AK Info 5/2013 - Arbeiterkammer

Transcription

AK Info 5/2013 - Arbeiterkammer
iNFO
An einen Haushalt
Zugestellt durch post.at
Nr. 5 - 2013
< Dezember 2013
Schutz bei
Krankheit
Kündigungen im Krankenstand werden immer häufiger. Wir fordern einen besseren Kündigungsschutz.
All-In-Verträge
... werden immer mehr zum
Problem: Überstunden
ohne Ende und nicht einen
Cent mehr. So werden Arbeitnehmer über den Tisch
gezogen.
Zahlen im
Vorbeigehen
Der neueste Schrei im bargeldlosen Zahlungsverkehr:
PayPass-Zahlen im Supermarkt und Modegeschäft.
Die AK sieht die neue Methode kritisch.
02682 740
Foto: AK Burgenland/Felder
bgld.arbeiterkammer.at
Mehr Personal, schärfere Strafen:
Lohndumping
stärker
bekämpfen!
Aktuell
Eisenstadt:
02682 740
Neusiedl am See:
02167 8120
Oberpullendorf:
02612 42255
Oberwart:
03352 32588
Güssing:
03322 42755
Jennersdorf:
03329 46255
Im Internet:
bgld.
arbeiterkammer.at
9 von zehn Kollegen sind schon einmal krank zur Arbeit
gegangen. Kein Wunder: Laut einer aktuellen AK-Umfrage ist
jeder Zehnte schon einmal im Krankenstand vom Chef rausgeworfen worden. Die AK fordert: Schluss mit diesen Methoden
auf Kosten der Gesundheit der Arbeitnehmer!
Auf Facebook:
www.facebook.com/
ArbeiterkammerBurgenland
E-Mail:
akbgld
@akbgld.at
E
s ist eine der großen sozialen
Errungenschaften Österreichs: Wer krank wird erhält während des Krankenstandes die
sogenannte Entgeltfortzahlung
und daran anschließend eine
Existenzsicherung durch den
Staat. Diese Absicherung ist für
viele ArbeitnehmerInnen überlebensnotwendig, vor allem,
wenn Krankenstand und Gesundung länger dauern. In der Praxis
wird diese wichtige soziale Absicherung aber von immer mehr
Unternehmen brutal zerstört:
Sie schmeissen ihre Mitarbeiter
hinaus, wenn sie krank werden.
„Einvernehmliche“
Lösungen
werden aufgedrängt, Kündigungen oder sogar Entlassungen
am Krankenbett ausgesprochen,
die ArbeitnehmerInnen werden
einfach von der Krankenkasse
abgemeldet. Und, keine Selten-
AK-Forderung
Die AK-Vollversammlung hat
einen gemeinsamen Antrag
mehrerer Fraktionen einstimmig
beschlossen:
n Ein wirksamer Kündigungsschutz für kranke ArbeitnehmerInnen
n Wird im Krankenstand ein
Arbeitsverhältnis einvernehmlich
gelöst, soll - wie bei der Kündigung durch den Arbeitgeber - die
Entgeltfortzahlung voll auch über
das Vertragsende hinaus zustehen.
n Im Krankenstand überrumpelte ArbeitnehmerInnen sollen
innerhalb einer Woche von der
Einwillung einer einvernehmlichen
Auflösung zurücktreten können.
In Unternehmen mit Betriebsrat
muss der Betriebsrat verpflichtend
zugezogen werden.
n Der Entgeltfortzahlungsfond
muss wieder eingeführt werden
n Zeitausgleich darf während des
Krankenstandes nicht konsumiert
werden
Foto: fotolia
So erreichen
Sie uns:
Kündigungsschutz für
kranke Beschäftigte
heit: Sie bezahlen während des
Krankenstands weniger Lohn.
AK-Präsident Alfred Schreiner:
„Die Schere geht immer weiter
auseinander: Der Leistungsdruck
steigt ständig, die Erholungsphasen werden kürzer, andererseits
werden Arbeitnehmer bei ersten
Anzeichen von Krankheit rausgeschmissen. Wir können einen solchen skrupellosen Umgang mit
den Menschen nicht hinnehmen!“
Voller Einsatz und starke Vertretung
AK-Präsident
Alfred Schreiner
Tel: 02682 740
E-Mail: akbgld@
akbgld.at
2 AK-Info
Z
um Jahreswechsel wird Bilanz gezogen. Auch in der
Arbeiterkammer haben wir in der
Vollversammlung einen Rückblick
gewagt: Innerhalb der vergangenen
5 Jahre konnten unsere MitarbeiterInnen 320.000 Beratungen durchführen und 44,1 Mio. Euro für die
ArbeitnehmerInnen im Burgenland
erstreiten. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Nicht umsonst genießt die Arbeiterkammer ein sehr
hohes Vertrauen bei den Menschen.
Dieses Vertrauen bringen sie uns
nicht nur bei den Serviceleistungen
entgegen, sondern auch bei der interessenspolitischen Arbeit. Auch
hier haben wir viel erreicht, obwohl
man nicht auf die schwierigen Rahmenbedingungen der Wirtschaftsund Finanzkrise vergessen darf.
Gemeinsam mit den Sozialpartnern
sowie Bundes- und Landesregierung ist es uns gelungen, wirksame
Konjunkturpakete zu schnüren,
um möglichst viele Leute in Beschäftigung zu halten. Das wirkt
sich positiv auf die Kaufkraft und
die Wirtschaft aus und war sicher
ein Meilenstein in den letzten fünf
Jahren. Zudem sind uns auch einige Gesetzesänderungen zum Wohl
der ArbeitnehmerInnen gelungen,
beispielsweise bei den LeiharbeiterInnen und der Pflegefreistellung.
Herausforderungen für die nächsten Jahre gibt es aber noch genug
– dazu reicht ein Blick auf die aktuellen Arbeitsmarktzahlen. Aber der
Rückblick macht sicher: Es braucht
eine starke Arbeitnehmervertretung
auch in den nächsten Jahren.
Aktuell
Arbeitsmarkt I
Was für eine Zahl!
2010
2011
2012
och nie wurde in den vergangenen fünf Jahren in
einem November im Burgenland die 9.000er-Schwelle bei
den Arbeitslosen überschritten
(9.122), noch nie die 8-Prozentmarke bei der Arbeitslosenquote (8,6%) übersprungen. Die
Aussichten für 2014 sind trüb:
2013
AMS-Experten rechnen frühestens 2015 mit einer Besserung.
Die AK fordert Maßnahmen wie
unter anderem eine Verschärfung des Lohn- und Sozialdumpingsbekämpfunggesetzes (siehe Seite 3).
