AK Info 5/2013 - Arbeiterkammer
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AK Info 5/2013 - Arbeiterkammer
iNFO An einen Haushalt Zugestellt durch post.at Nr. 5 - 2013 < Dezember 2013 Schutz bei Krankheit Kündigungen im Krankenstand werden immer häufiger. Wir fordern einen besseren Kündigungsschutz. All-In-Verträge ... werden immer mehr zum Problem: Überstunden ohne Ende und nicht einen Cent mehr. So werden Arbeitnehmer über den Tisch gezogen. Zahlen im Vorbeigehen Der neueste Schrei im bargeldlosen Zahlungsverkehr: PayPass-Zahlen im Supermarkt und Modegeschäft. Die AK sieht die neue Methode kritisch. 02682 740 Foto: AK Burgenland/Felder bgld.arbeiterkammer.at Mehr Personal, schärfere Strafen: Lohndumping stärker bekämpfen! Aktuell Eisenstadt: 02682 740 Neusiedl am See: 02167 8120 Oberpullendorf: 02612 42255 Oberwart: 03352 32588 Güssing: 03322 42755 Jennersdorf: 03329 46255 Im Internet: bgld. arbeiterkammer.at 9 von zehn Kollegen sind schon einmal krank zur Arbeit gegangen. Kein Wunder: Laut einer aktuellen AK-Umfrage ist jeder Zehnte schon einmal im Krankenstand vom Chef rausgeworfen worden. Die AK fordert: Schluss mit diesen Methoden auf Kosten der Gesundheit der Arbeitnehmer! Auf Facebook: www.facebook.com/ ArbeiterkammerBurgenland E-Mail: akbgld @akbgld.at E s ist eine der großen sozialen Errungenschaften Österreichs: Wer krank wird erhält während des Krankenstandes die sogenannte Entgeltfortzahlung und daran anschließend eine Existenzsicherung durch den Staat. Diese Absicherung ist für viele ArbeitnehmerInnen überlebensnotwendig, vor allem, wenn Krankenstand und Gesundung länger dauern. In der Praxis wird diese wichtige soziale Absicherung aber von immer mehr Unternehmen brutal zerstört: Sie schmeissen ihre Mitarbeiter hinaus, wenn sie krank werden. „Einvernehmliche“ Lösungen werden aufgedrängt, Kündigungen oder sogar Entlassungen am Krankenbett ausgesprochen, die ArbeitnehmerInnen werden einfach von der Krankenkasse abgemeldet. Und, keine Selten- AK-Forderung Die AK-Vollversammlung hat einen gemeinsamen Antrag mehrerer Fraktionen einstimmig beschlossen: n Ein wirksamer Kündigungsschutz für kranke ArbeitnehmerInnen n Wird im Krankenstand ein Arbeitsverhältnis einvernehmlich gelöst, soll - wie bei der Kündigung durch den Arbeitgeber - die Entgeltfortzahlung voll auch über das Vertragsende hinaus zustehen. n Im Krankenstand überrumpelte ArbeitnehmerInnen sollen innerhalb einer Woche von der Einwillung einer einvernehmlichen Auflösung zurücktreten können. In Unternehmen mit Betriebsrat muss der Betriebsrat verpflichtend zugezogen werden. n Der Entgeltfortzahlungsfond muss wieder eingeführt werden n Zeitausgleich darf während des Krankenstandes nicht konsumiert werden Foto: fotolia So erreichen Sie uns: Kündigungsschutz für kranke Beschäftigte heit: Sie bezahlen während des Krankenstands weniger Lohn. AK-Präsident Alfred Schreiner: „Die Schere geht immer weiter auseinander: Der Leistungsdruck steigt ständig, die Erholungsphasen werden kürzer, andererseits werden Arbeitnehmer bei ersten Anzeichen von Krankheit rausgeschmissen. Wir können einen solchen skrupellosen Umgang mit den Menschen nicht hinnehmen!“ Voller Einsatz und starke Vertretung AK-Präsident Alfred Schreiner Tel: 02682 740 E-Mail: akbgld@ akbgld.at 2 AK-Info Z um Jahreswechsel wird Bilanz gezogen. Auch in der Arbeiterkammer haben wir in der Vollversammlung einen Rückblick gewagt: Innerhalb der vergangenen 5 Jahre konnten unsere MitarbeiterInnen 320.000 Beratungen durchführen und 44,1 Mio. Euro für die ArbeitnehmerInnen im Burgenland erstreiten. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Nicht umsonst genießt die Arbeiterkammer ein sehr hohes Vertrauen bei den Menschen. Dieses Vertrauen bringen sie uns nicht nur bei den Serviceleistungen entgegen, sondern auch bei der interessenspolitischen Arbeit. Auch hier haben wir viel erreicht, obwohl man nicht auf die schwierigen Rahmenbedingungen der Wirtschaftsund Finanzkrise vergessen darf. Gemeinsam mit den Sozialpartnern sowie Bundes- und Landesregierung ist es uns gelungen, wirksame Konjunkturpakete zu schnüren, um möglichst viele Leute in Beschäftigung zu halten. Das wirkt sich positiv auf die Kaufkraft und die Wirtschaft aus und war sicher ein Meilenstein in den letzten fünf Jahren. Zudem sind uns auch einige Gesetzesänderungen zum Wohl der ArbeitnehmerInnen gelungen, beispielsweise bei den LeiharbeiterInnen und der Pflegefreistellung. Herausforderungen für die nächsten Jahre gibt es aber noch genug – dazu reicht ein Blick auf die aktuellen Arbeitsmarktzahlen. Aber der Rückblick macht sicher: Es braucht eine starke Arbeitnehmervertretung auch in den nächsten Jahren. Aktuell Arbeitsmarkt I Was für eine Zahl! 2010 2011 2012 och nie wurde in den vergangenen fünf Jahren in einem November im Burgenland die 9.000er-Schwelle bei den Arbeitslosen überschritten (9.122), noch nie die 8-Prozentmarke bei der Arbeitslosenquote (8,6%) übersprungen. Die Aussichten für 2014 sind trüb: 2013 AMS-Experten rechnen frühestens 2015 mit einer Besserung. Die AK fordert Maßnahmen wie unter anderem eine Verschärfung des Lohn- und Sozialdumpingsbekämpfunggesetzes (siehe Seite 3). Arbeitsmarkt II n Der burgenlän- Da Hackler dische Arbeitsmarkt November 2013 Arbeitslosigkeit unter burgenländischen Behinderten 9.122 Arbeitslose (4.309 Frauen 300 200 100 0 Zahl der Arbeitslosen Behinderten 111 114 127 130 2004 2005 2006 2007 www.gerikatur.at Vor 15 Jahrn hab i mehr Göd zum Lebn ghabt ois heut. Des Haus. Und no ni sovü Steia. Millionäre und 4.813 Männer); 1.100 (+ 16,2 %) mehr als im Vorjahr rd. 97.000 unselbständig Be255 199Vergleich schäftigte 173 % im 165 ( +0,5 150 zum Vorjahr) Foto: fotolia N 1.700 9.122 7.996 2009 7.493 2008 6.841 Nov. 7.292 6.588 Arbeitsmarkt: Erst 2015 soll es besser werden! ...leben derzeit im Burgenland. