Die physikalischen Eigenschaften von Luftschiffen

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Die physikalischen Eigenschaften von Luftschiffen
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Andreas Philipp
Die physikalischen
Eigenschaften
von Luftschiffen
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ch v
Verstöße gegen diese Lizenzbedingungen werden strafrechtlich
verfolgt.
1. Vom Fliegen leichter als Luft – die Ära der Zeppelin Luftschiffe
Ferdinand Graf von Zeppelin (1838–1917) ist der Vater der lenkbaren, starren Luftschiffe, die
nach ihm als „Zeppeline“ benannt wurden. Der Auftrieb der Zeppeline funktionierte im Prinzip
wie bei Gasballons. Im Gegensatz zu diesen waren Luftschiffe wegen der angestrebten Höhen
und Reichweiten riesengroß. Sie wurden mit einem starren Aluminium-Gerippe stabilisiert und
mit dünnem Leinentuch umspannt. Im Flugkörper waren Gaszellen für den Auftrieb installiert.
Der Vortrieb erfolgte von motorgetriebenen Propellern. Die Luftschiffe waren mit einer Führergondel ausgestattet und durch Ruder lenkbar.
Die Ära der Zeppeline begann mit dem Erstaufstieg der LZ 1 im Jahr 1900 und endete 1940 zu
Beginn des Zweiten Weltkrieges unter dem Eindruck des Unglücks (1937) der LZ 129 „Hindenburg“ in Lakehurst bei New York. Zeppeline wurden zur Personen- und Pos
Postbeförderung, aber
vorwiegend für militärische Zwecke eingesetzt. Die große Zahl der hergestellten
Zeppeline und
estell
die wachsenden Kriegsanforderungen bewirkten ihre rasante technologische
Entwicklung. Mit
gische E
der LZ 127 „Graf Zeppelin“ gelang im Jahr 1929 die erste Weltumrundungsfahrt
ndungsfahrt und bewies
damit ihre Tauglichkeit für den Passagierflug.
Graf Zeppelin hatte in seiner Militärzeit im Deutsch-Französischen
Krieg
(1870–1871) in Paris
Franzö ischen Krie
g (18
Gasballons beobachtet, die den Winden unko
unkontrollierbar
ausgesetzt
waren. Sie waren m
mit dem
llierbar aus
gesetzt wa
explosiven Traggas Wasserstoff (H2) gefüllt,
lt, da
das eine gering
geringere
re Di
Dichte als Luft hat und
nd den
Auftrieb bewirkte. Dadurch wurde das Gesamtgewicht
leichter als das Gewicht
verdrängten
mtgewicht leicht
wicht der v
erdräng
Luft. Das nicht brennbare und viel teurere T
Traggas
Helium (He) wurde erstmals
aggas Heliu
stmals 1921 in einem
amerikanischen Luftschiff der US
US-Navy
verwendet.
S-Navy verwe
det. Es stand Graf Zeppelin
elin und seinen IIngenienieuren nicht zur Verfügung.
g.
Der erste Zeppelin
lang und fuhr risikoreich mit Wa
Wasserstoff
als
Traggas. Mit
n LZ 1 war 128 m lan
sserstoff a
ls T
ihm erhob sich zum
m ersten Mal in der Geschichte der Luftfahrt
uftfahrrt ein gig
gigantisch großer Zeppelin
über dem Bodensee in
Lüfte.
n die L
Tipp
Tip
Informationen zur
Konstruktion
ur Konstr
der Starrluftschiffe
unter:
fts hiffe u
nter:
http://www.unistuttgart.de/hi/
/www.unistuttgart de/h
gnt/ausstellungen/zeppelin/2.2_
gnt/ausst
llungen/zepp
konstruktion.html.
onstruktion.html.
Die Hindenburg in Lakehurst
Aufgaben
� Welches war das erste Luftschiff Graf Zeppelins?
� In welchem Jahr fand der Erstaufstieg eines Zeppelins statt? Kreuze an.
1896
1900
1918
Andreas Philipp: Die physikalischen Eigenschaften von Luftschiffen
© Persen Verlag
1936
1
2. Aerostatischer Auftrieb – oder: Warum können Ballons
und Luftschiffe in der Luft aufsteigen und schweben? (1)
Den statischen Auftrieb nutzt man sowohl im Wasser (z. B. Schiffe, U-Boote, Mess-Sonden) wie
auch in der Luft (Luftschiffe, Ballons). Zum statischen Tauchen werden in U-Booten die Auftriebskörper mit Wasser geflutet. Zum Auftauchen wird das Wasser mit Pressluft wieder herausgedrückt. In einem Ballon wirft man zum Steigen sehr wenig Ballast ab und lässt Füllgas zum
Sinken ab.