Arbeitsmarkt II
n Der burgenlän-
Da Hackler
dische Arbeitsmarkt
November 2013
Arbeitslosigkeit

unter burgenländischen Behinderten
9.122 Arbeitslose (4.309 Frauen
300
200
100
0
Zahl der Arbeitslosen Behinderten
111
114
127
130
2004
2005
2006
2007
www.gerikatur.at
Vor 15 Jahrn hab i mehr Göd
zum Lebn ghabt ois heut. Des
Haus. Und no ni sovü Steia.
Millionäre
und 4.813 Männer); 1.100 (+
16,2 %) mehr als im Vorjahr
rd. 97.000 unselbständig Be255
199Vergleich
schäftigte
173 % im
165 ( +0,5
150
zum Vorjahr)
Foto: fotolia
N
1.700
9.122
7.996
2009
7.493
2008
6.841
Nov.
7.292
6.588
Arbeitsmarkt: Erst 2015
soll es besser werden!
...leben derzeit im Burgenland. Das geht
aus einer aktuellen
Studie hervor*.
Bei den Berechnungen wurde nur das bei
Vermögensverwaltern angelegte
Vermögen (etwa
in Aktien, Beteiligungen, Bargeld, Immobilien) berücksichtigt,
nicht die eigengenutzten Immobilien!
77.600 Personen besitzen in Österreich mehr als 1 Millionen Euro, zusammen
verfügen sie über die unglaubliche Summe
von 245 Milliarden Euro.
Das Finanzvermögen
der Millionäre ist 2012
um 22 Milliarden (rund
10 Prozent) gestiegen,
2012 lebten in Österreich 5.500 Millionäre mehr
als noch 2011. Für 2013
wird ein weiterer Vermögenszuwachs bei den
Superreichen um mehr
als 20 Prozent erwartet.
Rund 40.000 Burgenländer sind armutsgefährdet (unter 914 Euro
Monatseinkommen im
Einpersonenhaushalt).
*Quelle: D.A.CH-Report,
Valluga
AK-Voranschlag 2014
Die Vollversammlung der AK Burgenland
beschloss den Voranschlag für 2014. Das
380 Zahlenwerk berücksichtigt die erwarteten
Einnahmen und Ausgaben:
Erträge
1. Kammerumlagen
8.960.000,00
2008
2009
2010
2011
2012 11/2013 2. Sonstige Erträge
346.000,00
Arbeitslosenrate: 8,6 % Quelle: AMS; Grafik: boz 3. Zinsensaldo
102.000,00
509 offene Stellen (12,8 %
4. Auflösung von Rücklagen und Rückstellungen
weniger als im Vorjahr)
200.000,00
GESAMT
9.608.000,00
2.137 in Schulungen des AMS
Aufwendungen
(48 weniger als im Vorjahr)
5. Sachaufwand
1.433.000,00
11.259 Personen ohne Be6. Betriebs-& Verwaltungsaufwand
schäftigtigung (Arbeitslose +
788.000,00
Schulungsteilnehmer), 1.078
7. Kosten der Selbstverwaltung
424.000,00
mehr als im Vorjahr
8. Personalaufwand
5.959.000,00
168 Lehrstellensuchende (49
9. Vorsorge für Leistungen
mehr gegenüber dem Vorjahr)
600.000,00
bei 59 offenen Lehrstellen (7
10. Kosten der Umlageeinhebung
weniger als im Vorjahr).
135.000,00
11. Kostenbeitrag BAK
269.000,00
Quelle: AMS, Dezember 2013
GESAMT
9.608.000,00
Nr. 5 < Dezember 2013
3
Aktuell
Lohndumping: Gesetz
verschärfen!
Foto: fotolia
Mit der Arbeitsmarktöffnung für Arbeitskräfte aus dem Osten
im Jahr 2011 gab es neue Vorschriften, die ein Lohndumping,
mit dem heimische Beschäftigte nicht mithalten können,
verhindern sollen. Die Erfahrungen zeigen: Es muss nachgebessert werden, die Behörden brauchen mehr Personal.
A
m burgenländischen Arbeitsmarkt ist ein scharfer
Verdrängungswettbewerb zu beobachten. Der Grund: Billigstanbieter aus dem benachbarten
Ausland bieten ihre Leistungen
an. Obwohl diese ausländischen
Unternehmen verpflichtet sind,
bei Durchführung von Arbeiten
im Burgenland österreichisches
Recht bei Entlohnung und Arbeitsbedingungen einzuhalten, scheren sich viele Unternehmer um
diese Vorgaben nicht. Mit diesem
Lohndumping können heimische
Betriebe nicht mithalten.
Das Lohn- und Sozialdumpingbekämpfungsgesetz (LSDB-G) macht
es seit 2011 Behörden möglich zu
überprüfen, ob Unternehmen ihre
Mitarbeiter richtig entlohnen.
In der Praxis weist das (LSDB-G)
einige Schwächen auf. So ist es
für einen ausländischen Unternehmer, der keine oder fehlerhafte
Lohnunterlagen seiner Mitarbei-
ter führt, besser, bei einer Überprüfung etwa auf einer Baustelle
anzugeben, dass er die Lohnunterlagen „nicht dabei habe“. Dafür
muss er zwar eine geringe Strafe
zahlen, den höheren Strafen für
fehlerhafte Unterlagen entgeht er
aber. Strafen gegen Verstöße sind
oft so niedrig, dass sie in Kauf genommen werden, weil der Profit
aus den illegalen Tätigkeiten deutlich höher ist.
Den ermittelnden Behörden (Arbeitsinspektorat,
Finanzpolizei,
BUAK, Gebietskrankenkasse, Bezirkshauptmannschaften)
fehlt
auch Personal zur Überprüfung
der ausländischen Unternehmen.
Die AK-Vollversammlung hat
sich intensiv mit der Problematik
beschäftigt und folgende Forderungen beschlossen:
n Eine personelle Aufstockung
von allen Stellen, die das LSDB-G
vollziehen, damit Verstöße auch
rasch verfolgt werden können
n Erhöhung der Strafen für das
Nichtbereithalten von Lohnunterlagen, sie müssen höher als Strafen für fehlerhafte Lohnunterlagen
sein
n Generell muss der im LSDB-G
vorgesehene Strafrahmen deutlich angehoben werden: Verstöße
dürfen sich nicht mehr rentieren!
Alle Lohnansprüche, nicht nur der
kollektivvertragliche Grundlohn,
müssen durch das LSDB-G abgesichert werden
Darf mir mein Chef einen Schaden vom Lohn abziehen?
Mag.Helmut
Steiger
AK-ArbeitsrechtTel: 02682 740
E-Mail: akbgld@
akbgld.at
4 AK-Info
V
erursacht ein Arbeitnehmer in
seiner Arbeit einen Schaden,
kann er nur nach dem Grad seines
Schuldens zur Wiedergutmachung
herangezogen werden. Den Grad
des Verschuldens kann nur ein Gericht feststellen. Man unterscheidet:
1. Entschuldbare Fehlleistung: Sie
liegt vor, wenn der Eintritt eines
Schadens nur bei außerordentlicher
Aufmerksamkeit voraussehbar gewesen wäre. Den Arbeitnehmer
trifft keine Schadenersatzpflicht!