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor*. Bei den Berechnungen wurde nur das bei Vermögensverwaltern angelegte Vermögen (etwa in Aktien, Beteiligungen, Bargeld, Immobilien) berücksichtigt, nicht die eigengenutzten Immobilien! 77.600 Personen besitzen in Österreich mehr als 1 Millionen Euro, zusammen verfügen sie über die unglaubliche Summe von 245 Milliarden Euro. Das Finanzvermögen der Millionäre ist 2012 um 22 Milliarden (rund 10 Prozent) gestiegen, 2012 lebten in Österreich 5.500 Millionäre mehr als noch 2011. Für 2013 wird ein weiterer Vermögenszuwachs bei den Superreichen um mehr als 20 Prozent erwartet. Rund 40.000 Burgenländer sind armutsgefährdet (unter 914 Euro Monatseinkommen im Einpersonenhaushalt). *Quelle: D.A.CH-Report, Valluga AK-Voranschlag 2014 Die Vollversammlung der AK Burgenland beschloss den Voranschlag für 2014. Das 380 Zahlenwerk berücksichtigt die erwarteten Einnahmen und Ausgaben: Erträge 1. Kammerumlagen 8.960.000,00 2008 2009 2010 2011 2012 11/2013 2. Sonstige Erträge 346.000,00 Arbeitslosenrate: 8,6 % Quelle: AMS; Grafik: boz 3. Zinsensaldo 102.000,00 509 offene Stellen (12,8 % 4. Auflösung von Rücklagen und Rückstellungen weniger als im Vorjahr) 200.000,00 GESAMT 9.608.000,00 2.137 in Schulungen des AMS Aufwendungen (48 weniger als im Vorjahr) 5. Sachaufwand 1.433.000,00 11.259 Personen ohne Be6. Betriebs-& Verwaltungsaufwand schäftigtigung (Arbeitslose + 788.000,00 Schulungsteilnehmer), 1.078 7. Kosten der Selbstverwaltung 424.000,00 mehr als im Vorjahr 8. Personalaufwand 5.959.000,00 168 Lehrstellensuchende (49 9. Vorsorge für Leistungen mehr gegenüber dem Vorjahr) 600.000,00 bei 59 offenen Lehrstellen (7 10. Kosten der Umlageeinhebung weniger als im Vorjahr). 135.000,00 11. Kostenbeitrag BAK 269.000,00 Quelle: AMS, Dezember 2013 GESAMT 9.608.000,00 Nr. 5 < Dezember 2013 3 Aktuell Lohndumping: Gesetz verschärfen! Foto: fotolia Mit der Arbeitsmarktöffnung für Arbeitskräfte aus dem Osten im Jahr 2011 gab es neue Vorschriften, die ein Lohndumping, mit dem heimische Beschäftigte nicht mithalten können, verhindern sollen. Die Erfahrungen zeigen: Es muss nachgebessert werden, die Behörden brauchen mehr Personal. A m burgenländischen Arbeitsmarkt ist ein scharfer Verdrängungswettbewerb zu beobachten. Der Grund: Billigstanbieter aus dem benachbarten Ausland bieten ihre Leistungen an. Obwohl diese ausländischen Unternehmen verpflichtet sind, bei Durchführung von Arbeiten im Burgenland österreichisches Recht bei Entlohnung und Arbeitsbedingungen einzuhalten, scheren sich viele Unternehmer um diese Vorgaben nicht. Mit diesem Lohndumping können heimische Betriebe nicht mithalten. Das Lohn- und Sozialdumpingbekämpfungsgesetz (LSDB-G) macht es seit 2011 Behörden möglich zu überprüfen, ob Unternehmen ihre Mitarbeiter richtig entlohnen. In der Praxis weist das (LSDB-G) einige Schwächen auf. So ist es für einen ausländischen Unternehmer, der keine oder fehlerhafte Lohnunterlagen seiner Mitarbei- ter führt, besser, bei einer Überprüfung etwa auf einer Baustelle anzugeben, dass er die Lohnunterlagen „nicht dabei habe“. Dafür muss er zwar eine geringe Strafe zahlen, den höheren Strafen für fehlerhafte Unterlagen entgeht er aber. Strafen gegen Verstöße sind oft so niedrig, dass sie in Kauf genommen werden, weil der Profit aus den illegalen Tätigkeiten deutlich höher ist. Den ermittelnden Behörden (Arbeitsinspektorat, Finanzpolizei, BUAK, Gebietskrankenkasse, Bezirkshauptmannschaften) fehlt auch Personal zur Überprüfung der ausländischen Unternehmen. Die AK-Vollversammlung hat sich intensiv mit der Problematik beschäftigt und folgende Forderungen beschlossen: n Eine personelle Aufstockung von allen Stellen, die das LSDB-G vollziehen, damit Verstöße auch rasch verfolgt werden können n Erhöhung der Strafen für das Nichtbereithalten von Lohnunterlagen, sie müssen höher als Strafen für fehlerhafte Lohnunterlagen sein n Generell muss der im LSDB-G vorgesehene Strafrahmen deutlich angehoben werden: Verstöße dürfen sich nicht mehr rentieren! Alle Lohnansprüche, nicht nur der kollektivvertragliche Grundlohn, müssen durch das LSDB-G abgesichert werden Darf mir mein Chef einen Schaden vom Lohn abziehen? Mag.Helmut Steiger AK-ArbeitsrechtTel: 02682 740 E-Mail: akbgld@ akbgld.at 4 AK-Info V erursacht ein Arbeitnehmer in seiner Arbeit einen Schaden, kann er nur nach dem Grad seines Schuldens zur Wiedergutmachung herangezogen werden. Den Grad des Verschuldens kann nur ein Gericht feststellen. Man unterscheidet: 1. Entschuldbare Fehlleistung: Sie liegt vor, wenn der Eintritt eines Schadens nur bei außerordentlicher Aufmerksamkeit voraussehbar gewesen wäre. Den Arbeitnehmer trifft keine Schadenersatzpflicht! Beispiel: Einer Kellnerin fällt ein Glas zu Boden. 