Einigung auf neue Koalitionsregierung

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Einigung auf neue Koalitionsregierung
Einigung auf neue Koalitionsregierung- Samaras Vereidigt
Nach den Wahlen am vergangenen Sonntag hat der Parteichef der „Nea
Dimokratia“, Antonis Samaras, dessen Partei die stärkste politische Kraft
darstellt, im Rahmen des Mandats zur Regierungsbildung, das er vom
Staatspräsidenten Karolos Papoulias erhielt, Gespräche mit den
Parteichefs der PASOK Evangelos Venizelos und der Demokratischen
Linke Fotis Kouvelis begonnen. In diesem Rahmen gab es verschieden
Treffen zwischen Samaras und den Parteichefs der anderen Parteien,
darunter auch mit dem Chef der SYRIZA, Alexis Tsipras. „Das Land
braucht sofort eine Regierung“, sagte Samaras und fügte hinzu, diese
Regierung müsse aus so vielen Parteien wie möglich bestehen. Am
Ende haben sich die Konservativen unter Antonis Samaras, die
Sozialisten von Pasok und die „Demokratische Linke“ auf die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit
verständigt. Samaras ist gestern als neuer Premierminister vereidigt worden. (Arch.Pn.).
Porträt des neuen Premierministers
Der neue griechische Premierminister, Antonis Samaras, ist am 23. Mai 1951 in
Athen geboren. Er studierte Wirtschaftswissenschaften an den renommierten
Universitäten Amherst-College und der Harvard Business School in den USA. Mit
26 Jahren wurde Samaras 1977 ins Parlament gewählt und war bis 1993
Abgeordneter der Partei Nea Dimokratia (ND) im Wahlbezirk Messinien auf dem
Peleponnes. 1989 wurde er in das Amt des Wirtschaftsministers eingesetzt und
diente vom November 1989 bis Februar 1992 als Außenminister den jeweiligen
Regierungen der ND. 1993 gründete Samaras die Partei „Politiki Anixi“ (Politischer
Frühling) und wurde im selben Jahr zum Abgeordneten gewählt. Samaras blieb
Parteivorsitzender der „Politiki Anixi“ bis zu deren Auflösung in 2004. Danach kehrte
er zur ND zurück und wurde Europa-Abgeordneter. 2007 zog er erneut ins
griechische Parlament ein und erhielt im Januar 2009 den Posten des
Kulturministers in der Regierung von Kostas Karamanlis. Im November 2009 wurde
er zum siebten Präsident der ND von den Parteimitgliedern gewählt. Samaras ist
verheiratet und hat zwei Kinder. (So.K.).
ND gewinnt die Wahlen
Das Innenministerium hat am Montag die offiziellen Wahlergebnisse der
Parlamentswahlen bekanntgegeben, die am vorigen Sonntag stattgefunden haben.
Sieben Parteien sicherten ihren Einzug ins Parlament. Als stärkste Partei ist die
Nea Dimokratia (ND) von Antonis Samaras mit 29,66 Prozent der Stimmen und
129 Sitzen hervorgegangen. Die radikale Linke (SYRIZA) unter Alexis Tsipras
belegte den zweiten Platz mit 26,89 Prozent der Stimmen und 71 Sitzen, gefolgt
von PASOK des ehemaligen Finanzministers Evangelos Venizelos mit 12,28
Prozent und 33 Sitzen. Für die „Unabhängigen Griechen“ votierten 7,51 Prozent
(20 Sitze), während die rechtsextreme Chryssi Avgi (Goldene Morgenröte) ihre
Wahlstärke mit 6,92 Prozent und 18 Sitzen behielt. Die Demokratische Linke
(DIMAR) unter Fotis Kouvelis erzielte 6,26 Prozent der Stimmen (17 Sitze) und die Kommunistische Partei 4,5
Prozent (12 Sitze). Die orthodoxe Volkssammlung LAOS und die Grünen erhielten jeweils 1,58 und 0,88 Prozent
der Stimmen und verpassten damit die Drei-Prozent-Marke, bzw. sind nicht im neuen Parlament vertreten. Die
Stimmenthaltung betrug 37,53 Prozent und war höher als bei den Wahlen vom 6. Mai. In seiner ersten
Stellungnahme am Sonntagabend hob Samaras hervor, dass sich das griechische Volk mit seiner Stimme für den
Verbleib Griechenlands in der Eurozone und der EU entschieden habe. Der Vorsitzende von SYRIZA, Alexis
Tsipras, stellte klar, seine Partei werde nicht an einer Koalitionsregierung teilnehmen, sondern die Rolle der
stärksten Oppositionspartei ausfüllen. (So.K.).
