Rechenschaftsbericht 2010-2011

Transcription

Rechenschaftsbericht 2010-2011
Rechenschaftsbericht
des Präsidenten der
Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung (DHW)
für das Geschäftsjahr 2010-2011
vorgelegt auf der
Bundesversammlung vom 8.12.2011
in Köln
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe DHW-Mitglieder!
Wie im zurückliegenden Jahr, und zwar seit der Mitgliederversammlung unserer Vereinigung im
November 2010 haben sich das Präsidium und die Sektionen der DHW mit zahlreichen Anliegen
befasst und diese im Interesse der Vereinigung, der Mitglieder und des wirtschaftlich aktiven
Griechentums in Deutschland weiterverfolgt.
Im 18. Jahr ihrer Existenz hatte sich die Deutsch-Hellenische Wirtschaftsvereinigung im Zeitraum von
November 2010 bis heute hauptsächlich mit drei
Themen zu befassen:
• Die Wirtschaftskrise Griechenlands und
das damit verbundene deutsch-griechische
Verhältnis
• Die
Entwicklung
des
DHWAusbildungsprojektes
„Brücke
zur
Qualifizierung und Integration“ und die
Fortsetzung unseres Engagement im
Nationalen Integrationsplan und der Charta
der Vielfalt der Bundesregierung
• Die Stärkung der Organisation und den
Aufbau von Sektionen bundesweit und in
Griechenland
Alle drei obige Themen haben auch in diesem Jahr die DHW in den Mittelpunkt der deutschgriechischen Beziehungen und des deutsch-griechischen Lebens nicht nur in Deutschland sondern
auch verstärkt in Griechenland gerückt. Nach 18 Jahren harter Arbeit, gut koordinierter Initiativen und
exzellenter Kooperation unter den Mitgliedern haben wir das erreicht, was wir bei der Gründung 1993
uns nie erträumt hätten. Die DHW ist heute Ansprechpartner der deutschen und der griechischen
Regierung. Die DHW ist der einzige Ansprechpartner von Bund, Ländern und Gemeinden in
Deutschland und der Zentralregierung sowie den Kammern und Verbänden in Griechenland, wenn es
um Themen geht, die das deutschgriechische Unternehmertum in Deutschland
tangieren. Die DHW wird aber auch
gleichzeitig als seriöser und fachkundiger
Berater von der Regierungen in Anspruch
genommen. Das wird durch die Einbeziehung
der DHW z.B. bei allen Veranstaltungen des
Bundeswirtschaftsministeriums
bezüglich
„Griechenland“ im letzten Jahr eindeutig.
Demnach ist die DHW heute im deutschgriechischen Wirtschaftsgeschehen nicht
mehr weg zu denken. Und es erfreut mich mit
großem Stolz und großer Genugtuung, dies
heute Ihnen mit diesem ausführlichen
Rechenschaftsbericht belegen zu können.
Mit dem DHW-Ausbildungsprojekt „Brücke zur Qualifizierung und Integration“ sind wir auch 2011 als
zuverlässiger und erfolgreicher Partner und Experte der Bundesregierung, des Europäischen
Sozialfonds, der Bundesagentur für Arbeit, des Bundesamtes für Migration, der Kammern u.v.a. mehr
in Sachen berufliche Ausbildung, Weiterbildung und Qualifizierung von Migranten und
Migrantenkindern anerkannt und bundesweit akzeptiert. Die Kooperation mit den griechischen
1
staatlichen Stellen in Deutschland und den griechischen nationalen Schulen war deutlich besser und
enger als in den Vorjahren. Die Resonanz war nicht nur bei den Schülern und ihren Eltern größer als
vorher sondern auch im Kreis der Lehrer. Auch im letzten Jahr hat das Projektteam mehrere hundert
Schülerinnen und Schüler von griechischen
nationalen Schulen bei ihren Besuchen von lokalen
oder regionalen Berufsinformationsmessen nicht nur
begleitet und in die verschiedenen Berufen eingeführt
sondern auch hierzu gut vorbereitet. Der Erfolg war
groß und macht uns Mut für die Zukunft. Unser
langfristiges Ziel bleibt weiterhin, möglichst vielen
Schülerinnen und Schülern den Weg auch in die
berufliche Bildung zu ebnen und deren volle
Integration auf dem Arbeitsmarkt zu fördern.
Durch unsere Aktivitäten, unsere Projekte und den
guten Ruf der DHW sind viele insbesondere junge Unternehmer und Selbständige auf unsere
Organisation aufmerksam geworden und haben den Kontakt zu uns gesucht. Und das nicht nur in
Deutschland sondern auch in Griechenland. So freuen wir uns heute unter dem Dach der DHW nicht
nur eine junge aktive Sektion in Athen zu haben sondern auch weitere in Entstehung befindliche
Sektionen in verschiedenen Wirtschaftsmetropolregionen Deutschlands.
Die DHW ist aus den deutsch-griechischen Wirtschaftsund Handelsbeziehungen und der griechischen Diaspora
in Deutschland nicht mehr weg zu denken. Denn ihr
kommt nicht nur eine besondere Bedeutung für die
Erhaltung, für die Förderung und für den Ausbau des
deutsch-griechischen Handels zu. Auch deutsche Partner
profitieren inzwischen von der DHW und können über
diese Gruppe Märkte in Südosteuropa, in der
Schwarzmeerregion, im östlichen Mittelmeer und in den
früheren
Sowjetrepubliken
erfolgreich
erschließen.
Außerdem stellt die DHW einen wichtigen Pool für die
Ausbildung und die Gewinnung von qualifizierten
Fachkräften, Managern und Betriebsnachfolgern im deutsch-griechischen Verhältnis dar. Auf der
anderen Seite füllt die DHW die Lücke, die sich durch die Nicht-Existenz einer griechischen
Handelskammer in Deutschland ergibt.
Die DHW kann demnach mit Freude und Stolz auf das Geschäftsjahr 2010-2011 zurückblicken. Die
DHW ist keine regionale Organisation mehr, sondern ist mit dabei, wenn in Berlin, Athen und Brüssel
die deutsch-griechischen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen auf der politischen Agenda stehen.
Dies wollen und müssen wir auch im nächsten Jahr ausbauen. Dabei werden wir den Kontakt unter
den Mitgliedern und die bundesweite Vernetzung weiter verstärken. Hier setze ich insbesondere auf
unsere Sektionen vor Ort. Mit meinem Dank für ihr großartiges Engagement verbinde ich die
Einladung an Sie alle, dass wir gemeinsam auch 2011-2012 zu einem erfolgreichen Jahr für die DHW
machen.
DIE WIRTSCHAFTSKRISE IN GRIECHENLAND UND DIE DEUTSCH-GRIECHISCHEN
WIRTSCHAFTSBEZIEHUNGEN
„Wir werden alle erwünschte Hilfe leisten, dass Griechenland wieder Vertrauen gewinnt“
Angela Merkel, Bundeskanzlerin, 27.9.2011, Berlin, BDI-Kongress
Die Rolle der DHW als Brücke und Mediator
Auch im letzten Jahr stand die DHW im Mittelpunkt des deutsch-griechischen Geschehens bezüglich
der Wirtschaftskrise in Griechenland. Dadurch kam es zu einer engen Zusammenarbeit mit
Ministerien, Verbänden und anderen Organisationen, an erster Stelle seien hier das
Bundeswirtschaftsministerium, der BDI und die DG-IHK genannt. Neben der Politik oblag dem BDI die
Koordination der deutschen Industrie und die Formulierung von
Lösungsansätzen die private Realwirtschaft in Griechenland
betreffend. Hierbei kam es zu vielen, nützlichen und sehr produktiven
Gesprächen mit dem BDI. Erfreulich ist auch, dass im vergangenen
Jahr das Gewicht der Öffentlichkeitsarbeit größtenteils vom breiten
bundesweiten Netz der DHW-Mitglieder aufgefangen werden konnte.
Von München bis Berlin standen DHW-Repräsentanten vor den Mikrophonen, den Kameras oder in
2
Talkshows und das vom lokalen Sender bis zu RUSSIA TODAY z.B. Im Mittelpunkt der
Berichterstattung aber auch der Statements der DHW-Mitglieder waren folgende Punkte:
•
Griechenland leidet schon seit Langem unter seinen wenig transparenten Strukturen. Auch
das eigene Volk hat kein Vertrauen mehr in den öffentlichen Dienst und die Politik. Seit dem
EU-Beitritt Griechenlands 1981 – also seit 30 Jahren – ist es dem Land nicht gelungen, das
durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen der EU zu erreichen. Auch die EU-Subventionen z.B.
in Form der sog. integrierten Mittelmeerprogrammen der 80er Jahre bis zu den heutigen
Förderprogrammen, die die Region zu den größten Empfängern von solchen Leistungen
gemacht hat, haben nichts erreicht. Das europäische Geld ist weder für überlebensfähige
Existenzgründungen,
noch
für
krisensichere
Arbeitsplätzen,
funktionierende
Infrastrukturprojekte oder produktive und innovative Investitionen benutzt worden. Der
Missbrauch wurde weder kontrolliert, noch verfolgt und sanktioniert.
•
Griechenland braucht eine landesweite Mobilisation der gesunden Kräfte. Unter dem Druck
der Ländergemeinschaft in der EU und mit der solidarischen milliardenschweren
Unterstützung bekommt Griechenland die einmalige Chance auf allen Ebenen von Politik,
Wirtschaft und Gesellschaft die erforderlichen und längst überfälligen Reformen
durchzuführen. Hierzu gehört auch die Rückgewinnung des Vertrauens der Bevölkerung in die
Politik, die Förderung des produktiven Wettbewerbs, die Bekämpfung und harte Bestrafung
von Missbrauch und Korruption, die Wiederherstellung von Gerechtigkeit und Rechtsstaat. Ist
die politische und wirtschaftliche Elite des Landes dazu nicht in der Lage, so müssen wir alle
Hebel daran setzen, um die nötigen Kräfte aus dem Kreis der Auslandsgriechen zu finden, zu
mobilisieren, zu motivieren und für die Mission „Reset Greece“ zu gewinnen.
•
Griechenland braucht eine Normalisierung des stark belasteten Verhältnisses zwischen Staat,
Gesellschaft und Wirtschaft. Die Unternehmer in Griechenland sind keine Verbrecher und die
Unternehmen sind keine Sklavenlager. Die griechische Wirtschaft muss sich international
öffnen und global wettbewerbsfähig werden. Erste Priorität sind größere Einheiten und
Unternehmenskooperationen, transnationale und grenzübergreifende.
•
Griechenland wird nicht zum Bestatter der Eurozone. Die DHW folgt der Meinung des
deutschen Wirtschaftsnobelpreisträgers Reinhard Selten, der im August 2011 gegenüber der
„Neuen Osnabrücker Zeitung“ die Währungsunion verteidigte und folgendes erklärte: „Die
Probleme der Euro-Zone liegen nicht am Euro, sondern an der Täuschung bei
finanzpolitischen Kennzahlen Griechenlands und der allgemeinen Überschuldung. Staaten
haben immer eine Tendenz dazu, sich finanziell zu übernehmen, seit der Antike schon. Die
momentane Lage ist aber beherrschbar. Selbst Griechenland hat noch genügend Spielraum.
Ich fordere eine Neuauflage des Stabilitäts- und Währungspakts in der Euro-Zone. Am Ende
muss ein neuer Vertrag stehen, der wechselseitige Hilfe umfasst und im Gegenzug eine
strengere Aufsicht über den, der die Regeln nicht einhält.“
•
Griechenland steigt vom 11. auf den 10. Platz in der Liste der Länder mit den größten
Investitionen in Erneuerbaren Energien im Jahr 2011. Das ist das Ergebnis einer Studie des
„global players“ Ernst & Young. China bleibt auch 2011 die Nr.1 dieser Liste, gefolgt von den
USA, Indien und Deutschland. Platz 10 für Griechenland ist ein sehr honoriger Platz wenn
man bedenkt, dass wirtschaftlich stärkere Länder wie Japan und Südkorea die Plätze 18 und
16 belegen.
•
Griechenland braucht dringend eine Mittelstandsbank bzw. eine Förderbank. Wir freuen uns
sehr, dass die deutsche Bundesregierung der KfW den Auftrag erteilt hat, den griechischen
Ministerien bei der Entwicklung und den Aufbau einer Förderbank zu unterstützen. Der Aufbau
einer solchen Bank gehörte zu den ersten Forderungen der DHW für den Wiederaufbau
Griechenlands.
•
Griechenlands Exporteure behaupten sich in der Krise. Die griechischen Exporte im ersten
Halbjahr 2011 haben um 40,4% zugenommen. An erster Stelle befinden sich die griechischen
Industrieprodukte mit 29,7%, es folgen die Getränke und Spirituosen mit 26,6%. Etwas
schlechter gegenüber dem Vorjahr haben die Lebensmittel und das Olivenöl abgeschnitten.
•
Griechenland erlebt zurzeit eine neue Migrationswelle und einen unerträglichen „brain
Die Arbeitslosigkeit liegt bei ca. 20%. Über 100.000 Menschen wünschen sich
Arbeitsplatz im Ausland. Alleine im September 2011 haben 12.500 Griechen
„europäischen Lebenslauf“ abgegeben. Im Gesamtjahr 2010 waren es 46.399, in den
drain“.
einen
einen
ersten
3
neun Monaten des Jahres 2011 67.633. Als DHW haben wir eine doppelte Aufgabe zu
erfüllen. Wir müssen all denen, die nach Deutschland kommen möchten die Voraussetzungen
schaffen, dass sie hier gut unterkommen und schnell integriert werden. Gleichzeitig müssen
wir für mehr Investitionen, Unternehmensgründungen und Unternehmenskooperationen in
Griechenland werben, so dass neue Arbeitsplätze geschaffen werden und insbesondere junge
qualifizierte Griechinnen und Griechen eine gut dotierte Arbeit finden.
•
Griechenland braucht eine neue und gesunde Mittelschicht und einen modernen,
wettbewerbsfähigen und wettbewerbswilligen Mittelstand. Das was bislang als Mittelschicht
und Mittelstand in Griechenland genannt wurde, war lediglich ein höheres Beamtentum bzw.
Menschen, die größtenteils entweder direkt mit dem Staat zu tun hatten oder mit diesem
Geschäfte – vorwiegend undurchsichtige – machten. Wir müssen alles daran setzen, dass
diese Kaste von unproduktiven, korrupten und einfallslosen durch unternehmerisch aktive,
innovative und wettbewerbswillige Menschen ersetzt wird.
•
Griechenlands Tourismusangebot muss sich von seinen Schwächen und Unzulänglichkeiten,
die seine Wettbewerbsfähigkeit hemmen, befreien. Griechenland kann mehr bieten als nur
saisonalen Tourismus, Pauschaltourismus und All-inclusive-Angebote. Griechenland muss
wieder auf Qualität und nicht nur Quantität setzen. Tourismusparten wie Agrar-, Kongress-.
Gesundheits-, Abenteuer-, Religions-, Wintersport-, Kur- und Wellness-, Öko-, Kultur-, Sport-,
Gourmet- und Städtetourismus sind weder entdeckt noch ausgeschöpft.
•
Griechenland muss sich von der großen Last hoher Verteidigungsausgaben befreien. Hierzu
benötigt das Land einen Konsens in der Außen- und Verteidigungspolitik. Griechenland
braucht eine parteiübergreifende Strategie, um die EU-Partner zu überzeugen, die östliche
Grenze des Landes endlich als EU-Grenze anzuerkennen. Dies ist der einzige Weg, um die
Türkei in ihre Schranken zu weisen und Griechenland vor ihren Drohungen zu schützen.
„Deutsch-Griechisches Expertengespräch“ zum Wiederaufbau der griechischen Wirtschaft
Mit einem eindeutigen JA zu Griechenland als Destination für Geschäftspartnerschaften, Investitionen,
Kooperationen von öffentlicher Hand und
Privatunternehmen
(PPP)
sowie
als
Operationsbasis zu den umliegenden Märkten aber
unter
bestimmten
Voraussetzungen
und
Bedingungen
war
eine
der
wichtigsten
Schlussfolgerungen des Deutsch-Griechischen
Expertengesprächs Ende November 2010 in Köln.
Am Gespräch nahmen teil Vertreter der deutschen
Wirtschaft,
der
Kammern
und
Wirtschaftsverbänden sowie der Ministerien. Zur
Tagung
lud
die
Deutsch-Hellenische
Wirtschaftsvereinigung
(DHW)
in
enger
Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der
Deutschen
Industrie
(BDI)
und
dem
Bundesministerium für Wirtschaft ein.
Die Zusammenkunft fand in einem zentralen Hotel in Köln statt und in Anwesenheit von Vertretern
großer Konzerne wie z.B. Deutsche Telekom, BAYER AG, MLP, KAESER Kompressoren, etc. Hinzu
kamen leitende Mitarbeiter der Bundesministerien für Wirtschaft und Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit, sowie des Bundesverbandes der Deutschen Industrie. Repräsentiert waren auch
die Vorstände der Handwerkskammer
zu Köln, der IHK von Thessaloniki und
der IHK von Athen sowie der DeutschGriechischen
Industrieund
Handelskammer in Athen. An der
Debatte nahmen u.a. teil renommierte
Wirtschaftswissenschaftler und eine
große Anzahl von Unternehmern aus
Griechenland und Deutschland. Der
griechische Staat wurde vom Kölner
Generalkonsul
Nikolaos
Plexidas
sowie vom Leiter des Büros für
Wirtschaftsund
Handelsangelegenheiten
im
Generalkonsulat Düsseldorf Iakovos
4
Kollaros vertreten.
Im Rahmen der deutsch-griechischen Konsultationen zur Wirtschaftskrise haben Bundeskanzlerin Dr.
Angela Merkel und Ministerpräsident Giorgos Papandreou beschlossen, neben dem Milliardenkredit
an Griechenland auch Maßnahmen zu ergreifen, um dem Land eine Entwicklungsperspektive zu
geben. Im Rahmen der Rolle Deutschlands bei der Umstrukturierung der griechischen Wirtschaft ist es
wichtig, den Austausch über die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sowie die
Investitionssicherheit
für
deutsche
Unternehmen in Griechenland fortzusetzen
und zu intensivieren. Vor diesem Hintergrund
lud die DHW zu einem Round-TableGespräch ein. Vertreter aus Politik und
Wirtschaft fassten bisherige Ergebnisse nach
und formulierten geeignete Maßnahmen zur
Erreichung der obengenannten Ziele. Dabei
wurden konkrete Beispiele für realistische
und nachhaltige Kooperationen in der
Privatwirtschaft,
zwischen
staatlichen
Organisationen sowie im Bereich der PublicPrivate-Partnerships (PPP) aufgezeigt.
Im ersten Teil des Gesprächs ging es um die
Situation
in
Griechenland,
das
unternehmerische Klima und die Entscheidungen der Regierung bezüglich Aufbau und Entwicklung
der Wirtschaft. Es wurde auf die Veränderungen auf den Gebieten des Steuer-, Handels- und
Arbeitsrechts hingewiesen sowie über das neue Entwicklungsgesetz diskutiert. Im zweiten Teil wurden
konkrete Vorschläge und Initiativen für die Zusammenarbeit in Tourismus, Telekommunikation,
Gesundheitswesen, alternative Energien und Medien gesprochen.
Zum Abschluss formulierten der Präsident der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung Jorgo
Chatzimarkakis und der Vertreter des BDI, Daniel Sahl, die Ergebnisse der Veranstaltung:
1. Die deutschen Unternehmen unterstützen Griechenland und möchten ihre Aktivitäten in
Griechenland erweitern. Dies allerdings unter Bedingungen des freien und fairen
Wettbewerbs, der Transparenz, der Ehrlichkeit, der Einhaltung von Verträgen und einer
langfristigen und nachhaltigen Wirtschaftspolitik.
2. Die deutschen Unternehmen unterstreichen, dass sie in Griechenland nicht kurzfristig
investieren mit dem alleinigem Zweck, große Gewinne zu ernten und zu verschwinden. Die
deutschen Unternehmen investieren langfristig und stets mit gesellschaftlicher Verantwortung,
Nutzung der vorhandenen Arbeitskraft und der Unternehmen vor Ort und Respektierung der
Umwelt und der geographischen Besonderheiten der Regionen.
3. Die deutschen Unternehmen interessieren sich nicht ausschließlich für Kooperationen mit der
öffentlichen Hand. Die deutschen Unternehmen – ob Industrie oder kleine und
mittelständische Unternehmen – wünschen sich Kooperationen mit ähnlich großen
griechischen Unternehmen mit dem Ziel, die Entwicklung in Griechenland voranzutreiben und
in Süd- und Südosteuropa zu expandieren.
4. Die deutsche Wirtschaft kann aber nicht ewig zuwarten, da die Märkte um Griechenland stetig
wachsen und schnell wettbewerbsfähiger werden.
5. Die deutsche Wirtschaft ist bereit, positive Beispiele (best practice) für die Stärkung des
griechischen Unternehmertums zu präsentieren.
6. Eine gemeinsame Forderung von Deutschen und Griechen ist, "Ordnung" im griechischen
Arbeitsmarkt und im Bereich der Wirtschaft herzustellen und dies bei voller Transparenz,
Einhaltung
von
Gesetzen
und
Beschlüssen des Staates und die
Schaffung von landesweiten einheitlichen
Regelungen für jeglichen Verwaltungsakt.
Gesetze und Beschlüsse müssen ohne
Ausnahmen eingehalten werden. Dies gilt
auch für die Sanktionen bei Missachtung
dieser, egal ob es sich hier um Beamte
oder sonstigen Personen handelt.
7. Es wurde festgestellt, dass die laufenden
Steuergesetze für Unternehmen eine
abschreckende
Wirkung
auf
das
Neugeschäft in Griechenland haben.
8. Das Bestehen der griechischen Regierungen bei PPP 51% der Anteile zu behalten wird als
das entschiedenste Hindernis für jede Form von Beteiligungen der privaten Unternehmen
angesehen.
5
9. Die Entscheidung des Finanzministeriums die Mehrwertsteuer bis Ende des Jahres an die
Unternehmen nicht zurück zu erstatten führt zum Abzug von deutschen Unternehmen aus
Griechenland.
10. Die mangelnde Entschlossenheit der Regierung Griechenlands, endlich das neue
Entwicklungsgesetz zu verabschieden, ist von großem Nachteil bei der Gewinnung von neuen
Investoren.
11. Es ist erforderlich frisches Geld und finanzielle Mittel zur Existenzsicherung und
Existenzgründung von innovativen Unternehmen zu finden. Zu diesem Zweck werden
Initiativen in Richtung Gründung einer Mittelstandsbank oder von Treuhandfonds (Venture
Capital, Equity Capital, Business Angels, etc.) begrüßt.
12. Es besteht der Bedarf für eine bessere Information der deutschen Wirtschaft über das
erfahrene und qualifizierte Humankapital in Griechenland. Dieses kann bei der Gründung von
Niederlassungen deutscher Unternehmen in Griechenland genutzt werden.
13. Die Entwicklung der Telekommunikation, des Breitbandnetzes und des Internets in
Griechenland sind enorm wichtige Voraussetzungen für die Expansion und die Niederlassung
deutscher Unternehmen in Griechenland. Ohne diese Infrastruktur können sich deutsche
Unternehmen
eine
Präsenz
in
Griechenland nicht vorstellen. Man
sollte nicht vergessen: 10% Wachstum
im
Breitbandnetz
bedeuten
1,5
Wachstum des BIP des jeweiligen
Landes.
14. Pharmazeutische Unternehmen können
nicht vom Staat verpflichtet werden an
diesem ihre Produkte anstandslos zu
verkaufen und von der anderen Seite
jahrelang von diesem nicht bezahlt zu
werden.
15. Für einen besseren „know-how“Transfer im Bereich von öffentlichen
Dienstleistungen soll der Aufbau von europäischen Programmen auf dem Gebiet der
Ausbildung, der Qualifizierung und des gegenseitigen Informationsaustauschs auf
Beamtenebene angestrebt werden.
16. Genauso wie die Zuständigkeit für Investitionen nunmehr beim Ministerpräsidenten
Griechenlands angesiedelt wurde, so wurde die Forderung formuliert, in den Ministerien
ständige Ansprechpartner für große und sehr große Unternehmen in Griechenland (eine Art
„key account managers“) zu etablieren.
17. In Zusammenhang mit der Krise haben viele Medien in beiden Ländern eine negative Rolle
gespielt. An die Medien in beiden Ländern wird appelliert in Zukunft eine konstruktivere Rolle
zu spielen und die Bedeutung der bilateralen Unternehmenskooperationen hervorzuheben.
Die Teilnehmer lobten die Vorbildfunktion des "Handelsblatt" und des griechischen
Programms der Deutschen Welle in diese Richtung.
Bei dieser Gelegenheit soll noch einmal unterstrichen werden, dass Deutschland auch im Jahr 2010
der wichtigste Handelspartner Griechenlands geblieben ist, sowohl als Käufer griechischer Produkte
als auch als ihr größter Lieferant. Deutschland behält weiterhin den ersten Platz bei den
Direktinvestitionen europäischer Staaten in Griechenland wobei diese z.B. achtmal so hoch wie die
der USA sind.
DHW-Präsident Jorgo Chatzimarkakis auf der Jahreshauptversammlung des Verbandes der
Griechischen Lebensmittelindustrie in Athen
Ehrengast der Jahreshauptversammlung 2011 des Verbandes der
Griechischen Lebensmittelindustrie im zentralen Athener Hotel King
George war DHW-Präsident und liberaler Europaabgeordneter Jorgo
Chatzimarkakis. Er betonte bei dieser Gelegenheit, dass
Griechenland sein ganzes Gewicht auf die Exporte und insbesondere
auf solche Produkte, die Bestandteile der Mittelmeerküche bzw. der
Kreta-Diät sind, setzen muss. Er stellte ferner fest, dass Griechenland
die Zeit seiner Zugehörigkeit zur Eurozone bislang nicht richtig
genutzt habe. Es habe mehr auf Konsum statt auf Investitionen
gesetzt. "Das war nachteilig für Griechenland, wurde wissentlich und
zum Wohle anderer Staaten insbesondere Deutschlands so
hingenommen, eine Tatsache übrigens, die nur wenige Deutsche kennen würden.“ Grußworte
sprachen der Präsident des SEVT Evangelos Kaloussis und der Generalsekretär des Ministeriums für
6
regionale Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit Stefanos Komninos. An der anschließenden
Diskussion zum Thema "Der Ausstieg aus der Krise: die Entwicklung und die Rolle der
Lebensmittelindustrie" nahmen neben DHW-Präsident Jorgo Chatzimarkakis, der Professor für
Finanzen an der Universität Athen und Generaldirektor des Instituts der Griechischen Wirtschaft
(IOBE) Giannis Stournaras sowie der bekannte Journalist Athanasios Papandropoulos,
Ehrenpräsident der Vereinigung Europäischer Journalisten.
Tagung „Griechenlands Weg aus der Krise“ in Hamburg
Zu einer Tagung mit dem Titel „Griechenlands Weg aus der Krise“ luden Ende März die
Handelskammer Hamburg, das Generalkonsulat Griechenlands in
Hamburg und die Deutsch-Griechische Juristenvereinigung ein.
An der Diskussionsrunde zum Thema Investitionsmöglichkeiten
und
die
Rolle
der
deutsch-griechischen
Unternehmenskooperationen nahmen der Vizepräsident der DHW
Phedon Codjambopoulo und Dr. Virginia Green, CEO der
Hamburger ENCOS GmbH und Sektionsleiterin der DHW in
Hamburg, teil. Die ENCOS GmbH unterhält eine Filiale in
Griechenland und nutzt dort das qualifizierte Humankapital vor Ort.
