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Ein Interdisziplinäres Labor
Exzellenzcluster der Humboldt-Universität zu Berlin
CZ#53
Cluster-Zeitung 24.02.2014
Editorial
S. 2
Aktuell
S. 3
LunchTalk Bericht: Bedingungen bildgeführter Intervention S. 3
S. 6
Wissenschaftskommunikation
Aktuelles Internetrecht
S. 6
Ankündigung Extern
S. 9
Interdisziplinäre Vortragsreihe: Was ist Schönheit?
S. 9
(Ver)Suchen, (Er)Proben: Wissensobjekte & Forschungsmethoden
S. 10
Medien-Repositorium
S. 11
Internationale Sommerakademie: ZfL 2014
S. 12
Aus der Geschäftsstelle S. 13
Aus der Clusterbibliothek
S. 14
Termine Kurzübersicht
S. 17
Zum Titelbild & Impressum
S. 18
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Ein Interdisziplinäres Labor
Exzellenzcluster der Humboldt-Universität zu Berlin
Editorial
Der letzte LunchTalk hat zum ersten Mal die 80 »Personen-Marke« geknackt. Den Bericht zum Vortrag von Kathrin Friedrich und Matthias
Bruhn lesen Sie ab Seite 3. (Foto: Claudia Lamas Cornejo / BWG 2014)
Liebe Mitglieder des Interdisziplinären Labors,
Liebe Leserinnen und Leser,
»Vorwissen und Vorbereitung: Bedingungen bildgeführter
Intervention« lautete das Thema des vergangenen LunchTalks mit Kathrin Friedrich und Matthias Bruhn aus dem
Basisprojekt »Image Guidance«, der die bislang größte
Teilnehmer_innenzahl zählen durfte. Den Bericht lesen
Sie ab Seite 3.
Eine neue Rubrik in der CZ# mit dem Titel »Wissenschaftskommunikation« wird ab sofort über Neuheiten
und Hintergrundinformationen rund um das Thema
Vermittlung von Forschung und Wissenschaft berichten.
Anlass ist der Workshop »Aktuelles Internetrecht«, der
letzte Woche unter der Leitung von Thomas Hartmann an
der Beruflichen Weiterbildung der Humboldt-Universität
stattgefunden hat. Welche wichtigen Neuerungen es in
den Bereichen Creative Commons, Open Access, Linking,
Cluster-Zeitung #53 | 24.02.2014
E-Learing und Streaming für Nutzer_innen und Publizierende zu beachten gibt, erfahren Sie auf den Seiten 6–8.
Externe Ankündigungen u.a. zu einer Interdisziplinären
Vortragsreihe und einem Workshop zu Forschungsmethoden zwischen Wissenschaft und Kunst haben wir für
Sie auf den Seiten 9–12 zusammengestellt.
Neuheiten aus der Clusterbiblitohek finden Sie ab Seite 14.
Eine unterhaltsame Lektüre der CZ#53 wünscht Ihnen
Claudia Lamas Cornejo
Leitung PR & Fundraising
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Aktuell
LunchTalk Bericht: Vorwissen und Vorbereitung: Bedingungen
bildgeführter Intervention
Abb. 1: Technisches Dispositiv des radiochirurgischen CyberKnife-Systems der US-amerikanischen Firma Accuray auf dem Campus Virchow
der Berliner Charité. Links im Bild der Roboterarm mit Linearbeschleunigerkopf, rechts die Patientenliege RoboCouch mit angeschraubter
thermoplastischer Maske. Quelle: http://www.netzwerk-radiochirurgie.de/de/bilder_charite_berlin.html © 2014 Charité Universitätsmedizin
Berlin. (letzter Zugriff: 20/02/2014, 10:00)
Das Basisprojekt »Image Guidance« erforscht Bilder als
steuernde Medien der Operation und fragt insbesondere,
wie sich aus der Kurzschließung von Bildmedium und
Operation neue Handlungsweisen und Erfahrungswerte
ergeben. Es berührt damit unweigerlich auch Schlüsselgebiete der medizinischen Praxis, in denen die essentielle
Bedeutung des Visuellen einerseits offenkundig ist, andererseits die Besonderheiten und Grundlagen von Bildgebungstechniken nur selten eingehender reflektiert werden
kann. Hier besteht ein Desiderat sowohl in der klinischen
Praxis wie auch in der medizinischen Ausbildung. Bilder,
die aus dem Klinikbetrieb hervorgehen, haben ausdrücklich angewandten Charakter, dessen qualitativer Wert sich
wiederum aus der Anwendung und im Vertrauen darauf
ergibt. Sobald bildliche Formen zum zentralen Einstiegspunkt für eine Operation werden, bedarf ihre Form der
Analyse, und diese kann wiederum nur im direkten Austausch mit den Anwendungsgebieten erfolgen, welche sie
mit neuer Bedeutung aufladen. Einen solchen Austausch
sucht das Basisprojekt »Image Guidance«, um unter
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anderem am Beispiel medizintechnischer Entwicklungen
zu klären, wie die Versprechen neuester Behandlungsmethoden im Gegenzug den menschlichen Körper einer
minutiösen Planung unterwerfen. So erfordert etwa der
klinische Einsatz radiochirurgischer Bestrahlungsverfahren ein hohes Maß an Bildkompetenz und anwendungsorientiertem Bildwissen seitens des medizinischen und technischen Personals, um die wechselseitige Ausrichtung von
Patient und technischem System vornehmen zu können.
Sowohl die Diagnostik der Tumorerkrankung wie auch
die Behandlungsplanung und letztlich die Steuerung und
Kontrolle der Bestrahlung erfolgen hier bildgeführt (1). Insbesondere Hochpräzisionsbestrahlungssysteme wie das
CyberKnife erfordern die koordinierte Verbindung und die
verlässliche und akkurate »Verschaltung« von Patient_in,
System und ärztlichem Blick, da hier in wenigen Sitzungen sehr hohe Dosen Photonen-Strahlung in den Körper
des_der Patienten_in appliziert werden (Abb. 1). Dafür
werden zur Immobilisierung des Patienten während der
prä-operativen Bildakquise durch Computertomographie
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Abb. 2; Screenshot der MultiPlan Preplaning-Software für das
CyberKnife, angefertigt und veröffentlicht durch einen Patienten auf
dessen Blog »The Enemy Returns«, Quelle: http://theenemyreturns.
wordpress.com/2010/04/22/before-and-after-cyberknife/© 2010
Angelo Kontarinis. (letzter Zugriff: 20/02/2014, 11:00)
Abb. 3: Screenshot der CyberKnife Steuerungssoftware. Die linke
Spalte zeigt digital rekonstruierte Röntgenbilder (DRR), die aus CTAufnahmen errechnet wurden. In der mittleren Spalte sind intra-operativ angefertigte Röntgenaufnahmen zu sehen, die in der rechten
Spalte mit den DRR überlagert werden, um die Tumorlokalisation auf
visuellem Wege zu überprüfen. Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/
File:6DSkull.jpg, © 2007 Wikipedia User Steven3045 (letzter Zugriff:
20/02/2014, 11:00)
(CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) sowie
während der Bestrahlung thermoplastische Kopfmasken
angewendet. Sie verkörpern einen der Ansprüche der
Hochpräzisionsbestrahlung durch das CyberKnife, nämlich die koordinierte Verbindung von Bestrahlungssystem
und lebendigem Patient und die Verbindung von präoperativer diagnostischer Bildgebung und intra-operativer
Bildführung. Die angefertigten CT- und MRT-Visualisierungen sind häufig die einzigen sinnlich wahrnehmbaren
Indizien, die es Radioonkolog_innen, Neurochirurg_innen
und Strahlenphysiker_innen erlauben, Aussagen zur Morphologie und Entität eines inoperablen Tumors zu treffen.
