Das Thema Gebrauchtwagen gewinnt auch im Flottenmanagement
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Das Thema Gebrauchtwagen gewinnt auch im Flottenmanagement
Rückläufer Das Thema Gebrauchtwagen gewinnt auch im Flottenmanagement erheblich an Bedeutung. Immer mehr Unternehmen sprechen vom professionellen GW-Management. D er Aufstieg von Franka Zellerer an die Spitze von ASL fiel gleich in zweifacher Hinsicht aus dem Rahmen. Allein die Tatsache, dass eine Frau die Geschäftsführung eines führenden FlottenmanagementDienstleisters übernahm, lässt aufhorchen. Wie in nahezu allen Branchen sind auch bei Leasing-Anbietern und Fuhrparkspezialisten weibliche Führungskräfte die Ausnahme und nicht die Regel. Doch auch der berufliche Werdegang von Franka Zellerer ist ungewöhnlich. Vor ihrer neuen Position war die ASL-Managerin nicht für Finanzen oder Vertrieb, sondern für den Gebrauchtwagenkauf von ASL verantwortlich – eine Aufgabe, die sie auch als Geschäftsführerin fortsetzen wird. „Ich bin eine Frau mit Benzin im Blut“, verriet sie unlängst im Autoflotte-Interview im März 2002. Zellerers Karriere markiert den Bedeutungswandel des Gebrauchtwagenverkaufs im Flottenmanagementgeschäft. Früher war für diesen Bereich eine nachgeordnete Abteilung verant- Autoflotte 11/2002 Coverstory 19 wortlich, die ihre Hauptaufgabe in der fristgerechten Einhaltung von BuyBack-Vereinbarungen sah. Mit der Rückgabe von geleasten und gemieteten Fahrzeugen an Hersteller oder Händler nach Ablauf der Vertragszeiten war das Versprechen an Flottenkunden, dass sie nicht das Vertriebsrisiko tragen müssen, hinreichend erfüllt. In einzelnen Fällen wurden die Pkw auch an Leasingnehmer, die das Fahrzeug nach Vertragsende weiternutzen wollten, oder an die eigenen Mitarbeiter als preisgünstiges Incentive verkauft, was angesichts der wechselnden Marktpreise nicht ohne Risiko war. Angestellte, die einen relativ hohen Restwert begleichen sollten, könnten sich düpiert fühlen. Heute kann es sich kaum noch ein Marktteilnehmer leisten, Vermarktung und Vertrieb von Rückläufern als unvermeidliches Folgegeschäft zu betreiben. Stattdessen wird allenthalben vom professionellen Gebrauchtwagenmanagement gesprochen, das den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs im Auge hat. Bereits beim Einkauf wird auf eine optimale Restwertentwicklung geachtet. Stärker denn je brauchtwagen-Markt weigern sich Hersteller und Händler immer häufiger, die gewünschten Restwerte zu garantieren, die Flottenbetreiber drohen auf ihren Fahrzeugen sitzen zu bleiben. Obendrein haben viele Autokonzerne ihre Verkaufspolitik aufgrund aktueller Sparzwänge spürbar verschärft. Vorbei sind die Zeiten, als die Fuhrparkdienstleister mit großzügigen Rabattierungen und Werbekostenzuschüssen rechnen durften. „Heute müssen wir zehn bis fünfzehn Prozent mehr für die Fahrzeuge zahlen“, klagt Jörg Wissemann, Direktor Marketing und Vertrieb von Autovermieter Hertz. Aktuelle Markttrends erschweren zusätzlich das Geschäft: So bevorzugen viele Flottenkunden im Augenblick Dieselfahrzeuge, die nur im Unterhalt, nicht aber in der Anschaffung einigermaßen preiswert sind. Alles Mehrkosten, die durch ein professionelles Gebrauchtwagenmanagement kompensiert werden müssen. Markenunabhängige Marktteilnehmer wie ALD, ASL oder LHS haben vorzugsweise am Rande von Ballungsräumen wie Berlin, München oder das Ruhrgebiet Gebrauchtwa- steht der Gebrauchtwagenkäufer im Fokus der Marktstrategen: Vom