In seinem Statement hob DHW-Vizepräsident Codjambopoulo die
Rolle der deutschen Wirtschaft beim Ausbau und bei der Förderung der deutsch-griechischen
Wirtschafts- und Handelsbeziehungen hervor und zeigte die Möglichkeiten auf, diese auch unter
Einbeziehung der griechischen unternehmerischen Diaspora in Deutschland aktiver zu gestalten. Er
unterstrich gleichzeitig die dafür erforderlichen Bedingungen und erklärte u.a. gegenüber der Presse:
"Wir brauchen in Griechenland gesunde Rahmenbedingungen und Gesetze, die Transparenz und
Fairness garantieren. Wir brauchen aber auch Signale von der griechischen Wirtschaft und den
dortigen Unternehmen, dass sie sich eine Beteiligung der griechischen Diaspora am Wiederaufbau
des Landes wirklich wünschen.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger und eine DHW-Unternehmerdelegation aus
Baden-Württemberg besuchen Griechenland
Auf Initiative des Landesvorsitzenden der Nea Dimokratia in Baden-Württemberg und DHW-Mitglieds,
Anastasios Vassiliadis, besuchten der Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger (CDU) und eine
Unternehmerdelegation
der
Deutsch-Hellenischen
Wirtschaftsvereinigung (DHW) aus Baden Württemberg
die griechische Hauptstadt Athen. Steffen Bilgers
Interesse an Griechenland kommt dadurch, dass er nicht
nur sehr gute Kontakte zur griechischen Community
seines Wahlreises hat sondern auch Mitglied der
Deutsch-Griechischen Parlamentariergruppe ist. Erstes
Ziel des Besuchs war die Zentrale der DeutschGriechischen IHK in Athen. DG-IHK-Geschäftsführer
Martin Knapp, ein langjähriger Kenner und Experte der
Wirtschafssituation in Griechenland, setzte sich für eine
Zusammenarbeit zwischen DHW und Handelskammer ein und bat um Unterstützung der griechischen
Wirtschaft bzw. um Werbung für Investitionen bei interessierten deutschen Unternehmen aus BadenWürttemberg. „Griechenland kann ein Zentrum für Hochtechnologie werden, wenn man die große
Anzahl der hochqualifizierten Fachkräften kennt. Hinzu kommen das gute Wetter und die damit
zusammenhängende Lebensqualität“, sagte Martin Knapp. Als Beispiel nannte er ein deutsches HighTech-Unternehmen
aus
Stuttgart,
dass
„Robotern das Sehen beibringt" und inzwischen
zwei Drittel seiner Mitarbeiter – vorwiegend
Informatiker und Mathematiker - in
Athen beschäftigt.
Es folgte ein Treffen mit dem Oppositionsführer
und Vorsitzenden der Nea Dimokratia, Antonis
Samaras, in der neuen Parteizentrale im
Zentrum Athens. Dieser informierte Steffen
Bilger ausführlich über den Standpunkt der
Partei zum EU-Memorandum und den
Sparmaßnahmen sowie den Zustand der
Wirtschaft in Griechenland und erklärte ihm sein detailliertes Programm für einen gangbaren Ausweg
aus der Krise. Beide Politiker betonten, dass „gerade in der aktuellen wirtschaftlichen Situation
Griechenlands, Institutionen wie die DHW, die aus Personen mit griechischer und deutscher Bildung
und Kultur bestehen und ehrliche Sorge um den Fortschritt und den Wohlstand in Griechenland aber
7
auch in Gesamteuropa haben, für den konstruktiven Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und
Diplomatie nicht nur prädestiniert sondern auch unverzichtbar sind. Der Besuch endete in Haidari,
einer Großstadt-Gemeinde vor den Toren Athens und wo auf Einladung des Bürgermeisters Dimitris
Maravelias Steffen Bilger die Gelegenheit hatte, die Meinungen, Sorgen und Probleme von
mittelständischen Unternehmern vor Ort zu hören. Dieser Besuch gab auch einen guten Überblick
über die Entwicklung einer lokalen Gesellschaft unter den neuen Rahmenbedingungen des Gesetzes
für die Reform von Städten, Kreisen und Regierungsbezirken, das mit der letzten Kommunalwahl
2010 in Kraft getreten ist.
DHW begrüßt Vorstoß der Bundesregierung, sich für eine Verlängerung aller ausstehenden
Griechenland-Anleihen für sieben Jahre einzusetzen
Nach Berichten der Tagespresse hat die Bundesregierung ihre Bereitschaft bekundet, sich für eine
Verlängerung aller ausstehenden Griechenland-Anleihen für sieben Jahre einzusetzen. Das geht aus
einem internen Papier des Finanzministeriums zur Einbeziehung des privaten Sektors (PSI) bei den
Kosten der Krise hervor, so die WELT AM SONNTAG. Aus diesem Anlass erklärte der
Vorstandssprecher der DHW Phedon Codjambopoulo: „ Wir begrüßen diesen mutigen Vorstoß der
Bundesregierung und loben Bundeskanzlerin Merkel und Bundeswirtschaftsminister Schäuble für
dieses Votum pro EURO. Zum wiederholtem Mal zeigt die Bundesregierung Entschlossenheit für das
gemeinsame Projekt „Euro“ und Solidarität mit den finanzschwachen Partnern in der Eurozone. Die
Bundesregierung ist die einzige Regierung Europas, die neben finanziellen Hilfen auch an einem
ausführlichen und dezidierten deutsch-griechischen intergouvernementalen Programm struktureller
Reformen in Griechenland aktiv teilnimmt. Nun müssen die Griechen zeigen, dass sie diese Hilfe
schätzen und bereit sind, gut gemeinte Vorschläge zu akzeptieren und möglichst rasch in die Tat
umzusetzen.“ Codjambopoulo nutzte die Gelegenheit und erinnerte an die erneuten Tiraden von
Otmar Issing gegen die Politiker der EU und der Eurozone. Ende Mai erklärte nämlich Otmar Issing
gegenüber Bloomberg, Griechenland habe nur durch Schummelei den Beitritt zum Euro geschafft. Die
europäischen Führer hätten aus Höflichkeit nicht die geeigneten Maßnahmen ergriffen, um die heutige
Krise abzuwenden, so Issing. DHW-Vorstandssprecher Phedon Codjambopoulo erklärte hierzu
gegenüber der Presse: „Diese Meinung des früheren Chefökonoms der Europäischen Zentralbank
würde unseren Respekt verdienen, wenn sie aus dem Munde eines objektiven Finanzexperten
stammen würde. Wenn man aber weiß, dass Griechenlands Schummelei zu einer Zeit stattfand, als
Otmar Issing bei der Bundesbank beschäftigt war und exakt diese Schummelei von Otmar Issings
späterem Arbeitgeber, der US-Bank Goldman Sachs, möglich gemacht und mit enormem Gewinn
abgewickelt wurde, so verdient seine Meinung keinen Respekt. Otmar Issing hatte zu dieser Zeit keine
Bedenken gegen Griechenlands Transaktionen. Heute versteckt er sich hinter pauschalen Warnungen
von damals, nicht so früh so viele Länder in die Eurozone zuzulassen. Ein Hinweis von ihm auf
Griechenlands Machenschaften in den Jahren 2000 und 2001 ist nicht bekannt. Sich jetzt künstlich zu
echauffieren und auf den Rücken der Griechen zu profilieren ist bigott, unglaubwürdig und unseriös.
Denn Issing müsste ganz genau wissen, dass alle Länder der Eurozone – inklusive Deutschland –
damals „geschummelt“ haben. Von den Bilanzierungstricks mit den Kosten der Wiedervereinigung und
dem „Fonds deutsche Einheit“ ganz zu schweigen. Die Bundesregierung wäre gut beraten,
europafeindliche und von US-Banken bezahlte Finanzexperten à la Issing nicht als Chefreformer der
internationalen Finanzmärkte zu beschäftigen. Bundeskanzlerin Angela Merkel sollte Otmar Issing aus
der Expertengruppe der Bundesregierung für die Reform der internationalen Finanzmärkten entfernen,
denn er wird langsam für sie, für ihre Regierung und für Deutschland unakzeptabel und schädlich.“
Bundeswirtschaftsministerium: Investitions- und Wachstumsoffensive für Griechenland Investitionskonferenz mit den Spitzenverbänden der Deutschen Wirtschaft
Vor dem Hintergrund des zweiten Hilfspaketes für Griechenland hat auf Einladung des
Bundesministers für Wirtschaft und Technologie,
Dr. Philipp Rösler, am 27. Juli 2011 im
Bundeswirtschaftsministerium
in Berlin eine
kurzfristig einberufene Konferenz stattgefunden.
Damit wird einer der wesentlichen Eckpunkte des
Bundeswirtschaftsministeriums
für
eine
Investitionsund
Wachstumsoffensive
für
Griechenland umgesetzt. Gemeinsam mit über 20
Vertretern der Spitzenverbände der deutschen
Wirtschaft
erörterte
Bundesminister
Rösler,
welchen Beitrag die Deutsche Wirtschaft leisten
kann, um Investitionen und Wachstum in
Griechenland nachhaltig zu stärken. Das deutschgriechische Wirtschaftspotential wurde durch die DHW an der Konferenz vertreten. Die Konferenz war
sich einig darin, dass die von Griechenland beschlossenen Reformen und der eingeleitete
8
Privatisierungsprozess eine Vielzahl neuer Investitionsmöglichkeiten in Griechenland eröffnen.
Gleichzeitig verfügen deutsche Unternehmen über vielfältige und weit reichende Erfahrungen in den
von Griechenland identifizierten Investitionsschwerpunkten und Privatisierungsfeldern. Die Konferenz
befasste sich auch mit nach wie vor bestehenden Hemmnissen für die Investitions- und
Wachstumsoffensive, so etwa den praktischen Problemen der Privatisierung und bestehenden
Defiziten im Bereich des Bürokratieabbaus oder des Zugangs der Wirtschaft zu
Finanzierungsmöglichkeiten. Bundesminister Rösler: "Ich werde diese Probleme in meinen
Gesprächen mit der Europäischen Kommission und meinem griechischen Kollegen ansprechen und
auch unsere Hilfe anbieten, beispielsweise beim Aufbau nachhaltiger wettbewerblicher Strukturen in
Griechenland. Zudem ist es notwendig, die sich in Griechenland abzeichnende Kreditklemme rasch zu
beheben. Auch dazu werde ich das Gespräch mit der EU-Kommission und der Europäischen
Investitionsbank suchen." DHW-Generalsekretär Dimitris Kouros, betonte nach Ende der Konferenz
gegenüber der Presse: „Die Konferenz heute hat unterstrichen, dass die deutsche Politik und die
deutsche Wirtschaft bereit sind, Griechenland zu unterstützen. Wir haben eine koordinierte Initiative
für die Fortsetzung deutscher Investitionen in Griechenland und den Dialog mit der griechischen
Regierung über die Zukunft der deutsch-griechischen Wirtschaftsbeziehungen erlebt.“
Wirtschaftsminister Philipp Rösler eröffnet Wirtschaftsforum in Athen
Bundeswirtschaftsminister Rösler ist Anfang Oktober 2011 und in Begleitung einer großen
Wirtschaftsdelegation mit knapp 70 deutschen Managern nach
Griechenland gereist, darunter einer Gruppe von 12 Mitgliedern der
DHW mit DHW-Generalsekretär Dimitris Kouros an deren Spitze.
Ziel des 24-stündigen Besuchs war es, Investitionsmöglichkeiten zu
sondieren und Perspektiven für langfristiges Wachstum und mehr
Wettbewerbsfähigkeit in Griechenland zu entwickeln. Rösler kam
zudem zu bilateralen Begegnungen mit dem griechischen
Ministerpräsidenten
Giorgos
Papandreou,
Finanzminister
Evangelos Venizelos, Entwicklungsminister Michalis Chrisochoidis
und Oppositionsführer Antonis Samaras zusammen. Vor mehreren
hundert Unternehmern eröffnete der Bundeswirtschaftsminister ein deutsch-griechisches
Wirtschaftsforum in Athen und setzte damit ein "starkes und klares Signal für den Investitionsstandort
Griechenland", so Rösler. Der Minister forderte zudem die griechische Seite auf, ihren Reformkurs
fortzusetzen, und bot deutsche Hilfe für eine Verbesserung der Investitionsbedingungen an. Die
Unternehmer rief er auf, "mit Tatkraft und Schaffenskraft" die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit
Griechenlands zu verbessern. Von dem Forum solle ein "Zeichen der Zuversicht in einer ernsten Zeit
ausgehen". Der griechische Wirtschaftsminister Michalis Chrisochoidis warb für Investitionen
deutscher Unternehmer in seinem Land. "Deutschland und Griechenland müssen ihre
Handelsbeziehungen ausbauen und eine Allianz für das Wachstum schaffen", sagte er nach einem
Treffen mit Rösler und mehreren Bundestagsabgeordneten. "Wir wollen eine Wirtschaft schaffen, die
befähigt ist, auf eigenen Beinen zu stehen." Beide Seiten
unterzeichneten abschließend eine Absichtserklärung zu
Maßnahmen für eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit
Griechenlands. Deutschland erklärte sich darin bereit, z.B. bei
der Reform der Verwaltungsstrukturen in Griechenland zu
helfen. Daran könnten beispielsweise die Bundesnetzagentur
und das Kartellamt mit Know-how und Personal mitwirken. Auch
das Problem ausstehender Zahlungen für griechische
Staatsaufträge an deutsche Unternehmer wurde in dem
Memorandum angesprochen. Zudem ging es in der Erklärung
auch um die Frage der Finanzierung für Investitionsprojekte in
Griechenland. Dabei sollten Mittel der EU ebenso eingesetzt werden wie Gelder der deutschen
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KdW).
Informationsblatt der DHW zu Investitionen in Griechenland
Im Zuge der Investitions- und Wachstumsoffensive des Bundeswirtschaftsministers und seines
geplanten offiziellen Besuchs in Griechenland an der Spitze einer deutschen Unternehmerdelegation
hat die DHW ein Informationsblatt zu den Investitionsbedingungen in Griechenlands und einen
Vorschlagskatalog für eine Situationsverbesserung formuliert und dem Bundeswirtschaftsminister
kommuniziert. Ein Schwerpunkt in dem Papier ist die Behandlung von ausländischen Investitionen in
Griechenland und die gesetzlichen Möglichkeiten von Investoren, ihre Investitionen abzusichern. Das
Papier ist die DHW-Zentrale in digitaler Form erhältlich.
Fachkräftemangel in Deutschland – Rettung aus dem Ausland?
9
2011 standen die Themen „Fachkräftemangel“ und „Unternehmensnachfolge“ im Mittelpunkt der
Diskussion und der Berichterstattung in Deutschland. Die deutschen Unternehmer klagen immer
häufiger und immer intensiver über einen Mangel an Fachkräften. Es gibt mehr Jobs für
Hochqualifizierte als entsprechend qualifizierte Arbeitnehmer. Die Bundesagentur für Arbeit sucht
daher übr ihre Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) in anderen Ländern nach geeigneten
Bewerbern. Deutsche Mittelständler haben mit der ZAV gemeinsam eine Rekrutierungsreise nach
Barcelona
unternommen.
Eine
zweite Rekrutierungsreise fand im
September in Spanien und Protugal
statt. Die DHW hat sofort auf diese
Meldungen in den Medien reagiert und den Kontakt zur ZAV übernommen. Nach mehreren
Gesprächen
in
der
DHW-Zentrale
in
Köln
konnten
wir
die
ZAV
überzeugen
Rekrutierungsveranstaltungen in Griechenland durchzuführen. Dies hat auch in den Monaten Oktober
und November in Athen und Thessaloniki stattgefunden. Die ZAV hat in Griechenland nach
Fachkräften in den Bereichen Ingenieurwesen, Gesundheit und Tourismus/Gastronomie gesucht.
Das im März vom Bundeskabinett verabschiedete „Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz“ gibt allen
Einwanderern, egal ob aus der EU oder aus Drittstaaten, einen Rechtsanspruch auf ein
Anerkennungsverfahren. Es wird damit gerechnet, dass ca. 300.000 Menschen die
Anerkennungsprüfung nutzen wollen. Das Bundeswirtschaftsministerium hat ein internetbasiertes und
interaktives Informationsportal aufgebaut, mit dem die Bewertung ausländischer Qualifikationen
schneller und transparenter gemacht wird (www.qualifikation-fuer-deutschland.de).
In diesem Zusammenhang erlebt die deutsche Sprache eine Renaissance in Griechenland. Das
Goethe-Institut in Athen hat so viele Deutschschüler wie nie zuvor. Vor einem Jahr war das Interesse
an Deutschkursen noch überschaubar. Doch das war or der Rezession, vor den umfassenden
Sparmaßnahmen und den anschließenden Massenprotesten. Mittlerweile hat die griechische Krise
besonders die Situation der Jugend verschärft: 40 Prozent der Jugendlichen haben keine Arbeit. Die
anderen, die das Privileg einer festen Anstellung haben, verdienen zu wenig bei den steigenden
Lebenshaltungskosten. Viele planen deshalb nach Deutschland zu kommen, weil der Arbeitsmarkt
hier attraktiver ist.
Zusammenarbeit mit der Deutsch-Griechischen Industrie- und Handelskammer in Athen und
Thessaloniki
Mit der Teilnahme des Geschäftsführers der DG-IHK in Athen, Martin Knapp, an unserem „DeutschGriechischen Expertengespräch im November 2010 in Köln begann eine neue, gute und fruchtvolle
Zusammenarbeit mit der Kammer in Athen. Auch im Jahr 2011 gab es mehrere gemeinsame
Gespräche und unzählige Telefonate. Im Vorfeld der
Initiativen sowohl des Bundeswirtschaftsministeriums
als auch des Bundesverbandes der Deutschen
Industrie und des DIHK wurden stets Meinungs- und
Gedankenaustausch zur besseren Planung und
Effektivität der Maßnahmen durchgeführt. Ziel war es immer, Möglichkeiten und Vorschläge
auszuloten, damit Griechenlands Realwirtschaft schneller und produktiver wieder auf die Beine
kommt. Highlights dieser Konsultationen waren erste Gedanken für die Gründung einer
Mittelstandsbank oder die Installation der Task Force zur besseren Nutzung der EU-Gelder. Letzteres
ist inzwischen realisiert worden. An der Gründung einer Mittelstandsbank, die wie eine Art KfW in
Griechenland fungieren soll, wird momentan noch stark gearbeitet.
Ein weiteres Beispiel guter Kooperation zwischen DHW und DG-IHK war die aktive Beteiligung von
Mitgliedsunternehmen der DHW in Deutschland an der Aufnahme von Stipendiaten der BodosakisStiftung in Athen. Die Bodosakis-Stiftung hat mittels Stipendien Absolventen von technischen
Studiengängen einen sechsmonatigen Aufenthalt in Deutschland, ähnlich wie einem
Betriebspraktikum, finanziert.
DIE DHW UND DIE MEDIEN – PRESSE- & ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Deutsch-Griechischer Wirtschaftspreis 2010 an das Handelsblatt
Anlässlich des festlichen Abendessens im Nachgang zum deutschgriechischen Expertengespräch im November in Köln hat die
Deutsch-Hellenische
Wirtschaftsvereinigung
den
DeutschGriechischen Wirtschaftspreis 2010 an die Chefredakteure von
Handelsblatt und Handelsblatt Online für ihre objektive und mutige
Berichterstattung zur Wirtschaftskrise Griechenlands und den Verlauf
der
deutsch-griechischen
Wirtschaftsbeziehungen
verliehen.
Besonders wurde die HANDELSBLATT-Kampagne "Wir kaufen
griechische Staatsanleihen" hervorgehoben, die inmitten der Krise
10
durchgeführt wurde und an der prominente deutsche Unternehmer,
Politiker, Wissenschaftler und Journalisten beteiligt waren, die nicht
nur wirklich Anleihen gekauft hatten sondern zudem öffentlich bekannt
machten, warum sie dies getan haben und warum sie dritten raten,
auch dies zu tun. Der Präsident der DHW Jorgo Chatzimarkakis lobte
den Mut und die Bedeutung aller Veröffentlichungen der Zeitung und
des Internetportals und dankte im Namen aller Griechen in
Deutschland dem Handelsblatt für seine Haltung. Dabei erinnerte er
auch auf den jüngsten Leitartikel der Zeitung "Versailles ohne Krieg“
und in dem die Politik der großen Länder, insbesondere Deutschlands,
gegenüber den kleineren EU-Ländern, die von der Krise bedroht werden, kritisiert wurde.
Tägliche Presseanfragen aus Deutschland und Griechenland beweisen es: Die Medien nehmen
die DHW als die kompetente und authentische Stimme des deutsch-griechischen
Unternehmerpotenzials in Deutschland wahr. Im Mittelpunkt des medialen Interesses standen
nicht nur DHW-Präsident Jorgo Chatzimarkakis sondern auch viele Mitglieder des Präsidiums
sowie der Sektionsleitungen im ganzen Bundesgebiet. Analysierend und kompetent haben alle
in allen relevanten Print- und TV-Formaten zu wirtschaftlichen und politischen Fragen Position
bezogen. Höhepunkt dieser Berichterstattung war der Artikel des Berliner DER
TAGESSPIEGEL anlässlich der Reise von Bundeswirtschaftsminister Dr. Rösler nach Athen im
Oktober 2011. Unter dem Titel „Röslers Rettungstruppe für Griechenland“ wird DHWGeneralsekretär Dimitris Kouros ausführlich zitiert und interviewt. Weitere Highlights waren:
GRIECHENLAND AKTUELL – Das offizielle Presseorgan
der griechischen Regierung
Seit über zwei Jahren gibt das Presseministerium
Griechenlands ein wöchentliches Informationsblatt heraus. Im
letzten Jahr wurde eine neue Rubrik eingeführt und an der
Experten eingeladen wurden, ihre Meinung zu bestimmten Themen kund zu tun. Beiträge gab es in
dieser Reihe von DHW-Vizepräsident Phedon Codjambopoulo, DHW-Generalsekretär und DHSGVorsitzenden Dimitris Kouros sowie DHW-Sektionsleiterin Nord Dr. Virginia Green.
KÖLNISCHE RUNDSCHAU – Papandreou spielt ein
Theaterstück
Interview mit DHW-Vizepräsident Phedon Codjambopoulo am
4.11.2011 auf der ersten Seite des Kölner Tagesblatts aus Anlass der Ankündigung des griechischen
Ministerpräsidenten, er plane ein Referendum zur EU-Hilfe durchführen zu lassen.
SWR-INTERNATIONAL – Rösler in Athen: Investitionen in Griechenland
Nicht nur Sonnenenergie – welche Möglichkeiten der wirtschaftlichen
Kooperation zwischen Deutschland und Griechenland gibt es? Darum ging es
bei den Gesprächen von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler in Athen. Wir
fragen nach: wo geht es? Ein Interview mit dem Vizepräsidenten der DHW Phedon Codjambopoulo
am 7.10.2011.
POST NEWS Athen – Jorgo Chatzimarkakis: Wie kann Hellas gerettet
werden
Ausführliches Interview von DHW-Präsident Jorgo Chatzimarkakis mit
einem der seriösesten Journalisten Griechenlands, Thanasis Papandropoulos, auf eines der best
informierten Blogs Griechenlands. Das Interview wurde anläßlich einer Tagung von griechischen und
europäischen Managern in Athen in griechischer Sprache durchgeführt und kann auf www.dhwv.de
nachgelesen werden.
TΟ ΒΗΜΑ / TO VIMA (Athen) – Unternehmerschlangen vor dem
Hof des Vizekanzlers
Bericht der Athener Zeitung TO VIMA am 9.10.2011 über das DeutschGriechische Wirtschaftsforum, das Bundeswirtschaftsminister Dr. Rösler in Athen eröffnete. Nach
Angaben der Zeitung warteten 350 griechische Unternehmer auf Hilfe aus Deutschland. Im Artikel
wird DHW-Mitglied Dr. Virginia Green aus Hamburg, die in der Unternehmerdelegation des Ministers
dabei war, zitiert.
DEUTSCHE
WELLE
World
–
Investitionsmöglichkeiten
in
Griechenland
Bericht des Senders am 30.3.2011 in schriftlicher und gesprochener Form
11
über die Tagung „Die Krise als Chance – Investitionsmöglichkeiten in Griechenland“, die im März des
Jahres in der Hamburger Handelskammer stattfand. Als Experten hatten an der Diskussionsrunde
DHW-Vizepräsident Phedon Codjambopoulo und DHW-Mitglied Dr. Virginia Green teilgenommen
DIE ZEIT – Röslers Reise: Noch zu retten?
Die Wochenzeitung DIE ZEIT berichtet am 6.10.2011 über die Reise des
Bundeswirtschaftsministers Dr. Philipp Rösler nach Athen. Er soll der
griechischen Wirtschaft helfen. Doch was braucht das Land wirklich? – fragt sich die Zeitung.
Und berichtet unter anderem über das DHW-Mitgliedsunternehmen INOS GmbH aus Stuttgart, das die
Software für Industrieroboter konzipiert, auch in Athen. Gründer und Mitinhaber der INOS GmbH in
Stuttgart ist Dr. Lambis Tassakos.
DER TAGESSPIEGEL (Berlin) - Röslers Rettungstruppe für
Griechenland
In einem Artikel am 6.10.2011 mit dem Titel “Röslers
Rettungstruppe für Griechenland” wird über die Reise von
Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler nach Athen informiert. Dort ist er mit einer 60köpfigen
Delegation
von
Unternehmern
zu
einem
Deutsch-Griechischen
Investitionsforum, das BDI, die griechische Partnerorganisation SEB und die DG-IHK organisiert
haben, geflogen. Im Artikel wird DHW-Generalsekretär Dimitris Kouros zitiert, der die
Unternehmerdelegation der DHW leitete.
GRIECHENLAND-ZEITUNG (Athen) – Chatzimarkakis: Die beiden
Extreme müssen wieder zueinander finden
In einem Interview am 5.10.2011 mit der in Athen ansässigen
Griechenland Zeitung unterstreicht DHW-Präsident Jorgo Chatzimarkakis die Herausforderung beider
extremen Ländern, Deutschland und Griechenland, zueinander zu finden und vorbildlich die Lösung
der Krise anzugehen.
ARD-TAGESSCHAU – Kouros: Minister Röslers Initiative mit hoher
Signalwirkung in Richtung Griechenland
Vor dem Hintergrund des zweiten Hilfspaketes für Griechenland hat auf
Einladung des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie, Dr. Philipp
Rösler, am 27. Juli 2011 im Bundeswirtschaftsministerium in Berlin eine
kurzfristig einberufene Konferenz stattgefunden. Damit wird einer der
wesentlichen Eckpunkte des Bundeswirtschaftsministeriums für eine
Investitions- und Wachstumsoffensive für Griechenland umgesetzt. Gemeinsam
mit über 20 Vertretern der Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft erörterte Bundesminister Rösler,
welchen Beitrag die Deutsche Wirtschaft leisten kann, um Investitionen und Wachstum in
Griechenland nachhaltig zu stärken. Dabei ist auch die DHW. Nach Ende der Konferenz interviewte
die ARD DHW-Generalsekretär Dimitris Kouros zu den Ergebnissen und den wichtigsten Signalen
dieser.
ARTE-JOURNAL (Deutschland/Frankreich) – Codjambopoulo:
Griechische Politik muss ihre Hausaufgaben machen
In einem Interview am 27.7.2011 mit dem ARTE-Journal zum Thema
Griechenland-Krise
und
zur
Einladung
des
Bundeswirtschaftsministers Dr. Philipp Rösler nach Berlin betonte
DHW-Vizepräsident Phedon Codjambopoulo, dass die DeutschHellenische Wirtschaftsvereinigung die Initiativen der deutschen
Politik und der deutschen Wirtschaft begrüßen und unterstützen.
ZDF-HEUTE JOURNAL – Tassakos: Deutsche Unternehmen
können von qualifizierten Akademikern in Griechenland
profitieren
Anläßlich des Treffens von Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp
Rösler mit den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft und der
Deutsch-Hellenischen
Wirtschaftsvereinigung (DHW) in
Berlin, um über die Möglichkeiten politischer und unternehmerischer
Hilfeleistung in Griechenland zu diskutieren, berichtete das ZDF über
die Chancen deutscher Unternehmen auf dem griechischen
Arbeitsmarkt. Am Beispiel des Stuttgarter Unternehmens INOS
GmbH, das eine Dependance in Athen betreibt und Software für
12
Roboter der Automobilindustrie produziert, zeigte das ZDF auf, dass deutsche Unternehmen zurzeit
von der großen Menge von hoch qualifizierten und exzellent international ausgebildeten Akademikern
der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) gut profitieren können. Das
ist auch die Quintessenz des Statements von INOS-Geschäftsführer und DHW-Mitglied Dr. Lambis
Tassakos.
WELT AM SONNTAG – Kouros zur Situation des
griechischen Immobilienmarktes in Griechenland
Viele Griechen sind momentan gezwungen, ihren Zweitwohnsitz zu veräußern. Das lockt Käufer an.
Doch wer sich für ein Ferienobjekt interessiert, sollte gut aufpassen. Viele Objekte in Griechenland
sind ohne Baugenehmigung errichtet worden. Ihnen droht der Abriss. Als Experte wird DHWGeneralsekretär und DHSG-Vorsitzender Dimitris Kouros, RA in Düsseldorf und Immobilienexperte,
am 24.7.2011 interviewt.