Griechenland zum Mitglied des zwischenstaatlichen Ausschusses der UNESCO für die
Erhaltung des immateriellen Kulturerbes gewählt
Griechenland wurde zum ersten Mal als Mitglied des aus 24 Mitgliedern
bestehenden zwischenstaatlichen Ausschusses der UNESCO für die
Erhaltung des immateriellen Kulturerbes für eine Amtszeit von vier Jahren
gewählt. Die Wahl fand nach dem Abschluss der Arbeiten der 4.
Generalversammlung, des obersten Organs dieses Ausschusses, vor
zehn Tagen in Paris statt. Dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung
des immateriellen Kulturerbes als lebendigen Bestandteils der Kultur
(Tanz und Theater, Musik, mündliche Literaturformen, darstellende
Künste, Traditionen und Ausdrucksformen, Wissen und Fertigkeiten,
Sprachen, Sitten und Bräuche) sind 143 Staaten beigetreten. Dieses
Übereinkommen fördert das Gefühl von Identität und Kontinuität, das von
einer Generation an die nächste weitergegeben wird, durch internationale Zusammenarbeit und gegenseitige
Wertschätzung auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene. Die Teilnahme Griechenlands an dem
Ausschuss stellt einen viel versprechenden neuen Weg dar. Das Ministerium für Kultur und Tourismus hat
angekündigt, alle notwendigen Maßnahmen treffen zu wollen, um zum Schutz des immateriellen Kulturerbes
weltweit beizutragen. (A.Pap.).
Antike Kunstschätze in der Nähe von Skiathos gefunden
Eine große Anzahl von archäologischen Fundstücken wurde während der an der Insel
Skiathos geführten archäologischen Unterwasserforschung unter der Überwachung vom
Griechisch Ephorat für Unterwasseraltertümer ans Licht gebracht. Die Expedition fand
von 14 bis 25 Mai in verschiedenen Bereichen einschließlich des alten Hafens von
Skiathos statt. Im alten Hafen von Skiathos wurde ein antiker Wellenbrecher entdeckt.
Keramische Schalen und hauptsächlich vereinzelte Stücke von Amphoren wurden auch
im Meeresbereich rund um das venetische Bourtzi-Schloss und im alten Hafenbecken
gefunden. In der Gegend Tarsanades und an der Platanias-Bucht wurden von
spezialisierten Tauchern Teil Schiffbrüche der späten römischen Zeiten entdeckt. In
engem Abstand vom alten Hafen wurde auch ein Schiffbruch gefunden, der auf die
byzantinische Zeit zurückgeht. (Des.V.)
Fußball-Europameisterschaft 2012: Griechenland spielt gegen Deutschland im Viertelfinale
Die griechische Fußball-Nationalmannschaft qualifizierte sich für das
Viertelfinale der Europameisterschaft 2012, die in Polen und der Ukraine
ausgetragen wird. Sie besiegte am vergangenen Samstag die
Nationalmannschaft von Russland im Stadion von Warschau mit 1:0 und
sicherte sich den zweiten Platz in der Gruppe A. Das entscheidende Tor
für Griechenland erzielte Giorgos Karagounis in der zusätzlichen Spielzeit
der ersten Halbzeit. Griechenland, das der Außenseiter der Partie war,
spielte mit Leidenschaft und Taktik und schaffte es, die als „Favorit“
geltende Mannschaft von Russland zu bezwingen. Am Freitag tritt die
griechische Mannschaft gegen die deutsche Elf an. Beide Mannschaften
werden kämpfen, und der Sieger wird sich für das Halbfinale qualifizieren. (Arch.Pn.).