Dies wird durch das physikalische Phänomen des (aero-)statischen Auftriebs (auch Archimedisches Prinzip genannt) erklärt: Der Auftrieb entspricht dem Gewicht des durch einen Körper
verdrängten Fluidums (Flüssigkeit oder Gas). Ursache hierfür ist die nahezu widerstandslose
Beweglichkeit der Moleküle in flüssigen oder gasförmigen Stoffen und (!) der Einfluss der
Schwerkraft, was zu unterschiedlichen Druckverhältnissen führt. Wer einen
nen aufgeblasenen Ball
oder Luftballon unter Wasser presst, spürt mit welcher Kraft das Wasserr dies
diesen Körper wieder
nach oben drückt.
Hilfreich ist hier noch der Begriff der Dichte ρ eines Körpers. Sie iist charakteristi
charakteristisch für ein bestimmtes Material und unabhängig von der Form bzw. dem Volumen des Körper
Körpers. Es gilt: ρ =
m/V (Masse geteilt durch Volumen). Allerdings ist die
Dichte
Umgebungsbedingungen
wie
e Dic
e von Umg
bung
Druck und Temperatur abhängig. So können
Gase
hohem
nen G
e unter hoh
em Druck verflüssigt werden
den (z. B.
Feuerzeuggas) und alle Körper (fest, flüssig
oder gasförmig) dehn
dehnen sich bei Temperaturerhösig od
aturerh
hung aus (Gase besonders stark). Warme Luft is
ist also leich
leichter als kalte Luft und ha
hatt folglic
folglich
eine geringere Dichte.
Z chnun 1:
Zeichnung
Auftrieb
Au
trieb
Medium
edium
FA
Körper
per
FG
Druck
Auftriebskraft FA = Medium • VKörper • g
Gewichtskraft FG = Körper • VKörper • g
FResultierend = FA - FG = (M - K) • VK • g
Für die Auftriebskraft FA in einem Medium mit der Dichte ρM gilt für einen Körper mit der
Dichte ρK und dem Volumen V : FA = ρM • VK • g (g = 9,81 m/s2 ist die Fallbeschleunigung).
Gleichzeitig wirkt noch die Schwerkraft FG auf den Körper in entgegengesetzter Richtung. Sie
ist FG = mK • g = ρK • VK • g. Die resultierende Kraft, die auf den Körper wirkt, ist FA – FG =
(ρM – ρK) • VK • g. Der Körper steigt, schwebt oder sinkt in dem ihn umgebenden Medium, je
nachdem, ob die Differenz der Dichten (ρM – ρK) größer, gleich oder kleiner als 0 ist. Bei
FA = FG (statisches Gleichgewicht) „schwimmt“ der Körper in dem ihn umgebenden Medium.
Daher auch der Begriff der „Luftschiffe“. Um überhaupt aufsteigen zu können, muss das gesamte Gewicht des Körpers „leichter als Luft“ sein. Flugkörper (Luftschiffe und Ballons), die
dieses Prinzip nutzen, nennt man auch Aerostate.
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2. Aerostatischer Auftrieb – oder: Warum können Ballons
und Luftschiffe in der Luft aufsteigen und schweben? (2)
Um also einen Ballon aufsteigen zu lassen, muss man diesen mit einem Stoff füllen, dessen
Dichte geringer ist als die Dichte von Luft (ρLuft ≈ 1,2 kg/m3). Hier bietet sich ein leichtes Gas
wie zum Beispiel Wasserstoff H2 (ρH2 ≈ 0,085 kg/m3) an. Allerdings sind Luft-WasserstoffGemische hochexplosiv und müssen unbedingt von Zündquellen und auch elektrostatischen
Entladungen ferngehalten werden! Viele Katastrophen von Luftschiffen ereigneten sich aus
diesem Grund.
Hilfreich ist der Begriff Tragfähigkeit = (ρLuft – ρTraggas) • VTraggas. Beim aerostatischen Gleichgewicht (Schwebezustand) entspricht sie der möglichen Traglast bzw. Tragmasse (Leergewicht
plus Nutzlast) in kg. Um Auftrieb zu erzeugen, muss die Tragfähigkeit nur leicht erhöht werden.