ARD – PLUSMINUS – Tassakos: Warum Griechenland
dringend Investoren braucht
In Griechenland ist die Krise sichtbar. Überall, nicht nur in der
Hauptstadt. Selbst große Unternehmen haben ihre Standorte hier
dicht gemacht. Viele leer stehende Geschäfte fallen auf. Einer, der
die griechische Wirtschaft voran bringen will, und einer der
wenigen, der es auch kann, ist Lambis Tassákos. Er ist Chef eines Zulieferbetriebes für Autoteile. In
den letzten Wochen hat er die Zahl seiner Mitarbeiter nahezu verdoppelt. An Fachkräften mangelt es
nicht in Griechenland, sagt der Unternehmer.
IMPULSE Wirtschaftsmagazin – Die griechische Tragödie
In einem PRO und KONTRA (Ausgabe 1.7.2011) zum Thema “Die
griechische Tragödie” nimmt Dr. Virginia Green Stellung zur Forderung
vieler Unternehmer, Griechenland sollte aus der Eurozone entfernt
werden. In ihrem Beitrag erklärt die Geschäftsführerin der ENCOS GmbH mit Büros in Hamburg und
Thessaloniki, warum Griechenland weniger Schuldzuweisungen braucht und stattdessen neue
Perspektiven für die Zukunft.
ARD MITTAGSMAGAZIN – Griechenland-Krise und die
deutsch-griechischen Wirtschaftsbeziehungen
Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte sind neben
Tourismus die wichtigste Säule der griechischen Wirtschaft. Doch
mit dem Exportieren ihrer Produkte sind die Griechen nicht
gerade erfolgreich. Die Handelsbilanz ist katastrophal. Griechenland exportierte 2010 Waren im Wert
von zwei Milliarden Euro nach Deutschland. Umgekehrt flossen Waren im Wert von sechs Milliarden
Euro. Neuerdings kommen aus Griechenland auch Geldströme ganz anderer Art. Viele Griechen
räumen ihre Konten. Von Dezember 2009 bis März 2011 gingen die Einlagen von 245 auf 218
Milliarden Euro zurück. Vertrauen in die eigenen Banken fehlt. Etliche Milliarden wurden nach
Deutschland geschafft, in Form von Staatsanleihen und Sparguthaben. In der Sendung vom
24.6.2011 nimmt u.a. auch DHW-Vizepräsident Phedon Codjambopoulo Stellung zum Thema.
WDR AKTUELLE STUNDE – Tschüss Hellas
Eine Atempause für Papandreou – doch während ihm im
Parlament das Vertrauen ausgesprochen wurde, hat dies die
Politik im Land längst verspielt. Viele Griechen verarmen und
fühlen sich zu Unrecht verurteilt. Andere verlassen das Land
scharenweise. Kann Deutschland von den qualifizierten
Fachkräften profitieren? DHW-Vorstandssprecher Phedon
Codjambopoulo nimmt hierzu Stellung in der Aktuellen Stunde
des WDR am 22.6.2011.
tz München – Jeder einzelne Grieche muss sich ändern
Stavros Kostantinidis lebt in zwei Welten: der Rechtsanwalt
betreibt in München und Thessaloniki eine Kanzlei. Das CSUMitglied ist zudem Vorsitzender der Europa Union in München
und Chef der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung in
Bayern. Der tz verriet er im Juni 2011, warum man Respekt vor
Griechenland haben muss und wie es in seiner Heimat
weitergehen könnte.
13
MANAGER MAGAZIN – Warum Herr Tassakos jetzt in Athen investiert
Ein Marshall-Plan kann auch im Kleinen beginnen – davon ist DHW-Mitglied
Dr. Lambis Tassakos überzeugt. Deshalb baut der Chef des Stuttgarter
Autozulieferers INOS GmbH sein Geschäft in Hellas kräftig aus.
SPIEGEL ONLINE – Oh, wie schön wär Griechenland
David Böcking interviewte DHW-Vizepräsident Phedon Codjambopoulo
anlässlich der Tagung „Chancen in der Krise“ in Hamburg im April 2011.
Dieser wagte das auszusprechen, was viele sich nicht trauen und so kam der
Titel raus: „...Wegen ihrer aufwendigen Grenzsicherung investieren die
Griechen drei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts in die Rüstung - die
zweithöchste Summe in der Nato. "Wenn das Geld nicht für Waffen ausgegeben würde, sondern in
andere Bereiche fließen könnte - wie schön wäre Griechenland", sagt Phedon Codjambopoulo von der
Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung.“
TREFFPUNKT CDU LUDWISGBURG – Chance in der Krise: Europas
Entwicklung nach Griechenland
DHW-Mitglied Tassos Vassiliadis, gleichzeitig Vorstandsmitglied der CDU und
der MIT Ludwigsburg und Landesvorsitzender der ND in Baden-Württemberg
wirbt in der Mitgliederzeitschrift seines Stadtverbandes TREFFPUNKT
(Ausgabe März 2011) für die deutsche Unterstützung Griechenlands. In einem
Artikel in deutscher und griechischer Sprache unter dem Titel “Chance in der
Krise: Europas Entwicklung nach Griechenland” analysiert er die Gründe der
Wirtschaftskrise in seinem Land und ruft die Union und seine Parteifreunde auf,
nicht nur Kredite zu garantieren sondern auch die Entwicklung des Landes
langfristig und nachhaltig zu unterstützen.
ODYSSEY THE WORLD OF GREECE – Bericht über den Besuch
von Staatsminister Petalotis bei der DHW in Köln
In seiner Ausgabe Januar-Februar berichtete das Magazin
ODYSSEY
–
The
World
of
Greece
über
den Besuch des Staatsministers des Inneren und Regierungssprechers Giorgos Petalotis in der
Zentrale der DHW in Köln.
ZEIT ONLINE - Warum die Währungskrise Europa voranbringen könnte
Am 4.12.2010 veröffentlichte DIE ZEIT einen Gastbeitrag von DHW-Präsident
Jorgo Chatzimarkakis mit obigem Titel. Sollten wir Irland und Griechenland
dankbar sein? Sie stürzten den Euro in eine tiefe Krise – doch diese ist eine
Chance für mehr Zusammenhalt in der EU. “PIIGS” ante Portas – mit der
Bankenkrise in Irland ist nach der Rettungsaktion für die Griechen die Angst um die Existenz des Euro
zurückgekehrt: Portugal gilt als nächster Kandidat, in Spanien ist eine gigantische Immobilienblase bis
zum Platzen gespannt. Die gute Nachricht ist, dass wir auf die Krise besser vorbereitet sind als noch
vor einem Jahr. Im Mai haben sich die EU-Staaten auf einen 750 Milliarden Euro schweren
Rettungsschirm geeinigt, um die Finanzmärkte zu beruhigen.
TO BHMA (Athen) – Appetit und Wohlstand
Unter obigem Titel veröffentlichte DHW-Mitglied Dr. Virginia Green
Anfang Oktober 2011 einen Gastbeitrag in der Athener Tageszeitung
TO VIMA. Darin unterstreicht sie, dass in Griechenland reichlich
hochqualifiziertes Humankapital existiert, das von ausländischen Unternehmen noch genutzt werden
könnte. Darüber hinaus fordert sie Griechenland und die griechische IT-Industrie auf, diejenigen
Reformen zu veranlassen und zu unterstützen, damit Griechenland eine Art europäischer „sun belt“
wird.
EXPRESS – Ohne Besserung des deutsch-griechischen
Verhältnisses kein europäischer Fortschritt
In einem Interview im Oktober 2011 informiert DHW-Präsident
Jorgo Chatzimarkakis die Zeitungsleser der EXPRESS, einer der
drei größten täglichen Wirtschaftszeitungen Griechenlands,
welche die Bereiche in Griechenland sind, die deutsche Investoren interessieren könnten.
Hervorgehoben werden auch die Maßnahmen und Änderung, die erforderlich sind, um das
Investitionsklima in Griechenland zu verbessern.
14
ELEFTHERIA (Larissa) – Wir müssen neue Scharen von Philhellenen
bilden
In
einem
ganzseitigen
Interview
in
der
größten
Zeitung
Zentralgriechenlands analysiert DHW-Vizepräsident die Situation der
deutsch-griechischen Wirtschaftsbeziehungen, die Hilfen Deutschlands für
den Wiederaufbau Griechenlands sowie die Chancen Thessaliens in und nach der Krise.
ETHNOS (Athen) – Klare Sicht für Investitionen in Griechenland
In einem Artikel der Athener Tageszeitung im Juli 2011 wird über die
schwierigen Rahmenbedingungen für Investitionen in Griechenland
berichtet. Im Artikel werden die Forderungen und Reformvorschläge der deutschen Industrie
dargestellt und BDI-Präsident Hans-Peter Keitel sowie DHW-Vizepräsident Phedon Codjambopoulo
zitiert.
NAFTEMBORIKI (Athen) – Wie Diaspora-Bonds attraktiv
werden können
Im Juni veröffentlichte Athens größte Wirtschaftstageszeitung
einen Gastbeitrag von DHW-Gründungspräsident Jannis BourlosMay über die geplanten Diaspora-Bonds der griechischen Regierung. Im Artikel werden die
griechischen Diaspora-Bonds mit den von Israel und Indien verglichen und Maßnahmen
aufgezeichnet, damit diese für potenzielle Anleger attraktiv werden können.
I THESSALIA (Zentralgriechenland) – Keine weiteren
Belastungen für die Haushalte
Sämtliche Sparmaßnahmen müssen von einem mutigen
Entwicklungsprogramm der griechischen Realwirtschaft
gefolgt werden. Dies betont u.a. DHW-Präsident Jorgo Chatzimarkakis in einem Interview gegenüber
Thessaliens ältester Zeitung im Juni 2011.
NAFTEMBORIKI (Athen) – Diaspora: Gut nur für Bonds?
Unter diesem Titel greift DHW-Präsident Phedon Codjambopoulo in
einem Gastbeitrag den jüngsten offiziellen Besuch von Erdogan in
Deutschland auf und dessen Ankündigung, türkische Staatsbürger
die Möglichkeit zu geben, an den innenpolitischen Entwicklungen in
der Türkei mitzusprechen. Im Gegensatz dazu sieht die griechische Regierung die Diaspora nur als
Geldgeber an. Keiner denkt daran, den Auslandsgriechen die Möglichkeit der Briefwahl zu gewähren.
KATHIMERINI (Athen) – Das unpassende Paar und der zeitliche
Zufall
Schon im Februar 2011 versucht DHW-Präsident Jorgo Chatzimarkakis in einem Gastbeitrag
Verständnis für die Haltung Deutschlands zur griechischen Wirtschaftskrise zu gewinnen. Er analysiert
die Rollen von Ministerpräsident Papandreou und Bundeskanzlerin Angela Merkel in dieser
schwierigen historischen Periode für die Zukunft und die Entwicklung des vereinten Europas.
Unser Dank obliegt ganz besonders den elektronischen Medien PROVOLES.DE und ELLINIKI
GNOMI.DE, die unsere Arbeit durch Veröffentlichung sämtlicher Pressemitteilungen massiv
unterstützt haben.
STAND
DER
DEUTSCH-GRIECHISCHEN
WIRTSCHAFTSBEZIEHUNGEN
HANDELS-
UND
Nach einer aktuellen Erhebung von GTAI (Germany Trade & Invest) war Deutschland trotz
Wirtschaftskrise weiterhin Wirtschaftspartner Nr.1 für Griechenland im ersten Halbjahr 2011. Über
Jahrzehnte expandierte der bilaterale Warenaustausch. Im Rahmen der Wirtschaftskrise wurde er seit
2010 allerdings rückläufig. Nach Angaben der griechischen
Statistikbehörde ELSTAT schrumpfte das gesamte bilaterale
Handelsvolumen um 9,5% im ersten Halbjahr 2011 und lag
so bei 3,2 Mrd. Euro.
Bereits 2010 sanken die Einfuhren aus Deutschland
besonders aufgrund der geringeren Kaufkraft der
greichischen Verbraucher. Im ersten Halbjahr 2011 gingen
sie im Vergleich zur Vorjahresperiode um 11,8% zurück.
Nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes für die
15
ersten sieben Monate 2011 waren es im Vergleich –7,8%. Deutschland konnte seinen ersten Platz bei
den Importen im ersten Halbjaht halten, wobei sein Anteil bei 10,9% lag, gefolgt von Russland und
Italien.
Unter den deutschen Warenlieferungen nach Griechenland dominieren die Enderzeugnisse und die
Vorerzeugnisse, so das Statistische Bundesamt (Januar bis Juli 2011: 66 und 11,5%). In der
Betrachtung nach Warengruppen verzeichnete Deutschland die größten Importanteile bei
pharmazeutischen Erzeugnissen (11,8%) sowie bei Personenkraftwagen und Wohnmobilen (4,4%)
Die Kategorien Enderzeugnisse und Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs prägten in den ersten
sieben Monaten 2011 die Güterstruktur griechischer Lieferungen nach Deutschland (39,6 und 18,5%).
Die absatzstärksten Enderzeugnisse auf dem deutschen Markt waren pharmazeutische Erzeugnisse
(14,3%) während die Obstzubereitungen und Konserven (4,2%) die wichtigsten Produkte der
Kategorie Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs waren.
Die Krise brachte allerdings den griechischen Exporten
schwarze Zahlen. Die griechischen Lieferungen nach
Deutschland lagen 2010 über dem Vorjahresniveau (+5%).
Dadurch verringerte sich das Defizit Griechenland im
bilateralen
Handel
um
19%.
Die
griechischen
Direktinvestitionen in Deutschland betrugen 2009 178 Mio.
Euro. So beschäftigten elf Unternehmen 2000 Mitarbeiter und
tätigten einen Umsatz in Höhe von 400 Mio. Euro.
Die unmittelbaren ausländischen Investitionen in Griechenland sind kontinuierlich gewachsen, auch
wenn es nicht gelungen ist, Schlüsselindustrien nach Griechenland zu ziehen und dort zu etablieren.
Der Anteil Griechenlands an den deutschen Direktinvestitionen stieg von 3,2 Mrd. Euro 2008 auf 3,4
Mrd. Euro in 2009. Mehr als ein Drittel des gesamten deutschen Investitionskapitals in Griechenland
konzentrierte sich auf die Wirtschaftszweige: Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung
beweglicher Güter, Erbringung von Dienstleistungen überwiegend von Unternehmen und besonders
auf die Beteiligungsgesellschaften. Etwa 30% der unmittelbaren Investitionen konzentrierten sich auf
den Bereich Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 19% auf das Verarbeitende Gewerbe. In
Griechenland gab es 2009 ungefähr 153 deutsche Unternehmen, die 36.000 Mitarbeiter beschäftigten
mit einem Jahresumsatz von ungefähr 10,7 Mrd. Euro.
NATIONALER INTEGRATIONSPLAN DER BUNDESREGIERUNG
Bundesbeirat für Integration
Anfang des Jahres 2011 und aus Anlass der Errichtung und Besetzung des „Bundesbeirats für
Integration“ durch die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung und Staatsministerin Prof. Maria
Böhmer erklärte der Vorstandssprecher der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung (DHW)
Phedon Codjambopoulo: „Die DHW als Interessenvertretung des deutsch-griechischen
Unternehmertums in Deutschland sieht in der
Errichtung des Bundesbeirats der Integration
einen seit langem fälligen Schritt. Wir gratulieren
Staatsministerin Prof. Maria Böhmer zu ihrer
Entscheidung aber auch dafür, dass sie bei der personellen Besetzung und insbesondere der
Auswahl der Organisationen die regionale Vielfalt der Herkunftsländer berücksichtigt hat. Sie hat
damit beim Thema Integration neue Maßstäbe gesetzt und der bisherigen ineffektiven Majorisierung
der Beiräte durch bestimmte Volksgruppen endlich einen Riegel vorgeschoben. Ein Beirat auf
Bundesebene muss ein Spiegelbild möglichst aller im Land vertretenen Ethnien sein. Wenn jetzt
Berufsintegrationsfunktionäre den Böhmer´schen Fortschritt kritisieren, weil sie in diesem Gremium
nicht berufen worden sind, dann ist das für uns ein Zeichen dafür, dass die Entscheidung der
Staatsministerin, auch anderen Volksgruppen die Möglichkeit zu geben ihren Beitrag zu leisten und
ihre Stimme auf höchster Ebene zu Gehör zu bringen, die richtige gewesen ist. Auch dieser Beirat ist
ein Angebot der Politik. Jetzt auf Bundesebene. Wer an Integration wahrhaft interessiert ist hat die
Pflicht, dieses Angebot anzunehmen und das Beste draus zu machen
statt vor dessen Konstituierung kaputt zu reden und zu unterminieren.“
Von griechischer Seite nimmt am Bundesbeirat für Integration der
Verband der griechischen Gemeinden in Deutschland (OEK) teil.
Integrationsforum 2011 des ZDH
Anlässlich
des
Mitte
Januar
in
Berlin
„Integrationsforum 2011“ des Zentralverbandes
stattgefundenen
des Deutschen
16
Handwerks (ZDH) erklärte DHW-Vorstandssprecher Phedon Codjambopoulo gegenüber der Presse:
„Wir begrüßen die Initiative des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks und seines Präsidenten
Otto Kentzler. Das Handwerk wird immer attraktiver für junge Leute
mit Zuwanderungsgeschichte. Andererseits ist die große Mehrzahl
der ausländischen Besitzer von Handwerksbetrieben die erste
Generation von solchen Meistern. Die, die in Deutschland ihren
Meister gemacht haben, verfügen über noch keine langjährige
Erfahrung und müssen erst ihre Unternehmen festigen. Die Gruppe
derer, die ihre Ausbildung zum Teil im Ausland absolviert haben,
müssen Erfahrungen sammeln. Insofern brauchen wir Vorbilder und
gute
Leute,
die
die
Handwerksbetriebe
zu
mehr
Ausbildungsbereitschaft motivieren können. Das ist ein sehr ehrgeiziges Projekt aber auch eine große
Herausforderung für unsere Organisation. Die ersten Ergebnisse bei den griechischen
Handwerksbetrieben sind sehr positiv und ermutigend.“ Christina Alexoglou-Patelkos, Projektleiterin
des DHW-Ausbildungsprojektes „Brücke zur Qualifizierung und Integration“ im Rahmen des
Bundesprogramms JOBSTARTER, nahm am Integrationsforum teil und berichtete auf der zentralen
Podiumsdiskussion des Forums über ihre Erfahrungen in der Akquisition von Ausbildern und
Auszubildenden: „Die migrantenspezifische Ansprache der Unternehmer ist ein wesentlicher
Erfolgsfaktor. Wenn die Unternehmer gezielt und persönlich – sogar in ihrer Muttersprache –
angesprochen werden, sind sie motiviert auszubilden. Eine große Hürde ist der Informationsmangel in
der dualen Ausbildung, die zum größten Teil die Unternehmer betrifft, die nicht in Deutschland
aufgewachsen sind. Wir freuen uns, dass die Bundesregierung und der ZDH unsere Leistung und
unsere Ergebnisse anerkennen. Wichtig ist allerdings, dass Projekte, wie das unsere, auf einer
gesunden, langfristigen und nachhaltigen Basis gestellt werden damit sie die zunächst regional
erbrachten Erfolge auch in anderen Regionen Deutschlands transferieren können.“
Das Handwerk warb mit dem Integrationsforum 2011 erneut um Menschen mit Migrationshintergrund.
Ein Drittel aller Jugendlichen mit einem ausländischen Pass lernt derzeit im Handwerk. 60.000
Unternehmer haben einen ausländischen Pass. Die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund, die
im Handwerk arbeiten, wird auf rund 20 Prozent geschätzt – fast eine Million. Nach den Debatten des
vergangenen Jahres forderte ZDH-Präsident Otto Kentzler ein Jahr der Lösungen und des Fortschritts
beim Thema Integration: "Wer sich engagiert, dem hat das Handwerk viel zu bieten: eine hochkarätige
Ausbildung, hervorragende Chancen am Arbeitmarkt und ein enges persönliches Miteinander im
Betrieb. Da gelingt auch die gesellschaftliche Integration.“
Das Handwerk will die Chancen der dualen Berufsausbildung bei Zuwanderern in Deutschland
bekannter machen. "Gerade den Zuwanderungsfamilien, die unser System der Berufsausbildung aus
dem Heimatland nicht kennen, müssen wir die Augen für die Karrierechancen öffnen", forderte
Handwerkspräsident Otto Kentzler auf dem "Integrationsforum" des Zentralverbandes des Deutschen
Handwerks (ZDH) Mitte Januar in Berlin. "Im Handwerk zählt nicht, wo man herkommt, sondern wo
man hinwill!", sendete Kentzler ein deutliches Signal für die Integration in Anwesenheit der
Integrationsbeauftragten der Bundesregierung Prof. Maria Böhmer (CDU).
DHW ruft zur Teilnahme an Girl´s Day und Boy´s Day 2011 auf
„Auch in diesem Jahr werden die DHW-Mitglieder bundesweit dem Aufruf der Politik folgen und sich
an dem diesjährigen Girl´s Day beteiligen. Mehrfach wurde in den letzten Jahren in der Presse das
Engagement griechischstämmiger Unternehmer und
Betriebsinhaber aus vielen verschiedenen Branchen und
Berufen gewürdigt. Dadurch ist die Motivation hoch. Auch
ist dies ein eindeutiges Zeugnis für die Zweckmäßigkeit
solcher Aktionen. Deshalb begrüßen wir die Initiative des
Bundesfamilienministeriums dieses Jahr auch ein Boy´s Day einzuführen. Auch an diesem sollen sich
die DHW-Mitglieder aktiv beteiligen. Schon vor vielen Jahren hatten Experten darauf hingewiesen,
dass zu den größten Benachteiligten des deutschen Schulsystems die
Kinder mit Migrationshintergrund und die Jungen sind. Ich gratuliere deshalb
ausdrücklich Ministerin Dr. Kristina Schröder für diese Entscheidung und
wünsche für den ersten Boy´s Day 2011 eine genauso hohe Akzeptanz und
Resonanz wie auch beim Girl´s Day“, erklärte DHW-Vorstandssprecher
Phedon Codjambopoulo gegenüber der Presse. Wie jedes Jahr so haben
2011 am 14. April vor allem technische Unternehmen, Betriebe mit
technischen
Abteilungen
und
Ausbildungen,
Hochschulen
und
Forschungszentren in ganz Deutschland ihre Türen für Schülerinnen ab der
Klasse 5 geöffnet. Die Mädchen lernen am Girls’Day Ausbildungsberufe und
Studiengänge in Technik, IT, Handwerk und Naturwissenschaften kennen, in
denen Frauen bisher eher selten vertreten sind oder begegnen weiblichen Vorbildern in
Führungspositionen
aus
Wirtschaft
oder
Politik.
Der
Girls’Day
ist
das
größte
17
Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen. Seit dem Start der Aktion im Jahr 2001 haben bei einer
stetig steigenden Zahl an Veranstaltungen insgesamt über 1.000.000 Mädchen teilgenommen. Im
Jahr 2010 erkundeten mehr als 122.000 Mädchen Technik und Naturwissenschaften und über 9.600
Unternehmen und Organisationen waren auf der Aktionslandkarte eingetragen. Jungen haben
vielfältige Interessen und Kompetenzen. Ihre Berufswahl und Lebensplanung ist dennoch häufig sehr
traditionell ausgerichtet. Mehr als die Hälfte der männlichen Auszubildenden entscheidet sich für einen
von zwanzig jungentypischen Ausbildungsberufen im dualen System – kein einziger aus dem
sozialen, erzieherischen oder pflegerischen Bereich ist darunter. Gerade in diesen Bereichen sind
Männer deutlich unterrepräsentiert. Gleichzeitig sind in diesen Berufsfeldern aber mehr männliche
Fachkräfte und Bezugspersonen in hohem Maße gesellschaftlich erwünscht, und aufgrund der
demografischen Entwicklung herrscht dort deutlicher Bedarf an Nachwuchskräften. Wie beim Girl´s
Day werden erstmalig 2011 Schüler der 5. Klasse eingeladen Dienstleistungsunternehmen z.B. in den
Bereichen Erziehung, Soziales, Gesundheit und Pflege kennen zu lernen. Außerdem können sie an
Angeboten zu den Themen Lebensplanung und soziale Kompetenzen teilnehmen. So werden Jungen
Anregungen und Perspektiven eröffnet, die ihnen neue Optionen – beruflich wie privat – ermöglichen
können. In Zusammenarbeit mit der bundesweiten Koordinierungsstelle Girl´s Day – Mädchen
Zukunftstag hat die DHW das diesjährige Informationsblatt ins Griechische übersetzt. In
Zusammenarbeit mit dem DHW-Ausbildungsprojekt „Brücke zur Qualifizierung und Integration“
werden über beide Aktionstage neben den Schülern und Eltern auch die griechischen nationalen
Schulen und die Gemeinden informiert und zur Teilnahme aufgefordert.
Die DHW beim 7. Integrationspolitischen Dialog im Bundeskanzleramt in Berlin
Als Vertreterin der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung nahm Konstantina Kapellé, Mitglied
der Sektionsleitung der DHW-Berlin, am 7. Integrationspolitischen Dialog mit Staatsministerin Prof. Dr.
Maria Böhmer teil. Beim Gespräch im Kanzleramt standen die verbesserte Anerkennung
ausländischer Abschlüsse, die Erprobung von individuellen Integrationsvereinbarungen sowie die
Erarbeitung des Nationalen Aktionsplans für Integration im Mittelpunkt. Von Seiten der
Bundesregierung wurde bei dieser Gelegenheit der
Gesetzentwurf zur Verbesserung der Feststellung und
Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen
vorgestellt, die Einrichtung einer Migrationsberatungsstelle
besprochen und über die Verwendung der bereits
genehmigten
Mittel
für
Integrationsund
Alphabetisierungskurse in Höhe von 218 Mio Euro berichtet.
Nach dem Ende der Sitzung im Kanzleramt erklärte
Konstantina Kapellé gegenüber der Presse: "Es war ein sehr
wichtiger und fruchtbarer Dialog. Staatsministerin Böhmer hat unseren Wortmeldungen und
Vorschlägen sehr aufmerksam zugehört. Die Regierung hat erneut bewiesen, dass sie am
Voranbringen der Integration stark interessiert ist und hierfür bereit ist, mit den Organisationen und
ihren Vertretern zu reden statt an ihnen vorbei.“ Zum Treffen wurden als Vertreter der griechischen
Diaspora der Verband Griechischer Gemeinden in Deutschland (OEK) und die DHW eingeladen.
„Gesichter und Geschichten“ – Der Band 5 der Praxis-Reihe des Bundesprogramms
JOBSTARTER mit zwei Portraits von DHW-Mitgliedern
Die Programmstelle beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) für das
Programm JOBSTARTER des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
(BMBF) stellte in Band 5 ihrer "Praxis"-Reihe, "Gesichter und Geschichten.
Migrantinnen und Migranten gründen Unternehmen und bilden aus", 17
Unternehmerinnen und Unternehmer mit Migrationshintergrund, die rund 900
Menschen in unterschiedlichsten Branchen beschäftigen. Sie stehen
repräsentativ für die mittlerweile gut 600.000 selbstständigen Migrantinnen und
Migranten, die in Deutschland leben und mehr als 2 Millionen Arbeitsplätze zur
Verfügung stellen. Zwei dieser 17 Vorbilder sind griechischer Herkunft und
Mitglied der DHW. Es handelt um Dr. Virginia Green aus Hamburg und Petros
Tsarnos aus Stuttgart. Darüber hinaus wurde im Band auch das DHWAusbildungsprojekt „Brücke zur Qualifizierung und Integration“ ausführlich vorgestellt.
DHW unterschreibt Charta „Unternehmensnetzwerk – Erfolgsfaktor Familie“ der
Bundesregierung
Im Auftrag des Präsidiums der DHW hat DHW-Gründungspräsident
Jannis Bourlos-May die „Gemeinsame Erklärung Erfolgfsaktor Familie“
unterschrieben. Eine familienbewusste Arbeitswelt ist entscheidend für
eine gelungene Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit dem
Unternehmensprogramm „Erfolgsfaktor Familie“ setzt sich das
18
Bundesfamilienministerium zusammen mit den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft (BDI,
BDA, DIHK, ZDH) und dem DGB dafür ein, Familienfreundlichkeit zu einem Markenzeichen der
deutschen Wirtschaft zu machen. Die strategischen Kooperationen sind Ausdruck der gemeinsamen
Verantwortung von Politik und Wirtschaft für eine familienbewusste Arbeitswelt. Das
Unternehmensprogramm „Erfolgsfaktor Familie" bündelt Informationen rund um das Thema
Familienfreundlichkeit in Unternehmen. Es bietet Erfolgsbeispiele und Erfahrungsberichte von
Unternehmen, die mit innovativen Maßnahmen eine familienbewusste Personalpolitik praktizieren.