Beispiel: Einer Kellnerin fällt ein
Glas zu Boden. 2. Minderer Grad
des Versehens (leichte Fahrlässigkeit): Hier kann das Gericht den
Schadenersatz mäßigen oder diesen
unter Berücksichtigung der besonderen Umstände des Falles auch
ganz erlassen. Beispiel: Ein Mechaniker übersieht bei der Ausfahrt aus
der Werkstatt ein niedriges Werkzeugwagerl und beschädigt einen
Vorführwagen.3. Grobe Fahrlässigkeit: Grobe Fahrlässigkeit nimmt
man an, wenn der Arbeitnehmer
die erforderliche Sorgfalt in unge-
wöhnlicher und auffallender Weise
vernachlässigt hat und der Eintritt
eines Schadens wahrscheinlich und
vorhersehbar war. Bei grob fahrlässigem Verhalten kann das Gericht
aus Billigkeitsgründen den Schaden
nur mäßigen, nicht aber ganz erlassen. Beispiel: Unfall eines LkwFahrers unter Alkoholeinfluss.
4. Vorsätzliches Verhalten: Wenn
der Arbeitnehmer einen Schaden
bewusst herbeigeführt hat, ist er
ohne Einschränkung zum Schadenersatz verpflichtet.
Aktuell
Pendleraktion
Fotos: Fotolia; AK Burgenland, Felder
Pendleraktion 2013. Rechtzeitig zur Fahrplanumstellung
im Dezember versorgte die AK
Burgenland gemeinsam mit ÖGB
und der Gewerkschaft Vida die
burgenländischen BahnpendlerInnen mit neuen Fahrplänen.
Gleichzeitig wurde wieder die
Pendlerumfrage durchgeführt,
deren Ergebnisse bis Jänner
vorliegen werden. „Pendeln ist
eine große Belastung. Wir wollen
mithelfen, dass die Umstellung
auf die neuen Fahrpläne für die
betroffenen Arbeitnehmer gut
klappt,“ sagt AK-Präsident Alfred
Schreiner, der wie jedes Jahr
am Bahnhof Mattersburg in den
frühen Morgenstunden Fahrpläne
verteilte. „Und die Pendlerumfrage hilft mit, dass wir bei den
Bahnverantwortlichen Verbesserungen im Sinn der Bahnpendler
einfordern können.“
Eine bittere FussballEntlassungs-Geschichte
Doppelter Rausschmiss, eine fussballerische Zeitungs-Ente,
eine ungeheuerliche Einmischung und ein kleines Happy-End:
Das ist die wahre Geschichte einer gescheiterten Entlassung,
die sich rund um das runde Leder dreht.
E
in Arbeitnehmer aus dem
Landessüden hatte sich eine
schwere Fußverletzung zugezogen, war auf Krücken angewiesen und war im Krankenstand
von seinem Unternehmen gekündigt worden. In seiner Freizeit spielte der Mann Fußball bei
einem Verein, das wusste offenbar auch sein Chef.
Bei einem freundschaftlichen
Vorbereitungsspiel lief ein anderer Spieler unter dem Namen
des Gekündigten ein. Eine Zeitung berichtete über das Spiel
und nannte auch den verletzten
Arbeitnehmer, obwohl ein anderer für ihn gespielt hatte. Als der
Chef vom vermeintlichen Einsatz seines schon gekündigten
Mitarbeiters am Fußballplatz
via Zeitung erfuhr, sprach er die
„Fristlose“ aus. Damit würde der
Arbeitnehmer sofort ohne Kündigungsfrist und Ansprüche für
diese Zeit auf der Straße stehen.
Er wandte sich an die Arbeiterkammer um Hilfe.
Nach Intervention durch die
Arbeiterkammer war der Irrtum rasch aufgeklärt und dem
Unternehmen klar, dass der
Entlassene nicht im Krankenstand Fussball für seinen Verein
gespielt hatte. Dann kam es zu
einem denkwürdigen Anruf in
der AK-Bezirksstelle: Ein Vertreter des Chefs „regte“ an, der Arbeitnehmer solle doch auf sei-
ne Ansprüche verzichten, dann
würde man auch den Fussballverein nicht wegen falscher
Spielerangaben anzeigen. Und
das wolle der Spieler doch seinem Verein nicht antun.
Beraten von der AK ging der Arbeiternehmer auf den „Tipp“ der
Unternehmerseite aber nicht ein.
Schließlich lenkte der Unternehmer ein und bezahlte alles, was er
seinem Mitarbeiter schuldete. Ein
bitterer Nachgeschmack bleibt.
Nr. 5 < Dezember 2013
5
Aktuell
Sparen auf Kosten der
behinderten Kollegen
In der AK türmen sich die Akten: Unternehmen wollen ihre
behinderten Mitarbeiter loswerden, obwohl diese besonderen
Kollegen eines besonderen Schutzes bedürfen. Die Situation
am Arbeitsplatz für Behinderte ist dramatisch.
E
s handelt sich um ganz unterschiedliche Fälle, aber es sind
auffallend viele.“ AK-Jurist Mag.
Martin Sugetich kann sich nicht
erinnern in seiner Tätigkeit in der
AK Burgenland je soviele Kündigungsverfahren von sogenannten begünstigten Behinderten
zu bearbeiten gehabt zu haben.
„Der Druck auf dem Arbeitsmarkt
ist für nichtbehinderte Arbeitnehmer schon groß. Umso schlimmer
ist die Lage für behinderte Menschen, die jetzt noch viel stärker
unter die Räder kommen.“ Eine
Hausmeisterin, ein Hilfsarbeiter,
ein Büroangestellter – die der AK
AK-Jurist Mag.
Martin
Sugetich.
vorliegenden Fälle sind dennoch
nur die Spitze des Eisberges. Es
handelt sich durch die Bank um
ArbeitnehmerInnen, die noch
dem besonderen Kündigungsschutz unterliegen, der mit 2011
deutlich aufgeweicht wurde
(siehe Kasten). Begünstigte Behinderte, die seit 2011 eingestellt
wurden, können – wie andere,
nichtbehinderte ArbeitnehmerInnen – ohne besondere Gründe
jederzeit gekündigt werden.
