Künstliche Baustoffe und KUNST
Transcription
Künstliche Baustoffe und KUNST
E Restaurator im Handwerk • Ausgabe 2/2013 • ISSN 1869-7119 K E. V . R 9,– € R Deutschland D WE ST AN AURA R IM H TO 2 / 2013 Themenschwerpunkt Künstliche Baustoffe und KUNST-Stoffe im Bauwesen Mit Beiträgen von: Johannes Weber, Hartwig Schmidt, Gottfried Hauff, Michael Christian Krempler, Andreas Kurzweil, Silvia Tauss, Friederike Waentig, Julia Gredel, Dietmar Linke, Annemarie Rothe, Eberhard Ludwig u. v. m. Offener Brief Impressum Restaurator im Handwerk Die Fachzeitschrift für Restaurierungspraxis Auflage: 3.300 Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt i. S. d. P.: Bundesvereinigung Restaurator im Handwerk e.V. Sitz: Zentrum für Restaurierung und Denkmalpflege der Handwerkskammer Koblenz, Schlossweg 6, 55756 Herrstein Redaktion: Konzeption und Koordination Rainer W. Leonhardt (RWL) Tel.: 030 - 342 10 48 [email protected] Anzeigenannahme Manfred Sturm-Larondelle (MSL) Tel.: 030 - 611 53 06 Fax: 030 - 616 27 166 [email protected] Autorenbetreuung Dipl.-Ing. Annemarie Rothe (AR) Tel.: 0176 - 96 51 67 53 [email protected] Dipl.-Ing. Angela Bühring (AB) Tel.: 030 - 402 93 16 [email protected] Bernd Kirchner (BK) Restaurator im Handwerk Tel.: 03361 - 692 52 [email protected] Thomas Dempwolf (TD) Restaurator im Handwerk Tel.: 030 - 627 355 60 [email protected] Lektorat Axel Haase (AH) Herbach & Haase Literarische Agentur, Tel.: 030 - 88 001 607 [email protected] Gestaltung und Satz oderconcept mediendesign Jürgen O. Müller (JOM) Tel.: 033478 - 370 53 [email protected] Redaktionsbüro Gierkeplatz 9 10585 Berlin-Charlottenburg Tel.: 030 - 63 96 30 49 Fax.: 030 - 348 23 56 E-Mail: [email protected] Bezugspreis: 9 Euro Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. ISSN 1829-7119 An die Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen Frau Hannelore Kraft Staatskanzlei 40190 Düsseldorf Herrstein, im April 2013 Offener Brief zu den Kürzungsplänen der Denkmalförderung in NRW Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin, gemäß Artikel 18 der Verfassung für das Land Nordrhein-Westfalen sind Kultur, Kunst und Wissenschaft durch Land und Gemeinden zu pflegen und zu fördern. Insbesondere stehen die Denkmäler der Kunst, der Geschichte und der Kultur, die Landschaft und Naturdenkmale unter dem Schutz des Landes, der Gemeinden und Gemeindeverbände. Somit ist es die Aufgabe des Landes, seine Geschichte zu erforschen und die unwiederbringlichen Denkmale auch für kommende Generationen zu bewahren! Diesem Verfassungsauftrag kann durch Kürzung der Fördergelder künftig nicht mehr entsprochen werden, vielmehr gefährdet diese "Sparpolitik" nicht nur den vielfältigen Denkmalbestand in Nordrhein-Westfalen, sondern stellt darüber hinaus die wirtschaftlichen Interessen der Landesregierung über das allgemeine öffentliche Interesse an einer Erhaltung des kulturellen Erbes. Die Kürzungspläne sind aber nicht nur in dieser Hinsicht zu kritisieren, sie sind bürgerunfreundlich und erhöhen den denkmalrelevanten Beratungs- und Überwachungsaufwand in erheblichem Maß. Sie treffen besonders die mittellosen, häufig idealistischen Denkmaleigentümer in ländlichen Kommunen, die für eine denkmalgerechte Restaurierung auf öffentliche Mittel angewiesen sind. Zudem werden die daraus resultierenden, viel weiter reichenden materiellen und immateriellen Verluste in keiner Weise berücksichtigt. Hierzu formulierte das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz bereits 1994 "12 Thesen zu Denkmalpflege als Standort- und Wirtschaftsfaktor". Darin heißt es unter anderem: "4. Denkmalpflege schafft Standortqualität (Tourismus), 5. Denkmalpflege fördert die mittelständische Wirtschaft, 6. Denkmalpflege verhindert kostenträchtige Fehlinvestitionen, 7. Denkmalpflege stützt Sparsamkeitsdenken, 8. Denkmalpflege setzt Investitionen frei, ist wirtschaftsfördernd, 9. Denkmalpflege schafft Arbeitsplätze und 10. Denkmalpflege fördert verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen der Gesellschaft." Denkmalpflege ist ein Wirtschaftsfaktor! Jedem Euro an öffentlichen Fördermitteln stehen bis zu 12 Euro an privaten Investitionen und jedem Euro an Steuervergünstigung bis zu 18 Euro an Investitionen gegenüber, die besonders mittelständischen Betrieben zu Gute kommen. Damit sichern Investitionen, die der Erhaltung und Revitalisierung des baulichen Erbes dienen, ein großes Potential bestehender, regional verankerter Arbeitsplätze, insbesondere des Handwerks, aber auch von Architekten, akademischen Restauratoren und Herstellern historischer Bauprodukte. Denkmalförderung ist somit ein Instrument der Wirtschaftsförderung. Zudem stärken Denkmalschutz und Denkmalpflege zahlreiche weiche Standortfaktoren, z. B. in der Konkurrenz um Gewerbeansiedlungen. Hier spiegelt die Denkmalpflege u. a. auch ihre Bedeutung für den Tourismus als wachsenden Wirtschaftszweig wider. So kommt eine vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in Auftrag gegebene Studie aus dem Jahr 2007 zu dem Ergebnis, dass etwa 13 Prozent des Tourismus-Umsatzes in engem Zusammenhang mit dem städtebaulichen Denkmalschutz stehen. Reiseziele sind jedoch nur attraktiv, wenn sie saniert und sinnvoll genutzt werden. Da durch die vorliegenden Kürzungspläne der Denkmalförderung folglich von rückläufigen Besucher- und Übernachtungszahlen auszugehen ist, sollten die politisch Verantwortlichen in Nordrhein-Westfalen insbesondere den Städte- und Kulturtourismus als wichtigen Wirtschaftszweig erkennen, mit dem Ausgaben für Denkmalschutz leicht begründet, wenn nicht sogar kompensiert werden können. Zusammenfassend ist die Kürzung und Streichung öffentlicher Fördermittel für Denkmalschutz und Denkmalpflege unverantwortlich, nicht nachvollziehbar und bedürfen dringend einer fachlichen Überprüfung. Wir bitten Sie daher mit Nachdruck, sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin, die Einwände der verschiedenen Institutionen zu berücksichtigen, um größeren Schaden nicht nur für das kulturelle Erbe Ihres Landes, sondern auch für das qualifizierte Handwerk abzuwenden! Mit freundlichen Grüßen Bernd JägerFrank Sprenger PräsidentGeschäftsführer Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2013 3 E .V A WERK A UR TO D Inhalt . REST Künstliche Baustoffe 6 "Ich finde Beton einfach zum Kotzen …" A nnemarie R othe 7 Imitation, Surrogat und Innovation 14 Künstliche Baustoffe und KUNST-Stoffe im Bauwesen A nnemarie R othe 10Romanzement Ein historischer Baustoff europäischen Zuschnitts J ohannes W eber und C hristian G urtner 14 Vom Zementkunststein zum Betonwerkstein H art wig S chmidt 21 Steinputz − eine vergessene Putztechnik B ernd B ubnick 7 Vom Zementkunststein zum Betonwerkstein Imitation, Surrogat und Innovation 25 Beiträge zur Restaurierung von Denkmälern aus bewehrtem Kunststein G ot tfried H auff, G udrun S imon , M aren W it tig 33 Terrazzofußböden der Gründerzeit − vom unbeachteten Juwel