Optik - Katalog
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Optik - Katalog
Optische Komponenten & Lasermodulatoren Filter Linsen Spiegel Fenster Prismen Objektive Strahlteiler Polarisatoren Verzögerungsplatten Optische Baugruppen Elektro-optische Modulatoren Die DoroTEK Gesellschaft für Systemtechnik mbH wurde als Bestandteil der Solaris-Gruppe im Dezember 1989 mit Sitz in Berlin gegründet. Die Solaris – Gruppe ist ein deutsch – polnisches Unternehmen, in welchem DoroTEK als Vertriebsorganisation für den westeuropäischen Raum agiert. Im Jahre 1998 wurde mit dem Aufbau der Laserlohnfertigung ein weiteres Geschäftsfeld eröffnet. 1998 verlagerte die Firma Ihren Sitz nach Strausberg. Im Jahre 2005 wurde ein eigenes 2 Funktionsgebäude mit 360 m Werkstatt- Büro- und Lagerfläche errichtet und im Oktober 2005 bezogen. Der Name DoroTEK stellt eine Synthese aus Dorothea, der Tochter eines Gründungs-mitgliedes unserer Firmengruppe, und Technik dar. Und wie der Name DoroTEK die Begriffe Mensch und Technik in sich vereint, entspricht diese Einheit der Philosophie unserer Firmengruppe. Motivierte und innovative Teams, die ihre Kraft und Kreativität aus gegenseitigem Verständnis und Achtung gewinnen, schaffen hochmoderne, zuverlässige technische Komponenten und Systeme. • • Produktion optischer Komponenten und Lasermodulatoren Design, Konstruktion und Fertigung optischer Baugruppen • • Produktion von Lasermarkier- und Lasercodiersystemen Service-Center für Lasergravuren und Laserschneiden • Verkaufsorganisation der Solaris-Gruppe (Komponenten und Baugruppen) Service-Center für Lasergravur und Laserbeschriftung Distribution der VIGO Infrared-Detektoren und Zubehör • • Optische Komponenten & Laser Modulatoren für die Spektralbereiche UV, VIS und IR Solaris Optics S.A. stellt kundenspezifische optische Komponenten und Lasermodulatoren (PockelsZellen) her. Der vorliegende Katalog enthält eine vollständige Übersicht des Fertigungsspektrums. Solaris Optics S.A. verfügt über die komplette Technologie zur Fertigung optischer Komponenten aus nahezu allen optischen Gläsern, Quarzgläsern und Kristallen einschließlich Ihrer Vergütung durch die Dünnschichttechnologie. Die Struktur der Fertigung wurde so flexibel gestaltet, dass wir für Sie sowohl Einzelstücke kurzfristig anfertigen können, als auch große Stückzahlen in der kontinuierlichen Serienproduktion herstellen. Durch die Verbindung dieser Flexibilität mit unseren Entwicklungskapazitäten in Zusammenarbeit mit dem Warschauer Institut für Angewandte Optik ist DoroTEK ein Partner für jede Entwicklung, die optische Komponenten benötigt, von der Idee bis zur Serienfertigung. Im April 2005 hat Solaris Optics S.A. bei der TÜV Rheinland den Nachweis über die Erfüllung der Forderungen der ISO 9001:2000 erbracht. Im Juni 2008 erfolgte die Aktualisierung Die Angestellten von Solaris Optics, hoch qualifizierte und erfahrene Optiker und Feinmechaniker und Ihr Management, promovierte Wissenschaftler, sind stolz auf den erreichten Stand. Sie sind der Garant, dass die Entwicklung erfolgreich fortgeführt wird. Inhaltsverzeichnis Seite Inhaltsverzeichnis 1 1. 1.1. 1.1.1. 1.1.2. 1.1.3. 1.2. 1.3. 1.4. Optische Materialien Optische Gläser Optische Standardgläser Optische Spezialgläser Farb- und Filtergläser Glaskeramik Quarz / Fused Silica Optische Kristalle 2 2 2 3 4 4 5 6 2. 2.1. 2.1.1. 2.1.2. 2.1.3. 2.2. 2.3. 2.4. Linsen und Linsensysteme Sphärische Einzellinsen Konvexlinsen Konkavlinsen Menisken Zylinderlinsen Achromate Linsensysteme 7 7 7 8 9 11 12 13 3. Antireflexionsbeschichtungen 15 4. 4.1. 4.2. 4.3. 4.3.1. 4.3.2. Spiegel Planspiegel Sphärische Spiegel Spiegelbeschichtungen Metallische Spiegelschichten Dielektrische Spiegelschichten 17 17 18 19 19 20 5. 5.1. 5.2. 5.3. 5.4. Planoptik Planparallele Platten Fenster / BREWSTER-Fenster Keilplatten Streuscheiben 21 21 22 23 24 6. 6.1. 6.2. Prismen Dispersionsprismen Reflexionsprismen 25 25 29 7. 7.1. 7.2. 7.3. 7.4. 7.5. Strahlteiler Strahlteilerplatten Laser-Auskoppelspiegel Strahlteilerwürfel Pentagon-Strahlteiler Spezielle prismatische Strahlteiler 33 34 35 36 37 38 8. 8.1. 8.2. 8.3. 8.4. 8.5. Polarisatoren Brewster-Platten-Polarisator Dielektrische Polarisatoren Doppelbrechende Polarisatoren Verzögerungsplatten Keildepolarisatoren 39 39 40 42 45 47 9. 9.1. 9.2. 9.3. Filter Farbglasfilter Neutralfilter Interferenzfilter 48 48 49 50 10. 10.1. 10.2. Elektro-optische Modulatoren KDDP Pockels Zellen LiNbO3 Pockels Zellen 51 52 53 Stichwortverzeichnis 55 1 1. 1.1. Optische Materialien Optische Gläser 1.1.1. Optische Standardgläser Optische Gläser sind anorganische Schmelzprodukte, die erstarren ohne zu kristallisieren und somit eine amorphe, homogene Struktur aufweisen. Sie besitzen eine hohe Transmission im sichtbaren Spektralbereich. Es werden die Hauptgruppen Kronglas und Flintglas unterschieden, die wiederum in verschiedene Glastypen eingeteilt sind. Glastypen werden durch die Hauptbrechzahl und die Abbesche Zahl, die die Dispersion im sichtbaren Spektralbereich beinhaltet, charakterisiert. Eine übersichtliche Darstellung der Einteilung liefert das Glasdiagramm. Die beiden Hauptgruppen unterscheiden sich primär durch die abbesche Zahl (< bzw. > 50) 1. Krongläser (νe > 55), die eine schwache Brechung und kleine Dispersion aufweisen. 2. Flintgläser (νe < 50), die Bleioxid enthalten und eine größere Dispersion besitzen. Dazwischen liegen noch einige Übergangsgruppen. Standardmäßig verwenden wir optische Gläser von Schott und Ohara. Es können aber auf Kundenwunsch auch Gläser anderer Hersteller verwendet werden. Schott-Glasdiagramm 2 Krongläser Kron Schwerkron Schwerstkron Bor-Kron Fluor-Kron Phosphat-Kron Phosphat-Schwerkron Fluophosphat-Schwerkron Lanthan-Kron Lanthan-Schwerkron Barit-Kron K SK SSK BK FK PK PSK FPSK LaK LaSK BaK Flintgläser Flint Schwerflint Leichtflint Doppelleichtflint Tiefflint Kurzflint Kron-Flint Barit-Flint Barit-Leichtflint Barit-Schwerflint Lanthan-Flint F SF LF LLF TiF KzF KF BaF BaLF BaSF LaF Eigenschaften ausgewählter Gläser aus dem SCHOTT-Sortiment : Material Dichte N-BK7 N-BAK1 N-BAK4 N-SK2 N-SK5 N-LaK10 F5 N-SF10 N-SF56 2,51 gcm -3 3,19 gcm -3 3,05 gcm -3 3,55 gcm -3 3,30 gcm -3 3,69 gcm -3 2,51 gcm -3 3,05 gcm -3 3,28 gcm -3 Mittlerer Ausdehnungskoeffizient (20 –300 °C) -6 8,3⋅10 / K -6 8,6⋅10 / K -6 7,9⋅10 / K -6 7,1⋅10 / K -6 6,5⋅10 / K -6 6,8⋅10 / K -6 8,3⋅10 / K -6 10,8⋅10 / K -6 10,0⋅10 / K Brechungsindex ne (546,1 nm) 1,51872 1,57487 1,57125 1,60994 1,59142 1,72341 1,51872 1,73430 1,79179 1.1.2. Optische Spezialgläser Spezielle optische Gläser sind bezüglich bestimmter Anforderungen optimiert und besitzen meist eine exponierte Eigenschaft, die sie von den durchschnittlichen Werten der Standardgläser unterscheiden. Borosilikatglas besteht zu 70-80 % aus Silziumdioxid (SiO2) und enthält einen hohen Anteil (ca. 13 %) an Bortrioxid (B2O3). Das Glas zeichnet sich durch seinen geringen Ausdehnungs-6 koeffizienten (~5 × 10 /°C für 20°C) und eine gute Temperaturbeständigkeit aus. Der Borgehalt bedingt eine hohe Beständigkeit gegenüber chemischen Verbindungen. Im optischen Bereich sind die Verwendung des Glases als Spiegelsubstrat und für optische Fenster wesentlich. Borofloat®33 ist ein spezielles Borosilikatglass von SCHOTT. Der Name des Glases setzt sich aus Borosilikatglas und dem Micro-Floatverfahren, nach dem das Glas hergestellt wird, zusammen. Das Glas ist durch die geringe Eigenfluoreszenz im gesamten Lichtspektrum und eine hohe Tempera- turabschreckfestigkeit charakterisiert. Es ist hochresistent gegenüber Wasser, starken Säuren, Laugen sowie organischen Substanzen. D263T Dünnglas ist ein farbloses Borosilikatglas der Firma Schott, hergestellt unter Verwendung reinster Rohmaterialien. Es ist in extrem dünnen Dicken verfügbar und weist eine leichte Biegsamkeit auf. Das Glas besitzt eine gleichmäßige optische Durchlässigkeit im sichtbaren Bereich, ist aber auch für den IR-Bereich bis ca. 3 µm einsetzbar. Pyrex® ist ein CORNING Borosilikatglas. Es ist wie das Borofloat prädestiniert für Anwendungen, bei denen hohen Temperaturen und Temperaturschwankungen eine Rolle spielen. B270 Superwite ist ein farbloses, universell einsetzbares, kostengünstiges Kronglas (modifiziertes Kalk - Natron - Glas) mit hoher und gleichmäßiger optischer Durchlässigkeit im sichtbaren und nahen Infrarotbereich. Glasart Borofloat 33 B270 Superwite D263T Mittlerer thermischer Ausdehnungskoeffizient (20°C - 300°C) Dichte Transformationstemperatur Brechungsindex ne (546,1 nm) Abbesche Zahl e 3,25⋅10 /K -3 2,2 gcm 525 °C 1,47311 65,41 9,4⋅10 /K -3 2,55 gcm 533 °C 1,5230 58,3 7,2⋅10 /K -3 2,51 gcm 557 °C 1,5231 55 -6 -6 -6 3 1.1.3. Farb- und Filtergläser Farb- und Filtergläser zeichnen sich durch die selektive Absorption im optischen Wellenlängenbereich aus. Nach dem Schott-Katalog lassen sich UG BG VG GG OG RG N-WG KG NG Schwarz- und Blaugläser mit Durchlässigkeit im UV-Bereich Blau-, Blaugrün- und Bandengläser Grüngläser Nahezu farblose Gläser bis Gelbgläser mit IR-Durchlässigkeit Orangegläser mit IR-Durchlässigkeit Rote und schwarze Gläser mit IR-Durchlässigkeit Farblose Gläser mit unterschiedlichen Kantenlagen im UV-Bereich Nahezu farblose Gläser mit hoher Durchlässigkeit im Sichtbaren und mit effektiver Absorption im IR (Wärmeschutzfilter<) Neutralgläser mit gleichmäßiger Strahlungsschwächung im Sichtbaren Funktional können die Farbgläser in folgende Gruppen eingeteilt werden : • • • 1.2. die Farbgläser entsprechend dem Transmissionsbereich in folgende Gruppen einteilen : Bandpassfilter bieten selektive Durchlässigkeit im gewünschten Wellenlängenbereich Langpassfilter sperren ungewünschte kürzerwellige Bereiche Kurzpassfilter sperren ungewünschte längerwellige Bereiche • Neutralfilter weisen insbesondere im sichtbaren Bereich eine nahezu konstante Durchlässigkeit auf. Farbgläser werden oftmals auch in Kombination mit dielektrischen Schichten verwendet, um spezielle modifizierte Transmissionseigenschaften zu erzeugen. Glaskeramik Glaskeramik ist ein Material, das eine kristalline Phase und eine Restglasphase enthält. Glaskeramiken besitzen eine hohe Homogenität und einen extrem niedrigen thermischen Ausdehnungskoeffizienten. Die Transmission liegt im Bereich 600 nm – 2000 nm bei etwa 90 %. Damit eignet sich das Material weniger für transmissive Optik, jedoch ist eine direkte Prüfung der inneren Qualität auf Blasen, Schlieren oder Einschlüsse möglich. Durch seine Eigenschaften und die gute maschinelle Bearbeitbarkeit sind Glaskeramiken ein hervorragend geeignetes Material für präzise Spiegelsubstrate und werden daher z.B. bei reflektiven Komponenten in astronomischen Teleskopen verwendet. Eigenschaften der Glaskeramik ZERODUR® (Schott) : Mittlerer thermischer Ausdehnungskoeffizient (0°C – 50°C) Dichte Brechungsindex ne (546,1 nm) Abbesche Zahl -6 Dehnungsklasse 0 0 ± 0,02⋅10 /K -6 Dehnungsklasse 1 0 ± 0,05⋅10 /K Dehnungsklasse 2 -6 0 ± 0,10⋅10 /K (Standard) -3 2,53 gcm 1,5447 55,9 Eigenschaften der Glaskeramik CLEARCERAM-Z (Ohara) : Mittlerer thermischer Ausdehnungskoeffizient (0°C – 50°C) Brechungsindex ne (546,1 nm) Abbesche Zahl Clearceram-Z HS Clearceram –Z Regular Clearceram-Z HS Clearceram –Z Regular Clearceram-Z HS Clearceram –Z Regular -6 0 ± 0,02⋅10 /K -6 0 ± 0,1⋅10 /K 1,54899 1,54841 55,0 55,5 4 Eigenschaften der Glaskeramik ULE® (Corning) : Mittlerer thermischer Ausdehnungskoeffizient (5°C – 35°C) Dichte Brechungsindex ne (546,1 nm) Abbesche Zahl 1.3. -7 0 ± 0,30⋅10 /K -3 2,21 gcm 1,4828 53,1 Quarz / Fused Silica Quarz zeichnet sich insbesondere durch eine gute Transparenz vom UV- bis zum mittleren IR-Bereich aus. Das Material wird in zwei strukturellen Zuständen für optische Komponenten genutzt. 