Mit zunehmender Höhe nimmt der Luftdruck und auch die Dichte der Luft
ab. Gleichzeitig dehnt
uft ab
sich das Traggas in der Hülle (nur begrenzt dehnbar!) aus und somit nimmt
auch die Dichte
mmt a
des Traggases ab. Der Auftrieb ändert sich dadurch nicht. Kann sich ein Ballon nicht mehr ausdehnen, so wird die sogenannte Prallhöhe erreicht und der Aufstieg
sobald sich das
ufstie stoppt, soba
statische Gleichgewicht einstellt.
Aufgaben
� Berechne die Tragfähigkeit von 1000
00 m3 Wasse
Wasserstoffgas
stoffgas u
und Helium (ρHee ≈ 0,169 kg/m
m3).
Wie viel kg Gas werden jeweils
s benötigt?
� Ein Wetterballon mit Messgerä
Messgeräten
gestartet werden. Leergewicht
Ballon und Messge
Messgeräte
en soll gesta
erge ht Ballo
3
wiegen zusammen
(Traglast).
Wie viel m Traggas H2 brau
en 250 kg (Trag
st). W
brauche
he ich für den
d S
Schwebezustand am Boden?
oden? Benutze die Formel für Tragfähigkeit.
eit.
� Wie groß
etwa der D
Durchmesser des kugelförmigen
Ballons?
roß wäre etw
elförmigen Ballon
?
� Der Ballon
der vorigen Aufgabe
befindet
Schwebezustand.
Wie bringt man ihn zum
Ballon aus d
abe be
et sich im Sch
web
aufsteigen?
ufste
� Regenwasser
oder Eis ka
kann sich auf der Oberf
Oberfläche des Ballons niederschlagen. Was bedeutet
Re
dies für den Auftrieb
was sollte
man (vor dem Start!) tun?
eb und w
te m
� Was passiert
höchstt wah
wahrscheinlich mit dem Ballon in sehr großen Höhen?
siert höchs
Zeppelin-Luftschiff LZ 1 (1900)
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3. Das Prinzip Zeppelin
Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass ein Ballon sich nicht steuern lässt und vom Wind fortgetrieben wird. Zudem muss ein Ballon für schwere Lasten sehr groß sein (Auftrieb proportional
Volumen).
Ein Schiff mit einem Rumpf in der Form einer halben Kugelschale zu bauen, würde niemand
ernsthaft vorschlagen: viel zu wacklig, schlecht steuerbar, kaum Kursstabilität etc. Zu Zeiten
Graf Zeppelins wusste man schon viel über Schiffe, aber nur wenig über Luftschiffe. Das Verhalten und die Eigenschaften von bewegten Körper in Wasser (Hydrodynamik) und in der Luft
(Aerodynamik) sind sehr ähnlich. Allein durch eine strömungsgünstige Form lässt sich der Luftwiderstand bei gleichem Querschnitt um den Faktor 25 verringern. Auch die Luftreibung spielt
eine wichtige Rolle für den Vortrieb.
Zeichnu
Zeichnung
2:
Prinzip Ze
Zeppelin
Leitwerk
GasZelle
Bug
Steuergondel
Ste
Graf Zeppelin schlug
den Bau seiner Luftschiffe Folgendes
ug daher für de
gendes vor:
aerodynamisch
amisch g
günstige,
ünstige, gestre
gestreckte Tropfenform (wenig
nig Luf
Luftwiderstand)
ftwiderstand)
derst
formstabile
form abile Gittert
Gitterträgerbauweise
gerbau
(Leichtmetall Alumin
Aluminium)
ium) mit g
gespannter
espa
Stoffhülle (geringe
Luftreibung)
(geringe Luft
große
oße HöhenH
un
und Seitenleitwerke
ke am Heck
k für Kurssta
Kursstabilität
bilitä und ausreichende
Anströmung
der Ruderblätter
ström
Zellen mit Traggas im Inneren, die für den Au
Auftrieb
ftrie sorgen
leichte,
leic
leistungsstarke M
Motoren mit Propeller
Propellern (hoher Wirkungsgrad) in externen
Gondeln
Vorrichtungen für T
Trimmung
rimm
und Ko
Kontrolle / Bedienung der Gaszellen
Fahrstand
dm
mit der nö
nötigen
tigen Ausrüstung
große
ße Ha
Hallen
allen für siche
sichere
re U
Unterbringung am Boden (Länge LZ 1 betrug 128 m).