zum Problemfall M ichael C hristian K rempler 38 Teer und Pech A ndreas K urzweil 38 Teer und Pech 44 Erhaltung von historischen Linoleumbelägen – Konzeptidee am Beispiel des Warenhauses "Cheesmeyer" S ilvia Tauss 47 Konservieren und Restaurieren von gealterten Kunststoffen 44 56 Jukebox Historische Linoleumbeläge F riederike Waentig 54 Tür- und Fensterbeschläge aus ersten Kunststoffen R ainer W. L eonhardt 56 Die Jukebox Heute nostalgisches Sammlerstück, einst modernste Technik mit neuesten Materialien J ulia G redel 59 Antiaging für Kulturgut mit Elastomeranteilen − ein Projekt der Kulturstiftung des Bundes D ietmar L inke 4 Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2013 47 Gealterte Kunststoffe 2 / 2013 10 Romanzement 63 Schloss und Schlüssel (Teil 5) Fachbeiträge 25 Denkmäler aus bewehrtem Kunststein 33 Terrazzofußböden 59 Antiaging 63 Schloss und Schlüssel – Stiefkinder der Restauratoren ! Folge 5 Eberhard Ludwig Rubriken 3 Editorial 68 Vereinsmitteilungen 76Vereine 77Museen 78 Der literarische Text 79 Seltenes Handwerk 80Kolumne 80Kurzgeschichte 81Buchbesprechung 82 Interesante Produkte 84 Kleinanzeigen 85 Wirtschaftsseite 86Fortbildung 77 Deutsches Kunststoffmuseum Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2013 5 Vereinsmitteilungen Aus dem Vorstand Vorstandssitzung am 8.6.2013 im Freilichtmuseum Hessenpark, Neu-Anspach Wir haben einen Kurzbericht über vergangene Aktivitäten der Geschäftsführung von Frank Sprenger erhalten, in dem es auch um die Zusammenarbeit mit dem VDR (Verband der Restauratoren) bzw. die Entwicklung dorthin ging. Im März gab es ein Treffen auf Schloss Raesfeld, an dem alle unsere Vorstandsmitglieder und die der Fachgruppe Restauratoren im Handwerk e.V. teilnahmen. Gegenstand war dabei die Erarbeitung gemeinsamer Ziele. Die Diskussion verlief konstruktiv und klang bei einem gemeinsamen Abendessen harmonisch aus. In einer von uns gemeinsam ausgewählten Delegiertengruppe wird ab Juli verstärkt weiter daran gearbeitet. Eine Beteiligung an der "Werte 2013" im Kurfürstlichen Schloss Koblenz war sehr er- folgreich, auch hier stellten wir uns gemeinsam mit der Fachgruppe der Restauratoren im Handwerk e.V. dar (http://www.werte2013. de/Koblenz.html). Wir besprachen noch einmal die Kürzungspläne in der Denkmalförderung des bundeslandes Nordrhein-Westfalen, zu der wir uns mit einem offenen Brief positioniert haben. Die Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte (DGUF) hat eine Petition zu diesem Thema geschrieben, der InternetLink hierzu wurde an die Mitglieder und die Kooperationspartner mit der Bitte um Unterzeichnung weitergeleitet. Bernd Jäger hat mit dem Verband der Restauratoren im Zimmerhandwerk e.V. Gespräche über weitere Kooperationsmöglichkeiten aufgenommen. Mit einem kurzen Vortrag hat Heike Notz bei der 25. Jahrestagung des AHF (Arbeits- kreis für ländliche Hausforschung) und der IGB (Interessengemeinschaft Bauernhaus e.V.) in Nordwestdeutschland den Namen der Restauratoren im Handwerk e.V. ein weiteres Mal in Erinnerung gerufen. Die neue Internetseite ist in Arbeit, wir werden uns in den nächsten Tagen den Entwurf dazu anschauen können. Die Werbemittel werden um einen Flyer, neue Aufkleber (beides geht jetzt in den Druck) und einen Entwurfsvorschlag für Rollups für die Landesgruppen erweitert. Für unsere Mitgliederversammlung am 18./ 19. Oktober 2013 in Hildesheim sind bereits einige Vorbereitungen getroffen. Es werden wieder spannende Exkursionen angeboten, Details werden folgen. Wir freuen uns weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit! Heike Notz, 2. Vorsitzende NEU: Landesgruppe Niedersachsen Mit 15 Mitgliedern aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen und drei Interessierten wurde am 13.4.2013 in Wolfenbüttel die neue Landesgruppe gegründet. Nach der Vorstellungsrunde und Berichten aus der bisher gemeinsamen Landesgruppe Nordrhein-Westfalen/Niedersachsen und dem Bundesvorstand wurden den interessierten Nicht-Mitgliedern diese Zeitschrift und das Mitgliederverzeichnis vorgestellt. Dabei entwickelte sich ein lebhaftes Gespräch zwischen den Gästen und den Mitgliedern. Durch ihre Fragen und unsere Antworten entstand ein sehr buntes Bild unseres Vereins, und viele erzählten von ihren Treffen und von den vielen Vorteilen, die eine Mitgliedschaft bietet. Wendland. Zum nächsten Treffen der neuen Landesgruppe am 31.8.2013 im Wendland werden wieder viele Restauratoren eingeladen werden, um sie als Mitglieder zu gewinnen. Nach dem Essen haben wir noch das AnnaVorwerk-Haus in Wolfenbüttel besichtigt, das gerade für ca. 3 Mio. Euro restauriert wird. Wir wurden fachkundig und praxisnah von Dipl.-Rest. und Farbdesignerin Maria Ovelgönne aus Hannover durch das barocke Haus geführt. Ohne bürokratische Hürden wurden die neue Landesgruppe Niedersachsen ausgerufen und Irmela Wrede aus dem Kreis Wolfenbüttel als Leiterin benannt. Die Kontoeröffnung übernimmt Jörg Böde aus Küsten im Ansprechpartnerin: Irmela Wrede Tel. 05333-285; 0171-8024138 [email protected] Landesgruppe Nordrhein-Westfalen Das in Ausgabe 1/2013 dieser Zeitschrift bereits angesprochene Vorhaben der Teilung der Landesgruppe ist in die Tat umgesetzt. Beim 2. noch gemeinsamen Treffen in Wolfenbüttel wurde die Landesgruppe Niedersachsen gegründet, s. hierzu auch deren ersten eigenständigen Bericht. Die Leiterin der neuen LG, Irmela Wrede, hatte für die Veranstaltung in einen hervorragenden Rahmen organisiert und konnte dabei mehrere Interessierte als Gäste begrüßen. Wir hoffen, dass der eine oder andere überzeugt worden ist, Mitglied im RiH zu werden. Zur Abrundung des organisatorischen Teiles boten sich interessante und spannende Einblicke auf der Restaurierungsbaustelle des Anna-Vorwerk-Hauses. Die Diplomrestauratorin und Farbdesignerin Frau Maria 68 Ovelgönne führte uns durch das historisch bedeutsame Gebäude. In sehr kompetenter Weise zeigte und erläuterte sie die Konzeptionen und derzeit laufenden Maßnahmen. Nicht der Aspekt einer Trennung steht bei der Gründung der neuen Landesgruppe Niedersachsen im Mittelpunkt, sondern der der für den Verband förderlichen zielorientierten Teilung der Aufgaben. Ohne Schmälerung der überregionalen Ambitionen des Verbandes und der Landesgruppen soll dadurch das regionale Miteinander der Mitglieder gestärkt werden. Im Rahmen des Mitgliedertreffens sind für beide Landesgruppen neue Aktivitäten geplant und festgelegt worden. Die LG Nordrhein-Westfalen trifft sich am 13. Juli 2013 im sauerländischen Olsberg, wo dies- Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2013 mal der Kollege Ralf Körner, Meister und Restaurator im Tischlerhandwerk, vor Ort verantwortlich die Organisation übernommen hat, auch ihm herzlichen Dank für sein Engagement. Die Landesgruppe ist dabei in der Kropff-Federath’schen Stiftung zu Gast. Unter Berücksichtigung der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen sind keine weiteren Veranstaltungen