Darüber hinaus steht in der Wissensplattform eine breite Auswahl an Praxisbeispielen, Studien und
Ratgebern zu Themen wie Arbeitszeitgestaltung, familienbewusstes Führen und Personalmarketing
zur Verfügung. Zum Unternehmensprogramm „Erfolgsfaktor Familie" gehören das gleichnamige
Unternehmensnetzwerk, der Unternehmenswettbewerb „Erfolgsfaktor Familie 2012", die Initiative
„Familienbewusste
Arbeitszeiten“
sowie
das
Förderprogramm
Betrieblich
unterstützte
Kinderbetreuung.
DHW-AUSBILDUNGSPROJEKT „BRÜCKE ZUR QUALIFIZIERUNG UND INTEGRATION“
Im letzten Jahr hat sich das Ausbildungsprojekt sehr stark auf die Verbesserung der
Zugangsbedingungen junger Griechen – insbesondere in den Griechischen Gymnasien und Lyzeen –
im Bereich Übergang Schule-Beruf eingesetzt. Das Projekt konnte Vertrauen zu den Schülern, Eltern
und Lehrern aufbauen und mit seinen Projektpartnern gemeinsam Strategien entwickeln, die ihnen
einen Zugang an Informationen zur Berufs- und Studienwahl in Deutschland in den Griechischen
Nationalen Schulen im Sekundarbereich I und II (Gymnasien und Lyzeen) der Regionen Köln,
Düsseldorf, Wuppertal und Lüdenscheid ermöglichen.
Die Griechische Nationale Schule in Lüdenscheid ist mit dem Schuljahr 2010/2011 geschlossen
worden. Auch hier besteht seitens der Schüler und Eltern Informationsbedarf, den das Projekt im
Einzelfall anbietet. Viele von ihnen, wissen nicht, welche schulischen Möglichkeiten sie an den
deutschen Schulen haben und wohin sie sich wenden können.
Auf der Projekt-Homepage können griechische Schüler sich z.B. über Berufsbilder,
Berufsinformationsveranstaltungen und über Anerkennungsverfahren ihrer griechischen Abschlüsse in
NRW, wo das Projekt aktiv ist informieren. Auch auf Bundesebene nimmt das Projekt alle Anfragen an
und leistet Beratung. Ebenfalls realisiert das Projekt verschiedene Veranstaltungen, die darauf
abzielen, griechische Jugendliche, Eltern und Unternehmer für die betriebliche Ausbildung zu
gewinnen. Aktuelle Statistiken zeigen zum wiederholten Mal, dass die Ausbildungsquote Jugendlicher
bei 31 % liegt, wobei diese bei den Deutschen bei 64 % liegt. Deutschland braucht Fachkräfte, nicht
zuletzt durch den demographischen Wandel bedingt.“
Credo der DHW in den letzten Jahren ist immer gewesen: Gute Bildung ist der Erfolg versprechendste
Weg zu einer erfolgreichen Integration. Gerade durch den wachsenden Fachkräftebedarf will die
Bundesregierung mit ihrer Bildungspolitik allen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft die besten
Chancen auf Bildung und Qualifizierung geben. Das gilt ebenso für die Kinder aus
Zuwanderungsfamilien, die hier geboren wurden, wie für Menschen, die als Erwachsene oder
Studierende nach Deutschland kommen. Die DHW unterstützt diese Politik mit allen Kräften.
DHW-Ausbildungsprojekt „Brücke zur Qualifizierung und Integration“ begleitet Schüler auf
Berufsinformationsmessen in Köln und Düsseldorf
Mit der DHW als alleinigen Träger ist das Projekt im Mai 2009
gestartet. Es wird im Rahmen des JOBSTARTER-Programms der
Bundesregierung vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung sowie dem Europäischen Sozialfonds der
Europäischen Union gefördert.
Zwei Berufsorientierungsmessen - jeweils eine in Köln und eine in
Düsseldorf - nutzte das DHW-Ausbildunsgprojekt „Brücke zur
Qualifizierung und Integration“ Ende 2010 und begleitete dorthin
Schüler der griechischen nationalen Schulen. Die Resonanz war
groß und dies nicht nur bei den Schülern. Auch die Lehrer, die
früher mit der Berufsberatung nichts zu tun hatten, interessieren
sich immer mehr dafür und erfahren, wie wichtig dies für die berufliche Zukunft der Jugendlichen ist.
Berufsorientierungstage „Talente 2010 – Entdecke, was in dir steckt“ in Köln
Welche Möglichkeiten es im Berufsleben gibt, wissen die wenigsten. Unter der Vielzahl der
Ausbildungsberufe (rund 350) sind nur einige bekannt, meistens sind es klassische Berufe wie
Krankenschwester, Lehrer oder Feuerwehrmann. Viele Jugendliche tun sich deshalb mit der
Berufswahl so schwer – gerade dann, wenn Ihre Vorlieben und Talente noch nicht erkannt sind oder
19
die identifizierten zu keinem bekannten Berufsbild passen. Genau hier greift die Aktion der
Handwerkskammer zu Köln in Kooperation mit der Agentur für Arbeit
Köln: Um Jugendliche anschaulich über die rund 150 möglichen
Ausbildungsberufe in den Handwerksbetrieben zu informieren, fanden
Anfang November die Berufsorientierungstage „Talente 2010 –
Entdecke, was in Dir steckt!“ statt. Zu dieser Messe begleitete das
DHW-Ausbildunsgprojekt „Brücke zur Qualifizierung und Integration“
46 Schülerinnen und Schüler der griechischen nationalen Schule Köln
sowie 4 Lehrerinnen. „Die Schüler hatten die Gelegenheit, sich am
Stand der Handwerkskammer über Berufe im Handwerk zu erkundigen
und an ca. 30 Stationen Handwerksberufe greifbar kennen zu lernen. So konnten sich die Schüler
einen guten Einblick in die verschiedenen Handwerksberufe verschaffen oder ihr handwerkliches
Können z.B. in Graffiti, Fotografie oder beim Zusammenschrauben von Rohrleitungen unter Beweis
stellen. Das ist ein enormer Gewinn für unsere Schüler“ unterstrich Schuldirektorin Elisavet
Athanassiou, die zusammen mit der Projektleiterin des DHW-Projektes Christina Alexoglou-Patelkos
die Schüler auf den Messebesuch vorbereitet hatten. Dabei wurde den Jugendlichen der Weg der
dualen Ausbildung im Handwerk erklärt und die Chancen auf den Arbeitsmarkt erläutert. Berufliche
Karrieren durch Ausbildung zum Gesellen, zum Meister und Studium im Handwerk sind für
griechische Schüler immer noch zu großem Teil Niemandsland. „Mit dem Ausbildungsprojekt „Brücke
zur Qualifizierung und Integration“ steuern wir gegen diese Unkenntnis. Und das mit inzwischen
großem Erfolg und riesiger Resonanz bei Schülern, Eltern und Lehrern. Die berufliche Bildung beginnt
eine echte und reelle Alternative für die Zukunft vieler Griechen zu werden. Es liegt an uns, den
Akteuren in den Ausbildungsnetzwerken, den Jugendlichen diese Berufe näher zu bringen und ihnen
die Möglichkeiten und die Chancen für den deutschen und europäischen Arbeitsmarkt aufzuzeigen“,
betonte DHW-Vizepräsident Phedon Codjambopoulo. Die DHW vermittelt sogar Interessenten
Ausbildungsstellen über das Projekt.
Berufsorientierungsmesse „Berufe live Rheinland“ in Düsseldorf
In Düsseldorf kamen 131 Schüler zur Berufsorientierungsmesse „Berufe live Rheinland“ einer Initiative
der IHK Düsseldorf und Köln. Dieses Jahr war es die siebte Messe und an der ca. 22.000 Jugendliche
sich rund um die Themen Studien- und Berufswahl beraten ließen. Über 170 Unternehmen,
Hochschulen und Schulen standen zwei Tage lang Rede und Antwort. Zusätzlich zum
Beratungsangebot an den Messeständen fanden auf drei
Bühnen rund 50 Orientierungsveranstaltungen zu
einzelnen Berufsfeldern und Bildungswegen statt. Ein
Berufsparcours und ein Bewerbungsforum rundeten das
Angebot für die Jugendlichen ab. Die Schüler der
griechischen Schule Düsseldorf wurden von 12 Lehrern
und dem Team des DHW-Ausbildungsprojektes „Brücke
zur Qualifizierung und Integration“ begleitet. Zum Besuch
wurden die Jugendlichen in einer speziellen Stunde von
Georgia Tsitsi vom DHW-Projekt sowie dem Schulleiter,
Herrn Koulinas, vorbereitet. So konnten sich die Schüler
in Gruppen einteilen und so die speziellen
Messenangebote ihrer Präferenz besichtigen. Favoriten dieses Jahr waren die Studiengebiete
Pädagogik, Jura, Medizin, Psychologie und Germanistik gefolgt von Journalismus, Architektur,
Ingenieurwesen, etc. In den Ausbildungsberufen waren die KFZ-Mechatroniker, die Erzieher, die
Sportlehrer, die Köche und die Pfleger an der Spitze. Überraschend war das Interesse an Berufe der
Bundeswehr und der Polizei. Aus diesem Grunde wird das DHW-Ausbildungsprojekt das Gespräch
mit den Beratern der Düsseldorfer Polizei und des Kreiswehrersatzamtes der Bundeswehr suchen und
spezielle Veranstaltungen mit ihnen organisieren.
DHW-Vizepräsident Phedon Codjambopoulo resümierte: „Auch das Engagement bei dieser Messe hat
wichtige Erkenntnisse gebracht: Die Schüler der griechischen nationalen Schulen konnten selber
erfahren, dass eine Ausbildung in Deutschland ihnen Wege, Chancen und Möglichkeiten öffnet nicht
nur hier sondern auch in Griechenland und im gesamten europäischen Raum. Sogar wenn sie bei der
Bundeswehr oder bei der Polizei einen Beruf erlernen. Auch dann
sind sie gut vorbereitet und öfters höher qualifiziert als ihre
Konkurrenten in Griechenland oder anderswo.“
2. mehrsprachige Kölner Berufsbörse „Ausbildung im
Handwerk“
In Würdigung der engagierten Teilnahme von griechischen
Schülerinnen und Schülern bei der 2. mehrsprachigen Kölner
Berufsbörse „Ausbildung im Handwerk – Für Ihre Zukunft nur das
Beste!“ erklärte DHW-Vorstandssprecher Phedon Codjambopoulo
20
gegenüber der Presse: „Das Eis ist endlich gebrochen. Der vorsichtige, ängstliche und misstrauische
Schüler der griechischen nationalen Schulen ist passé. An der diesjährigen Börse begegneten wir
interessierten, hoch motivierten und disziplinierten Schülern mit Spaß an der beruflichen Ausbildung.
Das erfüllt uns mit Stolz für die bisherigen Bemühungen des DHW-Ausbildungsprojektes „Brücke zur
Qualifizierung und Integration“ und macht uns Mut, diese Arbeit auch in anderen Regionen des
Landes aufzunehmen. Denn das ist einer der entschiedensten Schritte hin zur vollen Integration in
Arbeitsmarkt und Gesellschaft.“ Eine Berufsausbildung im dualen System ebnet jungen Menschen
den Weg in Beschäftigung und schützt nachhaltig vor Arbeitslosigkeit. Insbesondere Menschen mit
Migrationshintergrund, die aus ihrer Heimat andere Formen der Ausbildung und andere Einstiege in
die Berufswelt kennen, sind die Vorteile einer Ausbildung in Betrieb und Schule häufig unbekannt.
Dies betrifft auch das Handwerk, in dem es über 130 Ausbildungsberufe und viele
Zukunftsperspektiven – bis hin zum selbstständigen Unternehmer – gibt. Hier zu informieren, ist ein
gemeinsames Anliegen der Agentur für Arbeit Köln und der Handwerkskammer zu Köln. Die DHW hat
sich dem Appell angeschlossen und den Besuch dieser
einzigartigen Börse für die Schülerinnen und Schüler der
griechischen nationalen Schule in Köln vorbereitet und begleitet.
Über 20 griechische Schüler sammelten sich zunächst am Stand
der DHW, wo sie zweisprachige (in deutsch und griechisch)
Informationsmaterialien zur beruflichen Ausbildung erhielten und
sich über das Ausbildungsplatzangebot in Unternehmen mit
Betriebsinhabern, vorwiegend griechischer Herkunft, informieren
konnten. Von dort aus wurden sie dann an die insgesamt rund
25 Ständen weitergeleitet, je nach Interesse und Eignung. An
den Ständen präsentierten sich verschiedene Handwerke in kleinen Projekten und luden die
Jugendlichen ein, die Berufe selbst zu erkunden. Dazu zählen z. B. die Berufe Elektroniker,
Anlagenmechaniker Sanitär-/Heizungs-/Klimatechnik, Gebäudereiniger, Tischler, Raumausstatter,
Maler/Lackierer und Feinwerkmechaniker. Außerdem standen Beratungsteams vor Ort Rede und
Antwort. Nicht nur für das Team des DHW-Ausbildungsprojektes „Brücke zur Qualifizierung und
Integration“ sondern auch für die begleitenden Lehrer und Eltern war der Börsenbesuch eine
insgesamt sehr interessante, gelungene und positive Erfahrung. Denn im Gegensatz zu den Vorjahren
waren diesmal die Schüler vorbereitet und konnten somit selbstbewusst auftreten und das
vorhandene Angebot gut nutzen. Bei den Berufsparcours der Handwerksberufe der Tischler, Maler
und Mechaniker z.B. erlebten sie die Berufe durch ausprobieren. Für die Lehrerinnen und Lehrer war
diese erlebte Aktion ihrer Schüler ein weiterer Ansporn, sich weiterhin für die berufliche Orientierung
einzusetzen und gemeinsam mit dem DHW-Ausbildungsprojekt eng zu kooperieren. Denn auch bei
der Suche von geeigneten Schülerpraktika unterstützt das DHW-Ausbildungsprojekt diese Schüler.
Durch die Schülerpraktika können sie nämlich nicht nur direkt den Kontakt zu den Unternehmern
knüpfen sondern auch die breite Vielfalt von Ausbildungsberufen, Studiengängen und
Unternehmensstrukturen in den Betrieben vor Ort kennen lernen. Die Leiterin des DHWAusbildungsprojektes Christina Alexoglou-Patelkos erklärte nach dem Besuch der Börse: „Wir vom
DHW-Ausbildungsprojekt im Rahmen des Bundesprogramms JOBSTARTER wollen insbesondere
Schülern der griechischen nationalen Schulen den Weg zur Berufswahl ebnen und sie dabei aktiv
unterstützen. Denn nur so können sie auf eine erfolgreiche Karrierelaufbahn nach der Schule hoffen
und bauen. Die immer mehr wachsende Motivation und das Engagement der Schüler an der Thematik
„berufliche Orientierung“ zeigt, dass hier eine hohe Nachfrage und ein enormer Bedarf bestehen.
Deshalb muss das Beratungsangebot für die berufliche Orientierung in Kooperation mit den
regionalen Ausbildungspartnern, den griechischen
Schulen und Elternverbänden schleunigst ausgebaut
und bundesweit angeboten werden.“
Griechische Schüler nutzen die Chancen der
beruflichen Orientierung - Erstmals in Deutschland
Riesenveranstaltung von mehreren Partnern auf
Initiative der DHW
DHW-Vorstandssprecher
Phedon
Codjambopoulo
kommentierte zur Veranstaltung im Mai des Jahres:
„Die
Deutsch-Hellenische
Wirtschaftsvereinigung
(DHW) rief und sie kamen tatsächlich. Über 160
Schülerinnen und Schüler der griechischen nationalen
Schulen in Düsseldorf, Wuppertal, Lüdenscheid, Dortmund und Köln kamen mit ihren Lehrern und
einigen Eltern zu einer einmaligen Informationsveranstaltung nach Düsseldorf. Erstmals wird in NRW
erreicht, dass so viele unterschiedliche Organisationen sich ernsthaft um die Gruppe der Schüler der
griechischen nationalen Schulen annehmen. Ich bin sehr stolz, dass diese einzigartige Veranstaltung
21
tatsächlich stattgefunden hat und eine so große Resonanz hatte. Das ermutigt uns zu weiteren
solchen Events. Ein großer Dank an die Schulen, die Diakonie Rheinland und Westfalen-Lippe, die
Elternverbände, allen Partnern von BIBB, IHK,
HWK, RAA bis zur Agentur für Arbeit aber vor allem
an den Gastgeber, Pfr. Ioannis Psarakis von der
griechisch-orthodoxen Gemeinde Hl. Andreas in
Düsseldorf, der uns dafür den Gemeindesaal zur
Verfügung gestellt hat.“
In die gut vorbereitete zweieinhalbstündige
Veranstaltung unter dem Motto „Nicht mehr warten –
nutze deine Chancen!“, kam nichts zu kurz. Die
exzellent formulierte und in griechischer Sprache
vorgetragene Präsentation "Die berufliche Bildung in
Deutschland" von Volker Grünewald, Stv. Leiter der
Programmstelle JOBSTARTER beim Bundesinstitut
für Berufsbildung verfolgten die Schüler mit großem Interesse und erstaunlicher Aufmerksamkeit.
Anschließend referierte Georgia Tsitsi vom DHW-Ausbildungsprojekt über "Anerkennung und
Verfahren zur Anerkennung griechischer Schulabschlüsse in NRW". Auch hier hörten die Schüler
interessiert zu, denn so konnten sie rechtzeitig ausloten, welche Chancen sie später auf dem
deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt haben. Christina Alexoglou-Patelkos, Leiterin des DHWAusbildungsprojektes „Brücke zur Qualifizierung und Integration“, moderierte die Diskussionsrunde mit
Experten aus der Erziehungsabteilung im Griechischen Generalkonsulat, der Industrie- und
Handelskammer, der Handwerkskammer, der Agentur für Arbeit und der RAA - Regionale
Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien in Düsseldorf. Dort
konnte verdeutlicht werden, wie griechische Schülerinnen und Schüler den Prozess der
Berufsorientierung aktiv angehen können. Griechische Schüler haben verstanden, dass sie sich bei
den Beratungsstellen der anwesenden Organisationen informieren können und auch die Chance
haben, die Arbeitswelt der verschiedenen Berufen durch gezielte Schülerpraktika kennen zu lernen.
Die Veranstaltung zeigte den griechischen Schülern die Vorteile und Chancen der beruflichen Bildung
in Deutschland auf. Auch die Schüler der griechischen nationalen Schulen haben genauso wie ihre
Mitschüler in den deutschen Schulen ein Interesse aber auch einen Bedarf an eine qualifizierte
Berufsorientierung. Hierzu benötigen sie der Unterstützung der Lehrer und der Eltern.
Berufsorientierung bedeutet, die Faszination der Berufe durch Schülerpraktika erleben zu können. Die
Berufsorientierung ist fester Bestandteil des Schulkonzeptes aller weiterführenden Schulen des
Deutschen Bildungssystems. Wunsch und Ziel der DHW ist es, dies auch in den griechischen
nationalen Schulen in Deutschland zu etablieren und die griechische Regierung dafür zu
sensibilisieren. Pfarrer Ioannis Psarakis und der Generalkonsul Griechenlands Prodromos N.
Markoulakis begrüßten die Veranstaltung und riefen die Schüler auf, diese tolle Chance wahr zu
nehmen. Volker Grünewald von der Programmstelle JOBSTARTER beim Bundesinstitut für
Berufsbildung (BIBB) rief den Schülerinnen und
Schüler zu: „Deutschland befindet sich im
demografischen Wandel. Die Wirtschaft braucht
dringend Fachkräfte und Auszubildende. Eine
betriebliche Ausbildung ist daher Eure große
Chance auf eine berufliche Karriere nicht nur in
Deutschland sondern auch in Griechenland!“
Auch
die
Leiterin
des
DHWAusbildungsprojektes
Christina
AlexoglouPatelkos, die die Hauptlast der Organisation
trug, sowie die Vertreter der Mitorganisatoren
Ioanna Zacharaki und Despina Ageloglou
(Diakonie
Rheinland-Westfalen-Lippe)
und
Konstantinos Potsis (Verband der Elternvereine
NRW) zeigten sich erleichtert und äußerst zufrieden. Unisono erklärten sie für die Presse: „Es war
nicht einfach alle Leute zusammen zu trommeln und vor allem die Schulen zu überzeugen. Die
Tatsache, dass auch die Erziehungsabteilung des Generalkonsulats doch gekommen ist werten wir
als ein gutes Omen. Schüler, Lehrer und Eltern haben die Signale gehört und verstanden.
Entscheidend dafür war sicherlich der Vortrag von Volker Grünewald. Wir müssen jetzt die richtigen
Weichen stellen und vor allem nicht los lassen. Der erste entscheidende Schritt ist getan. Es obliegt
nun den Entscheidungsträgern in Deutschland und Griechenland zu handeln und uns in unseren
Bemühungen zum Transfer dieser erfolgreichen Arbeit bundesweit zu unterstützen.“
22
Griechische Gymnasiasten besuchen Ausbildungsbörse in Wuppertal
Das Team des DHW-Ausbildungsprojektes „Brücke zur Qualifizierung und Integration“ hat am 12.
Oktober mit neun Schülerinnen und Schüler des Griechischen Lyzeums Wuppertal die 21.
Ausbildungsbörse (www.wuppertaler-ausbildungsboerse.de) besucht. Im Gegensatz zu den anderen
Berufsinformationsmessen, haben sich dieses Jahr
nur Schüler angemeldet, die eine Berufsausbildung in
Deutschland
anstreben.
Diese
Schüler
haben
verstanden, wie wichtig es ist, sich rechtzeitig für die
Berufe für die man sich interessiert, zu informieren. Es
handelt sich dabei z.B. um die Berufe des Elektronikers,
des Kfz-Mechatronikers, des Industrie-, Büro- und
Bankkaufmanns, des Kochs und des Erziehers. So
hatten die Schüler eine hervorragende Gelegenheit,
direkt bei den Ausbildungsverantwortlichen der Betriebe,
wie z.B. der Stadtsparkasse Wuppertal, der Vorwerk
AG, der Deutschen Bahn, der Stadt Wuppertal und
dem Evangelischen
Berufskolleg über
die
verschiedensten Wunschberufe Informationen zu
sammeln. In diesem Zusammenhang wurde auch den Schülern klar, wie wichtig es ist im
Wunschberuf ein Praktikum noch während der Schulzeit zu absolvieren. Gleichzeitig konnten sie
erfahren, welche Anforderungen, wie z.B. Schulabschlüsse, logisches Denken, Teamgeist,
Fleiß und Flexibilität, im Beruf vorausgesetzt werden. Die Leiterin des DHW-Ausbildungsprojektes,
Christina Alexoglou-Patelkos, betonte nach diesem erfolgreichen Tag: „Gemeinsam mit namhaften
regionalen Unternehmen bieten wir den Schülern des griechischen Lyzeums nicht nur
Bewerbungstrainings an sondern helfen ihnen auch, ihre eigene Bewerbungsmappen
zusammenzustellen. Sie sollen motiviert werden, sich selbständig bei den Unternehmen zu
bewerben. Die
Schüler im
griechischen
Lyzeum,
die
sich
für
eine Berufsausbildung
interessieren, werden auf ihre Berufsorientierung hin, persönlich von uns im DHW-Ausbildungsprojekt
beraten und begleitet. Die erfolgreiche Vermittlung von Schülern in Praktika sehen wir als den
Grundstein für unser Projektziel, Kooperationen zwischen griechischen Schulen und Unternehmen
aufzubauen, an.“ Das Ausbildungsprojekt der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung „Brücke
zur Qualifizierung und Integration“ wird im Rahmen des Bundesprogramms JOBSTARTER aus Mitteln
des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfonds der
Europäischen Union gefördert.
ZUR WIRTSCHAFTLICHEN UND SOZIOKULTURELLEN SITUATION DER GRIECHEN IN
DEUTSCHLAND
Aufgrund von Informationen und Zahlen aus den statistischen
Ämtern des Bundes und der Länder sowie soziologische und
journalistische Erhebungen konnten wir folgende Angaben finden:
•
•
•
•
•
•
403.000
Griechischstämmige
leben
heute
in
Deutschland.
• Ca. 86,8% der Griechen leben mindestens zehn Jahre in
Deutschland, 36% über 30 Jahre und 26% über 20 Jahre.
28% der Griechen heute sind in Deutschland geboren.
In den letzten zwei Jahren gab es über 12.000 neue Migranten aus Griechenland. Davon ist
unbekannt, wie viele erstmals nach Deutschland gekommen sind. Kann sein, dass einige
davon nach einer längeren Aufenthaltspause in Griechenland nach Deutschland wieder
gekehrt sind.
Über 5.200 Griechen studieren an deutschen Universitäten, davon über 3000 aus Familien,
die in Deutschland leben. 11,5% der Griechen in Deutschland haben keinen
Hauptschulabschluss, 6,7% haben die Schule weniger als 5 Jahre besucht.
31% der Griechen leben in NRW, 24% in Baden-Württemberg, 19,4% in Bayern, 9,7% in
Hessen.
67,8% der griechischen Haushalte in Deutschland leben vom Einkommen eines
Familienmitgliedes. Nur 10,5% der Griechen leben von staatlicher Hilfe.
22,6% der Griechen möchten die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen. Über 50% davon
würden dies allerdings unter der Voraussetzung tun, dass sie ihre Staatsangehörigkeit
behalten.
23
•
•
•
20,1 % der griechischen Männer über 59 Jahre sind in Deutschland geblieben im Gegensatz
zum Durchschnitt der anderen Nationalitäten, der bei 15% liegt. Davon haben 11,7% das
deutsche Abitur, bei den anderen Ethnien sind das 4,8%.
48,2% der erwerbstätigen männlichen Griechen sind im verarbeitenden Gewerbe von
Industrie und Handwerk tätig (alle Erwerbstätigen: 32,8%). Weitere 17,2% arbeiten im Hotelund Gaststättengewerbe (alle Erwerbstätigen: 8,9%).
22,2% der Griechinnen besuchten die Schule sechs Jahre (alle: 4,8%). Nur 18,4% der
Griechinnen bezeichnen ihre Haupttätigkeit als Hausfrau (alle Frauen: 32,5%), 26,7% sind
Vollzeit erwerbstätig (alle Frauen: 15,6%). Nur 10,6% der Griechinnen waren noch nie in
ihrem Leben in Deutschland erwerbstätig (alle Frauen: 27,0%).
KONTAKTE, STELLUNGNAHMEN, AUFRUFE UND KOOPERATIONEN
Besuch des Regierungssprechers und Informationsministers Griechenlands bei der DHW
Im Februar 2011 besuchte Giorgos Petalotis, Informationsminister und Regierungssprecher
Griechenlands, die Zentrale der DHW in Köln. In
Anwesenheit des Generalkonsuls Griechenlands in Köln,
Nikolaos Plexidas, begrüßte DHW-Präsident Jorgo
Chatzimarkakis den Gast aus Griechenland und stellte ihm
die anwesenden DHW-Mitglieder vor. Während des
Gesprächs wurden wichtige Themen wie die Förderung der
deutsch-griechischen
Handelsund
Wirtschaftsbeziehungen,
die
wirtschaftliche
Wiederbelebung Griechenlands, die Rolle der griechischen
Diaspora in Deutschland als Brücke zwischen den Völkern,
u.v.m. Präsident Chatzimarkakis stellte seinen HerkulesPlan für Griechenland vor und es wurde darüber diskutiert,
inwieweit sich Organisationen wie die GNTO oder die Invest-in-Greece-Agency an diesen Plan
beteiligt werden könnten.
Der griechische Staatsminister Dimitris Dollis (Auswärtiges) besucht die DHW-Zentrale in Köln
Zu einem dreitägigen offiziellen Besuch kam der Staatsminister im griechischen Außenministerium
Dimitris Dollis Anfang April nach Deutschland. Während seines Aufenthaltes in Köln besuchte er
zusammen mit dem Generalkonsul Griechenlands in Köln
Nikolaos Plexidas die Zentrale der Deutsch-Hellenischen
Wirtschaftsvereinigung, wo ihn an der Spitze des Vorstands
Vizepräsident
Phedon
Codjambopoulo
empfing.