„Discover True Greece“
Discover True Greece ist eine neue Initiative der Griechischen Zentrale für Fremdenverkehr, die in
Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kultur und Tourismus und Vertretern der Reisebranche ins Leben
gerufen wurde. Eine neue, web-basierte Plattform wurde in die bestehende Kampagne eingegliedert und zielt
darauf ab, die positiven Aspekte von Griechenland als Reiseziel zu beleuchten. Die Kampagne nutzt soziale
Medien, um positive Nachrichten von verschiedenen Artikeln, offiziellen Erklärungen und echten Zeugnissen zu
verbreiten, die darauf hinweisen, dass Griechenland unbestreitbar eines der größten Reiseziele der Welt bleibt.
(N.Pas.).
Benefizveranstaltung zu Gunsten der Hilfsorganisation DESMOS in Wien
Das Gartenbaukino in Wien zeigte gestern in einer Benefizpremiere zu Gunsten der griechischen
Hilfsorganisation DESMOS den Dokumentarfilm „Smyrna. The Destruction of a Cosmopolitan City, 1900-1922“
der Regisseurin Maria Illiou. Ausgangspunkt dieser Dokumentation der preisgekrönten griechischen Regisseurin
ist die zu Beginn der 20er Jahre erfolgte Zerstörung der Stadt Smyrna (heute Izmir). Maria Illiou sowie die
Mitbegründerin von DESMOS Ekavi Valleras waren bei der Premiere
anwesend. DESMOS ist eine im vorigen Januar von fünf berufstätigen
Athenerinnen gegründete Hilfsorganisation, die mittels Internetplattform
überzählige und vor Ort zur Verfügung gestellte Dienstleistungen und
brauchbare „Wegwerfgüter“ sammelt und gezielt an bedürftige
Sozialeinrichtungen verteilt. DESMOS‘ Mission ist es sicher zu stellen, dass
jede Spende dort, wo sie am dringendsten benötigt wird, zum Einsatz
kommt und den höchsten Sinn und Nutzen stiftet. Organisator der
Veranstaltung war „Echo100plus“, eine österreichische Privatinitiative. Die
Bemühungen von Echo100plus zielen darauf ab, bereits bestehende und
effizient arbeitende Hilfsorganisationen in Griechenland zu stärken. (So.K.).
Die Sommer-Veranstaltungen des Europäischen Kulturzentrums von Delphi
Das Europäische Kulturzentrum in Delphi (ECCD) hat das Programm der
Veranstaltungen für den Sommer angekündigt. Das Programm enthält Symposien,
Musik- und Theater-Workshops, Seminare, Theateraufführungen und eine
Ausstellung visueller Kunst. Im Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltungen steht ein
internationales Symposium mit dem Titel „Universitäten in Europa: Von Platons
Akademie zur Bologna-Charta“. Das Symposium wird am 6. Juli von der
Vorstandsvorsitzenden des ECCD Helene Glykatzi-Ahrweiler eröffnet. Die
Akademikerin und Historikerin Glykatzi-Ahrweiler lebt in Paris und wird als ByzanzSpezialistin angesehen. Vom 2. bis zum 5 Juli wird ein weiteres internationales
Symposium mit dem Thema „Flavische Literatur und ihre griechische Vergangenheit“
stattfinden. Das Kunstprogramm beginnt am 7. Juli mit einem Konzert des in Brüssel
ansässigen „Danel Quartetts“, das klassische Werke im antiken Theater von Delphi präsentieren wird, und einer
Ausstellung mit Werken der bildenden Künstlerin Opy Zouni. (So.K.).
GR-Aktuell Redakteure und ihre unvergesslichen Urlaubserfahrungen
In der Burgstadt von Monemvasia (1)
Eine Burg am Meer, venezianisch und byzantinisch geprägt, ist Monemvasía,
ein malerisches und mittelalterliches Städtchen am süd-östlichen Zipfel des
Peloponnes, das früher als das Gibraltar von Griechenland galt. Es liegt auf
einem mächtigen Felsklotz, der schon seit dem Mittelalter über eine Brücke mit
der modernen Stadt auf dem Festland verbunden ist und eine atemberaubende
Aussicht auf die lakonische Küste der Halbinsel Peloponnes hat. Monemvasía
ist das wichtigste Reiseziel für diejenige, die auf der Suche nach Romantik und
Magie sind und es gehört bestimmt zu den schönsten Punkten Griechenlands.