2. Minderer Grad des Versehens (leichte Fahrlässigkeit): Hier kann das Gericht den Schadenersatz mäßigen oder diesen unter Berücksichtigung der besonderen Umstände des Falles auch ganz erlassen. Beispiel: Ein Mechaniker übersieht bei der Ausfahrt aus der Werkstatt ein niedriges Werkzeugwagerl und beschädigt einen Vorführwagen.3. Grobe Fahrlässigkeit: Grobe Fahrlässigkeit nimmt man an, wenn der Arbeitnehmer die erforderliche Sorgfalt in unge- wöhnlicher und auffallender Weise vernachlässigt hat und der Eintritt eines Schadens wahrscheinlich und vorhersehbar war. Bei grob fahrlässigem Verhalten kann das Gericht aus Billigkeitsgründen den Schaden nur mäßigen, nicht aber ganz erlassen. Beispiel: Unfall eines LkwFahrers unter Alkoholeinfluss. 4. Vorsätzliches Verhalten: Wenn der Arbeitnehmer einen Schaden bewusst herbeigeführt hat, ist er ohne Einschränkung zum Schadenersatz verpflichtet. Aktuell Pendleraktion Fotos: Fotolia; AK Burgenland, Felder Pendleraktion 2013. Rechtzeitig zur Fahrplanumstellung im Dezember versorgte die AK Burgenland gemeinsam mit ÖGB und der Gewerkschaft Vida die burgenländischen BahnpendlerInnen mit neuen Fahrplänen. Gleichzeitig wurde wieder die Pendlerumfrage durchgeführt, deren Ergebnisse bis Jänner vorliegen werden. „Pendeln ist eine große Belastung. Wir wollen mithelfen, dass die Umstellung auf die neuen Fahrpläne für die betroffenen Arbeitnehmer gut klappt,“ sagt AK-Präsident Alfred Schreiner, der wie jedes Jahr am Bahnhof Mattersburg in den frühen Morgenstunden Fahrpläne verteilte. „Und die Pendlerumfrage hilft mit, dass wir bei den Bahnverantwortlichen Verbesserungen im Sinn der Bahnpendler einfordern können.“ Eine bittere FussballEntlassungs-Geschichte Doppelter Rausschmiss, eine fussballerische Zeitungs-Ente, eine ungeheuerliche Einmischung und ein kleines Happy-End: Das ist die wahre Geschichte einer gescheiterten Entlassung, die sich rund um das runde Leder dreht. E in Arbeitnehmer aus dem Landessüden hatte sich eine schwere Fußverletzung zugezogen, war auf Krücken angewiesen und war im Krankenstand von seinem Unternehmen gekündigt worden. In seiner Freizeit spielte der Mann Fußball bei einem Verein, das wusste offenbar auch sein Chef. Bei einem freundschaftlichen Vorbereitungsspiel lief ein anderer Spieler unter dem Namen des Gekündigten ein. Eine Zeitung berichtete über das Spiel und nannte auch den verletzten Arbeitnehmer, obwohl ein anderer für ihn gespielt hatte. Als der Chef vom vermeintlichen Einsatz seines schon gekündigten Mitarbeiters am Fußballplatz via Zeitung erfuhr, sprach er die „Fristlose“ aus. Damit würde der Arbeitnehmer sofort ohne Kündigungsfrist und Ansprüche für diese Zeit auf der Straße stehen. Er wandte sich an die Arbeiterkammer um Hilfe. Nach Intervention durch die Arbeiterkammer war der Irrtum rasch aufgeklärt und dem Unternehmen klar, dass der Entlassene nicht im Krankenstand Fussball für seinen Verein gespielt hatte. Dann kam es zu einem denkwürdigen Anruf in der AK-Bezirksstelle: Ein Vertreter des Chefs „regte“ an, der Arbeitnehmer solle doch auf sei- ne Ansprüche verzichten, dann würde man auch den Fussballverein nicht wegen falscher Spielerangaben anzeigen. Und das wolle der Spieler doch seinem Verein nicht antun. Beraten von der AK ging der Arbeiternehmer auf den „Tipp“ der Unternehmerseite aber nicht ein. Schließlich lenkte der Unternehmer ein und bezahlte alles, was er seinem Mitarbeiter schuldete. Ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Nr. 5 < Dezember 2013 5 Aktuell Sparen auf Kosten der behinderten Kollegen In der AK türmen sich die Akten: Unternehmen wollen ihre behinderten Mitarbeiter loswerden, obwohl diese besonderen Kollegen eines besonderen Schutzes bedürfen. Die Situation am Arbeitsplatz für Behinderte ist dramatisch. E s handelt sich um ganz unterschiedliche Fälle, aber es sind auffallend viele.“ AK-Jurist Mag. Martin Sugetich kann sich nicht erinnern in seiner Tätigkeit in der AK Burgenland je soviele Kündigungsverfahren von sogenannten begünstigten Behinderten zu bearbeiten gehabt zu haben. „Der Druck auf dem Arbeitsmarkt ist für nichtbehinderte Arbeitnehmer schon groß. Umso schlimmer ist die Lage für behinderte Menschen, die jetzt noch viel stärker unter die Räder kommen.