Vizepräsident Codjambopoulo übermittelte Staatsminister
Dollis die herzlichen Grüße des DHW-Präsidenten und
liberalen Europaabgeordneten Jorgo Chatzimarkakis und
wünschte ihm eine glückliche Hand bei seinen neuen
Aufgaben im Außenministerium, wo er neben der
Zuständigkeit für die griechische Diaspora weltweit auch als
Sonderbeauftragter von MP Papandreou z.B. für den LibyenKonflikt tätig ist. Staatsminister Dollis war in den letzten
Wochen nicht nur bei der Heimkehr von Griechen aus Ägypten und Libyen selber in den
Rettungsmaschinen dabei sondern war auch bei der Rettung von ca. 13.000 Chinesen und tausenden
Europäern und bei der Freilassung von europäischen Gefangenen Gaddafis aus Libyen maßgeblich
beteiligt. Dimitris Dollis, seit über 10 Jahren bei den Regierungen der PASOK und der Partei für den
Bereich „Diaspora-Griechen“ verantwortlich, erklärte sich bestens über die DHW, ihr Engagement und
ihre Aktivitäten sowie ihre Rolle und Bedeutung für
die Erhaltung, Entwicklung und Förderung der
deutsch-griechischen
Wirtschaftsbeziehungen
informiert. Im zweistündigen Gespräch mit
Vorstand und führenden griechischstämmigen
Unternehmern der Region wurde neben der
aktuellen wirtschaftlichen Situation Griechenlands
auch über Chancen und Möglichkeiten der Krise
für ein Engagement der Diaspora in ihre Heimat
diskutiert. Im Namen der DHW begrüßte
Vizepräsident Codjambopoulo die Entscheidungen
der Regierung, die großen Investitionen in die
Zuständigkeit des Staatsministers beim Ministerpräsidenten anzusiedeln und ein zentrales
24
Handelsregister einzuführen. Beide Entscheidungen waren langjährige Forderungen der DHW. Mit
dem neuen zentralen Handelsregister wird die Firmengründung in Griechenland auf unter einer
Woche verkürzt.
DHW-Präsident Jorgo Chatzimarkakis gratuliert dem neuen CEO des Hellenic Foreign Trade
Board (HEPO) Aris Kalambokis
Im Rahmen des Revirements der griechischen Regierung wurde die Spitze des Hellenic Foreign
Trade Board, der Exportförderungsgesellschaft Griechenlands, neu besetzt. Das Amt des CEO wurde
Aris Kalambokis von der Regierung übertragen.
Aris Kalambokis ist der DHW deshalb bekannt,
weil er seit Jahren das Ehrenamt des
Vorsitzenden des Kretischen Exporteurverbandes
inne hat. In diesem Amt hat er vorbildliche
Leistungen erbracht und die Exporte aus Kreta
sehr positiv beeinflusst. Durch sein Engagement konnten z.B. die kretischen Lebensmittelproduzenten
in den internationalen Messen der letzten Jahren ein gemeinsames, organisiertes und gut
koordiniertes Auftreten erreichen. DHW-Präsident Jorgo Chatzimarkakis nutzte die Ernennung von
Aris Kalambokis um ihm in seiner neuen Mission eine gute Hand zu wünschen und ihm der
Unterstützung und Solidarität der DHW zu versichern. Die DHW ist die erste Organisation außerhalb
Griechenlands, die mit der HEPO eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben hat. Im Rahmen
dieser Kooperation und des Projektes KERASMA hatten 2007 und 2008 Gastronomie-Seminare in
Köln und Dortmund stattgefunden. Seminare, die der Auslöser für die Entstehung von modernen
griechischen Restaurants in vielen Teilen Deutschlands gewesen sind.
DHW und DEHOGA einigen sich auf Qualitätssiegel „Griechisch mediterrane Küche“
Infolge von mehreren Sitzungen in Köln haben DHW und DEHOGA Ende September die
Rahmenrichtlinien für ein Qualitätssiegel „Griechisch mediterrane Küche“ formuliert und veröffentlicht.
An der Formulierung der Richtlinien arbeitete eine spezielle Kommission, die aus Gastronomen,
Hoteliers, Lebensmittelhändler und Verbandsvertreter bestand. Ziel des Qualitätssiegels ist es, ein
Instrument zu bekommen mit dessen Hilfe die griechische Gastronomie in Deutschland aufgewertet
wird, die Erkennbarkeit der Lokalitäten, die originäre griechische Küche anbieten, verbessert und die
Importe von qualitativ hochwertigen griechischen Produkten in Deutschland erhöht werden. Die
Richtlinien sind so formuliert, dass sie evtl. später auch eins zu eins in andere europäische oder
außereuropäische Länder übernommen werden können. Erste Gespräch gab es hierzu anlässlich der
ANUGA 2011 in Köln mit dem CEO des Hellenic Foreign Trade Board Aris Kalambokis und dem
Vorsitzenden der Organisation der griechischen Chefköche „Hellenic Chef´s Association“ Milto
Karoumba. Letzterer informierte die DHW sogar, dass seine Organisation inzwischen eine
Niederlassung in New York hätte und dort auch Überlegungen in dieser Richtung gehen würden.
Somit existieren kontinentübergreifende Synergien, die hier dringend und möglichst zeitnah genutzt
werden sollten.
Der Staatsminister im griechischen Agrarministerium besucht die DHW
Anläßlich der ANUGA 2011 in Köln besuchte der Staatsminister im Ministerium für Agrarentwicklung
und Lebensmittel Griechenlands, Giannis Drivelengas, Deutschland. Diesen Aufenthalt nutzte der
Minister, um dem Vorstand der DHW einen offiziellen Besuch
abzustatten. So traf er sich in Köln mit dem Vizepräsidenten der DHW,
Phedon Codjambopoulo, dem Gründungspräsidenten der DHW, Jannis
Bourlos-May und dem Sektionsleiter Rhein-Ruhr, Georgios Pachiadakis,
der zum Kreis derer gehört, die sich um die Vermarktung von qualitativ
hochwertigen griechischen Lebensmittelprodukten in Deutschland
bemühen. Mit dabei waren der Generalkonsul Griechenlands in
Düsseldorf, Nikolaos Plexidas, und der Handelsrat, Iakovos Kollaros. Im
Zentrum des Gesprächs standen u.a. die Förderung der Importe von
griechischen Produkten in Deutschland, die Zusammenarbeit von Unternehmen in der
Lebensmittelindustrie und die Zertifizierung von griechischen Gastronomiebetrieben in Deutschland,
eine Initiative der DHW in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband und
der Organisation der Gastronomen, Hoteliers und Lebensmittelgroßhändler in der DHW.
25
DHW-Präsident Jorgo Chatzimarkakis besucht die ANUGA 2011 in Köln
Zusammen mit dem Vizepräsidenten der DHW, Phedon Codjambopoulo, und dem Mitglied der
Sektionsleitung Rhein-Ruhr, Georgios Pachiadakis, besuchte Jorgo Chatzimarkakis die griechischen
Aussteller sowie die Stände von DHW-Mitgliedern auf
der ANUGA, einer der weltgrößten Messen für
Nahrungsmittel. Dieses Jahr gab es auf der ANUGA
über 200 Aussteller aus Griechenland, die über 2.500
qm Ausstellungsgelände besetzt hatten. Der Großteil
der griechischen Aussteller nahm aufgrund eines
koordinierten Auftretens Griechenlands teil. Diese
Teilnahme wurde von der Exportförderungsgesellschaft
Griechenlands HEPO organisiert. Gleichzeitig wurde das
neue Werbelabel der qualitativ hochwertigen Produkte
des griechischen Bodens vorgestellt und unter dem
Motto läuft: „Taste like Greece“. Seinen Besuch nutzte
der Präsident aus, um sich mit dem CEO der HEPO,
Aris Kalambokis, den Vorsitzenden des Verbandes der
Olivenverarbeitenden Industrie, Nelos Georgoudis, und
dem Vorsitzenden des Athens Chefs´ Club, Miltos
Karoumbas, zu treffen.
DHW und Zypern
Mit der Ernennung des Vizepräsidenten der DHW Jannis Vassiliou zum Honorarkonsul Zyperns in
NRW mit Sitz in der Bundesstadt Bonn ist die
Beziehung der DHW zu Zypern stets
gegeben. Sowohl über ihn als auch über die
Kontakte zum Handelsrat der Botschaft
Zyperns sind wir in der Lage einen schnellen
Zugang zu Schaltstellen der Wirtschaft auf
Zypern herbeizuführen. Nach der Verlegung
des Büros des Handelsrats von Köln nach
Berlin obliegt nun Jannis Vassiliou auch die
Vertretung der wirtschaftlichen Interesse
Zyperns in der Region. In diesem Rahmen hat
ihn die DHW in allen seinen Bemühungen
tatkräftig unterstützt.
Im Mittelpunkt der Aktivitäten von Jannis Vassiliou im vergangenen Jahr stand die Unterstützung
sämtlicher kultureller und gesellschaftlicher Veranstaltungen des Honorarkonsulats und der Botschaft
in NRW und die Hervorhebung der wirtschaftlichen Vorteile der Inselrepublik. Zu letzterem gehörten
u.a.:
•
Die Kooperation zwischen Zypern und Israel für die gemeinsame Entwicklung möglicher
grenzübergreifender Offshore-Vorkommen von Erdöl und Erdgas. Das Kooperationspotenzial
beschränkt sich aber nicht nur auf diesen Punkt. Der israelische Energiekonzern Delek Group
hat auch den Bau einer Erdgasverflüssigungsanlage auf Zypern angeregt. Nach diesem
Szenario könnte israelisches Erdgas über eine unterseeische Pipeline nach Zypern geliefert,
dort verflüssigt und in Drittländer, vor allem nach Europa, exportiert werden.
•
In den letzten zwei Jahren haben über 1500 griechische Unternehmen ihren Sitz nach Zypern
verlegt. Diese Unternehmen kamen vorwiegend aus den Bereichen Banken- und
Finanzwesen, Dienstleistung, Handel und Bau. Der größte Teil dieser Unternehmen zielt
entweder auf eine Kooperation mit einem zyprischen Unternehmen oder die Übernahme von
staatlichen Aufträgen.
•
Neue Kriterien für die ausnahmsweise Erlangung der zyprischen Staatsbürgerschaft durch
ausländische Unternehmer! - Ausländische Unternehmer, die z.B. bereit sind, in Zypern 10
Mio. Euro zu investieren, über 30 Jahre alt sind, ihren Wohnsitz auf Zypern haben, ein
Unternehmen in Zypern angemeldet haben, 15 Mio. Euro Guthaben auf einer zyprischen Bank
haben, können die zyprische Staatsbürgerschaft beantragen.
26
Nach Meinung europäischer und internationaler Wirtschaftsanalysten befindet sich Zyperns Wirtschaft
2011 auf dem Weg der Erholung. Problematisch sind jedoch das Haushaltsdefizit und die
Arbeitslosigkeit. Die Krise in der Bauwirtschaft hält an. Die
Telekommunikationsbranche setzt auf Innovation. Auch der
Energiesektor ist ausbaufähig, besonders im Bereich der
Erneuerbaren Energien. Auf ein positives Jahr hofft der TourismusSektor. Aufgrund der relativ hohen Arbeitslosigkeit ist das
Verbrauchervertrauen noch schwach. Wichtigster Handelspartner
Zyperns ist Griechenland, das 19% der Importe liefert und 21% der
aus Zypern exportierten Waren abnimmt. Neben Griechenland sind
Deutschland, Italien, das Vereinigte Königreich, die Niederlanden,
Israel und China wichtige Handelspartner.
Trotz der Nähe und der engen Wirtschaftsbeziehungen zu
Griechenland,
sind
die
Auswirkungen
der
griechischen
Wirtschaftskrise auf Zypern begrenzt. Die zyprische Wirtschaft expandierte im Jahr 2011 um 1,0%.
Für die Jahre 2012 bis 2015 wird laut Economist Intelligence Unit von einem Wirtschaftswachstum von
rund 2% ausgegangen. Einiges hängt auch von den weiteren Entwicklungen in Griechenland und in
der Eurozone ab. Am 22.5.2011 wurden auf Zypern Parlamentswahlen abgehalten. Die Wahlen galten
als Stimmungsbarometer für den amtierenden Präsidenten Demetris Christofias. Die Parteien der
Koalition AKEL und DIKO erreichten gemeinsam die gleiche Sitzzahl wie die Parteien der Opposition.
Den stärksten Stimmenzuwachs verezichnete die konservative Partei der Opposition DISY.
BUNDESVERBAND MITTELSTÄNDISCHE UNTERNEHMEN (BVMW))
Die DHW ist korporatives Mitglied im BVMW. Einschließlich seiner
Mitgliedsverbände spricht der BVMW für mehr als 150.000
Unternehmen mit rund 4,3 Millionen Beschäftigten. Er besitzt ein
bundesweites Netz von über 160 Geschäftsstellen in ganz Deutschland
und bietet seinen Mitgliedern mehr als 1000 Veranstaltungen im Jahr.
Damit ist der BVMW die größte private Organisation im Bereich des
Mittelstandes in Deutschland. Er hat Büros in fast allen Regionen
Deutschlands. Es obliegt uns diese bundesweit organisierten Interessenvertretung in Anspruch zu
nehmen und mit ihr Synergien auszunutzen, genauso wie es die Sektionen Köln/Rheinland und
Mitte/Frankfurt z.B. tun.
So existiert seit 2008 auf der Homepage des BVMW der Region Köln/Bergisch-Gladbach/Leverkusen
eine Informationsseite über Griechenland und Zypern auf den Außenwirtschafts-Auftritt geschaltet.
Darüber hinaus beteiligt sich die DHW bei der Aktion „Mittelstand pro Praktikum“ des BVMW NRW.
Praktika sind sinnvoll. Praktikanten lernen die Unternehmenswelt kennen, und Unternehmer
potentielle Mitarbeiter. Nicht sinnvoll sind Praktikums-Karrieren, wie sie einzelne Praktikanten erlebt
und die zu dem Stichwort 'Generation Praktikum' geführt haben. Der Mittelstand in Deutschland geht
mit Praktikanten fair um. Dies können mittelständische Unternehmen jetzt mit der Verwendung des
Logos zeigen.
Europäischer Mittelstand ist Schlüssel zur Euro-Rettung. Ohoven: Griechenland muss
umschulden – Existenzgründungen erleichtern
„Neue Milliardenhilfen bringen nichts, solange die Basis der Wirtschaft in den Krisenländern wegbricht.
Ein starker europäischer Mittelstand ist der Schlüssel zur Euro-Rettung.“ Das erklärte der Präsident
des europäischen Mittelstandsdachverbands (CEA-PME), Mario Ohoven, bei der Vorstellung eines
Vier-Punkte-Konzepts zur Überwindung der Euro-Krise
Mitte Juni 2011 in Frankfurt. Er stellte es auf einer
gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Präsidenten
des portugiesischen Mittelstandsverbands ANPME, Prof.
Dr. Augusto Morais, vor. Kernpunkte sind die
Aufarbeitung der Krise, Strukturreformen, Stärkung der
Klein- und Mittelbetriebe sowie Sicherung der
Finanzierung. Ohoven forderte eine Untersuchung der
Ursachen der Krise nach dem Vorbild der isländischen
Bankenkommission. Strukturreformen müssten beim
Abbau der aufgeblähten Verwaltungsapparate in
Griechenland und Portugal ansetzen. Zentrales Ziel
müsse die Stärkung des Mittelstands sein. Dazu gehöre Bürokratieabbau, um Existenzgründungen zu
27
erleichtern. In diesem Zusammenhang kritisierte Ohoven, dass die Einführung einer einheitlichen
europäischen Rechtsform ausgerechnet von Deutschland blockiert werde. Scharf ging er mit den
Banken ins Gericht. Ihnen gehe es wie in der Bankenkrise 2008 vorrangig darum, eigene Risiken
durch staatliche Rettungsmaßnahmen zu sozialisieren. „Banken geben die Staatsanleihen der
Problemländer an die EZB oder warten bis zur Fälligkeit, damit sie mit Unterstützung der Steuerzahler
zu 100 ausbezahlt werden.“ An der Umschuldung Griechenlands führe kein Weg vorbei, betonte
Ohoven. Anstatt den Schreckensweg künstlich zu verlängern, sollte die Politik durch die Umsetzung
eines konsistenten Maßnahmenpakets die Wende zum Besseren einleiten. „Wir haben bereits im Mai
2010 die Abgeordneten des Bundestags gewarnt, dass die Umschuldung kommen wird.“ Die Politik
habe das Jahr verstreichen lassen, es gebe bis heute keinen Plan B, so Ohoven. Der Mittelstand habe
nichts gegen europäische Hilfe, betonte der Präsident der CEA-PME. Allerdings müsse die
Reihenfolge stimmen: „Zuerst die Umschuldung, dann die Liquiditätshilfen.“ Die Politik dürfe sich nicht
länger von den Banken erpressen lassen.
BVMW-Repräsentanz Athen beim 5. Internationalen Marketingtag in
Frankfurt a.d.O.
Im August 2011 luden der RKW Berlin-Brandenburg, der BVMW und die
Messe und Veranstaltungs GmbH Frankfurt (Oder) zum 5. Internationalen
Marketingtag in Frankfurt (Oder). Die mittlerweile im Frankfurter
Veranstaltungskalender zur Tradition gewordene Veranstaltung ist darauf
ausgerichtet, Wirtschaftsunternehmen aller Branchen aus Brandenburg
und Berlin in deren außenwirtschaftlichen Vorhaben zu unterstützen. Die teilnehmenden Unternehmen
haben somit die Möglichkeit, sich vor Ort auf verschiedenen Wegen über die Erschließung neuer
Märkte und die Abwicklung von internationalen Geschäften zu informieren und auszutauschen.
Griechenland wurde auf dieser Veranstaltung durch die Repräsentanz des BVMW in Athen vertreten.
BVMW beim Investitionsgipfel zu Griechenland
BVMW-Präsident Mario Ohoven und BGF Stefan Beißwenger nahmen am Investitionsgipfel des
Bundeswirtschaftsministeriums und der Spitzenverbände zu Griechenland teil. Ohove präsentierte
konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Situation und Förderung von Existenzgründern und
mittelständischen Unternehmen sowie einer Unternehmenskultur in Griechenland. Der BVMW erklärte
sich bereit, den von Dr. Rösler iniitierten Prozess zu unterstützen und aktiv zu begleiten. Geplant sind
nun weitere Arbeitsgruppen, in die sich der BVMW aktiv einbringen wird.
DIE DHW UND DER WELTRAT DER AUSLANDSGRIECHEN (World Council of Hellenes
Abroad - SAE)
Chris Dimou erneut Präsident der Epiroten weltweit
Zum zweiten Mal tagte Ende Juli der Weltkongress der Epiroten
in Ioannina, der Hauptstadt der Region Epirus im Nordwesten
Griechenlands. Landsleute mit Wurzeln aus diesem Gebiet
kamen aus aller Welt dorthin, um über strategische Wege der
Kooperation zwischen Weltrat der Epiroten und dem Mutterland
auf den Gebieten der Kultur, der Wirtschaft, der Erziehung,
u.v.m. zu beraten und ihre Führung für die nächsten drei
Jahren zu wählen. Der Einladung des Weltrates folgten nicht
nur die Verbände und Organisationen der Epiroten im In- und
Ausland sondern auch die Universität von Ioannina, die
Kammern und Wirtschaftsverbände der Region, die Wirtschaftsförderungs-organisationen der vier
früheren Präfekturen der Region Epirus, die neugewählte Bezirksregierung sowie hochrangige
Vertreter des Parlamentes, der griechischen Regierung und der Parteien. Während der Veranstaltung
kam es zu vielen Sondierungsgesprächen mit führenden Vertretern der Politik und der Wirtschaft.
Chris Dimou, langjähriges Vorstandsmitglied der DHW und versiert in Wirtschaftsfragen nutzte die
Gelegenheit, um mit dem neuen Wirtschaftsminister Michalis Chrysochoidis ( in Bildmitte flankiert von
Chris Dimou, links, und Nicholas Gage, rechts) und dem Vizepräsidenten des Parlamentes Grigoris
Niotis die Wirtschaftslage Griechenlands zu analysieren und sie über die Bemühungen der DHW um
mehr deutsche Investitionen in Griechenland und der
Wiederbelebung der deutsch-griechischen Wirtschaftsund Handelsbeziehungen zu informieren.
Der Weltrat der Epiroten im Ausland (World Council of
Epirotes Abroad, WCEA) ist der Dachverband aller
epirotischen Verbände und Organisationen und somit
höchstes Organ und Sprachrohr der Auslandsepiroten
weltweit. Die aus Epirus stammenden Griechen bilden heute die zweitgrößte Landsmannschaft unter
28
den ca. 7 Millionen im Ausland lebenden Hellenen. Chris Dimou ist ex-officio Mitglied des Vorstands
der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung (DHW).
Thesen der DHW zur Erlernung der griechischen Sprache im Ausland
Ende Februar 2011 informierte DHW-Präsident Jorgo Chatzimarkakis die Bildungsministerin
Griechenlands Anna Diamantopoulou über die „Thesen der DHW zur Bildung der Auslandsgriechen“.
Die Thesen der DHW beinhalten eine Vision der unternehmerisch tätigen Auslandsgriechen und wie
sie sich die Erlernung der griechischen Sprache für ihre Kinder wünschen. Die DHW wünscht sich
eine Fortsetzung des Interesses des griechischen Staates allerdings ausschließlich
für die Erlernung der griechischen Sprache entweder innerhalb des Lehrplans der
deutschen Schulen, oder in Form von europäischen Schulen (wo dies
bevölkerungsmäßig überhaupt möglich ist) und mittels Internet, letzteres dann
bundesweit und auch in der letzten Ecke Deutschlands. Die Koordination des
Unterrichts obliegt einem Bildungsrat in den Generalkonsulaten und durch den
griechischen
Staat
finanziell
unterstützten
Sprachschulen
in
den
Landeshauptstädten und in größeren Zentren, wo ausreichend viele Auslandsgriechen leben. Das
Thesenpapier kann über die DHW-Zentrale bestellt werden.
DHW-Präsident Chatzimarkakis beim „Antamoma“ der Thessalier weltweit
Ende August fand in der Stadt Agias der 3. Weltkongress der
Thessalier genannt „Antamoma“. Der Kongress wird alljährlich
vom Weltverband der thessalischen Vereinigungen „Asklipios“
organisiert und steht stets unter der Schirmherrschaft der Region
Thessalien. Hauptthemen des diesjährigen Kongresses waren die
Erhaltung der Erlernung der griechischen Sprache und die Zukunft
der griechischen nationalen Schulen weltweit, der Beitrag der
Thessalier am 2. Weltkrieg und die Ehrung des thessalischen
Schriftstellers Alexandros Papadiamantis anlässlich seines 100.
Geburtstages. Neben dem wissenschaftlichen Teil des
Kongresses gab es auch mehrere kulturelle und folkloristische
Veranstaltungen sowie Ehrungen von Persönlichkeiten aus dem
In- und Ausland mit Wurzeln aus Thessalien. An den Kongress
richteten Grußworte der Periferiarch von Thessalien Kostas
Agorastos, der Bürgermeister von Agias Antonis Goudaras und
der deutsch-griechische liberale Europaabgeordnete Jorgo
Chatzimarkakis auch in seiner Eigenschaft als Präsident der DHW
und Vizepräsident der Interparlamentarischen Union der Weltgriechen (WHIO). Vorsitzender des
Weltverbandes der thessalischen Vereinigungen ist der Grieche aus Nürnberg und leitende
SIEMENS-Mitarbeiter, Diamantis Gikas.
„RESET GREECE“ – eine Veranstaltung im Europaparlament
In seiner Eigenschaft als Europaparlamentarier und Vizepräsident der Interparlamentarischen Union
der Weltgriechen (WHIO) lud DHW-Präsident Jorgo Chatzimarkakis in Zusammenarbeit mit der
Fraktion der Liberalen im Europaparlament zu einer Veranstaltung unter dem Titel „Reset Greece“ ein.
Hauptredner der Veranstaltung waren u.a. der EU-Währungskommissar Oli Rehn, der EU-Kommissar
für Regionalpolitik Johannes Hahn, der Entwicklungsminister Griechenlands Michalis Chrisochoidis,
der Vorsitzender der ALDE-Gruppe im EP Guy Verhofstadt und Jorgo Chatzimarkakis. Der DHWPräsident nutzte die Gelegenheit, um seine „Eckpunkte für den
Neustart Griechenlands“, an der auch die DHW mitgewirkt hat,
vorzustellen:
„Eckpunkte für den Neustart Griechenlands“
Griechenland kommt nicht aus der Krise. Die Wirtschaftsleistung
schrumpft weiter, die Arbeitslosigkeit steigt. Der exorbitante
Schuldenberg kann nur abgebaut werden, wenn die Wirtschaft wächst.
Die Überwindung der Wettbewerbsschwäche ist also Grundlage der
Überwindung der Krise. Soll Griechenland endlich den Neustart
schaffen, dann brauchen wir eine grundsätzliche Neuerfindung von
Staat und Gesellschaft. Dies sind die Eckpunke für einen Neustart:
I. Neuerfindung des politischen Systems: Mehr Demokratie wagen
Demokratie neuerfinden: In vielen Ländern Europas befindet sich die
Demokratie in einer Legitimationskrise. Die Bürger haben zunehmend
den Eindruck, Politik finde quasi im luftleeren Raum statt, ohne Bezug
29
zur Alltagswelt der "Regierten". Auch in Griechenland hat das politische System abgewirtschaftet. Ein
klientelistisches Zweiparteiensystem betrachtet den Staat als Beute und ist nicht am Allgemeinwohl
orientiert. Der Bürger ist allenfalls als Stimmengeber von Interesse. Griechenland könnte den
Rückgriff auf die klassische Antike wagen, als der Staat durch Bürger und für Bürger regiert wurde, die
allein vom Gedanken an das Gemeinwohl geleitet wurden. Das moderne Hellas könnte zeigen, dass
Demokratie die einzig legitime und auch funktionierende Regierungsform ist. Dafür muss allerdings
grundlegend reformiert werden. Der Bürgerwille muss sich künftig direkter ausdrücken: Elemente der
Direktdemokratie müssen so schnell wie möglich eingeführt werden. Politische Entscheidungen
müssen so subsidiär wie möglich gefällt werden. Die Kommunen und die Regionen können so wieder
zu einer zentralen Entscheidungsebene werden, so wie sie es über Jahrhunderte im klassischen
Altertum waren.
Weniger Zentralstaat - die Kraft der Regionen: Die Regionen kommen! Das Prokrustesbett des
Zentralstaates zeigt überall in Europa, dass Probleme am besten vor Ort gelöst werden. Der Athener
Zentralismus, in Verbindung mit einer aufgeblähten Verwaltung, ist maßgeblich mit dafür
verantwortlich, dass Griechenland von seiner Entwicklung her weit unter seinen Möglichkeiten bleibt.
Die Zentralverwaltung lähmt Griechenland, die Provinzen werden buchstäblich ausgesaugt. Der
übersteigerte Zentralismus ist ein typisches Merkmal für ein Entwicklungsland und eines EU-Landes
wirklich nicht würdig. Die zentralistische Machtausübung spiegelt auch nicht die geschichtliche
Entwicklung des Landes wieder. Griechenland war immer in Stadtstaaten oder Königreiche unterteilt,
die in der gemeinsamen kulturellen Identität geeint waren. Griechenland muss deshalb in einer
weitreichenden Verwaltungsreformen die Befugnisse der Regionalgouverneure (Peripheriarchen) und
Stadtverwaltungen erweitern. Insbesondere muss deren Einnahmenseite im Sinne einer größeren
Unabhängigkeit gestärkt werden. Das spanische Modell könnte hier als Vorbild dienen. Zwar wurde
mit dem "Kalikratis"-Gesetz bereits ein entsprechender Prozess der Dezentralisierung eingeleitet,
Kalikratis muss aber noch konsequenter angegangen werden. Das Gesetz reicht nicht. Die Abläufe
zwischen Zentralstaat und Regionaladministration sind nicht klar geordnet, es droht eine organisierte
Unverantwortlichkeit.
Durch "Flat Tax" konsequenter Steuern sichern: In Griechenland versickern rund 30 Milliarden
Euro pro Jahr in der Schattenwirtschaft. Mangelnde Steuerehrlichkeit und fehlender Glauben an den
Staat sind von jeher ein griechisches Problem. Die Griechen müssen Vertrauen in staatliche
Strukturen gewinnen. Dafür ist es elementar, dass die Lasten gerecht verteilt werden – und dies in der
Gesellschaft auch so wahrgenommen wird.
Steuerhinterziehung muss moralisch geächtet
werden, aber auch konsequenter vermieden
werden. Um das Steueraufkommen zu erhöhen
und zu festigen, könnte als Beispiel das
slowakische Rezept der Flat Tax helfen. Es ist
der beste Weg, um Steuerflüchtlinge zu
bekehren und somit stabile und zuverlässige
Staatseinnahmen zu gewährleisten. Darüber
hinaus würde es insbesondere den Mittelstand
entlasten, ist es doch momentan der einzige
Faktor,
der
zum
Steueraufkommen
in
Griechenland beiträgt.
