Programmhinweis

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Programmhinweis
PROGRAMMHINWEIS
Mittwoch, 21. Januar 2015, 21.00 Uhr
Spitzel und Spione Innenansichten aus dem Verfassungsschutz
Unzensierte Innenansichten deutscher Inlandsgeheimdienste, vor allem in Sachen NSU:
Nach einjähriger Vorbereitungszeit ist es Egmont Koch und Holger Schmidt erstmals
gelungen, mit 40 aktiven Verfassungsschützern ausführliche Interviews zu führen.
Darunter sind mehr als ein Dutzend „Geheim-Agenten”, die im so genannten
„operativen Bereich” tätig sind. Sie stellen sich den Fragen der Reporter, sprechen über
ihre Tätigkeit, ihr Selbstverständnis und ihre Scham wegen des Versagens beim NSUSkandal. Nach der Mordserie des rechtsradikalen NSU steht der deutsche
Verfassungsschutz im Kreuzfeuer der Kritik: Warum hat man so kläglich versagt? Warum
haben 16 Landesämter und das mächtige Bundesamt für Verfassungsschutz den
„braunen Terror“ nicht rechtzeitig erkannt?
In einem abhörsicheren Raum im Stuttgarter Abgeordnetenhaus trifft sich regelmäßig
die G10-Kommission, die jeden Antrag des Verfassungsschutzes zur heimlichen
Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs kontrollieren und genehmigen muss.
„Wir dachten doch, wir hätten das alles im Griff”, sagt eine leitende V-Mann-Führerin
nachdenklich, „ich habe Freunde, die auch Migrationshintergrund haben. Wie kannst du
denen das als Verfassungsschützer erklären?”
Im Vordergrund stehen Fragen nach der Führung von V-Leuten im rechten und im
islamistischen Milieu, nach der Arbeit von Observanten zwischen Versteckspiel und
wilden Verfolgungsjagden à la James Bond, nach der amerikanischen Spionage auf
deutschem Boden und nach dem Agentenleben mit falschem Namen und ausgedachter
Legende. Auf diese Weise entsteht ein Bild vom deutschen Verfassungsschutz – mit
mancher überraschenden Aussage. Auf die Frage, ob sie sich bei ihrer Arbeit manchmal
wie ein Spitzel vorkäme und moralische Skrupel habe, bekennt eine Agentin
selbstkritisch über ihr Handeln: „Ich bin mit der Verbeamtung auch vereidigt worden,
und zwar auf mein Gewissen. Und da denke ich schon sehr oft dran, das muss ich
zugeben.”
Dokumentation von Egmont R. Koch und Holger Schmidt, WDR/2014
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