Visualisierungen kommt in dieser Hinsicht eine entscheidende Rolle zu; sie dienen sowohl der Diagnostik als auch
der Planung der konkreten therapeutischen Intervention.
Auf Grundlage der Bilddaten können die behandelnden
Strahlentherapeuten_innen softwaregestützt das TumorZielvolumen identifizieren, sensible umliegende Strukturen (wie motorische Areale oder Sehnerven) markieren
und letztlich den optimalen Strahlengang berechnen
lassen. Der dabei entstehende, gleichsam visuell wie
digital codierte Plan wird zur Bestrahlungseinheit prozessiert und dient als maßgebliche Referenz zur »präzisen«
Durchführung der radiochirurgischen Bestrahlung (Abb.
2) In dieser Situation müssen das CyberKnife Robotersystem und der Patient so aneinander ausgerichtet werden,
dass die Bestrahlung ohne Abweichungen vorgenommen
werden kann, der hochenergetische Photonenstrahl nur
in das Tumorvolumen und nicht in umliegendes, gesundes Gewebe trifft. Dies ist nicht allein ein Problem der
Datenprozessierung und automatischen Registrierung,
sondern auch ein genuines Bildproblem. In bildgeführten
Bestrahlungssystemen wie dem CyberKnife sind medizinisches und technisches Personal intra-operativ darauf
angewiesen, auf optischem Wege zu erkennen und zu
vergleichen, ob System und Patienten exakt aufeinander
abgestimmt sind. Der Einsatz einer Bestrahlungsmaske
schafft eine der Verbindungen, um einen gewissen
Grad an Standardisierung zwischen der Phase der präoperativen Bildgebung und Planung sowie während der
intra-operativen Bestrahlung zu erreichen. In der Steuerungssoftware des CyberKnife werden dafür prä-operative
CT- und intra-operativ angefertigte Röntgenaufnahmen
überlagert, um einen visuellen Abgleich zu ermöglichen,
der überprüft, ob die Lokalisation durch das System korrekt durchgeführt wurde (Abb. 3).
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Die Idee, eine exakt reproduzierbare Koordination von
Patient_in, diagnostischer Bildgebung und interventionellem Verfahren zu etablieren, ist in der neuro- und
radiochirurgischen Praxis nicht neu. Die Entwicklung
der sogenannten Stereotaxie lässt sich bis zum Beginn
des 20. Jahrhunderts zurückverfolgen (2). Der Begriff
beschreibt grundsätzlich die Anwendung eines starren
Rahmens, der ein reproduzierbares Koordinatensystem
auf den_die Patienten_in aufträgt und damit erkennbare
und nachvollziehbare Landmarken in die Bildgebung
einbringt, welche anschließend bei einer Operation bzw.
Intervention wieder mit dem_der Patienten_in korreliert
werden können. Dieses Verfahren hat der Schwede Lars
Leksell Anfang der 1950er Jahre auf die Radiochirurgie
übertragen. Leksells Überlegung war, die Strahlung, die
in das Gehirn trifft, besser auf den Tumor zu fokussieren,
indem Zielvolumen und Bestrahlungsquelle durch das
Koordinatensystem aneinander ausgerichtet werden (3).
Die Weiterentwicklung dieser Grundannahme resultierte
in dem Bestrahlungssystem GammaKnife, welches in
Modifikationen seit Ende der 1960er Jahre weltweit eingesetzt wird. Um die intrakranielle Bestrahlung mit dem
GammaKnife planen zu können, wird ein starrer Rahmen
mit einer dreidimensionalen Maßskala am Schädel des
Patienten fixiert. Mit diesem wurde der_die Patient_in
nun geröntgt bzw. seit Mitte der 1970er Jahre in ein CT
eingebracht. Auf Grundlage der gewonnenen Bilddaten
und unter Zuhilfenahme von Mess- und Berechnungswerkzeugen können die weiteren Behandlungsschritte
geplant werden. Insbesondere die Einführung der CT und
der digitalen Bildverarbeitung hat die manuelle Berechnung der Relation von Rahmen und Tumorvolumen
beschleunigt und die Übertragung der Koordinaten vom
Bild auf das Bestrahlungssystem vereinfacht. Im CyberKnife lässt sich die Ideengeschichte der Stereotaxie und
der streotaktischen Bestrahlung zwar noch nachvollziehen, doch durch den Einsatz von Echtzeit-Tracking und
automatisierten Bildgebungsverfahren ist der mit dem
Kopf der Patient_innen verschraubte, starre Rahmen entbehrlich geworden. Im Übergang von der »frame-based«
zur »image-based stereotactic radiosurgery« (4) verlangen derartige technische Entwicklungen ein aktualisiertes
operatives und adaptives Bildwissen, welches in Echtzeit
und anhand verschiedener Bildformen beurteilen kann,
wie technisches System und lebendiger Patientenkörper
aneinander ausgerichtet sind. Die Konfigurationen und
Transformationen dieses anwendungsbezogenen Bildwissens sowie seine historischen und aktuellen Bezugsrahmen sind einer der Gegenstände des Basisprojekts
»Image Guidance«.
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Abb. 4: Patient mit stereotaktischem Rahmen vor Einfahrt in einen
Computertomographen zur Lokalisation des Tumors. Quelle:
Leksell, Lars (1983): Stereotactic radiosurgery, Journal of Neurology,
Neurosurgery, and Psychiatry 46(9): 797-803, 798.
Quellenangaben
(1) Zu Struktur und Elementen bildgeführter Interventionen siehe
ausführlicher: Jaffray, David A. (2012): Image-guided radiotherapy:
from current concept to future perspectives, Nature Reviews Clinical
Oncology 9(12), 688-699.
(2) Vgl. Schulder, Michael/Patil, Vaibhav (2008): The history of stereotactic surgery, in: Lawrence S. Chin/William F. Regine (ed.): Principles
and Practice of Stereotactic Radiosurgery, New York: Springer, 3-7.
(3) Leksell, Lars (1951): The stereotaxic method and radiosurgery of the
brain, Acta Chi-rurgica Scandinavica 102(4), 316-319.
(4) Peters, Terry M. (2006): Image-guidance for surgical procedures,
Physics in Medicine and Biology 51(14), R505-R540.
Kathrin Friedrich
Basisprojekt »Image Guidance«
Matthias Bruhn
Basisprojekt »Image Guidance«
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Wissenschaftskommunikation
Die neue Rubrik »Wissenschaftskommunikation« in der
CZ# wird Themen und Aktivitäten vorstellen, die im weitesten Sinne für die Vermittlung von Forschungsthemen
und Lehre gegenüber unterschiedlichen Öffentlichkeiten
von Relevanz sind. Hierzu zählen beispielsweise Instrumente der wissenschaftlichen Publikationstätigkeit,
des Wissenschaftsjournalismus oder auch der Diskurs
über die Verwendung von Social-Media-Plattformen und
Wissenschafts-Blogs.
Im engeren Sinn möchte die Rubrik Hinweise auf aktuelle
Rechtssprechungen im Umgang mit Bildern oder Lizenzen
in der Wissenschaft vermitteln und mögliche Handlungsvorschläge für Creative Commons, Open Access oder das
Recht auf Zweitveröffentlichung vorstellen.
Aktuelles Internetrecht
Die hier zusammengeführten Hinweise basieren auf dem
Workshop »Aktuelles Internetrecht«, der am 20.02.2014
unter der Leitung von Thomas Hartmann in Zusammenarbeit mit der Abteilung »Berufliche Weiterbildung der
Humboldt-Universität zu Berlin« stattfand. Der Workshop
vermittelte einen Überblick über die aktuellsten Rechtsentwicklungen im Internetkontext und ordnete diese
wissenschaftsnah ein.