Volumen her ist der Second-Hand-Fahrzeugmarkt mit 7,25 Millionen Besitzumschreibungen (2001) längst doppelt so groß wie der Neuwagenmarkt mit 3,37 Mio. Zulassungen, wie das Kraftfahrtbundesamt (KBA) in Flensburg ermittelte. Angesichts der gegenwärtigen Überkapazitäten und dem damit verbundenen Preisverfall auf dem Ge- Franka Zellerer, ASL-Geschäftsführerin, steht für den Bedeutungswandel des Gebrauchtwagenmanagements. Autoflotte 11/2002 genzentren errichtet, wo sie ihre Rückläufer an professionelle Wiederverkäufer veräußern. Anders die meisten Herstellertöchter: Sie platzieren ihre Second-Hand-Angebote mit Zusatzgarantien und Finanzierungsangeboten weiterhin im Vertragshandel. Was heute offenbar nicht mehr ausreicht: Dem Beispiel von Konzernriese DaimlerChrysler, der kürzlich in Eching bei München die Gebrauchtwagenhandelstochter Motormeile eröffnete, wollen jetzt auch andere Pkw-Hersteller wie VW folgen. Diese neuen Retailer sollen unter anderem auch die Rückläufer der Flottentöchter bündeln. Und Flaggschiffe in einem wiederbelebten Gebrauchtwagenmarkt sein: Die 7,4 Mio. Besitzumschreibungen, die EurotaxSchwacke für das laufende Jahr prognostiziert, werden allenthalben als Indiz gewertet, dass die Talsohle Dank rückläufigem erreicht, wenn Neuwagenmarkt wird nicht gar durches zur Stabilisierung schritten ist. „Wir des GW-Markts erwarten angekommen. sichts des rückläufigen Neuwagenverkaufs eine Stabilisierung des Gebrauchtwagenmarkts“, bestätigt die ASL-Chefin Zellerer. Egal ob markenabhängig oder nicht, auf den Vertrieb über das Web mag kaum ein Anbieter verzichten – sei es über eigene Homepages oder professionelle Verkaufsbörsen wie www.autoscout.de bzw. www.mobile.de: Weil Zusatzkosten für Zeitungsanzeigen und Direct Mailings, wie sie im stationären Geschäft üblich sind, wegfallen, können zehn bis 15 Prozent höhere Margen erzielt werden. Der Weg zum Endverbraucher ist dann nicht mehr weit: Trotz des neuen Gewährleistungsrechts, das eine mindestens einjährige Garantie für den Verkauf von „Gebrauchten“ durch den professionellen Handel vorschreibt, wagen sich einige Marktteilnehmer an diese neue Zielgruppe heran oder haben dies in naher Zukunft vor. „Wir müssen jede Option prüfen“, gibt Hertz-Manager Wissemann zu bedenken. Der viertgrößte Autovermieter hat laut eigenen Angaben Pläne für eine Endkundenvermarktung in der Tasche. Andere Marktteilnehmer testen Händlerauktionen und -submissionen. Letztere sind öffentlichen Ausschreibungen nachempfunden: Interessierte Retailer geben ein Angebot ab, ohne – wie bei einer Auktion – die Offerten ihrer Mitbewerber zu kennen. Ein wechselseitiges Hochschaukeln der Preise unterbleibt also. Solche Konzepte sind nicht das Ergebnis einer ausgefeilten Strategie, sondern Teil eines vorsichtig tastenden Trial-and-Error-Verfahrens: Coverstory 20 Geht dieses gut aus, entsteht ein neuer reits seit 15 Jahren ihre Fahrzeuge in Vertriebskanal. Läuft es schief, ist der Eigenregie vermarkten, verkaufen Anbieter um eine interessante Erfahneun von zehn Fahrzeugen an den rung reicher. „Wir können jetzt Aukprofessionellen Gebrauchthandel. So tionen besser einschätzen“, kommendeutlich hat sich kaum ein zweiter tiert Wolfgang König, bei Avis Fleet Marktteilnehmer von Buy-Back-Anfür den europaweiten Gebrauchtwageboten emanzipiert. Aber auch Brangen-Verkauf verantwortlich, offenbar chenunternehmen mit geringeren Verwenig erfolgreiche Vorkaufsquoten können Schritt für Schritt stöße ins