“ Eine Hausmeisterin, ein Hilfsarbeiter, ein Büroangestellter – die der AK AK-Jurist Mag. Martin Sugetich. vorliegenden Fälle sind dennoch nur die Spitze des Eisberges. Es handelt sich durch die Bank um ArbeitnehmerInnen, die noch dem besonderen Kündigungsschutz unterliegen, der mit 2011 deutlich aufgeweicht wurde (siehe Kasten). Begünstigte Behinderte, die seit 2011 eingestellt wurden, können – wie andere, nichtbehinderte ArbeitnehmerInnen – ohne besondere Gründe jederzeit gekündigt werden. Die AK Burgenland fordert daher rasch Maßnahmen: Eine sofortige Zurücknahme der Durch den Kündigungsschutz sind ArbeitnehmerInnen mit Behinderung besonders geschützt. Nach dem Behinderteneinstellungsgesetz gilt der besondere Kündigungsschutz für begünstigte behinderte ArbeitnehmerInnen (das sind Menschen, deren Grad der Behinderung von mindestens 50 % durch Bescheid des Bundessozialamtes festgestellt wurde). Den Kündigungsschutz gibt es erst nach einer gewissen Dauer des Arbeitsverhältnisses: Bei Arbeitsverhältnissen, die bis zum 31.12.2010 abgeschlossen wurden, wird der Kündigungsschutz nach dem Ablauf von sechs Monaten wirksam. Für Arbeitsverhältnisse, die ab dem 1.1.2011 neu begründet werden, wird der Kündigungsschutz für Menschen, die den Begünstigtenstatus bereits haben, erst nach dem Ablauf von 4 Jahren wirksam. Wartefrist von vier Jahren auf 6 Monate und eine empfindliche Erhöhung der Ausgleichstaxe, die jene Unternehmen bezahlen müssen, die ihre Verpflichtung zur Beschäftigung von Behinderten nicht erfüllen. Arbeitslosigkeit: Dramatischer Anstieg bei Behinderten Arbeitslosigkeit unter burgenländischen Behinderten 300 200 100 0 Zahl der Arbeitslosen Behinderten 111 114 127 2004 2005 2006 130 150 165 173 199 255 2007 2008 2009 2010 2011 2012 380 11/2013 Quelle: AMS; Grafik: boz 6 AK-Info Innerhalb von fünf Jahren hat sich die Zahl der arbeitslosen Behinderten im Burgenland verdreifacht: Derzeit sind rund 380 Behinderte beim AMS gemeldet. Ursache ist die Wirtschaftskrise, die Unternehmen bei jenen sparen lässt, die es am Arbeitsmarkt von Haus aus besonders schwer haben. Die Aufweichung des Kündigungsschutzes seit 2011 wirkt sich ebenfalls negativ aus. Foto: fotolia Kündigungsschutz Konsument Zahlen im Vorbeigehen: Risiko oder Erleichterung? Der letzte „Schrei“ im Zahlungsverkehr ist die PayPass-Funktion auf den Bankomatkarten. Sie ermöglicht es, Zahlungen bis 25 Euro ohne Eingabe des Codes zu erledigen. Das Bezahlen durch Hinhalten der Karte im Vorbeigehen wird durch die NFC-Technologie (Near Field Communication) ermöglicht. Doch nicht allen Konsumenten ist diese Funktion ganz geheuer. mmerhin könnte nun auch ein Unbefugter mehrere kleinere Zahlungen problemlos erledigen. Damit wird etwa Handtaschendieben die Verwertung der Beute in vielen Fällen erleichtert. Viele befürchten auch das unbefugte Auslesen von Daten. Mit Hinweis auf die Höchstschadenssumme von 125 Euro und die weitgehende Haftung der Banken wird diese Gefahr von den Geldinstituten relativiert. Als aber eine Kundin diese Funktion, die ohne ihr Zutun den Weg auf ihre Bankomatkarte gefunden hatte, deaktivieren lassen wollte, erlebte sie neue Überraschungen. Zunächst wurde ihr gesagt, das ginge nicht, danach war von Kosten in der Höhe von 18 Euro die Rede. Erst eine neuerliche Urgenz führte dazu, dass die Funktion kostenlos deaktiviert wurde. Dabei sind sich die im Burgenland tätigen Banken ohnehin weitgehend einig, was die Deaktivierung und die Kosten dafür anbelangt. Fast alle geben an, dass man sich einfach an den Betreuer wenden müsse, um die Deaktivierung durchführen zu lassen. Meist ist dann das Ausfüllen eines Formulars nötig. Manche Banken tauschen dann die Karte aus, andere belassen es bei der Deaktivierung der Funktion. Der Kunde hat dafür keine Kosten zu tragen. Die BAWAG geht einen konsumentenfreundlichen Weg. Sie behält auch die Bankomatkarte ohne PayPass-Funktion im Angebot und der Konsument kann bei Bestellung der Karte entscheiden, ob er die PayPassFunktion benötigt. Die meisten anderen Institute schicken hingegen die aktivierten Karten im Zuge des Kartentauschs zu, ohne dass die Kunden vorher aktiv zustimmen müssen. Selbstverständlich ist es ungewiss, ob die PayPass-Funktion in Zukunft Ziel krimineller Machenschaften wird. „Allerdings wäre es sinnvoll gewesen, den Kunden die Entscheidung zu überlassen, ob sie diese Funktion auf ihrer Bankomatkarte haben wollen“, kritisiert Christian Koisser von der Konsumentenberatung der Arbeiterkammer Burgenland die Vorgehensweise der meisten Banken in dieser Angelegenheit. Denn unzählige Bankkunden haben nicht vor, die PayPass-Funktion zu nutzen, müssen nun aber trotzdem das Risiko des Missbrauchs tragen. Foto: fotolia I Dubiose Werbemethoden Fax-Irrläufer ist Abzocker-Schmäh! Hey Micha! Hier die Internetseite über die wir gesprochen haben. ANLEGERTIPPS:COM Die verraten wirklich alles! Versuch mal, die vom Netz zu nehmen!! Gruß Martin Unzählige Konsumenten und Firmen haben in den vergangenen Wochen ein Fax mit diesem Inhalt bekommen. Sie vermuten zunächst oft, dass ein „Irrläufer“ bei ihnen gelandet ist. Tatsächlich handelt es sich offenbar um eine gezielte Aktion. Die Konsumentenbe- ratung der Arbeiterkammer Burgenland warnt: Die Adressaten sollen dazu gebracht werden, die angeführte Internetseite mit zweifelhaften Tipps zur Geldvermehrung zu besuchen. Die Nummer, die als Absender auf dem Fax aufgedruckt ist, gehört übrigens der Buchhaltungsagentur des Bundes. Dort gibt man an, dass die Telefonnummer missbräuchlich verwendet wird. Nr. 5 < Dezember 2013 7 Aktuell Bei Coca Cola