Allerdings
erdings musste
musste in nahezu allen diesen Bereichen technologisches Neuland betreten bzw.
vieles in eigen
eigenen Abteilungen erst entwickelt werden. Hieraus entstand im Lauf der Zeit ein
Technologie-Konzern.
ologie
Mit der strömungsgünstigen Form und den leichten Motoren war nun ein Vortrieb möglich. Man
konnte mit dem Luftschiff in komfortabler Reisehöhe fahren und lange Strecken bewältigen.
Das große Leitwerk unterstützte sogar den dynamischen Auf- und Abstieg ohne Veränderung
des Auftriebs. Dies konnte noch durch Gewichtsverlagerung unterstützt werden. Ähnlich einem
U-Boot, das beim schnellen Abtauchen mit voller Fahrt die Tiefenruder auf Abwärts stellt,
gleichzeitig die Auftriebskörper flutet und die Mannschaft nach vorn schickt, um mit „buglastiger“ Trimmung die Bootsspitze unter Wasser zu bringen (dynamisches Tauchen). Übrigens:
Auch der Pinguin ist schon seit Tausenden von Jahren ein Meister im dynamischen Tauchen.
Beim Zeppelin ging dies alles natürlich sehr, sehr langsam. Die Struktur war auch viel zu leicht
und fragil, um größere dynamische Belastungen auszuhalten.
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4. Zeppelin auf Fahrt (1)
Die Trimmung
Für stabiles, ruhiges Fahren eines Luftschiffes hinsichtlich Kurs und Höhe ist eine ausgewogene
Trimmung (Ausrichten des Luftschiffes in eine gewünschte Lage) notwendig, bei Start und Landung aber von höchster Wichtigkeit. In Bodennähe müssen sich Zeppeline in absolut waagerechter Lage befinden. Bei statischer Trimmung werden Massen verlagert und damit die Lage
des Massenschwerpunkts beeinflusst. So verändert auch der Verbrauch von Treibstoff, Wasser
und anderen Materialien die Massenverteilung, die durch Trimmung wieder ausgeglichen werden muss. Weiterhin kann durch Gewichtsverlagerung die Steuerung passiv unterstützt werden
(Buglastigkeit/Hecklastigkeit).
Beim Luftschiff liegt der Volumenschwerpunkt SV (Punkt, wo die Summe
e alle
aller Auftriebkräfte angreift) idealerweise in der Mitte auf dem Schnittpunkt von Längsachse, Hocha
Hochachse und Querachse. Der Massenschwerpunkt SM sollte stets senkrecht unterhalb von
on SV liege
liegen.
Hochachse
Auftrieb
uftrieb
Volumenschwerpunkt
olumenschwerpunkt
SV
Längsachse
QuerQ
achse
Massenschwerpunkt
asse
SM
Gewicht
Zeichnung 3: Tr
Trimmung
Aufgaben
fgaben
� Warum
arum iist es günstig, dass der Massenschwerpunkt SM senkrecht unterhalb des Volumenschwerpunktes SV liegt? Siehe Zeichnung.
� Was ist der Effekt, wenn der SM sich auf der Position von SV befindet?
� Was ist der Effekt, wenn der SM nach vorn oder hinten wandert?
� Was ist der Effekt, wenn der SM nach links oder rechts wandert?
� Warum ist es besser, die Motoren symmetrisch an beiden Seiten anzubringen?
Was ist der Effekt, wenn ein Motor ausfällt?
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4. Zeppelin auf Fahrt (2)
Der Flug
Hat ein Zeppelin die gewünschte Flughöhe durch langsamen Aufstieg erreicht und befindet sich
auf Kurs, so wird der statische Auftrieb von sehr vielen Faktoren beeinflusst. Hierzu gehören
neben den sich verändernden Eigenschaften des Traggases insbesondere Druck und Temperatur der Luft. Ändert sich der Luftdruck um etwa 1 % bzw. die Temperatur um etwa 2,5 %, so
führt dies zu einer Änderung der Tragkraft um etwa 1 %. Bei der LZ 129 entspricht dies jeweils
grob 2 Tonnen. Auch durch Vereisung oder durch die mit Wasser oder Schnee benetzte Hülle
verringert sich die Tragkraft. Diese Effekte können aber üblicherweise durch dynamischen Aufoder Abtrieb ausgeglichen werden, um die Fahrhöhe beizubehalten. Hierzu stellt man das
Schiff leicht schräg (maximal 3°) gegen die Fahrtrichtung. Bei LZ 129 erhöht
rhöh bzw. verringert
dies die Tragkraft um etwa 10 Tonnen. Allerdings erhöht diese Schräglage
den Luftwiderstand
age d
und folglich auch den Treibstoffverbrauch.
