Lernende Regionen - Netzwerk Westmünsterland eV
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Lernende Regionen - Netzwerk Westmünsterland eV
Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken Programmdarstellung Impressum Herausgeber Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Referat 321 Lebenslanges Lernen 53170 Bonn Bestellungen schriftlich an den Herausgeber Postfach 30 02 35 53182 Bonn oder per Tel.: 01805 - 262 302 Fax: 01805 - 262 303 (0,14 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz) E-Mail: [email protected] Internet: http://www.bmbf.de Redaktion Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (PT-DLR) Heinrich-Konen-Str. 1 53227 Bonn [email protected] www.lernende-regionen.info www.pt-dlr.de Autoren/Autorin Dieter Gnahs (S. 20–25, 32–37, 40–41, 46–49, 56–57) Petra Böttcher, PT-DLR (S. 6–9, 30–31) Hannes Barske, PT-DLR (S. 26–9, 4–29, 38–39, 44–45, 50–55, 58–59) Rudolf Tippelt (S.10–11) Christoph Emminghaus (S. 10–11) Die Informationen zu den einzelnen Vorhaben des Programms „Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken“ basieren auf den Angaben der Zuwendungsempfänger. Sie dienen der Einführung und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Gestaltung Christiane Zay, Bielefeld Druckerei J. Fink Druckerei, Ostfildern Gedruckt auf Recyclingpapier Bildnachweis Michael Seidler, Hamburg PT-DLR und Projektnehmer im Rahmen des Programms Bonn, Berlin 2008 Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unentgeltlich abgegeben. Sie ist nicht zum gewerblichen Vertrieb bestimmt. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerberinnen/Wahlwerbern oder Wahlhelferinnen/Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zweck der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen sowie für Wahlen zum Europäischen Parlament. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen und an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Unabhängig davon, wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift der Empfängerin/dem Empfänger zugegangen ist, darf sie auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Bundesregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken Programmdarstellung Lernende Regionen Vorwort Vorwort Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken Bildung ist der Schlüssel für individuelle Lebenschancen, kultu relle Teilhabe und der Motor für gesellschaftliche und ökonomi sche Entwicklung. Nichts entscheidet so sehr über die Zukunfts chancen und die Innovationskraft jeder und jedes Einzelnen und einer Gesellschaft wie gute Bildung und Ausbildung. Das Lernen in allen Lebensphasen wird deshalb für alle Menschen immer bedeutsamer. Seit 2001 ermöglicht das Bundesministerium für Bildung und Forschung lebensbegleitendes Lernen in regional veranker ten Netzwerken. 76 „Lernende Regionen“ entwickeln und erpro ben Modelle, in denen die Bildungsakteure vor Ort kooperieren, und bauen damit Barrieren im Zugang zu Bildungsangeboten ab. So kann das Lernen im Lebenslauf gelingen. Um den vielfältigen Ansprüchen gerecht zu werden, vernet zen sich die Bildungsinstitutionen mit den regionalen Partnern aus dem wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Umfeld. In den vergangenen Jahren sind diese Bildungsnetzwerke vor Ort zu einem festen Bestandteil der Bildungsinfrastruktur und zum zentralen Ansprechpartner für Bevölkerung, Wirtschaft und öf fentliche Verwaltung in Sachen Bildung geworden. Professio nelle Bildungsberatung, das Management von individuellen Bildungsübergängen und gut erreichbare Lerninfrastrukturen erleichtern den Zugang zu Bildungsangeboten. Die Netzwerke haben Erfolg. Schon jetzt können die „Ler nenden Regionen“ zahlreiche innovative Lösungen aufweisen, die national und international nicht nur große Beachtung fin den, sondern auch nachgeahmt werden. Wir sind auf einem guten Weg, Europa bis 2010 zum dynamischsten wissensbasier ten Wirtschaftsraum der Welt zu machen. Diese Broschüre gibt einen Einblick in die vielfältigen Er folge des Programms. Die zahlreichen Beispiele sollen eine An regung geben für weitere Initiativen. Dr. Annette Schavan, MdB Bundesministerin für Bildung und Forschung LERNENDE REGIONEN Inhalt 5 Inhalt 1 2 3 4 Einführung: Lebenslanges Lernen als Bildungsmodell der Zukunft Die Lernenden Regionen im Spiegel der wissenschaftlichen Begleitung Übersicht: Die Regionen und ihre Ausgangslagen (Karten) 6 10 12 Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge 15 Bilanz und Aufbruch 16 5 Lebenslanges Lernen in die Fläche bringen (Sachsen-Anhalt: Altmark-Salzwedel) 48 Selbstlernen als Bildungsdienstleistung (Saarland: SaarLernNetz) 50 Eine EU-Region schaffen (Sachsen: EU-Region Neisse-Nisa-Nysa) 52 Lernglück (Schleswig-Holstein: Norderstedt) 54 Innovationsdruck vermitteln durch Bildungs beratung und Qualifizierung (Thüringen: Wartburgregion) 56 Kurzporträts aller 76 Lernenden Regionen 58 Baden-Württemberg 60 Medienkompetenz für alle (Berlin: Marzahn- Hellersdorf) 18 Bayern 62 Unbegrenzt lernen (Brandenburg: Oderland-Spree) 20 Berlin 65 Brandenburg 67 Bremen 70 Hamburg 69 Hessen 70 Mecklenburg-Vorpommern 73 Niedersachsen 75 Nordrhein-Westfalen 80 Rheinland-Pfalz 86 Saarland 87 Sachsen 87 Sachsen-Anhalt 89 Schleswig-Holstein 92 Thüringen 93 Länderübergreifende Lernende Regionen 96 LernLaden® – ein Reisebüro für den Kopf (Berlin/Brandenburg, Neukölln, Pankow, Dahme-Spreewald) 22 Bildungsnachfrage anregen heißt: Nutzen definieren! (Baden-Württemberg: Landkreis Emmendingen) 24 „Wer Wissensvorsprung hat, ist schneller“ (Baden-Württemberg/Bayern: Region Bodensee) 26 Bildung neu bauen (Bayern: Nürnberg – Fürth) 28 Ich lebe, ich lerne (Bremen) 30 Gestaltete Übergänge (Hessen: Rheingau Taunus-Kreis) 32 Niederschwellige Bildung (Hamburg: Hamburger Osten) 34 Potenziale entdecken und stärken (MecklenburgVorpommern: Mittleres Mecklenburg – Küste) 36 Fördertürme (Nordrhein-Westfalen: Essen) 38 Die Zukunft gestalten im Zentrum Europas! (Nordrhein-Westfalen: Kreis Borken) 42 Leuchttürme und Lotsen (Niedersachsen: Osnabrück) 44 Am Ball bleiben (Rheinland-Pfalz: Mainz – Bingen) 46 6 Kommunale Kooperationen mit Lernenden Regionen 100 6 Einführung LERNENDE REGIONEN Einführung Lebenslanges Lernen als Bildungsmodell der Zukunft Übergänge und Umbrüche prägen das Leben der Menschen von der frühen Kindheit bis ins hohe Alter. Neue Situationen und Aufgaben erfordern eine hohe Anpassungsbereitschaft. Wissen, das gestern noch aktuell war, ist morgen schon ver altet. Die Globalisierung und der technologische Fortschritt beschleunigen diese Entwicklung. Die Folgen sind in allen Lebensbereichen spürbar – nicht nur im Beruf, sondern auch in der Freizeit und in der Familie. Viele Menschen haben das Gefühl, den Veränderungen hilf los ausgesetzt zu sein. Dabei bietet der Wandel auch große Chancen. Wer bereit ist, die eigenen Kompetenzen und Qualifi kationen ständig zu erneuern und zu erweitern, der kann auch in Zukunft sein Leben den eigenen Begabungen entsprechend gestalten, beruflich wie privat. Der Schlüssel dazu heißt Lebenslanges Lernen. Es ist das Werkzeug zum Erlangen von Bildung und damit für die Gestal tung individueller Lebens- und Erwerbschancen. Bildung ist der wichtigste Rohstoff unseres Landes. Er