Freuds Chimären
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Freuds Chimären
Freuds Chimären Lena Kugler Freuds Chimären Zum Narrativ des Tieres in der Psychoanalyse diaphanes Der vorliegende Text ist die überarbeitete Fassung meiner gleichlautenden Dissertation, die im Wintersemester 2007/2008 an der Universität Konstanz eingereicht wurde. Dissertation der Universität Konstanz Tag der mündlichen Prüfung: 5. August 2008 ReferentInnen: Prof. Dr. Albrecht Koschorke, Prof. Dr. Kirsten Mahlke und PD Dr. Iris Därmann. Gefördert mit Mitteln des im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder eingerichteten Exzellenzclusters der Universität Konstanz Kulturelle Grundlagen von Integration. 1. Auflage ISBN 978-3-03734-169-8 © diaphanes, Zürich 2011 www.diaphanes.net Alle Rechte vorbehalten Satz und Layout: 2edit, Zürich Druck: Pustet, Regensburg Inhalt 1. Einleitung 9 2. Das Tagebuch der Aale 17 3. Vater-Mutter-Sphinx oder die Kinderfrage 3.1.Ödipus mit (oder ohne) Sphinx 3.2.C. G. Jung (1912/1950): Die Falle der Sphinx – Von Ödipus zu Siegfried 3.3.Otto Rank (1912): Die Sphinx als vergewaltigte Mutter 3.4.Theodor Reik (1920): Die Sphinx als gemordete Vater Doublette 3.5.Otto Rank (1924/26): Die Sphinx als allererste Angst 3.6.Die Sphinx bei Freud: Die Kinderfrage nach Entstehung und Entstellung 27 27 4. Pferd/Ratte/Wolf – Drei Patientengeschichten vom Tier 4.1.Der kleine kluge Hans: Freuds Geschichte vom Pferd im Zeichen des Verkehrs 4.2.Der Rattenmann: Eine Wechselgeschichte der Schuld 4.3.Der Wolfsmann: Von Wölfen und anderen Schafen 89 33 42 48 54 63 91 132 177 5. Mauleseleien, sprechende Hunde (ein zweifacher Schluss) 223 5.1.Mauleseleien 223 5.2.Sprechende Hunde 232 Bibliographie Abbildungsverzeichnis Dank 241 253 254 für Benjamin Dir will ich lieber erzählen, […] wie ich der bestienmordenden (ζωóχτουος) Wissenschaft diene. Sigmund Freud 1. Einleitung Wenn es im Folgenden um das Tier und die Chimäre in der freudschen Psychoanalyse gehen wird – um das Tier als Narrativ, um das Tier als Chimäre –, dann nicht wegen der Flut an Einträgen, die eine gewöhnliche Internet-Recherche mit den zwei Suchworten »Chimäre« und »Psychoanalyse« ergibt: allesamt Notate, die das vermeintliche Lügengebilde der psychoanalytischen Hypothesen geißeln wollen. Um Kategorien der Unwahrheit oder Unwissenschaftlichkeit der Psychoanalyse wird es in diesem Text jedoch nicht gehen, wenn auch die Frage nach der Wissenschaftlichkeit der Psychoanalyse immer wieder als historischer Untersuchungsgegenstand gestreift werden wird. Vielmehr soll der Blick gelenkt werden auf die Faktur des Tieres im »Bestiarium der Psychoanalyse«:1 Als Wissenschaft vom Seelenleben des Menschen spricht die freudsche Psychoanalyse nämlich erstaunlich oft von Tieren. Und in gewisser Weise lässt sich auch sagen, sie spreche sogar in Tieren, um einen Aphorismus Elias Canettis (»Er denkt in Tieren wie andere in Begriffen«)2 wohl entschieden gegen dessen Willen auf den als seinen Gegenspieler ausgemachten Begründer der Psychoanalyse zu beziehen. Der Beredtheit dieses freudschen Bestiariums in seiner Narration vom Menschen – bevölkert von Sphingen,3 Pferden,4 dem einen Wolfsmann und den Wölfen,5 den Ratten(männern)6 auf ihren Übungs- 1 Während Gary Genosko von der Existenz solch eines psychoanalytischen Bestiariums ausgeht, sprechen Gilles Deleuze und Félix Guattari es der Psychoanalyse gerade ab. Vgl: Gary Genosko: »Freuds Bestiary: How does Psychoanalysis treat animals?