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BI-Lösung SUCCESS STORY Business Intelligence der feineren Art Maßgeschneiderte IT für einen „Global Player“ aus Deutschland Im Jahr 1999 begann bei medi die Implementierung des ERP-Systems SoftM Suite. Die Module wurden sukzessive installiert, nur die Auftragserfassung nicht, da medi Bayreuth aufgrund der sehr speziellen und breiten Produktpalette hier zu großen Anpassungsbedarf für eine Standardsoftware sah und an der vorhandenen Eigenentwicklung festhielt. Am geringsten war der Anpassungsaufwand im Rechnungswesen. „schwierigen Land“ in Anspruch. Der Aufbau eines neuen Lagers, die Durchführung einer Inventur und der Datenabgleich zwischen alter und neuer EDV – all das kann sich da schon über ein paar Monate hinziehen. Um eine Lösung zustande zu bringen, die das medi-Geschäft mit eigentümlichen Gesetzen und Vorschriften in Einklang bringt, braucht das Unternehmen deutlich mehr Beratung durch SoftM-Mitarbeiter. So leisteten bei der Anbindung der französischen medi-Tochter zwei mit den landestypischen Eigenheiten vertraute SoftM-Berater etwa vier Wochen lang Schützenhilfe, bis auch hier die To-DoListe „erledigt“ war. Angesichts dieser Problemkonstellation rät Udo Kaiser allen Mittelständlern, die sich internationalisieren, sich strikt „auf die rechtlich nötigen Punkte“ zu beschränken. Kaiser wörtlich: „Alles was nice to have ist, sollte man dringend vermeiden, es verkompliziert die Sache.“ Internationalisierung: eine Software für viele Länder Einheitliche Unternehmenszahlen aus dem Hypercube Das Bayreuther Unternehmen medi, ein Hersteller medizinischer Hilfsmittel, hat die IT am Stammsitz in Oberfranken komplett erneuert und die Internationalisierung informationstechnisch umgesetzt. Für das Unternehmen ist „Business Intelligence“ keine Vision, sondern Realität. Die BI-Lösungen von SoftM liefern einheitliche Entscheidungsgrundlagen, rasche Ad-hoc-Abfragen, eindrucksvolle Simulationen und realistische Planungen. Parallel zu der Software-Implementierung in Bayreuth stellte sich schon ab dem Jahr 2000 die Aufgabe, die in den 90-er Jahren gegründeten medi-Niederlassungen im Ausland „EDV-technisch und organisatorisch näher an den Stammsitz in Bayreuth anzubinden“, so IT- und Organisationsleiter Udo Kaiser. Der Reihe nach wurden nun mehrere Länder mit den jeweils benötigten Modulen der SoftM Suite ausgestattet. Wie aufwändig die Anbindung einer europäischen Niederlassung ist, hängt ab von der Zahl der Beschäftigten und den Besonderheiten landestypischer Handelsund Steuergesetze. Nach Darstellung von Udo Kaiser ist eine kleine Niederlassung mit fünf bis acht Mitarbeitern innerhalb von drei Monaten „erledigt“. In Holland und Österreich, Länder, die mit ähnlichen Handels- und Steuergesetzen wie Deutschland arbeiten, benötigte medi gerade mal eine Woche lang einen Berater von SoftM. Deutlich mehr Zeit nimmt die Anbindung einer großen Niederlassung in einem beworbenen Produkten als Handelsvertreter, die mit den Tragemustern eher knausern? Wenn die Controllerin Melanie Neuner eine Antwort auf diese Frage sucht, navigiert sie per Mausklick durch die Datenlandschaft des Unternehmens. Es dauert nur wenige Augenblicke, bis sie von globalen Zahlen zu einer Tabelle (auf MS-Excel-Oberfläche) gelangt. Hier ist gegenüber gestellt, wie viel Geld einzelne Vertreter eines Verkaufsgebietes in einem Jahr in Form von Mustern aufgewendet und wie viel Umsatz sie generiert haben. Vertriebscontrolling: Zahlen und Zusammenhänge Je nach Intuition und Anforderung kann die Controllerin nun die Abfrage verändern und