preisträger kam aus
Kaiserslautern, Braunschweig, Paris, Weimar,
Konstanz, Karlsruhe, Breslau, Köln, München, Potsdam und der Schweiz.
Das Preisgeld des "Restaurator im Handwerk e. V." setzt sich zusammen aus 500,- €
des Verbands und 500,- € der Landesgruppe
Berlin, die restlichen 500,- € geben jeweils
mit 100,- € die anderen Landesgruppen dazu.
Der Verein erfährt durch die Teilnahme am
Schinkelpreis eine große publizistische Aufmerksamkeit. Sowohl in der jährlich erscheinenden Broschüre zum Schinkelwettbewerb,
auf den Plakaten und Einladungskarten zum
Schinkelfest wie auch in der vom Dachverband der Deutschen Architekten- und Ingenieurvereine herausgegebenen Zeitschrift
Baukultur findet er Erwähnung. Das Schinkelfest, auf dem dann auch der Preis des "Restaurator im Handwerk e. V." überreicht wird,
wird von 300-400 Teilnehmern besucht, in
der Mehrzahl Architekten und auf sonstige
Weise am Baugeschehen Beteiligte. Vertreter
anderer Architekten- und Ingenieurvereine
aus Deutschland nehmen ebenfalls teil. Zum
Architekten- und Ingenieurverein in Augsburg und Oldenburg konnte zu diesem Anlass
Kontakt aufgenommen werden.
Abschließend soll nicht unerwähnt bleiben,
dass neben dem finanziellen Aufwand der
Landesgruppe Berlin/Brandenburg des "Restaurator im Handwerk e. V. " dieses Engagement auch für einige Berliner Mitglieder mit
erheblicher Arbeit verbunden ist. Frau Rothe
und Herr Rost sichten und bewerten als Mitglieder des Schinkelausschusses die Wettbewerbsbeiträge. Dies bedeutet Anfang März
immer den Zeitaufwand von ca. einer Woche.
Auch stellen sich zahlreiche Kollegen immer
wieder zur Verfügung, um den "Restaurator
im Handwerk e. V. " während des Schinkelfestes zu präsentieren. Ebenfalls nicht unerwähnt sollte auch das Engagement von Herr
und Frau Schelllach bleiben, die jedes Jahr
eine etwa 28 x 45 cm große Terrakotta-Plakette anfertigen, die Nachbildung einer von
Schinkel entworfenen Tafel der Berliner Bauakademie, um diese den Preisträgern zusätzlich zum Preisgeld als dauerhafte Erinnerung
zu überreichen.
(RWL)
Dachverband Lehmbau e.V.
Lehmbaustoffe in genormter Qualität
Ab August 2013 gelten für im Werk hergestellte Lehmsteine (DIN 18945), Lehmmauermörtel (DIN 18946) und Lehmputzmörtel
(DIN 18947) DIN-Normen. Für die Restaurierung von Fachwerkgebäuden stehen damit Produkte mit hohen Anforderungen an
die Qualitätssicherung zur Verfügung. Für
auf der Baustelle hergestellte Lehmbaustoffe
gelten nach wie vor die Lehmbau-Regeln des
Dachverbands Lehm e.V. (DVL) in der aktuellen 3. Fassung.
Der DVL informiert über die neuen Normen
auf Fachseminaren an mehreren Standorten.
Veranstaltungsorte und Termine können der
Internetseite www.dachverband-lehm.de entnommen werden.
Weitere Informationen über:
Dachverband Lehm e.V.
Postfach 1172, 99409 Weimar
Tel.: 03643-778349
email: [email protected]
www.dachverband-lehm.de
Verband des Deutschen Drechslerund Holzspielzeugmacherhandwerks e.V.
Das Mainfränkische Museum in Würzburg
feiert dieses Jahr seinen 100. Geburtstag.
Im Rahmen dieses Jubiläumsjahres ist vom
17.05 bis 6.10.2013 die eigens zu diesem Anlass konzipierte Ausstellung "Ans Werk" zu
sehen. Es werden Handwerksberufe gezeigt,
die mit den Ausstellungsexponaten im Museum in Verbindung stehen
Die Drechsler- und Holzbildhauerfachklassen der Staatlichen Berufsschule Bad Kissingen hatten die Ehre, die erste Ausstellungswoche gestalten zu dürfen. Beim festlichen
Galaabend am 17.05. konnten zunächst die
Ehrengäste die Ausstellungskojen bewundern.