«, in: The Psychoanalytical Review 80 (4/1993), S. 603–632. Und: Gilles Deleuze und Félix Guattari: Tausend Plateaus. Kapitalismus und Schizophrenie, Berlin 1997b, vor allem S. 44ff. 2 Elias Canetti: Die Fliegenpein. Aufzeichnungen, Frankfurt/M. 1995, S. 14. 3 Sigmund Freud: Die Traumdeutung, 1899, G.W. Bd. II, S. 1–642; ders.: Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie, 1905a, St.A. Bd. V, S. 37–145. 4 Sigmund Freud: Analyse der Phobie eines fünfjährigen Knaben, 1909a, St.A. Bd. VIII, S. 9–123. 5 Sigmund Freud: Bemerkungen über einen Fall von Zwangsneurose, 1909b, G.W. Bd. VII, S. 381–467. 6 Sigmund Freud: Aus der Geschichte einer infantilen Neurose, 1918, G.W. Bd. XII, S. 27–159. 9 märschen und gekreuzten Routen von Militär- und Postsystem – soll im Folgenden nachgegangen werden und neben etwaigen anthropologischen soll auch nach ihren »zoologischen Visionen«7 gefragt werden. Dabei ist die Konstruktion des Tieres bei Freud eine höchst komplizierte, in der sich verschiedene Narrationsmodelle kreuzen: Zum einen verkörpert ›das Tier‹ die Vorgeschichte des Menschen und stellt als solche seinen Ursprung dar, in den er sich mit seiner ontogenetischen Rekapitulation früherer Entwicklungsschritte schon gleich zu Anfang verfängt. Zum anderen existiert neben diesem biologistischen Narrationsmodell der ständig von neuem einsetzenden Wiederholung der tierischen Entwicklung im und vor allem zum Menschen noch ein anderes Erzählmuster, das zwar an das erste angelehnt ist, aber einen anderen, und zwar von der Nachträglichkeit diktierten, Einsatz hat: Wenn laut Freud gerade die Angst vor dem Tier auf die Folgen des Urvatermordes verweist (und damit die psychoanalytische Anfangsnarration der menschlichen Sozietät aus der (Affen-)Urhorde aufgerufen wird),8 spricht das Tier bei Freud schon nicht mehr von seiner eigenen, wenn auch mit dem Menschen geteilten, Geschichte. Vielmehr wird es zum Narrativ einer Ursprungserzählung des Menschen, die sich allererst in der Trennung vom Tier begründet sieht und als Grenz- und Schwellenerzählung im Tier ausgelagert wird, so dass es künftig mit und in seiner Gestalt die Paradoxie dieser menschlichen Anfangsnarration gleichzeitig ausstellt wie auch verdeckt: die Grenze markiert, indem es sie ein ums andere Mal überspringt.9 In einem dritten Schritt, der keinem evolutionistischen, sondern vielmehr einem (mit und gegen Deleuze und Guattari) involutiv zu nennenden Modell verpflichtet ist, spricht sich ›das Tier‹ bei Freud aber allererst in den verschiedenen Neurosen und Phobien aus (und zwar als Ratten-Mann, als Wolfs-Mann) und wird damit zu etwas Neuem, Anderen, das sich allen Bemühungen zum Trotz eben nicht 7 Genosko 1993, S. 604. 