Verwaltungswasserkopf köpfen: Im öffentlichen Sektor ist noch immer jeder vierte griechische
Arbeitnehmer beschäftigt. Dies ist auch ein Erbe des abgewirtschafteten Klientelstaats der großen
Parteien. Dieser Verwaltungswasserkopf ist zutiefst ineffizient und stellt ein entscheidendes
Wettbewerbshindernis dar. Der jüngste Index der Wettbewerbsfähigkeit des World Economic Forum
(WEF) listet Griechenland auf dem 71. Platz von 133 Ländern auf (Deutschland auf Platz 7). Laut
WEF leidet Griechenland unter überzogener staatlicher Regulierung (Platz 125), massiver staatlicher
Geldverschwendung (Platz 107), Intransparenz der Regierungspolitik und Günstlingswirtschaft durch
Regierungsvertreter (Platz 93). Diese Fehler im System müssen endlich durch konkrete Politik
reguliert werden. Die Regierung Griechenlands muss an ihre Ursachen heran und hat, unter dem
hilfreichen Druck der IWF-Kriterien, bereits wichtige Maßnahmen eingeleitet. Bislang jedoch ohne
sichtbare Erfolge. Noch immer sitzen "politisch" platzierte sogenannte Staatsdiener bequem auf ihren
Sesseln, vielfach verweigern sie ihren Dienst, zumal einige nicht die entsprechende Kompetenz für
ihren Posten haben. Hier hilft nur ein radikaler Schnitt und die Verlagerung der betroffenen
"Kostgänger" in eine Beteiligungsgesellschaft. Auch muss ein Programm geschaffen werden, mit dem
Bürokraten für den Privatsektor fit gemacht und umgeschult werden können.
30
Transparente Gesetze – konsequenter Rechtsstaat: Der Gesetzes-Dschungel ist kontraproduktiv,
investitionshemmend und schafft keine Arbeitsplätze. Griechenland braucht transparente, schlüssige
und praktikable Gesetze in kompakten Gesetzeseinheiten. Der Wust von Ergänzungen, Erklärungen
und Interpretationen unter anderen von Gesetzen, die mit dem Kern des ursprünglichen Gesetzes
nichts zu tun haben muss aufhören. Die Gesetze müssen einfach und verständlich sein und von allen
respektiert und eingehalten werden. Gesetzesmissbrauch und Gesetzesmissachtung sind keine
Kavaliersdelikte. Um dies durchzusetzen und einzuhalten benötigt der Staat eine
parteienunabhängige, neutrale und gut bezahlte Justiz und Polizei. Protektionismus und Klientelpolitik
sind keine Eigenschaften eines modernen europäischen und demokratischen Landes. Es muss
geprüft werden, ob ein Gesetzes-TÜV eingerichtet werden kann, der sich an den bereits gemachten
Erfahrungen in den Niederlanden oder Großbritannien orientiert.
II. Neuerfindung der Gesellschaft: Eine neue gesellschaftliche Philosophie
Lebenschancen: Griechenland muss zur Gesellschaft der Lebenschancen (Lord Dahrendorf)
werden. Über Aufstieg und Erfolg dürfen nicht länger Beziehungen oder Korruption entscheiden,
sondern allein die persönliche Leistung. Schon nach Perikles ist eine der Grundlagen der Demokratie
die Geltung des Einzelnen in der Gesellschaft allein nach dem Verdienst sowie Gleichberechtigung
aller Bürger. Eine Gesellschaft kann es sich nicht erlauben, auch nur eine Begabung brach liegen zu
lassen. Wir brauchen weniger Staat, aber mehr sozialen Zusammenhalt.
Leitbild "Bildungsgesellschaft" Griechenland: Griechenland ist die Wiege der abendländischen
Kultur, doch sein Bildungssystem bleibt weit unter seinen Möglichkeiten. Griechenland leidet zudem
unter einem massiven Brain Drain. Allein in Deutschland studieren rund 5.600 Griechen. Nur wenige
kehren in die alte Heimat zurück. Griechenland sollte deshalb eine zentrale Stabsstelle einrichten, um
den Brain Drain umzudrehen. Die besten Köpfe, die heute das Land verlassen, müssen wieder
zurückkommen.
Griechische Diaspora: Griechenland befindet sich als Staat in einer existenziellen Krise. Es ist mehr
als fraglich, ob mit dem gegenwärtigen politischen Personal ein Neuanfang gelingt. Zudem bedarf es
doch einiger schmerzvoller Strukturreformen. Ein Blick in die griechische Geschichte zeigt, dass an
entscheidenden Wegmarken wesentliche Impulse immer durch die griechische Diaspora gesetzt
wurden. Weltweit leben fünf Millionen Menschen griechischer Herkunft. Diese Zahl entspricht 40% der
Griechen von Griechenland und Zypern. Über zwei Millionen leben in den USA, 700.000 in Australien,
500.000 in Kanada, 300.000 in Deutschland und 200.000 in Großbritannien. Die Auslandsgriechen
sind hochqualifiziert und bereit, sich für Griechenland einzusetzen. Ein Appell an die Diaspora und die
zügige Schaffung entsprechender Infrastrukturen würden zu einem
Brain gain führen, der
Griechenland bei einer Neuerfindung unterstützen würde.
Orthodoxe Kirche: Griechenland als Gesellschaft braucht eine Erneuerung und Rückbesinnung auf
traditionelle Werte wie Ehrenhaftigkeit, Moral, soziale Verantwortlichkeit des Staat, Anstand und
Gemeinwohl. Rückgrat der griechischen Gesellschaft, gerade auch in Krisenzeiten war immer die
Orthodoxe Kirche. Sie sollte in Griechenland eine stärkere Rolle in der sozialen Fürsorge übernehmen
und damit der Gesellschaft zu einem stärkeren Zusammenhalt verhelfen. Das Potenzial der Kirche ist
enorm, aber bisher nahezu ungenutzt. Allerdings verlangt die Gesellschaft von der Orthodoxen Kirche
auch eine Reform ab, die im Einklang mit den Gläubigen vollzogen werden sollte.
III. Neuerfindung der Wirtschaft: Stärken stärken
Griechenland als Europas grüne Volkswirtschaft Nr. 1 etablieren: Die Ressourcen sind endlich
und werden weltweit zunehmend knapper. Diejenige Volkswirtschaft, die sich jetzt am umfassendsten
darauf einstellt, wird künftig einen entscheidenden Wettbewerbsvorsprung haben. Griechenland bietet
im Bereich der erneuerbaren Energie ein enormes Potential. Durch Investitionen in Solar- und
Windenergie kann Griechenland letztendlich zum Hauptproduzent im Mittelmeerraum werden. Durch
die Nutzung der Flüsse kann Energie im gebirgigen Westteil des Landes in Pumpspeicherkraftwerken
optimal genutzt werden.
Auch im Bereich Elektromobilität bietet Griechenland sehr gute
Entwicklungschancen. Viele Griechen leben auf Inseln, wo eine entsprechende Infrastruktur, in
Verbindung mit dem Tourismus relativ zügig rentabel sein kann.
Seetransport: Griechenland hat die größte Handelsflotte Europas und nach Japan die zweitgrößte
der Welt. Damit könnte Griechenland ein Tor nach Europa bilden, insbesondere für den Balkan und
Mitteleuropa zum Dreh- und Angelpunkt des Frachtumschlags werden. Thessaloniki könnte das
Frachtzentrum für den östlichen Mittelmeerraum werden. Doch dafür muss die entsprechende
Infrastruktur ausgebaut werden und die nachbarschaftlichen Beziehungen grundlegend verbessert
werden. EU-Fördergelder hierfür könnten im Rahmen des EU-Herkulesplans bereitgestellt werden,
hierzu bedarf es jedoch internationaler Schützenhilfe durch Experten.
31
Informationstechnologie: Die griechische IT-Industrie ist bedeutend, etwa im Bereich eHealth.
Griechische Informatiker gehören nach Einschätzung des Economist zu den besten 20
Personalpotenzialen im IT-Bereich weltweit. Dieses Potenzial sollte angesichts der fortschreitenden
Digitalisierung der Wirtschaft dringend weiter gefördert werden.
Agrarprodukte: Die griechische Zahlungsbilanz ist traditionell durch Defizite in der Handelsbilanz und
Überschüsse in der Dienstleistungsbranche gekennzeichnet. Griechenland verfügt heute kaum noch
über relevante Industrien. Deshalb muss es sich auf die bessere Vermarktung seiner zahlreichen
hochwertigen Agrarprodukte konzentrieren. Der Fokus sollte zunehmend auch auf veredelten
Erzeugnissen, zum Beispiel Olivenöl, liegen, wobei die zahlreichen griechischen Restaurants weltweit
nicht nur einen Absatzmarkt darstellen, sondern auch wichtige Markenbotschafter sind.
Gesundheitstourismustechnologie: Griechenland hat das Potential, mit seinem Können und seinen
klimatischen Vorteilen mobile Patienten aus Europa, Afrika und dem Nahen Osten zu behandeln. Hier
könnte es darum gehen, Diät-Konzepte zu entwickeln und in Wellness- sowie Spezialmedizin zu
investieren. Dazu wäre es hilfreich, wenn die Europäische Kommission endlich die Schaffung eines
europäischen Gesundheitsmarktes in Angriff nehmen würde.
DEUTSCHE
UND
HELLENISCHE
AUSLANDSGRUNDBESITZ (DHSG)
SCHUTZGEMEINSCHAFT
FÜR
Der Erwerb von Eigentum durch europäische Ausländer – insbesondere von Briten, Franzosen und in
letzter Zeit zunehmend auch Deutschen - wird immer beliebter. Viele
deutsche Rentner z.B. aber auch zunehmend jüngere Familien
entscheiden sich für einen Feriensitz oder Altersruhesitz in Griechenland.
Der griechische Immobilienmarkt ist aber schwer überschaubar. Das liegt
vor allem daran, dass er sich über eine Fläche von rd. 132.000 qkm
Festland und mehr als 9.000 Inseln erstreckt. Die Preise und Konditionen
für Immobilien auf dem Festland und auf den Inseln unterscheiden sich
stark, so dass Vergleiche schwierig sind. Um beim Kauf einer Immobilie in
Griechenland das Risiko zu minimieren wurde 2003 und mit
Unterstützung
der
DHW
die
„Deutsche
und
Hellenische
Schutzgemeinschaft für Auslandsgrundbesitz“ mit Sitz in Düsseldorf
(www.dhsg-ev.eu) gegründet. Ein Kooperationsvertrag zwischen DHW
und DHSG sieht u.a. vor, dass DHW-Mitglieder zu Sonderkonditionen DHSG-Mitglied werden können
und dass beide Verbände in Sachen „Immobilienerwerb in Griechenland“ zusammenarbeiten und
nicht konkurrieren. Hierzu mehr Informationen finden Sie unter www.dhsg-ev.de.
Die griechischen Immobilien standen insbesondere im letzten Jahr
Berichterstattung. In Zusammenhang mit der griechischen Wirtschaftskrise
und den hohen Schulden des Staates wurden Stimmen in Deutschland
laut, Griechenland solle seine Inseln zum Verkauf stellen, um damit
Einnahmen zu generieren. Der großen Anfrage von Zeitungen, Funk und
Fernsehen bezüglich qualifizierter Ansprechpartner zu diesem Thema,
konnten wir erfreulicherweise mit der DHSG den richtigen Ansprechpartner
nennen. Wichtige Beiträge zum Thema Immobilienmarkt Griechenland gab
es mit Erwähnung der DHSG z.B. im Handelsblatt und in der Welt am
Sonntag.
im
Mittelpunkt
der
Auch 2011 nahm DHSG-Vorsitzender Dimitrios Kouros am Kongress der Panhellenischen
Vereinigung der Immobilieneigentümer (POMIDA) in Athen teil. Auch dieser Kongress wurde von
hochrangigen Vertretern der Politik, der Wirtschaft, der Vereine und Verbände sowie von Hunderten
von Haus- und Grundeigentümern besucht. Die Eröffnung erfolgte vom Staatssekretär im
Energieministerium Griechenlands, Yannis Maniatis. Im Mittelpunkt der Diskussion standen die neuen
Besteuerungen von Immobilienbesitz, die den Immobilienmarkt vollkommen lahm legen. Die Immobilie
wird damit erstmals in Griechenland zum Risiko, denn viele Hausbesitzer haben nicht vorgesorgt und
werden die neuen Steuern gar nicht zahlen können. Die DHSG ist offizieller Kooperationspartner von
POMIDA.
Zu erwähnen sind auch die Aktivitäten des DHSG-Vorsitzenden als Mitglied des Lehrkörpers der
Europäischen Immobilien Akademie e.V. in Saarbrücken. Neben ihrem Lehrgangsangebot bietet die
Europäische Immobilien Akademie in Saarbrücken auch Einzelseminare zu immobilienwirtschaftlichen
32
Themen an. Diese meist halb- oder ganztägigen Veranstaltungen bieten Fachleuten sowie
interessierten
Laien
die
Möglichkeit,
sich
auch
außerhalb
von
längerfristigen
Weiterbildungsmaßnahmen über aktuelle Themen und Neuerungen in der Immobilienwirtschaft zu
informieren.
Im Rahmen von Kooperationen auch mit Unternehmen erreichten DHSG und DHW die Einführung
eines attraktiven neuen Dienstes für griechische und deutsche Kunden, die an der Finanzierung einer
Ferienimmobilie in Griechenland interessiert sind. Diesen neuen Dienst hat die ATE Bank mit Sitz in
Frankfurt – speziell für Mitglieder der DHW – inauguriert. Die ATE Bank übernimmt die gesamte
Abwicklung des Kreditantrags und des Kreditvertrags sowie aller erforderlichen Unterlagen in
deutscher Sprache. Die Kunden der ATE Bank profitieren damit nicht nur vom großen Filialnetz der
Bank in Griechenland.
In einem exklusiven Beitrag im deutschsprachigen
wöchentlich
erscheinenden
Informationsblatt
des
Presseministeriums
Griechenlands
GRIECHENLAND
AKTUELL (Nr. 119 vom 17.6.2011, Seite 4) informierte
DHW-Generalsekretär und Rechtsanwalt Dimitris Kouros
über Änderung im Besteuerungsrecht für Ausländer und Auslandsgriechen. Unter dem Titel „Wichtige
Änderung bei der Besteuerung von Einkommen von Auslandsgriechen und Ausländern“ hob er die
Einführung des sog. Wohnortprinzips für die Besteuerung von Einkommen hervor und gab
Empfehlungen wie sie sich verhalten sollen.
DHW UND DIE GRIECHISCHE GEMEINDE IN DEUTSCHLAND
Auch im letzten Jahr wurde die bislang gute Zusammenarbeit
zwischen dem Vorstand des Verbandes der griechischen Gemeinden
in Deutschland (www.oekg.de) und der DHW fortgesetzt. Hierbei hat
insbesondere die Erkenntnis vieler Gemeinden positiv gewirkt, die
sich nach vielen Jahren der Abschottung gegenüber Selbständigen,
Unternehmern und Akademikern, endlich auch diesen zunehmend
größer werdenden Gruppen geöffnet. So konnten wir die Beteiligung
vieler Unternehmer und Selbständiger in der Gemeindearbeit sehen
und fördern. Höhepunkt dieser engen Zusammenarbeit war das sehr
erfolgreiche Mega-Event „50 Jahre Griechen in Deutschland“, das
2010 von DHW und OEK im alten Bundestag in Bonn organisiert wurde.
Soziale Partizipation der Eltern erhöht die Bildungschancen der Kinder
Unter dem Motto „Soziale Partizipation der Eltern erhöht die Bildungschancen der Kinder“ organisierte
der Verband Griechischer Gemeinden (ΟΕΚ) eine Tagung in den Vereinsräumen des Fördervereins
des Deutsch-Griechischen Kulturzentrums Köln-Porz. Die Tagung fand im Rahmen des Projektes
Brückenbau zwischen griechischen Eltern und Schule „Qualifizierung
griechischer Eltern zu Multiplikatoren“ statt, das von der
Bezirksregierung Düsseldorf (NRW) gefördert wird. In Referaten und
Arbeitsgruppen wurden die Teilbereiche vertieft: Bedeutung der
sozialen Partizipation der Eltern am Schulleben, Rolle der
Multiplikatoren in den Griechischen Gemeinden, Vernetzung von
Griechischen Gemeinden und Griechischen Elternvereinen in NRW,
Entwicklung von Motivationsstrategien. In der Evaluierung wurde
beschlossen: Ausweitung der Vernetzung der Griechischen
Gemeinden, insbesondere deren Jugendgruppen und der Elternvereine in NRW, Intensivierung der
Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden in NRW und der Deutsch-Hellenischen
Wirtschaftsvereinigung im Bereich Eltern-Schule-Wirtschaft und schließlich Ausbildung von
Elternlotsen in Zusammenarbeit mit den Elternvereinen. Die DHW wurde auf der Tagung von DHWVizepräsident Phedon Codjambopoulo vertreten.
DHW-Sektion Bayern/ München
33
Feier zu 50 Jahre Deutsch-Griechisches Anwerbeabkommen im Münchener Rathaus
Die bayerische Landeshauptstadt hat das 50jährige Jubiläum des deutsch-griechischen
Anwerbeabkommens groß gefeiert. Im Münchener Rathaus
empfing OB Christian Ude die Ehrengäste und über 200 Freunde
Griechenlands darunter der Griechisch-Orthodoxe Metropolit von
Deutschland und Exarch Zentraleuropas Avgoustinos, Prof. Dr.
Emm. Fthenakis von der Griechischen Akademie, den Intendanten
des Bayerischen Rundfunks
u.v.a. Hauptredner war der
Innenminister
der
Staatsregierung
Bayerns
Joachim Herrmann. Organisatoren der Veranstaltung waren die
Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland, das
Bundesamt für Migration, die Bundesagentur für Arbeit, die
Bayerische Staatsregierung, die Stadt München, das
Generalkonsulat Griechenlands in München, der Bayerische
Rundfunk, die Caritas, die Innere Mission und die in München
ansässigen griechischen Vereine. An der Spitze des
Organisationskomitees war der Sektionsleiter der DHW in Bayern Stavros Kostantinidis.
Jahresempfang der DHW in München mit viel Prominenz, Ethik und Delikatessen
München, im März 2011. "Ist Ethik nur ein Feigenblatt der Politik?", fragte Stavros Kostantinidis (im
Bild links), Vorsitzender der Sektion der DHW in München und des Kreisverbandes der Europa-Union
München, zu Beginn des Jahresempfangs im BayWa-Haus München. Dieses für das europäische und
nationale Gemeinwesen grundlegende Problem diskutierte eine
hochkarätige Podiumsrunde, die von Landesbischof Dr.
Johannes Friedrich moderiert wurde. Es sprachen der
ehemalige
Landtagspräsident
und
Vorsitzende
des
Zentralkomitees der Katholiken Alois Glück, der Präsident des
Deutschen Ethikrates Bundesminister a.D. Edzard SchmidtJortzig, der Direktor der Politischen Akademie in Tutzing
Heinrich Oberreuter, Prof. Dr. Dr. h.c. Wassilios Fthenakis,
Präsident der Griechischen Akademie, und Harald Strötgen,
Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse München. Von
antiker Moralphilosophie bis hin zu aktuellen ethischen Fragen
von Politik, Wirtschaft und Energie - aus verschiedenen Perspektiven analysierte die Runde die
Bedeutung von ethischer Orientierung für politische Entscheidungsträger. An der Veranstaltung
nahmen über 230 Gäste aus Politik und Wirtschaft teil, darunter der Präsident des Bayerischen
Verfassungsgerichtshofs Karl Huber, der Präsident des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs
Stephan Kersten, der Generalstaatsanwalt beim OLG München Christoph Strötz, Staatsminister a. D.
Eberhard Sinner, der Landtagsabgeordnete Markus Blume, der Wirtschaftsreferent der Stadt
München Dieter Reiter, der Fraktionsvorsitzender der CSU im Münchener Stadtrat Josef Schmid, die
Verlegerin der Passauer Neuen Presse Angelika Diekmann, der Vorstandsvorsitzende der BayWa AG
Klaus Josef Lutz, der Polizeipräsident von München Wilhelm Schmidbauer, der Präsident der
Bundespolizei in Bayern Hubert Steiger, der Präsident der Bundesbankhauptverwaltung München
Alois Müller sowie der Managing Director bei der Deutschen Bank AG in München Robin Bartels.
Beim anschließenden Empfang hatten die Gäste Gelegenheit, ihre Gespräche bei kulinarischen
Spezialitäten und griechischem Wein zu vertiefen.
„Quo vadis, Euro?“ – Chatzimarkakis, Fahrenschon und Schachtschneider streiten in München um die
Zukunft des Euros
Zu einer Podiumsdiskussion mit dem Titel "Quo vadis,
Euro? - Kernfrage der Stabilität Europas" luden die
Deutsch-Hellenische
Wirtschaftsvereinigung,
die
Europa-Union München und die Griechische Akademie
Anfang April in die Hauptverwaltung der Bundesbank in
München ein. "Quo vadis, Euro?". Mit dieser Kernfrage
befasste sich eine hochkarätig besetze Podiumsrunde
vor über 300 Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft,
Wissenschaft, Medien, Diplomatie, Kirchen und
Verbänden, die der Vorsitzende der Sektion München
der DHW und des Kreisverbandes München der Europa
Union, Stavros Kostantinidis, begrüßte. "Der Euro ist
sicher, wir müssen ihn aber noch in den sicheren Hafen
34
bringen", analysierte der Europaabgeordnete und Präsident der Deutsch-Hellenischen
Wirtschaftsvereinigung, Jorgo Chatzimarkakis (FDP). "In der Anfangsphase der Euro-Einführung
wurde die politische Dimension nicht genügend berücksichtigt", sagte er. "Der Euro ist ein
Fehlkonstrukt" lautet dagegen das Urteil des Staatsrechtlers Karl Albrecht Schachtschneider. Die
Währungspolitik sei grundsätzlich falsch angesetzt worden, da sie auf die weitere politische
Integration gesetzt habe. Verheerend seien auch die jüngsten Rettungsaktionen für die Währung. Hier
habe die Politik den Boden der Rechtsstaatlichkeit verlassen. Webfehler im Euro-System konstatierte
auch Emmerich Müller vom Bankhaus Metzler. Europa weise kein homogenes Wirtschaftsgebiet auf
und habe keine genuin gemeinsame Finanzpolitik. Für die Lösung der Verschuldungsprobleme
müssten gesellschaftspolitische Lösungen gefunden werden. "Wir müssen zurück zum alten
Stabilitäts- und Wachstumspakt" appellierte der bayerische Finanzminister Georg Fahrenschon
(CSU). Bei der späteren Flexibilisierung der ursprünglichen Kriterien des Euro-Stabilitätspaktes habe
man sich auf die falschen Argumente eingelassen, zum Beispiel dass Griechenland wegen seiner
geringen Größe durchaus in die Euro-Zone kommen dürfe. Moderator der Podiumsdiskussion war der
Vorstandsvorsitzende der BayWa AG Klaus Josef Lutz. Der Bayerische Rundfunk (BR Alpha) hat die
gesamte Veranstaltung aufgenommen. Diese wurde am 23.4.2011 um 22.30h( BR Alpha) gesendet.
Nürnberger Tage für Integration 2011
"Mittendrin und doch aneinander vorbei? – Der gesellschaftliche Zusammenhalt auf dem Prüfstand"
Unter diesem Titel fand die Fachveranstaltung am 19. und 20. Mai in Nürnberg statt. Organisator war
das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Experten haben das Thema im Hinblick auf Aspekte
einer erfolgreichen Integration von Zuwanderern beleuchtet. Das Gelingen von Integration ist eine der
maßgeblichen Herausforderungen der Demokratie und der gesamten
Gesellschaft.
Welche
Bedeutung
und
Funktion
dabei
auch
der
Aufnahmegesellschaft zukommt, wurde bei der zweitägigen Fachveranstaltung in
den Blick genommen. Die Diskussion bewegte sich im Spannungsfeld von
kultureller Vielfalt und gemeinsamem Wertefundament. In den Fokus rückten
dabei Fragestellungen wie: "Welche Faktoren beeinflussen den inneren
Zusammenhalt einer Gesellschaft? Wo stehen wir heute in der
Einwanderungsdebatte? Bietet Deutschland seinen Migranten Identifikation und Heimat? Welche
Integrationserfolge und welchen Handlungsbedarf gibt es?" Die DHW wurde auf der
Fachveranstaltung von Dimitris Koranis aus Nürnberg vertreten.
DHW-Sektion Stuttgart/Baden-Württemberg
Unternehmertreffen mit dem griechischen Abgeordneten
Theodoros Karaoglou
Zu einem Besuch der griechischen Diaspora in BadenWürttemberg kam der Abgeordnete der Neuen Demokratie
Theodoros Karaoglou. Theodoros Karaoglou wird in
Thessaloniki gewählt und ist Mitglied des ständigen
Ausschusses
für
die
Diaspora
des
Parlamentes
Griechenlands. In dieser Eigenschaft wünschte er sich auch
die unternehmerisch tätigen Griechen in Deutschland zu
treffen, was im Kreise der DHW in Stuttgart realisiert wurde.
Im Gespräch wurden verschiedene Themen in Bezug auf
die Wirtschaftskrise und deren Überwindung besprochen.
Zentrales Thema war dabei die Rolle der Diaspora in
Deutschland und die Möglichkeiten der Förderung der
deutsch-griechischen
Handelsund
Wirtschaftsbeziehungen zur Stärkung und Entwicklung der
griechischen Wirtschaft.
„Integration durch Ausbildung“ – DHW unterstützt Aktion
des Bundesministeriums für Wirtschaft in Stuttgart
Ende November fand eine Veranstaltung „Integration durch
35
Ausbildung“ unter Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und in
Kooperation mit der Handwerkskammer Region Stuttgart, der Deutsch-Hellenischen
Wirtschaftsvereinigung
(DHW)
und
der
Kroatischen
Wirtschaftsvereinigung
in
Stuttgart
statt.
In
seiner
Eröffnungsrede
unterstrich
Heinz
Ackermann
vom
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Sinn und
Zweck
der
Veranstaltung:
„Die
Verbesserung
der
Berufausbildungssituation ist ein vorrangiges Ziel des Nationalen
Integrationsplans der Bundesregierung. Die Politik des BMWi im
Bereich „Integration durch Ausbildung“ hat zwei vorrangige Ziele:
Wir wollen Unternehmerinnen und Unternehmer mit
Migrationshintergrund
zur
Schaffung
von
mehr
Ausbildungsplätzen bewegen und zur deutlichen Verbesserung
der
Ausbildungssituation
von
jugendlichen
Migranten
beitragen...Jedes Jahr starten zwei Drittel eines Altersjahrgangs (ca. 550.000 Jugendliche) mit einer
dualen Ausbildung erfolgreich ihr Berufsleben. Hierbei wünschen wir uns mehr Jugendliche mit
Migrationshintergrund.“ An der Veranstaltung nahmen 120 Schüler mit Migrationshintergrund aus
Haupt-, Real- und Berufsschulen sowie Unternehmer und Fachleute aus dem Bereich Übergang
Schule/Beruf teil. Jugendliche, Lehrer, Eltern, Unternehmer,
Ausbildungsverantwortliche der Kammern und Vertreter
von ausländischen Vereinen informierten sich über die
Bedeutung der Dualen Ausbildung für die berufliche
Zukunft und Integration von Jugendlichen und die Chancen
dadurch
auf
den
deutschen
und
europäischen
Arbeitsmarkt. Alle Anwesenden hatten Gelegenheit, sich
untereinander auszutauschen und gemeinsam Strategien
zur Verbesserung der Integration durch Ausbildung aus
ihrer Sicht vorzuschlagen. In Anwesenheit des Kroatischen
Generalkonsuls, des Griechischen Konsuls und der
Ministerialrätin für Schule, Sport und Jugend in BadenWürttemberg folgten nach den Grußworten der
Organisationspartner auf dem Podium Gesprächsrunden. Es kamen betroffene Personengruppen
(Schüler, Auszubildende, Ausbilder sowie Akteure in den Projekten und den Regelinstitutionen) auf
die Bühne und berichteten aus der Praxis. Die Teilnehmer verfolgten die Interviews mit großer
Aufmerksamkeit und die daraus resultierende positive Stimmung und Begeisterung setzte sich im
weiteren Verlauf bis zum Ende der Veranstaltung fort. Am Nachmittag informierten sich die Teilnehmer
über Ausbildungsangebote bei den Info-Tischen der Veranstaltungsorganisatoren und der
Unternehmen. Bei den Workshops hatten Schüler die Gelegenheit, sich über ihre
Bewerbungsaktivitäten und ihre Ausbildungspotentiale auszutauschen und Verbesserungsvorschläge
zu erarbeiten. In einem anderen Workshop konnten Unternehmer mit Migrationshintergrund über die
Ausbildung im eigenen Betrieb diskutieren und Vorschläge zur Erhöhung ihrer Ausbildungstätigkeit
formulieren. Am Ende der Veranstaltung wurden die Ergebnisse vorgestellt. „Auch diese
Veranstaltung hat gezeigt, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund eine gezielte Beratung und
Unterstützung bei ihrer Berufsorientierung und bei ihrer Suche nach einer Ausbildungsstelle
brauchen“, betonte Christina Alexoglou-Patelkos, Leiterin des DHW-Projektes „Brücke zur Ausbildung
und Integration“. Von den Unternehmern mit Migrationshintergrund kam der Vorschlag, eine
Beratungsstelle in Stuttgart zu etablieren, die ihnen gezielt alle nötige Informationen zum Thema
Ausbildung geben und ihnen direkte Ansprechpartner bei Kammern, Agenturen für Arbeit und andere
Organisationen benennen könnten. „Die Deutsch-Hellenische Wirtschaftsvereinigung hat sich auch
bei dieser Veranstaltung als ein wichtiger Partner und Hauptakteur in Sachen Förderung der
Ausbildung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund und Erhöhung der Ausbildungsbeteiligung von
Unternehmen mit Migrationshintergrund diesmal in Stuttgart und Umgebung dargestellt. Mit den
Veranstaltungspartnern wird die DHW regionale Akzente setzen damit alle ausländischen Gruppen insbesondere die griechischen Landsleute in Stuttgart - ihre beruflichen Chancen durch Ausbildung
erkennen, in stärkerem Maße nutzen und den Zugang zum Arbeitsmarkt finden“, unterstrich Petros
Tsarnos von der DHW-Sektion Baden-Württemberg.