Die AK Burgenland fordert
daher rasch Maßnahmen: Eine
sofortige Zurücknahme der
Durch den Kündigungsschutz sind
ArbeitnehmerInnen mit Behinderung besonders geschützt. Nach
dem Behinderteneinstellungsgesetz gilt der besondere Kündigungsschutz für begünstigte
behinderte ArbeitnehmerInnen
(das sind Menschen, deren Grad
der Behinderung von mindestens 50 % durch Bescheid des
Bundessozialamtes festgestellt
wurde). Den Kündigungsschutz
gibt es erst nach einer gewissen
Dauer des Arbeitsverhältnisses:
Bei Arbeitsverhältnissen, die bis
zum 31.12.2010 abgeschlossen
wurden, wird der Kündigungsschutz nach dem Ablauf von sechs
Monaten wirksam. Für Arbeitsverhältnisse, die ab dem 1.1.2011
neu begründet werden, wird der
Kündigungsschutz für Menschen,
die den Begünstigtenstatus bereits
haben, erst nach dem Ablauf von
4 Jahren wirksam.
Wartefrist von vier Jahren auf 6
Monate und eine empfindliche
Erhöhung der Ausgleichstaxe,
die jene Unternehmen bezahlen
müssen, die ihre Verpflichtung
zur Beschäftigung von Behinderten nicht erfüllen.
Arbeitslosigkeit: Dramatischer Anstieg bei Behinderten
Arbeitslosigkeit

unter burgenländischen Behinderten
300
200
100
0
Zahl der Arbeitslosen Behinderten
111
114
127
2004
2005
2006
130
150
165
173
199
255
2007
2008
2009
2010
2011
2012
380
11/2013
Quelle: AMS; Grafik: boz
6 AK-Info
Innerhalb von fünf Jahren hat
sich die Zahl der arbeitslosen
Behinderten im Burgenland verdreifacht: Derzeit sind rund 380
Behinderte beim AMS gemeldet.
Ursache ist die Wirtschaftskrise,
die Unternehmen bei jenen sparen lässt, die es am Arbeitsmarkt
von Haus aus besonders schwer
haben. Die Aufweichung des
Kündigungsschutzes seit 2011
wirkt sich ebenfalls negativ aus.
Foto: fotolia
Kündigungsschutz
Konsument
Zahlen im Vorbeigehen:
Risiko oder Erleichterung?
Der letzte „Schrei“ im Zahlungsverkehr ist die PayPass-Funktion auf den Bankomatkarten. Sie ermöglicht es, Zahlungen
bis 25 Euro ohne Eingabe des Codes zu erledigen. Das Bezahlen durch Hinhalten der Karte im Vorbeigehen wird durch die
NFC-Technologie (Near Field Communication) ermöglicht. Doch
nicht allen Konsumenten ist diese Funktion ganz geheuer.
mmerhin könnte nun auch ein
Unbefugter mehrere kleinere
Zahlungen problemlos erledigen. Damit wird etwa Handtaschendieben die Verwertung der
Beute in vielen Fällen erleichtert.
Viele befürchten auch das unbefugte Auslesen von Daten.
Mit Hinweis auf die Höchstschadenssumme von 125 Euro und
die weitgehende Haftung der
Banken wird diese Gefahr von
den Geldinstituten relativiert. Als
aber eine Kundin diese Funktion,
die ohne ihr Zutun den Weg auf
ihre Bankomatkarte gefunden
hatte, deaktivieren lassen wollte,
erlebte sie neue Überraschungen. Zunächst wurde ihr gesagt,
das ginge nicht, danach war von
Kosten in der Höhe von 18 Euro
die Rede. Erst eine neuerliche Urgenz führte dazu, dass die Funktion kostenlos deaktiviert wurde.
Dabei sind sich die im Burgenland tätigen Banken ohnehin
weitgehend einig, was die Deaktivierung und die Kosten dafür
anbelangt. Fast alle geben an,
dass man sich einfach an den
Betreuer wenden müsse, um die
Deaktivierung durchführen zu
lassen. Meist ist dann das Ausfüllen eines Formulars nötig. Manche Banken tauschen dann die
Karte aus, andere belassen es bei
der Deaktivierung der Funktion.
Der Kunde hat dafür keine Kosten zu tragen. Die BAWAG geht
einen konsumentenfreundlichen
Weg. Sie behält auch die Bankomatkarte ohne PayPass-Funktion
im Angebot und der Konsument
kann bei Bestellung der Karte
entscheiden, ob er die PayPassFunktion benötigt. Die meisten
anderen Institute schicken hingegen die aktivierten Karten im
Zuge des Kartentauschs zu, ohne
dass die Kunden vorher aktiv zustimmen müssen.
Selbstverständlich ist es ungewiss, ob die PayPass-Funktion in
Zukunft Ziel krimineller Machenschaften wird. „Allerdings wäre
es sinnvoll gewesen, den Kunden
die Entscheidung zu überlassen,
ob sie diese Funktion auf ihrer
Bankomatkarte haben wollen“,
kritisiert Christian Koisser von
der Konsumentenberatung der
Arbeiterkammer Burgenland die
Vorgehensweise der meisten
Banken in dieser Angelegenheit.
Denn unzählige Bankkunden haben nicht vor, die PayPass-Funktion zu nutzen, müssen nun aber
trotzdem das Risiko des Missbrauchs tragen.
Foto: fotolia
I
Dubiose Werbemethoden
Fax-Irrläufer ist Abzocker-Schmäh!
Hey Micha!
Hier die Internetseite über
die wir gesprochen haben.
ANLEGERTIPPS:COM
Die verraten wirklich alles!
Versuch mal, die vom Netz zu
nehmen!!
Gruß Martin
Unzählige Konsumenten und
Firmen haben in den vergangenen Wochen ein Fax mit
diesem Inhalt bekommen. Sie
vermuten zunächst oft, dass
ein „Irrläufer“ bei ihnen gelandet ist. Tatsächlich handelt es
sich offenbar um eine gezielte
Aktion. Die Konsumentenbe-
ratung der Arbeiterkammer Burgenland warnt:
Die Adressaten sollen
dazu gebracht werden, die angeführte
Internetseite mit zweifelhaften Tipps zur
Geldvermehrung zu
besuchen. Die Nummer, die als Absender
auf dem Fax aufgedruckt ist, gehört
übrigens der Buchhaltungsagentur des
Bundes. Dort gibt
man an, dass die Telefonnummer missbräuchlich
verwendet wird.
Nr. 5 < Dezember 2013
7
Aktuell
Bei Coca Cola Hellenic in Edelsthal konnte AK-Präsident Alfred Schreiner bei einem Betriebsbesuch viele
KollegInnen kennenlernen. Seit 2012 ist hier die Produktions- und Logistikzentrale für Österreich, mehr als
300 ArbeitnehmerInnen finden in Edelsthal Beschäftigung.
All-in-Verträge sind
echt ein Problem!
In jedem fünften Arbeitsvertrag steht eine All-In-Klausel:
Damit wird ein Pauschallohn festgesetzt, in dem Mehrarbeitsund Überstunden schon enthalten sind. Sprich: Egal wie viel
gearbeitet wird, der Lohn bleibt gleich. Beschäftigte werden
mit solchen Klauseln regelrecht über den Tisch gezogen.
F
rüher waren diese All-In-Verträge eine Eigenart von gut
dotierten Managerverträgen.
Heute finden sie sich quer durch
alle Branchen und Einkommen.