8 Vgl. Sigmund Freud: Totem und Tabu, 1912/13, G.W. Bd. IX. 9 Zu den Schwierigkeiten, »den Übergang vom Natur- zum Kulturzustand zu erzählen«, vgl. Albrecht Koschorke: »Vor der Gesellschaft. Das Anfangsproblem der Anthropologie«, in: Bernhard Kleeberg u.a. (Hg.): Urmensch und Wissenschaftskultur. Eine Bestandsaufnahme, Darmstadt 2005, S. 245–258, hier: S. 250. 10 problem- und gefahrlos in einen domestizierten Familialismus à la Papa-Mama-Kind überführen lässt. Spürt man nun den in diesem Dreisprung gedachten Tieren bei Freud nach – den aus den ›Wissenschaften‹ herbeizitierten wie auch den ›literarischen‹ Tieren (die in geradezu utopischer Gleichberechtigung und sich immer wieder gegenseitig reflektierend sein Schreiben bewohnen und nicht aufhören, es heimzusuchen) –, dann stößt man letztlich auf etwas, das man nicht anders denn als Chimäre denken kann – und zwar nicht nur im Sinn einer Figur, sondern gerade auch als Prinzip der Faktur dieser Tiere, die zu Un/Tieren werden, um vom Menschen zu sprechen. * Die Chimäre, die im ganzen freudschen Werk nicht namentlich genannt wird und dennoch stets von neuem ihren Auftritt hat, ist zum einen durch den sechsten Gesang der Ilias als schreckliches Ungeheuer bekannt: »Vorn ein Löw’ und hinten ein Drach’ und Geiß in der Mitte,/Schrecklich umher aushauchend die Macht des lodernden Feuers«,10 wird sie schließlich von Bellerophon auf seinem Ritt auf Pegasos besiegt. Zum andern bezeichnet die Chimäre aber auch das Hirngespinst und Trugbild, dem Jorge Luis Borges in seinem Buch der imaginären Wesen eine Abstammung von der Bestie zuschreibt, wenn er ausführt, dass die Menschen der Chimäre als Ungeheuer bald überdrüssig geworden seien und es besser gewesen sei, »sie auf irgendetwas anderes zu übertragen«,11 als sie sich in ihrer allzu großen Heterogenität tatsächlich vorzustellen. Und das, was sich dergestalt sperrte, ein einziges Tier zu bilden, verschwand seiner Meinung nach als zusammenhanglose Figur, um das Unmögliche zu beschreiben, wovon auch Rabelais’ Scherzfrage zeuge: »Ob eine Chimäre, die im Leeren schaukelt, Hintergedanken fressen kann.«12 10 Homer: Illias, übers. von Johann Heinrich Voss, Stuttgart 1955, S. 94 (Sechster Gesang, Vers 181–182). 11 Jorge Luis Borges: Einhorn, Sphinx und Salamander. Buch der imaginären Wesen, München, Wien 1982, S. 25. 12 Ebd. 11 Des Weiteren ist uns die Chimäre aber auch als Wesen neueren13 und in seiner Heterogenität allererst künstlich hergestellten Ursprungs bekannt, nämlich als im Labor erzeugter »mosaikartig zusammengesetzter Organismus, dessen Teile unterschiedlicher Herkunft und folglich erb-ungleich sind«.14 – Also als Mischwesen verschiedener Arten, das nicht auf natürliche Weise entsteht wie der Hybrid (beispielsweise das Maultier)15 und auch nicht durch die Transplantation fremdartigen Gewebes (man denke an die Maus mit ›menschlichem‹ Ohr auf dem Rücken), sondern aus der Verschmelzung von Keimzellen verschiedener Arten, wie zum Beispiel derjenigen der Ziege und des Schafes: der ›Schiege‹. Das Tier bei Freud ist – Schreckenstier der verschiedenen Phobien und Zwänge, – Paradoxie einer im Menschen lesbar gemachten Ursprungsnarration seiner selbst (eingespannt in die Endlosschleife der Wiederholung von Ontogenese und Phylogenese und dem Sprung der Nachträglichkeit) – und allererst in der Analyse hergestelltes