Besuch des Bundestagsabgeordneten Steffen Bilger in Athen
Auf Initiative des Landesvorsitzenden der Nea Dimokratia in
Baden-Württemberg
und
DHW-Mitglieds,
Anastasios
Vassiliadis, besuchten der Bundestagsabgeordnete Steffen
Bilger (CDU) und eine Unternehmerdelegation der DeutschHellenischen Wirtschaftsvereinigung (DHW) aus Baden
Württemberg die griechische Hauptstadt Athen. Steffen Bilgers
36
Interesse an Griechenland kommt dadurch, dass er nicht nur sehr gute Kontakte zur griechischen
Community seines Wahlreises hat sondern auch Mitglied der Deutsch-Griechischen
Parlamentariergruppe ist. Erstes Ziel des Besuchs war die Zentrale der Deutsch-Griechischen IHK in
Athen. DG-IHK-Geschäftsführer Martin Knapp, ein langjähriger Kenner und Experte der
Wirtschafssituation in Griechenland, setzte sich für eine Zusammenarbeit zwischen DHW und
Handelskammer ein und bat um Unterstützung der griechischen Wirtschaft bzw. um Werbung für
Investitionen bei interessierten deutschen Unternehmen aus Baden-Württemberg. „Griechenland kann
ein Zentrum für Hochtechnologie werden, wenn man
die große Anzahl der hochqualifizierten Fachkräften
kennt. Hinzu kommen das gute Wetter und die damit
zusammenhängende Lebensqualität“, sagte Martin
Knapp. Als Beispiel nannte er ein deutsches HighTech-Unternehmen aus Stuttgart, dass „Robotern
das Sehen beibringt" und inzwischen zwei Drittel
seiner Mitarbeiter – vorwiegend Informatiker und
Mathematiker - in Athen beschäftigt.
Es folgte ein Treffen mit dem Oppositionsführer und
Vorsitzenden der Nea Dimokratia, Antonis Samaras, in der neuen Parteizentrale im Zentrum Athens.
Dieser informierte Steffen Bilger ausführlich über den Standpunkt der Partei zum EU-Memorandum
und den Sparmaßnahmen sowie den Zustand der Wirtschaft in Griechenland und erklärte ihm sein
detailliertes Programm für einen gangbaren Ausweg aus der Krise. Beide Politiker betonten, dass
„gerade in der aktuellen wirtschaftlichen Situation Griechenlands, Institutionen wie die DHW, die aus
Personen mit griechischer und deutscher Bildung und Kultur bestehen und ehrliche Sorge um den
Fortschritt und den Wohlstand in Griechenland aber auch in Gesamteuropa haben, für den
konstruktiven Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und Diplomatie nicht nur prädestiniert sondern auch
unverzichtbar sind. Der Besuch endete in Haidari, einer Großstadt-Gemeinde vor den Toren Athens
und wo auf Einladung des Bürgermeisters Dimitris Maravelias Steffen Bilger die Gelegenheit hatte, die
Meinungen, Sorgen und Probleme von mittelständischen Unternehmern vor Ort zu hören. Dieser
Besuch gab auch einen guten Überblick über die Entwicklung einer lokalen Gesellschaft unter den
neuen Rahmenbedingungen des Gesetzes für die Reform von Städten, Kreisen und
Regierungsbezirken, das mit der letzten Kommunalwahl 2010 in Kraft getreten ist.
DHW-Sektion Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland)
Unternehmer und Migration. 34. Symposium der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte
Einwandererunternehmer sind anders. Sie verfügen über spezifische Vor-, aber auch Nachteile im
Vergleich zu Unternehmern, die im Land ihrer beruflichen Tätigkeit aufgewachsen bzw. ethnisch der
Mehrheitsgesellschaft zuzurechnen sind. Diese Tagung beschäftigte sich mit den besonderen
Vorteilen, die eingewanderte Unternehmer der ersten und zweiten Generation nutzen können, wie den
Rückhalt in ethnischen und familiären Netzwerken, die Möglichkeiten des Wissens- und
Kapitaltransfers aus den Herkunftsländern oder auch die starke Motivation,
Benachteiligungen überwinden zu wollen. Zugleich wurden die Nachteile, wie u. U.
rechtliche und soziale Diskriminierung und kulturelle Differenzen (Sprache,
Religion, etc.) thematisiert. Unter den Referenten waren renommierte
Unternehmer und Wissenschaftler aus Deutschland und dem Ausland dabei.
Sehr interessant waren die Ausführungen von René Leicht und Lena Werner vom
Institut für Mittelstandsforschung der Uni Mannheim. Sie fragten nach den
Marktstrategien von Migrantenunternehmen in Deutschland. Auf Grundlage von
Daten des Mikrozensus und Selbstauskünften untersuchten sie, inwiefern
ethnische Faktoren für die Migrantenunternehmer als ausbeutbare Ressourcen betrachtet werden
können, im konkreten Fall die Spezialisierung auf einen Kundenstamm aus Migranten der eigenen
Ethnie und die Nutzung des Images der eigenen Ethnie zu Vermarktungszwecken. Die Ergebnisse
seien nicht eindeutig ausgefallen, da ethnische Ressourc en zwar durchaus vorteilhaft wirken könnten,
aber sich nur im Falle der türkischen Migranten ein statistisch signifikanter Zusammenhang von
Ethnizität und wirtschaftlichem Erfolg zeigen lasse. Insgesamt
nutzten selbständige Migranten ethnische Zuschreibungen in
geringem Maße. Binnenethnische Orientierung erweise sich als
eine
durchaus praktikable, aber keinesfalls als einzig mögliche oder
den
Erfolg
garantierende
geschäftliche
Strategie
für
37
Migrantenunternehmer. René Leicht (im Bild) kennen wir gut, da er schon auf mehreren
Veranstaltungen der DHW referiert hat und die Ergebnisse seiner Forschungen für unsere Arbeit
immer sehr nützlich sind.
„Aus- und Weiterbildung in Migrantenunternehmen in Hesen“ – DHW unterstützt Hessisches
Wirtschaftsministerium
Immer mehr Unternehmen in Hessen werden von Unternehmern mit Migrationshintergrund gegründet
und
geführt.
Diese
Unternehmen
leisten
einen
wichtigen
Beitrag
zur
Beschäftigung
und
zur
Erhöhung der Anzahl von
Ausbildungsplätzen. Oft bieten sie gerade anderen Migranten eine Arbeitsmarktperspektive und auch
für Jugendliche mit Migrationshintergrund bedeutet ein Ausbildungsplatz in diesen Unternehmen
häufig eine Chance auf eine erste Partizipation am Berufsleben. Das Ministerium für Wirtschaft,
Verkehr und Landesentwicklung in Hessen fördert diese Entwicklung und will darüber die
Öffentlichkeit informieren und dafür mehr Menschen gewinnen. Unter dem Motto „Aus- und
Weiterbildung in Migrantenunternehmen in Hessen“ veranstaltete die Qualifizierungsoffensive des
Wirtschaftsministeriums in Zusammenarbeit mit dem Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur der
Universität
Frankfurt
und
dem
Europäischen
Sozialfonds
eine
Informationsund
Diskussionsveranstaltung, die auch von der DHW-Sektion Mitte unterstützt wurde.
Deutsch-Griechisches Unternehmertreffen
Im September lud die Sektion Mitte zu einem Deutsch-Griechischen Unternehmertreffen im
Restaurant Blau-Gelb ein. Hauptredner war DHW-Präsident und liberaler Europaabgeordneter Jorgo
Chatzimarkakis, der neben Aktuellem aus Griechenland auch zur Wirtschaftskrise berichtete. Im Kreis
von Mitgliedern und Freunden der DHW aus Wirtschaft, Politik, Diplomatie, Medien, Kunst und Kultur
verbrachte die Sektion einen geselligen Abend geknüpft mit Insider-Informationen aus der Politik in
Berlin, Brüssel, Athen und Frankfurt. Alles in allem ein sehr gelungener After-Work-Abend.
„Zusammen erreichen wir mehr! Vielfalt leben – Chancengleichheit fördern – Vereine gründen“ –
Kongress für Migrantinnen und ihre Organisationen
In Frankfurt veranstaltete das Bundesfamilienministerium die Tagung "Zusammen erreichen wir mehr!
Vielfalt leben - Chancengleichheit fördern - Vereine gründen", um Migrantinnen bei der
Selbstorganisation zu unterstützen. Die Veranstaltung richtete sich sowohl an bereits bestehende
Migrantinnenorganisationen als auch an Migrantinnen, die sich zukünftig gerne organisieren würden.
Das Programm der Tagung umfasste die Vorstellung von "Best Practice"-Beispielen erfolgreicher
Migrantinnenorganisationen, einen Vortrag zur Studie "Migrantinnenorganisationen in Deutschland"
mit anschließender Diskussion sowie Workshops zu Themen wie Vereinsgründung, Werbung von
Mitteln, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung. Den Abschluss bildete eine
Podiumsdiskussion mit Vorständen von prominenten Frauenverbänden. Die DHW wurde durch
Unternehmerinnen der Sektion Mitte vertreten.
„Aktiv für Ausbildungsplätze“ – Veranstaltung mit Kroaten und Italiener in Offenbach
Im Rahmen der Bundeskampagne „Aktiv für Ausbildungsplätze“ organisiert das Bundesministeriums
für Arbeit eine Veranstaltungsreihe seit 2009. Diese Veranstaltungen finden abwechselnd mit den
IHKs und ausländischen Unternehmerorganisationen statt. In Offenbach wurde Mitte November eine
Veranstaltung in Kooperation mit der Kroatischen Wirtschaftsvereinigung und der italienischen CGIL
organisiert. Die DHW wurde von Christos Pipsos von der Sektion Mitte vertreten. Auf dem Panel fand
sich eine griechische Friseurmeisterin als Vorbildbetrieb. Zentrale Themen der Veranstaltung waren
die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Arbeitsmarkt, die
Vereinfachung der Zugänge von Jugendlichen mit Migrationshintergrund und Öffnung des Handwerks
für diese Jugendlichen.
DHW-Sektion Rhein-Ruhr
38
SandB Industrial Minerals unterstützt Bildung der Gruppe der börsennotierten griechischen
Unternehmen in der DHW.
Im März des Jahres lud das Unternehmen
SandB Industrial Minerals mit mehreren
Standorten in Deutschland vorwiegend in
NRW zu einem Treffen in Düsseldorf. Hierzu
wurden hauptsächlich große und in
Griechenland börsennotierte Unternehmen,
die Vertretungen oder Dependancen in
Deutschland haben, eingeladen, um die
Gruppe der rein griechischen Unternehmen
in Deutschland zu stärken. Am Treffen
kamen die Manager der Gastunternehmen
mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden und
früheren
Präsidenten
des
Industriellenverbandes Griechenlands, Odysseas Kyriakopoulos, und dem DHW-Präsidenten Jorgo
Chatzimarkakis zusammen. Besprochen wurden Möglichkeiten der Kooperation, der Nutzung von
Synergien und der Förderung der deutsch-griechischen Wirtschaftsbeziehungen besprochen. Unter
den Teilnehmern waren z.B. Aegeanair, Frigoglass, TePro Metall, Aluminco, Mathios Refractories SA,
u.v.a.
Unternehmertreffen Rhein-Ruhr bei der Agentur SIMEION
Das deutsch-griechische Unternehmertreffen Rhein-Ruhr fand Mitte
März in der Agentur für Kommunikation SIMEION in Düsseldorf statt. In
einer sehr lockeren und kommunikativen Atmosphäre trafen sich
Unternehmer, Selbständige und Manager zum gegenseitigen
Kennenlernen, dem Austausch von Erfahrungen und Informationen
sowie
die
Anbahnung
von
Geschäftskontakten. Unterstützt wurde
dies durch die exquisiten Weine und die
qualitativ hochwertigen Oliven, Olivenöle und andere Delikatessen des
griechischen Bodens, die Giorgos Pachiadakis und Nadja Challah für
ihre Gäste ausgesucht hatten und die den kleinen Hunger stillten und
das persönliche Gespräch vereinfachten. Das merkte auch sofort der
Generalkonsul Griechenlands in Düsseldorf, Prodromos Markoulakis, der
der DHW für die Initiative gratulierte und sich eine Wiederholung solcher angenehmen Treffen nicht
nur in Düsseldorf sondern in möglichst vielen deutschen Städten zusammen immer mit deutschen
Geschäftspartnern und Freunden wünschte. DHW-Präsident und FDP-Europaabgeordneter Jorgo
Chatzimarkakis, eigens aus Brüssel für dieses Treffen angereist, bedankte sich bei den Gastgebern
für den tollen und mit soviel Liebe vorbereiteten Abend und berichtete über aktuelle Themen der
Politik und der Wirtschaft aus Brüssel, Berlin und Athen. Stargast des Abends war Kostas
Rapadopoulos, der mit seinem Film „Kamakia – Die Helden der Insel“ auf der diesjährigen Berlinale in
der Reihe „Perspektive Deutscher Film“ nominiert wurde.
„Diversity als Zukunftsaufgabe - Interkulturelle Öffnung von Betrieben“
Unter diesemTitel und im Rahmen des Kompetenzzentrums Pro Qualifizierung – Interkulturelle
Öffnung hat das DGB-Bildungswerk Bund Mitte Mai zu einem Fachgespräch für betriebliche Akteure
eingeladen. Die DHW wurde dort durch das Ausbildungsprojekt vertreten. Dabei ging es um
Integration, interkulturelle Öffnung und Diversity. Hinter „Diversity“ verbirgt sich allerdings viel mehr als
nur ein Modewort. Es geht um funktionierende Strategien für den Umgang mit Vielfalt in Deutschlands
Gesellschaft, für Vielfalt in Unternehmen. In der Bundesrepublik Deutschland leben etwa 15 Millionen
Menschen mit Migrationshintergrund. Dies entspricht fast einem Fünftel der Gesamtbevölkerung.
Dieser Anteil wird sich aufgrund der demographischen Entwicklung in den kommenden Jahren und
Jahrzehnten noch steigern. Im Zuge der Globalisierung und Arbeitnehmendenmobilität sind
Unternehmen vor die Aufgabe gestellt, die notwendigen
Rahmenbedingungen für alle Beschäftigten zu schaffen und
Strategien und Konzepte für den Umgang mit kultureller
Vielfalt zu entwickeln. Im Rahmen des Fachgespräches
wurde eine Plattform geboten Ansätze, Strategien und
Instrumente von Interkultureller Öffnung im Rahmen von Diversity-Strategien in Unternehmen
vorzustellen und zu diskutieren. Dabei standen der inhaltliche Austausch zwischen den
Teilnehmenden, als auch Anregungen durch Experteninputs im Vordergrund.
39
Griechischer
Weinpreis
2011
Vergabe
der
Urkunden
auf
der
Prowein
Die Vergabe der Urkunden des 1. Griechischen Weinpreises fand erstmalig auf dem Stand des DHWUnternehmens NIKOLAOU während der PROWEIN in Düsseldorf statt. Gisela Wüstinger und Martin
Darting übergaben mit kurzen Einführungen und Kritiken die Urkunden
an die verschiedenen Einreicher oder Winzer. Mit dem Wettbewerb
möchten die WINE System AG Einkäufern und Konsumenten eine
qulifizierte Entscheidungshilfe geben. Die Verkostung erfolgte nach dem
EU-anerkannten und bewährten PAR-System, dass eine unabhängige
Bewertungsqualität garantiert. Das Ergebnis ist transparent und beruht
auf einer nachvollziehbaren Dokumentation der Punkteergebnisse. Mit
diesem Wettbewerb soll die Akzeptanz und infolgedessen auch die
Marktsituation des griechischen Weines deutlich verbessert werden.
3. Internationaler Tag der Integration - Gemeinsam lokal und global für Diversity
Auf der Veranstaltung "3. Internationaler Tag der Integration - Gemeinsam lokal und global für
Diversity" am 14.10.11 in Düsseldorf ist auch das Projektteam des DHW-Ausbildungsprojektes dabei
gewesen und hat an zwei sehr interessante Workshops teilgenommen. Diese waren: Der Workshop
„Existenzgründung - die offensive Alternative zur Jobsuche“ unter der Leitung von Herrn Philip
Wittkamp, Stadtsparkasse Düsseldorf, Frau Sandra Koch, NRW-Bank Düsseldorf und Frau Elke
Becht, Arbeitsagentur Düsseldorf, und der Workshop „Technisch gut ausgerüstet! Sichere Jobs durch
den Erwerb des deutschen Meisterbriefes“ unter der Leitung von Herrn Ulrich Brand, Abteilungsleiter
Handwerkskammer Düsseldorf. In letzterem Workshop ging es insbesondere um die Anerkennung der
ausländischen Abschlüsse und auch um die entwicklungspolitische Zusammenarbeit mit
den Herkunftsländern. Die Veranstaltung stand allgemein unter dem Motto "Integration in den
Großstädten und in den Ballungsgebieten am Beispiel des Ruhrgebietes“. Dabei ging es
insbesondere über den Tellerrand hinaus zu schauen und die verschiedenen Integrationskonzepte der
Metropolen New York, Köln und Ruhrgebiet kennen zu lernen. Vorträge zum Thema Integration von
Migranten hielten der OB der Stadt Köln, Jürgen Roters, die Beraterin in Integrationsfragen des
OB von New York, Frau Emira Habbiby Browne und Markus Töns MdL aus
Gelsenkirchen. Interessant war auch der Vortrag von Herrn Cahit Basar, Sprecher des Netzwerks der
Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte in NRW.
DHW-Sektion Rheinland
Die DHW-Sektion Rheinland mit Sitz in Köln hat auch in 2011 die Hauptlast des DHW-Projektes
BRÜCKE ZUR QUALIFIZIERUNG UND INTEGRATION gehabt. In diesem Zusammenhang oblagen
der Sektion und dem zuständigen Vorstandsmitglied für die Betreuung der Projekte,
Gründungspräsident Jannis Bourlos-May, die Aufsicht über dem Projekt, die Betreuung der
Mitarbeiterinnen und die Führung der Gespräche mit lokalen, regionalen und überregionalen Partnern
des Projektes. Dazu ausführlich unter der entsprechenden Rubrik dieses Berichtes.
DHW beteiligt sich am Wegweise der Stadt Köln für die
interkulturelle Berufsorientierung und Elternarbeit
Ein gelungener Übergang von der Schule in den Beruf ist eine
entscheidende Weichenstellung zur sozialen und beruflichen
Integration junger Menschen. Die Eltern spielen hierbei eine
bedeutende Rolle. Bei der Berufswahl ihrer Kinder sind Eltern
nach wie vor einer der wichtigsten Ansprechpartner. Gerade Eltern
mit Zuwanderungsgeschichte gilt es bei der Berufsorientierung der
Schülerinnen und Schüler zu beteiligen. Für Jugendliche mit
Zuwanderungsgeschichte und ihre Eltern bedarf es daher eines spezifischen Angebotes. Die Stadt
Köln hat daher einen Wegweiser herausgegeben, in dem eine Reihe Institutionen über ihre
Unterstützungs- und Beratungsangebote für Jugendliche und Eltern mit Zuwanderungsgeschichte
informiert. Unter diesen Institutionen war auch die DHW und das DHW-Ausbildungsprojekt „Brücke zur
Qualifizierung und Integration“.
40
Berufsbörse „Ausbildung im Handwerk – Für Ihre Zukunft nur das Beste“ in Köln
In Würdigung der engagierten Teilnahme von griechischen Schülerinnen und Schülern bei der 2.
mehrsprachigen Kölner Berufsbörse „Ausbildung im Handwerk – Für Ihre Zukunft nur das Beste!“ in
der Tages- und Abendschule Köln erklärte DHW-Vorstandssprecher Phedon Codjambopoulo
gegenüber der Presse: „Das Eis ist endlich gebrochen. Der vorsichtige, ängstliche und misstrauische
Schüler der griechischen nationalen Schulen ist passé. An der diesjährigen Börse begegneten wir
interessierten, hoch motivierten und disziplinierten Schülern mit Spaß an der beruflichen Ausbildung.
Das erfüllt uns mit Stolz für die bisherigen Bemühungen des DHW-Ausbildungsprojektes „Brücke zur
Qualifizierung und Integration“ und macht uns Mut, diese Arbeit auch in anderen Regionen des
Landes aufzunehmen. Denn das ist einer der entschiedensten Schritte hin zur vollen Integration in
Arbeitsmarkt und Gesellschaft.“ An der Veranstaltung nahmen über 20 Schülerinnen und Schüler von
griechischen nationalen Schulen.
Eltern können mehr! – DHW unterstützt Initiative von Staatsministerin Maria Böhmer zur Rolle des
Elternhauses bei der Berufswahl
In der IHK zu Köln fand Anfang November eine Elternkonferenz unter dem Thema "Eltern können
mehr! Interkulturelle Elternkooperation für Berufsorientierung und Integration" statt. Die Veranstaltung
stand unter der Schirmherrschaft der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Prof. Maria
Böhmer, die auch alle regionalen Netzwerkpartner für interkulturelle Elternarbeit dazu einlud. Anlass
dazu gaben die Zahlen des abgelaufenen Ausbildungsjahres, die einerseits einen positiven Trend
bezeugen. Es wurden mehr Lehrstellenverträge abgeschlossen und der Bedarf an Auszubildenden
nimmt zu. In der stetig wachsenden Gruppe der Jugendlichen mit Migrationshintergrund andererseits
gibt es aber weiterhin großen Handlungsbedarf. Statistisch gesehen trete nur jedes dritte Kind aus
Zuwandererfamilien eine Ausbildung an. Angesichts abnehmender Bewerberzahlen und einem
drohenden Mangel an Fachkräften sei dies besonders bedauerlich. Daher komme es nun darauf an,
diesen Jugendlichen ihre Chancen und Möglichkeiten auf
dem Bewerbermarkt zu vermitteln. Eine Schlüsselrolle
nimmt dabei das Elternhaus ein, betonte Prof. Böhmer und
forderte die Eltern auf: „Wir wollen sie zu Partnern machen“.
Die Eltern seien Vorbilder und Ratgeber bei der
Berufsorientierung ihrer Kinder. Die DHW präsentierte das
DHW-Ausbildungsprojekt auf den "Dialoginseln" und führte
zahlreiche Gespräche mit den Netzwerkpartnern aus dem
Bereich der Elternarbeit zur Berufsorientierung. Im Rahmen
der Zusammenarbeit mit den Griechischen Schulen in der
Region Köln nahmen Frau Elissavet Athanasiou, Direktorin
des Griechischen Lyzeum Köln, und Frau Janna Ourlaki,
Elternbeauftragte, teil. Der Einfluss der Eltern ist bei
Jugendlichen mit Migrationshintergrund in der Berufsorientierung im Vergleich zu den Deutschen
bedeutend höher. Die vorgestellte Studie "Zwischen Ehrgeiz und Überforderung - Bildungsambitionen
und Erziehungsziele von Eltern in Deutschland“ des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag
der Vodafone-Stiftung 2010 bestätigte diese Aussage und wies auf die Notwendigkeit einer intensiven
und insbesondere interkulturellen Elternarbeit hin. Das DHW-Ausbildungsprojekt fördert die
Elternarbeit in den griechischen nationalen Schulen mit dem Ziel, die Schüler im Rahmen der
Berufsorientierung zu unterstützen und Kooperationen zwischen diesen Schulen und der Wirtschaft
aufzubauen.
DHW-Sektion Nord (Sektion Nord – Niedersachsen/ Hamburg/Bremen/SchleswigHolstein)
„IQ vor Ort Nord“ – Transferveranstaltung des Kompetenzzentrums NOBI in Hamburg
Im November 2010 fand in Hamburg eine Transferveranstaltung unter dem Namen "IQ vor Ort
NORD". IQ vor Ort NORD ist ein Teil des bundesweiten IQ-Netzwerks („IQ = Integration durch
Qualifizierung“) in Hamburg. Das IQ-Netzwerk fördert die berufliche Integration von Migrantinnen und
41
Migranten durch Netzwerkarbeit. Das Ziel der Veranstaltung in Hamburg war, die fünfjährige
Projekterfahrung im bundesweiten IQ-Netzwerk vorzustellen. In Zukunft sollen
weitere Netzwerke bis 2014 gebildet werden, um insbesondere dem
demographischen Wandel und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Seitens der DHW nahmen an der Veranstaltung Despina Kazantzidou von der
Sektion Nord am Forum V „Fachkräftemangel versus ungenutzte Potenziale
von Migranten“ und Christina Alexoglou-Patelkos, Projektleiterin des DHWAusbildungsprojektes „Brücke zur Qualifizierung und Integration“, am Forum II
„Migrantenorganisationen als Lotsen der beruflichen Orientierung“ teil. Beiträge von beiden
Teilnehmerinnen wurden in einer speziellen Dokumentation veröffentlicht.
Dr.-Ing. Virginia Green im Plenum der Handelskammer Hamburg wiedergewählt.
Zum wiederholtem Mal wurde Dr.-Ing. Virginia Green,
Geschäftsführerin der ENCOS GmbH Engineering &
Construction & Service in Hamburg, für weitere drei
Jahre ins Plenum der Handelskammer Hamburg
gewählt. Gleichzeitig wurde sie im Amt der
Vorsitzenden des Ausschusses für Innovation der Kammer bestätigt. Das monatlich tagende
„Parlament der Kaufleute“ ist das wichtigste Gremium der Gesamtinteressenvertretung der
gewerblichen Wirtschaft in Hamburg. Für 55 Plätze im Parlament der Hamburger Wirtschaft hatten
sich 80 Kandidaten in elf branchenbezogenen Wahlgruppen beworben. Bei der Wahl gilt das Prinzip:
ein Unternehmen – eine Stimme, unabhängig von der Größe und dem Umsatz. Dr.-Ing. Virginia Green
ist darüber hinaus Mitglied des DIHK-Ausschusses "Industrie und Forschung", Mitglied der
Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg e.V., Mitglied im Verein Deutscher Ingenieure,
Leiterin der Sektion Hamburg in der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung (DHW) und Mitglied
der Deutschen Gesellschaft für Mineralöl und Kohlechemie.
Despina Kazantzidou Ehrengast bei Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Im Dialog“ des niedersächsischen
Ministeriums für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration findet am
8. März und aus Anlass des 100. Jahrestages des Internationalen Frauentages
eine Veranstaltung „Gleichberechtigt – wo stehen wir? Migrantinnen und
Karriere“ statt. Veranstaltungsort ist das Novotel Hannover. Ehrengast der
Talkrunde mit der Sozial- und Integrationsministerin Aygül Özkan ist auch
Despina Kazantzidou, Chefin der Software-Firma UNISOLO GmbH in
Braunschweig. Despina Kazantzidou ist Mitglied der Vollversammlung der IHK
Braunschweig, stellvertretendes Mitglied im Berufsbildungsausschuss der IHK,
Vorsitz im IHK Prüfungsausschuss "Fachinformatiker", Leiterin der Sektion Nord in der DeutschHellenischen Wirtschaftsvereinigung (DHW) und Gründungsmitglied der "Bürgerstiftung" in
Braunschweig.