Versteigeihre neue Stärke auswurde der Vertrieb spielen. „Wir machen rungsgeschäft. Als zusätzliche von Gebrauchtwagen Buy-Back-Geschäfte Optionen stehen der zu einem Markt der von der RestwertkalkuVerkauf von Flottenlation des HandelspartMöglichkeiten. fahrzeugen an die Geners abhängig“, sagt schäftskunden und FirmenmitarbeiMichael Velte, Geschäftsführer der tern offen. Mancher Marktteilnehmer Deutschen Leasing AG in Bad Homsetzt zehn bis 15 Prozent seiner Fahrburg. Wenn diese deutlich nach oben zeuge auf diesem Weg ab. Schritt für abweicht, bestehen die Hessen auf Schritt wurde so der Gebrauchtwaeiner Rücknahmegarantie. genvertrieb zu einem Markt der MögDas kann nur mit eigenständigen lichkeiten mit strategischer Bedeutung Restwertkalkulationen klappen. Die ausgebaut, von dessen Florieren die Zahlen von EurotaxSchwacke und Existenz eines Anbieters abhängen DAT, die jeder Remarketer im Flotkann. tengeschäft für seine Favoriten im So verdient ASL mittlerweile rund Kopf hat, genügen längst nicht mehr fast ein Drittel seines Umsatzes (338 als Grundlage. Gefragt sind PrognoseMillionen Euro) mit Second-HandTools, die Auskunft über die künftige Fahrzeugen. Die Münchner, die beEntwicklung der Restwerte geben. Auch Hersteller-Töchter wie BMWAbleger Alphabet, die weiterhin 90 Prozent ihrer Fahrzeuge mit garantierten Restwerten per Buy-Back abgeben, wollen auf solche Software-Werkzeuge nicht verzichten. Mit seinen Restwertrisiko- und Portfolioanalysen auf Basis von Schwacke-Zahlen hat der Saarbrücker Dienstleister ALG/Bähr & Fess Forecast GmbH hier Pionierarbeit geleistet. Jetzt droht den Saarländern, die kürzlich vom amerikanischen Marktführer ALG übernommen wurden, Konkurrenz vom Bewertungsdienstleister selbst. Auf der Automechanika 2002 stellten die Maintaler ihre neue Software Schwackeforecast vor, die Restwertprognosen für alle großen europäischen Fahrzeugmärkte bietet. Der Nutzer kann sogar entscheiden, inwieweit Sonderausstattungen wie Navigationssysteme oder weitere Einzelheiten wie Fahrzeuglackierung berücksichtigt werden müssen. Im Kampf um den künftigen Käufer kommt es eben auf jedes Detail an. S T E F A N B O T T L E R Af Schon bessere Zeiten gesehen Allenthalben volle Lager und niedrige Preise – der deutsche Gebrauchtwagenmarkt hat schon bessere Zeiten gesehen. „Vor dem nächsten Winter ist keine Marktbelebung zu erwarten“, prognostiziert Olaf Ramin, Marktbeobachter bei DAT, Stuttgart. D och er macht eine Einschränkung. „Vor allem Billigfahrzeuge unter 8.000 € sind derzeit besonders gefragt“. Ein solcher Preis setzt allerdings ein Fahrzeugalter von mindestens fünf Jahren voraus – keine gute Nachricht für Flottendienstleister, die ihre Fahrzeuge häufig schon nach einem, spätestens aber nach drei Jahren in den Markt zurückführen. Am anderen Ende des Spektrums stehen hochwertige Fahrzeuge: Von Einzelfällen wie der S-Klasse einmal abgesehen lässt die Nachfrage hier besonders zu wünschen übrig. „Wer über 30.000 € übrig hat, kauft gleich einen Neuwagen“, sagt Ramin. Poten- zielle Verkaufsschlager dürfen derzeit also nicht durch einen allzu niedrigen Wertverlust glänzen. Wenn darüber hinaus die Fachwelt gute Noten erteilt, sind gute Absatzzahlen garantiert. Das muss gegenwärtig der Ford Focus erfahren, der im Segment Untere Klasse nur mäßige Restwerte erzielt, aber sich allenthalben einer hervorragenden Nachfrage erfreut. Wetten, dass für dieses Fahrzeug beim nächsten Automobil-Index von EurotaxSchwacke