ist die Grundlage für wirtschaftliches Wachstum, Innovation und Produktivität. Den Zugang zu Bildung allen Menschen – auch bildungsfernen und benachteiligten Gruppen – zu ermöglichen ist daher von ent scheidender Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit unserer Ge sellschaft. Mit dem Aktionsprogramm „Lebensbegleitendes Lernen für alle“ trägt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zu einer nachhaltigen Förderung Lebenslangen Lernens aller Menschen und zu einer zukunftsorientierten Reform der Bildungsstrukturen bei. Das Programm unterstreicht den her ausragenden Stellenwert der Weiterbildung: Lernen endet nicht mit dem Abschluss der Berufsausbildung, sondern ist in allen weiteren Lebensphasen notwendig. Die Maßnahmen des Programms dienen dazu, Bildungs barrieren abzubauen. Sie sollen die Lernbereitschaft und die Lernkompetenzen fördern und die Grenzen zwischen den Bil dungsbereichen durchlässiger machen. Auch eine bessere Ver gleichbarkeit von Bildungsabschlüssen und die Entwicklung von Kriterien für die Qualität von Bildungsangeboten gehören zu den Zielen des Programms. Nur wenn diese Punkte umge setzt werden, kann eine „lernende Gesellschaft“ mit einer neuen Lernkultur entstehen. Das Programm „Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken“ Die Entwicklung Lernender Regionen bildet den Kern des Aktionsprogramms. Das BMBF hat daher im Jahr 2000 das Pro gramm „Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken“ ins Leben gerufen. Mit einem Budget von rund 130 Mio. EUR, zur Hälfte finanziert aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF), ist es die bislang größte Initiative im Bereich Lebenslanges Lernen in Deutschland. Sie ist zugleich Schwerpunkt der gemeinsamen Strategie für das Lebenslange Lernen, auf die sich Bund und Länder 2004 in der Bund-Länder-Kommission für Bildungspla nung und Forschungsförderung verständigt haben. Im Lenkungsausschuss des Programms arbeiten Bund, Län der und Sozialpartner eng zusammen. Gemeinsam wählten sie die Projekte für die Förderung aus und beschließen die Grund sätze der Programmentwicklung. Mit dem Programmmanagement und dem programmüber greifenden Transfer hat das BMBF den Projektträger im DLR (PT-DLR) beauftragt. Der PT-DLR ist eine Dienstleistungseinrich tung im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, einem Forschungsunternehmen der Helmholtz-Gemeinschaft. Die wissenschaftliche Begleitung lag zunächst in Händen eines Forschungskonsortiums unter der Leitung des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE). Es untersuchte die Wir kungen des Programms und ermittelte Erfolgsfaktoren für die Etablierung regionaler Netzwerke. Die Zwischenergebnisse wur den 2006 unter dem Titel „Regionale Bildungsnetzwerke“ im W. Bertelsmann Verlag veröffentlicht. Seit 2005 wird das Programm von der Ludwig-MaximiliansUniversität (LMU) München und Rambøll Management wissen schaftlich begleitet. Während die LMU die Zielerreichung des Programms untersucht, widmet sich Rambøll Management der Nachhaltigkeit der Netzwerke, der Förderung von Beschäfti gungsfähigkeit und der Kooperation mit Wirtschaftsunterneh men. Vernetzung und Kooperation in den Regionen Mit dem Programm „Lernende Regionen“ fördert das BMBF regionale Vernetzung. Das Programm beruht auf der Annahme, dass die Regionen einen wichtigen Beitrag zur Verwirklichung des Lebenslangen Lernens leisten können. Nur wenn alle rele vanten Partner aus Bildung, Wirtschaft und öffentlicher Ver waltung vor Ort zusammenarbeiten, kann es gelingen, ein „regionales Bildungsprofil“ zu entwerfen und neuartige, be darfsgerechte Bildungsangebote zu entwickeln. Der dezentrale Förderansatz erlaubt es jedem Netzwerk, sich optimal auf die Situation vor Ort einzustellen. In vielen Fällen geht die Initiative zur Gründung des Netz werks auf eine Volkshochschule oder einen anderen Bildungsan bieter zurück, teilweise auch auf eine Kammer, Hochschule oder Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Um eine dauerhafte Zusam menarbeit zu gewährleisten, organisieren sie sich meist je nach Zielsetzung als eingetragene Vereine (e.V.), gemeinnützige Ka LERNENDE REGIONEN Einführung 7 pitalgesellschaften (gGmbH) oder Stiftungen. Alle Netzwerke sind offen angelegt und können weitere Mitglieder aufnehmen. beteiligung wurde mit der Zeit erhöht, um sicherzustellen, dass die Netzwerke auch nach Auslaufen der Förderung eigenständig weiterarbeiten können. Besonders gefragt waren aus diesem Grunde auch nachhaltige Formen der Zusammenarbeit, unter nehmerisches Denken und überzeugende Geschäftsmodelle. Netzwerke für Lebenslanges Lernen entstehen In zwei Auswahlrunden in den Jahren 2000 und 2001 wählte der Lenkungsausschuss die aussichtsreichsten Konzepte für die einjährige Planungsphase aus. Ziel war es zunächst, die Netz werke aufzubauen und innovative Maßnahmen zu entwickeln. In den folgenden beiden Jahren traten mehr als 70 Netzwerke in die vierjährige Durchführungsphase ein. Die finanzielle Eigen Die Innovationsschwerpunkte der Vertiefungs phasen Um Leuchtturme zu schaffen, die anderen als Vorbild dienen, fördert das BMBF besonders vielversprechende Ansätze in fünf BMBF ESF Lenkungsausschuss (Länder und Sozialpartner) Programm „Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken“ (LRFN) Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (PT-DLR) Wissenschaftliche Begleitung des Programms „LRFN“ Rambøll Management und Ludwig-Maximilians-Universität München 1. Welle 2001–2006 2. Welle 2002–2007 Programmvertiefung I 2006–2007 Programmvertiefung II 2007–Sept. 2008 Innovationsschwerpunkt Bildungsberatungsagenturen Innovationsschwerpunkt Lernzentren Innovationsschwerpunkt Übergangsmanagement Innovationsschwerpunkt Aus- und Weiterbildung in KMU Innovationsschwerpunkt Kommunale Kooperationen mit Lernenden Regionen Themennetz Bildungsberatungsagenturen Themennetz Lernzentren Themennetz Übergangsmanagement Themennetz Aus- und Weiterbildung in KMU Themennetz Kommunale Kooperationen mit Lernenden Regionen Leitvorhaben Bildungsberatung Leitvorhaben Lernzentren Leitvorhaben Übergangsmanagement Laufzeit: 01.03.2007–30.06.2008 Laufzeit: 01.06.2007–30.09.2008 Leitvorhaben „Lebenslanges Lernen in und mit KMU“ Leitvorhaben „Kommunale Kooperationen mit Lernenden Regionen“ Koordination: Technische Universität Kaiserslautern Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz DKFI Laufzeit: 01.01.2008–30.09.2008 Laufzeit: 01.03.2008–30.09.2008 Koordination: Universität Duisburg-Essen Koordination: Ruhr-Universität Bochum Entwicklungsvorhaben Professionalisierung der regionalen Bildungsberatung Entwicklungsvorhaben Lernzentren „Fachprofil Lernbegleitung“ Laufzeit: 01.01.2008–30.09.2008 Koordination: Förderverein für Jugend und Sozialarbeit e.V. Berlin u. Stadt Laufzeit: 01.12.2006–30.09.2008 Koordination: Universität Mainz Strukturschema Lernende Regionen Laufzeit: 01.06.2007–30.09.2008 Koordination: Universität Duisburg-Essen Entwicklungsvorhaben „Bildungsberatung für KMU“ Laufzeit: 01.03.2008–30.09.2008 Koordination: Lernende Region Trier e.V. Stand: April 2008 Einführung LERNENDE REGIONEN 8 Innovationsschwerpunkten. Die erste Vertiefungsphase begann im Jahr 2006 mit 41 Lernenden Regionen in den Schwerpunkten „Bildungsberatungsagenturen“, „Lernzentren“ und „Übergangs management“. Die zweite Vertiefungsphase umfasst darüber hinaus die Schwerpunkte „Aus- und Weiterbildung in kleinen und mittleren Unternehmen“ und „Kommunale Kooperationen mit Lernenden Regionen“. Sie startete im Jahr 2007 mit 56 Vor haben (siehe Schaubild unten). Bildungsberatungsagenturen Die Transparenz der Bildungsangebote in ihrer Region zu ver bessern ist das Ziel von 25 Beratungsstellen. Sie bieten professio nelle Verfahren zu Profiling und Kompetenzerfassung an und informieren datenbankgestützt über aktuelle Bildungsangebote in der Region. Lernzentren In 13 regionalen Netzwerken werden Lernzentren aufgebaut, die eine große Vielfalt an Lern- und Beratungsdienstleistungen anbieten. Ausgangspunkt sind dabei stets die Lernenden mit ihren individuellen Bedürfnissen und Kompetenzen. Die Lern zentren verfügen über moderne Lerninfrastrukturen mit innova tiven Raumkonzepten und kundenfreundlichen Öffnungszeiten. Übergangsmanagement Die Überwindung von Problemen an Bildungsübergängen (siehe Schaubild S. 9) haben sich 18 Netzwerke zur Aufgabe gestellt. Auch hier steht der individuelle Bildungsbedarf der Ratsuchenden an den jeweiligen biografischen und beruflichen Übergängen im Mittelpunkt der Beratung. Aus- und Weiterbildung in kleinen und mittleren Unter nehmen Auf die Entwicklung bedarfsgerechter Beratungs- und Bildungs angebote für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben sich 12 Lernende Regionen spezialisiert. Sie fördern die Beschäf tigungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, tragen zur Erhöhung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bei. Kommunale Kooperationen mit Lernenden Regionen 30 Kooperationen zwischen Kommunen und Lernenden Re gionen haben sich die Aufgabe gestellt, kommunale Hand lungskonzepte zu erarbeiten. Es sollen ressortübergreifende Initiativen erprobt werden, die Lebenslanges Lernen in wirt schaftlichen, sozialen und kulturellen Handlungsfeldern för dern. Besonderes Augenmerk gilt der regionalen Standort entwicklung. Transfer Ein wesentliches Ziel des Programms ist es, die Erfolge der Ler nenden Regionen anderen zugänglich zu machen. Akteure in nerhalb und außerhalb des Programms sollen die Möglichkeit erhalten, sich über innovative Bildungsdienstleistungen zu in formieren und Anregungen für die eigene Arbeit zu gewinnen. Eine wichtige Rolle für den Ergebnistransfer spielen die The mennetze in den einzelnen Innovationsschwerpunkten. In den Themennetzen treffen sich Akteure der Lernenden Regionen, um sich über die Modellentwicklungen auszutauschen und die Ergebnisse für die Kommunikation nach außen aufzubereiten. 30 25 7 18 18 2 16 13 12 5 Vertiefung II 8 Vertiefung I Bildungsberatung Lernzentren Übergangsmanagement KMU Kommunale Kooperation Stand: Januar 2008 Schwerpunkte der Förderphasen Vertiefung I und II LERNENDE REGIONEN Einführung 9 Dazu gehören Handreichungen für die Praxis, die auch Zielgrup pen außerhalb des Programms zur Verfügung gestellt werden. In der Regel wird die Arbeit in den Themennetzen unterstützt durch Expertinnen und Experten (Leitvorhaben), die die Modell entwicklungen durch fachwissenschaftliche Impulse anreichern und die professionelle Aufbereitung der Ergebnisse sicherstellen. Ein weiteres Instrument des Ergebnistransfers ist INFORM, das Magazin für die Lernenden Regionen. Es berichtet etwa vierteljährlich über Neuigkeiten im Rahmen des Programms und widmet sich in den einzelnen Ausgaben Schwerpunktthe men aus dem Bereich Lebenslanges Lernen. Im Internet stehen die Ausgaben unter www.lernenderegionen.info als PDF zur Verfügung. Dort gibt es auch einen Veranstaltungskalender, Hintergrundinformationen zum Programm und eine Linkliste zu den Netzwerken. In den Jahren 2008 und 2009 werden die Bemühungen, die Programmerfolge nach außen zu tragen, verstärkt. So sollen Ak teure aus dem Bildungsbereich gezielt angesprochen werden, um sie in Workshops von der Innovationskraft der Netzwerke zu überzeugen. Partnerschaften mit bestehenden Netzwerken sollen angebahnt und so der Transfer über die Grenzen des Pro gramms hinaus ermöglicht werden. Ausblick Das Programm „Lernende Regionen – Förderung von Netzwer ken“ hat eine große Vielfalt zukunftsweisender Modelle und Dienstleistungen hervorgebracht. Ihre Originalität verdanken sie der jeweiligen regionalen Ausrichtung, der Zusammenset zung der Netzwerke und nicht zuletzt den Interessen der regio nalen Akteure. In genauer Kenntnis der Situation vor Ort ist es ihnen gelungen, Lösungen zu finden, die „passgenau“ auf die Probleme der jeweiligen Region zugeschnitten sind. Die Lernenden Regionen liefern innovative Lösungsansätze für die Umsetzung des Lebenslangen Lernens. Die Ausrichtung an der Biografie des oder der Einzelnen bei der Entwicklung der Bildungsdienstleistungen und die regional verankerten Organi sationsformen spielen dabei eine zentrale Rolle. In zahlreichen Projekten ist es gelungen, die Grenzen zwischen den Bildungs bereichen durchlässiger und das regionale Bildungsangebot transparenter zu machen. Auch bildungsferne Bevölkerungsteile konnten dazu gebracht werden, die Bildungsangebote zu nut zen. Viele Beispiele zeigen, dass es möglich ist, Bildungsüber gänge, die oft mit Risiken und Anschlussproblemen verbunden sind, zu meistern. Vielerorts ist es den Lernenden Regionen darüber hinaus gelungen, die Sensibilität für den Stellenwert der Bildung als Standortfaktor zu erhöhen. Für zentrale Herausforderungen – wie die steigende Lebenserwartung, die Bildungsferne von Tei len der Bevölkerung oder den Fachkräftemangel – haben die Netzwerke Lösungen gefunden, von denen einige bereits Be standteile von Regionalentwicklungsplänen geworden sind. Das Lebenslange Lernen vor Ort als lebendige Regionalkul tur zu etablieren bleibt eine wichtige Zukunftsaufgabe. Sie be trifft alle Politikfelder, die mit der Entwicklung von Regionen, Städten und Quartieren in Großstädten zu tun haben. Die Ler nenden Regionen entwickeln ihre Instrumente stetig weiter, damit die Menschen vor Ort ihre eigene und gemeinsame Zu kunft gestalten können. Die regionalen Bildungsnetzwerke sind wichtige Motoren bei der Umsetzung des Lebenslangen Lernens. Der Vorbildcha rakter der von ihnen entwickelten Modelllösungen zeigt sich nicht zuletzt im großen Interesse aus dem europäischen Aus land – dort haben die Modelle der Lernenden Regionen erfreu licherweise schon Nachahmung gefunden. Familie Kindergarten Schule Ausbildung Berufstätigkeit Arbeitslosigkeit Klassische Bildungsübergänge Ruhestand Einführung LERNENDE REGIONEN 10 Die Lernenden Regionen im Spiegel der wissenschaftlichen Begleitung Die wissenschaftliche Begleitung Das Programm „Lernende Regionen – Förderung von Netzwer ken“ wird seit 2005 durch zwei Partner wissenschaftlich beglei tet. Ziel ist es, die Arbeit der Lernenden Regionen umfassend zu verfolgen, um auf möglichst breiter Basis Aussagen über Ergebnisse und Wirkungen in den verschiedenen Handlungs feldern des Programms zu treffen. Die wissenschaftliche Be gleitung trägt so dazu bei, Innovationen zu identifizieren, aus Erfolgen zu lernen und gelungene Ansätze zu transferieren. Das Team der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) betrachtet