LZ 129 verbrauchte für den Flug nach New York etwa 54 Tonnen
nen Dieselkraftstoff.
eselkraftstoff Das Schiff
wurde also ständig leichter. Kompensieren konnte man diesen
Gewichtsverlust
sen Gewic
htsverlust tteilweise über
Aufnahme von Wasserballast (während der Fahrt!) und
Ablassen
Traggas
nd Ab
assen von T
ragg (bei Helium sehr
kostspielig). Doch damit nicht genug.
Auch das Wetter sowie die meteorologischen
Bedingungen
verändern sich während einer F
Fahrt.
en Be
dingungen v
Turbulenzen, horizontale und auch vertikale
Luftströmungen,
Wind und
können
ertikale (!) Lu
ftströmun
d Wetter kön
nen Lage,
Trimmung, Fahrverhalten und sogar
Stabilität
gar die Stab
ität – also insgesamt die Dynamik
namik eines Luftftschiffes – beträchtlich beeinflussen.
Zusammengenommen führen
vielen
lussen. Zusamme
hren diese
se vie
en Einflüsse dazu,
dass bei der Fahrt eines
Zeppelins ständig k
kleine Manöver, Kurs
Kurskorrekturen,
es Zeppelin
sk ektu
Änderung der
Trimmung und sehr
Berechnungen
mussten.
Fahrt
hr viele Berechn
gen durchgeführt werden musst
en. Die Fa
hrt eines Luftschiffes warr desha
deshalb
komplizierter als der Flug eines
Flugzeugs.
mit der Steuerung
lb viel komplizie
es Flug
gzeugs.
eugs. Es ist m
eines Schiffes
einerr weite
weiteren Dimension, dem Luftm
Luftmeer,
vergleichbar.
hiffes in ein
eer, vergle
chba
Aufgabe
� Das
Boden (Schwebezustand).
Da Startgewicht ist gleich
eic dem Auftrieb am Bo
Wo kann ich mit höherem
öherem Startgewicht
wich rechnen: in Friedrichshafen (400 m ü. NN)
oder in Flensburg
Beachte hier die Dichte der Luft.
burg (12 m ü. NN)? Bea
Bau des Luftschiffes LZ 129 – das Stahlgerippe
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5. Vom LZ 1 zum LZ 129 „Hindenburg“
Beim Erstaufstieg des Experimental-Luftschiffs LZ 1 am
2. Juli 1900 ging es zunächst allein darum, das Luftschiff
zum Aufsteigen zu bringen. Nach diesem Prototyp hat
sich die Technik der Zeppeline im Lauf der Jahrzehnte
rasant entwickelt. Der Starrluftschiffbau erreichte mit
dem exklusiven Interkontinental-Luftschiff LZ 129 „Hindenburg“ (Jungfernflug 4. März 1936) seinen Höhepunkt.
Bis heute ist es das größte gebaute Luftfahrzeug der
Welt. Am 6. Mai 1937 ging die „Hindenburg“ in Lakehurst
in Flammen auf.
Aufgaben
Das Unglück
nglück von Lakehurst –
die
e Hindenbu
Hindenburg brennend
� Ergänze die technischen Daten der Steckbriefe der
Luftschiffe LZ 1 und LZ 129.
� Recherchiere im Internet.
� Vergleiche den technischen Fortschritt und fasse
zusammen.
e zusamme
n.
� Wärst du mit dem Grafen Zeppelin zur Erstfahrt
Prototyps LZ 1 an Bord gegangen?
rstfah des Prototy
n?