Hellenic in Edelsthal konnte AK-Präsident Alfred Schreiner bei einem Betriebsbesuch viele KollegInnen kennenlernen. Seit 2012 ist hier die Produktions- und Logistikzentrale für Österreich, mehr als 300 ArbeitnehmerInnen finden in Edelsthal Beschäftigung. All-in-Verträge sind echt ein Problem! In jedem fünften Arbeitsvertrag steht eine All-In-Klausel: Damit wird ein Pauschallohn festgesetzt, in dem Mehrarbeitsund Überstunden schon enthalten sind. Sprich: Egal wie viel gearbeitet wird, der Lohn bleibt gleich. Beschäftigte werden mit solchen Klauseln regelrecht über den Tisch gezogen. F rüher waren diese All-In-Verträge eine Eigenart von gut dotierten Managerverträgen. Heute finden sie sich quer durch alle Branchen und Einkommen. Das hat System: Unterschrieben wird ein Arbeitsvertrag mit einem verlockend klingenden Gesamteinkommen, ohne dass der Betroffene weiß, welcher Be- trag ihm für die Normalarbeitszeit zusteht und welcher Betrag für Überstundenarbeit. In der Realität gehen die Überstunden dann oft schier ins Uferlose. Diese Klauseln sind fast ausschließlich zum Vorteil der Arbeitgeber, die sich damit Zugriff auf beträchtliche Überstundenmengen zu Tarifen deutlich unter dem Branchenlohn sichern. Besonders bedenklich sind AllIn-Klauseln, wenn der vereinbarte Pauschallohn nur gering über dem Mindestlohn liegt. „Solche Regelungen verfolgen das Ziel, den tatsächlichen Normalarbeitslohn zu verschleiern und in der Praxis eine korrekte Abrechnung der tatsächlich geleisteten Überstunden zu verhindern“, sagt AK-Arbeitsrechtlerin Mag. Doris Graser-Kern. Denn Mehrarbeits- oder Überstunden, die von dem vereinbarten Pauschallohn nicht mehr abgedeckt werden, sind zu bezahlen. Das passiert freilich in den wenigsten Fällen, da die betroffenen Arbeitnehmer rasch den Überblick verlieren, wieviele Stunden sie bereits geleistet haben. Daher: Arbeitszeitaufzeichnungen führen und nachrechnen! AK Info vor 10 Jahren Vor 10 Jahren, Herbst 2003: Der politische Sommer und Herbst stand ganz im Kampf gegen die „Pensionssicherung“ der schwarzblauen Regierung. In zahlreichen Bereichen wurde massiv ins Pensionssystem eingegriffen. Seit damals gibt es etwa die automatische Anpassung der Pensionen an die Inflationsrate nicht mehr, es gab Kürzungen in allen Bereichen, das mittlerweile gescheiterte 3-Säulen-Modell 8 AK-Info der Pensionsvorsorge wurde in einen gesetzlichen Rahmen gegossen. Im Burgenland reagierte der ÖGB und die Gewerkschaften mit Protestmaßnahmen. Die ursprünglichen Pensionspläne der Regierung wurden zwar abgeschwächt, dennoch bildet die „Reform“ einen massiver Einschnitt. Nach Berechnungen der AK verlor jeder Österreicher künftig mit der Pension neu bis zu 12 Prozent. Konsument Fernseher auf Pump: 700 statt 500 Euro! „Österreichs genialster Preis“ heisst es im Prospekt. Das gilt aber nicht für die angebotene Ratenzahlung. Kein Einzelfall: Kaufen auf Pump kann ganz schön teuer werden. V or Weihnachten fand Herr Hubert S. einen kleinen Farbprospekt in seinem Postkasten. Beim Durchblättern fiel sein Blick auf ein attraktives Angebot. Der 50-Zoll-LED-Blaupunkt Fernseher sollte statt 559,99 Euro nur 499,99 Euro kosten. Nachdem für den Pensionisten auch 500 Euro viel Geld sind, interessierte er sich für das Teilzahlungsangebot: 44 Monatsraten zu 16 Euro. „Das könnte ich mir leisten“, dachte Hubert S. Doch dann rechnete der Konsument die Kosten des „genialsten Preis“ nach: Bei dieser Finanzierung würde ihm der Fernseher statt rund 500 Euro gleich 707 Euro kosten. „Wahrscheinlich ist der Fernseher hin, bevor ich ihn abbezahlt habe“, meinte der Burgenländer er- nüchtert. Er wandte sich an die AK-Konsumentenberatung, um auf das „unglaubliche“Angebot aufmerksam zu machen. Die AK rechnete nach – das Versandhaus verlangte horrende Zinsen von 21,7 Prozent! Das ist übrigens kein Einzelfall, wie aus einer Studie der AK-Wien aus dem Jahr 2012 hervorgeht: Die Teilzahlungsangebote der Versandhäuser sind die mit Abstand teuersten Finanzierungsformen. Was aber tun, wenn man dringend Geld braucht, weil ein Haushaltsgerät kaputt wird oder dringend Möbel benötigt werden? In vielen Fällen ist es günstiger, das Konto zu überziehen. Dafür verrechnen Banken derzeit zwischen 4,75% und 13,5% Zinsen. Wer eine größere Anschaffung mit einem Privatkredit finanziert, zahlt aktuell effektive Jahreszinsen zwischen 4,3% und 7,1% (siehe www.bankenrechner.at). Die Tipps der Konsumentenschützer n Prüfen Sie unbedingt mehrere Finanzierungsvarianten, wenn Sie eine Anschaffung so dringend benötigen, dass ein Ansparen des Kaufpreises nicht möglich ist. n Lassen Sie sich von einer niedrigen Monatsrate nicht beeindrucken! Beim Ratenkauf zahlen Sie in vielen Fällen horrende Zinsen. Fragen Sie deshalb immer nach dem zu zahlenden Gesamtbetrag! n Am günstigsten ist die Finanzierung über einen Privatkredit. Achtung: Können Sie die Rate nicht pünktlich zahlen, drohen hohe Verzugszinsen und Mahnspesen! n Auch eine kurzfristige Kontoüberziehung kann wesentlich günstiger sein als ein Ratenkauf. Nr. 5 < Dezember 2013 9 BFI Burgenland Freie Fahrt für BFI-Bildungsmarkt 2014 Unter dem Motto „Bildung. Freude Inklusive.