geplant, zumal am 8. September 2013 der alljährliche Tag des offenen Denkmals stattfindet, zu dem verschiedene Mitglieder Aktionen planen. Konkrete Angaben dazu können derzeit noch nicht, aber sicher dann in Heft 3 dieser Zeitschrift und natürlich auf der Homepage des RiH gemacht werden. Die Landesregierung von NordrheinWestfalen plant die Haushaltsmittel für die Vereinsmitteilungen Denkmalpflege 2013 deutlich zu kürzen. Für die Haushalte 2014 und 2015 sollen nach der Haushaltsplanung keine Mittel mehr zu Verfügung gestellt werden. Vor diesem Hintergrund ist die Landesgruppe an den Vorstandsvorsitzenden des RiH mit dem Anliegen herangetreten, dazu Stellung zu beziehen. Dem ist mit einem "Offenen Brief " an die Frau Ministerpräsidentin Hannelore Kraft Rechnung getragen worden. Von der Landesgruppe ist dieser landesweit an die Printpresse gebracht. Auch bei den "Kölner Gesprächen" am 27. Mai 2013, einer zweimal jährlich stattfinden- de Veranstaltung des LVR beziehungsweise des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege, gaben die Vorhaben der Landesregierung Anlass zu Diskussionen. Landtagsvizepräsident Oliver Keymis bezog dazu in seiner Rede Stellung, wobei der Tenor war, dies wären Planungen, denen auch er zugestimmt hat, aber noch keine Beschussfassungen. Aber angesichts der dringend notwendigen Sparmaßnahmen in allen Bereichen der Landesaufgaben ist es auch aus seiner Sicht notwendig, dass ehrenamtliches Engagement in Zukunft mehr und mehr in den Fokus gerückt und gewürdigt werden muss, besonders auch für den Bereich Denkmalschutz und Denkmalpflege. "Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement in der Denkmalpflege" war das Hauptthema, dem sich die Veranstaltung widmete. Melanie und Hans Reuter waren als Teilnehmer dort vertretend für den RiH. Ansprechpartner: Hans Reuter Die Bauwerkstatt -reuter- GmbH Telefon: 02163 58966 E-Mail: [email protected] Landesgruppe Bayern / Baden-Württemberg Am 4. Mai 2013 traf sich die Landesgruppe im Prämonstratenserkloster Roggenburg. Es war im Zuge der Säkularisation aufgelöst worden und im Jahre 1982 von den Prämonstratensern wiederbelebt. Seitdem laufen umfangreiche und vorbildhafte Instandsetzungs- und Restaurierungsarbeiten, bei denen auch Mitgliedsbetriebe unserer Landesgruppe mitgearbeitet haben. Bei der sehr interessanten Insider-Führung durch den Provisor des Klosters, Pater Gilbert Kraus, und unseren Kollegen Günter Höck wurden diese Maßnahmen eingehend besprochen und diskutiert. Auch frühere Fehler bei der Instandsetzung und deren notwendige Behebung wurden durch den Abt erläutert. Nicht nur seine rein fachlichen, sondern auch die kulturgeschichtlichen Erklärungen zur Klostergeschichte waren höchst interessant und in ihrer vorgetragenen Art sehr ansprechend bis humorvoll. In der anschließenden Mitgliederversammlung wurde beschlossen, dass die Kassenführung wegen der geringen Umsätze durch den jeweiligen Landesgruppensprecher erfolgt. Als Kassenrevisorin wurde Angelika Braubach gewählt. Hubert Labisch informierte über den derzeitigen Stand zur Messe "monumento 2014" in Salzburg in Bezug auf die eventuelle Teilnahme mit einem Gemeinschaftsstand. Dies ist jedoch noch abhängig von Fördermaßnahmen. Kollege Günter Höck referierte über seine Arbeiten und die Probleme, die dabei auftraten, aber auch über allgemeine Abrechnungsprobleme, vor allem im Aufmaßbereich, die für alle sehr interessant waren. Unser 1. Vorsitzender Bernd Jäger berichtete über Aktivitäten des Vorstands und der Geschäftsführung wie von der Planung der Mitgliederversammlung in Hildesheim, der neuen Internetseite und der geplanten Kooperation mit anderen ähnlichen Verbänden. Ansprechpartner: Hubert Labisch Tel.: 09367-8606 [email protected] Landesgruppe Berlin / Brandenburg Unsere Landesgruppen traf sich am 7. Mai 2013 dieses Mal in den Räumen der Tischlerei Emme & Bühring. Bei unserer letzten Zusammenkunft hatten wir beschlossen, dass die nächsten Zusammenkünfte in den Wirkungs- und Werkstätten unserer Mitglieder stattfinden sollten. Unsere Idee war, dass diese Besuche einer besseren Vernetzung dienen könnten. Das Bild, welches man von den beruflichen Kapazitäten und Spezialisierungen der Kollegen hat, wird natürlich abgerundet durch einen Blick in die Werkstatt und den Fragen und Erläuterungen, die sich bei solchen Werkstattbesuchen ergeben. Zum Zweiten stärkt diese Konstellation Gast und Gastgeber natürlich auch die persönlichen Beziehungen untereinander. An dieser Stelle vielen Dank an Frau Bühring für Vorbereitung, Beköstigung und die anregende Führung durch ihre Werkstatt. Eine kleine "Umfrage zum Geschäftsindex" unter den Anwesenden ergab einen sehr positiven Eindruck. Den anwesenden Mitgliedern unserer Landesgruppe geht es wirtschaftlich gut, sehr gut oder zufriedenstellend. Die Diskussionen und Gespräche an diesem Nachmittag waren erhellend, nützlich und sehr angenehm. Wir werden unser angedachtes "Rotationsprinzip" weiter fortführen und treffen uns das nächste Mal in der Werkstatt unseres Mitglieds Wolfgang Dambacher. Ansprechpartner: Sebastian Rost, Tel.: 030 4 85 95 28 [email protected] Annemarie Rothe, Tel.: 0176-96 51 67 53 [email protected] Landesgruppe Thüringen/Sachsen-Anhalt Ansprechpartnerinnen: Constance Schröder (Thüringen) Tel.: 036783-703 52, 0170-801 58 17 [email protected] Julia Nagel (Oberfranken) Tel.: 09543-41 88 69 [email protected] Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2013 69 Vereinsmitteilungen Landesgruppe Sachsen Am 7.6.2013 trafen sich die interessierten Mitglieder zu einer sehr bereichernden Tagung im Restaurant "Schwarze Seele" in Radebeul. Der einzigartige Charme des Ortsteils Cossebaute mit seinem dörflichen – und doch lebendig-großstädtischen – Gepräge macht den Besuch der Tagungen immer wieder zu einem Erlebnis. Aber nicht nur die historische Bausubstanz ist für die Mitglieder stets Grund, genau dort zusammen zu kommen, sondern auch weil uns handfeste Themen bewegen. So zum Beispiel noch immer die Fragen rund um das in Vorbereitung befindliche "sächsische Restauratorengesetz", welches der Verband der Restauratoren VDR gerne zur Rechtswirksamkeit führen möchte. Im April dieses Jahres gab es dazu einen fünften Gesprächstermin zusammen mit HWK und VDR, an welchem erstmals auch Uwe Ostmann als Dipl.