unter der Leitung von Prof. Dr. Rudolf Tippelt die Zielerreichung des Gesamtprogramms. Dazu werden u. a. die strukturellen und inhaltlichen Rahmenbedingungen für die Entwicklung und Verstetigung innovativer bildungspolitischer Konzepte in den Regionen erhoben, analysiert und bewertet. Rambøll Management konzentriert sich unter der Leitung von Dr. Christoph Emminghaus auf den Beitrag der Lernenden Regionen zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit, zur Be deutung von Unternehmen, hier insbesondere von KMU in den Netzwerken sowie auf die Frage nach der Nachhaltigkeit der Lernenden Regionen und ihrer Arbeit. Vorgehen und Nutzen für die Netzwerke Beide Partner arbeiten mit einem Mix aus qualitativen und quantitativen Methoden. So werden in allen Lernenden Regio nen entweder von der LMU oder von Rambøll Management qualitative Fallstudien durchgeführt. Ziel der Fallstudien ist es, einen konkreten Einblick in die Arbeit der Netzwerke und ihrer einzelnen Teilprojekte zu erlangen, um Aussagen über Gelingens- und Misslingensbedingungen treffen zu können. Ergänzt werden die Analysen durch quantitative Ansätze, um Daten über inhaltliche Schwerpunkte und Entwicklungstrends des Gesamtprogramms zu gewinnen. Hierfür wurde 2005 und 2006 jeweils eine Befragung der Netzwerke durchgeführt. Für die Vertiefungsphase des Programms wurde das quan titative Vorgehen weiterentwickelt, um den Nutzen für die ein zelnen Lernenden Regionen zu erhöhen. So wurde von Rambøll Management ein onlinebasiertes Benchmarking-System ent wickelt, das den Lernenden Regionen ein steuerungsrelevantes Monitoring ihrer Arbeit sowie verschiedene Vergleichsmöglich keiten erlaubt. Das System basiert auf quartalsweisen Datenein gaben durch die Netzwerke zu ihren Angeboten, ihren Ergeb nissen, den Vernetzungsaktivitäten, der Finanzierung und den regionalen Rahmenbedingungen. Auf dieser Datengrundlage können die Lernenden Regionen ihre Leistung im Längsschnitt analysieren oder sich mit anderen Regionen, die im gleichen Schwerpunkt tätig sind, vergleichen. Neben den Lernenden Re gionen profitiert auch die wissenschaftliche Begleitung von dem Benchmarking-System, da so aktuelle und vergleichbare Daten zu allen Lernenden Regionen für alle weiterführenden Analysen vorliegen. Exemplarische Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung In der Vertiefungsphase können nun weitere, exemplarische Befunde der wissenschaftlichen Begleitung vorgelegt werden, die es erlauben, Aussagen zu Gelingensbedingungen und Transfermöglichkeiten zu treffen. Generell hat sich gezeigt, dass die Lernenden Regionen gegenüber traditionellen Bil dungsangeboten häufig konkreter auf vorhandene Bedarfs lagen reagieren. Dies gelingt insbesondere dort, wo regionale Bedarfsanalysen durchgeführt wurden und die Arbeit der Netz werke an deren Ergebnissen anschließen. Insbesondere mit Blick auf die Förderung der Beschäftigungs fähigkeit gelingt es den Lernenden Regionen eine Brücke zwi schen den Bedarfen der Individuen und den Verwertungsmög lichkeiten auf dem Arbeitsmarkt zu schlagen. Hierzu trägt un mittelbar das Erfahrungswissen der Netzwerkpartner bei. Dort wo arbeitsmarktnahe Akteure erfolgreich in die Netzwerkarbeit eingebunden sind, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Ler nende Region einen relevanten Beitrag zur Förderung der Be schäftigungsfähigkeit leistet. Nicht erst seit dem Programm „Lernende Regionen“ sind die Schwierigkeiten bekannt, Unternehmen umfassend in bildungs politische Initiativen einzubinden. Die wissenschaftliche Beglei tung kann aufzeigen, dass dies am ehesten dann gelingt, wenn klare Vorstellungen darüber existieren, welche konkrete Rolle Unternehmen in den Lernenden Regionen spielen sollen. Wenn sogenannte Win-Win-Situationen geschaffen werden, gelingt es häufig, Unternehmen zum gegenseitigen Nutzen für die Arbeit der Lernenden Regionen zu interessieren oder sogar zur akti ven Netzwerkarbeit zu motivieren. Die Finanzierung von Bildungsdienstleistungen ist aus Sicht der Lernenden Regionen ein häufiges Motiv für den Wunsch nach Einbindung von Unternehmen in die Netzwerke. Die Analysen zur Nachhaltigkeit können diese Strategie nur teil weise bestätigen. Ein Hauptfaktor für eine Nachhaltigkeit der Netzwerkstrukturen ist die Einbindung aller für das Angebot der Lernenden Region relevanten regionalen Akteure. Hier sind empirisch große Unterschiede dahingehend zu beobach ten, inwieweit es gelingt, verbindliche Partner über den Kreis der Bildungsdienstleister hinaus in die Netzwerke einzubinden – möglichst auf Leitungsebene. Daneben ist für ein stabiles Netz LERNENDE REGIONEN Einführung werk in der Regel ein starker Kern (Netzwerkmanagement) er forderlich. Dies geht einher mit der Notwendigkeit, sich als Ler nende Region stärker zu institutionalisieren. Welche konkrete Organisationsform ein Netzwerk dabei wählt, scheint für die Nachhaltigkeit jedoch nachrangig. Regionale Ausgangslage, Zusammensetzung, Ziele, Orga nisation, Produkte und Dienstleistungen der Netzwerke sind sehr unterschiedlich. Für das allen Lernenden Regionen ge meinsame Ziel, eine stärkere Vernetzung und Kooperation von zentralen Akteuren in der Region zu schaffen, um Syner gien zu erzeugen, können sich die im Netzwerk engagierten Akteure an einigen besonders wichtigen Erfolgsbedingungen orientieren (s. auch Abb.). Erfolgsbedingungen Der Aufbau einer Netzwerkidentität sorgt dafür, dass das Netz werk von außen als Einheit wahrgenommen wird, alle Betei ligten sich mit dem Netzwerk identifizieren und die Kommu nikations- und Veränderungsprozesse als dauerhaft verstanden werden. Die zentrale Basis dafür sind u. a. erfolgreiche Koope rationserfahrungen der Netzwerkmitglieder. Ein zentraler Aspekt der Netzwerkarbeit ist die Entwicklung von Vertrauen. Voraussetzung dafür ist die von allen involvier ten Akteuren geteilte Erwartung, Probleme gemeinsam zu lösen und Konkurrenzsituationen zu überwinden. Für eine kontinuier liche Netzwerkarbeit sind zudem dauerhafte und tragfähige Kommunikationsstrukturen nötig, wobei Transparenz und Feed back über die gemeinsame Arbeit eine zentrale Rolle einneh men. Die Dynamik des Umfelds von Netzwerken sowie die netz werkinterne Dynamik erfordern permanente Organisationsent wicklungen, die auf Basis der Bedarfe bewusst gesteuert werden müssen. 11 Dieses organisationale Lernen ist als schneller und stetiger Lern- und Veränderungsprozess einer Organisation zu verste hen, der diese zu einer Lernenden Organisation werden lässt. Im Vordergrund stehen gemeinsame Ziele, akzeptierte Leitbil der, die Auswahl geeigneter Partner, die Regulation der Aktivi täten und Beziehungen zwischen den Partnern, die Allokation der Ressourcen zwischen den Organisationen und die kontinu ierliche Evaluation und Pflege der Kooperationen. Die Zusam menarbeit über einen längeren Zeitraum stellt einen wichtigen Stabilitätsfaktor der Netzwerkarbeit dar. Vertiefung und Transfer Die Lernenden Regionen in der Vertiefungsphase erhalten bis September 2008 die Möglichkeit, erfolgversprechende Ansätze in den Handlungsfeldern Bildungsberatung, Übergangsmanage ment, Lernzentren, Aus- und Weiterbildung in KMU sowie der Einbindung von Kommunen weiterzuentwickeln. Mit dieser Schwerpunktsetzung greift das Programm Themen auf, die für eine erfolgversprechende Gesamtkonzeption zum Lebenslangen Lernen besonders relevante Bausteine darstellen. Aus Sicht der wissenschaftlichen Begleitung bietet die Vertiefungsphase die Möglichkeit, durch die Analyse der Gelingens- und Misslingens bedingungen diese Bausteine zu einem Gesamtbild zusammen zufügen. Dies ermöglicht es, die bereits heute sichtbaren Inno vationen aus den Lernenden Regionen über die Programmlauf zeit hinaus in die Breite zu transferieren und so den größtmög lichen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Im Ergebnis bietet das Programm Modelle für die Umsetzung von Lebenslangem Lernen, und es gibt damit einen Innovationsschub für die ge samte Diskussion um das Lebenslange Lernen, und zwar weit über die geförderten Netzwerke hinaus. 