“ präsentierte die Geschäftsführung des BFI Burgenland das neue Bildungsprogramm 2014. Präsentieren das neue BFI-Bildungsprogamm: Produktmanagerin Anna Schneemann, Marketingleiterin Daniela Hacker, Landesgeschäftsführer Peter Maier, Personalmanagerin Dipl.Päd.in Sabine Swatek-Venus und Produktmanagerin Mag.a Dorothea Csecsinovits W ir wollen den ganzheitlichen Aspekt des Weiterbildungsprozesses ins Bewusstsein rufen und Lernen positiv aufladen. Bildung ist eine Bereicherung und schließt Freude mit ein“, erklärt Peter Maier die Beweggründe für den neuen Slo- gan. „Auch heuer beinhaltet das neue BFI-Bildungsprogramm neben zahlreichen Kursen in klassischen Fachbereichen wie EDV, Gesundheit, Wirtschaft, Persönlichkeit und Technik, wieder viele Produktneuheiten.“ Das vorliegende BFI Bildungs- programm präsentiert die Vielfalt innovativer Themen und Weiterbildungsformen. Die Kursinhalte orientieren sich an den Anforderungen des burgenländischen Bildungsmarktes, der beruflichen Praxis sowie den internationalen Standards. Als eines der führenden Institute auf dem burgenländischen Bildungsmarkt steht das BFI Burgenland für anspruchsvolle, praxisorientierte sowie qualitativ hochwertige Erwachsenenbildung. Das konnten im letzten Jahr 15.200 Teilnehmer/innen bestätigen. In allen burgenländischen Bezirken bedienen das BFI die regionalen Märkte mit modern ausgestatteten BFI-Ausbildungszentren und Werkstätten. Man erspart sich dadurch lange Anfahrtswege, Zeit und Geld! Ab sofort wird das neue BFI Bildungsprogramm burgendlandweit präsentiert und verteilt. Personeller Wechsel im BFI-Güssing I rgendwie ist es schon seltsam, sich von jemandem zu verabschieden, der für mich einfach immer da war. Der Toni Fetz ist im BFI so etwas wie eine eigene Institution geworden., “ erinnert sich BFI-Landesgeschäftsführer Peter Maier anlässlich der „Schlüsselübergabe“ an den neuen Leiter im BFI-Servicecenter Güssing. Wie man sieht, hat es geklappt – und wie: Der Güssinger BFI-Servicecenterleiter ist nämlich mittlerweile für etwa 2.000 Qualifizierungsteilnehmer zuständig, die durch diese südburgenländischen BFI-Türen gehen. Neben dieser Betreuung und der Führung von rund 60 BFI-Mitarbeitern, war Toni Fetz auch an vorderster Front mit dabei, als das 10 AK-Info Toni Fetz (Mitte rechts) übergibt die Leitung des BFI-Güssing an Rene Bischof. Holzausbildungszentrum errichtet wurde und es die ersten Lehrlinge im BFI gab. Mittlerweile haben mehr als 700 Holzfachleute hier ihren Abschluss gemacht. Maier: „Ich wollte wieder einen Typen, wie es der Toni ist – und ich denke mit dem Rene Bischof ist uns das gelungen und wir haben einen sehr ehrgeizigen, fleißigen, neuen BFIaner gefunden. Die „Schuhe sind groß“, aber Rene Bischof wächst da, schon jetzt spürbar, rasch hinein.“ Jugend Aktuell Sie sorgen für Fairness bei Lehrabschlüssen Die Lehrabschlussprüfung ist für Lehrlinge der Höhepunkt der Lehre - und ein oft nicht leicht zu meisternde Situation. Für die Arbeitnehmerseite sitzen erfahrene Arbeitnehmer in der Prüfungskommission. Sie kennen die Situation der Lehrlinge aus langjähriger Praxis. Die AK sagt Danke! D ie Arbeiterkammer Burgenland lud „ihre“ PrüfungsbeisitzerInnen bei Lehrabschlussprüfungen zu einem Empfang nach Neutal. AK-Präsident Alfred Schreiner würdigte bei dieser Gelegenheit die wichtige Aufgaben der PrüfungsbeisitzerInnen im Rahmen der Sozialpartnerschaft. Insgesamt vertreten rund 90 PrüfungsbeisitzerInnen im Burgenland bei Lehrabschlussprüfungen die Interessen der Arbeitnehmerseite. Beim Empfang wurden fünf Ehrung von langjährigen Prüfungsbeisitzern (v.l.): ÖGB-Landesvorsitzender Wolfgang Jerusalem, AK-Präsident Alfred Schreiner, Josef Rathknecht, Herbert Preinsperger, Engelbert Kenyeri, Friedrich Ugrinovits, Richard Szekendi und AK-Jugendreferent Martin Giefing. langjährige Prüfungsbeisitzer geehrt, die über 15 Jahre diese Funktion ausüben: Richard Szekendi, Engelbert Kenyeri, Herbert Preinsperger, Josef Rathknecht und Friedrich Ugrinovits. Nachgefragt Sind die Lehrlinge heute schwieriger? E ngelbert Kenyeri aus Rechnitz ist seit 15 Jahren Beisitzer bei Lehrabschlussprüfungen (Elektroberufe, Mechatronik, Entsorgungs- und Recyclingfachkraft). Haben sich die Lehrabschlussprüfungen in den vergangenen 15 Jahren geändert? Ja, der Zugang zum Lehrling ist deutlich menschlicher geworden. Das ist schon am Umgangston zu bemerken. Es bemühen sich wirklich alle Prüfer, herauszubekommen, was der Lehrling weiß und was nicht. Sind aus Ihrer Sicht die Anforderungen an die Lehrlinge gestiegen? Das hängt natürlich vom Lehrberuf ab. Aber gerade in technischen Berufen wird ein viel breiteres Wissen und Können erwartet. Und die künftigen Facharbeiter müssen sich auch alle paar Jahre auf neue Entwicklungen einstellen, also immer weiterlernen. Sind die Lehrlinge von ihrer Einstellungen her schlechter als früher? Nein, da gibt es keine großen Veränderungen. Allerdings fehlt in vielen Unternehmen immer mehr die Zeit, sich mit dem Jugendlichen zu beschäftigen. Jeder ist ein Menschen mit seinen Eigenheiten. In der Wirtschaft soll