DOZ A4 - DOZ Verlag
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AKTUELL FORSCHUNGSSTAND IOL Intraokularlinsen auf dem Vormarsch Die Bevölkerungsstruktur in Deutschland zeigt, dass es immer mehr ältere Menschen gibt und aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung auch zukünftig geben wird. Das bedeutet, es wird auch mehr Menschen mit einer Katarakt (Grauer Star) und dementsprechend auch mit Intraokularlinsen (IOL) geben. Um die Vielzahl der IOL-Modelle besser zu verstehen und einteilen zu können, soll dieser Beitrag einen Einstieg und Überblick über die Optiken von Intraokularlinsen, deren Anwendung und Eigenschaften geben. Eine der häufigsten Augenoperationen im Alter von 55 bis 80 Jahren ist die Kataraktoperation. [1] Aber gleichzeitig ist die Katarakt noch immer eine der Hauptursachen für Blindheit in Entwicklungsländern. Laut der Welt-Gesundheits-Behörde WHO galten im Jahr 2010 ca. 20 Millionen Menschen weltweit als blind aufgrund einer Katarakt. [2] Jedoch wird Blindheit von der WHO erst ab einer Sehschärfe von höchsten 0,05 Dezimalvisus definiert. Vernachlässigt wird hierbei, dass eine getrübte Augenlinse bereits früh das Sehvermögen einschränkt und viele Menschen in ihrem Sehen beeinträchtigt. Zur Indikationsstellung einer Kataraktoperation wird üblicherweise ein korrigierter Fern-Visus von weniger als 0,5 (dezimal) herangezogen. Aber auch erhöhte Blendung, Einschränkungen beim Nahsehen oder Lesen, bei der Kraftfahr- oder Berufstauglichkeit sowie kataraktbedingte Anisometropie und linsenbedingter Druckanstieg können eine Kataraktoperation erforderlich machen. [3] Der altersbedingte Graue Star stellt die häufigste Form dar, aber auch andere Formen wie zum Beispiel angeborene oder durch systemische Krankheiten bzw. Augenverletzungen hervorgerufene Katarakte können auftreten. Der Graue Star wird nach dem Eintrübungsort in Kern-, Rinden- und subkapsuläre Trübung eingeteilt. Als häufigste Form tritt die Kernkatarakt bei ca. 50 Prozent der Fälle auf. [4] Der durchschnittliche Anteil der älteren Bevölkerung steigt aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung an und damit auch das Auftreten einer Katarakt. Im Alter von 65 bis 69 Jahren kann eine Eintrübung der Augenlinse mit Sehbeeinträchtigung 70,6% 80+ 50,1% Altersgruppen 75-79 37,5% 70-74 25,1% 65-69 15,4% 60-64 55-59 50-54 40-49 8,6% 5,0% 2,4% 0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% 70,0% 80,0% Abb. 1: Prävalenz von Katarakt 2012 bezogen auf Altersgruppen am Beispiel der USA. [5] 26 DOZ 12 | 2013 bereits bei ca. 25 Prozent der Altersgruppe auftreten. Diese Entwicklung tritt weltweit auf, so zum Beispiel auch für die USA (Abb. 1). [5] Auch heute ist die einzige Behandlungsmöglichkeit der Katarakt, die Entfernung der natürlichen Augenlinse und der Ersatz durch eine künstliche Intraokularlinse. In Deutschland werden pro Jahr ca. 600.000 Kataraktoperationen vorgenommen. [6] Zusätzlich zur reinen Kataraktoperation werden auch zunehmend Intraokularlinsen aus refraktiven Gründen implantiert. Mit einem refraktiven Linsentausch kann beispielsweise eine hohe Fehlsichtigkeit oder Presbyopie korrigiert (PRELEX = presbyopic lens exchange) werden. Refraktive Linsentausche werden auch als Clear Lens Extraction bezeichnet (CLE), da die natürliche Augenlinse nicht getrübt ist. Jährlichen Umfragen zufolge stieg der prozentuale Anteil von refraktiven Linsentauschen von 12,5 Prozent im Jahr 2007 auf 18,9 Prozent im Jahr 2012. [7, 8] Neben dem Linsentauschen, gehört