wieder höhere Rest- werte gemeldet werden? Ansonsten ist auch für den DAT-Konkurrenten eine Marktbelebung derzeit nicht in Sicht. In den vergangenen drei Jahren sind Gebrauchte den Berechnungen der Maintaler zufolge nur um 1,9 Prozent teurer geworden, haben aber im Schnitt einen 16 Prozent höheren Wertverlust zu verzeichnen. „Autofahren ist gemessen an der allgemeinen Inflationsrate deutlich teurer geworden“, kommentiert der Dienstleister. Auf Basis ihres letzten Automobil-Index Autoflotte 11/2002 (Frühjahr 2002) erwarten die Schwacke-Experten am ehesten einen Aufschwung im Kleinwagenmarkt, wo Ford Fiesta und Opel Corsa die höchsten Wertverluste hinnehmen müssen: Der Kölner ist schon durch ein attraktives Nachfolgemodell abgelöst, der andere hat das Mitte 2003 vor sich. Bei den Mittelklasse-Limousinen liegt die C-Klasse von Mercedes-Benz vor Audi A4 und 3er BMW erstmals seit drei Jahren wieder an der Spitze des Wertindexes. Klassenletzter ist der Ford Mondeo, von dem manche Händler derzeit ähnlich gute Verkaufszahlen wie beim Fokus melden. Einen besonders drastischen Einbruch müssen Fahrzeuge der oberen Mittelklasse melden. Ein Audi A6 verliert in zwei Jahren 11.150 €, ein Opel Omega sogar 12.100 € an Wert. Dumm nur, dass sich für diese Auslaufmodelle, die seit Mitte der 90er Jahre auf den Markt sind, kaum ein Endkunde begeistern kann. In der Oberklasse betragen die durchschnittlichen Zwei-Jahres-Verluste sogar 30.000 €. Angesichts der hohen Steuerbelastungen und Unterhaltskosten finden sich laut Schwacke für einen Audi A8 oder einen 7er BMW im Moment kaum Käufer. Erstmals haben die Maintaler auch Vans in ihren Index aufgenommen. Klare Favoriten sind die Mercedes A-Klasse und Opel Zafira, was angesichts der Gebrauchtwagenvermarktung 2002: ein heikles Geschäft traditionell hohen Wertverluste für Fahrzeuge aus Rüsselsheim eine kleine Überraschung ist. Bei den größeren Modellen fällt der Chrysler Voyager mit einem prozentualen Restwert von nur 61 Prozent nach zwei Jahren völlig aus dem Rahmen. Aber dieses Trendmodell ist in Fahrzeugflotten ohnehin kaum vertreten. S T E F A N B O T T L E R Af ANZEIGE Coverstory 22 Händler stört sich an den weißen Fahrzeugfarben. „Weiß ist eine typische Geschäftswagenfarbe und deswegen nicht sonderlich gefragt“, hat Maasch beobachtet. „Für ein anderes Outfit würde mancher Händler 100 Euro mehr auf den Tisch legen.“ Mit einem ähnlichen Konzept arbeitet ElektronikteileHändler EBV im oberbayerischen Poing. 95 Prozent der rund 140 Firmenfahrzeuge – in der Mehrzahl Modelle des VW-Konzerns – wurden bei Sixt geleast. Ein halbes Dutzend Fahrzeuge sind Eigentum des Unterneh- Und das sagen Fuhrparkchefs Fuhrparkdienstleister sind Outsourcingdienstleister: In keinem Punkt wird dies so deutlich wie in der Übernahme des Vertriebsrisikos. Viele Flottenmanager haben noch nie einen Rückläufer in eigener Person verkauft. D as gilt auch für Markus Kindermann von National Semiconductor in Fürstenfeldbruck. „Wir arbeiten bereits seit 1993 mit Sixt zusammen“, erinnert sich der Fuhrparkchef des Halbleiter-Herstellers. Mit langen Standzeiten müssen die rund 80 Firmenfahrzeuge – meist 5er BMWs – nach ihrer Ausmusterung nicht rechnen. Denn die Pullacher nutzen alle denkbaren Absatzkanäle von Buy-Back-Konzepten bis hin zum Endkundenverkauf übers Internet. Auch Helmut Weißmann, Fuhrparkchef von Philip Morris Deutschland, kann sich nicht an eigenständige Vermarktungsstrategien auf dem freien Markt erinnern. Einzige Ausnahme: „Einige Angestellte, die in die Altersteilzeit gingen, wollten ihren Dienstwagen übernehmen.