12 Übersicht LERNENDE REGIONEN Die 76 Lernenden Regionen Netzwerk Länder übergreifendes Netzwerk LERNENDE REGIONEN Übersicht 13 Die Ausgangslagen in den Regionen SCHLESWIG-HOLSTEIN Neumünster Lübeck Ostseeküste Wismar-Rostock Mittleres Mecklenburg – Norderstedt Drei-Länder-Eck Küste Ostvorpommern Hamburg und Umland Landkreis Osterholz MECKLENBURGVORPOMMERN Harburg Hamburg West Land Bremen Ems-Dollart-Region Neukölln, Pankow, Dahme-Spreewald Uckermark Berlin Hamburger Osten Marzahn – Hellersdorf Oldenburger Land AltmarkSalzwedel NIEDERSACHSEN Landkreis Gifhorn Weserbergland Berlin Reinickendorf Osnabrück Südost niedersachsen Stadt u. Landkreis Wernigerode Hannover Kreis Borken Münster und Münsterland Emscher-Lippe Niederrhein Hagen Köln Bergisches Städtedreieck Dessau-AnhaltWittenberg Kassel Waldeck- Stadt und Land Frankenberg Elbe-Elster Südliches Sachsen-Anhalt THÜRINGEN Jena-SaaleHolzland Wartburgregion NORDRHEIN-WESTFALEN HESSEN Rennsteig – Rhön Frankfurt/Main RheingauTaunusKreis Trier Lausitz Mansfelder Land Landkreis HersfeldRotenburg, Werra-Meißner RHEINLAND PFALZ Oderland-Spree BRANDENBURG Südnieder sachsen Kreis Unna Dortmund Essen Euregio Aachen Lippe-Herford SACHSEN ANHALT Ilm-Kreis SaalfeldRudolstadt Südwest sachsen SACHSEN Zwickauer Land Arbeitslosenquote Bevölkerungsentwicklung 2000–2006 (Anteil der jeweiligen Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung zum Stichtag 31.12.2006) Stadt und Landkreis Anteil < 18 Jahre Anteil 18–64 Jahre Anteil >= 65 Jahre Mainz – Bingen Offenbach Nürnberg – Fürth SAARLAND Situation in den Lernenden Regionen im Vergleich zum Bundesdurchschnitt: Bevölkerungsstruktur Main-Kinzig + Spessart Mannheim Euroregion Neiße Regierungsbezirk Leipzig Landkreis Schwandorf Schwäbisch Hall – Ansbach Saarbrücken Heilbronn-Franken BADEN WÜRTTEMBERG Landkreis Cham BAYERN Siedlungsstrukturelle Kreistypen Agglomeration/Ballungsräume Landkreis Emmendingen Neckar-Alb Stadt und Landkreis Dachau Kernstädte Verdichtete Kreise Verstädterte Räume Region Bodensee Tölzer Land Verdichtete Kreise Ländliche Kreise Ländliche Räume höherer Dichte geringerer Dichte Quelle: IES – Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung an der Universität Hannover, 2007 14 LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge 15 Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge Seite 54 Seite 36 Seite 34 Seite 30 Seite 48 Seite 22 Seite 18 Seite 44 Seite 42 Seite 20 Seite 38 Seite 52 Seite 56 Seite 32 Seite 28 Seite 50 Seite 46 Seite 24 Seite 26 16 Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN Bilanz und Aufbruch Wenn Europapolitik so konsequent bis in regionale und lokale Ebenen umgesetzt wird, Bund und alle Länder in über sechs Jah ren Programmlaufzeit kontinuierlich an einem Strang ziehen, um das Lebenslange Lernen für alle umzusetzen und bundes weit 76 Bildungsnetzwerke mit vielerorts bemerkenswerten Er gebnissen an inhaltlicher und struktureller Nachhaltigkeit ent stehen, ist es wert, einzelne Erfolge in den Lernenden Regionen genauer zu betrachten. So haben wir uns auf den Weg gemacht und 19 ganz unter schiedliche Lernende Regionen – in allen Teilen Deutschlands, mit verschiedensten regionalen Ausgangslagen und inhaltlichen Orientierungen – besucht, haben Eindrücke gesammelt, zugehört und nachgefragt, haben beobachtet und immer wieder gestaunt. Lernende Regionen sind Errungenschaften besonderer Qualität. In den regionalen Bildungsnetzwerken sind Koope rationen geschaffen und verstetigt worden, die nun in vielen Regionen feste institutionelle Einbettungen in die Entwicklung von Städten, Stadtteilen und Regionen sowie in die fortschrei tende Modernisierung der Bildung in Deutschland vorweisen können. Das Organisationsprinzip „Regionales Bildungsnetz werk“ erfordert einerseits die Orientierung an den jeweiligen regionalen Gegebenheiten und ermöglicht andererseits in der Gesamtschau eine denkbar große Vielfalt an Netzwerkformen, Lösungsmodellen und neuartigen vernetzten Bildungsdienst leistungen. In der Vielfalt lässt sich auch eine Reihe von Gemeinsam keiten entdecken, einheitliche Konturen der Netzwerkarbeit. Da sind zuerst einmal die handelnden Personen. Das schon bei der ersten Reportage im Jahre 2004 festgestellte Engagement, der Pioniergeist und die Gestaltungsfreude sind ungebrochen. Hinzugekommen ist allerdings, dass die Netzwerkmanagerinnen und -manager inzwischen angesehene und gefragte regionale Akteure geworden sind. Das zeigen sie durch Selbstbewusstsein und auch durch ein wenig Stolz auf ihre Leistung. Nicht zuletzt ihrer Arbeit ist es zu verdanken, dass „Lernende Region“ zu ei nem Markenzeichen geworden ist. Die gemeinsamen zentralen Arbeitsfelder in den Bildungs netzwerken sind Information und Orientierung, Beratung, Fach qualifizierung bzw. -fortbildung, neue Lehr-Lern-Arrangements, Vernetzung unterschiedlicher Funktionsfelder und Bereiche so wie Bereitstellung und Fortentwicklung zentraler Strukturele mente wie Datenbanken und Services, wie Fachtagungen, Bil dungsmessen und gemeinsames Bildungsmarketing. Das Netz werk sieht sich im Regelfall in einer Steuerungs- und Mittler funktion, als Impulsgeber für Zusammenarbeit und als Forum für einen Meinungs- und Erfahrungsaustausch. Die Umsetzung in der konkreten Bildungsarbeit wird dann in verschiedenen – teilweise eher zentralen, teilweise eher dezentralen – Organisa tionsmodellen in Kooperation mit vielfältigen Netzwerkpartnern geleistet. Bemerkenswert sind die Erfolge bei der Vernetzung von Akteuren aus unterschiedlichen Bildungsbereichen. Die Ler nenden Regionen haben hier ein Betätigungsfeld gefunden, dass zum Nutzen der Lernenden Bildungsübergänge erleich tert und Beratungs- und Lehrkompetenz bündelt. Die Etablie rung von Übergangsmanagement und sektorübergreifenden Lernzentren sowie vernetzter Bildungsberatung sind Ergeb nisse, die eben nur im Netzwerk, durch Bündelung regionaler Infrastrukturen und kooperative Weiterentwicklung von Kon zepten und Bildungsdienstleistungen erbracht werden können. Lernende Regionen bieten so Freiräume für Experimente und die Erprobung neuer Wege, sie sind so etwas wie Labore zur Optimierung von Bildungsinfrastrukturen. Jenseits institu tioneller Beharrlichkeiten und Zuständigkeiten haben sie un konventionelle Ideen entwickelt oder aufgegriffen, sie zur An wendungsreife gebracht und erprobt. Herausgekommen ist dabei eine Vielzahl von unkonventionellen