Glücklich zwischen Kleidern

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Glücklich zwischen Kleidern
Glücklich zwischen Kleidern
Die Hochzeitsmesse lockte am Wochenende Verliebte in den CongressPark
Von Stephanie Boy
STADTMITTE. Gerade einmal 22 Tage ist es her: Heiligabend machte Marcel
Liebert (35) seiner Jessica einen Heiratsantrag. Töchterchen Julie (3) trug unterm
Weihnachtsbaum ein T-Shirt mit der Aufschrift "Mami, willst du den Papi heiraten?"
"Ich habe vor Rührung und Freude nur noch geweint. Zwölf Jahre lang habe ich auf
diesen Antrag gewartet", verrät die 34-Jährige, die ihren Marcel seit 2000 kennt und
vom ersten Moment an wusste: "Das ist der Richtige."
Die Tränen sind getrocknet, ein Brautkleid muss her. Was liegt da näher, als die
Hochzeitsmesse zu besuchen, die am Wochenende im Congress-Park stattfand?
Gesagt, getan. In Begleitung von Trauzeugin Vanessa Poppe, Mutter Marianne und
Tante Marina Liedtke stürmt die Hattorferin die Stufen ins Obergeschoss hoch. "Ich
weiß genau, was ich möchte: etwas Edles, Elegantes. Nicht so ein pompöses Kleid mit
Reifrock oder gar einer Schleppe - das ist nix für mich", sagt Jessica Klisch. Sie läuft
die Ständer mit den Brautkleidern ab, greift sich ab und an eines, begutachtet es,
wird beraten - von den drei Frauen an ihrer Seite und einer Verkäuferin - und
probiert am Ende drei Kleider an. Das erste zwickt, das zweite trifft nicht den
Geschmack, aber das Dritte, das ist es.
Und nun? "Jetzt bummeln wir noch ein bisschen über die Messe", erzählt die künftige
Braut schmunzelnd. Ja, gibt es denn nichts mehr zu tun? Ringe, Torte, Musik? In
Jessicas Fall nicht, denn sie hatte ja zwölf Jahre lang Zeit, sich Gedanken zu machen:
"Es ist alles fertig, wir müssen nur noch die Einladungen für den 12. Juli
verschicken."
Andere Paare hingegen sind noch lange nicht so weit. Gut, dass da 43 Aussteller - von
der Janusch Tanzband, der Tanzschule Giebel, dem Trauring-Studio, dem
Kiebitzmarkt Kroll über Nelson Männermode, dem Thomas Cook Reisebüro, Juno
Brautmoden, einem Limousinen Service aus Hannover, "Mary Poppins" aus
Reislingen bis hin zur Konditorei Rücker, Fiore-Blumen, dem Restaurant "Zum
Tannenhof", dem Reislinger Gasthaus Wilhein und Foto-Atelier Hackländer - alles
präsentierten, was das Herz der angehenden Ehepaare höher schlagen lässt. Gibt es
einen Brautkleid-Trend 2013? "Ja: Spitze und Tüll - entweder im Prinzessinnen-Stil
oder ganz figurbetont wie eine Meerjungfrau", erklärt Conny Sander, Inhaberin von
Schwarz Brautmoden aus Braunschweig.
Standesbeamtin Anette Börstler zeigte nicht nur diverse Ausführungen von
Familienstammbüchern, sondern informierte auch über die notwendigen
Formalitäten: "Die künftigen Eheleute müssen persönlich gemeinsam die Anmeldung
vornehmen. Zuständig ist das Standesamt Wolfsburg im Rathaus A." Wichtig dabei:
ein gültiger Ausweis. Für Stimmung auf der Bühne sorgte die Tanzschule Wehke:
Milo Pochylski (15) legte einen perfekten "Gangnam Style" hin, und fünf Paare
drehten sich zu Walzer-Klängen. Die Partyband "Hobbit" um Bandleader Wolfgang
Grotjan trommelte anschließend gekonnt auf gelben Mülltonnen und trug
mitreißende Gospels aus "Sister Act" vor.
Keine Hochzeit ohne Ringe. Gudrun Juerss (von links) zeigte Daniel Esau und Irene
Reimer ihr glitzendes Angebot.
Das gemeinsame Anschneiden der Torte ist Tradition. Beispiele für Torten gab es
auch auf der Messe.
Jessica Klisch nutzte die Hochzeitsmesse, um Kleider anzuprobieren. Ihr langjähriger
Freund hat ihr an Heiligabend einen Antrag gemacht. Fotos (3): regios24/Anja
Weber
Wolfsburger Nachrichten - 14. Januar 2013 - Wolfsburg Lokales - Seite 11
© Braunschweiger Zeitungsverlag, 2013

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