alles immer rascher und billiger gehen, da hat oft niemand mehr die Zeit, auf die Jugendlichen einzugehen. Die Arbeitswelt ist unpersönlicher geworden und das trifft die Lehre hart. Damit es später im Beruf klappt! W as Hänschen nicht lernt, lernt Hans erst recht nicht mehr so ein altes Sprichwort. Das gilt heute kaum mehr, weil sich die Arbeitswelt immer mehr auf ein ständiges lebenslanges Lernen ausrichtet. Wichtig ist aber, dass die Jugendlichen schon früh ihre Begabungen entdecken können und erfahren, wo sie diese im Berufleben umsetzen könnten. In der Beratungspraxis der Arbeiterkammer zeigt es sich immer wieder, dass Jugendliche und junge Arbeitnehmer fest- gefahrene Ansichten über Arbeit, Bezahlung und Arbeitnehmerrechte der „Alten“ übernehmen. Dazu gehört etwa eine Grundeinstellung, nach der man schon froh sein muss, wenn man Geld für seine Arbeit bekommt und irgendwo unterkommt. Es schwingt das „Dienen“ dem Chef gegenüber mit, das heute noch im Begriff „Dienstnehmer“ nachwirkt. Und es wird immer noch so getan, als ob man den in der Jugend erlernten Beruf im Normalfall bis zur Pension ausüben wird können. Diese Sichtweisen sind veraltet und müssen sich ändern. Wir wollen, dass Jugendliche ihr (Arbeits-)Leben selbst in die Hand nehmen und selbstbewusst ihren Weg im Beruf machen. Mit vielen Informationen über Berufe, Ausbildungswege und Regeln in der Arbeitswelt, die die AK über ihre Plattformen, Broschüren, in Schulen aber auch in individuellen Beratungen anbietet, versuchen wir, Sichtweisen zu verändern. Damit es später im Beruf klappt! Martin Giefing AK-Jugend Tel: 02682 740 e-Mail: akbgld @akbgld.at Nr. 5 < Dezember 2013 11 BFI Burgenland OBERWART. AK-Präsident Alfred Schreiner und AKVizepräsidentin Josefine Benin besuchten die MitarbeiterInnen in der AMS-Regionalgeschäftsstelle in Oberwart. Begrüßt wurde die AKÖGB-Delegation von Betriebsrat Horst Franz, der durch das Haus führte, und dem Leiter der regionalen Geschäftsstelle Dietmar Strobl. LUTZMANNSBURG. AK-Präsident Alfred Schreiner besuchte die Therme Lutzmannsburg. Am Bild: Schreiner emeinsam mit Betriebsratsvorsitzender Silvia Windisch und Kammerrätin Hannelore Binder im Thermenhotel. OBERWART. Betriebsbesuch in der BAWAG in Oberwart. NEUDÖRFL. AK-Präsident besuchte die Firma HTP Electronics in Neudörfl. EISENSTADT. Vor wenigen Tagen ehrte AK-Präsident Alfred Schreiner langjährige Mitarbeiter der Burgenländischen Gebietskrankenkasse. Gemeinsam mit Betriebsratsvorsitzendem Christian Dvorak wurden Urkunden und Medaillen übergeben. 12 AK-Info FH Burgenland Aktuell Ehrung langjähriger Mitarbeiter Die AK-Jubilare-Ehrungen: Auf Antrag des Betriebsrates vergibt die Arbeiterkammer Burgenland Ehrenurkunden und Abzeichen für langjährige Betriebszugehörigkeit (20, 25, 30, 35, 40 und 45 Jahre). Anfragen an die AK-Eisenstadt, Telefon: 02682 740-3101, Kollegin Verena Tschida. 20 Jahre Bau Welt Koch Trenk Renate Dürr Karin Becom Bauer Eduard Reindl Marianne Schoberwalter Doris Jost Herta Ringhofer Christine Zettl Andreas Haubenwallner Sandra Hecher Claudia Neudörfler Office Systems Schmiedthaler Kastner Eisenstadt Amon Rudolf Wapp Karl Südburg Unger Stefan Piff Dietmar Hemmer Rolland Kropf Erwin Windisch Josef Kastner Jennersd. Sperker Silvia Raaber Bahn Mariel Monika Krankenhaus Eisenstadt Wüstinger Hans Peter, OA. Dr. Prenner Anton, OA. Dr. Oberger Gerda Huber Petra Franta Sabine Sali Éva Ambrus Gyulane Renner Reinhold, OA.Dr. Korger Markus, OA.Dr. Hofer Gabriela Repczei Bernadett Weinhandl Erich, OA.Dr. Pitzl Gabriele Tschank Johann Mörz Johann Zemlyak Sabine Golubovic Sasa Unger Sabine Morawitz Ruth Erdt Antonia Wukovatz Susanne Eibler Margot Völgyi Katalin Karner Andrea Brunäcker Rudolf Nemeth Katalin Nikolic Vesna Joldzic Marija Gangl Eva Eggenhofer Richard, OA.Dr. Seefestspiele Mörbisch Daniela Artner Brückler Großhandels GmbH Werner Elisabeth 25 Jahre Bau Welt Koch Unger Michael Strobl Birgit Neubauer Michaela Schumich Stefan Haider Markus Brückler Großhandels GmbH Lang Johannes SKA-RZ Bad Tatzmannsdorf PVA Dr. Tomschik-Fiedler Anna-Maria Derkovits Sabine Steinbauer Christine Seefestspiele Mörbisch Elisabeth Kasteiner Becom Reisner Petra Artner Anna-Maria Neudörfler Office Systems Kornfehl Gottfried Eitzenberger Sonja Gross Franz Primes Martin Wieser Michael Radowan Adalbert Zenz Walter Michalitsch Jürgen Bgld. Gebietskrankenkasse Kornfeld Waltraud Gartner Sylvia Heigl Iris Wüger Josef Wallner Gerald Keinrath Johannes Jandl Rudolf Kaiser Gabriela Eglsäer Eva Krankenhaus Eisenstadt Schumich Hildegard Fraunschiel Gabriele Pfeifer Roland Prückler Linda Boszotta Harald, Prim.Doz.Dr. Spahits Manfred, OA.Dr. Ehrlich Renate Zweiler Ursula Sticker Franz, OA.Dr. Huber Horst Hauser Martina Schumich Ewald, OA.Dr. Scheiblhofer Matthias Schmidt Sabine Reuther Beatrix 35 Jahre 30 Jahre Bgld. Gebietskrankenkasse Artner Ingrid Wenzl Günter Lajos Beate Mohr Rosemarie Högerl Hubert Bau Welt Koch Steiger Elisabeth SKA-RZ Bad Tatzmannsdorf PVA Marth Margarethe Nikitscher Martina Herbert Karner Kastner Eisenstadt Repay Klaus Bgld. Gebietskrankenkasse Dr. Gschwandtner