Das hat System: Unterschrieben wird ein Arbeitsvertrag mit
einem verlockend klingenden
Gesamteinkommen, ohne dass
der Betroffene weiß, welcher Be-
trag ihm für die Normalarbeitszeit zusteht und welcher Betrag
für Überstundenarbeit. In der
Realität gehen die Überstunden
dann oft schier ins Uferlose. Diese Klauseln sind fast ausschließlich zum Vorteil der Arbeitgeber,
die sich damit Zugriff auf beträchtliche Überstundenmengen zu Tarifen deutlich unter
dem Branchenlohn sichern.
Besonders bedenklich sind AllIn-Klauseln, wenn der vereinbarte Pauschallohn nur gering über
dem Mindestlohn liegt. „Solche
Regelungen verfolgen das Ziel,
den tatsächlichen Normalarbeitslohn zu verschleiern und in
der Praxis eine korrekte Abrechnung der tatsächlich geleisteten
Überstunden zu verhindern“,
sagt AK-Arbeitsrechtlerin Mag.
Doris Graser-Kern. Denn Mehrarbeits- oder Überstunden, die
von dem vereinbarten Pauschallohn nicht mehr abgedeckt werden, sind zu bezahlen. Das passiert freilich in den wenigsten
Fällen, da die betroffenen Arbeitnehmer rasch den Überblick
verlieren, wieviele Stunden sie
bereits geleistet haben.
Daher:
Arbeitszeitaufzeichnungen führen und nachrechnen!
AK Info vor 10 Jahren
Vor 10 Jahren, Herbst 2003:
Der politische Sommer und
Herbst stand ganz im Kampf
gegen die „Pensionssicherung“
der schwarzblauen Regierung.
In zahlreichen Bereichen wurde massiv ins Pensionssystem
eingegriffen. Seit damals gibt
es etwa die automatische Anpassung der Pensionen an die
Inflationsrate nicht mehr, es
gab Kürzungen in allen Bereichen, das mittlerweile gescheiterte 3-Säulen-Modell
8 AK-Info
der Pensionsvorsorge wurde in
einen gesetzlichen Rahmen gegossen. Im Burgenland reagierte
der ÖGB und die Gewerkschaften mit Protestmaßnahmen.
Die ursprünglichen Pensionspläne der Regierung wurden zwar
abgeschwächt, dennoch bildet
die „Reform“ einen massiver
Einschnitt. Nach Berechnungen
der AK verlor jeder Österreicher
künftig mit der Pension neu bis
zu 12 Prozent.
Konsument
Fernseher auf Pump:
700 statt 500 Euro!
„Österreichs genialster Preis“ heisst es im Prospekt. Das gilt
aber nicht für die angebotene Ratenzahlung. Kein Einzelfall:
Kaufen auf Pump kann ganz schön teuer werden.
V
or Weihnachten fand Herr
Hubert S. einen kleinen Farbprospekt in seinem Postkasten.
Beim Durchblättern fiel sein
Blick auf ein attraktives Angebot. Der 50-Zoll-LED-Blaupunkt
Fernseher sollte statt 559,99
Euro nur 499,99 Euro kosten.
Nachdem für den Pensionisten
auch 500 Euro viel Geld sind,
interessierte er sich für das Teilzahlungsangebot: 44 Monatsraten zu 16 Euro. „Das könnte ich
mir leisten“, dachte Hubert S.
Doch dann rechnete der Konsument die Kosten des „genialsten Preis“ nach: Bei dieser
Finanzierung würde ihm der
Fernseher statt rund 500 Euro
gleich 707 Euro kosten. „Wahrscheinlich ist der Fernseher hin,
bevor ich ihn abbezahlt habe“,
meinte der Burgenländer er-
nüchtert. Er wandte sich an die
AK-Konsumentenberatung, um
auf das „unglaubliche“Angebot
aufmerksam zu machen. Die
AK rechnete nach – das Versandhaus verlangte horrende
Zinsen von 21,7 Prozent! Das
ist übrigens kein Einzelfall, wie
aus einer Studie der AK-Wien
aus dem Jahr 2012 hervorgeht:
Die Teilzahlungsangebote der
Versandhäuser sind die mit Abstand teuersten Finanzierungsformen.
Was aber tun, wenn man dringend Geld braucht, weil ein
Haushaltsgerät kaputt wird
oder dringend Möbel benötigt werden? In vielen Fällen
ist es günstiger, das Konto zu
überziehen. Dafür verrechnen Banken derzeit zwischen
4,75% und 13,5% Zinsen. Wer
eine größere Anschaffung mit
einem Privatkredit finanziert,
zahlt aktuell effektive Jahreszinsen zwischen 4,3% und 7,1%
(siehe www.bankenrechner.at).
Die Tipps der Konsumentenschützer
n Prüfen Sie unbedingt mehrere
Finanzierungsvarianten, wenn Sie eine Anschaffung so dringend benötigen,
dass ein Ansparen des Kaufpreises nicht möglich ist.
n Lassen Sie sich von einer
niedrigen Monatsrate nicht beeindrucken!
Beim
Ratenkauf
zahlen
Sie in vielen Fällen horrende Zinsen. Fragen Sie deshalb immer nach dem zu
zahlenden
Gesamtbetrag!
n Am günstigsten ist die Finanzierung über einen Privatkredit. Achtung: Können
Sie die Rate nicht pünktlich
zahlen, drohen hohe Verzugszinsen und Mahnspesen!
n Auch eine kurzfristige Kontoüberziehung kann wesentlich
günstiger sein als ein Ratenkauf.
Nr. 5 < Dezember 2013
9
BFI Burgenland
Freie Fahrt für BFI-Bildungsmarkt 2014
Unter dem Motto „Bildung. Freude Inklusive.“ präsentierte die
Geschäftsführung des BFI Burgenland das neue Bildungsprogramm 2014.
Präsentieren das neue BFI-Bildungsprogamm: Produktmanagerin Anna
Schneemann, Marketingleiterin Daniela Hacker, Landesgeschäftsführer Peter Maier, Personalmanagerin Dipl.Päd.in Sabine Swatek-Venus
und Produktmanagerin Mag.a Dorothea Csecsinovits
W
ir wollen den ganzheitlichen Aspekt des Weiterbildungsprozesses ins Bewusstsein rufen und Lernen positiv
aufladen. Bildung ist eine Bereicherung und schließt Freude mit
ein“, erklärt Peter Maier die Beweggründe für den neuen Slo-
gan. „Auch heuer beinhaltet das
neue
BFI-Bildungsprogramm
neben zahlreichen Kursen in
klassischen Fachbereichen wie
EDV, Gesundheit, Wirtschaft,
Persönlichkeit und Technik, wieder viele Produktneuheiten.“
Das vorliegende BFI Bildungs-
programm präsentiert die Vielfalt innovativer Themen und
Weiterbildungsformen.