Unterrichtsarbeiten des ersten bis dritten
Drechslerlehrjahres, Arbeitsproben und das
Meisterstück von Christina Huhn aus Steinbach-Hallenberg waren zu sehen. In der Säulenvitrine wurden Arbeiten von Mitgliedsbetrieben gezeigt: "Durchtrieben" von Martin
Adomat, und "Igel" aus Grenadill / Horn
von Frank Seehausen, Kevelaer.
Kontakt:
Telefon 0911/740850
[email protected]
Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2013
73
Mitgliederservice
Aktuelle interessante Bauprojekte
Kurfürstlich-Sächsisches Weingut Hoflößnitz in Radebeul, Berg & Lusthaus um 1650
Restaurierung von Dielenböden in den
Wohn- und Schlafräumen der Kurfürstin.
Aufnahme der Böden, Tranport in die
Werkstatt und späterer Wiedereinbau vor Ort
mit neuer Oberflächenbehandlung
Parkett & Restaurierungswerkstatt
Holzboden Domschke
Mühlenweg 12, 09509 Pockau
Telefon 037367/779790
Mobil 0179-1100285
[email protected]
www.holzboden-domschke.de
Das Nebengebäude aus dem Marburger
Raum wurde wegen einer neuen Straßenführung Mitte der 1970er Jahre an das Freilichtmuseum Hessenpark abgegeben und dort
wieder aufgebaut.
Gemäß einer dendrochronologischen Untersuchung ist das Gebäude 1717 errichtet
worden, wobei Deckenbalken von 1578 Verwendung fanden.
Beim Wiederaufbau wurden Porenbeton
und sehr harter Putz verwendet. Durch das
"Auskitten" einiger Fehlstellen, schlechte
– sozusagen "ausgeleierte" – Verbindungen
in der Holzkonstruktion, und durch starke
Bewitterung traten Schäden hervor, welche
wir nun restaurieren. Dabei wird das Lehmflechtwerk erneuert und der Stipputz wieder
hergestellt.
Nach der Fertigstellung soll das Gebäude
wieder als Schaf- und Ziegenstall dienen.
Heike Notz
Freilichtmuseum Hessenpark GmbH
Laubweg 5, 61267 Neu-Anspach
Tel.: 06081/588-196
Fax: 06081/588-150
[email protected]
www.hessenpark.de
Runddeckeltruhe aus dem Barock
Die Truhe, furniert mit Nußbaum, Esche
und Zwetschge, hat diverse Furnierfehlstellen. Sie stand nach einem Wasserschaden
lange im Nassen, und das Starkfurnier der
Füße ist lose, verlustig oder verwurmt.
Die Fehlstellen werden passend mit Knochenleim eingeleimt, Leisten ergänzt und
die Beschläge gesäubert, bevor die Truhe mit
Schellack poliert wird.
Irmela Wrede
Tischlermeisterin und Restauratorin
Tischlerhandwerk
Dorfstraße 2, 38173 Mönchevahlberg
Tel./Fax: 05333-285/90814
[email protected]
www.ebenholz-restaurierung.de
74
im
Kloster Wenau
Die Ortschaft Wenau liegt am Nordrand des
Naturparks Hohes Venn – Eifel in der Gemeinde Langerwehe im Kreis Düren. Hier
wurde bereits 1122 von den Chorherren der
Abtei Floreffe das Prämonstratenserkloster
gegründet. Die Klosterkirche mit ihren bemerkenswerten Kunstschätzen und Teile der
Gebäude werden von der 1804 gegründeten
Pfarre St. Katharina für kirchliche und karitative Zwecke genutzt.
Derzeit wird der noch erhaltene östliche Teil
des historischen Kreuzganges restauriert.
Opferputze die in den 70er Jahren im Innenraum aufgebracht wurden müssen erneuert
werden. Die baugeschichtlichen Spuren die
im Zuge der Freilegung des Mauerwerks
wieder zu Tage treten werden dabei aufgenommen und dokumentiert. Bei den früheren
Maßnahmen wurde dem keine Beachtung
geschenkt und wird nun nachgeholt. Einhergehend mit der Mauerwerksinstandsetzung
sind Kalkstein-Kreuzgratgewölbe zu restaurieren. Teilbereiche davon befinden sich derzeit nahe dem Bruchzustand.