Für das wissenschaftliche Publizieren hat es u.a. in den
Bereichen der Creative Commons und des Open Access
folgende Neuerungen gegeben:
1. Creative Commons 4.0
Vorbemerkung: Die Initiative Creative Commons stellt
seit 2001 kostenlos Lizenzen zur Verfügung, mit denen
Urheber_innen explizit angeben können, welche Rechte
der Nachnutzung an ihren Werken freigegeben und welche Rechte vorbehalten werden sollen. Diese weltweit
einheitliche, zumeist elektronische, Kennzeichnung und
Lizenzierung von Werken erleichtert die Veröffentlichung
und Suche nach verwendbaren Inhalten. Die Version
4.0 – auch CCPL4.0 genannt – ist seit November 2013
verfügbar. Auch wenn sich am grundlegenden Aufbau
des Lizenzbaukastens nichts ändert, gibt es einige Neuerungen im Detail.
•»Data Mining«, d.h. die Erschließung oder Aufbereitung von Daten mit Hilfe verschiedener Methoden ist
keine Bearbeitung: Nun können Nutzer_innen Inhalte
auswerten, die unter einer CC-Lizenz stehen.
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•»Verwandte Schutzrechte« werden allgemein umfasst:
Da immer wieder neue sogenannte »verwandte Schutzrechte« eingeführt werden, wie beispielsweise das
»Leistungsschutzrecht für Presseverlage« in Deutschland, enthalten die CC-Lizenzen der Version 4.0 nun eine
abstrakte Umschreibung dieser Rechte. Dadurch wird
erreicht, dass die mitlizenzierten Rechte dem entsprechen, was jeweils gerade im Urheberrecht vorgesehen
ist.
•Neue »Heilungsfrist« bei Lizenzverstößen: Wurde in
der Vergangenheit eine Lizenz irrtümlicherweise falsch
oder fehlerhaft angegeben, so hat der_die Urheber_in
sein_ihr Lizenzrecht verloren. Nun wird die Lizenz
automatisch wieder hergestellt, wenn ein Fehler oder
Verstoß innerhalb von 30 Tagen nach Entdeckung abgestellt wird.
•Namensnennung auf verlinkter Seite möglich: ab 4.0
kann nun per Link auf eine weitere Seite verwiesen
werden, die die vollständigen Rechteangaben (Name
des_der Urhebers_in bzw. Rechteinhabers_in) eines
CC-lizenzierten Werkes enthält, wodurch in vielen
Anwendungsfällen Platz gespart werden kann, ohne
dass Rechteinformationen verloren gehen.
Folgende Rechtsprobleme können allerdings durch die
Neuerungen der CCPL4.0 entstehen:
•»Share Alike« – Letzte vergebene Lizenz zählt: Wird ein
Werk mehrfach bearbeitet und gemäß »Share Alike«
wieder neu lizenziert, reicht es künftig aus, die zeitlich
zuletzt vergebene Lizenz einzuhalten, auch wenn sie
sich von den übrigen am Werk bestehenden Lizenzen
unterscheidet. Dadurch kann es zu einer nachträglichen
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Änderung der Regeln kommen, die ein_e Urheber_in zu
Anfang einmal für das Ausgangswerk festgelegt hatte.
•Keine Garantie für Rechtevergabe: Auch die Version 4.0
enthält keinerlei Rechtegarantie, weil es im Lizenzrecht
keinen gesetzlichen Schutz für gutgläubige Nutzer gibt,
die sich darauf verlassen, dass die per Lizenz angeblich
eingeräumten Rechte vom Lizenzgeber_in tatsächlich
eingeräumt werden können.
•Persönlichkeitsrechte nicht umfasst: Persönlichkeitsrechte sind dann zu beachten, wenn echte Personen
auf Bildern oder in Videos zu sehen sind. Da für diese
Rechte weltweit sehr unterschiedliche Regeln gelten,
wurden sie schon in den ersten Versionen der CCLizenzen weggelassen. Das bedeutet, dass Persönlichkeitsrechte – so vorhanden – nicht automatisch mit
freigegeben, sondern vor der Nutzung zusätzlich zu
klären sind.
Fazit: Die CCPL4.0 sind nach wie vor das bekannteste
und am weitesten verbreitete Regelwerk für die Nachnutzung urheberrechtlicher Inhalte. Bei ihrer Verwendung
ist jedoch zu beachten, dass sie nicht in erster Linie für
die Wissenschaft gemacht wurden und zudem aus den
USA kommen, wo kulturgeschichtlich völlig anders mit
»content« umgegangen wird.
Empfehlenswert zur Vertiefung:
https://creativecommons.org/
2. Open Access Mandat
Ende März 2014 wird der baden-württembergische Landtag über ein Hochschulgesetzt abstimmen, das weitreichende Folgen für den Umgang mit »Open Access« für
alle deutschen Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen haben könnte. Nach dem Gesetzentwurf soll
wissenschaftliches Hochschulpersonal per Satzung dazu
verpflichtet werden, bei Aufsätzen nach einem Jahr ihr
neues Recht auf nichtkommerzielle Zweitveröffentlichung
wahrzunehmen. Das Gesetz sieht vor, das wissenschaftliche Personal (in Baden-Württemberg) durch Satzung
zu verpflichten, das Recht auf nichtkommerzielle Zweitveröffentlichung wahrzunehmen – nach einer Frist von
einem Jahr nach Erstveröffentlichung, die im Rahmen der
Dienstaufgaben entstanden ist. Die Satzung kann regeln,
dass diese Zweitveröffentlichung auf einem (Online-)
Repositorium der jeweiligen Hochschule zu erfolgen hat.
Rechtsfragen, die im Rahmen dieser Gesetzesneuerung
auftreten könnten: Gesellschaftliches Erkenntnisinteresse
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vs. Publikations- und Wissenschaftsfreiheit? Zudem wird
im Einzelfall zu klären sein, wie eine »Dienstaufgabe«
zu definieren ist. Auch den Vorbehalten seitens der Verlage wird begegnet werden müssen, die in einer nichtkommerziellen freizugänglichen Zweitveröffentlichung 12
Monate nach der Erstveröffentlichung eine Abwertung
Letzterer befürchten.
Empfehlenswert zur Vertiefung:
•Jürgen Kaube in der FAZ vom 05.02.2014 unter:
www.faz.net/aktuell/feuilleton/forschung-und-lehre/
open-access-droht-wissenschaftlern-der-zwang-zumselbstverlag-12783786.html
•Stellungnahme des Informationsethikers Prof. Kuhlen
unter: www.urheberrechtsbuendnis.de/pressemitteilung0713.html.de
Für den_die wissenschaftliche_n Nutzer_in hat es in den
Bereichen Linking, E-Learning und Streaming folgende
Neuerungen gegeben:
1. Linking
Vergangene Woche, am 13.02.2014 entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH) für das freie Verlinken. Das
bedeutet, dass Links urheberrechtsfrei sind. Wer also
beispielsweise im Internet ein Suchportal mit Links zu
Artikeln betreibt, braucht dafür ab sofort keine Erlaubnis
der Urheber der Texte, da es sich laut EuGH-Richter bei
der Verlinkung auf frei zugängliche Internetinhalte nicht
um eine komplett neue öffentliche Wiedergabe handelt,
sondern vielmehr um ein weiteres Zugänglichmachen von
bereits bestehenden Internetinhalten.
Empfehlenswert zur Vertiefung: »Verlinkungen benötigen
keine Erlaubnis der Rechteinhaber« auf Golem.de der
Klaß & Ihlenfeld Verlags GmbH: www.golem.de/news/
europaeischer-gerichtshof-verlinkungen-benoetigenkeine-erlaubnis-der-rechteinhaber-1402-104562.html
2. E-Learning – Urheberrechtliche Werke im Lehrgebrauch
Bereits im Sommersemester 2011 zählte die Kultusministerkonferenz mehr als 1,1 Millionen Auszüge urheberrechtlich geschützten Materials, welches an deutschen Hochschulen für die Lehre genutzt wird und auf
universitären E-Learning-Plattformen zugänglich ist.