Die
Kursinhalte orientieren sich an
den Anforderungen des burgenländischen
Bildungsmarktes,
der beruflichen Praxis sowie den
internationalen Standards.
Als eines der führenden Institute auf dem burgenländischen
Bildungsmarkt steht das BFI
Burgenland für anspruchsvolle,
praxisorientierte sowie qualitativ hochwertige Erwachsenenbildung. Das konnten im letzten
Jahr 15.200 Teilnehmer/innen
bestätigen.
In allen burgenländischen Bezirken bedienen das BFI die regionalen Märkte mit modern
ausgestatteten
BFI-Ausbildungszentren und Werkstätten.
Man erspart sich dadurch lange
Anfahrtswege, Zeit und Geld!
Ab sofort wird das neue BFI Bildungsprogramm burgendlandweit präsentiert und verteilt.
Personeller Wechsel im BFI-Güssing
I
rgendwie ist es schon seltsam,
sich von jemandem zu verabschieden, der für mich einfach
immer da war. Der Toni Fetz ist im
BFI so etwas wie eine eigene Institution geworden., “ erinnert sich
BFI-Landesgeschäftsführer Peter
Maier anlässlich der „Schlüsselübergabe“ an den neuen Leiter im
BFI-Servicecenter Güssing.
Wie man sieht, hat es geklappt
– und wie: Der Güssinger BFI-Servicecenterleiter ist nämlich mittlerweile für etwa 2.000 Qualifizierungsteilnehmer zuständig, die
durch diese südburgenländischen
BFI-Türen gehen.
Neben dieser Betreuung und der
Führung von rund 60 BFI-Mitarbeitern, war Toni Fetz auch an
vorderster Front mit dabei, als das
10 AK-Info
Toni Fetz (Mitte rechts) übergibt die Leitung des BFI-Güssing an Rene Bischof.
Holzausbildungszentrum errichtet
wurde und es die ersten Lehrlinge
im BFI gab. Mittlerweile haben
mehr als 700 Holzfachleute hier ihren Abschluss gemacht.
Maier: „Ich wollte wieder einen Typen, wie es der Toni ist – und ich
denke mit dem Rene Bischof ist
uns das gelungen und wir haben
einen sehr ehrgeizigen, fleißigen,
neuen BFIaner gefunden. Die
„Schuhe sind groß“, aber Rene Bischof wächst da, schon jetzt spürbar, rasch hinein.“
Jugend
Aktuell
Sie sorgen für Fairness
bei Lehrabschlüssen
Die Lehrabschlussprüfung ist für Lehrlinge der Höhepunkt der
Lehre - und ein oft nicht leicht zu meisternde Situation. Für
die Arbeitnehmerseite sitzen erfahrene Arbeitnehmer in der
Prüfungskommission. Sie kennen die Situation der Lehrlinge
aus langjähriger Praxis. Die AK sagt Danke!
D
ie Arbeiterkammer Burgenland lud „ihre“ PrüfungsbeisitzerInnen
bei
Lehrabschlussprüfungen
zu
einem Empfang nach Neutal.
AK-Präsident Alfred Schreiner
würdigte bei dieser Gelegenheit
die wichtige Aufgaben der PrüfungsbeisitzerInnen im Rahmen
der Sozialpartnerschaft.
Insgesamt
vertreten
rund
90
PrüfungsbeisitzerInnen
im Burgenland bei Lehrabschlussprüfungen die Interessen
der
Arbeitnehmerseite.
Beim Empfang wurden fünf
 Ehrung von langjährigen Prüfungsbeisitzern (v.l.): ÖGB-Landesvorsitzender Wolfgang Jerusalem,
AK-Präsident Alfred Schreiner,
Josef Rathknecht, Herbert Preinsperger, Engelbert Kenyeri, Friedrich Ugrinovits, Richard Szekendi
und AK-Jugendreferent Martin
Giefing.
langjährige
Prüfungsbeisitzer
geehrt, die über 15 Jahre diese
Funktion ausüben: Richard Szekendi, Engelbert Kenyeri, Herbert Preinsperger, Josef Rathknecht und Friedrich Ugrinovits.
Nachgefragt
Sind die Lehrlinge heute
schwieriger?
E
ngelbert Kenyeri aus
Rechnitz ist seit 15
Jahren Beisitzer bei
Lehrabschlussprüfungen
(Elektroberufe, Mechatronik, Entsorgungs- und
Recyclingfachkraft).
Haben sich die Lehrabschlussprüfungen in den vergangenen 15 Jahren geändert?
Ja, der Zugang zum Lehrling ist deutlich
menschlicher geworden. Das ist schon am
Umgangston zu bemerken. Es bemühen sich
wirklich alle Prüfer, herauszubekommen, was
der Lehrling weiß und was nicht.
Sind aus Ihrer Sicht die Anforderungen
an die Lehrlinge gestiegen?
Das hängt natürlich vom Lehrberuf ab. Aber
gerade in technischen Berufen wird ein viel
breiteres Wissen und Können erwartet. Und
die künftigen Facharbeiter müssen sich auch
alle paar Jahre auf neue Entwicklungen einstellen, also immer weiterlernen.
Sind die Lehrlinge von ihrer Einstellungen her schlechter als früher?
Nein, da gibt es keine großen Veränderungen.
Allerdings fehlt in vielen Unternehmen immer
mehr die Zeit, sich mit dem Jugendlichen zu
beschäftigen. Jeder ist ein Menschen mit seinen Eigenheiten. In der Wirtschaft soll alles
immer rascher und billiger gehen, da hat oft
niemand mehr die Zeit, auf die Jugendlichen
einzugehen. Die Arbeitswelt ist unpersönlicher geworden und das trifft die Lehre hart.
Damit es später im Beruf klappt!
W
as Hänschen nicht lernt, lernt
Hans erst recht nicht mehr so ein altes Sprichwort. Das gilt heute kaum mehr, weil sich die Arbeitswelt immer mehr auf ein ständiges
lebenslanges Lernen ausrichtet.
Wichtig ist aber, dass die Jugendlichen schon früh ihre Begabungen
entdecken können und erfahren,
wo sie diese im Berufleben umsetzen könnten. In der Beratungspraxis der Arbeiterkammer zeigt es
sich immer wieder, dass Jugendliche und junge Arbeitnehmer fest-
gefahrene Ansichten über Arbeit,
Bezahlung und Arbeitnehmerrechte
der „Alten“ übernehmen. Dazu gehört etwa eine Grundeinstellung,
nach der man schon froh sein muss,
wenn man Geld für seine Arbeit bekommt und irgendwo unterkommt.
Es schwingt das „Dienen“ dem
Chef gegenüber mit, das heute noch
im Begriff „Dienstnehmer“ nachwirkt. Und es wird immer noch so
getan, als ob man den in der Jugend
erlernten Beruf im Normalfall bis
zur Pension ausüben wird können.