Lösungen, die zu weilen auf verblüffend einfache Art fruchtbare Kooperationen verstetigen und bemerkenswerte Motivations- und Lerneffekte erzielen und die Bildungslandschaften in Regionen prägen. Lernende Regionen sind damit vielerorts zu Motoren bei der Modernisierung des Bildungsbereiches geworden. Der Nutzen der Netzwerkaktivitäten ist nachhaltig und viel fach belegt. Lernende und Ratsuchende äußern sich in Evalua tionsbögen oder unaufgefordert schriftlich oder telefonisch. Gerade die Bildungsbenachteiligten profitieren von den zahl reichen Hilfen und den zielgruppengerechten Zugängen. Doch auch institutionelle Vertreter und Verantwortliche aus Unter nehmen äußern Lob und Zustimmung. Vielfach haben Maß nahmen der Lernenden Regionen Anstöße für inhaltliche und organisatorische Verbesserungsprozesse geliefert. Die Lernen den Regionen haben Wege gefunden, die Menschen für das Lebenslange Lernen zu begeistern. Lernende Regionen haben Strukturen aufgebaut, die in vie len Fällen auch nach Beendigung der Projektförderung Bestand haben. Im Idealfall besteht dann das Netzwerk als hauptberuf lich besetzte Organisation fort, angebunden an die Sitzkommune oder an eine andere Institution. In diesen Fällen haben die Im pulse, die Lernende Regionen für die Entwicklung von Regionen und Stadtteilen geben, nunmehr feste, verstetigte Bahnen. Viel fach werden auch Aktivitäten ausgekoppelt und in alleiniger Verantwortung von Netzwerkpartnern fortgeführt. In jedem Fall hat sich das regionale Kooperationsklima geändert: Das einzelne regionale Bildungsnetzwerk erleichtert eine institutio nen- und bildungsbereichsübergreifende Zusammenarbeit, weil es Zugang nicht nur zu einzelnen, sondern zu einer Fülle von LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge Partnern bietet, die gelernt haben, wie langfristige, zielführende Partnerschaften funktionieren. Im Programm „Lernende Regionen – Förderung von Netz werken“ werden auf vielfältige Weise Änderungen bewirkt: strukturelle, inhaltliche und konzeptionelle. Es hat die Bildungs landschaft neu gestaltet. Die Netzwerke haben einen Innovati ons- und Regulationsmechanismus installiert, der bildungspo litische Entscheidungen auf Bundes- und Landesebene flankiert und gleichzeitig auf die Wahrung der eigenständigen, regions bezogenen Problemlösung vor Ort bestehen kann. Dieses Gedan kengut ist im Bildungswesen mittlerweile fest verankert und handlungsleitend für die Zukunft. 17 Auf den Folgeseiten stellen wir Ihnen – stellvertretend für alle 76 – einige ausgewählte Lernende Regionen vor. Uns ist dabei wichtig, aus jedem Bundesland mindestens ein heraus ragendes Modell zu zeigen und dabei das Spektrum der im Programm entwickelten zentralen Innovationsschwerpunkte (Bildungsberatung, Lernzentren, Übergangsmanagement, Ler nen in und mit KMU sowie Kommunale Kooperationen mit Lernenden Regionen) mit abzubilden. Dieter Gnahs Bildungswissenschaftler 19 der Lernenden Regionen – stellvertretend für alle 76 – zeigen das Spektrum der im Programm entwickelten zentralen Innovationsschwerpunkte. Hannes Barske Projektträger im DLR Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN 18 Berlin – Marzahn-Hellersdorf Medienkompetenz für alle Nachhaltigkeit war ein zentraler Begriff der letzten EXPO. Die Macher der Weltausstellung legten besonderen Wert darauf, dass die Ausstellungsräume nach dem Großereignis einer sinn vollen Weiternutzung zugeführt werden. Dies ist in MarzahnHellersdorf vorbildlich geschehen: Der Ausstellungskubus, der der Auseinandersetzung mit der Nutzung und Entwicklung der Großsiedlung diente, ist heute ein Lernzentrum mitten in einer Plattenbausiedlung, zugänglich für Menschen aller Altersstufen. Der „Baukasten“, wie dieser Lernort wegen seiner Form lie bevoll despektierlich genannt wird, ist auch eines von mehreren Ergebnissen der nachhaltigen Arbeit von „Appolonius! – Lernen de Region Marzahn-Hellersdorf“. Projektleiter Thomas Schmidt und seine Mitstreitenden haben unter schwierigen Bedingungen die Projektförderung des BMBF und der EU zum Einziehen von „überlebensfähigen“ Strukturen genutzt. „ Ohne Medienkompetenz ist der Mensch in der Informationsgesell schaft ungebildet, ohne Medien findet Bildung als lebenslanger Entwicklungsprozess nicht statt. “ Prof. Dr. Wilfried Hendricks Hochschullehrer an der TU Berlin (Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre) und Wissenschaftlicher Direktor des IBI – Institut für Bildung in der Informationsgesellschaft e.V. Plattenbauten in Berlin-Marzahn-Hellersdorf Eine der Nutzerinnen des Lernzentrums ist Anke Vatter, Leh rerin an der Jean-Piaget-Hauptschule in Hellersdorf. Sie kommt mit ihren Schülerinnen und Schülern in den Baukasten, um diese beruflich zu orientieren. Das ist eine Herausforderung bei Jugendlichen, die alles andere als gute Voraussetzungen für einen erfolgreichen Berufseinstieg mitbringen. Die meisten gelten aus den unterschiedlichsten individuellen und sozialen Gründen als Problemfälle. Umso erstaunlicher ist es, dass sie engagiert und motiviert ans Werk gehen. Vermutlich liegt es auch daran, dass ein gro ßer Teil der Vermittlungsarbeit mediengestützt erfolgt. So wird zum Beispiel mittels Internetrecherche nach Ausbildungsmög lichkeiten Ausschau gehalten, am Rechner werden durch Selbst einschätzungen und Tests Kompetenzen identifiziert, und simu lierte Vorstellungsgespräche werden durch Videokamera fest gehalten und dann analysiert. Anke Vatter liefert noch weitere Gründe für das Engage ment ihrer Schützlinge: „Der Tapetenwechsel öffnet den Blick und ermöglicht so neue Erfahrungen. Auch die Bestätigung durch schulfremde Personen tut den Jugendlichen gut.“ Ra mona Gartz pflichtet ihr bei. Sie verfügt als Mitarbeiterin des Lernzentrums über Erfahrungen mit sehr unterschiedlichen Zielgruppen. Das Spektrum reicht von Kindergartenkindern bis zum älteren Selbstlerner, von Lehrenden aus allen Sektoren bis hin zu Personalverantwortlichen aus Unternehmen. So führt sie zum Beispiel in Kooperation mit Grundschulen Selbstlernangebote wie „Kids on line“ durch. Die Schülerinnen und Schüler reflektieren zusammen mit ihren Eltern und Leh LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge rerinnen Art und Dauer der Nutzung der unterschiedlichen Medien. Ausgangspunkt ist dabei ein Medientagebuch, mit dem die Kinder die Nutzung der unterschiedlichen Medien (Fernseher, Computer, Spielkonsole etc.) festhalten. Diese In formation liefert den Grundstock für Gespräche untereinander. Im Ergebnis sollen alle Beteiligten in den Stand versetzt werden, Medien sinnvoll, selbstgesteuert und verantwortungsbewusst zu nutzen. „Im Besonderen bei den Kleinen geschieht dies auf spielerische und spannende Art“, so Ramona Gartz. „ No one can whistle a symphony. It takes an orchestra to play it. “ Dr. Christine Bergmann Bundesministerin a.D. und Schirmherrin des Projektes Appolonius! Lernende Region Marzahn-Hellersdorf Im Zentrum der weiteren Arbeit stehen Gruppen von Lernenden oder Multiplikatoren, denen vor allem Medienkompetenz ver mittelt werden soll. Ebenso kommen auch einzelne Lernende im Lernzentrum zum Zug. Eine von ihnen ist Iris Brämer, die sich an abgesprochenen Terminen einfindet, um am und mit dem Com puter zu lernen. Ihr Lernziel formuliert sie so: „Ich will fit in Medien werden!