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Hintergrund: Seit dem Jahr 2003 gibt es in Deutschland
den sogenannten Wissenschaftsparagraphen §52a. Seit
Inkrafttreten vehement umstritten, stellt §52a ein Unikat
im deutschen Recht dar, weil er die einzige Bestimmung
ist, die mit einem Verfallsdatum versehen ist – derzeit gültig bis Dezember 2014. Laut §52a können beispielsweise
deutsche Hochschulen einem begrenzten Teilnehmerkreis kleine Teile eines Werkes auf E-Learning-Plattformen
nutzbar machen, solange das Material nicht kommerziell genutzt wird. Seit Ende November 2013 gilt nun eine
Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, die besagt, dass
kostenpflichtige Lizenzangebote von Rechteinhabern (z.B.
Verlagen) Vorrang haben vor diesem Wissenschaftsparagraph §52a. Dies bedeutet eine Stärkung der Verlage
und eine finanzielle Einschränkung für die Verwendung
von urheberrechtlichem Material in der Lehre für die
Bildungseinrichtungen. Ausblick: Die Große Koalition
erarbeitet derzeit einen Gesetzesentwurf der vorsieht,
»Open Access« für Lehrmaterial durchsetzen.
Empfehlenswert zur Vertiefung:
•Seite des Bundesministeriums für Justiz unter www.
gesetze-im-internet.de/urhg/__52a.html
•FAZ-Artikel Thomas Hartmann zu § 52a und dem
Regierungsversprechen abrufbar unter www.ip.mpg.
de/files/pdf2/FAZ_Hartmann_LizenzpflichtelektronischeSemesterapparate04_12_2013.pdf
wurde oder man sich auf eine Ausnahmebestimmung (s.o.
unter 2. der Wissenschaftsparagraph 52a) berufen kann.
Empfehlenswert zur Vertiefung: Pressemitteilung des
Landesgericht Köln unter: www.lg-koeln.nrw.de/presse/
pressemitteilungen/index.php.
Zur Person
Thomas Hartmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb in
München und forscht dort u.a. in den Bereichen Urheberrecht und E-Science, Datenschutz, Informationsrecht,
Vertragsmanagement und Wirtschaftsrecht. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeitete er von 2009 bis 2011
am DFG-Projekt IUWIS, am Institut für Bibliotheks- und
Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu
Berlin, seit 2011 dort als Doktorand.
Weitere Informationen: www.iuwis.de/ und
http://www.ip.mpg.de/de/pub/wissenschaftler/wissenschaftliche_mitarbeiter/thomas_hartmann.cfm
Im der nächsten CZ# beschäftigt sich die Rubrik »Wissenschaftskommunikation« mit den Themen Zweitveröffentlichtsrecht und Plagiat.
3. Streaming
Im Dezember 2013 kam es in Deutschland zu massenhaften Abmahnungen mit dem Vorwurf, dass private Nutzer
angeblich Porno-Videos urheberrechtswidrig gestreamt
hätten. Die Abmahnfirma, wie sich nun herausstellte eine
Briefkastenfirma, hatte die Anschriften der privaten Nutzer_innen mit Anordnung eines Richters des Landgerichts
Köln erhalten, der in seiner ersten Entscheidung keinen
Unterschied zwischen einem Download und einem Streaming gemacht hatte. Das Landgericht ist nun in einem
erneuten Beschluss vom 24.01.2014 zurückgerudert; das
letzte Urteil lautet: ein bloßes Streaming stellt keinen
Urheberrechtsverstoß dar. Das bedeutet, solange keine
elektronische Kopie auf dem Rechner eines_einer Nutzers_in landet, liegt kein Urheberrechtsverstoß vor.
Hingewiesen sei an dieser Stelle noch auf den Unterschied
zwischen Uploaden und Streaming: Das Uploaden von
urheberrechtlich geschütztem Material ist rechtswidrig,
wenn dafür keine Lizenz vom Rechteinhaber eingeholt
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Interdisziplinäre Vortragsreihe: Was ist Schönheit?
Interdisziplinäre Vortragsreihe: Was ist Schönheit?
Prof. Dr. Karl Grammer, Biologe und Anthropologe, Department für Anthropologie, Universität Wien:
Darwinsche Ästhetik - Ist Schönheit mehr als nur Oberfläche?
Die Attraktivität eines Gesichtes ist nicht variabel, sondern in einzelnen Populationen streng definiert und von allen
Mitgliedern gleich beurteilt. Worin aber besteht dieses Stereotyp? Stellt Attraktivität ein evolutiv entstandenes „ehrliches“,
also unfälschbares Signal dar? Dann müsste „Schönheit“ auf der Wahrnehmung von Signalen beruhen, d.h. sie dürfte nicht nur
im Auge des Betrachters liegen, sondern muss sich auch vermittels beobachtbarer Merkmale ausdrücken. Prof. Grammer zeigt
in seinem Vortrag, dass Schönheit, so variabel sie wahrgenommen werden mag, eine biologische Grundlage hat, deren
Ursprung in der sexuellen Selektion zu finden ist. Dieser Ursprung hat zu Konstruktionsanleitungen für die Wahrnehmung von
Schönheit geführt, die sich mathematisch abbilden lassen, und nicht zu spezifischen Inhalten.
Fr, 7. März 2014 um 19:30 Uhr
Prof. Dr. Ulrich Rosar, Soziologe/Attraktivitätsforschung, Heinrich-HeineUniversität Düsseldorf:
Schön erfolgreich! Physische Attraktivität und soziale Ungleichheit
Dass schöne Menschen es im Leben leichter haben, ist eine oft gehörte
Alltagsweisheit und in der Tat zeigt eine Vielzahl human- und sozialwissenschaftlicher Studien, dass die äußere Anmutung eines Menschen
einen nachhaltigen Einfluss auf seine Erfolgschancen in den unterschiedlichsten Lebensphasen und -bereichen hat. Der erste Teil des Vortrags
bietet hierzu einen Überblick und deckt die Mechanismen auf, welche die
physische Attraktivität und soziale Ungleichheit hervorbringt. Im zweiten
Teil des Vortrags wird eine aktuelle bildungssoziologische empirische
Untersuchung vorgestellt, die exemplarisch die Vorgehensweise der
soziologischen Attraktivitätsforschung veranschaulicht und die soziale
Relevanz der Einflüsse der äußeren Anmutung illustriert.
Fr, 28. März 2014 um 19:30 Uhr
Prof. Dr. Peter Deuflhard, Mathematiker, Freie Universität Berlin,
Gründer und ehemaliger Präsident des Zuse-Instituts Berlin:
Prof. Dr. Nina Degele, Soziologin/Gender Studies,
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg:
Schöne Worte, innere Werte und äußere Zwänge.
Geschlecht und Schönheitshandeln
Mit unserem Äußeren präsentieren wir Bilder, die - das
behaupten wir gern - nicht mehr sind als ein oberflächlicher
Eindruck und mit den ,eigentlichen', inneren Werten nicht
viel zu tun haben müssen. Doch so einfach ist es nicht.
Denn sich nach außen präsentieren - vulgo: sich schön
machen – ist keine private Angelegenheit, keine FrauenSache, und hat mit Spaß und Lust nur selten etwas zu tun.
Dafür umso mehr mit gesellschaftlichen Werten, die wir
verinnerlicht haben. In welche Widersprüche wir uns dabei
verstricken, welche gesellschaftlichen Kräfte hinter
unseren Rücken am Werk sind und welche Perspektiven
sich daraus ergeben, ist Thema dieses Vortrags.