-Restaurator und früheres VDR-Mitglied und jetzt Mitglied des Verbandes Restaurator i.H. teilnahm und auch Christian Metzeroth als Restaurator i.H., der von Anfang an, also seit Juli 2012. diese Ent- wicklung für unseren Verband durch seine Präsenz begleitet. Am Ende dieser Beratung in Dresden mußten wir als Vertreter der Restauratoren im Handwerk zusammen mit den ebenfalls anwesenden beiden Vertretern der HWK Dresden deutlich feststellen, es gibt einen riesigen Komplex an Hausaufgaben zur Ordnung der Situation innerhalb der Handwerksorganisation in rechtlicher und organisatorischer Hinsicht. Der VDR muss seine Maximalwünsche im Gesetzentwurf deutlich anpassen, wenn er die erwünschte Einvernehmlichkeit mit den handwerklichen Restauratoren erreichen will. Insgesamt war die Beratung spannungsvoll, aber sehr produktiv. Von diesem Treffen hatte nun Uwe Ostmann die Anwesenden in Radebeul zu informieren. Ein Höhepunkt der Zusammenkunft war ein Treffen mit zwei Vertretern eines interessanten und noch jungen Dresdner Vereins (Gründung 2006), dem "Forum für Baukultur e.V.". Frau Susanne Reichle und Herr Dr. Sebastian Storz besuchten dazu unseren Verein und hatten im Gepäck einen interes- santen Vortrag zu den Zielen und Methoden des Vereins. Insbesondere das Anliegen der Verbesserung der Baukultur trifft bei uns auf großes Interesse und fordert heraus, über aktive Beteiligung und Zusammenarbeit nachzudenken. Die in der Vereinsarbeit des Forums bereits vorgelegten Ergebnisse und zukünftigen Pläne können sich sehen lassen und lassen hoffen. Nach dem ausführlichen Vortrag gab es noch ausgedehnte und fachlich höchst interessante Gespräche zur zukünftigen Arbeit. Die Landesgruppe trifft sich 2013 noch zweimal: Am 30.8.2013 um 13 Uhr in Glauchau, Dieselstraße 8 bei Firma Metzeroth und am 18.10.2013 zur gleichen Zeit in der Fortbildungseinrichtung Handwerk und Denkmalpflege Rittergut Trebsen (genauen Treffpunkt in Trebsen bitte noch erfragen). Ansprechpartner: Christian Metzeroth, Tel.: 03763-179 60 [email protected] Landesgruppe Rheinland-Pfalz / Hessen / Saarland Pünktlich zum Frühjahr ging es Mitte April mit den Aktivitäten der Landesgruppe los, die Messe WERTE 2013 lud im Kurfürstlichen Schloss in Koblenz zahlreiches und zielorientiertes Publikum zu einer tollen Ausstellung von traditioneller Handwerkskunst ein. Werterhalt, Restaurierung/ Konservierung und Denkmalpflege lauteten die Schlagworte, mit denen die Ausstellung warb − genau das Themenfeld, in dem der Verband Restaurator im Handwerk sich positioniert. Grund für uns, sich dort zu zeigen. Eine große Anzahl von Ausstellern aus diesen Bereichen gab hier Einblick in ihr meisterliches Können, Vorbildlich war hier auch das gemeinsame Auftreten von Handwerks-Restauratoren und akademischen Restauratoren. Mit einem Gemeinschaftsstand unserer Landesgruppe sowie der Fachgruppe der Restauratoren im Handwerk aus Raesfeld präsentierten sich die beiden Vereine dem Fachpublikum und konnten zahlreichen Interessenten Rede und Antwort stehen. Martin Trebing, Linda Wadewitz und Alexander Fenzke übernahmen hier, da Mitglieder in beiden Vereinen, die Standbetreuung. Pünktlich zur Messe wurde auch unser erstes eigenes Roll-up-Banner angeliefert, nun kann die Landesgruppe auf Veranstaltungen weithin sichtbar werben. Mitgliederverzeichnisse, Zeitschriften sowie die schönen RiH-Taschen von Hubert Labisch fanden hier reißenden Absatz, auf Rückmeldungen 70 dazu sind wir schon gespannt. Unsere einhellige Meinung: Eine Messe, die sich gelohnt hat. Auch auf einer der kommenden WERTE -Messen (z. B. 28.-29.9.2013 in Schwetzingen, 12.-13.10.2013 in Aachen sowie 16.17.11.2013 in Kassel) werden wir bestimmt wieder gerne dabei sein. Am gleichen Wochenende (12.4.2013) fand auch der Denkmalinformationstag der Firma Dengel aus Berlichingen statt, den LGSprecher Alexander Fenzke besuchte (mehr dazu in einem gesonderten Artikel in der kommenden Ausgabe dieser Zeitschrift unter dem Titel: "was ich hier mal loswerden wollte – Bericht zum Denkmalinformationstag"). Ein weiteres Highlight war die Veranstaltung Handwerk im Museum im Hessenpark in Neu-Anspach. Angeregt durch unsere 2. Vorsitzende Heike Notz, die im Hessenpark ihren Arbeitsplatz hat, waren Björn Tölstede, Mathias Gläser mit Partnerin Ulrike Fritaioni sowie Martin Trebing vor Ort und zeigten sich und ihr Handwerk, selbstredend wurde auch hier unser Verein durch die Landesgruppe dargestellt und präsentiert. Am 25. Mai 2013 fand dann unser 2. Treffen statt, diesmal im Saarland, dank der hilfreichen Unterstützung von Gordon Haan, Beratungsstelle für Denkmalpflege in Saarbrücken, in der prächtigen, ehemaligen Benediktiner-Abtei in Mettlach. Direkt am Saarufer gelegen, stellt die denkmalgeschützte Abtei mit ihrem riesigen Areal heute den Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2013 Firmensitz des weltbekannten Keramik-Unternehmens Villeroy & Boch dar, Vorstand und Verwaltung befinden sich in der Anlage, die im 19. Jahrhundert sowohl der Familie als auch der Produktion Unterkunft bot. Im Uhrensaal im ehemaligen Refektorium begann dort um 10 Uhr unsere Sitzung, LG- Vereinsmitteilungen Sprecher Alexander Fenzke leitete sie nach der Begrüßung der anwesenden Mitglieder und der Gäste mit einem Bericht zu den oben bereits genannten zahlreichen Aktivitäten ein. Weitere vereinsinterne Informationen wurden ebenso wie die nächsten LG-Termine erläutert, Frank Sprenger ergänzte die Ausführungen mit Neuigkeiten aus Verein und Vorstand. Im Anschluss daran stellte Gordon Haan den Arbeitskreis Historische Fenster der Handwerkskammer des Saarlandes vor, mit einer mittlerweile 23 Jahre andauernden Tätigkeit konnten hier durch seine Mitglieder schon einige gute Taten in Sachen Denkmalpflege erreicht werden. Bücher, Informationsschriften und ausgelobte Denkmal-Preise gehen auf das Konto dieser Arbeit. Unter anderem wurde dieses Engagement auch mit dem Saarländischen Denkmalschutzpreis honoriert, den der Arbeitskreis (mit all seinen Mitgliedern) für seine Tätigkeit bekam. Nach einer kurzen Pause mit vielen Gesprächen wurde mit einem Werkbericht ein Teil der Gesamtmaßnahme der Restaurierung der Mettlacher Abtei anhand eines Vortrags von Herrn Markus Glöckner gezeigt. Herr Glöckner, Steinmetzmeister und einer der ersten geprüften Restauratoren im Handwerk im Saarland, stellte dabei eindrucksvoll die Arbeiten am Mittelrisalit der Abtei, Bauab- schnitt 28 (von 126!), vor. Dabei konnte auch die Zusammenarbeit von Denkmalpflege, Architekten und Handwerkern anhand der Umsetzung und Lösung schwierigster Aufgaben bei dieser Arbeit in der Praxis dargestellt werden. Nach einem Mittagsessen im nahegelegenen Brauhaus wieder zurück im Uhrensaal, präsentierte Alexander Fenzke den anwesenden Gästen die Mitgliederverzeichnisse der LG, verteilte und erläuterte die Zeitschrift sowie weitere Werbemittel des Vereins. Dabei wurden auch die Johannesberger Arbeitsblätter, welche Johannes Mosler zum Thema Grundsätze zur Erhaltung historischer Fenster mitgebracht hatte, gezeigt. Ein weiterer, sehr interessanter Vortrag wurde dann von Herrn Dr. Rupert Schreiber, Landesdenkmalamt Saarland und beteiligt an den Arbeiten an und um die Abtei, über die Geschichte der Kapelle St. Joseph aus Wallerfangen gehalten. Die Translozierung dieses Objektes nach Mettlach ist eng mit der Familiengeschichte von Villeroy und Boch verbunden und wurde durch die Geschichte ihres "Hofarchitekten" ergänzt. Nach dem Vortrag wurde dann an der nahegelegenen Kapelle selbst der Vortrag "in natura" fortgeführt und die Restaurierungsarbeiten am und im Objekt