Kamaz schickt Teams in die Wüste
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Kamaz schickt Teams in die Wüste
STM Sports Kamaz schickt Teams in die Wüste Da tut sich was: Während das Team de Rooy die Titelverteidigung bei der Dakar in Südamerika anstrebt, schickt Fotos: Jiri Fiala, Team de Rooy Dakar-Dauer-Sieger Kamaz seine Teams in die Wüste – und nicht zur Dakar! Ist es eine Reaktion auf das schlechte Abschneiden der verjüngten Kamaz-Mannschaft in diesem Jahr? Oder verordnet der neue Kamaz-Teamchef Vladimir Chagin, selber siebenfacher Dakar-Sieger, seinen Jünglingen zunächst das Sammeln von Wüsten-Erfahrung? Jedenfalls hat das Team aus Naberezhnye Chelny in Tatarstan für das am 27. Dezember beginnende Africa Race auf den Spuren der klassischen Dakar bis zum Ziel am Lac Rosé im Senegal gemeldet. Ganz anders die fliegenden Holländer aus Son bei Eindhoven. Fünf Renntrucks, eine ganze Service-Armada und mehr als 40 Teammitglieder. Das „Petronas Team de Rooy Iveco“ – so der etwas sperrige Teamname – will den Sieg von 2012 in 2013 wiederholen. „Die Dakar 2012 übertraf meine wildesten Träume!“ Altmeister und Teamchef Jan de Rooy bekommt Glanz in die inzwischen 69 Jahre alten Augen, wenn er anlässlich der Team-Präsentation am 8. November an den Januar dieses Jahres zurückdenkt. Klar, dass der zweifache Dakar-Sieger und Rallye-Legende auch im Januar 2013 eine aktive Rolle im Team spielt. Die aktiven Rollen kommen aber anderen zu, allen voran Sohn Gerard de Rooy. Der inzwischen 32jährige hat die 2012 Dakar ( 5. bis 20.01.) bei seinem achten Einsatz gewonnen, gefolgt von seinem Vetter Hans Stacey (54), dem Dakar-Sieger von 2007 und damit der letzten „echten“ Dakar in Afrika. „Racey Stacey“ betrifft aber auch die wichtigste Änderung gegenüber 2012: An seiner Seite wird der erfolgreiche deutsche Navigator Detlef Ruf den rechten Weg durch Peru, Chile und Argentinien weisen. Der dritte Iveco wird wieder gelenkt von Ex-Rallyeweltmeister Miki Biasion. Der Italiener will endlich das Ziel ganz vorne in der Wertung sehen und nicht wieder mit technischen Problemen kämpfen müssen. Dabei beendete er die 2012er Auflage auf einem beachtlichen sechsten Platz. Auch der Franzose Jo Adua ist wieder mit dabei und steuert Truck Nummer vier als „Fast Service“ für die Kollegen vorne. 2012 beendete er die Dakar auf Platz 16. Für 2013 will er einen Platz unter den Top Ten erreichen – trotz des Ballasts auf der Ladefläche! Neu im Team ist der Niederländer René Kuipers. Der 52-Jährige, der schon mit Bike und Geländewagen (zuletzt BMW X-Raid) unterwegs war, bestreitet seine dritte Dakar nun im Truck. „Ankommen“ heißt das oberste Ziel und zu versuchen, die schnelle Gangart der Kollegen so lange wie möglich mitzugehen. Der Iveco Powerstar von Jan de Rooy, Siegerauto 2012, wurde praktisch komplett neu aufgebaut. Stacey und Kuipers fahren die Evo 3-Version des Iveco Trakker, während Adua und Biasion die etwas 300 Kilo schwerere Evo 2-Stufe über die mehr als 8.000 Rallye-Kilometer chauffieren. Die schnelle Truppe aus Son jedenfalls ist heiß auf die Dakar und will beweisen, dass der Sieg und Platz zwei bei der letzten Dakar und das Teamergebnis insgesamt keine Eintagsfliege war! Dabei können die de Rooys sich der Unterstützung einer gewaltigen NL-Armada sicher sein. Traditionell stellten sich die mehr als 50 (!) Dakar-Teams aus dem Königreich am zweiten November-Wochenende mit Bikes, Quads, Geländewagen und Trucks auf dem Eurocircuit Valkenswaard den ebenfalls in Rekordstärke (27.500) angereisten Fans. Beneidenswert, diese Niederländer! STM STM Nr. 48 | 2012 Schwertransportmagazin Wollen den zweiten Dakar-Sieg (v.li.): Jo Adua, Gerard de Rooy, Jan de Rooy, René Kuipers, Miki Biasion und Hans Stacey. Das Iveco-Torpedo von Gerard de Rooy wurde komplett neu aufgebaut. Zwei dieser Tatra Phönix wollen die Monster-Rallye unter die Räder nehmen. Marty van den Oever wurde 2012 Zweiter bei der Baja Mitteldeutschland. 71