Mischwesen zwischen Tier und Mensch (und Text), wenn mit dem Tier auch der Mensch als Ratten-Mann, als Wolfs-Mann aufgerufen wird und spricht, – immer schon ›die‹ Chimäre: also jenes Tier, dessen »monstrousness derived precisely from the multiplicity of animals, of the animot in her (head and chest of a lion, entrails of a goat, tail of a dragon)«,16 wie Jacques Derrida es ausführt. Sich dem Tier bei Freud zu nähern heißt demnach auch, sich jedes Mal von neuem einer Urszene der (im Wortsinn) anderen Art zuzuwenden, nämlich einer im Unmöglichen ermöglichten und erzwungenen, der Erschaffung einer gleichermaßen labilen wie monströsen Ganzheit, die gerade als solche ihre Heterogenität (und den dergestaltigen Schrecken) zur Schau stellt. Denn nicht nur die Vielzahl der 13 Die ersten Chimären wurden »um 1920 in der Schule von H. Spemann hergestellt durch Fusion von Keimen verschiedener Amphibienarten«. Vgl. Werner A. Müller und Monika Hassel: Entwicklungsbiologie der Tiere und Menschen. Einführendes Lehrbuch der Embryologie, Entwicklungsgenetik und Entwick lungsphysiologie, 2. überarbeitete Auflage, Berlin, Heidelberg 1999, S. 139. 14 Ebd. 15 Vgl. Kapitel 5 dieser Arbeit. 16 Jacques Derrida: »The Animal That Therefore I Am (More to Follow)«, in: Critical Inquiry 28 (Winter 2002), S. 396–418, hier: S. 409. 12 Arten ist eine Besonderheit der Chimäre, sondern auch die Art ihrer Zeugung: Zumindest der biologischen Herleitung nach können aus einer Chimäre »keine neuen Arten, Rassen oder auch nur genetische Bastarde entstehen«, da sie lediglich »ein Mosaik von getrennt bleibenden X und Y Zellen [ist], die nur äußerlich aneinanderhaften, aber keine Gene austauschen«.17 Sie selbst ist also unfruchtbar und muss demnach immer wieder neu gezeugt werden. Doch einmal in der Welt, scheint die freudsche Chimäre nur bedingt von der postulierten Infertilität betroffen zu sein: Als ständig neu vonstattengehende (Re-)Konstruktion eines mehrgestaltigen Ursprungs, als »genetischer Bastard« und Un/Tier ist sie durchaus in der Lage, Genealogien zu begründen. Nicht zuletzt die der Psychoanalyse selbst. Und so lässt sich mit dem Tier als Narrativ auch und gerade die Geschichte der Psychoanalyse erzählen, jenes an Brüchen und Verwerfungen mehr als reichen Diskurses, dessen Erschaffung zu einem heterogenen Ganzen nicht unwesentlich mit der Konstruktion einer wirkmächtigen Prähistorie verbunden ist, die, wie im Folgenden aufgezeigt werden soll, mehr als einmal in Tiergestalt auftritt und spricht. Auch für diese Konstruktion aber gilt, was Michel Foucault für den Begründungsakt des Diskurses selbst formulierte: »Das, was ihn in Erscheinung bringt, das, was ihn herleitet, ist zugleich das, was die Abweichung von ihm begründet und ihn maskiert.«18 Als Lektüre der Ursprungserzählungen des Diskursbegründers Freud, also als doppelte »Rückkehr zum Ursprung«,19 die laut Foucault einem Diskurs in »unumgänglicher Notwendigkeit«20 immer schon eingeschrieben ist, beteiligt sich die folgende Arbeit dabei freilich selbst »am ewigen Spiel, das solches Rückkehren zur Diskursivitätsbegründung kennzeichnet«.21 Und dies erklärtermaßen keineswegs ungern. Die von Foucault (für eine nun nicht prä-, sondern posthisto- 17 Müller und Hassel 1999, S. 139. Nach Axel Karenberg sprach vor Medizin und Genetik die Botanik von »›Pfropf-Chimären‹ für Bastarde, die bei Züchtungsversuchen erzeugt worden waren.