1. kristallines SiO2 (kristalliner Strukturzustand, optische Eigenschaften abhängig von der Kristallorientierung) 2. amorphes SiO2 Quarzglas) (glasig erstarrte Schmelze - Quarzglas ist ein Glas, das im Gegensatz zu den gebräuchlichen Gläsern keine Beimengungen von Soda oder Calciumoxid enthält, also aus reinem Siliziumdioxid (SiO2) besteht. Es kann durch Aufschmelzung und Wiedererstarrung von Quarz oder Quarzsand oder künstlich hergestellt werden, daher auch die englischen Bezeichnung fused quartz oder fused silica. In der Präzisionsoptik wird vorrangig synthetisches Quarzglas (Fused Silica) eingesetzt, das einen hohen Reinheitsgrad und geringen Blasengehalt aufweist. Fused Silica hat einen geringen Ausdehnungskoeffizienten und ist beständig gegen die meisten chemischen Verbindungen. Weitere Vorteile sind eine hohe Zerstörschwelle gegenüber optischer Belastung (hohe Laserleistungsdichten) und die hohe Anwendungstemperatur von ca. 1.200°C. Kristallines Quarz unterscheidet sich in seinen optischen Charakteristika gegenüber dem Quarzglas durch seine piezoelektrischen Eigenschaften, der optischen Aktivität und der Doppelbrechung (siehe auch unter 1.4. Kristalle). Eigenschaften des Quarzglases (Daten der Heraeus Quarzglas GmbH) : Mittlerer thermischer Ausdehnungskoeffizient (0°C - 300°C) Dichte Brechungsindex ne (546,1 nm) Abbesche Zahl d Erweichungstemperatur Max. Temperatur für kontinuierliche Anwendung -6 0,59⋅10 /K -3 2,20 gcm Suprasil-Familie Herasil / Infrasil 67,8 Suprasil-Familie Herasil / Infrasil Suprasil-Familie Herasil / Infrasil 1,46008 1,46018 1600 °C 1730 °C 950 °C 1150 °C Aus unterschiedlichen Herstellungsverfahren resultierend, lassen sich die Quarzgläser der einzelnen Hersteller in verschiedene Sorten unterteilen. Die Heraeus Quarzglas GmbH fasst die einzelnen Sorten entsprechend ihren Grundeigenschaften in Familien zusammen. HOMOSIL® ist die Sorte mit der höchsten optischen Qualität. Es wird aus gezüchteten Kristallen in der Knallgasflamme geschmolzen und ist praktisch frei von Blasen und Einschlüssen und gleichzeitig äußerst homogen und optisch isotrop. SUPRASIL® Die SUPRASIL-Familie beinhaltet die synthetischen Quarzglas-Sorten. Sie sind alle praktisch frei von Blasen und Einschlüssen und zeichnen sich durch besonders hohe optische Durchlässigkeit im UVund im sichtbaren Spektralbereich aus. INFRASIL® Die INFRASIL-Sorten werden ebenfalls aus natürlichem, kristallinem Rohstoff, allerdings im elektrisch beheizten Ofen geschmolzen. Sie weisen einen sehr geringen OH-Gehalt auf und sind daher das bevorzugte Material für den IR-Spektralbereich. HERASIL® Die HERASIL-Familie umfasst das klassische aus dem Bergkristall in der Knallgasflamme geschmolzene Quarzglas. Neben dem Heraeus-Material verwenden wir standardmäßig auch das HPFS7980 der Firma Corning. Es können aber auf Kundenwunsch auch Quarzgläser anderer Hersteller verwendet werden. 5 1.4. Optische Kristalle Eine Auswahl der Kristallmaterialien, aus denen unsere optischen Komponenten gefertigt werden, ist nachfolgend aufgeführt. Zu beachten ist, dass die Werte für den Brechungsindex nur der Orientierung dienen sollen. Die Angaben der Kristallhersteller Kristall Schmelztemperatur Transmissionsbereich Brechungsindizees -3 870 °C 0,12 - 6,5 µm 0,5 µm - 1,39 5,0 µm - 1,33 -3 1418 °C 0,15 - 9,0 µm -3 1354 °C 0,18 - 12µm -3 1255 °C 0,13 - 7,0 µm 0,5 µm - 1,38 5,0 µm - 1,34 -3 1740 °C 0,4 - 4,5 µm 0,5 µm - 1,55 5,0 µm - 1,42 -3 2053 °C 0,17 - 5,0 µm 0,5 µm - 1,77 1,0 µm - 1,64 -3 1339 °C 0,22 – 3,0 µm 0,5 µm - 1,66 1,0 µm - 1,75 -3 1520 °C 0,55 - 18 µm -3 1827 °C 1,8 - 12,5 µm -3 936 °C 1,8 – 23 µm -3 1420 °C 1,2 - 15 µm Formel Dichte Lithiumfluorid LiF 2,64 gcm Kalziumfluorid CaF2 3,18 gcm Bariumfluorid BaF2 4,89 gcm Magnesiumfluorid MgF2 3,18 gcm Quarz SiO2 2,64 gcm Saphir Al2O3 3,98 gcm CaCO3 2,71 gcm Zinkselenid ZnSe 5,26 gcm Zinksulfid ZnS 4,09 gcm Germanium Ge 5,33 gcm Silizium Si 2,33 gcm Kaliumdihydrogenphosphat (KDP) KH2PO4 2,33 gcm Kaliumdideuteriophosphat (KDDP) KD2PO4 2,35 gcm Lithiumniobat LiNbO3 4,61 gcm KTiOPO4 3,01 gcm Kalkspat Kaliumtitanylphosphat (KTP) weichen geringfügig voneinander ab. Der konkret nutzbare Transmissionsbereich hängt letztlich auch von den Randbedingungen für die jeweilige Komponente im optischen System ab. -3 Zersetzung ab 253 °C -3 0,18 - 1,5 µm 0,2 – 2,0 µm -3 1530 °C 0,35 - 5,5 µm -3 1150 °C 0,35 - 4,5 µm 0,5 µm - 1,44 5,0 µm - 1,40 10,0 mm - 1,30 0,5 µm - 1,48 5,0 µm - 1,45 10,0 µm - 1,40 1,0 µm - 2,49 5,0 µm - 2,43 10,0 µm - 2,41 1,0 µm - 2,30 5,0 µm - 2,24 10,0 µm - 2,20 2,0 µm - 4,10 5,0 µm - 4,02 10,0 µm - 4,00 2,0 µm - 3,45 5,0 µm - 3,43 Für λ = 1064 nm no = 1,49 ne = 1,46 Für λ = 1064 nm no = 1,49 ne = 1,46 Für λ = 1064 nm no = 2,22 ne = 2,15 Für λ = 1064 nm nx = 1,74 ny = 1,75 nz = 1,83 6 2. 2.1. Linsen und Linsensysteme Sphärische Einzellinsen 2.1.1. Konvexlinsen Konvexlinsen sind Sammellinsen mit einer positiven Brennweite. Ein paralleles Lichtbündel konvergiert nach dem Durchgang durch eine Linse konvexen Typs. Bikonvexlinsen besitzen zwei sphärische Flächen. Sind die Krümmungsradien beider Flächen identisch, spricht man von einer symmetrischen Bikonvexlinse, im anderen Falle von einer unsymmetrischen Bikonvexlinse. Ein Spezialfall der letzteren stellt die Plankonvexlinse dar, bei der eine Seite plan ist, d.h. der Krümmungsradius ist unendlich. Bikonvexlinsen eignen sich für optische Abbildungen, die Abbildungsmaßstäbe zwischen 0,25 - 5 beinhalten. Bei einer symmetrischen Anordnung von Objekt und Bild (bzgl. der Entfernung von der Linse) wird mit einer symmetrischen Bikonvexlinse die geringste sphärische Abberation erzielt. muss die sphärische Fläche Strahlenverlauf zugewandt sein. dem parallelen Im Vergleich zu der Plankonvexlinse läßt sich mit einer unsymmetrischen Bikonvexlinse die geringste sphärische Abberation mit einer Einzellinse realisieren. Bezogen auf ein Glas mit einem Brechungsindex von 1,5 sind die Wellenfrontqualität und die Fokussierbarkeit um ca. 7 % besser (paralleler Lichteinfall vorausgesetzt). Allerdings sind Plankonvexlinsen i.A. kostengünstiger. Zu beachten ist bei der Verwendung von Einzellinsen, dass nur die sphärische Abberation minimiert werden kann. Es besteht keine Möglichkeit, die chromatische Abberation zu beeinflussen. Um mit einer Bikonvexlinse für andere Anordnungen eine minimale sphärische Abberation zu verwirklichen, ist eine unsymmetrische Bikonvexlinse, die sog. Linse bester Form erforderlich. Das Radienverhältnis beider Flächen ist abhängig vom Brechungsindex und dem geforderten Abbildungsmaßstab. Es ist darauf zu achten, dass die stärker gekrümmte Fläche dem parallelen Strahlenverlauf zugewandt ist. Für Abbildungsmaßstäbe < 0,25 oder > 5 sind Plankonvexlinsen besser geeignet. Diese sind z.B. bei der Fokussierung eines Laserstrahls oder der Abbildung aus dem Unendlichen zu bevorzugen. Zur Minimierung der sphärischen Abbildungsfehler Symmetrische Bikonvexlinse 7 Unsymmetrische Bikonvexlinse Plankonvexlinse Technische Daten – Konvexlinsen Standardwerte Material Kundenspezifikation Durchmesserbereich 4 ÷ 100 mm Durchmessertoleranz -0,1 mm Aktive Fläche (Freie Apertur) Dickentoleranz Brennweitenbereich Toleranz der Brennweite Radiustoleranz Zentrierung Formgenauigkeit (633 nm) Oberflächenqualität (scratch – dig) 90 % ± 0,1 mm 5 ÷ 3000 mm ±2% ±1% 3 arcmin λ/4 60 – 40 Beschichtung Kundenspezifikation Fassung Kundenspezifikation Konvexlinsen können, angepasst an die Anforderungen, auch in anderen Qualitätsstufen gefertigt werden. Beispiel : 10-5 ; λ/10 (633 nm) 2.1.2. Konkavlinsen Konkavlinsen sind Zerstreuungslinsen mit einer negativen Brennweite. Ein paralleles Lichtbündel divergiert nach Durchgang durch eine Konkavlinse. Auf Grund dessen erzeugen Konkavlinsen nur virtuelle Bilder, die durch die Linse hindurch, gegen die Einfallsrichtung des Lichtes, zu beobachten sind. Anderenfalls eignen sich Plankonkavlinsen am besten, um die sphärische Abberation zu minimieren. Bei der Verwendung von Plankonkavlinsen ist darauf zu achten, dass die gekrümmte Fläche dem parallelen Strahlengang zugewandt ist. Plankonkavlinsen haben im Vergleich zu Bikonkavlinsen einen geringeren Öffnungsfehler. Bikonkavlinsen besitzen zwei sphärische Flächen. Sind die Krümmungsradien beider Flächen identisch, spricht man von einer symmetrischen Bikonkavlinse, im anderen Falle von einer unsymmetrischen Bikonkavlinse. Ein Spezialfall der letzteren stellt die Plankonkavlinse dar, bei der ein Krümmungsradius unendlich ist, d.h. eine Seite ist plan. Vorrangige Einsatzgebiete für einzelne Konkavlinsen sind die Aufweitung von Laserstrahlung und die Parallelisierung divergenter Strahlung. Zu beachten ist bei der Verwendung von Einzellinsen, dass nur die sphärische Abberation minimiert werden kann. Es besteht keine Möglichkeit, die chromatische Abberation zu beeinflussen. Wie bei den Konvexlinsen sind für Abbildungsmaßstäbe von 0,25 – 5 Bikonkavlinsen vorzuziehen. 8 Symmetrische Bikonkavlinse Plankonkavlinse Unsymmetrische Bikonkavlinse Technische Daten – Konkavlinsen Standardwerte Material Kundenspezifikation Durchmesserbereich 4 ÷ 100 mm Durchmessertoleranz -0,1 mm Aktive Fläche (Freie Apertur) 90 % Dickentoleranz ± 0,1 mm Bikonkavlinsen : -3 ÷ -500 mm Brennweitenbereich Plankonkavlinsen : -5 ÷ -200 mm Toleranz der Brennweite ±2% Radiustoleranz ±1% Zentrierung 3 arcmin Formgenauigkeit (633 nm) λ/4 Oberflächenqualität (scratch – dig) 60 – 40 Beschichtung Kundenspezifikation Fassung Kundenspezifikation Konkavlinsen können, angepasst an die Anforderungen, auch in anderen Qualitätsstufen gefertigt werden. Beispiel : 10-5 ; λ/10 (633 nm) 2.1.3. Menisken Menisken sind Linsen mit einer konvexen und einer konkaven Oberfläche. Abhängig vom Krümmungsradius werden positive, negative oder konzentrische Menisken unterschieden. a) Ein positiver Meniskus fokussiert das Licht. Der konkave Radius ist größer als der konvexe Radius. Er ist aplanatisch für das bzgl. der ersten Krümmungsfläche im Zentrum plazierte Objekt. 