Begründe dein Urteil schriftlich. Diskutiert
anschließend
kutie ansc
ließend in der Gruppe darüber.
arüb
Steckbrief LZ 1 und LZ 129
129
Flugschiff:
ff:
LZ 1
LZ 129
Typ:
Typ
Starrluftschiff
arrluft
Starrluftschiff
Starrluftsch
Erstfahrt:
Erstfa
rt:
2. Juli 1900, Bodensee
nsee
4. März 1
1936, Bodensee
4
Besatzung:
esatz
5 Personen mit Graf Zeppel
Zeppelin
als aeronautischer
er Führer
50 Personen Crew
Länge
L
128 m
245 m
Durchmesser:
11,65 m
41,20 m
Vortrieb:
Prallgasinhalt:
Prallgas
alt:
Trimmung:
mmung:
130 kg verschiebbare
Gewicht zwischen den Gondeln
Ablassen Traggas,
Ballastabwurf, Gewichtsverlagerung,
dynamischer Auf- und Abtrieb
Gesamtgewicht:
Nutzlast:
Geschwindigkeit:
Reichweite:
Fahrtdauer:
18 Minuten
über 100 bis 130 Stunden
Ausstattung:
keine Komforträume
Schlafkabinen, Speisesaal, Lesezimmer,
Küche etc.
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Lösungen
1. Vom Fliegen leichter als Luft –
die Ära der Zeppelin Luftschiffe
�
�
S. 1
LZ 1
1900
2. Aerostatischer Auftrieb
�
H2 etwa 85 kg. He etwa 169 kg.
�
V = 224,21 m3.
�
Durchmesser = 7,54 m.
�
Etwas mehr Traggas einfüllen oder
Ballast reduzieren.
�
Noch etwas mehr Traggas einfüllen
oder Ballast weiter reduzieren.
�
Der Ballon platzt.
Der Flug:
� Startgewicht kann in Flensburg deutlich
größer sein. Bei Normalbedingungen ist
die Luftdichte und damit der Auftrieb in
Flensburg um etwa 4,7 % größer als in
Friedrichshafen.
S. 3
5. Vom LZ 1 zum LZ 129 „Hindenburg“ S. 6
�
Steckbrief LZ 1 / LZ 129:
Vortrieb: 2 Daimler
Motoren mit je
er Mo
14,2 PS / 4 Daimler
16-Zylinder-Vimler 16Dieselmotoren mit je 1000 PS
Prallgasinhalt:
asinhalt 11 300 m3 W
Wasserstoff3
gas / 200 000 m Wass
Wasserstoffgas
Gesamtgewicht:
Gesamtgewicht: 13 t / 242 t
Nutzlast:
Nutzlast: 0,3 t / 60 t inkl. 50 Passagiere,
assagie
Post und Gepäck
Geschwindigkeit:
10,8
120
Ges
0,8 km/h / 1
20 km/h
Reichweite: 6 km / 16 000 km
Die Trimmung:
� Stabile Lage, Schiff bleibt au
aufrecht
und
cht u
horizontal
� Labile
Schiff
sich leicht um
e Lage, Sc
hiff kann si
die Längsachse drehen.
ehe
� Schiff
bug- oder hecklastig.
Schi f wird bug
g.
Drehmomente
Dreh omen treten auf.
� Schiff
Sch neigt sich nach links oder
er rechts,
bis
b wieder Gleichgewicht
wic eintritt.
tt.
� Schiff dreht sofort
Seite, auff de
der der
rt zur S
Ausfall ist.
�
individuelle
duell Lösung
sung
�
individuelle
ue
elle Lösung
ösun
Literatur
tur
Internet:
Waibel, Barbara: LZ 129 Hindenburg. Erfurt:
Sutton Verlag, 2012
www.uni-stuttgart.de
Bock/Knauer: Leichter als Luft. Hildburghausen: Verlag Frankenschwelle, 2003Hans
www.zeppelin-museum.de
4. Zeppelin auf Fahrt
S. 5
www.dwv-info.de
www.175-graf-zeppelin.de
www.flickr.com/search/?w=commons&q=
Zeppelin [interessantes Bildmaterial]
Danksagung
Der Autor dankt Jürgen Bleibler, Leiter der Zeppelinabteilung im Zeppelin Museum Friedrichshafen, für fachliche Unterstützung.
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ers Blitz-Lex
on, Leipzig, 1932 eingescannt.
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Bildnachweis:
de/de/Presse/Bilder
lery.p
bez=Hi orie. Bildnachw
weis: ZZeppelin
S. 1, LZ 129 „Hindenburg“,
g , Wikimedia Commons, ggemeinfrei: http//commons.wikimedia.org/wiki/File:Hindenburg_at_lakehurst.jpg
media.o
org/wiki/File:Hindenbu
/wiki/F
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