sich ein detailreiches Bild zur Thematik Vertreter/Produktmuster/ Umsatz verschaffen. Sie könnte beispielsweise herausfinden, ob die Aushändigung der Produktmuster an Apotheken eine größere Wirkung erzeugt als die Abgabe in Sanitätshäusern. Den Abfrage-, Auswertungs- und Analysemöglichkeiten (auf der MS-Excel-Standardoberfläche) sind kaum Grenzen gesetzt. Die Vereinheitlichung der Geschäftszahlen, die raschen Ad-hoc-Abfragen und die verbesserte Logistik und Planung beruhen auf der Technologie des „OnLine Analytical Processing“ (OLAP) und darauf Die in vielen Unternehmen übliche Diskussion über die Qualität von Geschäftszahlen gehört am Bayreuther Stammsitz von medi der Vergangenheit an. Wenn heute Manager zu einem „Meeting“ zusammenkommen, gibt es keine Debatten mehr, ob die von Teilnehmern errechneten Zahlen überhaupt korrekt sind. Gesprochen wird in Bayreuth ausschließlich über Zahlen, die das Controlling täglich aus „Hypercubes“ (Datenwürfeln) entnimmt und nach Bedarf und Berechtigung dem Management in der Geschäftsleitung und in den Abteilungen zuGruppenleiterin Controlling Eva Hader (links), gänglich macht. Controllerin Melanie Neuner: „Tägliche AuswerVerkaufen Vertreter, tungen, um auf drohende Engpässe in der Prodie sehr großzügig koduktion und mögliche Veränderungen am Markt stenfreie Produktmureagieren zu können“ ster an den Fachhandel verteilen, mehr von den ERP Management 2 (2008) © GITO-Verlag 13 BI-Lösung SUCCESS STORY aufsetzenden Auswertungstools. Bereits seit Jahren nutzt medi das SoftM Suite Tool für das Finanzcontrolling. Im Jahr 2003 entschied sich das Unternehmen, den Bereich Business Intelligence weiter auszubauen. SoftM bietet dafür ein breites Lösungsspektrum. Tägliche Auswertungen Wie die Gruppenleiterin Controlling Eva Hader betont, wollte medi Bayreuth mit der Business-Intelligence-Funktionalität „die Umsatzrentabilität steigern“, „Gewinnfresser identifizieren“ und „margenstarke Produkte puschen“. Die Bayreuther legten auch großen Wert auf tägliche Auswertungen, um überall im Unternehmen sofort auf drohende Engpässe (in der Produktion) und mögliche Veränderungen am Markt reagieren zu können. Kurzportrait Medi Die medi Bayreuth GmbH & Co. KG produziert ein breites Spektrum an „medizinischen Hilfsmitteln“, die international stark nachgefragt sind. Die in Zusammenarbeit mit Ärzten und Forschern entwickelten Produkte machen vielen Menschen das Leben wieder lebenswert. Bandagen unterstützen den Heilungsprozess nach Muskelzerrungen. Nahtlose Kompressionsstrümpfe helfen bei der Vermeidung von Thrombosen. Wer einen Fuß verloren hat, kann mit einer Medi-Prothese wieder laufen, ja sogar Sport treiben. Auch das erste nachweislich wirksame Mittel gegen „Phantomschmerzen“ stammt aus Bayreuth. Der Slogan „medi – ich fühl mich besser“ ist für viele Patienten keine Phrase, sondern eine höchst erfreuliche Realität. In rund 50 Jahren hat Medi vier Geschäftsbereiche mit einem Portfolio von 80.000 Produkten aufgebaut. Allein in Bayreuth sind 800 Mitarbeiter beschäftigt. Medi ist weltweit auf allen Kontinenten präsent, in den ausländischen Niederlassungen arbeiten rund 350 Mitarbeiter. Die Firma ist ein Musterbeispiel für ein Unternehmen, das mit innovativen Spezialprodukten zum Erfolg des Exportweltmeisters Deutschland beiträgt. 