9 Positiver Meniskus b) Ein negativer Meniskus erzeugt einen divergenten Lichtstrahl. Der konvexe Radius ist in diesem Fall größer als der konkave Radius. Der Meniskus ist aplanatisch für das Objekt, dessen Bild im Zentrum der zweiten Krümmungsfläche liegt. Konzentrischer Meniskus d) Bei dem Durchgang eines parallelen Lichtstrahls durch einen Null-Meniskus wird die Divergenz nicht geändert. Die Strahlen erfahren einen parallelen Versatz. Menisken werden vorrangig in Linsensystemen oder als Kondensoren in Beleuchtungssystemen eingesetzt. Als Einzellinsen finden sie in Laserresonatoren eine spezielle Anwendung. Negativer Meniskus c) Beide Flächen sind konzentrisch. Diese Linse ändert nicht die Divergenz des Lichtes (NullMeniskus). Objekt und Bild befinden sich im Zentrum der Krümmung. Null-Meniskus Technische Daten – Menisken Standardwerte Material Kundenspezifikation Durchmesserbereich 5 ÷ 100 mm Durchmessertoleranz -0,1 mm Aktive Fläche (Freie Apertur) Dickentoleranz Brennweitenbereich Toleranz der Brennweite Radiustoleranz Zentrierung Formgenauigkeit (633 nm) Oberflächenqualität (scratch – dig) 90 % ± 0,1 mm Positiver Meniskus : 20 ÷ 3000 mm Negativer Meniskus : -20 ÷ -3000 mm ±2% ±1% 3 arcmin λ/4 60 – 40 Beschichtung Kundenspezifikation Fassung Kundenspezifikation Menisken können, angepasst an die Anforderungen, auch in anderen Qualitätsstufen gefertigt werden. Beispiel : 10-5 ; λ/10 (633 nm) 10 2.2. Zylinderlinsen Zylinderlinsen besitzen eine sphärische Fläche, die nur in eine Richtung verläuft. Aus diesem Grund wird Licht nur in eine Richtung abgelenkt und punktförmige Objekte werden linienförmig abgebildet. In der Praxis haben plankonvexe und plankonkave Zylinderlinsen Bedeutung. Plankonvexe Zylinderlinsen erzeugen aus einem einfallenden Lichtbündel eine Fokuslinie. Wie bei sphärischen Linsen gilt, dass der gekrümmten Fläche der parallele Strahlengang zuzuwenden ist, um Abbildungsfehler zu minimieren. Plankonvexe Zylinderlinse Plankonkave Zylinderlinsen dienen der Aufweitung von Strahlung in eine Richtung (z.B. um unsymmetrische Ausgänge von Laserdioden zu kompensieren). Zylinderlinsen finden ihre Anwendung u.a. bei der Beleuchtung von linearen Detektoranordnungen oder Spaltblenden in der Spektroskopie und im Zusammenhang mit Scan-Techniken. In der Medizintechnik werden Zylinderlinsen zur Erzeugung von Markierungsmustern (Linien, Kreuze) angewandt. Plankonkave Zylinderlinse Technische Daten – Zylinderlinsen Standardwerte Material Maßbereich (Durchmesser, Kantenlänge) Maßtoleranz Aktive Fläche (Freie Apertur) Dickentoleranz Brennweitenbereich Toleranz der Brennweite Radiustoleranz Keilfehler Oberflächenqualität (scratch – dig) Kundenspezifikation 5 ÷ 100 mm ± 0,1 mm 90 % ± 0,1 mm Plankonvex-Zylinderlinse : 10 ÷ 50 mm Plankonkav-Zylinderlinse : -10 ÷ -50 mm ±5% ±5% < 15 arcmin 60 – 40 Beschichtung Kundenspezifikation Fassung Kundenspezifikation Zylinderlinsen können, angepasst an die Anforderungen, auch in anderen Qualitätsstufen gefertigt werden. Beispiel : 40-20 11 2.3. Achromate Achromate bestehen aus zwei sphärischen Linsen, die aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Typische Materialkombinationen sind z.B.: Flintglas + Kronglas CaF2 + Quarzglas Achromate können positive oder negative Brennweiten haben und somit als Sammellinse oder Zerstreuungslinse in der optischen Abbildung fungieren. Wie bei den Einzellinsen ist zu beachten, dass die am stärksten gekrümmte Fläche dem parallelen Strahlengang zugewandt ist. Achromat als Kittglied Gegenüber Einzellinsen bieten Achromate eine größere Anzahl freier Parameter (2 Brechungsindizees, 3 Radien, 2 Dicken). Daraus resultiert die Möglichkeit einer besseren Optimierung der zu realisierenden Abbildung. Das betrifft : • Verringerung der chromatischen Abberation • Verringerung der sphärischen Abberation • Minimale Fokussierung für eine Wellenlänge (beugungsbegrenzt) • Vermeidung eines Komas Die Linsen können miteinander verbunden sein (Kittgruppe) oder aber in gefaßter Form, um einen definierten Luftabstand zu fixieren, geliefert werden. Die Achromate mit Luftabstand bieten zusätzlich freie Parameter (ein weiterer Radius, Breite des Luftspaltes), wodurch die Fehlerkorrektur noch ver- Achromat mit Luftspalt bessert werden kann. Weitere Vorteile, die aus dem Entfall des Klebers folgen, sind die höhere und spektral erweiterte Transmission und die stärkere Temperaturbelastbarkeit (größere Laserleistungsdichten), die der Achromat ausgesetzt werden kann. Eine bei Scantechniken häufig verwendete Form ist der streifenförmige Achromat. Eine andere Option ist eine zentrale oder auch dezentrale Bohrung im Achromaten. Technische Daten – Achromate Standardwerte Material Durchmesser Durchmessertoleranz Aktive Fläche (Freie Apertur) Dickentoleranz Brennweitenbereich Kundenspezifikation Kittglied : 5 ÷ 80 mm Luftspalt : 5 ÷ 100 mm -0,1 mm 90 % ± 0,2 mm 10 ÷ 3000 mm Toleranz der Brennweite ±2% Radiustoleranz ±1% Zentrierung Formgenauigkeit (633 nm) Oberflächenqualität (scratch – dig) 3 arcmin λ/4 60 – 40 Beschichtung Kundenspezifikation Fassung Kundenspezifikation Achromate können, angepasst an die Anforderungen, auch in anderen Qualitätsstufen gefertigt werden. Beispiel : 10-5 ; λ/10 (633 nm), Optionen : Streifenform, Bohrungen 12 2.4. Linsensysteme Wir fertigen auf Kundenspezifikation komplette Linsensysteme. Das schließt sowohl die Herstellung der einzelnen Linsen und Kittgruppen ein als auch die Vergütung und Montage in Fassungen. Wir fertigen nach Ihren Vorgaben, übernehmen aber auch die Berechnung und Konstruktion von Linsensystemen. Die Übermittlung der Idee oder Aufgabenstellung ist in der Regel ausreichend, um mit einem Projekt zu starten. Wir erfragen die notwendig zu wissenden Randbedingungen, erstellen einen Lösungsansatz und ein kostenfreies Angebot als Basis für die weitere Projektbearbeitung. Zu unseren Fertigungsmöglichkeiten gehören : • • • • • • • • • • • Tripletts Apochromate Hochauflösende Objektive Mikroskopobjektive CCD-Kamera-Objektive Okulare Kondensoren Fernrohre Laseraufweitungssysteme Zoom-Module Spezielle Optik-Systeme Beispiele für Linsensysteme Triplett Expander (Kepler-Fernrohr) 13 Kondensor Expander (Umgekehrtes Galileo-Fernrohr) Objektiv Huygens Augenglas 14 3. Antireflexionsbeschichtungen Antireflexionsschichten verringern die Reflexionsverluste und erhöhen somit die Transmission optischer Komponenten, wie z.B. Linsen, Prismen und Fenster. Insbesondere bei Materialien mit einem großen Brechungsindex sind AR-Schichten erforderlich. Zu beachten ist, dass die Wirkung dieser abhängig ist von der Wellenlänge, dem Einfallswinkel und dem Polarisationszustand des einfallenden Lichtes. Bei senkrechtem Lichteinfall gilt für die Reflexion R nGlas − n Luft R= n Glas + n Luft 2 Der Zusammenhang kann in Näherung auch für Einfallswinkel bis zu 50° angenommen werden. Aus dieser Formel resultieren die in der nebenstehenden Tabelle aufgeführten Reflexionsgrade für unbeschichtetes Material (senkrechter Einfall). Antireflexionsschichten bestehen aus einer oder mehreren dielektrischen Schichten. Der konkrete Aufbau wird durch die Substratart, die Wellenlänge, den Einfallswinkel und den Polarisationszustand des Lichtes sowie den kundenspezifischen Anforderungen bestimmt. Material n (589,3 nm) Reflexion N-BK7 1,517 4,2 % N-BaK4 1,569 4,9 % N-SF11 1,784 7,9 % 1,459 3,5 % Quarzglas n (4200 nm) Si 3,424 29,9 % Ge 4,022 36,2 % ZnSe 2,195 14,0 % CaF2 1,407 2,9 % Prinzipiell werden Breitband-AR-Beschichtungen und Linien-AR-Beschichtungen (V-Typ) unterschieden. Letztere sind optimiert bezüglich einer einzelnen Wellenlänge, was insbesondere in der Lasertechnik zum Einsatz kommt. Einen Spezialfall stellt die Zweipunkt-AR-Beschichtung dar, die gleichzeitig für zwei Wellenlängen optimiert ist, z.B. für die 1. und 2. harmonische Wellenlänge des Nd:YAG-Lasers (532 nm und 1064 nm). Technische Daten – Antireflexionsbeschichtungen Bezeichnung der AR-Schicht Einfachschicht (Auswahl) Wellenlänge / Substrat MgF2, optimiert für den UV, VIS oder NIR-Bereich 240 ÷ 450 nm auf Quarzglas V-Typ-AR-Schicht (Optimierung für 450 ÷ 1200 nm auf optischem Glas eine Wellenlänge) 900 ÷ 6000 nm auf Si und Ge 10,6 µm auf ZnSe 400 & 800 nm Zweipunkt-AR-Schicht (Optimierung 532 & 1064 nm für zwei Wellenlängen) 780 & 1064 nm Typische Restreflexion R < 0,25 % R < 0,2 % R < 0,3 % R < 0,2 % R < 0,25 % R < 0,25 % R < 0,25 % Breitband-AR-Schicht – Basic 300 ÷ 1500 nm auf Quarzglas und optischem Glas mit Bandbreite λ1 λ2 : λ2 = 1,5•λ1 (z.B. 440 – 660 nm) R (D) < 0,4 % Breitband-AR-Schicht – Wide 450 ÷ 1500 nm auf optischem Glas mit Bandbreite λ1 - λ2 : λ2 = 2•λ1 (z.B. 450 – 900 nm) R (D) < 0,5 % Breitband-AR-Schicht – Very Wide 500 ÷ 1100 nm auf optischem Glas mit Bandbreite 500 – 1100 nm R (D) < 0,6 % Breitband-AR-Schicht – Si 3,0 ÷ 5,5 µm auf Silizium R (D) < 1,5 % R (D) – durchschnittliche Restreflexion innerhalb der spektralen Bandbreite 15 Reflexionskurven für Beispielanwendungen 3-Layer AR-Beschichtung auf N-BK7 MgF2 Einfachschicht auf unterschiedlichen Gläsern V-Typ AR-Beschichtung für 532nm V-Typ AR-Beschichtung für 1064nm Breitband AR-Beschichtung für den VIS-Bereich Breitband AR-Beschichtung für VIS- und NIR 2-Punkt AR für 532 & 1064nm 2-Punkt AR für 780 & 1064nm 16 4. Spiegel Spiegelschichten : Metallisch – Aluminium, Gold, Silber (optional mit Schutzschichten) oder dielektrisch Spiegel können hinsichtlich ihrer geometrischen Form des Substratmaterials und der Art der Spiegelschicht unterschieden werden. Oftmals werden Laserspiegel getrennt aufgeführt, da diese sich durch die spezielle Anwendung und eine besonders hohe optische Qualität auszeichnen. Spiegelformen : Planspiegel , Sphärische Spiegel Spiegelsubstrat-Materialien : B270, N-BK7, Zerodur, Pyrex, Quarzglas, Borofloat, Kupfer, Silizium u.a. Substratmaterial B270 Ausdehnungskoeffizient 20 ÷ 300 °C -6 20 ÷ 300 °C -6 20 ÷ 300 °C -6 0 ÷ 300 °C 9,5 • 10 / K N-BK7 8,3 • 10 / K 0,1 • 10 / K Borofloat Silizium Kupfer Temperaturbereich -6 Zerodur Quarzglas 4.1. Für die Auswahl des Spiegelsubstrates ist in kritischen Anwendungen, die eine hohe Formstabilität des Substrates erfordern, der Ausdehnungskoeffizient zu berücksichtigen. Die nachstehende Tabelle listet eine Auswahl möglicher Substrate und die Koeffizienten auf : 0,6 • 10 / K -6 3,25 • 10 / K -6 3,7 • 10 / K -6 16,5 • 10 / K 0 ÷ 300 °C 0 ÷ 300 °C 20 °C Planspiegel Planspiegel werden in den unterschiedlichsten Formen und Größen entsprechend kundenspezifischer Anforderungen hergestellt. Optional können die Spiegel auch mit Bohrungen versehen werden. Auswahl der Formen Rechteck- oder Kreis-Form Elliptische Formen 17 Wir produzieren Spiegel mit Formgenauigkeiten (Passe) im nm-Bereich und Politurgüten, die sich im Sub-Nanometer-Bereich bewegen. Insbesondere für Anwendungen im UV-Bereich sind spiegelnde Oberflächen mit einer extrem geringen Rauheit für ein gutes Reflexionsverhalten von Bedeutung. Die Rauheit kann über folgende Angaben beschrieben werden: • Die mittlere Rauheit Ra gibt den mittleren Abstand eines Messpunktes auf der Oberfläche zur Mittellinie an. Die Mittellinie schneidet innerhalb der Bezugsstrecke das wirkliche Profil so, dass die Summe der Profilabweichungen (bezogen auf