“ So hat sie sich zum Beispiel in PowerPoint ein gearbeitet und ist nun in der Lage, selbstständig eine themen bezogene Präsentation vorzubereiten. Die arbeitslose Berlinerin hofft, dass derartige Kompetenzen bei Bewerbungen ein Plus sind und später beruflich genutzt werden können. Unterstützt werden Selbstlernende wie Iris Brämer von Lern berater/-innen. Sie vermitteln Grundlagen und helfen, wenn es Probleme gibt. „Es ist ein bisschen so wie im Fitnesscenter: Die Lernenden arbeiten überwiegend selbstgesteuert und holen sich bei Bedarf Unterstützung.“ Die genannten Beispiele sind ein Beleg dafür, dass die Arbeit der Lernenden Region auch nach Beendigung der Durchführungs phase weitergeht. Die Lernpartner haben sich in Fortschreibung des Kooperationsvertrages verpflichtet, nach dem Auslaufen des Projektes unter dem Dach der Lernplattform Appolonius! weiter zuarbeiten. Dabei können sie auf ein breites Feld an entwickel ten Modellen aus den Teilprojekten der Durchführungsphase, wie z. B. die regionale Kommunikations- und Lernplattform, Lernin seln in Schulen, professionelle Lernbegleiter und die Beteiligung von Unternehmen am Lebenlangen Lernen, zurückgreifen. So arbeitet zum Beispiel das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf eng mit dem Lernzentrum zusammen, um z. B. in Kindertagesstätten 19 das Lernen mit den Neuen Medien zu organisieren. Einbezogen werden sollen Eltern und Erzieherinnen und Erzieher sowie natürlich die Kinder. Projektleiter Thomas Schmidt begegnet möglichen Einwänden: „Bereits im frühen Kindesalter können im spielerischen Umgang erste Kenntnisse erworben werden. Frühes Lernen setzt den Anfang für ein lebensbegleitendes Ler nen und prägt die individuellen Lernmuster.“ Diese selbstver ständliche Einbindung in kommunales Handeln zeigt auch, dass Appolonius! einen hohen Stellenwert bei den lokalen Ent scheidungsträgern besitzt und die jahrelange erfolgreiche Ar beit anerkannt und gemeinsam in der Vertiefungsphase mit dem Amt für Bürgerdienste 2007/2008 fortgeführt wird. Doch Aufmerksamkeit und Wertschätzung hat die Arbeit von Appolonius! nicht nur im engeren Umfeld gefunden. Der im Netzwerk entwickelte und erprobte Kompetenzkatalog zur Erfassung und Entwicklung von Medienkompetenz dient als ver lässliche Arbeitsgrundlage, um Kompetenzen zu erfassen, Lern entwicklungen zu verfolgen und gezielt zu fördern. Bei diesem EDV- und internetgestützten Instrument greifen Selbsteinschät zung und Fremdeinschätzung ineinander. Einsetzbar ist es in sehr unterschiedlichen Anwendungsfeldern wie Bildungsein richtungen, in Betrieben oder Seniorentreffpunkten. Microsoft Deutschland setzt nun dieses Produkt bei seiner bundesweiten Kampagne „IT-Fitness für Hauptschulen“ ein. Thomas Schmidt kommentiert diesen Erfolg mit ein wenig Stolz und mit ver schmitztem Lächeln: „Damit haben sich unsere Ideen und Pro dukte auch bundesweit etabliert, jetzt gehen wir weiter und reden mit europäischen Partnern!“ Der Tipp Nähere Informationen zum Kompetenzkatalog finden Sie über www.kompetenzkatalog.de oder über [email protected] bzw. www.appolonius.de. (Selbst-)Lernen für alle Generationen bei Appolonius! Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN 20 Brandenburg – Oderland-Spree Unbegrenzt lernen Auf der Oderbrücke, die Frankfurt mit der polnischen Stadt Słubice verbindet, herrscht ein reges Treiben. In beiden Rich tungen verkehren Deutsche und Polen, um ihre Einkäufe zu erledigen oder einfach nur einen Spaziergang zu machen. Au ßerdem wechseln Studenten der Europa-Uni gerade den Lernort von Frankfurt an das Collegium Polonicum in Słubice. Der Grenz übergang verläuft unbürokratisch und einfach. Lediglich der Ausweis wird kurz vorgezeigt. Es bilden sich keine Schlangen oder Staus. Alles läuft reibungslos. Nicht ganz so reibungslos funktioniert die wechselseitige Anerkennung von Bildungs- und Berufsabschlüssen. Zu unter schiedlich sind die Organisationsformen, Inhalte und Traditio nen. Umso bemerkenswerter ist es, dass seit 2003 erstmals eine deutsch-polnische Berufsausbildung durchgeführt wird. Aus gesucht wurde ein Beruf, bei dem die gemeinsamen Schnitt mengen vergleichsweise groß sind: Hotelfachmann/-frau in Deutschland bzw. Hoteltechniker in Polen. „ Die Bildungspartner in den regionalen Netzwerken greifen Herausforderungen auf und entwickeln Erfolg versprechende Strate gien und Lernangebote, um situationsgerecht, flexibel und innovativ handeln zu können. “ Holger Rupprecht Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg Ausgangspunkt für diese Initiative war der auf beiden Seiten der Grenze festgestellte Fachkräftemangel im Hotel- und Gast gewerbe, der die Ausweitung des Tourismus behindert. Zusätz lich ging es darum, in dieser strukturschwachen Region einen Beitrag zu leisten, um die Abwanderung junger Leute zu stop pen. Diesen regionalen Schlüsselproblemen widmeten sich die Teilprojekte der Durchführungsphase „Interkulturelle Kompe tenz“ und „Perspektivwerkstatt“. Sie ebneten den Weg für das deutsch-polnische Ausbildungsnetzwerk mit je 15 deutschen und polnischen Jugendlichen. Die Ausbildung wurde von den Jugendlichen an fünf verschie denen Orten gemeinsam absolviert (in deutschen und polnischen Unternehmen, in der Hotelfachschule Kolberg etc.). In 20 Modulen wurden Fertigkeiten und Kenntnisse beider Berufe sowie die je weilige Fremdsprache Deutsch bzw. Polnisch vermittelt. Im Som mer 2007 fand für 13 deutsche und für 15 polnische Jugendliche die schriftliche und praktische IHK-Abschlussprüfung zum/zur Hotelfachmann/-frau sowie in Polen die Prüfung zum Hoteltech niker in der jeweiligen Landessprache statt. An der Zeugnisüber gabe nahmen wegen der bildungs- und außenpolitischen Bedeu tung u. a. der Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, Holger Rupprecht, und der Botschaftsrat der Repu blik Polen, Dr. Zbigniew Kostecki, teil. „Das LernNetz Oderland-Spree mit seinen über 30 Koopera tionspartnern dies- und jenseits der Grenze hat zu dieser Initia tive einen wichtigen Beitrag geleistet, indem es sich um die Stärkung der interkulturellen Kompetenz kümmerte“, unter streicht Ulrich Lehmann, Leiter der Aus- und Weiterbildung der IHK Frankfurt/Oder. „Ein Element war dabei die Ausrich tung eines Sommerferienlagers und die enge Zusammenarbeit mit dem Collegium Polonicum in Słubice.