Fr, 11. April 2014 um 19:30 Uhr
Dr. Rebekka Reinhard, Philosophin, Beraterin, Autorin,
München:
© mimagephotography / Shutterstock © Syda Productions / Shutterstock
Was ist ein schönes Gesicht?
Was antwortet die Kunst auf die Titelfrage: Die Dame von Warka? Die Nofretete? Die Venus von Botticelli?
Der David von Michelangelo? Was sind die wesentlichen Merkmale der Schönheit von Gesichtern? Symmetrie? Proportionen?
Der goldene Schnitt? Die Siebtelteilung? Oder gar die schlichte Überlagerung von normalen Gesichtern? Oder das Kindchenschema? Warum nicht die Digital Beauties? Gibt es einen allgemeinen Schönheitsbegriff? Einen kulturübergreifenden? Oder
nur einen individuellen Schönheitsbegriff? Irrt Kant? Oder steckt dahinter vielleicht ein ganz anderer Begriff? Der Vortrag prüft
die gängigen Hypothesen zur Schönheit von Gesichtern aus Sicht eines Mathematikers und fördert Überraschendes zu Tage.
Mi, 2. April 2014 um 19:30 Uhr
SCHÖN! Eine kleine Phänomenologie der Attraktivität
Hauptsache: Schön! Nie war der Druck, gut auszusehen
oder wenigstens attraktiv zu wirken, größer als heute.
Wer zeigt, was er hat, zeigt, was er kann: So suggeriert
es der Zeitgeist… Aber was heißt überhaupt „schön“:
Wieviel von dem, was wir schön nennen, zeigt sich an der
Oberfläche, und wieviel steckt dahinter? Welche Rolle
spielen Eros und Charisma bei der Beurteilung des Schönen?
Dr. Rebekka Reinhard lädt ein, Realität und Illusion des
Schönen philosophisch zu erkunden – und der nicht
immer harmlosen Verführungskraft des Schönen jenseits
von Wohlproportioniertheit auf den Grund zu gehen.
Fr, 25. April um 19.30 Uhr
Eintrittspreise: Euro 7,- /6,- (erm.)/3,50 (Urania-Mitglieder)
Weitere Infos: www.urania.de + Tel. 030 - 218 90 91
Ort:
Urania Berlin e. V.
An der Urania 17, Berlin-Schöneberg
Anfahrt:
U-Bhf Wittenbergplatz, Nollendorfplatz
Busse M19, M29, M46, 100, 106, 187
Ein Hinweis von
Peter Deuflhard
Associated Investigator
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(Ver)Suchen, (Er)Proben: Wissensobjekte und
Forschungsmethoden zwischen Wissenschaft und Kunst
Eine Kooperation zwischen dem interdisziplinären Studienprogramm »Vielfalt der Wissensformen« und dem
transdisziplinären Forschungslabor »Formen der Trauer«
Jenseits der Disziplin, zwischen Disziplinen, indiszipliniert, undiszipliniert: Mit den Begriffen Inter- und Transdisziplinarität werden inzwischen zahlreiche Projekte
bezeichnet, die nicht in klassische Kategorien passen,
Grenzen überschreiten, Zwischenräume ausloten. Wachsendes Interesse gilt dabei besonders solchen Projekten,
die inter- und transdisziplinäre Zonen zwischen Wissenschaft und Kunst betreten wollen. Die Podiumsdiskussion und der Werkstatttag fragen danach, welche Rolle
hier Wissensobjekte und Forschungsmethoden spielen.
Wie entsteht in künstlerischen und wissenschaftlichen
Vorgehensweisen Wissen über einen Gegenstand, wie entsteht Wissen im Umgang mit diesem Gegenstand? Wann
wird die Art, wie ich mit einem Gegenstand umgehe,
zur Methode? Wann wird aus einer Methode eine Disziplin – und wie wandern Gegenstände dann zwischen
Disziplinen? Diese Fragen sollen im Austausch zwischen
Vertreter_innen des interdisziplinären Studienprogramms
»Vielfalt der Wissensformen« (HU), den Forscher_innen
des transdisziplinären Forschungslabors »Formen der
Trauer« und allen Interessierten diskutiert werden.
27.02. 17.00 Uhr // Podiumsdiskussion
Treue zum Problem. Sprechen mit im Sprechen über
Karin Harrasser (Universität Linz)
anschließend Diskussion mit Christian Kassung und
Katja Rothe (Eintritt frei)
20.00 Uhr // Performance Formen der Trauer
Theaterdiscounter, Klosterstraße 44, 2. OG (Kartenreservierung unter www.theaterdiscounter.de)
(Ver)Suchen,
(Er)Proben:
Wissensobjekte und Forschungsmethoden
zwischen Wissenschaft und Kunst
28.02. 10.00 bis 17.00 Uhr// Werkstatttag
Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6,
Raum 3031 (Helmholtz-Saal)
Die Werkstatt ist offen für alle Interessierten! Um
Anmeldung unter [email protected] wird
gebeten (begrenzte Teilnehmer_innenzahl).
Cluster-Zeitung #53 | 24.02.2014
Ein Hinweis von
Birgit Lettmann
»Vielfalt der Wissensformen«
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Wissen
Gestaltung
Ein Interdisziplinäres Labor
Exzellenzcluster der Humboldt-Universität zu Berlin
Internationale Sommer Akademie: ZfL 2014
Von der Spur zum Bild. Zur Theorie und Geschichte der
Bildgebung – 4. Internationale Sommerakademie des
Zentrums für Literatur- und Kulturforschung (ZfL) Berlin
Termin: Sonntag, 21.09. bis Freitag, 26.09.2014
Die Sommerakademie widmet sich dem Verhältnis von
Spur und Bild und der Frage, wie dieses im Rahmen
einer Geschichte und Theorie der Bildgebung kulturwissenschaftlich untersucht werden kann. Im Fokus
steht der Transfer von Bildern zwischen Wissenschaft,
Religion, Kunst und Literatur und das Wissen, das entlang dieses Transfers vermittelt wird und an den Übergängen von der Spur zum Ikonischen, vom Imaginären
zum Sichtbaren, vom Zeichen zur Lesbarkeit entsteht.
Bilder an der Grenze zwischen Messen und Deuten
und die Semantiken bildgebender Verfahren sind dabei
ebenso von Interesse wie bildliche Darstellungen transzendenter Phänomene. Eingeladen sind Doktoranden
und Postdocs aus den Geistes- und Kulturwissenschaften, ihre Projekte in diesem Rahmen zu diskutieren.
Organisation: Sigrid Weigel (Leitung), Uta Kornmeier,
Nina Samuel, Heike Schlie, Martin Treml, Margarete
Vöhringer, Judith Elisabeth Weiss
Ort: Zentrum für Literatur- und Kulturforschung,
Schützenstr. 18, 10117 Berlin
Teilnehmer_innen: Doktoranden und Post-Docs
Keynote-Speaker: Sigrid Weigel (Zentrum für Literaturund Kulturforschung), Georges Didi-Huberman (École
des Hautes Études en Sciences Sociales Paris)
Teilnehmer_innenzahl: 12–15 Teilnehmer_innen + die
inhaltlich verantwortlichen ZfL-Mitarbeiter_innen
Arbeitssprache: Deutsch und Englisch. Vorausgesetzt
werden ein gutes Hörverständnis und eine sehr gute
Lesefähigkeit in Deutsch (Quellentexte werden teils auf
Deutsch, teils auf Englisch gelesen); die Präsentation
der Projekte durch die Teilnehmer kann auf Englisch
erfolgen.