die Mittellinie) minimal wird. • Der quadratische Mittenrauhwert Rq (englisch rms-roughness = root-mean-squared roughness: Wurzel des Mittelquadrates) wird aus dem Mittel der Abweichungsquadrate berechnet und entspricht dem „quadratischen Mittel“ Beispiel einer Rauheitsmessung (RMS < 0,7 nm): Technische Daten – Planspiegel Standardwerte Substratmaterial Maßbereich (Durchmesser, Kantenlänge) Maßtoleranz Aktive Fläche (Freie Apertur) Dickentoleranz Planität (633 nm) Oberflächenqualität (scratch – dig) Kundenspezifikation 4 ÷ 200 mm -0,1 bis -0,3 mm 90 % ± 0,1 mm 1 λ pro Zoll 60 – 40 Beschichtung Kundenspezifikation Fassung Kundenspezifikation Planspiegel können, angepasst an die Anforderungen, auch in anderen Qualitätsstufen gefertigt werden. Beispiel : 10-5 ; λ/10 (633 nm) Optional mit Bohrungen 4.2. Sphärische Spiegel Die aktive Fläche sphärischer Spiegel ist Teil einer Kugelfläche. Fällt paralleles Licht auf die innere, konkave Seite des Spiegels, wird es reflektiert und in dem Brennpunkt des Spiegels vereinigt. Der Spiegel wird als Hohlspiegel oder Konkavspiegel bezeichnet. Trifft paralleles Licht auf die äußere, konvexe Spiegelseite, wird es reflektiert und divergiert. Spiegel in dieser Anwendung werden als Wölbspiegel oder Konvexspiegel bezeichnet. Plankonkavspiegel 18 Technische Daten – Sphärische Spiegel Standardwerte Material Kundenspezifikation Durchmesserbereich 5 ÷ 150 mm Durchmessertoleranz -0,1 bis -0,3 mm Aktive Fläche (Freie Apertur) 90 % Dickentoleranz ± 0,1 mm 10 ÷ 2000 mm Brennweitenbereich Toleranz der Brennweite ±1% Radiustoleranz ±1% 3 ÷ 10 arcmin Zentrierung Formgenauigkeit (633 nm) λ/4 Oberflächenqualität (scratch – dig) 60 – 40 Beschichtung Kundenspezifikation Fassung Kundenspezifikation Sphärische Spiegel können, angepasst an die Anforderungen, auch in anderen Qualitätsstufen gefertigt werden. Beispiel : 10-5 ; λ/10 (633 nm) 4.3. Spiegelbeschichtungen 4.3.1. Metallische Spiegelschichten Metallbeschichtungen sind in ihrer reflektierenden Wirkung nur geringfügig von der Wellenlänge, der Polarisation und dem Winkel des einfallenden Lichtbündels abhängig. Wichtige Materialien sind Aluminium, Silber und Gold. Aluminiumschichten sind empfindlich gegenüber einer allmählichen Oxydation. Aus diesem Grund werden sie in der Regel mit einer Schutzschicht aus z.B. SiO2 oder MgF2 überzogen. MgF2 findet für den UV- und VIS-Bereich Anwendung und SiO2 für den VIS-NIR-Bereich. Gold beschichtete Spiegel können je nach Anwendung mit und ohne Schutzschicht geliefert werden. Silberbeschichtungen werden vorrangig bei Rückflächenspiegeln aufgetragen. Abhängig von der Wellenlänge liegt die Reflexion zwischen 85 und 98 % eingesetzt. Metallische Spiegelschichten Wellenlängenbereich UV VIS, NIR IR, FIR Standardbeschichtung Aluminium (optional MgF2-Schutzschicht) Aluminium, Silber (optional mit SiO2- oder Y2O3-Schutzschicht) Gold (optional mit Y2O3-Schutzschicht) 19 4.3.2. Dielektrische Spiegelschichten Dielektrische Spiegel weisen im Vergleich zu metallischen Spiegeln einen höheren Reflexionsgrad auf und sind mechanisch stabiler, so dass keine Schutzschicht erforderlich ist. Es ist zu beachten, dass dielektrische Schichten eine Wellenlängenabhängigkeit aufweisen und in ihrem Reflexionsverhalten auch abhängig sind vom Polarisationszustand und dem Einfallswinkel. Mit dielektrischen Beschichtungen ist eine sehr große Vielfalt von Reflexionskurven realisierbar. Prinzipiell unterscheiden sich die Schichten nach der Wellenlängenabhängigkeit (V-Typ, Breitband). Spezielle Charakteristika, wie z.B. Optimierung für zwei Wellenlängen oder Kombination mit einer Strahlteilerwirkung können realisiert werden. Dielektrische Spiegelschichten (V-Typ) Spektralbereich Wellenlängenbereich Reflexionsgrad Einfallswinkel 0° 248 ÷ 300 nm >98,0 % 300 ÷ 400 nm >99,5 % VIS 400 ÷ 800 nm >99,7 % NIR 800 ÷ 1600 nm >99,7 % UV Einfallswinkel 45° 248 ÷ 300 nm > 97,0 % 300 ÷ 400 nm > 98,0 % VIS 400 ÷ 800 nm >99,0 % NIR 800 ÷ 1600 nm >99,0 % UV Beispiele für Reflexionskurven VIS Spiegel, Einfallswinkel 0° VIS Spiegel, Einfallswinkel 45° UV Spiegel, Einfallswinkel 0° UV Spiegel, Einfallswinkel 45° 20 5. Planoptik 5.1. Planparallele Platten Planparallele Platten dienen vorrangig als Fenster oder als Substrate für Planspiegel, Filter, Strahlteiler u.a.. In optischen Systemen übernehmen sie die Aufgabe der Erzeugung eines parallelen Strahlversatzes. Eine besondere Gruppe hochwertiger Rechteck- oder Kreis-Form Planplatten sind die Etalons, die als Referenz für Ebenheit oder Parallelität dienen. Planparallele Platten können in den unterschiedlichsten Größen und Formen geliefert werden. Eine Auswahl ist nachfolgend aufgeführt. Elliptische Formen Technische Daten – Planparallele Platten Standardwerte Substratmaterial Maßbereich (Durchmesser, Kantenlänge) Maßtoleranz Aktive Fläche (Freie Apertur) Kundenspezifikation 4 ÷ 200 mm -0,1 ÷ -0,5 mm 90 % Dickentoleranz ± 0,1 mm Parallelität < 3 arcmin Planität (633 nm) 1 λ pro Zoll Oberflächenqualität (scratch – dig) 60 – 40 Beschichtung Kundenspezifikation Planparallele Platten können, angepasst an die Anforderungen, auch in anderen Qualitätsstufen gefertigt werden. Beispiel : 10-5 ; λ/10 (633 nm) ; Parallelität 1 arcsec 21 5.2. Fenster / BREWSTER-Fenster Für einfache Fenster gelten die Parameter und Toleranzen der planparallelen Platten. Um Reflexionsverluste zu vermeiden, ist die Vergütung mit einer Antireflexionsschicht in Betracht zu ziehen (siehe auch Kapitel 3). Eine spezielle Fensterart sind die BrewsterFenster, die die polarisierende Wirkung bei Lichteinfall im Brewster-Winkel ausnutzen. Brewstersches Gesetz: Aus den Fresnelschen Reflexionsgleichungen folgt, dass bei einem definierten Einfallswinkel aβ der reflektierte Strahl vollständig linear polarisiert ist (Polarisationsebene entspricht der Einfallsebene). Der transmittierte Strahl enthält beide Komponenten. Brewster-Fenster haben vor allem als Abschluß von aktiven Lasermaterialien (Gaslaser) Bedeutung erlangt, um für eine Polarisationsrichtung Reflexionsverluste zu senken. Die Transmission eines Brewster-Fensters kann ohne Antireflexbeschichtung für einen parallel zur Einfallsebene polarisierten Strahl nahezu 100 % betragen. Technische Daten – Fenster / Brewster-Fenster Standardwerte Substratmaterial Maßbereich (Durchmesser, Kantenlänge) Maßtoleranz Aktive Fläche (Freie Apertur) Kundenspezifikation 4 ÷ 200 mm -0,1 ÷ -0,5 mm 90 % Dickentoleranz ± 0,1 mm Parallelität < 1 arcmin Planität (633 nm) 1 λ pro Zoll Oberflächenqualität (scratch – dig) 60 – 40 Beschichtung Kundenspezifikation Fassung Kundenspezifikation Brewster-Fenster können, angepasst an die Anforderungen, auch in anderen Qualitätsstufen gefertigt werden. Beispiel : 10-5 ; λ/10 (633 nm) ; Parallelität 1 arcsec 22 5.3. Keilplatten Keilplatten finden z.B. bei störenden Reflexionen an der Rückseite von optischen Fenstern Anwendung. Durch den definierten Keilwinkel werden diese Reflexionen abgelenkt. Mit Keilen ist es auf einfache Art möglich, optische Weglängen durchzustimmen. Keilplatten entsprechen in Ihrer Funktionsweise Prismen mit einem kleinen brechenden Winkel, die dementsprechend eine geringe Ablenkung δ des Lichtes erzeugen. δ = (n − 1)γ mit δ = Ablenkungswinkel γ = Keilwinkel n = Brechungsindex des Keilmaterials Technische Daten – Keilplatten Standardwerte Substratmaterial Maßbereich (Durchmesser, Kantenlänge) Maßtoleranz Aktive Fläche (Freie Apertur) Dickentoleranz Kennzeichnung der dicksten Stelle Kundenspezifikation 4 ÷ 200 mm -0,1 ÷ -0,5 mm 90 % ± 0,1 mm Kerbe Keilwinkelgenauigkeit ± 3 arcmin Planität (633 nm) 1 λ pro Zoll Oberflächenqualität (scratch – dig) 60 – 40 Beschichtung Kundenspezifikation Fassung Kundenspezifikation Brewster-Fenster können, angepasst an die Anforderungen, auch in anderen Qualitätsstufen gefertigt werden. Beispiel : 10-5 ; λ/10 (633 nm) ; Winkelgenauigkeit 1 arcsec 23 5.4. Streuscheiben Streuscheiben werden in Beleuchtungssystemen zur Verbesserung der Homogenität der Ausleuchtung und als Abbildungsschirm zur Beobachtung realer Abbildungen im optischen Strahlengang verwendet. Streuplatten werden auf einer Seite optisch poliert und die zweite Seite wird mit einer definierten Rauhigkeit gefertigt, die eine diffuse Streuung des Lichtes bedingt. Technische Daten – Streuscheiben Standardwerte Substratmaterial Maßbereich (Durchmesser, Kantenlänge) Maßtoleranz Aktive Fläche (Freie Apertur) Dickentoleranz Fassung B270 4 ÷ 200 mm -0,1 ÷ -0,2 mm 90 % ± 0,1 mm Kundenspezifikation Diffusionsplatten können, angepasst an die Anforderungen auch aus anderen Materialien, z.B. N-BK7 oder Quarzglas gefertigt werden. Eine andere Möglichkeit Streuscheiben zu fertigen basiert auf dem Milchüberfangglas. Das von der Schott-DESAG AG hergestellte Milchüberfangglas ist ein maschinengezogenes Zweischichtglas, bestehend aus einem farblosen Grundglas, das als Trägermaterial einer dünnen weißfarbigen Über- fangschicht dient. Der Transmissionsgrad liegt im visuellen Spektralbereich um 30 %. Das Glas ist annähernd ideal streuend, d.h. die winkelabhängige Streuung stellt sich grafisch angenähert als Kreis dar. 24 6. Prismen Prismen stellen die differenzierteste Gruppe optischer Komponenten dar. Im allgemeinen sind Prismen transmittierende optische Komponenten, die durch zwei Flächen begrenzt werden, die durch eine dritte Fläche (die Basis) geschnitten werden und den sogenannten Brechungswinkel γ einschließen. 