Sie gliedert sich auf eine gut erhaltene Unterstadt am Meer und eine auf dem
Felsen gelegene Oberstadt, von der fast nur noch die Außenmauern und
Ruinen erhalten sind. Überhaupt nicht überraschend ist es, dass abgesehen
von seiner Heimatstadt, Monemvasia als Inspirationsort des großen griechischen Dichters Giannis Ritsos galt. In
der Unterstadt sind die meisten Gebäude heute sorgfältig restauriert, die eine romantische aber dennoch
bezahlbare Unterkunft und Gastronomie anbieten. Jeder Besucher kann nach einer strapaziösen
Besichtigungstour der Oberstadt ein schattiges Plätzchen zum Ausruhen in einem der einladenden Cafés und
Tavernen finden. Viele von ihnen verfügen auch über eine Terrasse, die einen fantastischen Blick auf die
Stadtmauer und aufs Myrtoische Meer (Myrtoon Pelagos) bietet. Die Erfahrung eines Aufenthalts in der Burgstadt,
mit der malerischen und historischen Landschaft, der Meeresbrise, dem exquisiten Geschmack der lokalen
Produkte und der Gastfreundschaft der Einheimischen wird Ihnen auf jeden Fall Lust machen, sich von Ihrem
nächsten Urlaub auf der schönen Monemvasia zu träumen. (N.Pas.).
Unbekanntes Griechenland:
Das besondere Erlebnis (141)
Griechische Produkte mit geschützter Ursprungsbeteiligung (11)
Masticha
Die griechische Küche kann auf eine sehr reiche Tradition zurückblicken, denn bereits in der Antike findet man Elemente, die
die griechische Küche auch heute noch prägen. Die berühmte Mittelmeer-Diät besteht aus bestimmten Lebensmitteln, wie
Gemüse, Salat, Obst, Fisch, Olivenöl und Rotwein, die im Mittelmeerraum und besonders in Griechenland verwendet werden.
Griechenland beweist sich mit seiner Vielzahl von Produkten hoher Qualität als ein Paradies für Feinschmecker. Heutzutage
haben bereits 85 griechische Produkte das Etikett der geschützten Ursprungsbezeichnung (g.U., griechisch ΠΟΠ).
Masticha oder Mastixgummi von Chios ist das kristallenze Harz der MastixPistazienbäume (Pistacia lentiscus) und wird ausschließlich auf der griechischen
Insel Chios produziert, wo er seit Jahrtausenden die Quelle eines Großteils des
Reichtums der Insel ist. Im Juni wird die Rinde der Pistazienbäume angeritzt, so
dass das Harz auslaufen kann. In den Handel kommt Mastix als Mastix electa
(hellgelb, erbsengroß), Mastix naturell (bräunlich) und Mastix Bombay (sehr
dunkel).
Mastix hat eine rätselhafte Substanz, da man Masticha gleichzeitig als Gewürz,
Weihrauch und Medikament benutzen kann, mit nachgewiesener günstiger
Wirkung bei Magengeschwüren und anderen Magenbeschwerden und für die
Mundhygiene. Sein einzigartiger Geschmack bietet sich sowohl für süße als auch
pikante Gerichte an und wird deshalb als Gewürz vielseitig benutzt.
Der Mastixgummi passt wunderbar zu allem, von Zitrusfrüchten über Tomaten und Schokolade bis hin zu Cremes
und Joghurt. Um es zu benutzen, muss man es zuerst in einem Mörser zerreiben, entweder mit etwas Salz (für
pikante Gerichte) oder mit Zucker (für Süßspeisen).
Verwendet wird Mastix nicht nur als Würzmittel, sondern auch in der Kosmetik und als natürlicher Kleber. Und
nicht zu vergessen, als dominantes Aroma im Masticha, einem Alkoholgetränk, der ähnlich dem Ouzo in
Griechenland getrunken wird. (V.Spyr.)
GRIECHENLAND AKTUELL ist ein wöchentliches deutschsprachiges Magazin über das politische, wirtschaftliche und
kulturelle Geschehen in Griechenland. Herausgeber ist das Generalsekretariat für Information der griechischen Regierung.
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