Ein Hinweis von
Lisa Schreiber
Basisprojekt »Epistemische Rückseiten«
Bewerbung: Lebenslauf und Projektskizze (maximal
3 Seiten) bis zum 30. April 2014 per E-Mail an Andrea
Schulz ([email protected]). Die Zusage erfolgt bis
zum 23. Mai 2014
Teilnahmegebühr: 150 EUR (für die gemeinsamen
Mittagessen, die Pausenverpflegung und den
Reader). Reisekosten, Abendessen und Unterkunft
tragen die Teilnehmer_innen selbst. Bei der Suche nach
einer Unterkunft ist das Zentrum für Literatur- und
Kulturforschung gerne behilflich. Im Einzelfall kann ein
begründeter Antrag auf Übernahme der Reisekosten
und Erlass der Teilnahmegebühr durch das ZfL gestellt
werden.
Kontakt: Andrea Schulz: [email protected], Judith
Elisabeth Weiss:[email protected]; Nina Samuel:
[email protected]
Mehr Informationen: www.zfl-berlin.org/meldungendetail/items/ausschreibung-internationale-sommerakademie-des-zfl-2014.html
Cluster-Zeitung #53 | 24.02.2014
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Ein Interdisziplinäres Labor
Exzellenzcluster der Humboldt-Universität zu Berlin
Medien-Repositorium: 04.03.2014
Was: CMS-Workshop: Medien-Repositorium
Wann: 04. März 2014
1. Teil 10.30–12 Uhr Grundlagen für Erstbenutzer
2. Teil 13–14.30 Uhr Praxistipps für Fortgeschrittene
Wo: Dorotheenstraße 26, 10117 Berlin, Raum 208
Informationen: https://rs.cms.hu-berlin.de/
Um die Organisation des Workshops besser gestalten zu
können, bitten wir Sie herzlich um eine Rückmeldung an
[email protected] bis zum 21.02.2014.
Cluster-Zeitung #53 | 24.02.2014
Ein Hinweis von
Alexander Struck
Basisprojekt »Shaping Knowledge«
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Exzellenzcluster der Humboldt-Universität zu Berlin
Ein Interdisziplinäres Labor
Aus der Geschäftsstelle
Bildquelle: www.wir-familienunternehmer.eu/nachrichten/soft-skills-sind-im-job-gefragtan-der-uni-kann-man-sie-trainieren-525/7/, letzter Zugriff 21.02.2014
Die Geschäftsstelle des Interdisziplinären Labors bleibt am Donnerstag den aufgrund einer
internen Weiterbildung von 9–14 Uhr geschlossen.
Deborah Zehnder
Wissenschaftliche Geschäftsführung
Cluster-Zeitung #53 | 24.02.2014
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Ein Interdisziplinäres Labor
Neues aus der Clusterbibliothek
Filmneuzugänge Februar II
Das Basisprojekt »Die Anthropozän-Küche« leiht der
Clusterbibliothek dauerhaft zehn Filme zu den Themen
Umwelt und Nachhaltigkeit, Globalisierung und Ernährung, die nun allen Clustermitgliedern zur Verfügung
stehen.
Eskill Hardt (2012): »Planet RE:think«
Es gibt nur einen Weg, die Zerstörung unserer Erde zu
stoppen: Nachhaltigkeit. Wir sehen heute zwei globalen
Krisen ins Auge: Der Finanzkrise und der massiv kritischen Ausbeutung unserer Erde. Wachstum auf Pump
und Verschwendung von Rohstoffen sind eng miteinander
verknüpft und eine Krise allein auf lange Sicht nicht lösbar.
Die Zukunft heißt: Nachhaltiger Konsum. Planet RE:think
zeigt die unaufhörliche Ausbeutung unserer Ressourcen
und die wahren Hintergründe dieser Probleme – in ganz
neuen Bildern und Geschichten. Die Dokumentation
führt uns auf einer Reise von umweltbelastenden Minen
in Kanada bis zu Gift ausstoßenden Recyclingfabriken in
Indien rund um den Globus. Am Ende steht aber nicht
Resignation, sondern Hoffnung und ein Wegweiser aus
dem Dilemma. Nachhaltige Businessmodelle und neue
Entwicklungen von Mittelamerika über Europa bis Südafrika könnten uns positiv in die Zukunft schauen lassen:
Wenn wir uns alle entschließen zu handeln. Jetzt. Produziert in Zusammenarbeit mit der Europäischen Umwelt
Agentur EEA und dem UN Resource Panel.
Ausgezeichnet mit »Prädikat: Wertvoll« von der Deutschen Film- und Medienbewertung. Sprachen: Deutsch
und Englisch. Laufzeit: ca. 86 min.
von Fischen verschluckt werden, über die übermächtigen
Lebensmittelkonzerne bis hin zu den Gemeinden, denen
im wahrsten Sinne des Wortes »das Wasser abgegraben«
wird.
Mit dem Prädikat »Wertvoll« ausgezeichnet und von
Greenpeace empfohlen – diese spannende und informative Doku über unser Wasser geht uns alle an. Sprachen:
Deutsch und Englisch. Laufzeit: ca. 75 min.
Hubert Sauper (2004): »Darwins Alptraum«
»Darwins Alptraum« beschreibt eindrucksvoll eines
der größten Probleme der Menschheit in der heutigen
Zeit – die Globalisierung und ihre negativen Folgen. Wer
geglaubt hat, dass sich dieses Phänomen nicht in einem
einzigen Film darstellen lässt, wird seine Meinung nach
diesem Film ändern. Es wurde versucht, den kurzlebigen
Boom, den die bizarre Erfolgsgeschichte eines Fisches
ausgelöst hat, in eine ironische, erschreckende Allegorie
zu verwandeln. Es könnte den gleichen Film in Sierra
Leone geben, nur wären die Fische Diamanten, in Honduras Bananen, in Libyen, Nigeria oder Angola Roh-Öl. Nach
hunderten von Jahren der Sklaverei und Kolonialisierung
in Afrika ist die Globalisierung der afrikanischen Märkte
die dritte und tödlichste Demütigung für die Menschen
dieses Kontinents. Wo immer in einer armen Gegend ein
wertvoller Rohstoff endeckt wird, gehen die Menschen im
Umfeld des neuen Reichtums elend zugrunde.
Ausgezeichnet mit dem Europäischen Filmpreis 2004 als
»Bester Dokumentarfilm«. Sprache: Englisch. Laufzeit:
ca. 106 min.
Stephanie Soechtig (2009): »Abgefüllt«
Was wissen wir eigentlich über unser Wasser? Ist der
Zugang zu sauberem Trinkwasser ein Grundrecht oder
eine Ware, die gekauft und verkauft werden darf wie
jedes andere Konsumgut? Diese topaktuelle Dokumentation führt Sie hinter die Kulissen einer Multi-Millionen-Industrie deren Ziel es ist, allgemein zugängliche
Quellen aufzukaufen um das Wasser abzufüllen und im
Supermarkt zu verkaufen. Angefangen bei der Produktion
von Plastikflaschen, von denen viele im Meer landen und
Cluster-Zeitung #53 | 24.02.2014
Valentin Thurn (2010): »TASTE THE WASTE. Warum
schmeißen wir unser Essen in den Müll?«
Deutsche Haushalte werfen jährlich Lebensmittel für 20
Milliarden Euro weg – so viel wie der Jahresumsatz von
Aldi in Deutschland. Valentin Thurn hat den Umgang mit
Lebensmitteln international recherchiert und kommt zu
haarsträubenden Ergebnissen. Jeder zweite Kopfsalat wird
aussortiert, jedes fünfte Brot muss ungekauft entsorgt
werden. In den Abfall-Containern der Supermärkte findet
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Ein Interdisziplinäres Labor
man überwältigende Mengen einwandfreier Nahrungsmittel, original verpackt, mit gültigem Mindesthaltbarkeitsdatum. Auf der Suche nach den Ursachen deckt Thurn
ein weltweites System auf, an dem sich alle beteiligen.