6.1. Von der Anwendung her lassen sich zwei Prismengruppen unterscheiden : • • Dispersionsprismen Reflexionsprismen Dispersionsprismen Beim Durchgang durch ein Dispersionsprisma wird ein einfallendes Lichtbündel durch die Brechung an zwei nichtparallelen Flächen von seiner ursprünglichen Ausbreitungsrichtung abgelenkt. Da die Stärke der Ablenkung von der Wellenlänge abhängt, ist es möglich, polychromatisches Licht spektral zu zerlegen. Die spektrale Auflösung wird u.a. bestimmt durch die Dispersionsstärke. Unter der Dispersion des Glases wird die Abhängigkeit des Brechungsindexes von der Wellenlänge dn’/dλ verstanden. Ein Maß für die Dispersion liefert die Abbesche Zahl νe. Eine hohe Abbesche Zahl bedeutet geringe Dispersion. νe = ne − 1 n F ' − nC ' ne - Hauptbrechzahl λ= 546,1 nm nF ' nC ' - Brechzahl bei λ = 479,99 nm - Brechzahl bei λ = 643,85 nm 25 Typische Materialien für Dispersionsprismen νe 63,96 36,11 28,19 69,00 Material N-BK7 F2 N-SF10 Quarzglas Die Gläser sind allerdings nur für den sichtbaren und nahen infraroten Bereich (bis 2 µm) geeignet. Für den ultravioletten Spektralbereich bis 200 nm werden CaF2, LiF oder Quarzglas verwendet. ne 1,51872 1,62408 1,73430 1,46018 Typische Materialien für den IR-Bereich sind CaF2, Silizium, Germanium, KBr und NaCl. Strahlendurchgang durch ein Dispersionsprisma γ ε1 ε2 δ - Brechender Winkel - Einfallswinkel - Ausfallswinkel - Ablenkwinkel Formelauswahl für die Berechnung des Strahlengangs beim Durchgang durch ein Dispersionsprisma Bündelablenkung δ Winkeldispersion (Maß für die Auffächerung) Es gelten die Winkelbeziehungen : δ1 = ε1 − ε1’ δ2 = ε2’ − ε2 γ = ε1 ’ + ε2 δ = δ1 +δ2 dδ dδ dn' = ⋅ = dλ dn' dλ −2 sin γ 2 1 − n' 2 sin 2 γ 2 ⋅ dn ' dλ Für dn’/dλ kann näherungsweise ∆n’/∆λ eingesetzt werden. Daraus folgt für die Ablenkung δ Spektrales Auflösungsvermögen δ = ε1 + ε2 ’ − γ λ dλ Minimale Ablenkung δmin γ δ min. = 2⋅ arc sin (n’ sin ) − γ 2 entspricht einem symmetrischen Strahlendurchgang ε1’=ε2= γ 2 = a⋅ dδ λ dλ dλ = b⋅ dn dλ a – Lichtbündelbreite b – Basis des voll ausgeleuchteten Prismas Beispiele für einige optische Gläser Material N-BK7 F2 N-SF11 Spektrale Auflösung 125 273 510 γ=60° ; a=2 mm ; n’=(nF’+nC’)/2 26 Fraunhoferlinien Hg i 365.0 UV 380 Hg Hg h 404.7 g 435.8 violet 400 blue Cd F’ 480.0 H F 486.1 blue green He Na D e d 546.1 587.6 589.3 Hg green yellow green 500 yellow Cd C’ H C 643.6 656.3 r K A’ 706.5 768.2 He red orange 600 700 Wavelengths Spectral colors 780 nm Auf Grund ihrer exakt definierten Wellenlängen werden die Fraunhoferlinien oft zur Bestimmung der Brechzahl und der Dispersion (Abbesche Zahl) von optischen Materialien genutzt. Gleichseitiges Dispersionsprisma (60°-Prisma) Gleichseitige Prismen zeichnen sich durch die drei 60° Winkel aus. Dieser Prismentyp ist die Standard- variante für die Dispersion eines polychromatischen Lichtstahls. Gleichschenkliges Dispersionsprisma (30°-Prisma) Gleichschenklige Prismen weisen einen Brechungswinkel von 30° auf. LITTROW-Prisma LITTROW-Prismen verbinden die spektrale Zerlegung des Lichtes mit einer Umkehrung des Strah- lengangs. Die Umkehrung erfolgt über die Reflexion an der verspiegelten Rückseite. 27 PELLIN-BROCA-Prisma Das PELLIN-BROCA-Prisma ist ein Dispersionsprisma, das neben der spektralen Zerlegung eine zusätzliche Strahlablenkung um 90° realisiert. Eine Drehung des Prismas um die Achse A ermöglicht ein Durchstimmen der Wellenlänge. Licht, das im Brewsterwinkel einfällt, verlässt dieses auch wieder im Brewsterwinkel, daher passiert ein Lichtstrahl der parallel zur Einfallsebene polarisiert ist das Prisma ohne wesentliche Reflexionsverluste. BREWSTER-Prisma Wenn mit polarisiertem Licht gearbeitet wird, empfiehlt sich die Verwendung von BREWSTER-Prismen. Für die parallel zur Einfallsebene polarisierte Komponente treten nahezu keine Reflexionsverluste auf, wenn die Einstrahlung im Brewsterwinkel αB erfolgt. AMICI-Prisma (Geradsichtprisma) AMICI-Prismen bewirken eine spektrale Zerlegung polychromatischen Lichtes, wobei für eine definierte zentrale Wellenlänge keine Strahlablenkung erfolgt. Die Prismen bestehen aus zwei unterschiedlichen Materialien A und B. Typische Materialkombinationen sind A - Flintglas und B - Kronglas. 28 Technische Daten – Dispersionsprismen Standardwerte Material Maßbereich (Kantenlänge) Maßtoleranz Aktive Fläche (Freie Apertur) Kundenspezifikation 4 ÷ 100 mm ± 0,1 mm 90 % Winkelgenauigkeit ± 10 arcmin Pyramidalfehler ± 10 arcmin Planität (633 nm) Oberflächenqualität (scratch – dig) λ/4 60 – 40 Beschichtung Kundenspezifikation Fassung Kundenspezifikation Prismen können, angepasst an die Anforderungen auch in anderen Qualitätsstufen gefertigt werden. Beispiel : 20-10 ; λ/10 (633 nm) ; Winkelgenauigkeit ca. 3 arcsec 6.2. Reflexionsprismen Reflexionsprismen entsprechen in ihrer Wirkungsweise ebenen Spiegeln. Sie dienen der Strahlablenkung oder der Änderung der Bildlage (Drehung bzw. Umkehr) gegenüber der Objektlage. Reflexionsprismen bestehen aus Glaskörpern mit allseitig planen Flächen. Diese Flächen können verspiegelt sein, oder aber ihre reflektierende Wirkung durch die Totalreflexion erhalten. Es gibt eine große Vielfalt an Prismen, die sich in verschiedene Funktionsgruppen einteilen lassen: 1. Ablenkung des Lichtes ohne Änderung der Bildlage 2. Ablenkung des Lichtes mit Seitenvertauschung 3. Ablenkung des Lichtes mit vollständiger Umkehr der Bildlage (Seiten- und Höhenvertauschung) 4. Ablenkung und Bilddrehung (typisch 90 °) Nachfolgend ist eine Auswahl an Prismen aufgeführt. Diese erhebt bei weitem keinen Anspruch auf Vollständigkeit und deckt auch nicht unsere Fertigungsmöglichkeiten ab. Wenn Sie spezielle Prismen benötigen, übermitteln Sie uns bitte Ihre Anforderungen oder die zu realisierende Aufgabenstellung. Halbwürfelprisma Das Halbwürfelprisma wird vor allem zur 90°Umlenkung verwendet. In diesem Fall erfolgt der Strahleintritt durch eine Kathetenfläche und die Reflexion an der verspiegelten Hypotenuse. Der Lichteinfall durch die Hypotenuse mit zweimaliger Reflexion an den beiden Katheten bewirkt eine Strahlumkehr (PORRO-Prisma). 29 BAUERNFEIND-Prisma BAUERNFEIND-Prismen dienen der Strahlablenkung ohne Seiten- und Höhenvertauschung des Bildes. Der Ablenkwinkel δ hängt ab vom Winkel γ zwischen der Eintritts- und der ersten Reflexions- fläche. Typische Ablenkwinkel sind 45 ° und 60 ° (45 °- bzw. 60 ° -Prisma). In jedem Fall muß die längere Kathetenfläche des Prismas verspiegelt werden, da keine Totalreflexion auftritt. DOVE-Prisma Dieses Prisma bewirkt eine Drehung des Bildes, ohne dass ein parallel zur Hypotenuse einfallendes Lichtbündel eine Richtungsänderung erfährt. Wird das Prisma gegenüber dem Objekt gedreht, erfährt das Bild eine Drehung um den doppelten Drehwinkel. Pentagon-Prisma Das Pentagon-Prisma dient der 90°-Ablenkung. Sein Vorteil gegenüber dem Halbwürfelprisma besteht darin, dass die Ablenkung unempfindlich gegenüber einer geringfügigen Änderung des Einfallswinkels ist. Das Bild ist weder seiten- noch höhenvertauscht. Im Pentagon-Prisma erfolgt keine Totalreflexion. Aus diesem Grund müssen die reflektierenden Flächen verspiegelt werden. 30 Dachkantprisma Das Dachkant-Prisma, auch bezeichnet als AMICIDachkant-Prisma oder Rechtwinkeldachprisma, dient der Strahlumlenkung um 90° mit Bildumkehr. Es stellt eine Kombination aus einem gewöhnlichen, rechtwinkligen Prisma und einer auf der Hypotenusenseite aufgesetzten Dachkante dar. Durch den Dachkant-Prismenteil, wird das Bild in der Mitte gespalten und die Seiten werden vertauscht. Tripelprisma Bei einem Tripelprisma sind drei Reflexionsflächen senkrecht zueinander angeordnet (wie die Seitenflächen einer Würfelecke). Die Einfallsstrahlen werden unabhängig vom Einfallswinkel parallel zu sich, aber mit entgegengesetztem Richtungssinn, reflektiert. Zur Erhöhung der Intensität der reflek- tierten Strahlung ist die Anordnung von mehreren Prismen nebeneinander möglich. Aus diesem Grund wird die Eintritts- und Austrittsfläche in einer hexagonalen Form gefertigt. In diesen Prismen wird die Totalreflexion ausgenutzt. Eine Verspiegelung ist deshalb möglich aber nicht notwendig. Rhomboid-Prisma (Off-Set-Prisma) Das Rhomboid-Prisma dient dem parallelen Versatz des Bildes, ohne seine Orientierung und die Strahlrichtung zu ändern. 31 ABBE-KÖNIG-Prisma Dieses Prisma nutzt das Umkehrsystem nach ABBE-KÖNIG und wird für eine Bildaufrichtung. eingesetzt. Es besteht aus zwei verkitteten Prismen mit einer zusätzlichen Dachkante zur vollständigen Bildumkehr. Technische Daten – Reflexionsprismen Standardwerte Material Maßbereich (Kantenlänge) Maßtoleranz Aktive Fläche (Freie Apertur) Kundenspezifikation 4 ÷ 100 mm ± 0,1 mm 90 % Winkelgenauigkeit ± 10 arcmin Pyramidalfehler ± 10 arcmin Planität (633 nm) Oberflächenqualität (scratch – dig) λ/4 60 – 40 Beschichtung Kundenspezifikation Fassung Kundenspezifikation Prismen können, angepasst an die Anforderungen, auch in anderen Qualitätsstufen gefertigt werden. Beispiel : 20-10; λ/10(633 nm) , Winkelgenauigkeit ca.3 arcsec 32 7. Strahlteiler Strahlteiler dienen der Teilung oder Zusammenführung von Lichtstrahlen. Der Effekt der Strahltrennung kann durch optisch aktive Materialien oder Strahlteilerschichten erfolgen. Abhängig von der Aufgabenstellung muß die Art der strahlteilenden Komponente, ihre Form und das Material ausgewählt werden. Hinsichtlich der funktionalen Wirkung werden drei Grundarten der Strahlteilung unterschieden: • • • Intensitätsaufteilung Spektrale Aufteilung Trennung von Polarisationszuständen Es lassen sich zwei Arten von Strahlteilerschichten klassifizieren : A. B. metallische Strahlteilerschichten dielektrische Strahlteilerschichten Metallische Schichten wirken unabhängig von der Wellenlänge und sind für beliebige Einfallswinkel anwendbar. Der Polarisationszustand des einfallenden Lichtes wird verändert, wobei die Änderung mit zunehmendem Einfallswinkel stärker wird. Allerdings ist dieser Effekt klein im Vergleich zu dielektrischen Teilungsschichten. Oftmals sind auch Kombinationen aus den drei Grundarten umzusetzen bzw. es ist zu beachten, dass die Aufteilung hinsichtlich einer physikalischen Größe die anderen Parameter nicht beeinflusst. Ein Beispiel dafür ist die Intensitätsteilung eines Strahls ohne dessen Polarisationszustand zu ändern. Es ist zu beachten, dass metallische Schichten einen Teil der Strahlung absorbieren. Oftmals wird die Metallschicht mit einer dünnen dielektrischen Schicht (MgF2 oder SiO2) überzogen, um die mechanische Stabilität zu erhöhen. Eine andere Unterscheidung für die Strahlteiler ist durch die Bauform gegeben : Dielektrische Mehrfachschichten bieten die Möglichkeit, das Teilungsverhältnis beliebig einzustellen, ohne dass Absorptionsverluste auftreten. Die Teilung ist stark abhängig von der Wellenlänge und dem Einfallswinkel. • • • Strahlteilerplatten Strahlteilerwürfel Spezielle Bauform Intensitätsstrahlteiler können sowohl monochromatisches als auch polychromatisches Licht (weiß oder ein anderes Band des Spektrums) teilen. Der einfallende Lichtstrahl wird dabei in einen transmittierten und reflektierten Anteil getrennt. Typische Teilungsverhältnisse sind 20:80, 40:70, 50:50 oder 70:30. Das Teilungsverhältnis wird in jedem Fall durch eine Strahlteilerschicht bestimmt. Der Polarisationszustand spielt eine wesentliche Rolle und kann von der Teilerschicht beeinflußt werden. Das gibt die Möglichkeit, auf Grundlage dielektrischer Schichten Polarisatoren herzustellen (siehe Kapitel 8.1.). Auf der anderen Seite kann durch eine spezielle Schichtfolge eine Polarisation vermieden werden, allerdings trifft dieses dann nur für eine Wellenlänge zu. Diese Art spezieller Intensitätsstrahlteiler wird auch als Nichtpolarisierender Strahlteiler bezeichnet. Für diesen Typ sind die Teilungsverhältnisse von 20:80 und 50:50 lieferbar. 33 Selektive Strahlteiler dienen der Trennung des Lichtes in Anteile unterschiedlicher Wellenlängen. Diese Gruppe der Strahlteiler wird im Kapitel 9, Filter, beschrieben. Für die Strahlablenkung bei 45° Lichteinfall gilt : α = γ (n'−1) Zur Vermeidung von störenden Reflexionen an der Rückseite kann diese mit einer AR-Schicht versehen werden, oder die Platte wird mit einem geringen Keilwinkel gefertigt. Polarisierende Strahlteiler trennen die Polarisationszustände s und p voneinander, so dass ein nichtpolarisierter Strahl in seine senkrecht zueinander stehenden Polarisationsanteile aufgeteilt wird. Detaillierte Informationen finden Sie im Kapitel 8, Polarisatoren. 