die phake IOL Implantation auch zu den refraktiven Eingriffen und kommt vor allem zur Korrektur von myopen Augen zum Einsatz. [16] Ähnlich wie im Bereich der Brillengläser oder Kontaktlinsen, gibt es eine Vielzahl von IOL-Formen, -Optiken und -Materialien. Es sind über 1.000 verschiedene IOL-Typen von ca. 55 Herstellern erhältlich, die sich nach verschiedenen Kriterien einteilen lassen. Intraokularlinsen können grob in monofokale StandardIntraokularlinsen, verbesserte monofokale oder Premium-Intraokularlinsen eingeteilt werden. Wobei zu den Premium-Intraokularlinsen multifokale, phake und add-on Intraokularlinsen gezählt werden. Zu den verbesserten monofokalen Intraokularlinsen zählen unter anderem asphärische und torische IOL, während die Gruppe der monofokalen Standardlinsen ausschließlich sphärische Intraokularlinsen beinhaltet. Material Die erste IOL wurde aus Polymethylmethacrylat (PMMA) hergestellt und im Jahr 1949 durch Sir Harold Ridley implantiert. Diese erste Generation der Intraokularlinsen war noch nicht faltbar und erforderte relativ große Schnitte zur Implantation der IOL. Zu diesem Zeitpunkt waren die heutigen kataraktchirurgischen Techniken wie Phakoemulsifikation noch nicht verfügbar. Mit der Weiterentwicklung der Operationstechniken und Materialien wurde es im Jahr 1984 zusammen mit der ersten faltbaren Intraokularlinse aus Silikonelastomer möglich, den Linsenaustausch durch kleinere Schnitte zu realisieren. Da kleinere Schnitte das Komplikationsrisiko verringern und die Operation sicherer machen, wurden die IOL-Materialien weiterentwickelt. Die heutigen IOL gehören einer der zwei Material-Hauptgruppen Silikonelastomere oder Acrylat/Methacrylat-Polymere an. Bei den Acrylat-Intraokularlinsen wird unterschieden zwischen hydrophoben und hydrophilen Acrylat. Während hydrophobe Intraokularlinsen trocken gelagert und verpackt werden, müssen hydrophile Intraokularlinsen flüssig gelagert werden. Mit einigen hydrophilen Intraokularlinsen sind 4-Punkt Haptik 3-Punkt Haptik C-Schlaufenhaptik, einteilig C-Schlaufenhaptik, dreiteilig Tabelle 1: Beispiele für Haptikmodelle (Quelle: Carl Zeiss Meditec AG). heute nur noch Schnitte von bis zu 1,5 mm notwendig. Typischerweise werden heute Inzisionen zwischen 2.0 und 2.7 mm angewandt. Intraokularlinsen werden mit Hilfe eines sogenannten Injektionssystems implantiert. Dieses besteht aus einer Kartusche, in die die IOL zusammen mit einem Viscoelastikum eingelegt wird. Der Injektor selbst hilft nun die IOL zielgerichtet durch den kleinen Inzisionskanal im Auge zu platzieren. Haptik Intraokularlinsen bestehen aus Haptik und Optikteil. Beide Teile können aus einem Stück hergestellt werden oder mehrteilig sein. Die Größenparameter der IOL werden durch den Hersteller angegeben. Optikdurchmesser sind typischerweise 5,0 bis 7,0 mm groß und der Gesamtdurchmesser liegt im Bereich von 10,0 mm bis 13,5 mm. Es gibt eine Vielzahl an Haptikformen, zum Beispiel Schlaufenhaptiken oder auch Vier-Punkt Haptiken (Tab. 1). Neben der Form können Haptiken auch Aussparungen („Fenster“) haben und angewinkelt sein; oder aber gar aus einem anderen Material als der Optikteil hergestellt sein (bei mehrteiligen IOL). Asphärische Intraokularlinsen Um neben der Behandlung der Katarakt eine optimale Korrektur der Fehlsichtigkeit und eine ebensolche Netzhautbildqualität zu erlangen, sind auch bei den Intraokularlinsen verschiedene Optiken, Asphärizitäten und Optikdesigns erhältlich, die je nach Biometrie, Patientenbedürfnis