Die Folgen für die Umwelt und das Weltklima sind verheerend. TASTE THE WASTE zeigt aber auch, dass ein
weltweites Umdenken stattfindet und dass es Menschen
gibt, die mit Ideenreichtum und Engagement diesem
Irrsinn entgegentreten.
Ausgezeichnet mit dem Umweltmedienpreis 2011 und als
Bester Film 2011 beim Natur- und Umweltfilmfest Wiesbaden ATLANTIS. Sprachen: Deutsch. Laufzeit: ca. 90 min.
James Colquhoun (2009): »Du bist, was du isst«
Sind wir wirklich alle krank? Die Pharmaindustrie hat für
all unsere Leiden eine Lösung parat. Egal ob Migräne,
Allergien, Depressionen oder das Burnout-Syndrom:
Täglich impft uns die Werbung ein, dass wir ohne die
Wunder-Pillen vom Fließband nicht gesund bleiben können. Unsere Gesundheit wurde zu einem Geschäft und
die Pharmaindustrie könnte ohne unsere Krankheiten
nicht existieren. Die Dokumentation »Du bist, was Du
isst« prangert nicht nur diese Form der Versklavung durch
Medikamente an, sie präsentiert auch ein natürliches Mittel, um sich daraus zu befreien: Unser Essen! Denn durch
die richtige Ernährung können selbst schwere Krankheiten
nicht nur verhindert, sondern auch geheilt werden. Liegt
in »unserem täglich Brot« tatsächlich die Zukunft der
Medizin? Sprachen: Deutsch, Englisch. Laufzeit: ca. 79
min.
Robert Kenner (2008): »Food, Inc.«
Glückliche Kühe, auf grünen Wiesen – daran möchten wir
Konsumenten glauben, wenn wir unser täglich Fleisch
zu uns nehmen. Doch die Wirklichkeit der »natürlichen«
Nahrungsmittelproduktion in Industrienationen sieht
um einiges düsterer aus. Genmanipuliertes Getreide, mit
Medikamenten versetztes Tierfutter, hormonbehandeltes
Mastvieh – die Liste des Schreckens ist lang und kaum ein
landwirtschaftlicher Bereich, der nicht schon von einem
Skandal betroffen gewesen wäre. Doch was wissen wir
eigentlich wirklich über die Lebensmittel, die wir täglich
essen? »Food, Inc.« zeigt, wie eine Handvoll Konzerne
darüber bestimmt, was wir essen und was wir über unser
Essen wissen dürfen. Und wie verantwortungslos die
Lebensmittelindustrie handelt und zur Wahrung des eigenen Profits die Lebensgrundlage zahlreicher Landwirte
Cluster-Zeitung #53 | 24.02.2014
Exzellenzcluster der Humboldt-Universität zu Berlin
und die Gesundheit der Konsumenten aufs Spiel setzt...
Erhielt 2008 eine Oscar-Nominierung als Bester Dokumentarfilm und gewann zwei Emmys (als Beste Dokumentation und Langfilm mit besonders hohem Informationsgehalt). Empfohlen von FoodWatch. Sprachen: Deutsch,
Englisch. Laufzeit: ca. 90 min.
Chris Taylor (2008): »Food Fight – Was kommt auf Ihren
Teller?«
Von der Erfindung des Fast Food bis zur Geschmacksexplosion der Haute Cuisine, von der ersten Lunchbox
bis zur meterlangen Tiefkühltheke im Supermarkt: Auf
unterhaltsame Weise zeigt Food Fight die Entwicklung der
Essenskultur im 20. Jahrhundert und wirft einen faszinierenden Blick in die Töpfe der Starköche, die einen neuen
Geschmack und mehr kulinarischen Genuss fordern. Die
Verfechter von frischen, regionalen Produkten kämpfen
gegen die Riesen der Lebensmittelindustrie und das
schnelle Essen aus Plastikboxen – und für eine Revolution
auf den Tellern.
Erhielt 2008 den Publikumspreis des Independent Filmfestivals. Sprachen: Deutsch, Englisch. Laufzeit: ca. 69
min.
Coline Serreau (2010): »Good Food, Bad Food – Anleitung
für eine bessere Landwirtschaft«
Was haben französische Mikrobiologen, die Millionen
Wanderarbeiter Brasiliens, Vandana Shinas experimentelle
Bauernhöfe in Indien und die Landwirte der weltgrößten
Bioplantage in der Ukraine gemeinsam? Alle verfolgen sie
ein gemeinsames Ziel: die Verbesserung der Bodenqualität und die Wiederherstellung der Saatenvielfalt - zum
Schutz der Umwelt und für gesündere Lebensmittel. Die
französische Regisseurin Coline Serreau zeigt in ihrem
neuen Dokumentarfilm Menschen, die dagegen kämpfen, dass unsere Böden durch chemische Dünger und
Pestizide vergiftet werden. Und die sich dagegen wehren, dass nur wenige skrupellose Konzerne weltweit das
Saatgutangebot kontrollieren und die Bauern erpressen.
In »Good Food Bad Food - Anleitung für eine bessere
Landwirtschaft« begegnen wir faszinierenden Persönlichkeiten, die vielfältige Lösungen für die intelligentere
Nutzung unserer begrenzten Ressourcen gefunden haben.
Sprachen: Deutsch, Französisch. Laufzeit: ca. 113 min.
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Ein Interdisziplinäres Labor
Exzellenzcluster der Humboldt-Universität zu Berlin
Erwin Wagenhofer (2005): »We feed the world – Essen
global«
»We feed the world – Essen global« ist ein Film über
Ernährung und Globalisierung, Fischer und Bauern, Fernfahrer und Konzernlenker, Warenströme und Geldflüsse
– ein Film über den Mangel im Überfluss.
Er gibt in eindrucksvollen Bildern Einblick in die Produktion unserer Lebensmittel sowie erste Antworten auf die
Frage, was der Hunger auf der Welt mit uns zu tun hat. Zu
Wort kommen neben Fischern, Bauern und Fernfahrern
auch Jean Ziegler und der Produktionsleiter von Pioneer
Rumänien sowie Peter Brabeck, Konzernchef von Nestlé
International, dem größten Nahrungsmittelkonzern der
Welt. Sprachen: Deutsch. Laufzeit: ca. 96 min.
Nikolaus Geyrhalter (2005): »Unser täglich Brot«
»Unser täglich Brot« ist eine filmische Meditation über die
Welt der industriellen Nahrungsmittelproduktion. Zum
Rhythmus von Fließbändern und riesigen Maschinen zeigt
der Film Orte, an denen Nahrungsmittel produziert werden: Für Fahrzeuge optimierte, surreale Landschaften;
sterile Räume in funktioneller, industrieller Architektur,
für logistisch effiziente Abläufe entwickelt. Eine kühle,
industrielle Umgebung, die wenig Raum für Individualität lässt. Indem Nikolaus Geyrhalter der Frage »Woher
kommt unsere Nahrung?« schonungslos nachgeht, stellt
er gleichzeitig die Seinsfrage. Wo steht der Mensch in
der Welt, die sich in ganz elementaren Dingen verselbstständigt hat? Und er zeigt die industrielle Nahrungsmittelproduktion als Spiegelbild unseres Wertekanons: Viel,
einfach, schnell; wenige produzieren für uns alle.
»Unser täglich Brot« gibt dem Zuschauer Einsicht in die
Orte, die sich unserem Alltag verschließen. Dort, wo
Verdrängung die Regel ist, liefert er Einblicke und somit
neue Erkenntnisse.