7.1. Strahlteilerplatten Strahlteilerplatten bestehen aus einer planparallelen Platte aus Glas, Quarz oder einem einachsigen Kristall (z.B. CaF2) mit einer dielektrischen oder metallischen Beschichtung. Bei Strahlteilerplatten ist zu beachten, dass ein Strahlversatz in Abhängigkeit von der Plattenstärke und dem Einfallswinkel auftritt. Versatz beim Durchgang durch eine Strahlteilerplatte : υ =d⋅ sin(α − α ' ) cos α ' Technische Daten – Strahlteilerplatten Standardwerte Material Kundenspezifikation 5 ÷ 100 mm Maßbereich (Kantenlänge) Maßtoleranz ± 0,1 mm Aktive Fläche (Freie Apertur) 90 % Planität (633 nm) 1 λ pro Zoll Oberflächenqualität (scratch – dig) 60 – 40 Teilungsverhältnisse (metallisch) Teilungsverhältnisse (dielektrisch) Spektralbereich 20:80 bis 90:10 Breitband : 30:70, 50:50, 70:30 ± 5 % V-Typ : 10:90 bis 90:10 ± 2 % Metallisch : 400 nm ÷ 6 µm Dielektrisch : 300 nm ÷ 10,6 µm Antireflexionsbeschichtung Kundenspezifikation Keilwinkel Kundenspezifikation Fassung Kundenspezifikation Strahlteilerplatten können, angepasst an die Anforderungen, auch in anderen Qualitätsstufen gefertigt werden. Beispiel : 40-20 ; λ/10 (633 nm) 34 7.2. Laser-Auskoppelspiegel Die innerhalb von Laserresonatoren verwendeten Auskoppelspiegel stellen eine spezielle Art der Strahlteilerplatte dar. Sie weisen i.A. einen hohen Reflexionsgrad auf, was die Bezeichnung “Spiegel” begründet. Wesentlich ist aber die Strahlteilungsfunktion, wodurch ein definierter Anteil der Laserstrahlung ausgekoppelt wird. Für den Auskoppelspiegel existiert ein bestimmter Reflexionsgrad Rop, bei dem das Betriebsregime des Auskoppelspiegel für 532 nm Lasers optimal ist. Für den HeNe-Laser zum Beispiel liegt Rop zwischen 95 % und 99 %, bei Festkörperlasern zwischen 20 % und 90 %. Laserspiegel zeichnen sich durch eine hohe Politurgüte aus und besitzen eine hohe Zerstörschwelle. Substratformen : plan, konkav, konkav-konvex Substratmaterialien : Quarzglas, N-BK 7 u.a. Auskoppelspiegel für 1064 nm Technische Daten – Laser-Auskoppelspiegel Standardwerte Material Maßbereich (Kantenlänge) Kundenspezifikation 5 ÷ 100 mm Maßtoleranz -0,1 mm Dickentoleranz ±0,1 mm Aktive Fläche (Freie Apertur) Planität oder Formgenauigkeit (633 nm) Oberflächenqualität (scratch – dig) Spektralbereich 90 % λ/10pro Zoll 10 – 5 300 nm ÷ 6 µm Antireflexionsbeschichtung Kundenspezifikation Fassung Kundenspezifikation Auskoppelspiegel können, angepasst an die Anforderungen, auch in anderen Qualitätsstufen gefertigt werden. Beispiel : λ/20 (633 nm) 35 7.3. Strahlteilerwürfel Strahlteilerwürfel besitzen im Vergleich zur Strahlteilerplatte den Vorteil, dass der transmittierte Strahl keinen Versatz erfährt. Unter Umständen ist auch die gleiche optische Weglänge für den reflektierten und transmittierten Strahl von Bedeutung. Die Strahlteilerwürfel werden i.A. aus zwei verkitteten 90 °-Prismen gefertigt. Durch die Kittschicht wird die thermische Belastbarkeit des Teilers herabgesetzt, was insbesondere bei hohen Laserleistungsdichten zu beachten ist. Die strahlteilende Beschichtung befindet sich auf einer der Hypotenusenseite der verkitteten Prismen, d.h. einer Würfeldiagonalfläche und ist auf einen Strahleinfall von 45° ausgerichtet. Technische Daten – Strahlteilerwürfel Standardwerte Material Kundenspezifikation Maßbereich (Kantenlänge) 5 ÷ 50 mm Maßtoleranz ± 0,1 mm Aktive Fläche (Freie Apertur) 80 % Planität (633 nm) 1 λ pro Zoll Oberflächenqualität (scratch – dig) 60 – 40 Teilungsverhältnisse (metallisch) Teilungsverhältnisse (dielektrisch) Spektralbereich 20:80 bis 90:10 Breitband : 30:70, 50:50, 70:30 ± 5 % V-Typ : 10:90 bis 90:10 ± 2 % Metallisch : 350 nm ÷ 1500 nm Dielektrisch : 400 nm ÷ 1500 nm Antireflexionsbeschichtung Kundenspezifikation Fassung Kundenspezifikation Strahlteilerwürfel können, angepasst an die Anforderungen, auch in anderen Qualitätsstufen gefertigt werden. Beispiel : 20-10 ; λ/10 (633 nm) 36 7.4. Pentagon-Strahlteiler Die Funktionsweise des Pentagon-Strahlteilers ist mit der des Strahlteilerwürfels vergleichbar. Aber das Bild wird in einem weiten Winkelbereich nicht umgekehrt und der Ablenkwinkel ist unabhängig vom Einfallswinkel. Dieser Strahlteilertyp findet vorrangig Anwendung, wenn die präzise Justage in einem optischen System kompliziert oder nicht ausreichend möglich ist. Der Strahlteiler besteht aus einem Pentagonprisma und einem Keil, zwischen denen eine dielektrische Schicht ist. Die Reflexionsfläche des Pentagonprismas muss verspiegelt werden. Technische Daten – Pentagon-Strahlteiler Standardwerte Material Kundenspezifikation 5 ÷ 30 mm Maßbereich (Kantenlänge) Maßtoleranz ± 0,1 mm Ablenkgenauigkeit für 90°-Strahl ± 2 arcmin Ablenkgenauigkeit für 0°-Strahl ± 1 arcmin Aktive Fläche (Freie Apertur) 90 % Planität (633 nm) 1 λ pro Zoll Oberflächenqualität (scratch – dig) 60 – 40 Teilungsverhältnisse (metallisch) Teilungsverhältnisse (dielektrisch) Spektralbereich 10:90 bis 90:10 Breitband : 30:70, 50:50, 70:30 ± 5 % V-Typ : 10:90 bis 90:10 ± 2 % Metallisch : 350 nm ÷ 1500 nm Dielektrisch : 400 nm ÷ 1500 nm Antireflexionsbeschichtung Kundenspezifikation Fassung Kundenspezifikation Pentastrahlteiler können, angepasst an die Anforderungen, auch in anderen Qualitätsstufen gefertigt werden. Beispiel : 20-10 ; λ/10 (633 nm). Hinsichtlich der Strahlablenkung werden 3 Genauigkeits-klassen gefertigt : ±1 arcmin ±30 arcsec ±15 arcsec 37 7.5. Spezielle prismatische Strahlteiler Unter diesem Punkt sei zunächst das KösterPrisma hervorgehoben. Dieses dient der Aufteilung eines Strahls in zwei parallele Teilstrahlen. Der Abstand der Austrittsstrahlen ist abhängig von der Höhe der Einstrahlung und kann somit variiert werden. Der neben dem KÖSTER-Prisma darge- stellte spezielle Strahlteiler (ParallelstrahlTeilerprisma) dient ebenfalls der Erzeugung zweier paralleler Strahlen. In diesem Fall sind die Ausbreitungsrichtung des einfallenden Strahles und der Ausgangsstrahlen im Rahmen der Toleranzen identisch. Köster-Primsa Parallelstrahl-Teilerprisma Technische Daten – Spezielle prismatische Strahlteiler Standardwerte Material Kundenspezifikation Maßbereich (Kantenlänge) 5 ÷ 30 mm Maßtoleranz ± 0,1 mm Ablenkgenauigkeit für 90°-Strahl ± 2 arcmin Aktive Fläche (Freie Apertur) 90 % Planität (633 nm) 1 λ pro Zoll Oberflächenqualität (scratch – dig) Teilungsverhältnisse Spektralbereich 60 – 40 Metallisch : 10:90 bis 90:10 Dielektrisch : 10:90 bis 90:10 Metallisch : 350 nm ÷ 1500 nm Dielektrisch : 400 nm ÷ 1500 nm Antireflexionsbeschichtung Kundenspezifikation Fassung Kundenspezifikation Die prismatischen Strahlteiler können, angepasst an die Anforderungen, auch in anderen Qualitätsstufen gefertigt werden. Beispiel : 40-20 ; λ/10 (633 nm); <30 arcsec 38 8. Polarisatoren Der Polarisationszustand des Lichtes wird durch drei Parameter beschrieben, die Orientierung (links oder rechts), den Grad der Elliptizität und der Richtung der Hauptachse der Ellipse. Der Normalzustand der Polarisation ist elliptisch. Lineare oder zirkulare Polarisation stellen Spezialfälle dar. Die optischen Polarisationskomponenten basieren auf zwei fundamentalen Phänomenen der Polarisation durch Reflexion und der Polarisation durch Doppelbrechung. 8.1. Brewster-Platten-Polarisator Nach den Fresnelschen Formeln für die Reflexion wird bei einem bestimmten Einfallswinkel, dem Brewsterwinkel α B = arctan (nGlas/nLuft), die parallel zur Einfallsebene schwingende Komponente nicht reflektiert. Damit enthält der reflektierte Lichtstrahl nur die senkrecht schwingende Komponente und ist vollständig linear polarisiert. Für die Reflexionskoeffizienten rs und rp gilt : 2 rS = sin (2 α B – 90°) rP = 0 Die transmittierte Komponente Schwingungsrichtungen. enthält beide Beispiele für Brewsterwinkel αB und Reflexionsgrade rs αB rS Material n λ Quarzglas 546,1 nm 1,460 55,6° 13,1 % N-BK7 546,1 nm 1,5167 56,6° 15,5 % N-SK2 546,1 nm 1,6099 58,2° 19,8 % CaF2 5 µm 1,3991 54,4° 10,4 % Ge 5 µm 4,02 76,0° 78,0 % Si 5 µm 3,43 73,7° 71,0 % 39 Vielplatten-Polarisatoren Polarisatoren, die auf einer Einfachreflexion im Brewsterwinkel basieren, sind in ihren technischen Daten den planparallelen Platten identisch (siehe Abschnitt 5). Der Grad der Polarisation, resultierend von einer einzigen Reflexion, ist relativ gering und in der Praxis wird eine Zahl von Platten parallel zueinander angeordnet. Der Kontrast K eines solchen Polarisators, bestehend aus N Platten, wird durch das Verhältnis der transmittierten Intensitäten mit p- und s-Polarisation beschrieben. n 2 +1 T K = P = TS 2n 4N Wir fertigen Mehrplatten-Polarisatoren in verschiedenen kundenspezifischen Ausführungen an. Zwei Varianten sind nachfolgend dargestellt. Während bei der ersten einfachen Variante ein Strahlversatz zu verzeichnen ist, kann dieser durch die Hinzufügung entgegengesetzt orientierter Platten kompensiert werden. 8.2. Dielektrische Polarisatoren Dielektrische Polarisationsplatten Der Effekt der Polarisation durch Reflexion kann wesentlich besser auf Grundlage von dielektrischen Schichten ausgenutzt werden. Gegenüber der Polarisation durch einfache Reflexion weisen beide Teilstrahlen einen hohen Polarisationsgrad auf. Dielektrische Polarisationsplatten bestehen aus einer planparallelen Platte mit einer dielektrischen Vielfachschicht, die für eine Wellenlänge die maximale Differenz zwischen den Koeffizienten für die p- und s-Polarisation erzeugt. Der Polarisator wird im optischen Strahlengang im Brewsterwinkel justiert. Er ist für eine spezielle Wellenlänge konstruiert. Das typische Kontrastverhältnis beträgt 500:1. 40 Technische Daten – Dielektrische Polarisationsplatten Standardwerte Material Kundenspezifikation 5 ÷ 50 mm Maßbereich (Kantenlänge bzw. Durchmesser) Maßtoleranz -0,1 mm Dickentoleranz ±0,1 mm Aktive Fläche (Freie Apertur) Spektralbereich 90 % 500 nm ÷ 1500 nm Planität (633 nm) 1 λ pro Zoll Oberflächenqualität (scratch – dig) 60-40 Rs >99,8 % Rp <10 % Ts <0,2 % Tp >90 % Kontrastverhältnis 500:1 2 Maximale Belastbarkeit 500 MW/cm Antireflex-Beschichtung Kundenspezifikation Fassung Kundenspezifikation Dielektrische Polarisationsplatten können, angepasst an die Anforderungen, auch in anderen Qualitätsstufen gefertigt werden. Dielektrische Polarisationswürfel Dielektrische Polarisationswürfel bestehen aus zwei verkitteten Rechtwinkelprismen mit einer dielektrischen Vielfachschicht. Die Transmission für die ppolarisierte Komponente ist sehr hoch. Die sKomponente wird hingegen reflektiert. Die dielektrische Schicht wird so aufgebaut, dass immer ein Einfall im Brewsterwinkel vorliegt. Die Würfelhälften werden aus Flintglas hergestellt. Diese Polarisatoren können breitbandig eingesetzt werden, jedoch auf Grund der Kittschicht nur bei geringeren Leistungsdichten. Technische Daten – Dielektrische Polarisationswürfel Standardwerte Material Maßbereich (Kantenlänge bzw. Durchmesser) Maßtoleranz Aktive Fläche (Freie Apertur) Spektralbereich Kundenspezifikation 10 ÷ 50 mm ±0,1 mm 90 % 500 nm – 1500 nm 41 Planität (633 nm) 1 λ pro Zoll Oberflächenqualität (scratch – dig) 60-40 Rs >99,8 % Rp <10 % Ts <0,2 % Tp >90 % Kontrastverhältnis 500:1 2 Maximale Belastbarkeit 20 MW/cm Antireflex-Beschichtung Kundenspezifikation Fassung Kundenspezifikation Dielektrische Polarisationswürfel können, angepasst an die Anforderungen, auch in anderen Qualitätsstufen gefertigt werden. 