erläutert. Auf dem Rückweg zur Abtei wurde dies dann gemeinsam mit Herrn Was ich hier einmal dringend loswerden wollte Es gibt sie doch noch – Individualisten, welche sich engagiert und motiviert und wider die Natur der heutigen less time - more profit – Gesellschaft behaupten. Da ich mich selbst zu dieser seltenen und leider aussterbenden Rasse zähle, fällt es mir wohl leichter, solche Exemplare zu erkennen. Und ein solches Exemplar stellt (für mich) Hubert Dengel dar. Ein Mann, der überall dort zu finden ist, wo Steine ins Rollen gebracht werden, der gemeinsam mit seinem Betrieb und seiner Familie zeigt, das es doch geht, das gesellschaftliche Einbringen ohne den (ausschließlichen) Blick auf Umsatzzahlen und Profit. Wie ich darauf komme? Zum mittlerweile 18. Mal jährte sich am 12. April diesen Jahres eine Veranstaltung, welche Hubert Dengel initiiert und anbietet: Der Denkmal-Informationstag der Firma Dengel-Bau, ein Informations-Nachmittag, zu welchem Hubert Dengel und sein Sohn Georg Denkmaleigentümer, Architekten, Handwerkskollegen und Denkmalpfleger einluden. Im Bildungshaus des Kloster Schöntal versammelten sich dazu mehr als 100 Personen, um den Vorträgen im schönen Ambiente zu lauschen. Dieses Jahr standen die Vorträge unter dem Motto Kalk und seine Glöckner am zuvor vorgestellten Mittelrisalit fortgeführt und auch hier die damit verbundenen Schwierigkeiten einer solch groß angelegten Restaurierung dargestellt. Alles in allem hochinteressante und bereichernde Vorträge, untermalt und gefüllt mit zahlreichen Anekdoten aus dem wahren Arbeitsleben. Mit einer kleinen, aber angesichts der bereichernden Fülle gerne hingenommenen Verspätung endete das Treffen dann gegen 17.30 Uhr. Es war angesichts der von Herrn Dr. Schreiber erwähnten nahegelegenen weiteren Denkmalobjekte mit Sicherheit nicht das Letzte in dieser Region. Ein dickes Lob und Dank an alle Beteiligten für dieses überaus gelungene Treffen! Nach einer nun wohlverdienten Pause aller Akteure der LG findet unser nächstes Treffen in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis der Restauratoren im Handwerk von der Propstei Johannesberg im Hessenpark in Neu-Anspach am 12.10.2013 statt. Wir freuen uns schon auf alle, die sich dort einfinden werden, ein ähnlich spannendes Programm dazu ist in Vorbereitung. Ansprechpartner: Alexander Fenzke, Tel.: 02661-98 18 34 [email protected] Alexander Fenzke, Mai 2013 Bedeutung als Baustoff in der Denkmalpflege. Dazu führte die Referentin Frau Dr. Petra Egloffstein vom Institut für Steinforschung in Mainz die Anwesenden in das Thema Kalk als Bindemittel ein und beleuchtete die Bedeutung des Baustoffes im Allgemeinen sowie in der Instandhaltung historischer Bauwerke im Speziellen. Ein weiterer Vortrag, hier von unserem Kollegen Stephan Rudolph, Maurermeister und Restaurator im Handwerk aus Freystadt, zeigte die Anwendung der verschiedenen Kalkmörteltechniken in der Praxis anhand zahlreich dokumentierter Werkberichte und bewies eindrucksvoll, dass es auch heute möglich ist, unabhängig von Industrieprodukten und Werkmörteln Bauwerke zu errichten, zu restaurieren und zu erhalten. Das Kalklöschen, die Verarbeitung von trockengelöschten und von heiß verarbeiteten Kalkmörteln wurden dazu erläutert und in der praktischen Umsetzung gezeigt und mit vielen Referenzobjekten untermalt. Zum Abschluss der Vortragsreihe stellte der Regionalhistoriker Stefan Kraut sehr detailliert und heimatverbunden die geschichtliche Bedeutung der HOHEN STRASSE vor, welche hier durch das Jagst-Tal verläuft und einen Teil des Fernweges von Prag nach Paris darstellt. Mit vielen Anekdoten unterstrichen wurde der Saal zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken über unser heutiges Handeln ermuntert. Doch damit nicht genug, dann nun noch das Besondere: Denn diese Veranstaltung wurde auch zum Anlass genommen, das ohnehin tolle Engagement von Hubert Dengel noch zu toppen: So lässt er auch noch in seinem Betrieb die Fort- und Weiterbildung nicht aus den Augen. Mit einer offiziellen Urkundenübergabe durch die beteiligten Fortbildungseinrichtungen wurden den Teilnehmern hier die Zertifikate zum Abschluss ihrer Maßnahmen überreicht und dem Publikum vorgestellt. Dazu konnte Georg Dengel als Teilnehmer der ersten Fortbildungsreihe und damit als einerder ersten Energieberater für Baudenkmale seine Urkunde aus den Händen von Dieter Gärtner, Geschäftsführer der Propstei Johannesberg gGmbH, vor versammeltem Publikum entgegennehmen. Zudem wurden weitere Mitarbeiter des Betriebes Dengel Bau in ihren Fortbildungserfolgen bestätigt. So konnten Maurermeister Uli Spazierer seinen Abschluss als Restaurator im Handwerk und Herr Valentin Gress als (Maurer-) Geselle für Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2013 71 Vereinsmitteilungen Restaurierungsarbeiten durch die Zusatzqualifikation im Görlitzer Fortbildungszentrum abschließen. Dazu reiste Dipl.-Ing Andreas Vogel eigens zur Zertifikats-Übergabe aus Görlitz an. Beim abschließenden Vespern im Abt Knittel Keller wurden dann die zuvor begonnenen Pausengespräche der Teilnehmer vertieft und noch lange fortgeführt, der Austausch unter Kollegen gehört bei solchen Veranstaltungen einfach dazu. Mehr als begeistert konnte ich nach diesem Tage die Heimreise antreten, erfreut, dann doch nicht allein zu sein, bei dem was ich so tue. Ach so, noch am Rande: so ganz nebenbei wurde auf der Veranstaltung u.a. natürlich auch für unseren Verein und für die Landesgruppe Bayern/ Baden Württemberg geworben und diese dem Fachpublikum vorgestellt, selbstverständlich für einen Mann wie Hubert Dengel! Information zur Firma Dengel Bau: Hubert Dengel leitet seit 1973 seinen Fachbetrieb für Denkmalpflege und gehört mit seinem Abschluss 1987 zu den Restauratoren im Handwerk der ersten Garde. Er ist Gesellschafter der Propstei Johannesberg gGmbH und langjähriges Mitglied im Verein RiH. e.V. Weiterhin engagiert er sich mit seinem Betrieb in verschiedenen Organisationen und ist auch auf Messen wie der denkmal in Leipzig präsent. Besonders das Kapitel Terrazzo gehört zu den Spezialitäten des Denkmalpflegebetriebes. Sein Sohn Georg Dengel, der 2008 mit dem Abschluss als Dipl.-Ing (BA) sowie 2009 mit der Prüfung zum Restaurator im Handwerk in Fulda abschloss, unterstützt seinen Vater , ebenfalls seit 2009, als Geschäftsführer. Nun ergänzt er mit dem Energieberater für Baudenkmale das Spektrum des Betriebes. Ein ebenso engagierter Handwerker, zusammengenommen ein tolles Team! Mitgliederversammlung – 18.