“ Wogegen der Zigarettenkonzern und sein Flottendienstleister Leaseplan keine Ein- mens. „Fast alle sind ältere Modelle wände hatten. Wegen der hohen Restohne Abnahmegarantie“, sagt EBVwerte, die Leaseplan für die rund 160 Flottenchef Stefan Stadler. Der RetaiFirmenfahrzeuge von Audi, BMW, ler hält diese Fahrzeuge unter andeFord und Opel ansetzte, waren diese rem für Mitarbeiter in der Probezeit Geschäfte für die Philip-Morris-Mitarvor. Wenn diese fünf Jahre alt geworbeiter allerdings nicht sonderlich vorden bzw. über 150.000 km gefahren teilhaft. „Auf dem freien Markt hätten sind, werden sie über Zeitungsinserasie die gleichen Modelle wahrscheinte in den Handel verkauft. lich etwas preiswerter bekommen“, Ganz anders geht MAN vor. Der mutmaßt Weißmann. Lkw-Produzent hat eine Leasing- und Andere Ausnahmen macht TeleFuhrparkmanagement-Tochter, die kommunikationsdienstleister Debis, auch alle Dienstleistungen für die konder die BMWs seiner Geschäftsführer zerneigene Pkw-Flotte selbst vermarktet. „Wir Am Outfit vieler übernimmt. MAN Fiarbeiten mit fünf bis sechs Händlern zusam- Dienstwagen scheiden nancial Service arbeitet men“, erläutert Flotten- sich die Geister und teils mit Buy-Back-Verträgen, teils mit Fahrmanager Konrad die Autos werden zeug-Auktionen. Bei Maasch. „Wenn ein zu „Standuhren“. Letzteren kommen in Fahrzeug ausgemustert der Regel immer die gleichen Händler wird, schreiben wir unsere Partner an zum Zuge. „Jedes Fahrzeug hat eben seiund bitten um ein Angebot.“ Die Renen eigenen Markt“, resümiert MANtailer können mit bis zu fünf Jahre alFlottenchef Harald Wurzinger. Rund ten Fahrzeugen rechnen, die zwischen 50 Fahrzeuge gelangen so jedes Jahr 120.000 und 160.000 km auf dem in den freien Markt. Meist Audis und Tacho haben. Die übrigen FirmenBMWs. Aufgegeben wurde der Verfahrzeuge – rund 120 Ford Focus – kauf an Mitarbeiter und Endkunden. werden nach drei Jahren von den LeaDas sei beim neuen Gewährleistungssingpartnern vermarktet. Was offenbar recht nicht mehr drin. S . B O T T L E R Af nicht immer einfach ist. Mancher Autoflotte 11/2002 Marktübersicht ALD Autoleasing, Hamburg, eigenen Angaben zufolge größter Hersteller-unabhängiger Fahrzeugleasing-Anbieter in Deutschland, hat bereits 1998 im Endkundenmarkt Fuß gefasst. Die überwiegende Mehrzahl der rund 10.000 Fahrzeuge aus abgelaufenen Leasingverträgen wird im Autozentrum Dorfmark an der A 7 verkauft. Monatlich wechseln rund 700 Fahrzeuge den Besitzer; im Angebot sind alle gängigen Pkw-Modelle. Rund 400 Fahrzeuge – in der Mehrzahl bis zu zwei Jahre alte „junge Gebrauchte“ – können auf der Homepage Seconddrive.de online besichtigt werden. Der Wechsel in den Verbrauchermarkt hat sich für ALD ausgezahlt: Die Geländefläche wurde auf fast 114.000 qm verdoppelt. ASL, München, setzt unverändert auf den Wiederverkäufer, der sich in fünf Gebrauchtwagenzentren sowie im Internet umschauen kann. Jährlich gehen fast 9.000 Fahrzeuge in den freien Handel, was einer Quote von 90 Prozent entspricht. Bei Standzeiten von durchschnittlich 34 Tagen werden vor allem Audi, BMW und Mercedes-Benz nachgefragt. Besonders erfolgreich ist das Auslandsgeschäft: Vier von fünf Kfz gehen über die Grenzen. GE-Tochter Avis Fleet Services, Neu-Isenburg, arbeitet mit nahezu allen Vertriebsoptionen. Zwei Drittel der jährlich 6.000 Rückläufer gehen in den freien