8.3. Doppelbrechende Polarisatoren Die Eigenschaft anisotroper Kristalle, einen auf den Kristall auftreffenden Lichtstrahl in zwei Komponenten zu zerlegen, wird als Doppelbrechung bezeichnet. Die beiden Komponenten werden als ordentlicher und außerordentlicher Strahl bezeichnet. Sie sind senkrecht zueinander linear polarisiert. Für die beiden Komponenten sind unterschiedliche Brechungsindexe relevant, die mit no (ordentlicher Strahl) und ne (außerordentlicher Strahl) bezeichnet werden. Während no richtungsunabhängig ist, weist ne ein anisotropes Verhalten auf. Ein Maß für die Doppelbrechung bietet die maximale Differenz zwischen no und ne, die in der Richtung senkrecht zur optischen Achse auftritt. Beispiele doppelbrechender Kristalle (Werte gelten für λ = 589,3 nm) Material no ne ne-no Art der Doppelbrechung CaCO3 SiO2 LiNbO3 MgF2 1,6584 1,5442 2,3002 1,3780 1,4864 1,5533 2,2147 1,3890 -0,1720 +0,0091 -0,0855 +0,0110 Negativ Positiv Negativ Positiv GLAN-TAYLOR-Polarisatoren Die Funktionsweise des Glan-Taylor-Polarisators ist ähnlich der des Glan-Thompson-Polarisators. Im Fall des Glan-Taylor-Typs sind die beiden Prismen durch einen Luftspalt mit ca. 0,05 mm Stärke getrennt. Die Luftspaltversion ermöglicht höhere Leistungsdichten im Vergleich zur verkitteten Variante, aber die Akzeptanz wird reduziert. Glan- Taylor-Polarisatoren werden i.A. so konstruiert, dass die Eintritts- und Austrittsfläche senkrecht zum Strahl liegen. Die inneren Flächen werden so ausgerichtet, dass der ordentliche Strahl an der ersten Fläche total reflektiert wird. In diesem Fall beträgt der Akzeptanzwinkel 8°. 42 Technische Daten – GLAN-TAYLOR-Polarisatoren Standardwerte Material Kalkspat 300 ÷ 2500 nm Spektralbereich 5 ÷ 20 mm Maßbereich (Kantenlänge) Maßtoleranz ±0,1 mm Aktive Fläche (Freie Apertur) 90 % Parallelität < 5 arcmin 5 Kontrastverhältnis 10 Planität (633 nm) λ/4 Oberflächenqualität (scratch – dig) 60-40 cw : < 100 W/cm2 Maximale Belastbarkeit Pulse (10 ns) : < 200 MW/cm Seitenfenster Kundenspezifikation Fassung Kundenspezifikation 2 WOLLASTON-Prisma Die zwei senkrecht zueinander polarisierten Ausgangsstrahlen werden abhängig vom Winkel zwischen Eintrittsfläche und der inneren Fläche in unterschiedliche Richtungen abgelenkt. Dieser Polarisator besteht aus zwei verkitteten Rechtwinkelprismen, deren optische Achsen senkrecht zueinander orientiert sind. Daraus folgt, dass der ordentliche Strahl des ersten Prismas zum außerordentlichen Strahl im zweiten Prisma wird. Technische Daten – WOLLASTON-Prismen Standardwerte Material Spektralbereich Kontrastverhältnis Ablenkungswinkel a Maßbereich (Kantenlänge) Maßtoleranz Aktive Fläche (Freie Apertur) Parallelität Planität (633 nm) Oberflächenqualität (scratch – dig) Fassung Maximale Belastbarkeit Kalkspat Quarz MgF2 350 ÷ 2500 nm 200 ÷ 2800 nm 140 ÷ 6000 nm 10 5 10 5 10 5 1° - 20° 0,1° - 2° 0,1° - 2° 5 ÷ 20 mm 5 ÷ 25 mm 5 ÷ 15 mm ±0,1 mm 90 % < 5 arcmin λ/4 60-40 Kundenspezifikation cw : < 20 W/cm 2 Pulse (10 ns) : < 100 MW/cm 2 43 ROCHON-Prismen Diese Polarisatoren ähneln den Wollaston-Prismen. Sie bestehen aus zwei verkitteten Rechtwinkelprismen. Die Prismen sind in Bezug zur optischen Achse derart geschnitten, dass der ordentliche Strahl beim Durchgang durch den Polarisator keine Richtungsänderung erfährt und der außerordentliche Strahl abgelenkt wird. Um diesen Effekt zu erhalten, muß die optische Achse des Eingangsprismas senkrecht zur Eintrittsfläche sein und damit parallel zum einfallenden Strahl. In diesem Fall existiert nur ein Brechungsindex no. Im zweiten Prisma gilt für den ordentlichen Strahl unverändert der gleiche Brechungsindex und es erfolgt keine Strahlablenkung. Für den außerordentlichen Strahl hingegen gilt der Brechungsindex ne, woraus sich eine Strahlablenkung ergibt, die sich noch einmal beim Strahlaustritt verstärkt. Technische Daten – ROCHON-Prismen Standardwerte Material Spektralbereich Kontrastverhältnis Ablenkungswinkel a Maßbereich (Kantenlänge) Maßtoleranz Aktive Fläche (Freie Apertur) Kalkspat Quarz MgF2 350 ÷ 2500 nm 200 ÷ 2800 nm 140 ÷ 6000 nm 10 5 10 5 0,1° - 1° 0,1° - 1° 5 ÷ 15 mm 5 ÷ 25 mm 5 ÷ 15 mm ±0,1 mm 90 % < 5 arcmin Planität (633 nm) λ/4 pro Zoll Fassung 5 1° - 10° Parallelität Maximale Belastbarkeit 10 cw : < 20 W/cm2 Pulse (10 ns) : < 100 MW/cm 2 Kundenspezifikation Strahlversatz-Polarisatoren Diese Polarisatoren bewirken eine Aufspaltung unpolarisierten Lichtes in zwei senkrecht zueinander linear polarsierte Teilstrahlen, die parallel zueinander und zum Einfallsstrahl verlaufen. Der Abstand der Strahlen ist abhängig von der Wellenlänge und proportional zu der Länge des Polarisators. Die Strahlversatzerzeugung beruht auf der Ablenkung des außerordentlichen Strahls im Kristall, wenn der Winkel zwischen dem Strahl und der optischen Achse ungleich 0° oder 90° ist. Im Fall, der Winkel beträgt 45°, gilt für die Ablenkung ϕ des außerordentlichen Strahls : n2 π 1 ϕ = 1 − e2 [rad] 4 2 no Der ordentliche Strahl passiert den Polarisator ohne Ablenkung. 44 Technische Daten – Strahlversatz-Polarisatoren Standardwerte Material Spektralbereich Maßbereich (Kantenlänge) Strahlversatz Kalkspat Quarz MgF2 300 ÷ 2500 nm 200 ÷ 2800 nm 140 ÷ 6000 nm 5 ÷ 20 mm 5 ÷ 20 mm 5 ÷ 20 mm 0,1 mm ÷ 4 mm 5 µm ÷ 100 µm 5 µm ÷ 100 µm Planität (633 nm) λ/4 Maßtoleranz ±0,1 mm Aktive Fläche (Freie Apertur) Parallelität 90 % ≤ 3 arcsec Fassung Kundenspezifikation 8.4. Verzögerungsplatten Verzögerungsplatten beruhen ebenfalls auf dem Effekt der Doppelbrechung. Es erfolgt wiederum eine Aufspaltung eingestrahlten Lichtes in zwei Komponenten, die sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit im Kristall fortbewegen, aber keine räumliche Trennung erfahren. Dadurch kann in Abhängigkeit von der Plattendicke eine definierte Phasenverschiebung zwischen den Komponenten realisiert werden. Die räumliche Verschiebung der beiden Komponenten ordentlicher und außerordentlicher Strahl (die Verzögerung oder Phasenverschiebung) berechnet sich nach : 2π Γ= (n e − n o ) d λ Für ein bestimmtes Material mit gegebenen Brechungsindizees und einer festgelegten Laserwellenlänge hängt die Verschiebung nur noch von der Dicke der Platte ab. Wenn die Plattendicke gleich der Phasenverschiebung von λ/4 gewählt wird, erhält man eine zero order λ/4-Verzögerungsplatte : d= λ 4 (n e − n o ) Im Fall von λ/2 entsprechend eine zero order λ/2Verzögerungsplatte : d= λ 2 (n e − n o ) Da zero order Verzögerungsplatten fertigungstechnisch schwer zu realisieren sind, werden auch Verzögerungsplatten höherer Ordnung hergestellt, bezeichnet mit multiple order. Für λ/4 – Platten gilt : dm = mλ λ + ne − no 4 (n e − n o ) Für λ/2 – Platten gilt : dm = mλ λ + n e − n o 2 (n e − n o ) Verzögerungsplatten dienen der Änderung und Analyse des Polarisationszustandes des Lichtes. Sie finden insbesondere bei optischen Isolatoren und elektrooptischen Modulatoren Anwendung. Durch die Materialkombination von SiO2 und MgF2 ist es auch möglich achromatische Verzögerungsplatten herzustellen. 45 λ/4 – Verzögerungsplatte λ/2 - Verzögerungsplatte Zero order (0. Ordnung) Muliple order Technische Daten – Verzögerungsplatten (λ λ/2 und λ/4) Standardwerte Material Spektralbereich Verzögerungstoleranz Maßbereich (Kantenlänge) Maßtoleranz Aktive Fläche (Freie Apertur) Parallelität Oberflächenqualität (scratch – dig) Planität (633 nm) Antireflexionsbeschichtung Maximale Belastbarkeit Fassung Quarz MgF2 200 ÷ 2800 nm 140 ÷ 6000 nm λ/100 ÷ λ/300 λ/100 ÷ λ/300 10 ÷ 50 mm ±0,1 mm 80 % ≤ 3 arcsec 40-20 λ/4 Kundenspezifikation (R ≤ 0,20 %) cw : < 20 W/cm 2 Pulse (10 ns) : < 100 MW/cm 2 Kundenspezifikation 46 Technische Daten – Achromatische Verzögerungsplatten (λ λ/2 und λ/4) Standardwerte Material Quarz + MgF2 Spektralbereich 460 ÷ 680 nm Verzögerungstoleranz Maßbereich (Kantenlänge) Maßtoleranz Aktive Fläche (Freie Apertur) Parallelität Oberflächenqualität (scratch – dig) Planität (633 nm) Antireflexionsbeschichtung Maximale Belastbarkeit Fassung λ/50 10 ÷ 50 mm ±0,1 mm 80 % ≤ 3 arcsec 40-20 λ/4 Kundenspezifikation (R ≤ 0,2 %) cw : < 20 W/cm 2 Pulse (10 ns) : < 100 MW/cm 2 Kundenspezifikation 8.5. Keildepolarisatoren Ein Depolarisator wandelt polarisierte Strahlung in Strahlung mit unpolarisiertem Charakter (pseudorandom) um. Die Depolarisation basiert dabei auf der örtlichen Überlagerung verschieden gedrehter Polarisationszustände. Der Keilpolarisator nach Hanle besteht aus einem Keilpaar. Die erste Komponente ist doppelbrechend. Die schnelle Achse ist in der Regel 45° zu dem Keil orientiert. Die zweite Komponente, der Gegenkeil, korrigiert die Winkelablenkung und wird aus einem Material mit ähnlichem Brechungsindex hergestellt, ist aber nicht doppelbrechend. Technische Daten – Keildepolarisatoren Standardwerte Spektralbereich 200 ÷ 2800 nm Maßbereich (Kantenlänge) 10 ÷ 50 mm Parallelität ≤ 5 arcmin Politurgüte 60-40 Aktive Fläche 90 % Ebenheit (633 nm) Fassung λ/4 Kundenspezifikation 47 9. Filter 9.1. Farbglasfilter Farbglasfilter besitzen eine selektive Absorption im optischen Wellenlängenbereich. Die Filterwirkung wird durch die Eigenschaft des Glases hervorgerufen, kann aber zusätzlich durch eine dielektrische Beschichtung modifiziert werden. Die wichtigsten Filterkennzahlen sind der spektrale Transmissionsgrad τ(λ) und der spektrale Reintransmissionsgrad τi(λ). Der spektrale Transmissionsgrad τ(λ) wird durch das Verhältnis des durchgelassenen spektralen Strahlungsflusses zu dem auffallenden Strahlungsfluss definiert. Es werden mit dieser Definition die Reflexionsverluste P(λ) an Vorder- und Rückseite des Filters berücksichtigt. Der spektrale Reintransmissionsgrad τi(λ) abstrahiert von den Reflexionsverlusten und versteht sich per Definition als das Verhältnis des ausdringenden Rechteck- oder Kreis-Form spektralen Strahlungsflusses zu dem eingedrungenen Strahlungsfluss. Der Zusammenhang zwischen τ(λ) und τi(λ) ist gegeben durch : τ ( λ ) = P (λ ) ⋅ τ i (λ ) mit R(λ),den wellenlängenabhängigen Reflexionsverlusten an Eintritts- und Austrittsfläche. Eine korrekte Berechnung der Reflexionsverluste erfolgt über die Formel : 2 n −1 n −1 P (λ ) = 1 − 2 + n + 1 n + 1 4 Elliptische Formen 48 Technische Daten – Farbglasfilter Standardwerte Substratmaterial Maßbereich (Durchmesser, Kantenlänge) Maßtoleranz Kundenspezifikation 4 ÷ 150 mm -0,1 mm Aktive Fläche (Freie Apertur) 90 % Dickentoleranz ± 0,02 mm Planität (633 nm) 2 λ pro Zoll Oberflächenqualität (scratch – dig) Parallelität 60 – 40 < 15 arcmin Beschichtung Kundenspezifikation Fassung Kundenspezifikation Filter können, angepasst an die Anforderungen, auch in anderen Qualitätsstufen gefertigt werden. Beispiel : 40-20; λ/10 (633 nm), Parallelität im Bereich 1 – 3 arcsec 