Diese Sichtweisen sind veraltet und
müssen sich ändern.
Wir wollen, dass Jugendliche ihr
(Arbeits-)Leben selbst in die Hand
nehmen und selbstbewusst ihren
Weg im Beruf machen. Mit vielen
Informationen über Berufe, Ausbildungswege und Regeln in der
Arbeitswelt, die die AK über ihre
Plattformen, Broschüren, in Schulen aber auch in individuellen Beratungen anbietet, versuchen wir,
Sichtweisen zu verändern. Damit
es später im Beruf klappt!
Martin
Giefing
AK-Jugend
Tel: 02682 740
e-Mail: akbgld
@akbgld.at
Nr. 5 < Dezember 2013
11
BFI Burgenland
OBERWART. AK-Präsident
Alfred Schreiner und AKVizepräsidentin Josefine
Benin besuchten die
MitarbeiterInnen in der
AMS-Regionalgeschäftsstelle in Oberwart.
Begrüßt wurde die AKÖGB-Delegation von Betriebsrat Horst Franz, der
durch das Haus führte,
und dem Leiter der regionalen Geschäftsstelle
Dietmar Strobl.
LUTZMANNSBURG.
AK-Präsident Alfred
Schreiner besuchte
die Therme Lutzmannsburg. Am
Bild: Schreiner
emeinsam mit Betriebsratsvorsitzender Silvia Windisch
und Kammerrätin
Hannelore Binder im
Thermenhotel.
OBERWART. Betriebsbesuch
in der BAWAG in Oberwart.
NEUDÖRFL. AK-Präsident besuchte die Firma HTP Electronics
in Neudörfl.
EISENSTADT. Vor wenigen Tagen ehrte AK-Präsident Alfred Schreiner langjährige Mitarbeiter
der Burgenländischen Gebietskrankenkasse. Gemeinsam mit Betriebsratsvorsitzendem Christian Dvorak wurden Urkunden und Medaillen übergeben.
12 AK-Info
FH Burgenland
Aktuell
Ehrung langjähriger
Mitarbeiter
Die AK-Jubilare-Ehrungen: Auf Antrag des Betriebsrates vergibt die Arbeiterkammer Burgenland Ehrenurkunden und Abzeichen für langjährige Betriebszugehörigkeit (20, 25, 30, 35, 40 und 45 Jahre). Anfragen an
die AK-Eisenstadt, Telefon: 02682 740-3101, Kollegin
Verena Tschida.
20 Jahre
Bau Welt Koch
Trenk Renate
Dürr Karin
Becom
Bauer Eduard
Reindl Marianne
Schoberwalter
Doris
Jost Herta
Ringhofer Christine
Zettl Andreas
Haubenwallner
Sandra
Hecher Claudia
Neudörfler Office
Systems
Schmiedthaler
Kastner Eisenstadt
Amon Rudolf
Wapp Karl
Südburg
Unger Stefan
Piff Dietmar
Hemmer Rolland
Kropf Erwin
Windisch Josef
Kastner Jennersd.
Sperker Silvia
Raaber Bahn
Mariel Monika
Krankenhaus
Eisenstadt
Wüstinger Hans
Peter, OA. Dr.
Prenner Anton, OA.
Dr.
Oberger Gerda
Huber Petra
Franta Sabine
Sali Éva
Ambrus Gyulane
Renner Reinhold,
OA.Dr.
Korger Markus,
OA.Dr.
Hofer Gabriela
Repczei Bernadett
Weinhandl Erich,
OA.Dr.
Pitzl Gabriele
Tschank Johann
Mörz Johann
Zemlyak Sabine
Golubovic Sasa
Unger Sabine
Morawitz Ruth
Erdt Antonia
Wukovatz Susanne
Eibler Margot
Völgyi Katalin
Karner Andrea
Brunäcker Rudolf
Nemeth Katalin
Nikolic Vesna
Joldzic Marija
Gangl Eva
Eggenhofer Richard,
OA.Dr.
Seefestspiele
Mörbisch
Daniela Artner
Brückler Großhandels GmbH
Werner Elisabeth
25 Jahre
Bau Welt Koch
Unger Michael
Strobl Birgit
Neubauer Michaela
Schumich Stefan
Haider Markus
Brückler Großhandels GmbH
Lang Johannes
SKA-RZ Bad Tatzmannsdorf PVA
Dr. Tomschik-Fiedler
Anna-Maria
Derkovits Sabine
Steinbauer Christine
Seefestspiele
Mörbisch
Elisabeth Kasteiner
Becom
Reisner Petra
Artner Anna-Maria
Neudörfler Office
Systems
Kornfehl Gottfried
Eitzenberger Sonja
Gross Franz
Primes Martin
Wieser Michael
Radowan Adalbert
Zenz Walter
Michalitsch Jürgen
Bgld. Gebietskrankenkasse
Kornfeld Waltraud
Gartner Sylvia
Heigl Iris
Wüger Josef
Wallner Gerald
Keinrath Johannes
Jandl Rudolf
Kaiser Gabriela
Eglsäer Eva
Krankenhaus
Eisenstadt
Schumich Hildegard
Fraunschiel Gabriele
Pfeifer Roland
Prückler Linda
Boszotta Harald,
Prim.Doz.Dr.
Spahits Manfred,
OA.Dr.
Ehrlich Renate
Zweiler Ursula
Sticker Franz, OA.Dr.
Huber Horst
Hauser Martina
Schumich Ewald,
OA.Dr.
Scheiblhofer
Matthias
Schmidt Sabine
Reuther Beatrix
35 Jahre
30 Jahre
Bgld. Gebietskrankenkasse
Artner Ingrid
Wenzl Günter
Lajos Beate
Mohr Rosemarie
Högerl Hubert
Bau Welt Koch
Steiger Elisabeth
SKA-RZ Bad Tatzmannsdorf PVA
Marth Margarethe
Nikitscher Martina
Herbert Karner
Kastner Eisenstadt
Repay Klaus
Bgld. Gebietskrankenkasse
Dr. Gschwandtner
Johann
Neudörfler Office
Systems
Neubauer Manfred
Laschek Walter
Raaber Bahn
Bauer Johann
Frey Walter
Hiesböck Arnold
Lampel Michael
Lehner Alfred
Pavitschitz Christian
Wasserscheid
Günter
Wlaschitz Karl Peter
Zöchmeister Josef
Krankenhaus
Eisenstadt
Wlaschitz Maria
Wucsits Eva
Kocher Gerhard
Wagentristl Peter,
Prim.Dr.