Die Bauwerkstatt - reuter - GmbH
Deilmannweg 4, 41379 Brüggen
Tel.: 02163/58966
Fax: 02163/58765
[email protected]
Internet www.die-bauwerkstatt.de
Aus der Redaktion
Die nächsten Ausgaben der Zeitschrift in
2013 und 2014 werden folgende Schwerpunkte haben:
• Ausgabe 4/2014
Literatur für Restauratoren
(Redaktion: RWL, AH)
• Ausgabe 3/2013
Metallrestaurierung(Redaktion: TD, RL)
• Ausgabe 4/2013
Natursteine im deutschen Raum (Redakti-
Wer zu den Themen etwas beitragen möchte
und/oder in der Praxis Erfahrungen mit den
Materialien gemacht hat, wende sich doch
bitte an die Redaktion.
• Ausgabe 1/2014
Technische Denkmale (Redaktion: JM)
• Ausgabe 2/2014
Vorgärten(Redaktion: MSL)
• Ausgabe 3/2014
Reinigungstechniken (Messeheft)
(Redaktion: AR)
Anschrift und Kontakt:
Redaktion Restaurator im Handwerk
Gierkeplatz 9, 10585 Berlin
Tel.: 030-63963049, Fax: 030-3482356
[email protected]
on: RWL)
Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2013
Mitgliederservice
Veröffentlichungen
Mit dieser neuen Rubrik möchten wir auf die
Arbeit unserer Mitglieder und damit auf ihre
Kompetenzen hinweisen. Haben Sie einen
Fachaufsatz veröffentlicht, einen Buchbeitrag
oder ein Buch geschrieben, so lassen Sie es uns
wissen. Wir wollen hier über die Publikation
informieren und nach Möglichkeit rezensieren.
Kürzlich hat unser Mitglied Hemann Klos
von der Holzmanufaktur Rottweil gemeinsam mit Stefan King als Herausgeber und
Autor eine interessante Veröffentlichung vorgelegt: Industriekultur im Neckartal Rottweil. Vom Pulver über Nylon zur gewerblichen Vielfalt, Rottweil 2012, 178 S., ISBN
978-3-00-039646-5, 12,- €.
Der reich bebilderte Band zeigt die Entwicklung eines bedeutenden Industriestandortes im Neckartal von den Anfängen als
Schießpulvermühle im 16. Jahrhundert am
Ufer des Neckars, der nicht nur die Energie
in Form von Wasserkraft zur Herstellung,
sondern auch das benötigte Kühlwasser bereitstellte, bis hin zur Produktion von Chemie-Kunstfasern, die im Sommer 1994 dann
eingestellt wurde. Im umfangreichsten Teil
des Buches beschreibt Hermann Klos die Geschichte des Industriestandortes und dessen
Widerbelebung zu einem gemischt genutzten
Gewerbepark, der alle Elemente urbanen Lebens umfasst. 70 Betriebe sind dort ansässig.
Es wurden Wohnungen geschaffen, und Einrichtungen für die Freizeitgestaltung haben
sich etabliert. Die Gesamtfläche der Anlage
beträgt ca. 150 h, zum Flächendenkmal zählen ca. 80 Gebäude aus drei Jahrhunderten,
wobei ca. 40 Einzeldenkmäler sind.
Diese Herkulesaufgabe, ein solches Gelände neu zu beleben, einer neuen sinnvollen
Nutzung zuzuführen, von der nicht nur ein
Großinvestor profitiert, sondern viele kleine
Gewerbetreibende und die Einwohner der
Stadt, ist nur dem Zusammenspiel zwischen
den Behörden der Stadt, dem Eigentümer des
Geländes, den Denkmalbehörden und eben
einer kleinen Gruppe von Visionären, die dies
gemeinsam möglich machten, zu verdanken.
Dabei wurde offensichtlich ein Grundsatz
beachtet, dessen Ausserachtlassen in ähnlichen Fällen zum Scheitern beiträgt.