und -Erwartung an das Sehen ausgewählt werden. Ähnlich wie bei den Brillengläsern gibt es sphärische und asphärische IOL. Der Großteil der heute verwendeten IOL hat eine asphärische Optik, um sphärische Aberrationen zu kompensieren. Die asphärische Linse verhält sich also aberrationsneutral und reduziert den Schärfentiefebereich im Vergleich zur sphärischen IOL (schärfere Abbildung), wird damit jedoch empfindlicher gegenüber Dezentrierung und Verkippung im Auge. [14] Im natürlichen Auge werden die positiven sphärischen Aberrationen der Hornhaut weitestgehend durch die negativen sphärischen Aberrationen der Augenlinse kompensiert. Das heißt, mit einer IOL, deren Asphärizität so gestaltet wurde, die kornealen sphärischen Aberrationen auszugleichen (aberrationskorrigierend), lässt sich die Netzhautbildqualität verbessern. Dies macht sich in erster Linie in der Kontrastempfindlichkeit bemerkbar [12, 13] und kann sich auch auf den Visus positiv auswirken speziell bei mesopischen Lichtbedingungen. [12] Multifokale Intraokularlinsen Intraokularlinsen sollen nicht nur die trübe oder nicht (mehr)akkommodationsfähige natürliche Augenlinse ersetzen, sondern auch die eventuell bestehende Fehlsichtigkeit korrigieren. Meist wird bei der IOL-Stärkenberechnung darauf gezielt, Brillenfreiheit für eine oder mehrere Entfernungen zu erlangen. Bei monofokalen IOL wird bei der Berechnung der IOL-Stärke daher auf Emmetropie oder Myopie gezielt, um eine Fern- oder Nahkorrektur anzustreben. Patienten mit monofokalen IOL benötigen in der Regel eine Brille, eine Lesebrille bzw. eine Fernbrille. Bei multifokalen IOL ist die Korrektur zweier oder mehrerer Entfernungen möglich. Die Nahadditionen der verschiedenen IOL unterschiedlicher Hersteller reichen von 2,50 Dioptrien bis 4,00 Dioptrien auf IOL-Ebene, was ca. 1,90 bis 3,00 Dioptrien auf Brillenebene entspricht. Im Folgenden werden die als bifokale, trifokale oder multifokal bezeichneten IOL als Multifokallinsen zusammengefasst betrachtet (Tab. 2). Das Design multifokaler Intraokularlinsen kann entweder dem refraktiven oder dem diffraktiven Design zugeordnet werden. Refraktive Intraokularlinsen haben, wie es auch bei Kontaktlinsen bekannt ist, Ringe unterschiedlicher dioptrischer Wirkung. Zum Beispiel kann das Zentrum einer solchen Intraokularlinse eine Stärke haben, die passend zur Korrektur für die Nähe des Patienten ist. Darauf folgt ein Ring mit geringerer dioptrischer Wirkung, zur Korrektur der Fernsicht. An diese Ringzone schließt sich wiederum ein Ring mit einer Stärke identisch zum Zentrum an. Je nach Anzahl der Ringzonen wiederholt sich dieses alternierende Stärkenprinzip. Durch diese IOL werden Einzelstrahlen erzeugt, die sich im Fern- bzw. Nahpunkt treffen. Nach Implantation dieser Intraokularlinsen entstehen zwei simultane Bilder auf der Netzhaut. In einem Bild werden ferne Objekte scharf abgebildet und nahe Objekte werden unscharf abgebildet, während das zweite Netzhautbild klare Informationen über nahe Objekte enthält und ferne Objekte nicht fokussiert sind. Patienten müssen lernen, die fokussierten Bildanteile wahrzunehmen und die unscharfen Bildanteile auszublenden. Durch Bildüberlagerungen kann es zur Reduzierung des Kontrastsehens kommen. Die Qualität des Seheindrucks bei refraktiven Konzepten ist abhängig von der Pupillengröße und Zentrierung. [15] Das heißt, der prozentuale Anteil an Fern- bzw. Nahstärke wird durch die Pupillengröße bestimmt. Bei der zweiten Gruppe, den diffraktiven