9.2. Neutralfilter Der spektrale Transmissionsgrad von Neutralfiltergläsern weist in einem definiertem Spektralbereich nur eine schwache Abhängigkeit auf. Die Gläser werden daher zur aselektiven Lichtabschwächung angewendet. Da die Schott-Neutralgläser gleichmäßig durchgefärbt sind, besteht ein einfacher formelmäßiger Zusammenhang zwischen dem gewünschten Transmissionsgrad τ(λ) und der erforderlichen Filterdicke d. 1 1 − lg R (λ ) τ (λ ) 1 lg τ i1 (λ )) Die Lichtabschwächung wird durch die optische Dichte D beschrieben, die von der Dicke und der internen Transmission des Glases abhängt. Es gilt : lg d= D = log(1 / τ (λ )) τ i1 (λ ) = Reintransmissionsgrad für Dicke 1 mm und R (λ ) = Reflexionsgrad mit Technische Daten – Neutralfilter Standardwerte Substratmaterial Maßbereich (Durchmesser, Kantenlänge) Maßtoleranz Aktive Fläche (Freie Apertur) Kundenspezifikation 4 ÷ 160 mm -0,1 mm 90 % Dickentoleranz ± 0,02 mm Planität (633 nm) 2 λ pro Zoll Oberflächenqualität (scratch – dig) Parallelität 60 – 40 < 15 arcmin Beschichtung Kundenspezifikation Fassung Kundenspezifikation Filter können, angepasst an die Anforderungen, auch in anderen Qualitätsstufen gefertigt werden. Beispiel : 40-20; λ/10 (633 nm); Parallelität im Bereich 1 – 3 arcsec 49 9.3. Interferenzfilter Die spektrale Wirkung dieser Filter beruht auf der Erscheinung der Interferenz bei mehrfachen Reflexionen in Dünnschichtsystemen. Interferenzfilter bestehen aus einem Substrat, auf dem ein dielektrisches Mehrschichtsystem aufgebracht ist. Die Auswahl des Substratmaterials richtet sich nach der jeweiligen Anforderung, z.B. NBK7, Quarzglas oder auch ein Farbglas. Funktional lassen sich die Interferenzfilter in drei Gruppen unterteilen : Bandpassfilter : Transmission eines definierten Spektralbereiches und Blockung der sich anschließenden Bereiche Langpassfilter : Sperrung eines kurzwelligen Bereiches Kurzpassfilter : Sperrung eines langwelligen Bereiches Langpassfilter Kurzpassfilter Technische Daten – Interferenzfilter Standardwerte Substratmaterial Maßbereich (Durchmesser, Kantenlänge) Maßtoleranz Aktive Fläche (Freie Apertur) Dickentoleranz Planität (633 nm) Oberflächenqualität (scratch – dig) Parallelität Kundenspezifikation 4 ÷ 150 mm -0,1 mm 90 % ± 0,1 mm 2 λ pro Zoll 60 – 40 < 15 arcmin Beschichtung Kundenspezifikation Fassung Kundenspezifikation Filter können, angepasst an die Anforderungen auch in anderen Qualitätsstufen gefertigt werden. Beispiel : 20-10; λ/10 (633 nm); 3 arcsec 50 10. Elektro-optische Modulatoren Elektro-optische Modulatoren basieren auf dem Effekt der spannungsinduzierten Doppelbrechung. Pockels-Zellen stellen einen Typ der EOM’s dar, die über eine angelegte Spannung an die Zelle eine linear abhängige steuerbare Doppellbrechung ermöglichen. Die Zelle enthält einen uniaxialen Kristall, der biaxial wird, sofern ein elektrisches Feld angelegt wird. Ist die neue induzierte Achse 45° ausgerichtet zu der Polarisationsebene eines einfallenden Lichtstrahls, dann wird der Lichtstrahl in zwei senkrecht zueinander polarisierte Teilstrahlen aufgesplittet. Die Teilstrahlen passieren den Kristall auf Grund der induzierten unterschiedlichen Brechungsindizees mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Diese induzierte Doppelbrechung ∆n ist proportional zum angelegten elektrischen Feld. Über die Kristalllänge I gibt es somit eine gesteuerte Fasenverschiebung zwischen den beiden Teilstrahlen, die für die Strahlmodulation genutzt wird. Γ= 2π 1. Pockels Zellen, die einen longitudinalen elektrooptischen Effekt nutzen. In diesem Fall verläuft das angelegte elektrische Feld parallel zur Richtung des einfallenden Lichtstrahls. 2. Pockels Zellen, die einen transversalen elektrooptischen Effekt nutzen. In diesem Fall verläuft das angelegte elektrische Feld senkrecht zur Richtung des einfallenden Lichtstrahls. Für diesen Modulator-typ ist die Halbwellenspannung indirekt proportional zur Kristalllänge und direkt proportional zum Abstand der Elektroden. Bsp. für LiNbO3: ∆nl λ λ ist dabei die Wellenlänge des einfallenden Strahls. Die Spannungsempfindlichkeit der Pockels Zellen ist durch die Halbwellenspannung Uλ/2 gegeben. Das ist die Spannung, die erforderlich ist um eine Phasenverschiebung von =180° zu erhalten. Für =90° wird die sogenannte Viertelwellenspannung Uλ/4 benötigt. Es gilt für die Halbwellenspannung: Es gibt zwei grundlegende Konfigurationsarten für die Pockels Zellen, transversal und longitudinal: Uλ = 2 λ 3 2no r22 ⋅ d l r22 – elektro-optischer Koeffizient 51 10.1. KDDP Pockels Zellen unabhängig von der Kristallapertur. Die Kontrastverhältnisse betragen >1000:1. KDDP-Kristalle sind ein häufig verwendetes Material für Pockels-Zellen, die im UV, VIS und NIR-Bereich eingesetzt werden. Der große elektro-optische Koeffizient resultiert in der geringsten Betriebsspannung aller Kristalle der [x]DP-Familie. Die relativ große Dielektrizitätskonstante führt zu einer homogenen Feldverteilung über der Kristallapertur. KDDP-Kristalle sind im Bereich 350 – 1500 nm transparent und können bei sehr hohen optischen Leistungsdichten eingesetzt werden, so dass KDDP ein Basismaterial für Pockels Zellen im Hochleistungslaserbereich ist. Die Serien C100[x] und C2002 werden aus hochqualitativem z-0°-KDDP-Kristallen hergestellt. Sie beinhalten Einzel- und Doppelkristall-Zellen. Um ein longitudinales elektrisches Feld hoher Uniformität zu erhalten werden ringförmige GoldChrom-Elektroden verwandt. Alle Zellen sind zum Schutz gegen atmosphärisches Wasser und zur Vermeidung von Reflexionsverlusten mit einer Brechungsindex angepassten Suspension (indexmatching liquid) gefüllt. Die Quarzglasfenster werden optional mit einer äußeren AR-Schicht versehen. Bezüglich der standardmäßig genutzten longitudinalen Feldkonfiguration ist die Betriebsspannung Daten der KDDP Pockels Zellen Serie Material KDDP Spektralbereich 350 – 1500 nm Kontrastverhältnis C 100(x) 1000:1 C 2002 800:1 Maximale Leistungsdichte 600 MW/cm Anstiegszeit 2 < 1 ns Minimale Pulsdauer 2 ns Wellenfrontdeformation Standard λ/5 Spezial λ/10 Technische Spezifikation – KDDP Pockels Zellen Typ C 1001 C 1002 Kristall C 1003 C 2002 KDDP Apertur [mm] 8 10 – 12 10 10 630 nm 1.9 1.9 1.9 0.95 1064 nm 3.2 3.2 3.2 1.6 Maximale Spannung [kV] 7.5 7.5 7.5 5.0 Kapazität [pF] 10 11 11 12 Doppelt konzentrisch konzentrisch Viertelwellenspannung [kV] konzentrisch Anschlussstecker H.V.BNC BNC Zellen-Durchmesser [mm] 35 35 35 36 Zellen-Länge [mm] 35 40 35 53 > 98 > 98 > 98 > 97 Maximale Transmission mit ARBeschichtung [%] Optionen: • • • Modifikation der Standardtypen nach Kundenspezifikation Integrierter Q-switch (feste Verbindung mit justierbarem Polarisator) Ausführung als Trockenzelle (d.h. ohne Verwendung der index matching liquid) 52 Hauptabmessungen: C 1001 C 1002 C 1003 C 2002 10.2. LiNbO3 Pockels Zellen Lithiumniobat ist mit seinen speziellen Eigenschaften ein bevorzugtes Material für die Pockels Zellen. Das betrifft insbesondere den großen elektro-optischen Koeffizienten, die Transparenz im Bereich 400 nm bis 4,5 µm und den hohen Schmelzpunkt von 1250°C. Auf Grund der Kristallhärte und seiner Resistenz benötigt der Kristall im Gegensatz zu den KDDP-Zellen keinen zusätzlichen Schutz, Die Serie C104[x] basiert auf einer transversalen E-Feld-Konfiguration mit einer relativ geringen Viertelwellenspannung. Gold-Chrom-Elektroden längs zweier Seitenflächen liefern eine homogene Feldverteilung über der Apertur. Die Kristalle sind so orientiert, dass die Ausbreitung des transmittierten Laserstrahls in Richtung der z-Achse erfolgt. Auf Grund des hohen Brechungsindex von LiNbO3 (für 1064 nm gilt : n0= 2,20 und ne=2,15) empfiehlt sich eine AR-Beschichtung der Eintritts- und Austrittsfläche. Die Kristallflächen der Zellen C1045 und C1045S sind im Brewsterwinkel konfiguriert, so dass eine AR-Schicht nicht notwendig ist. Durch den polarisierenden Effekt der Brewster-Flächen ist kein separater Polarisator erforderlich. C1045S ist speziell für den Er:YAG-Laser konzipiert. Die Zelle wird durch Saphirfenster abgeschlossen und ist mit Stickstoff gefüllt. Daten der LiNbO3 Pockels Zellen Serie Material Spektralbereich LiNbO3 400 nm – 4500 nm Kontrastverhältnis 200:1 Transmission mit AR-Beschichtung 98% Maximale Leistungsdichte Anstiegszeit 2 200 MW/cm , (1 Hz) ca. 2 ns Minimale Pulslänge Wellenfrontdeformation 5 ns Standard / Spezial λ/4 / λ/8 53 Technische Spezifikation – LiNbO3 Pockels Zellen Typ C 1041 C 1043 C 1044A Kristall C 1045S 4 6 8 8 5 633 nm 0,350 0,400 0,575 0,575 0,400 1064 nm 0,700 0,800 1,150 1,150 0,800 5 1,650 3000 nm Max. Spannung [kV] 3.0 Kapazität [pF] 20 Anschluss-Stecker 2.5 5 25 terminals concentric 2 concentric M2 Zellen-Durchmesser [mm] Zellen-Länge [mm] Kristalloberfläche Optionen: • • • • C 1045 LiNbO3 Apertur [mm] Viertelwellenspannung [kV] C 1044B concentric HV BNC 17 36 36 24 x 40 24 x 50 35 28 34 35 35 36 44 plan / plan Brewster Modifikation der Standardtypen nach Kundenspezifikation Integrierter Q-switch (feste Verbindung mit justierbarem Polarisator) Ausführung als Fasen-Modulator Doppel-Kristall-Version Hauptabmessungen: C 1041 C 1043 C 1044A C 1044B C 1045 54 Stichwortverzeichnis ABBE-KÖNIG-Prisma 32 Linsen bester Form Achromat Achromatische Verzögerungsplatten AMICI-Dachkantprisma 13 Linsensysteme 13 7 47 LITTROW-Prisma 27 31 Meniskus AMICI-Geradsichtprisma 28 Mikroskopobjektiv 13 Antireflexionsbeschichtung 15 Neutralfilter 49 Apochromat 13 Objektive 13 BAUERNFEIND-Prisma 30 Off-Set-Prisma 31 13 9 Bikonkavlinse 8 Okular Bikonvexlinse 7 30 37 BREWSTER-PlattenPolarisator BREWSTER-Prisma 28 Optische Gläser ParallelstrahlTeilerprisma PELLIN-BROCAPrisma Pentagon-Prisma CCD-Kamera-Objektiv 13 Pentagon-Strahlteiler Dachkantprisma Dispersionsprisma (30°, 60°) Doppelbrechende Polarisatoren DOVE-Prisma Elektro-optische Modulatoren Expander 31 Plankonkavlinse 8 27 Plankonvexlinse 7 42 PlanparallelePlatten 21 30 Planspiegel 17 51 Polarisationsplatten 39 14 Polarisationswürfel 41 Farbglasfilter 48 Polarisatoren 33 Fenster 22 Prismen 25 Fernrohr 13 Reflexionsprismen 29 Filter 39 Rhomboidprisma 32 Geradsichtprisma GLAN-TAYLORPolarisatoren Halbwürfelprisma 28 ROCHON-Prisma 44 42 Sphärische Spiegel 18 29 Spiegel 17 Huygens Augenglas 14 Spiegelbeschichtungen 19 Interferenzfilter 50 Spiegelsubstrate 17 BREWSTER-Fenster 22 39 2 38 28 KDDP Pockels Zellen 52 Strahlteiler 33 Keildepolarisator 47 Strahlteilerplatte 34 Keilplatte 23 36 Kondensor 14 Konkavlinse 8 Strahlteilerwürfel StrahlversatzPolarisatoren Streuscheiben Konvexlinse 7 Tripelprisma 31 KÖSTER-Prisma Kristalle 38 6 44 24 Triplett 13 Verzögerungsplatten 45 Laseraufweitungssysteme 11 Vielplatten-Polarisator 40 Laser-Auskoppelspiegel 35 WOLLASTON-Prisma 43 LiNbO3 Pockels Zellen 53 Zoom-Modul 13 6 Zylinderlinsen 11 Linsen 55 Notizen 56 DoroTEK Gesellschaft für Systemtechnik mbH Flugplatzstrasse F1, Nr. 9 D-15344 Strausberg Tel +49 (0) 3341 215427 Fax +49 (0) 3341 215429 E-mail Internet [email protected] www.dorotek.de