14 Über Jahre hat medi Bayreuth in den relationalen Datenbanken der operativen Systeme insgesamt mehr als 80 Millionen „Faktdaten“ zusammengetragen. Um aus dieser Datenflut einen Nutzen ziehen zu können, kommt es entscheidend darauf an, wichtige Indikatoren herauszuziehen, zu verdichten, in einem eigenen Datenspeicher zu sammeln und für rasche Abfragen, Auswertungen und Analysen zugänglich zu machen. Exakt das leisten die BI-Lösungen. Hypercubes sind multidimensionale Datenbanken. Über Datenaufbereitungsläufe werden Zahlen tagtäglich in den Nachtstunden aus den Datenbanken der operativen Systeme „herausgesaugt und verdichtet“, so Eva Hader. Multidimensionale Daten entstehen dadurch, dass einem Objekt mehrere „Dimensionen“ und einer „Dimension“ mehrere Merkmale/Attribute zugeordnet werden. Obwohl in den „Hypercubes“ multidimensionale Daten gespeichert sind, ist die Datenmenge im Vergleich zu den Datenbanken der operativen Systeme stark reduziert. Daraus resultiert die Möglichkeit rascher Abfragen. Eva Hader: „Wir erreichen eine schnellere Zugriffszeit auf die Daten, da sie vorverdichtet sind.“ Erst dann, wenn Detailinformationen gefragt sind, kommt es per Drill-Through „zu einem Durchgriff auf die Datenbanken der operativen Systeme“, ergänzt Melanie Neuner. Auch das geschieht ohne lange Wartezeit in Sekundenbruchteilen. Startschuss und erste Schritte Der Startschuss für das BI-Projekt fiel Mitte 2003. Damals begann man im Controlling mit dem Aufbau des ersten „Hypercube“ (Cube/Würfel steht mit seinen sechs Seiten als Symbol für mehrdimensionale Datenbanken, die inzwischen weitaus mehr als sechs Dimensionen umfassen können). Der erste Cube war ein „Kostenrechnungscube“, der zweite ebenfalls, jedoch mit weniger Dimensionen. Der Aufbau der ersten Cubes lief nicht ganz ohne Komplikationen ab. Nach einigen Wochen mussten die Controllerinnen noch einmal von vorne anfangen und die Stammdaten neu strukturieren. Aufgrund dieser Erfahrung empfiehlt Eva Hader allen Unternehmen, die mit BI-Gedanken spielen, zuerst „ihre Hausaufgaben“ zu machen und die Stammdaten spezifiziert „in eine konsistente Form“ zu bringen. Nicht minder wichtig ist nach Darstellung der Controllerin die klare und eindeutige Definition der Strukturen (Dimensionen und Merkmale) beim Aufbau der Cubes. Auch die Abfragen auf die vorverdichteten Daten müssten eindeutig spezifiziert sein. Wenig hält Eva Hader dagegen von einer Überfrachtung der Dimensionen und Abfragen: „Jede weitere Dimension vervielfacht die Datenmenge und verlangsamt die Reaktionszeit.“ Ersparnis an Zeit und Diskussionen „BI beschleunigt und vereinheitlicht das Berichtswesen“, stellt Eva Hader als größten Vorteil der BI-Lösung heraus. Die tägliche Arbeit im Controlling werde „sehr erleichtert“. Die einheitlichen Umsatzzahlen ersparten dem Management „viele Diskussionen“ und den Fachabteilungen Zeit bei der Analyse. Mit BI ist die Akzeptanz der Controllerarbeit im Hause medi Bayreuth stark gewachsen. Das Team unter Leitung von Eva Hader versteht sich als Dienstleister und erkundigte sich im Zuge der BI-Einführung bei den „internen Kunden/Auftraggebern“ nach ihrem Informationsbedarf, bevor Hypercubes, Dimensionen und Abfragen definiert wurden. Inzwischen fragen die Manager die Controllerinnen, ob nicht diese oder jene Abfrage noch möglich sei. In der Regel dauert es nur einige Tage, bis eine neue Dimension angelegt ist und die zusätzlichen Daten für die gewünschten Abfragen und Auswertungen verfügbar sind. Die BI-Lösung bewährt sich auch in der Außenwirkung. Eva Hader: „BI bringt viel nach innen, deckt aber auch die gestiegenen Anforderungen der Wirtschaftsprüfer und Banken nach einem Risk Management System besser ab.“ Kontakt SoftM Software und Beratung AG Messerschmittstr. 4 D-80992 München Tel.: +49(89) 14329-1199, Fax: 1113 [email protected] http://www.softm.com ERP Management 2 (2008) © GITO-Verlag