Multifokallinsen, wird das physikalische Prinzip der Beugung (Diffraktion) angewandt. Die Oberfläche der diffraktiven Intraokularlinsen weist auf der Vorder- oder Rückfläche eine diffraktive Ringstruktur auf u DOZ 12 | 2013 27 AKTUELL FORSCHUNGSSTAND IOL Abb. 2 (links): Spaltlampenbild einer implantierten diffraktiven IOL. (Quelle: L. Bascaran, Hospital Universitario Donostia) Abb. 3 (rechts): Torische Intraokularlinse AT TORBI 709M. (Quelle: Carl Zeiss Meditec AG) und auf der jeweiligen anderen Seite eine refraktive Fläche. Die Ringe sind konzentrisch angeordnet und werden durch Stufen von ca. 2 µm Höhe getrennt. Diese Ringstruktur wirkt als Phasengitter und beugt das einfallende Licht. Infolgedessen kann es zu Interferenzeffekten kommen, da sich kohärente Lichtwellen überlagern und verstärken oder auslöschen. Die Interferenzbilder verschiedener Ordnungen bilden die Brennpunkte für Ferne und Nähe. Die Intensität der Ursprungslichtwelle wird auf die beiden Fokuspunkte verteilt und ein Teil des Lichtes, ca. 15-19 Prozent, geht durch Streuung in höheren Diffraktionsordnungen verloren. Im Gegensatz zur refraktiven Multifokallinse ist die Qualität der Abbildung nicht von der Pupillengröße abhängig. Als Ergänzung zu den beiden Hauptgruppen, gibt es Multifokallinsen, bei denen sowohl diffraktive als auch refraktive Elemente kombiniert sind. Im Zentrum liegt dann zum Beispiel eine diffraktive Zone vor und im äußeren Bereich wirkt die Optik refraktiv, um das Sehen in der Ferne zu unterstützen. Ein weiterer Ansatzpunkt zur Korrektur des Sehens in Ferne und Nähe ist das Prinzip der Monovision. Dabei wird ein Auge für die Ferne korrigiert, während beim zweiten Auge eine myope Restrefraktion bleibt oder erzielt wird. Die akkommodierende IOL nimmt eine Sonderstellung ein, da sie zwar das Sehen in der Ferne und Nähe korrigiert, aber dennoch monofokal ist. Die Korrektur des Sehens in Ferne und Nähe wird durch die Bewegung der IOL im Kapselsack verursacht, welche wiederum durch die Anspannung und Entspannung des Ziliarmuskels hervorgerufen wird. Bei der akkommodierenden IOL kommt es nicht zu Bildüberlagerungen, daher können in der Regel ein sehr guter Fernvisus und Kontrastsehen erreicht werden. Allerdings kann die Korrektur des Sehens in der Nähe eingeschränkt sein, da je nach IOLStärke eine starke oder weniger starke Bewegung der IOL erforderlich ist. [17, 18] Torische Intraokularlinsen Torische Intraokularlinsen weisen wie torische Brillengläser oder Kontaktlinsen einen stärkeren und einen schwächeren Hauptschnitt auf und korrigieren regelmäßige Hornhautastigmatismen ab ca. 0,75 Dioptrien. Die Wahl einer torischen IOL bzw. die Höhe der Zylinder-Korrektur wird allein durch die Höhe des Hornhautastigmatismus vorgegeben. Um die IOL im Auge achsgenau positionieren zu können, werden torische IOL mit einer Markierung versehen (Abb. 4), die die Implantationsachse festlegt und zum stärker brechenden Hornhautmeridian ausgerichtet wird. Hersteller Model Nahaddition [dpt] Intermediär-Addition [dpt] Multifokalität Aaren Scientific OptiVis +3,75 +1,88 diffraktiv Alcon ReSTOR +3 +3,00 – diffraktiv-refraktiv ReSTOR +4 +4,00 – diffraktiv-refraktiv ReZoom +3,50 – refraktiv TECNIS +4,00 – diffraktiv AT LISA 809MP +3,75 – diffraktiv AT LISA tri 839MP +3,33 +1,66 diffraktiv Hoya iSii +3,00 – refraktiv Human Optics DIFFRACTIVA +3,50 – diffraktiv Oculentis Lentis Mplus +3,00 – refraktiv PhysIOL Fine Vision +3,50 +1,75 diffraktiv Rayner M-flex +3,00 – refraktiv M-flex +4,00 – refraktiv