Tagung „Griechenlands Weg aus der Krise“ in Hamburg
Zu einer Tagung mit dem Titel „Griechenlands Weg aus der Krise“ luden Ende März die
Handelskammer Hamburg, das Generalkonsulat Griechenlands in Hamburg und die DeutschGriechische Juristenvereinigung ein. An der Diskussionsrunde zum Thema Investitionsmöglichkeiten
und die Rolle der deutsch-griechischen Unternehmenskooperationen
nahmen der Vizepräsident der DHW Phedon Codjambopoulo und Dr.
Virginia Green, CEO der Hamburger ENCOS GmbH und
Sektionsleiterin der DHW in Hamburg, teil. Die ENCOS GmbH
unterhält eine Filiale in Griechenland und nutzt dort das qualifizierte
Humankapital vor Ort. In seinem Statement hob DHW-Vizepräsident
Codjambopoulo die Rolle der deutschen Wirtschaft beim Ausbau und
bei der Förderung der deutsch-griechischen Wirtschafts- und
Handelsbeziehungen hervor und zeigte die Möglichkeiten auf, diese
auch unter Einbeziehung der griechischen unternehmerischen Diaspora in Deutschland aktiver zu
gestalten. Er unterstrich gleichzeitig die dafür erforderlichen Bedingungen und erklärte u.a. gegenüber
der Presse: "Wir brauchen in Griechenland gesunde Rahmenbedingungen und Gesetze, die
Transparenz und Fairness garantieren. Wir brauchen aber auch Signale von der griechischen
Wirtschaft und den dortigen Unternehmen, dass sie sich eine Beteiligung der griechischen Diaspora
am Wiederaufbau des Landes wirklich wünschen. "
DHW-Sektion Berlin (Berlin/Brandenburg/ Sachsen)
42
Prof. Christos Joachimides erhält Ehrendoktorwürde der Athener Kunsthochschule
Die Athener Kunsthochschule (Athens School of Fine Arts) hat am 17. März 2011 dem Berliner DHWMitglied Prof. Christos Joachimides die Ehrendoktorwürde verliehen. Im Rahmen der Pflege eines
breitgestellten Dialogs mit Persönlichkeiten der modernen Kunst hat der Senat der Hochschule
beschlossen, den freien Kunstausstellungsmacher Prof. Christos Joachimides zu ehren. In einer
feierlichen Veranstaltung im Festsaal „de Chirico“ erfolgte die Ehrung in
Anwesenheit des gesamten Kollegiums, von Persönlichkeiten aus dem Inund Ausland sowie vielen Studenten. Zu den Laudatoren gehörte u.a. auch
Sir Norman Leon Rosenthal, international renommierter Kunsthistoriker und
Kurator und langjähriger Wegbegleiter von Christos Joachimides.
Internationale Bekanntheit errang Prof. Joachimides insbesondere mit den
Ausstellungen „Zeitgeist“ 1982 und „Metropolis“ 1991. Mit Sir Rosenthal
organisierte er in den Kunstmetropolen der Welt eine Großausstellung nach
der anderen. Sein letztes Meisterwerk war die Ausstellung „Outlook“, ein Panorama der
Gegenwartskunst und eine Plattform für die Kunst der Jahrtausendwende. „Outlook“ war das
Herzstück der „Kulturolympiade“ um die Olympischen Spiele in Athen 2004 und fand von Oktober
2003 bis Januar 2004 statt.
Konstantina Kapellé vertritt die DHW beim 7. Integrationspolitischen Dialog im Bundeskanzleramt in
Berlin
Als Vertreterin der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung nahm Konstantina Kapellé, Mitglied
der Sektionsleitung der DHW-Berlin, am 7. Integrationspolitischen Dialog mit Staatsministerin Prof. Dr.
Maria Böhmer teil. Beim Gespräch im Kanzleramt standen die verbesserte
Anerkennung ausländischer Abschlüsse, die Erprobung von individuellen
Integrationsvereinbarungen sowie die Erarbeitung des Nationalen
Aktionsplans für Integration im Mittelpunkt. Von Seiten der
Bundesregierung wurde bei dieser Gelegenheit der Gesetzentwurf zur
Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener
Berufsqualifikationen
vorgestellt,
die
Einrichtung
einer
Migrationberatungsstelle besprochen und über die Verwendung der bereits
genehmigten Mittel für Integrations- und Alphabetisierungskurse in Höhe von 218 Mio Euro berichtet.
Nach dem Ende der Sitzung im Kanzleramt erklärte Konstantina Kapellé gegenüber der Presse: "Es
war ein sehr wichtiger und fruchtbarer Dialog. Staatsministerin Böhmer hat unseren Wortmeldungen
und Vorschlägen sehr aufmerksam zugehört. Die Regierung hat erneut bewiesen, dass sie am
Voranbringen der Integration stark interessiert ist und hierfür bereit ist, mit den Organisationen und
ihren Vertretern zu reden statt an ihnen vorbei.“ Zum Treffen wurden als Vertreter der griechischen
Diaspora der Verband Griechischer Gemeinden in Deutschland (OEK) und die DHW eingeladen.
Auftaktveranstaltung zum Sonderprogramm "Berufseinstiegsbegleitung Bildungsketten" in Berlin
Das Verhindern von Schulabbrüchen und die Verbesserung der Übergänge von der Schule in die
duale Berufsausbildung sind das Ziel der Bildungsketten-Initiative des BMBF. Eine präventive
Förderung und eine Berufsorientierung, die bereits in der Schulzeit
ansetzen stehen dabei im Mittelpunkt der Betrachtung: Förderbedürftige
Jugendliche werden auf Ihrem Weg bis zum Ausbildungsabschluss
begleitet. Gemeinsam mit den Ländern verzahnt das BMBF hierzu
bewährte Programme und Initiativen. Wesentliche Bestandteile der
(Bildungs-)Kette sind das Sonderprogramm "Berufseinstiegsbegleitung
Bildungsketten", das Berufsorientierungsprogramm (BOP) und das Ausbildungsstrukturprogramm
JOBSTARTER. Die Auftaktveranstaltung zu diesem Sonderprogramm des BMBF fand im Februar in
Berlin statt. Die DHW wurde dort von drei Unternehmerinnen vertreten: Konstantina Kapellé von der
Allianz Hauptvertretung Berlin, Anastasia Müller Inhaberin von PMP Krebs GmbH und Evgenia
Boutalikaki Geschäftsführerin des Hotel Senator Berlin.
JOBSTARTER-Fachtagung Stiftungen & Fundraising im Logenhaus in Berlin
Das Tagungsthema "Bildung gemeinsam gestalten - Transfer
und Nachhaltigkeit sichern" bewegte offensichtlich viele, die sich
in Stiftungen und Projekten für eine verstetigte Berufsbildung
engagieren. Zur JOBSTARTER Fachtagung Stiftung &
Fundraising waren rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in
den großen Saal des AVZ im Berliner "Logenhaus" gekommen deutlich mehr als ursprünglich angenommen. Die DHW wurde
von Christina Alexoglou-Patelkos, Projektleiterin des DHWAusbildungsprojektes vertreten. Als Einstimmung sahen die
Teilnehmer den JOBSTARTER-Film, der eindrucksvolle
43
Erfolgsbeispiele von Projekten zur Ausbildung in Betrieben zeigt. Für Anke Plättner, Korrespondentin
des WDR aus dem ARD Hauptstadtstudio und Moderatorin der Veranstaltung, wies die Tagung eine
Parallele zu einer Szene aus dem Film auf: Ein Maurermeister rät seinem Auszubildenden, einmal
einen Schritt von seinen gerade gemauerten Steinen zurückzutreten und so "das ganze Bild" zu
sehen. "So hilft auch diese Tagung, über den regionalen Horizont der Projekte hinauszublicken und
die gesamte Landschaft der Stiftungsarbeit in der Berufsbildung im Zusammenhang zu betrachten."
DHW-SEKTION METROPOLREGION RHEIN-NECKAR
Investitionen in die Sonne Griechenlands - DHW-Symposion zu aktuellen
Fragen nachhaltiger umweltfreundlicher Investitionen von Know-How und
Kapital in Griechenland
Am 18. November fand das 1. Symposion der DHW in der Metropolregion
Rhein-Neckar in Mannheim statt. Die Veranstaltung erfolgte auf Einladung
durch eine Gruppe von Unternehmern um den Mannheimer Rechtsanwalt Manousos Zoulakis, den
Heppenheimer Demostenes Piperis (ISE GmbH) und den Ludwigshafener Feinkosthändler Georgios
Zacharioudakis (Elixia-Feinkost.de).
Das Auftaktthema ist exemplarisch für die Ziele der DHW, die in der Zusammenführung deutschgriechischer wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Interessen besteht. Eingangs begrüßte RA
Zoulakis die Gäste und überbrachte gleichzeitig die Grüße des DHW-Präsidenten und liberalen
Europaabgeordneten Jorgo Chatzimarkakis sowie des griechischen Generalkonsuls in Stuttgart,
Panagiotis Partsos.
Anschließend erläuterte der Geschäftsführer der ISE GmbH,
Demostenes Piperis, die Entwicklung und das aktuelle Umfeld
der Photovoltaik in Europa und Griechenland. Vergleiche mit
Ländern vergleichbarer Sonneneinstrahlungsmenge wie
Spanien und Italien zeigen dabei einen großen Rückstand
Griechenlands auf. Die Investitionen haben sich inzwischen
allerdings bereits verdoppelt. Dem sehr interessanten und
fundierten Vortrag folgte eine lebendige Diskussion, in der die
entscheidenden Hemmnisse der Vergangenheit zur Sprache
kamen und die in den bürokratischen Hürden (Dauer bis zur
Realisierung eines Projektes in Griechenland bis zu 3,5 Jahre, in Italien regelmäßig ca. 1,5 Jahren),
dem mangelnden Vertrauen in die gesellschaftspolitischen Verhältnisse, den verzögerten
Auszahlungen von Einspeisungsvergütungen durch den stattlichen Strommonopolisten DEI, sowie in
der Beschaffenheit des Stromnetzes die Verluste bewirkt bestanden. Geeignete Areale stehen in
Griechenland allerdings in großer Zahl zur Verfügung und neue Regelungen für
Genehmigungsverfahren werden aktuell umgesetzt und sollen in Kürze für eine Beschleunigung
sorgen. Die bisherigen Investitionshemmnisse für Kapitalanleger bestehen für privat betriebene
Anlagen schon heute nicht. Bei den steigenden Energiepreisen können sie insbesondere in
Griechenland vielmehr eine wichtige Entlastung für viele private Haushalte bewirken, sagt Piperis.
Wissen und Akzeptanz hierum sind in der breiten Bevölkerung allerdings noch nicht angelangt.
Zu berücksichtigen bleibt auch, dass viele effiziente Modultypen Schadstoffe enthalten können und
daher Vorgaben zum sachgerechten Auf- und späteren Rückbau notwendig sind. Das sonstige Vorbild
auf dem Feld, Italien, kennt hierzu keine Vorschriften. Auch eine unkontrollierte Zersiedelung durch
Freilandanlagen gilt es zu vermeiden. Abschließend erfolgte eine Erörterung der aktuellen
Handlungsmöglichkeiten bei einem Glas exquisiten griechischem Wein.
DHW-Sektion Athen (Griechenland)
Auf Wunsch von DHW-Mitgliedern, die entweder ihre Kerntätigkeit inzwischen nach Griechenland
verlegt haben oder zwischen Griechenland und Deutschland pendeln, wurde der Vorschlag
aufgefangen, eine Sektion der DHW in Athen aufzubauen. Inzwischen wurde dieser Gedanken in
2010 und 2011 weiter verfolgt. Die Sektion Athen soll die DHW landesweit vertreten und die
Kontaktstelle für Griechenland sein. Die Sektion der DHW in Athen ist Bindeglied zwischen der
Unternehmerschaft in Griechenland und dem deutsch-griechischen Wirtschaftspotential in
Deutschland sowie für beide Gruppen mit der wirtschaftlich tätigen Diaspora der Griechen weltweit.
44
2.
Wirtschaftsforum
„Regionale
Unternehmenskooperation
zwischen
Griechenland und der Türkei“ in Komotini
Auf Einladung der Zentralvereinigung der
IHKs Griechenlands nahm Pavlos Telidis
von der DHW-Sektion Athen am 2.
Wirtschaftsforum
zum
Ausbau
von
Unternehmenskooperation
zwischen
Griechen und Türken in Komotini teil. Am
Forum nahmen hauptsächlich kleine und mittlere Unternehmen aus den Bereichen Tourismus,
Gastronomie, Möbelindustrie, Baumaterialien, Logistik und Dienstleistungen teil. Neben Vorträgen und
Diskussion gab es auch B2B-Treffen zur Förderung des Handels zwischen beiden Ländern.
Jorgo Chatzimarkakis auf der Jahreshauptversammlung des Verbandes der Griechischen
Lebensmittelindustrie in Athen
Ehrengast der Jahreshauptversammlung 2011 des Verbandes der Griechischen Lebensmittelindustrie
im zentralen Athener Hotel King George war DHW-Präsident Jorgo
Chatzimarkakis. Er betonte bei dieser Gelegenheit, dass Griechenland sein
ganzes Gewicht auf die Exporte und insbesondere auf solche Produkte, die
Bestandteile der Mittelmeerküche bzw. der Kreta-Diät sind, setzen muss. Er
stellte ferner fest, dass Griechenland die Zeit seiner Zugehörigkeit zur Eurozone bislang nicht richtig
genutzt habe. Es habe mehr auf Konsum statt auf Investitionen gesetzt. "Das war nachteilig für
Griechenland, wurde wissentlich und zum Wohle anderer Staaten insbesondere Deutschlands so
hingenommen, eine Tatsache übrigens, die nur wenige Deutsche kennen würden.“
Grußworte sprachen der Präsident des SEVT Evangelos Kaloussis und der Generalsekretär des
Ministeriums für regionale Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit Stefanos Komninos. An der
anschließenden Diskussion zum Thema "Der Ausstieg aus der Krise: die Entwicklung und die Rolle
der Lebensmittelindustrie" nahmen neben DHW-Präsident Jorgo Chatzimarkakis, der Professor für
Finanzen an der Universität Athen und Generaldirektor des Instituts der Griechischen Wirtschaft
(IOBE) Giannis Stournaras sowie der bekannte Journalist Athanasios Papandropoulos,
Ehrenpräsident der Vereinigung Europäischer Journalisten.
„Aufschwung jetzt – Eine Herkules-Heldentat für Griechenland“ – Veranstaltung von 5 internationalen
Kammern mit Horst Reichenbach in Athen
Zu obiger Veranstaltung luden die Deutsch-Griechische IHK in Athen, die
Französisch-Griechische IHK, die Griechisch-Italienische IHK, die
Britisch-Hellenische Handelskammer und die Finnisch-Hellenische
Handelskammer.
Zentraler Gast war der
jüngst ernannte Leiter der
Task Force der EU für
Griechenland, Horst Reichenbach, der erstmals auf
einer öffentlichen Veranstaltung in Griechenland
teilnahm. An der Diskussionsrunde nahmen der
Entwicklungsminister
Griechenlands
Michalis
Chrisochoidis und der Wirtschaftsberater von
Ministerpräsident Papandreou, Giorgos Glynos.
Moderator der Veranstaltung war DHW-Präsident
Jorgo Chatzimarkakis, der auch die Hauptaufgabe hatte, Horst Reichenbach dem griechischen
Publikum vorzustellen. Das Publikum bestand aus Unternehmern, Managern, Politikern, Journalisten
und Selbständigen, alles Mitglieder und Freunde obiger Kammern. Die Veranstaltung fand große
Resonanz in der griechischen Presse und den Medien landesweit.
Am Vortag hatten die Mitglieder und Freunde der DHW in Athen die Gelegenheit in einem von der
Athener DHW-Sektion organisiertem gesellschaftlichen Beisammensein im „Bierhaus Bayern“ DHWPräsident Chatzimarkakis zu treffen und sich mit ihm auszutauschen.
Managers in an economy under crisis – DHW-Präsident
Chatzimarkakis spricht vor griechischen und europäischen
Managern in Athen
Anfang Oktober fand eine Veranstaltung unter dem Titel
„Manager in an economy under crisis“ in Athen statt. Gastgeber
waren die Griechische Gesellschaft für Management, die CECEuropean Managers und die Organisation der leitenden
Angestellten Griechenlands. Im ersten Panel zum Thema „Vor
45
der Wirtschaftskrise 2008 zur Gefahr der Pleite von europäischen Staaten“ nahmen neben dem DHWPräsidenten auch Prof. Yannis Stournaras vom Institut der griechischen Wirtschaft (IOBE) und Prof.
Th. Pelagidis vom Institut makroökonomischer Analytik der Universität Piräus teil. Der Beitrag des
DHW-Präsidenten fand großen Anklang und Beifall. Im Anschluss daran gab er dem bekannten
Athener Journalisten Thanasis Papandropoulos ein ausführliches Interview zur aktuellen Situation
Griechenlands.
DHW-Präsident Chatzimarkakis beim 5. CEO Summit in Athen
Die Veranstaltung wurde durch den
Gesundheitsminister
Griechenlands
Andreas Loverdos eröffnet. Der Gipfel
stand dieses Jahr unter dem Motto
„Doing More With/On Less, the
dividend of trust“ und fand im
zentralen Megaro Mousikis in Athen. Organisator war wie in den Vorjahren der Verband der
Führungskräfte im Management (EDEE) in Zusammenarbeit mit dem Verband Griechischer Industrien
und Unternehmen (SEB), dem Institut der Griechischen Wirtschaft (IOBE) und dem Athens Business
Club. Neben den verschiedenen inländischen Panelisten waren aus dem Ausland als Referenten mit
dabei: Domingo Cavallo, ehemaliger Finanzminister und Außenminister Argenitiniens, Jorgo
Chatzimarkakis, liberaler Europaabgeordneter und DHW-Präsident, Dr. Markus Krall, Senior Partner
von Roland Berger und Erfinder des Projektes „Eureka“ für die Rettung Griechenlands von der Krise,
David Wright, Mitglied der Task Force für Griechenland und schließlich Mike Kanazawa, CEO Dissero
Partners in Oakland California.
2.Deutsch-Griechische Versammlung in Thessaloniki
Am 4. und 5. November 2011 fand in Thessaloniki die 2. Deutsch-Griechische Versammlung (DGV II)
statt, die vom deutschen Generalkonsulat dort im Rahmen der von Bundskanzlerin Merkel und MP
Papandreou begründeten Partnerschaftsinitiative organisiert und federführend durchgeführt wurde.
Die DGV II zielt darauf, die Partnerschaften zwischen deutschen und
griechischen Kommunen zu fördern und das Potential wirtschaftlicher
Zusammenarbeit besser zu nutzen. In Vertretung des DHW-Präsidenten
sollte Vizepräsident Codjambopoulo am wirtschaftlichen Panel der
Versammlung teilnehmen. Doch ein grippaler Infekt machte dies
unmöglich und die DHW wurde dort vom Sektionsleiter der DHW Athen
und Gründungsmitglied Pavlos Telidis vertreten.
Der Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel hatte auf Bitten von Bundeskanzlerin Dr.
Angela Merkel die Konferenz als Vertreter der Deutschen Bundesregierung begleitet. Damit
unterstrich die Bundeskanzlerin die Bedeutung dieser Veranstaltung für die Zukunft der deutschgriechischen
Beziehungen.
Im
Mittelpunkt
standen
Begegnungen
vornehmlich
von
Kommunalpolitikern, insbesondere Bürgermeister von griechischer und deutscher Seite. Aufgrund der
thematischen Anforderungen der griechischen Seite hatte Fuchtel zusätzlich mehrere Fachleute
eingeladen, um dem Informationsinteresse der griechischen Seite umfassend Rechnung tragen zu
können. Deutsche und griechische Unternehmer sowie Verbands- und Kammervertreter hatten die
Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen. Das Ergebnis der vielfältigen Einzelgespräche und win-winbezogenen Zusammenkünfte bewertete Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel insgesamt als „äußerst
ermutigend“. Man habe insbesondere viele konkrete Ideen entwickelt, wie die bislang blockierten
Investitionsprojekte „flottgemacht werden können“. Insgesamt seien 103 solcher Projekte identifiziert
worden, wofür die finanziellen Ressourcen dem Grunde nach vorhanden sind aber wegen vielfältiger
Einzelprobleme nicht auf den Weg gekommen seien. Hans-Joachim Fuchtel: „Die Aktivierung der
Investitionsprojekte in der Größenordnung von mehreren Milliarden EURO kann in der griechischen
Wirtschaft ähnliche Wirkung haben wie die Konjunkturprogramme während der jüngsten
Währungskrise vor 2 Jahren in Deutschland. Dies würde die Lage des griechischen Arbeitsmarktes
sichtbar verbessern und vor allem den Menschen Hoffnung geben.“
MITGLIEDER-SERVICE
Nach einer im Jahr 2008 vereinbarten Kooperation können DHW-Mitglieder zum gleichen Preis wie
BVMW-Mitglieder die sog. BVMW-UnternehmerCard erwerben. So kommen DHW-Mitglieder in den
Genuss zahlreicher Vorteile. Durch die Bündelung der Nachfrage von mehr als 55.000 Unternehmen
können Inhaber der BVMW-UnternehmerCard ein umfangreiches Paket attraktiver Einkaufs- und
Servicevorteile nutzen, die in dieser Form in Deutschland sicherlich einmalig sind. In Verbindung mit
den Kooperationspartnern wurde eine UnternehmerCard erstellt, die bares Geld wert ist. Mit dieser
können DHW-Mitglieder – für geschäftliche und private Zwecke – zu jeder Zeit und an jedem Ort die
46
Serviceleistungen des BVMW in Anspruch nehmen. Die Vorteile auf einen Blick (maßgeblich sind die
zum Zeitpunkt der Nutzung aktuellen Konditionen der Kooperationspartner):
• Bis 2 ct. /ltr. Rabatt auf Dieselkraftstoff für Firmen
• Bis 30% bei Autokauf und -leasing
• Bis 20% Preisvorteil bei Reifen und Ersatzteilen
• 28% Rabatt bei Mobilfunk
• 10% Rabatt bei Paketexpressversand
• Bis 10% Stromkosten sparen
• 20% auf Gema-Gebühren
• Bis 30% bei Mietwagen
Die Unterlagen für die Beantragung der BVMW-UnternehmerCard geht nur über die DHW-Zentrale.
Die Interessenten müssen einen Antrag ausfüllen und
unterzeichnen und der DHW-Zentrale per Post senden. Von dort
aus geht er an das Unternehmen, das die UnternehmerCard
verwaltet.
Erfreulich und sehr lukrativ hat sich hier die enge Zusammenarbeit
mit der Kommission für Außenwirtschaft des BVMW auch im Jahr
2008 entwickelt und dies dank Frau Barbara Bonrath-Kaster. Die
spezielle AW-Newsletter wurde regelmäßig an alle DHW-Mitglieder per Mail weitergeleitet. Dort
werden alle außenwirtschaftlichen Aktivitäten angekündigt. DHW-Mitglieder können sich somit
rechtzeitig informieren und sich den Aktivitäten des BVMW anschließen. Aus mehreren Anfragen oder
Delegationsreisen des BVMW sind inzwischen Werkverträge oder Joint-Venture-Projekte geworden.
Darüber hinaus haben Landesverbände des BVMW Kooperationsverträge mit ausländischen
Verbänden geschlossen, so der Landesverband Sachsen mit der Provinz Hebei in China und der
BVMW
mit
dem
Arbeitgeberverband
von
Warschau
und
Umgebung.
Weitere
Kooperationsverhandlungen sind in Vorbereitung, wie mit dem größten Verband von kleinen und
mittleren Unternehmen von Malaysia. Inzwischen besitzt der BVMW ständige Vertretungen im
Ausland, so z.B. in Dubai China und Indien. Seit über einem Jahr existiert auch eine ständige
Vertretung in Griechenland und im Iran. Damit verfügt der BVMW nunmehr über mehr als 30
Vertretungen in 27 Ländern.
Mit ihren Veranstaltungen, den Jahreskongressen und ihren Publikationen bietet die DHW eine ideale
Werbeplattform nicht nur für ihre Mitglieder sondern auch für alle interessierten Unternehmen.
Deutsche und griechische Institutionen, Banken, Unternehmen u.v.a. haben bisher diese Plattform
genutzt und schätzen gelernt.
Die DHW bietet aber auch durch ihre Treffen eine geeignete Kontaktebene für griechische und
deutsche Unternehmer, Freiberufler und Manager. Hierzu eignen sich in besonderem Maße die
regionalen Sektionstreffen.
ENTWICKLUNG DER ORGANISATION
Mitgliederentwicklung
Auch im letzten Jahr hatten wir eine interessante und erfreuliche Mitgliederentwicklung. Die Zahl der Neuzugänge war deutlich höher als die der Austritte. Neben
kontinuierlichen Zugängen im Laufe des Jahres, konnten die Sektionen in Athen,
Stuttgart, Berlin und Nord durch Aktivitäten und die Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen
unseres Ausbildungsprojektes vermehrte Eintritte verzeichnen. Darüber hinaus muss man an dieser
Stelle betonen, dass auch eine nicht zu verachtende Zahl an Neuzugängen weiterhin über unsere
Homepage und die direkte Ansprache erfolgt. Auch die Kooperationen mit Verbänden sind in dieser
Beziehung von Vorteil.
DHW-Ehrensenat
Im Rahmen des deutsch-griechischen Wirtschaftsgesprächs im
November in Köln wurde der Vizepräsident der Industrie- und
Handelskammer in Thessaloniki, Emmanuel Vlachoyannis, zum Mitglied
des DHW-Ehrensenats ernannt. Er bekam die Ehrennadel der DHW für
seine langjährige Unterstützung von DHW-Aktivitäten und seinen Einsatz
für die Förderung der deutsch-griechischen Wirtschafts- und
Handelsbeziehungen in Thessaloniki und Nordgriechenland.
47
Gleichzeitig
mit
der
Übergabe
des
Deutsch-Griechischen
Wirtschaftspreises 2010 an das Handelsblatt wurde auch der
Chefredakteur von Handelsblatt-Online Sven Scheffler zum Mitglied des
DHW-Ehrensenats ernannt. Damit wurde auch der persönliche Beitrag
von Herrn Scheffler an der objektiven Berichterstattung über
Griechenland in der Krise und die pro-Griechenland-Initiativen des
Handelsblatts gewürdigt.
DHW-Wirtschaftsjunioren
Vassilis Pavegos aus Köln wurde vom Vorstand beauftragt, sich um den Aufbau und die Entwicklung
des Arbeitsausschusses „Wirtschaftsjunioren in der DHW“ zu kümmern. Daraufhin gab es innerhalb
der existierenden Wirtschaftsjunioren ein Brainstorming mit dem Vorstand zwecks Formulierung des
Profils des „Wirtschaftsjuniors in der DHW“ und dessen Vorteile. Anschließend wurden potentielle
Personen angesprochen und ausgewählt, damit spätestens in 2012 die ersten Anläufe gestartet
werden können. Angedacht ist der Aufbau eines Gesprächskreises im Rheinland, der als Vorbild für
die übrigen Sektionen fungieren soll.
Geschäftsstelle
Die DHW hat eine gut funktionierende, gut erreichbare und vielfach
genutzte Geschäftsstelle auf der Bonner Str. 536 in Köln-Bayenthal, nahe
am AB-Kreuz Köln-Süd. Im repräsentativen Konferenzraum mit sehr guter
Infrastruktur (Küche, Essmöglichkeit, WC, etc.) konnten wir nicht nur die
Gäste aus dem In- und Ausland würdig empfangen, sondern hier tagten
auch mehrmals Vorstand, Arbeitskreise und Kommissionen der DHW.
Die Adresse lautet: DHW-Zentrale, Bonner Str. 536, 50968 Köln. Telefon und Telefax sind identisch
wie früher geblieben.
Telefonische, schriftliche oder elektronische Anfragen werden weiterhin schnell und kompetent
erledigt. Den Mitgliedern steht die Geschäftsstelle immer zur Hilfe bereit, um Kontakte zu knüpfen
oder Verbindungen herzustellen. Auch im letzten Jahr hat sich Frau Mavroidakos als emsige Biene
der DHW-Zentrale bewährt und hat immer und jederzeit ihre Dienste der Vereinigung zur Verfügung
gestellt.
Vielen Dank !
48

Documents pareils