Erhielt den Spezialpreis der Jury des Internationalen Dokumentarfilmfestivals Amsterdam 2005 und die Auszeichnung als Bester Film beim Internationalen Filmfestival in
Athen 2006 sowie weitere Preise und Nominierungen.
Sprachen: Deutsch. Laufzeit: ca. 96 min.
Cluster-Zeitung #53 | 24.02.2014
Christiane Waldau
SHK Clusterbibliothek
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Exzellenzcluster der Humboldt-Universität zu Berlin
Termine Kurzübersicht
In der Woche:
25.02.2014 | 10.30–12.30 Uhr | Fototermin | SO22a, ZL
25.02.2014 | 12.30–14 Uhr | LunchTalk mit Nikola Doll | SO22a, ZL
Gestaltetes Sehen. Form – Wahrnehmung – Bildhauerei: Formtheorie, Formbildung, Bild und Kunst in der Moderne
umfassen zweierlei: die theoretischen Grundlagen von Formbegriffen und -semantiken sowie die Historisierung einzelner künstlerischer Positionen. Am Beispiel der modernen figürlichen Bildhauerei wird exemplarisch des Bezugsfeld
von Theoriebildung und der Besonderheit konkreter Gegenstände, von Produktion künstlerischer Form, Betrachtung
und Reflexion aufgerollt.
27.02.2014 | 18.30–21 Uhr | Interdisziplinäre Kontroverse mit Susanne Muth und Holger Schulze | SO22a, ZL
»Raum«: Die Forschungen zum historisch-vergangenen Raum der Klassischen Archäologie und zum gegenwärtig
genutzten, auditiven Raum der Sound Studies treten in einen spannungsvollen Dialog: Wie gelingt es aus der
Perspektive disziplinär verschiedener Zugriffe, das Erleben in raumzeitlich, kulturell und in ihrem Gebrauch exakt
bestimmbaren Räumen überzeugend zu rekonstruieren? Und wie verändert sich die Deutung architektonischer
Räume, wenn ihr Repräsentationscharakter und ihre überlieferte Semiotik mit den zahllosen, hochreaktiven und oft
schmutzig-brüchigen Details der täglichen Nutzung konfrontiert werden?
28.02.2014 | 12.30–14 Uhr | Workshop Digital Humanities | Henry Ford Bau (FU Berlin) Garystraße 35, 14195 Berlin
Unter dem Titel »Grenzen überschreiten – Digitale Geisteswissenschaften heute und morgen« veranstaltet der
Einstein-Zirkel »Digital Humanities« am 28. 02.2014 einen weiteren Workshop, in welchem ein Dialog zur Vernetzung
und Kooperation mit den Entscheidungsträgern ausgewählter Institutionen initiiert werden soll, um fachwissenschaftliche, technische und institutionelle Anliegen zu kommunizieren und zu diskutieren.
Ausblick:
04.03.2014 | 12.30–14 Uhr | LunchTalk mit Christian Stein und dem Seminar »Vielfalt des Wissens«| SO22a, ZL
»Von Null auf App – Ein interdisziplinärer Zugang zur Informatik«: Ohne Informatik-Vorkenntnisse in nur einem
Semester zur selbstprogrammierten App – geht das? Ja, das geht! Die Studierenden des Seminars »There is an App
for that« stammen aus allen Ecken der Wissenschaft. Sie haben sich nicht gescheut, kopfüber ins Programmieren
geschubst zu werden, Entwicklungsumgebungen und Emulatoren kennenzulernen, über Mobile Computing zu diskutieren, ihre eigenen App-Ideen zu entwickeln und zu pitchen. Auch wenn es nicht immer einfach war, haben sie eine
Innensicht der Entwicklung gewonnen und eine eigene App für den Cluster entwickelt. Einige von Ihnen berichten
in diesem Lunchtalk von einem mutigen Ausflug weit über den Tellerand, ihren persönlichen Erfahrungen damit und
vom dem, was sie daraus gelernt haben.
Freie LunchTalk-Termine im März & April, Vorträge gesucht! Bitte auf die Liste eintragen >>
25.03.2014 | 12.30–14 Uhr
15.04.2014 | 12.30–14 Uhr
22.04.2014 | 12.30–14 Uhr
29.04.2014 | 12.30–14 Uhr
Cluster-Zeitung #53 | 24.02.2014
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Exzellenzcluster der Humboldt-Universität zu Berlin
Ein Interdisziplinäres Labor
Zum Titelbild
Das Titelbild ist eine Aufnahme der Fotografin Barbara
Herrenkind des Instituts für Kunst- und Bildgeschichte der
Humboldt-Universität zu Berlin. Das Bild entstand am 14.
Februar 2014 im Rahmen der Buchvorstellung »Galileo’s
O, Band III. A Galileo Forgery. Unmasking the New York
Sidereus Nuncius« im Kinosaal der Humboldt-Universität.
Die internationale Galileo-Forschergruppe um Horst Bredekamp präsentierte an diesem Abend in Kurzvorträgen
Arbeits- und Analysemethoden, die schließlich zu dem
Urteil führen mussten, dass es sich bei dem in New York
aufgetauchten »Siderius Nuncius« um eine Fälschung
handelte.
Neben dem Vizepräsident für Forschung, Prof. Dr. Peter
A. Frensch und Sven Fund vom De Gruyter Verlag, die
in das Thema einführten, sprachen Horst Bredekamp
(Humboldt Universität, Berlin), Irene Brückle (Staatliche
Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart), Oliver Hahn
(Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin), Manfred Mayer (Karl-Franzens-Universität, Graz),
Paul Needham (Princeton University, New Jersey) und
Theresa Smith (Harvard University, Cambridge).
»Galileo´s O«, Band III korrigiert nicht nur die Ergebnisse der ersten beiden Bände, sondern unternimmt
darüber hinaus den Versuch, den immer feineren und
neuen Methoden von Fälschern auf die Spur zu kommen.
Indem die Chronologie und Methoden dieser Entdeckung
beschrieben werden, versucht der neue Band die Kluft im
andauernden Wettstreit zwischen eben jenen Methoden
der Fälscher und den Methoden der wissenschaftlichen
Spurenleser zu schließen.
Weitere Fotos der Veranstaltung finden Sie auf den Seiten
des Instituts für Bild- und Kunstgeschichte >>
Claudia Lamas Cornejo
Leitung PR & Fundraising
Impressum
Redaktion dieser Ausgabe:
Claudia Lamas Cornejo (verantwortlich)
Franziska Wegener
Lektorat: Kathrin Bauer
Layout: Kerstin Kühl
Schreiben Sie für die CZ über die Arbeit in ihrem
Basisprojekt oder über einen Begriff, der Sie in Ihrer
Arbeit beschäftigt und den Sie zur Diskussion geben
möchten. Tragen Sie Ihre Ideen und Vorschlägen in
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Merkblatt für Autoren_innen: https://www.
interdisciplinary-laboratory.hu-berlin.de/de/intern/
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Kontakt:
Bild Wissen Gestaltung. Ein Interdisziplinäres Labor
Exzellenzcluster der Humboldt-Universität zu Berlin
E-Mail: [email protected]
Tel.: +49 30 2093 - 66257
www.interdisciplinary-laboratory.hu-berlin.de
Postanschrift:
Humboldt-Universität zu Berlin
Unter den Linden 6, 10099 Berlin
Sitz:
Sophienstraße 22 a, 10178 Berlin
Zeichenangaben:
Mitarbeitervorstellung: 500-650 Z.m.L.
Beitrag Lexikon der Begriffe: 2000-2600 Z.m.L.
Lunch Talk Bericht: 800 - 1500 Z.m.L
Redaktionsschluss: Freitags, 10.00 Uhr
Titelbild: Buchpräsentation von Galileo´s O, Band
III vom 14.02.2014. Copyrigth: Barbara Herrenkind
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