-20.10.2013 in Hildesheim Das Jahrestreffen des Vereins mit umfangreichem Bildungsprogramm findet in diesem Jahr vom 18. bis 20. Oktober mit Unterstützung der HAWK Hildesheim (http://www. hawk-hhg.de/) in Hildesheim statt. Für die verschiedenen Programmpunkte haben wir die Zeit am Freitag, 18.10.2013, 13 bis ca. 19 Uhr vorgesehen sowie den Samstagvormittag. Einen detaillierten Programmablauf senden wir Ihnen mit der Einladung zur Mitgliederversammlung zeitnah zu. Die Mitgliederversammlung findet voraussichtlich am Samstag, 19.10. von 16:00 Uhr bis ca. 18:30 statt. Im Anschluss daran treffen wir uns zu einem geselligen Abend mit einem umfangreichen Buffet, bei dem natürlich der Fachvortrag sowie die Versteigerung nicht fehlen dürfen. Die Tagungspauschale beträgt 50,00 € pro teilnehmende Person und beinhaltet das gesamte Bildunsprogramm sowie das Buffet am Samstagabend (Getränke Selbstzahler). denkmal 2014 in Leipzig: Termin vormerken! Die denkmal 2012 konnte in ihrer zehnten Auflage ihre Position als europäische Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung eindrucksvoll bestätigen. 13.600 Besucher kamen auf das Leipziger Messegelände, um sich auf der denkmal und der Museumsfachmesse MUTEC über die Produkte und Dienstleistungen der 453 Aussteller aus 14 Ländern zu informieren. Ergänzt wurde das Ausstellungsangebot durch das hochkarätige Fachprogramm. Eine positive Bilanz: Zufriedene Aussteller und Besucher, der ausgeprägt fachliche Charakter, die hohe Internationalität der Leitmesse, die sehr gute Stimmung sowie ein großes Interesse auch beim Branchennachwuchs machten die denkmal wieder zum wichtigsten Branchentreff für alle, die sich beruflich oder privat für den Erhalt des Kulturerbes einsetzen. An diesen Erfolg wird die Leipziger Messe anknüpfen, wenn sie vom 6. bis 8. November 2014 zur denkmal 2014 einlädt. Dann bietet die europäische Leitmesse Restauratoren, Denkmalpflegern, Handwerkern, Architekten, aber auch privat Interessierten ein vielfältiges Produkt- und Informationsangebot. Traditionell ist die denkmal vor allem durch den interdisziplinären Aussteller-Mix gekennzeichnet. Er umfasst insbesondere die Bereiche Handwerk in der Denkmalpflege, Bau- und Instandsetzungsmaterial, Konservierungs- und Re- 72 staurierungsmaterialien sowie Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Erhaltung und Instandsetzung, Altbausanierung, Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgütern sowie Rekonstruktion, Dokumentation und Inventarisierung. Charakteristisch für die denkmal ist ihre Lebendigkeit. So wird an liebevoll gestalteten Messeständen gehämmert, gehobelt und geschliffen. Besonders anziehend für die Messebesucher sind die Gemeinschaftsstände des Bundesverbandes Restaurator im Handwerk und der Arbeitsgemeinschaft der Fortbildungszentren für handwerkliche Denkmalpflege, aber auch die Vorführungen der Fachbetriebe für Denkmalpflege und der Restauratoren im Handwerk. In den „Lebenden Werkstätten“ zeigen Tischler, Zimmerer, Parkettleger, Stuckateure, Steinmetze, Holzbildhauer und Fensterbauer alte Künste und traditionelle Handwerks- und Restaurierungstechniken. Das Fachprogramm mit Kongressen, Seminaren, Fachveranstaltungen, Firmenfachvorträgen, Podiumsdiskussionen, Preisverleihungen und Sonderschauen bereichert auch 2014 das Ausstellerangebot. Der thematische Bogen reicht von Forschung und Wissenschaft über Innovationen bis hin zu Zukunftsfragen und konkreten Praxisbeispielen. Weitere Informationen unter www.denkmalleipzig.de. Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2013 Wir haben für Sie im Hotel Parkhotel Berghölzchen, (http://www.berghoelzchen. de/homepage.php) ein Zimmerkontingent reserviert (EZ 69,90 p. P., DZ 89,90 p. P. inkl. Frühstück). Bitte buchen Sie Ihre Unterkunft über Hildesheim Marketing Frau Liebig Tel. 05121/1798-257 bis spätestens zum 4. Oktober 2013unter dem Stichwort "RiH" selbst. Fachmesse Monumento Auf der Fachmesse für Denkmalpflege, der Monumento, gibt es vom 16. bis 18. Januar 2014 in Salzburg erstmals einen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderten deutschen Firmengemeinschaftsstand mit einem Informationszentrum. Interessierte Betriebe aus ganz Deutschland können sich auf dem Gemeinschaftsstand mit mindestens 6 qm mit Exponaten oder auf ca. 2 qm mit Informationsmaterial (Informationszentrum) präsentieren. Anmeldeschluss für die Gemeinschaftsbeteiligung auf der Monumento ist der 19. September 2013. Wir rechnen allerdings mit einer sehr großen Nachfrage und bitten Sie – bei Interesse- zügig mit uns Kontakt aufzunehmen. Weitere Auskünfte und Details zur Gemeinschaftsbeteiligung und der Messe erhalten Sie von Doris Thalmeier (089 5119-354, [email protected]) und Edith Böhm (0911 586856-30, [email protected]). Selbstverständlich können Sie sich auch direkt an die Durchführungsgesellschaft wenden: Projektleiter ist Oliver Seifert ([email protected], 0341-6787923). Vereinsmitteilungen Der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin e.V. und der Schinkelpreis Im Jahre 1824 kamen Absolventen der Berliner Bauakademie überein, bei privaten Zusammenkünften ihre fachlichen Befähigungen zu vertiefen und zu erweitern. Anlass war die Beschränkung der Lehre in der Berliner Bauakademie, die von den Absolventen des 1. Staatsexamens nicht hingenommen wurde. Noch im selben Jahr kam es zur Gründung des Architekten- und Ingenieurvereins zu Berlin e.V. (AIV e.V.), dem 1827 als 150. Mitglied Schinkel beitrat. Der AIV e.V. ist somit 189 Jahre alt und damit der älteste und größte seiner Art in Deutschland. Bald gründeten sich auch in anderen Städten Deutschlands Architekten- und Ingenieurvereine, so dass heute unter den 1871 gegründetem Dachverband "Deutscher Architekten- und Ingenieurverein e.V." 32 Architekten- und Ingenieurvereine mit über 4000 Mitgliedern vereinigt sind (eine Übersicht über die Architekten- und Ingenieurvereine in Deutschland findet sich unter www.dai.org). Schon bald nach dem Tod Schinkels 1841 fand man sich am 13. März, seinem Geburtstag, zum ehrenden Gedenken ein. Ab 1852 erweiterte man das "Schinkelfest" um die "Schinkelkonkurrenz", welche dann später in den Schinkelwettbewerb und den Schinkelpreis mündete. Dieser Wettbewerb wird bis in die heutige Zeit vom AIV e.V. durchgeführt. Es ist der größte Architekten-Nachwuchswettbewerb (Altersbegrenzung: 35 Jahre) im deutschsprachigen Mitteleuropa. Alljährlich wird ein Thema vorgegeben, das sehr weit gefasst ist. In den letzten Jahren waren dies z. B. die historische Mitte Berlins, die historische Mitte Potsdams, das Havelufer zwischen Potsdam und der Stadt Brandenburg oder die Anbindung des alten Geländes der Technischen Universität Berlin an die CityWest. Alle Themen beinhalten diverse Probleme der Denkmalpflege, Restaurierung und Stadtbildpflege, welche gelöst werden müssen. In der Regel werden zu jedem Wettbewerb um die 300 Arbeiten eingereicht, an denen 500-600 junge Architekten gearbeitet haben. Da dieser Personenkreis entweder aus noch an einer Universität Studierenden bzw. aus jungen Mitarbeitern in einem Architekturbüro besteht, kann man davon ausgehen, dass weitaus mehr Personen, etwa Professoren an den Universitäten oder Büroinhaber, an dem Projekt "Schinkelwettbewerb" beteiligt sind. Die Teilnehmer kommen zu ca. 30% aus Berlin und Brandenburg, ca. 60% stammen aus dem übrigen Bundesgebiet und ca. 