« Axel Karenberg: Amor, Äskulap und Co. Klassische Mythologie in der Sprache der Medizin, Stuttgart 2004, S. 48. 18 Michel Foucault: »Was ist ein Autor?«, in: ders.: Schriften zur Literatur, aus dem Französischen von Karin von Hofer und Anneliese Botond, Frankfurt/M. 1993, S. 7–31, hier: S. 27f. 19 Ebd., S. 27. 20 Ebd. 21 Ebd. 13 risch anmutende Kultur) vorformulierten Fragen, »Welche Existenzbedingungen hat dieser Diskurs? Von woher kommt er? Wie kann er sich verbreiten, wer kann ihn sich aneignen? Wie sind die Stellen für mögliche Stoffe verteilt?«,22 werden hier jedenfalls gemeinsam mit der Frage gestellt: »Wer hat eigentlich gesprochen?«23 Eine Frage, die in Foucaults eigener Chimäre, seiner verheißungsvoll angeführten Vorstellung einer Kultur, in der sich Diskurse »in der Namenlosigkeit des Gemurmels entrollen« und rezipiert würden, »ohne dass die Funktion des Autors jemals erschiene«,24 bekanntermaßen nicht mehr gestellt werden wird: »Wen kümmert’s, wer spricht?«25 Jene Frage – Wer hat eigentlich gesprochen? – nicht zu stellen, hieße jedoch, die Chimäre selbst nicht zu hören, den Kummer darüber, wer spricht und wer eben nicht, zu ignorieren und sich tatsächlich mit einem »gleichgültige[n] Geräusch«26 zufriedenzugeben, statt ihre Stimmgewalt im und aus dem Gefälle der Gültigkeiten zu vernehmen. Im Schreien, im Knurren und Blöken verleiht die Chimäre nicht zuletzt dem Schrecken ob dieser Un-Gleich-Wertigkeiten eine menschliche Stimme, stellt ihn dar und gleichzeitig aus. Den selbst durchaus unterschiedlichen Erzählweisen dieses einen Monstrums aus der Vielheit soll im Folgenden nachgegangen werden, indem nicht nur verhandelt wird, was es laut Freud berichtet, sondern auch, wonach es fragt. Methodisch ist die Arbeit dabei zum einen der literaturwissenschaftlichen Basis-Operation schlechthin verpflichtet: der Textlektüre, lässt sich doch allererst mit ihr der (fundamentale/haltlose) Status ›des Tieres‹ in der Konstruktion der psychoanalytischen Theorie freilegen und damit die ihr eingeschriebene Poetik des Un/Tiers entziffern. Zum anderen werden aber auch kultur- und wissenschaftshistorische Kontextualisierungen vorgenommen: Wenn mit den Tieren der Diskurs der Massen und ihrer Verkehrsmittel, derjenige des Wechselrechts, der Juden-Eide oder der Immunologie aufgemacht wird, liest sich ›das Tier‹ nicht nur ›mit Freud‹. Vielmehr wird der freudsche Diskurs auch mit ›dem Tier‹ und den durch es eröffneten Diskursen 22 Ebd., S. 31. 23 Ebd. 24 Ebd. 25 So lautet der letzte Satz dieses Aufsatzes. Ebd. 26 Ebd. 14 gelesen. Was in diesem Geflecht sich überlagernder und widersprechender Diskurse aber erscheint, ist nichts anderes als das chimärenhafte Potential der Psychoanalyse: Poetisch konstruierte Grenzwissenschaft auf der einen Seite, Erfahrungspraxis auf der anderen, lässt sie im Erzeugen der Chimären als ihrer Basis-Konstruktion den Menschen als allererst hybrides Mischwesen, als Un/Tier sich selbst aussprechen. 15