Metzl Klaudia
Stockreiter Christine
Siber Claudia
Huber Gerlinde
Bau Welt Koch
Lang Andrea
SKA-RZ Bad Tatzmannsdorf PVA
Boubela Elfriede
Glaser Maria
Heinisch Gertrude
Glasner Walter
Brückler Großhandels GmbH
Weber Gerhard
Neudörfler Office
Systems
Knoll Peter
Marchhart Wolfgang
Menzel Gerhard
Krankenhaus
Eisenstadt
Jandrisits Gerlinde
Mohl Waltraud
Luif Gertrude
Kämpfer Karl
Hauer Helmut
Pinter Maria
Dragschitz Gabriele
40 Jahre
Bgld. Gebietskrankenkasse
Hombauer Peter
Piller Ingeborg
Krankenhaus
Eisenstadt
Janisch Franz
Kastner Eisenstadt
Rosner Elfriede
AV Wulkatal
Josef Grath
Neudörfler Office
Systems
Wenzel Ernst
Nr. 5 < Dezember 2013
13
Menschen
KH Eisenstadt: AK-Präsident Alfred Schreiner konnte KollegInnen des Krankenhauses der Barmherzigen
Brüder in Eisenstadt für ihre langjährige Mitarbeit ehren. AK-Präsident Alfred Schreiner strich bei dieser Gelegenheit die herausragenden Leistungen der Krankenhaus-Mitarbeiter heraus: „Sie leisten seit Jahrzehnten mit
großer Ausdauer und Erfahrung hervorragende Arbeit am Menschen.“ Am Bild: Die Geehrten mit BRV Rosemarie Schnabl und der Krankenhausführung.
Seefestspiele.
AK-Präsident Alfred Schreiner konnte
erstmals langjährige Mitarbeiterinnen der Seefestspiele Mörbisch
ehren. Die beiden Kolleginnen
wurden mit einer vom Betriebsrat
organisierten Feier überrascht.
Daniela Artner (Buchhaltung)
wurde für 20 Jahre Betriebszugehörigkeit geehrt, Elisabeth Kasteiner (Kartenbüro) für 25 Jahre. Da
freuten sich auch Betriebsrätin
Astrid Horvath und Geschäftsführer Didi Posteiner.
Kastner: Langjährige MitarbeiterInnen der Firmengruppe Kastner in Jennersdorf (oberes Foto) und Eisenstadt (unten) wurden geehrt.
14 AK-Info
Service
AK-Kegelturnier
Das 28. AK-Kegelturnier:
Melde Dein Team an!
Bereits zum 28. Mal findet das AK-Kegelturnier in
allen Bezirken statt. Wer kann mitmachen? 4erArbeitnehmerInnen-Teams aus burgenländischen
Unternehmen für den Damen-, Herren-, und
Mixed (2, 2)-Bewerb.
In den Bezirken finden Vorrunden und Bezirksfinali
statt, die besten Mannschaften nehmen am Landesfinale teil. Anmeldungen können jederzeit beim
AK-Betriebssportreferat oder in allen AK-Bezirksstellen bis spätestens sieben Tage vor den Vorrunden bzw. dem Bezirksfinale abgegeben werden!
Mehr Infos:
bgld.arbeiterkammer.at
E-Mail: [email protected]
Tel. 02682 740-3924 Fax: DW 3107
Kegel-Termine 2014
Landesfinale: 28. März 2014 (Fr) ab 14:00
Gasthaus Wilfried Marth,
Stadtschlaining, Oberwarter Str. 1
Tel. (03355) 2269
Neusiedl:
Bezirksfinale:
Gasthaus Hautzinger
Tadten, Obere Hauptstraße 28
Tel. (02176) 2253
07. März 2014 (Fr), ab 16.00 Uhr
1. Vorrunde:
2. Vorrunde:
Bezirksfinale:
Gasthaus Matthias Bauer
Leithaprodersdorf, Untere Hauptstraße 24
Tel. (02255) 6264
05. Februar 2014 (Mi), ab 16.00 Uhr
19. Februar 2014 (Mi), ab 16.00 Uhr
13. März
2014 (Do), ab 16.00 Uhr
Eisenstadt:
Mattersburg:
1. Vorrunde:
2. Vorrunde:
Bezirksfinale:
Oberpullendorf:
Sonnenhof – Gasthaus Bierbaum
Schattendorf, Fabriksgasse 35
Tel. (02686) 2166
06. Februar 2014 (Do), ab 16.00 Uhr
06. März
2014 (Do), ab 16.00 Uhr
14. März
2014 (Fr), ab 16.00 Uhr
1.Vorrunde:
2. Vorrunde:
Bezirksfinale:
GH Huszar
Deutschkreutz, Rausnizstraße 124
Tel. (02613) 80210
15. Jänner 2014 (Mi), ab 16.00 Uhr
28. Jänner 2014 (Di), ab 16.00 Uhr
20. Februar 2014 (Do), ab 16.00 Uhr
1. Vorrunde:
2. Vorrunde:
Bezirksfinale:
GH Wilfried Marth
Stadtschlaining, Oberwarter Str. 1
Tel. (03355) 2269
29. Jänner 2014 (Mi), ab 16.00 Uhr
17. Februar 2014 (Mo), ab 16.00 Uhr
05. März
2014 (Mi), ab 16.00 Uhr
1. Vorrunde:
2. Vorrunde:
Bezirksfinale:
Gasthaus Edwin Vollmann
Neusiedl bei Güssing, Hauptstraße 16
Tel. (03328) 32250
23. Jänner 2014 (Do), ab 16.00 Uhr
30. Jänner 2014 (Do), ab 16.00 Uhr
27. Februar 2014 (Do), ab 16.00 Uhr
Oberwart:
Güssing:
Jennersdorf:
1. Vorrunde:
2. Vorrunde:
Bezirksfinale:
Gasthof Hirtenfelder
Windisch-Minihof 100
Tel: (03329) 2202
18. Februar 2014 (Di), ab 14.00 Uhr
25. Februar 2014 (Di), ab 14.00 Uhr
18. März
2014 (Di), ab 14.00 Uhr
Nr. 5 < Dezember 2013
15
MEINE STIMME
FÜR EINE STARKE INTERESSENVERTRETUNG.
BURGENLAND 31.3 BIS 9.4.2014
Impressum
Medieninhaber: Kammer für Arbeiter und
Angestellte für das Burgenland • 7000 Eisenstadt, Wiener Straße 7 | Telefon: 02682
740-0 | home: bgld.arbeiterkammer.at |
E-mail: [email protected] || Redaktion:
Bernhard Ozlsberger | Roman Felder
|| Druck: Leykam Let‘s print, Neudörfl ||
Offenlegung
gem §25 Mediengesetz: Kammer für
Arbeiter und Angestellte für das Burgenland, 7000 Eisenstadt, Wiener Straße 7,
Präsident: Alfred Schreiner. Aufgabenstellung: Interessensvertretung der ArbeitnehmerInnen. Die Blattlinie entspricht jenen
Grundsätzen, die im Arbeiterkammergesetz 1992 BGBl. Nr. 626/1991 idgF festgehalten sind.
AK Info
P.B.B. Verlagspostamt
7000 Eisenstadt
GZ: 02Z032813M