10% aus dem europäischen Ausland. Das Wettbewerbsthema ist immer in Berlin-Brandenburg angesiedelt, denn wie sonst sollen die dort ansässigen Juroren die eingereichten Arbeiten bewerten können. Die Herkunft der Wettbewerbsteilnehmer findet ihren Niederschlag auch in der Herkunft der Preisträger, die in der Zeit gewannen, seitdem sich der Verein "Restaurator im Handwerk" an dem Wettbewerb mit einem Preis in Höhe von 1.500 € beteiligt. Die Preisträger der letzten 4 Jahre kamen aus folgenden Städten: Dresden (6 Preisträger), Hamburg (6 Preisträger), Kassel (2 Preisträger), Stuttgart (2 Preisträger), Cottbus (2 Preisträger), Berlin (16 Preisträger), und je ein Preisträger kam aus Kaiserslautern, Braunschweig, Paris, Weimar, Konstanz, Karlsruhe, Breslau, Köln, München, Potsdam und der Schweiz. Das Preisgeld des "Restaurator im Handwerk e. V." setzt sich zusammen aus 500,- € des Verbands und 500,- € der Landesgruppe Berlin, die restlichen 500,- € geben jeweils mit 100,- € die anderen Landesgruppen dazu. Der Verein erfährt durch die Teilnahme am Schinkelpreis eine große publizistische Aufmerksamkeit. Sowohl in der jährlich erscheinenden Broschüre zum Schinkelwettbewerb, auf den Plakaten und Einladungskarten zum Schinkelfest wie auch in der vom Dachverband der Deutschen Architekten- und Ingenieurvereine herausgegebenen Zeitschrift Baukultur findet er Erwähnung. Das Schinkelfest, auf dem dann auch der Preis des "Restaurator im Handwerk e. V." überreicht wird, wird von 300-400 Teilnehmern besucht, in der Mehrzahl Architekten und auf sonstige Weise am Baugeschehen Beteiligte. Vertreter anderer Architekten- und Ingenieurvereine aus Deutschland nehmen ebenfalls teil. Zum Architekten- und Ingenieurverein in Augsburg und Oldenburg konnte zu diesem Anlass Kontakt aufgenommen werden. Abschließend soll nicht unerwähnt bleiben, dass neben dem finanziellen Aufwand der Landesgruppe Berlin/Brandenburg des "Restaurator im Handwerk e. V. " dieses Engagement auch für einige Berliner Mitglieder mit erheblicher Arbeit verbunden ist. Frau Rothe und Herr Rost sichten und bewerten als Mitglieder des Schinkelausschusses die Wettbewerbsbeiträge. Dies bedeutet Anfang März immer den Zeitaufwand von ca. einer Woche. Auch stellen sich zahlreiche Kollegen immer wieder zur Verfügung, um den "Restaurator im Handwerk e. V. " während des Schinkelfestes zu präsentieren. Ebenfalls nicht unerwähnt sollte auch das Engagement von Herr und Frau Schelllach bleiben, die jedes Jahr eine etwa 28 x 45 cm große Terrakotta-Plakette anfertigen, die Nachbildung einer von Schinkel entworfenen Tafel der Berliner Bauakademie, um diese den Preisträgern zusätzlich zum Preisgeld als dauerhafte Erinnerung zu überreichen. (RWL) Dachverband Lehmbau e.V. Lehmbaustoffe in genormter Qualität Ab August 2013 gelten für im Werk hergestellte Lehmsteine (DIN 18945), Lehmmauermörtel (DIN 18946) und Lehmputzmörtel (DIN 18947) DIN-Normen. Für die Restaurierung von Fachwerkgebäuden stehen damit Produkte mit hohen Anforderungen an die Qualitätssicherung zur Verfügung. Für auf der Baustelle hergestellte Lehmbaustoffe gelten nach wie vor die Lehmbau-Regeln des Dachverbands Lehm e.V. (DVL) in der aktuellen 3. Fassung. Der DVL informiert über die neuen Normen auf Fachseminaren an mehreren Standorten. Veranstaltungsorte und Termine können der Internetseite www.dachverband-lehm.de entnommen werden. Weitere Informationen über: Dachverband Lehm e.V. Postfach 1172, 99409 Weimar Tel.: 03643-778349 email: [email protected] www.dachverband-lehm.de Verband des Deutschen Drechslerund Holzspielzeugmacherhandwerks e.V. Das Mainfränkische Museum in Würzburg feiert dieses Jahr seinen 100. Geburtstag. Im Rahmen dieses Jubiläumsjahres ist vom 17.05 bis 6.10.2013 die eigens zu diesem Anlass konzipierte Ausstellung "Ans Werk" zu sehen. Es werden Handwerksberufe gezeigt, die mit den Ausstellungsexponaten im Museum in Verbindung stehen Die Drechsler- und Holzbildhauerfachklassen der Staatlichen Berufsschule Bad Kissingen hatten die Ehre, die erste Ausstellungswoche gestalten zu dürfen. Beim festlichen Galaabend am 17.05. konnten zunächst die Ehrengäste die Ausstellungskojen bewundern. Unterrichtsarbeiten des ersten bis dritten Drechslerlehrjahres, Arbeitsproben und das Meisterstück von Christina Huhn aus Steinbach-Hallenberg waren zu sehen. In der Säulenvitrine wurden Arbeiten von Mitgliedsbetrieben gezeigt: "Durchtrieben" von Martin Adomat, und "Igel" aus Grenadill / Horn von Frank Seehausen, Kevelaer. Kontakt: Telefon 0911/740850 [email protected] Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2013 73 Mitgliederservice Aktuelle interessante Bauprojekte Kurfürstlich-Sächsisches Weingut Hoflößnitz in Radebeul, Berg & Lusthaus um 1650 Restaurierung von Dielenböden in den Wohn- und Schlafräumen der Kurfürstin. Aufnahme der Böden, Tranport in die Werkstatt und späterer Wiedereinbau vor Ort mit neuer Oberflächenbehandlung Parkett & Restaurierungswerkstatt Holzboden Domschke Mühlenweg 12, 09509 Pockau Telefon 037367/779790 Mobil 0179-1100285 [email protected] www.holzboden-domschke.de Das Nebengebäude aus dem Marburger Raum wurde wegen einer neuen Straßenführung Mitte der 1970er Jahre an das Freilichtmuseum Hessenpark abgegeben und dort wieder aufgebaut. Gemäß einer dendrochronologischen Untersuchung ist das Gebäude 1717 errichtet worden, wobei Deckenbalken von 1578 Verwendung fanden. Beim Wiederaufbau wurden Porenbeton und sehr harter Putz verwendet. Durch das "Auskitten" einiger Fehlstellen, schlechte – sozusagen "ausgeleierte" – Verbindungen in der Holzkonstruktion, und durch starke Bewitterung traten Schäden hervor, welche wir nun restaurieren. Dabei wird das Lehmflechtwerk erneuert und der Stipputz wieder hergestellt. Nach der Fertigstellung soll das Gebäude wieder als Schaf- und Ziegenstall dienen. Heike Notz Freilichtmuseum Hessenpark GmbH Laubweg 5, 61267 Neu-Anspach Tel.: 06081/588-196 Fax: 06081/588-150 [email protected] www.hessenpark.de Runddeckeltruhe aus dem Barock Die Truhe, furniert mit Nußbaum, Esche und Zwetschge, hat diverse Furnierfehlstellen. Sie stand nach einem Wasserschaden lange im Nassen, und das Starkfurnier der Füße ist lose, verlustig oder verwurmt. Die Fehlstellen werden passend mit Knochenleim eingeleimt, Leisten ergänzt und die Beschläge gesäubert, bevor die Truhe mit Schellack poliert wird. Irmela Wrede Tischlermeisterin und Restauratorin Tischlerhandwerk Dorfstraße 2, 38173 Mönchevahlberg Tel./Fax: 05333-285/90814 [email protected] www.ebenholz-restaurierung.de 74 im Kloster Wenau Die Ortschaft Wenau liegt am Nordrand des Naturparks Hohes Venn – Eifel in der Gemeinde Langerwehe im Kreis Düren. Hier wurde bereits 1122 von den Chorherren der Abtei Floreffe das Prämonstratenserkloster gegründet. Die Klosterkirche mit ihren bemerkenswerten Kunstschätzen und Teile der Gebäude werden von der 1804 gegründeten Pfarre St. Katharina für kirchliche und karitative Zwecke genutzt. Derzeit wird