AMO Carl Zeiss Meditec AG Tabelle 2: Beispiele für multifokale Intraokularlinsen 28 DOZ 12 | 2013 a b Abb. 4: Schematische Darstellung der Implantationsorte einer Intraokularlinse. a) Implantation in den Kapselsack. b) Implantation in die Vorderkammer. c) Implantation in den Sulkus. c IOL-Implantationsorte des Auges Intraokularlinsen werden nach Entfernung der natürlichen klaren oder getrübten Augenlinse vorwiegend in den Kapselsack implantiert. Andere Implantationsorte von Intraokularlinsen im phaken Auge sind Sulkus (Sulcus ciliaris) oder Vorderkammer (Abb. 5). Auch bei Beschädigung des Kapselsacks während der Operation kommt eine Sulkuslinse oder Vorderkammerlinse zum Einsatz. Im Vergleich zu refraktiven Laserbehandlungen der Hornhaut sind phake Implantate in der Regel wieder entfernbar. Im Jahr 2012 wurden 1.716 phake Implantationen in Deutschland vorgenommen. [7] Zur Korrektur hoher Restrefraktionen nach IOL Implantation kann eine zusätzliche IOL in den Sulkus oder die Vorderkammer implantiert werden (Add-on IOL). IOL-Berechnung Für die Berechnung der IOL-Brechkraft einer rotationssymmetrischen Intraokularlinse werden in der Regel spezielle Formeln benutzt, die häufig bereits im Gerät zur Biometriemessung vorhanden sind. In die Berechnung gehen je nach anzuwendender Formel verschiedene Biometriedaten ein. Die Hornhautradien und Augenlänge sind mindestens erforderlich (zum Beispiel SRK/T-Formel). Bei anderen Formeln wird zusätzlich die Vorderkammertiefe des Auges (zum Beispiel Haigis-Formel) oder die Linsendicke (zum Beispiel Olsen-Formel) benötigt. Ein Bestandteil dieser Formeln ist die sogenannte IOL-Konstante. Diese werden vom Hersteller angegeben oder stehen als optimierte Konstanten auf der ULIB Datenbank (User Group for Laser Interference Biometry) online zur Verfügung. Zur Berechnung von torischen Intraokularlinsen bietet jeder Hersteller einen Berechnungsservice oder ein online Berechnungsprogramm für die von ihm angebotenen torischen IOL an (Tab. 3). Zusammenfassung Die letzten 64 Jahre seit der ersten IOL-Implantation waren gekennzeichnet durch Weiterentwicklungen der kataraktchirurgischen Techniken, die es heute ermöglichen, Operationen mit Kleinstschnitten zu realisieren und damit Risiken zu reduzieren. Dazu beigetragen haben die Entwicklungen im Bereich der IOL-Materialien und des Operationszubehörs. Die Optiken sind heute fortschrittlicher und erlauben Patienten in erster Linie Brillenunabhängigkeit und ein Sehen mit verbesserten Abbildungseigenschaften als noch zu Beginn, so dass heute ein Linsentausch aus refraktiven Gründen eine Alternative zur Laserbehandlung darstellen kann. IOL werden heute neben der Behandlung der Katarakt auch zur Korrektur eines breiten Spektrums an Fehlsichtigkeiten im phaken, aphaken oder pseudophaken Zustand des Auges eingesetzt. n Peggy Schieritz, MSc Dipl.-Ing. (FH) Die Literatur zum Beitrag ist auf www.doz-verlag.de unter „Service“ im Downloadbereich zu finden! Name Hersteller Internetadresse AcrySof Toric Calculator Alcon www.acrysoftoriccalculator.com/ AMO IOL Calculator Platform AMO www.tecnistoriccalc.com/ Hoya Toric Calculator Hoya www.hoyatoric.com/ enVista Toric Calculator Bausch & Lomb https://envista.toriccalculator.com/ Raytrace Rayner www.rayner.com/raytrace Toric Lens Calculator Oculentis www.lentistoric.com/ Z CALC Carl Zeiss Meditec AG https://zcalc.meditec.zeiss.com/zcalc/ Tabelle 3: Beispiele für online Berechnungsprogramme für torische Intraokularlinsen DOZ 12 | 2013 29