Handel, der Rest wird an Leasingnehmer und Mitarbeiter sowie im Internet und auf Auktionen veräußert. Für die relativ niedrigen Durchschnittsstandzeiten von nur 22 Tagen sorgen derzeit vor allem dieselgetriebene Fahrzeuge. Ein aufstrebender Marktteilnehmer mit zugkräftigem Namen ist die Dekra VR Fleetservi- Autoflotte 11/2002 ces in Stuttgart. Knapp 1.000 Fahrzeuge bringen die Schwaben jährlich in den professionellen Handel. In Egelsbach bei Frankfurt unterhalten sie einen eigenen Automarkt, externe Retailer können via Internet-Börse oder im Fax-Bieter-Verfahren mitmischen. Gegenwärtig registrieren die Stuttgarter eine verstärkte Nachfrage nach deutschen Pkw mit Dieselantrieb. Für deren Qualität bürgt der gute Name des Dekra-Prüfsiegels. Mit rund 15.000 Rückläufern im Jahr gehört die Deutsche Leasing AG, Bad Homburg, bei Wachstumsraten von fast 35 Prozent zu den ganz Großen im Gebrauchtwagengeschäft. Die weitaus meisten werden von einer Vertriebstochter im freien in- und ausländischen Handel platziert. Buy-Back-Geschäfte gelten nur noch als Zusatzoption. Ford Bank-Tochter FMS, Köln, hat sich wegen des neuen Gewährleistungsrechts vom Endkundenmarkt verabschiedet. Seit Anfang 2002 werden die jährlich 15.000 Rückläufer ausschließlich an gewerbliche Händler verkauft – seit kurzem übrigens auch im Auktionsverfahren mit Online Club-Mitgliedschaft. Mit Hilfe von Kooperationspartnern wie Dekra (Rückgabestandort, Fahrzeugbewertung) und Richard Lawson (Fahrzeuglogistik) wurden sämtliche Vertriebsprozesse im Profit Center optimiert. Gegenwärtiger Verkaufsschlager ist neben den bekannten Premiummarken der Ford Focus – wohl wegen des guten TÜV-Reports, wie FMS mutmaßt. Alternativen zum Buy-Back-Verfahren sucht die Hertz Autovermietung GmbH, Eschborn. Rund 1.000 der jährlich 14.000 Rückläufer gehen in den freien Handel, Pläne für Online- Projekte und Endkundenverkauf liegen in der Schublade. Jeder dritte verkaufte Pkw fährt mit Dieselantrieb, für Oberklassenfahrzeuge wird mit dem Hertz Prestige Service ein eigener Vertriebskanal eröffnet. Auch Master Lease Germany in Rüsselsheim, ein weiteres Mitglied der GE-Familie, sucht neue Vertriebswege. Bis jetzt wurden die jährlich 12.000 Rückläufer an rund 2.000 Händler abgesetzt. Mit innovativen Konzepten wie Submissionsverfahren, die öffentlichen Ausschreibungen nachempfunden sind, sollen die überlangen Standzeiten von 50 Tagen verringert werden. Auch der Gang in den Endkundenmarkt wird ernsthaft erwogen. Für ihre Opel-Modelle – die rund 70 Prozent des Fuhrparks ausmachen – melden die Rüsselsheimer mit Ausnahme des Astra gute Verkaufszahlen. Branchenriese Sixt AG aus Pullach operiert nicht nur mit Buy-Back-Verträgen und Platzierungen im freien Händlermarkt, sondern ist selbst in den Gebrauchtwagenhandel eingestiegen. Über zwei Second-Hand-Zentren in München und Kerpen gehen jährlich 17.000 Sixt-Fahrzeuge in den freien Markt. Im Gegensatz zu den meisten Marktteilnehmern setzt der Marktführer, der als wohl einziges Branchenunternehmen auch Otto Normalverbraucher ein Begriff ist, dezidiert auf den Endkunden. Der kann auf der hauseigenen Fahrzeugbörse e-sixt.com sowie auf den bekannten Gebrauchtwagenplattformen Autoscout24 und Faircar Fahrzeuge kaufen. Gern wirbt der Hersteller unabhängige Dienstleister mit der Markenvielfalt seines Angebots: Alle gängigen Modelle sind im Bestand. Außerdem kann der GW-Kunde alle Sixt-Dienstleistungen wie Leasing und Finanzierung abrufen.