der noch erhaltene östliche Teil des historischen Kreuzganges restauriert. Opferputze die in den 70er Jahren im Innenraum aufgebracht wurden müssen erneuert werden. Die baugeschichtlichen Spuren die im Zuge der Freilegung des Mauerwerks wieder zu Tage treten werden dabei aufgenommen und dokumentiert. Bei den früheren Maßnahmen wurde dem keine Beachtung geschenkt und wird nun nachgeholt. Einhergehend mit der Mauerwerksinstandsetzung sind Kalkstein-Kreuzgratgewölbe zu restaurieren. Teilbereiche davon befinden sich derzeit nahe dem Bruchzustand. Die Bauwerkstatt - reuter - GmbH Deilmannweg 4, 41379 Brüggen Tel.: 02163/58966 Fax: 02163/58765 [email protected] Internet www.die-bauwerkstatt.de Aus der Redaktion Die nächsten Ausgaben der Zeitschrift in 2013 und 2014 werden folgende Schwerpunkte haben: • Ausgabe 4/2014 Literatur für Restauratoren (Redaktion: RWL, AH) • Ausgabe 3/2013 Metallrestaurierung(Redaktion: TD, RL) • Ausgabe 4/2013 Natursteine im deutschen Raum (Redakti- Wer zu den Themen etwas beitragen möchte und/oder in der Praxis Erfahrungen mit den Materialien gemacht hat, wende sich doch bitte an die Redaktion. • Ausgabe 1/2014 Technische Denkmale (Redaktion: JM) • Ausgabe 2/2014 Vorgärten(Redaktion: MSL) • Ausgabe 3/2014 Reinigungstechniken (Messeheft) (Redaktion: AR) Anschrift und Kontakt: Redaktion Restaurator im Handwerk Gierkeplatz 9, 10585 Berlin Tel.: 030-63963049, Fax: 030-3482356 [email protected] on: RWL) Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2013 Mitgliederservice Veröffentlichungen Mit dieser neuen Rubrik möchten wir auf die Arbeit unserer Mitglieder und damit auf ihre Kompetenzen hinweisen. Haben Sie einen Fachaufsatz veröffentlicht, einen Buchbeitrag oder ein Buch geschrieben, so lassen Sie es uns wissen. Wir wollen hier über die Publikation informieren und nach Möglichkeit rezensieren. Kürzlich hat unser Mitglied Hemann Klos von der Holzmanufaktur Rottweil gemeinsam mit Stefan King als Herausgeber und Autor eine interessante Veröffentlichung vorgelegt: Industriekultur im Neckartal Rottweil. Vom Pulver über Nylon zur gewerblichen Vielfalt, Rottweil 2012, 178 S., ISBN 978-3-00-039646-5, 12,- €. Der reich bebilderte Band zeigt die Entwicklung eines bedeutenden Industriestandortes im Neckartal von den Anfängen als Schießpulvermühle im 16. Jahrhundert am Ufer des Neckars, der nicht nur die Energie in Form von Wasserkraft zur Herstellung, sondern auch das benötigte Kühlwasser bereitstellte, bis hin zur Produktion von Chemie-Kunstfasern, die im Sommer 1994 dann eingestellt wurde. Im umfangreichsten Teil des Buches beschreibt Hermann Klos die Geschichte des Industriestandortes und dessen Widerbelebung zu einem gemischt genutzten Gewerbepark, der alle Elemente urbanen Lebens umfasst. 70 Betriebe sind dort ansässig. Es wurden Wohnungen geschaffen, und Einrichtungen für die Freizeitgestaltung haben sich etabliert. Die Gesamtfläche der Anlage beträgt ca. 150 h, zum Flächendenkmal zählen ca. 80 Gebäude aus drei Jahrhunderten, wobei ca. 40 Einzeldenkmäler sind. Diese Herkulesaufgabe, ein solches Gelände neu zu beleben, einer neuen sinnvollen Nutzung zuzuführen, von der nicht nur ein Großinvestor profitiert, sondern viele kleine Gewerbetreibende und die Einwohner der Stadt, ist nur dem Zusammenspiel zwischen den Behörden der Stadt, dem Eigentümer des Geländes, den Denkmalbehörden und eben einer kleinen Gruppe von Visionären, die dies gemeinsam möglich machten, zu verdanken. Dabei wurde offensichtlich ein Grundsatz beachtet, dessen Ausserachtlassen in ähnlichen Fällen zum Scheitern beiträgt. "Aktuelle Untersuchungen über die Nutzung von Industriebrachen bestätigen aber auch, dass das Gelingen von niedrigen Einstiegsschwellen abhängt und am besten ohne allzu hohe Auflagen und Hürden für die neuen Nutzer zu erzielen ist." (S. 35) Es ist natürlich für eine Verwaltung einfacher und macht nicht soviel Arbeit, in einen solchen Fall mit nur einem Investor zu verhandeln. In Rottweil wurden durch die angesiedelten 70 Betriebe genauso viele Arbeitsplätze geschaffen, wie Menschen bis 1994 in der Chemiefaserfabrik beschäftigt waren. Ein Buch, das man jedem Kommunalpolitiker auf den Schreibtisch wünscht, der mit ähnlichen Problemen befasst ist! Das Buch ist, wie bereits der erste Band, ein überaus detailliertes Nachschlagewerk sowohl zu modernen als auch historischen Fensterkonstruktionen, Oberflächen, Beschlägen, Einbautechniken und Schäden und ihren Reparaturen, Haustüren werden in nicht ganz so ausführlicher Weise dargestellt. Die Artikel der drei Mitglieder befassen sich sehr kenntnisreich mit Beschlägen für Tür und Fenster, Restaurierung von Fenstern, dem Einbau von Fenstern in Fachwerk. Auch die Artikel des Architekten Hänel zu Fachwerkfenstern und Fensterläden sind interessante Beiträge. Insofern ist dieses Buch auf jeden Fall lesenswert. Die Beispiele für neue Haustüren lassen allerdings ein wenig an der Intention für dieses Buch zweifeln: Die dargestellten Türen bewegen sich zwischen Baumarkt-Kitsch und schlecht designten Fabrikbanalitäten. Ein entscheidenderer Mangel ist aber die kritiklose Darstellung des Einsatzes von Holzersatzmaterialien. Die Verwendung dieser Materialien in der Restaurierung sollte in einem Buch für Restauratoren, Denkmalpfleger und Architekten nicht empfohlen werden, im Gegenteil sollte auf die Unsinnigkeit dieser Baustoffe hingewiesen werden. Hier zeigt sich doch eine vielleicht zu große Spannweite der Autoren und Beiträge, um sie in einem Fachbuch vereinen zu können. Auch hätte man sich ein etwas übersichtlicheres Inhaltsverzeichnis gewünscht, das weniger einem Stichwortverzeichnis gleicht. A nzeige www.feinewerkzeuge.de Holzfenster und -türen Band II An Holzfenster und -türen Band II. Konstruktion, Anschlüsse, Oberflächen, Energieeinsparung (hg. von Dipl.-Ing. (FH) Ulrich Arnold, Dr. rer. nat. Tobias Huckfeldt und Dipl.-Ing. Hans-Joachim Wenk unter Mitarbeit zahlreicher Experten, Verlagsgesellschaft Rudolf Müller, Köln 2012, DIN A4 gebunden. 374 Seiten mit 911 Abbildungen und 68 Tabellen, ISBN 978-3-481-02846-6 (Buch-Ausgabe)/ISBN 978-3-481-02891-6 (E-Book als PDF), 89 €) haben die Mitglieder des Vereins Restaurator im Handwerk Hermann Klos, Guido Kramp und Rainer W. Leonhardt mitgewirkt, der Band ist Ergänzung und Erweiterung des 2011 im gleichen Verlag erschienenen Fachbuchs Holzfenster. Dieter Schmid Feine Werkzeuge Wilhelm-von-Siemens-Str. 23 12277 Berlin Tel.: 030 34217-57 Fax: 030 34217-64 In unserem Online-Angebot finden Sie rund um die Uhr eine große Auswahl an Handwerkzeugen für Holzhandwerker und Restauratoren. Wir haben fast alles am Lager und garantieren eine schnelle Lieferung. www.feinewerkzeuge.de Restaurator im Handwerk – Ausgabe 2/2013 75 Die nächsten Ausgaben: 3/2013 Metallrestaurierung 4/2013 Natursteine im deutschen Raum 1/2014 Technische Denkmale 2/2014 Vorgärten 3/2014 Reinigungstechniken 4/2014 Literatur für Restauratoren www.restaurator-im-handwerk.eu