"Aktuelle Untersuchungen über die Nutzung von Industriebrachen bestätigen aber
auch, dass das Gelingen von niedrigen Einstiegsschwellen abhängt und am besten ohne
allzu hohe Auflagen und Hürden für die neuen Nutzer zu erzielen ist." (S. 35)
Es ist natürlich für eine Verwaltung einfacher und macht nicht soviel Arbeit, in einen
solchen Fall mit nur einem Investor zu verhandeln. In Rottweil wurden durch die angesiedelten 70 Betriebe genauso viele Arbeitsplätze geschaffen, wie Menschen bis 1994 in
der Chemiefaserfabrik beschäftigt waren.
Ein Buch, das man jedem Kommunalpolitiker auf den Schreibtisch wünscht, der mit
ähnlichen Problemen befasst ist!
Das Buch ist, wie bereits der erste Band,
ein überaus detailliertes Nachschlagewerk
sowohl zu modernen als auch historischen
Fensterkonstruktionen, Oberflächen, Beschlägen, Einbautechniken und Schäden
und ihren Reparaturen, Haustüren werden in
nicht ganz so ausführlicher Weise dargestellt.
Die Artikel der drei Mitglieder befassen
sich sehr kenntnisreich mit Beschlägen für
Tür und Fenster, Restaurierung von Fenstern, dem Einbau von Fenstern in Fachwerk.
Auch die Artikel des Architekten Hänel zu
Fachwerkfenstern und Fensterläden sind interessante Beiträge. Insofern ist dieses Buch
auf jeden Fall lesenswert.
Die Beispiele für neue Haustüren lassen allerdings ein wenig an der Intention für dieses
Buch zweifeln: Die dargestellten Türen bewegen sich zwischen Baumarkt-Kitsch und
schlecht designten Fabrikbanalitäten. Ein
entscheidenderer Mangel ist aber die kritiklose Darstellung des Einsatzes von Holzersatzmaterialien. Die Verwendung dieser Materialien in der Restaurierung sollte in einem
Buch für Restauratoren, Denkmalpfleger und
Architekten nicht empfohlen werden, im
Gegenteil sollte auf die Unsinnigkeit dieser
Baustoffe hingewiesen werden. Hier zeigt
sich doch eine vielleicht zu große Spannweite
der Autoren und Beiträge, um sie in einem
Fachbuch vereinen zu können. Auch hätte
man sich ein etwas übersichtlicheres Inhaltsverzeichnis gewünscht, das weniger einem
Stichwortverzeichnis gleicht.
A nzeige
www.feinewerkzeuge.de
Holzfenster und -türen Band II
An Holzfenster und -türen Band II. Konstruktion, Anschlüsse, Oberflächen, Energieeinsparung (hg. von Dipl.-Ing. (FH) Ulrich
Arnold, Dr. rer. nat. Tobias Huckfeldt und
Dipl.-Ing. Hans-Joachim Wenk unter Mitarbeit zahlreicher Experten, Verlagsgesellschaft Rudolf Müller, Köln 2012, DIN A4
gebunden. 374 Seiten mit 911 Abbildungen
und 68 Tabellen, ISBN 978-3-481-02846-6
(Buch-Ausgabe)/ISBN 978-3-481-02891-6
(E-Book als PDF), 89 €) haben die Mitglieder des Vereins Restaurator im Handwerk
Hermann Klos, Guido Kramp und Rainer W.
Leonhardt mitgewirkt, der Band ist Ergänzung und Erweiterung des 2011 im gleichen
Verlag erschienenen Fachbuchs Holzfenster.
Dieter Schmid
Feine Werkzeuge
Wilhelm-von-Siemens-Str. 23
12277 Berlin
Tel.: 030 34217-57
Fax: 030 34217-64
In unserem Online-Angebot
finden Sie rund um die Uhr eine
große Auswahl an Handwerkzeugen für Holzhandwerker und
Restauratoren. Wir haben fast
alles am Lager und garantieren
eine schnelle Lieferung.
www.feinewerkzeuge.de
Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2013
75
Die nächsten Ausgaben:
3/2013 Metallrestaurierung
4/2013 Natursteine im deutschen Raum
1/2014 Technische Denkmale
2/2014 Vorgärten
3/2014 Reinigungstechniken
4/2014 Literatur für Restauratoren
www.restaurator-im-handwerk.eu

Documents pareils