Johann Neudörfler Office Systems Neubauer Manfred Laschek Walter Raaber Bahn Bauer Johann Frey Walter Hiesböck Arnold Lampel Michael Lehner Alfred Pavitschitz Christian Wasserscheid Günter Wlaschitz Karl Peter Zöchmeister Josef Krankenhaus Eisenstadt Wlaschitz Maria Wucsits Eva Kocher Gerhard Wagentristl Peter, Prim.Dr. Metzl Klaudia Stockreiter Christine Siber Claudia Huber Gerlinde Bau Welt Koch Lang Andrea SKA-RZ Bad Tatzmannsdorf PVA Boubela Elfriede Glaser Maria Heinisch Gertrude Glasner Walter Brückler Großhandels GmbH Weber Gerhard Neudörfler Office Systems Knoll Peter Marchhart Wolfgang Menzel Gerhard Krankenhaus Eisenstadt Jandrisits Gerlinde Mohl Waltraud Luif Gertrude Kämpfer Karl Hauer Helmut Pinter Maria Dragschitz Gabriele 40 Jahre Bgld. Gebietskrankenkasse Hombauer Peter Piller Ingeborg Krankenhaus Eisenstadt Janisch Franz Kastner Eisenstadt Rosner Elfriede AV Wulkatal Josef Grath Neudörfler Office Systems Wenzel Ernst Nr. 5 < Dezember 2013 13 Menschen KH Eisenstadt: AK-Präsident Alfred Schreiner konnte KollegInnen des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt für ihre langjährige Mitarbeit ehren. AK-Präsident Alfred Schreiner strich bei dieser Gelegenheit die herausragenden Leistungen der Krankenhaus-Mitarbeiter heraus: „Sie leisten seit Jahrzehnten mit großer Ausdauer und Erfahrung hervorragende Arbeit am Menschen.“ Am Bild: Die Geehrten mit BRV Rosemarie Schnabl und der Krankenhausführung. Seefestspiele. AK-Präsident Alfred Schreiner konnte erstmals langjährige Mitarbeiterinnen der Seefestspiele Mörbisch ehren. Die beiden Kolleginnen wurden mit einer vom Betriebsrat organisierten Feier überrascht. Daniela Artner (Buchhaltung) wurde für 20 Jahre Betriebszugehörigkeit geehrt, Elisabeth Kasteiner (Kartenbüro) für 25 Jahre. Da freuten sich auch Betriebsrätin Astrid Horvath und Geschäftsführer Didi Posteiner. Kastner: Langjährige MitarbeiterInnen der Firmengruppe Kastner in Jennersdorf (oberes Foto) und Eisenstadt (unten) wurden geehrt. 14 AK-Info Service AK-Kegelturnier Das 28. AK-Kegelturnier: Melde Dein Team an! Bereits zum 28. Mal findet das AK-Kegelturnier in allen Bezirken statt. Wer kann mitmachen? 4erArbeitnehmerInnen-Teams aus burgenländischen Unternehmen für den Damen-, Herren-, und Mixed (2, 2)-Bewerb. In den Bezirken finden Vorrunden und Bezirksfinali statt, die besten Mannschaften nehmen am Landesfinale teil. Anmeldungen können jederzeit beim AK-Betriebssportreferat oder in allen AK-Bezirksstellen bis spätestens sieben Tage vor den Vorrunden bzw. dem Bezirksfinale abgegeben werden! Mehr Infos: bgld.arbeiterkammer.at E-Mail: [email protected] Tel. 02682 740-3924 Fax: DW 3107 Kegel-Termine 2014 Landesfinale: 28. März 2014 (Fr) ab 14:00 Gasthaus Wilfried Marth, Stadtschlaining, Oberwarter Str. 1 Tel. (03355) 2269 Neusiedl: Bezirksfinale: Gasthaus Hautzinger Tadten, Obere Hauptstraße 28 Tel. (02176) 2253 07. März 2014 (Fr), ab 16.00 Uhr 1. Vorrunde: 2. Vorrunde: Bezirksfinale: Gasthaus Matthias Bauer Leithaprodersdorf, Untere Hauptstraße 24 Tel. (02255) 6264 05. Februar 2014 (Mi), ab 16.00 Uhr 19. Februar 2014 (Mi), ab 16.00 Uhr 13. März 2014 (Do), ab 16.00 Uhr Eisenstadt: Mattersburg: 1. Vorrunde: 2. Vorrunde: Bezirksfinale: Oberpullendorf: Sonnenhof – Gasthaus Bierbaum Schattendorf, Fabriksgasse 35 Tel. (02686) 2166 06. Februar 2014 (Do), ab 16.00 Uhr 06. März 2014 (Do), ab 16.00 Uhr 14. März 2014 (Fr), ab 16.00 Uhr 1.Vorrunde: 2. Vorrunde: Bezirksfinale: GH Huszar Deutschkreutz, Rausnizstraße 124 Tel. (02613) 80210 15. Jänner 2014 (Mi), ab 16.00 Uhr 28. Jänner 2014 (Di), ab 16.00 Uhr 20. Februar 2014 (Do), ab 16.00 Uhr 1. Vorrunde: 2. Vorrunde: Bezirksfinale: GH Wilfried Marth Stadtschlaining, Oberwarter Str. 1 Tel. (03355) 2269 29. Jänner 2014 (Mi), ab 16.00 Uhr 17. Februar 2014 (Mo), ab 16.00 Uhr 05. März 2014 (Mi), ab 16.00 Uhr 1. Vorrunde: 2. Vorrunde: Bezirksfinale: Gasthaus Edwin Vollmann Neusiedl bei Güssing, Hauptstraße 16 Tel. (03328) 32250 23. Jänner 2014 (Do), ab 16.00 Uhr 30. Jänner 2014 (Do), ab 16.00 Uhr 27. Februar 2014 (Do), ab 16.00 Uhr Oberwart: Güssing: Jennersdorf: 1. Vorrunde: 2. Vorrunde: Bezirksfinale: Gasthof Hirtenfelder Windisch-Minihof 100 Tel: (03329) 2202 18. Februar 2014 (Di), ab 14.00 Uhr 25. Februar 2014 (Di), ab 14.00 Uhr 18. März 2014 (Di), ab 14.00 Uhr Nr. 5 < Dezember 2013 15 MEINE STIMME FÜR EINE STARKE INTERESSENVERTRETUNG. BURGENLAND 31.3 BIS 9.4.2014 Impressum Medieninhaber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für das Burgenland • 7000 Eisenstadt, Wiener Straße 7 | Telefon: 02682 740-0 | home: bgld.arbeiterkammer.at | E-mail: [email protected] || Redaktion: Bernhard Ozlsberger | Roman Felder || Druck: Leykam Let‘s print, Neudörfl || Offenlegung gem §25 Mediengesetz: Kammer für Arbeiter und Angestellte für das Burgenland, 7000 Eisenstadt, Wiener Straße 7, Präsident: Alfred Schreiner. Aufgabenstellung: Interessensvertretung der ArbeitnehmerInnen. Die Blattlinie entspricht jenen Grundsätzen, die im Arbeiterkammergesetz 1992 BGBl. Nr. 626/1991 idgF festgehalten sind. AK Info P.B.B. Verlagspostamt 7000 Eisenstadt GZ: 02Z032813M