“ Verständigung auf einem anderen Feld sucht der vom LernNetz veranstaltete „Lerndialog Oder-Spree“. Einbezogen sind alle Bildungsbereiche und Unternehmen, die schließlich auf gut aus gebildete Nachwuchskräfte angewiesen sind. Zu unterschied lichen Themen geht es darum, gelungene Beispiele aus den einzelnen Handlungsfeldern der Lernenden Region zu präsen tieren und ggf. Probleme zu identifizieren. Doch dabei soll es nicht bleiben. „Noch auf der Sitzung werden Lösungsvorschläge eingefordert und Handlungsschritte verabredet“, betont Initia tor Ulrich Lehmann. Was damit gemeint ist, verdeutlicht das folgende Beispiel. Auf einer Veranstaltung hatten sich die Stahl werke in Eisenhüttenstadt (früher EKO-Stahl, heute ArcelorMit tal) darüber beklagt, dass der Betrieb zu wenig Auszubildende aus der Region bekomme. Als Lösung wurde eine engere Zu sammenarbeit mit den Schulen vereinbart, die sich in Schüler praktika, Tagen der offenen Tür und Info-Tagen für Lehrer konkretisierte. Selbst ein spezieller Infotag für Mädchen wurde eingerichtet. Der Lerndialog ist inzwischen eine etablierte Veranstaltung, zu der jeweils rund 60 Teilnehmende erscheinen. Wichtig ist dabei, dass einige engagierte Unternehmen zu den Stamm gästen zählen. „Es ist davon auszugehen, dass die Reichweite der Veranstaltung über Multiplikatorwirkungen weit über die Anwesenden hinausgeht“, betont Ulrich Lehmann. Einer der letzten Lerndialoge widmete sich dem Thema „Nutzung von Medien“. Damit ist ein weiterer Arbeitsschwer punkt des LernNetzes angesprochen. Die Vermittlung von Me LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge dienkompetenz wird von allen Beteiligten als wichtig heraus gestellt, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Hinzu tritt ein wei terer Aspekt: In dünnbesiedelten Regionen wie dem Oderland kann multimediales Lernen kompensierend wirken, weil es ortsunabhängig erfolgen kann. Ein Beispiel zeigt, wie so etwas funktioniert. „ Die Projekte stehen und fallen mit dem Engagement der Macher. “ 21 schäfts- und Produktionsabläufe verbessern konnten. Achim Fiebig von der ÜAZ sieht sich mit seinem Ansatz bestätigt: „Es gab keine Lehrgangsabbrüche, und die Teilnahme am Präsenzunterricht und an der praktischen Ausbildung war überdurchschnittlich gut.“ Doch nicht nur die Teilnehmer waren erfolgreich. Die ÜAZ erhielt für ihr Konzept den Weiterbildungspreis des Landes Bran denburg. Auch wenn die Preisverleihung die Arbeit beflügelt hat, wichtiger ist für Achim Fiebig, dass durch viel Kleinarbeit und Aufklärung seines Medienberatungszentrums die Medien akzeptanz bei allen Akteuren, insbesondere auch bei den Unter nehmen, deutlich gestiegen ist. „Wir ernten jetzt die Früchte, die wir vor drei Jahren gesät haben.“ Achim Fiebig Leiter der ÜAZ Frankfurt/Oder-Wriezen Dem Überbetrieblichen Ausbildungszentrum (ÜAZ) Frankfurt/ Oder-Wriezen lagen 2002 nur acht Anmeldungen für die Fort bildung zum Tischlermeister vor, 16 Teilnehmende sind aber erforderlich, um den Lehrgang betriebswirtschaftlich vertret bar durchzuführen. Die Lösung bestand darin, dass Teile der Fortbildung mediengestützt als Selbstlernphase organisiert wurden. Quasi als Nebeneffekt ergab sich, dass die angehen den Tischlermeister ihr IT-Wissen erweitern und damit Ge Der Tipp Weitere Informationen zur deutsch-polnischen Berufsausbildung finden sich unter www.ihk-ffo.de/Polen. Der Leiter des LernNetzes Ulrich Lehmann zieht insgesamt eine positive Bilanz: „In einer strukturschwachen Region haben wir gar keine andere Chance, als unsere Stärken zu addieren und lösungsorientiert zusammenzuarbeiten. Die Lernende Region ist das Netzwerkmodell für die Zukunft der grenzüberschreiten den Region.“ Das Foto zeigt den Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg Holger Rupp recht, den Direktor der Hotelfach schule ZSE-H Kolobrzeg Zbigniew Stankiewicz, den Präsidenten der IHK Frankfurt (Oder) Prof. Johan nes Godau sowie die Auszubilden den bzw. polnischen Absolventen des 1. deutsch-polnischen Ausbil dungsprojektes für die Ausbildung zum/zur Hotelfachmann/-frau (D) und zum Hoteltechniker (PL). Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN 22 Berlin/Brandenburg – Neukölln, Pankow, Dahme-Spreewald LernLaden® – ein Reisebüro für den Kopf Die Idee ist unter Marktgesichtspunkten einfach, doch für den Bildungsbereich fast eine Revolution: eine Agentur, die jede und jeder leicht aufsuchen kann, dort kompetent beraten wird und hinsichtlich der eigenen Bildungsinteressen und -bedarfe ein individuell passgenaues Angebot erhält. Im LernNetz Berlin Brandenburg ist diese Idee verwirklicht worden. In drei LernLäden – in Berlin-Pankow und Neukölln sowie in Königs Wusterhausen (Brandenburg) können bildungs interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Berlin und Branden burg mit professioneller Unterstützung der dortigen Bildungs beraterinnen und Bildungsberater ihren individuellen Bildungs plan erstellen, so, wie man eine Individualreise in einem Reise büro bucht. Bildungsberaterinnen und Bildungsberater in den Lern läden leben dieses Konzept: Die LernLäden sind offen gestaltet und präsentieren sich als kundenfreundliche, zu ladentypischen Öffnungszeiten erreichbare Serviceagenturen. Schon im Vor wege können sich Bildungsinteressierte per Telefon oder über das Internet – z. B. im Beratungs-Chat unter www.LNBB.de – informieren Dieser Service wurde schon während der Durch führungsphase im Teilprojekt „Bildungsberatung online“ ent wickelt und erprobt. Vor Ort in den LernLäden hängt die Dauer und Intensität des Beratungsgespräches ganz von den Wün schen der Bildungskunden ab. Manche wünschen sich eine Kurzberatung mit Anleitung zur weiteren Recherche in der Bildungsdatenbank, andere fragen eine intensive Bildungsbe ratung nach, die die bisherige Bildungsbiografie beleuchtet und z. B. die neuen beruflichen Perspektiven miteinbezieht. Für die Senatsverwaltung des Landes Berlin ist das Angebot so überzeugend, dass sie die Lernläden nach Ende der durch das BMBF geförderten fünfjährigen Durchführungsphase (01.07.2001 bis 30.06.2006) weiter fördert und sogar noch zu sätzlich einen weiteren LernLaden in Friedrichshain-Kreuzberg direkt am Ostkreuz eröffnet. Die Besucherzahlen sind beeindruckend: Allein im zweiten Quartal 2007 haben fast 6.500 Menschen die LernLäden aufge sucht. Besucherzahl Anzahl der Beratungen LernLaden® Am Ostkreuz 1.164 579 LernLaden® Neukölln 3.617 1.078 LernLaden® Pankow 1.008 604 698 314 6.487 2.575 LernLaden® LDS in Königs Wusterhausen LernLäden gesamt Da die Reichweite dieser innovativen Dienstleistung mit Blick auf bestimmte Zielgruppen begrenzt ist, wird das Agentur modell flankiert durch eine mobile Bildungsberatung. So sind die Beraterinnen und Berater aus den LernLäden auch auf den Flughäfen, in Einkaufszentren, auf lokalen Lernfesten und insbe sondere an Schulen anzutreffen, um vor Ort den Menschen das Bildungs- und Bildungsberatungsangebot nahezubringen. „Ins besondere die noch sehr angespannte Lage auf dem Ausbil dungsmarkt in Berlin und Brandenburg macht es notwendig, die jungen Menschen dort aufzusuchen, wo sie sind, um sie für das Lernen neu zu begeistern“, so Gabriele Fellermayer, Projekt leiterin der Lernenden Region „LernNetz Berlin-Brandenburg“. Seit Juli 2006 wird die Lernende Region deshalb im Rahmen der Vertiefung des Programms im Handlungsfeld „LernLadenmobil“ gefördert. Die Entwicklung und Erprobung von Dienstleistungs paketen, die eine kompakte, professionelle, mobile und aufsu chende Bildungsberatung vor Ort ermöglichen, stehen hier im Vordergrund. Insbesondere die Zielgruppe der unter 25-Jähri gen und der Bürger/-innen über 45 Jahre wird, unter Nutzung von bestehenden Strukturen und Netzwerken z. B. in Quartiers managementgebieten, auf Kiezfesten oder auch in enger Zusam menarbeit mit Streetworkern erreicht. Eine Bildungsberatung ist nur so gut und konsequent wie die Lernprozesse, die an sie anschließen. Deshalb ist der direkte Anschluss an die Bildungsdatenbank von zentraler Bedeutung. Das Angebotsfeld wird getragen von einem breiten Netzwerk aus Bildungsorganisationen, Arbeits- und Bezirksverwaltungen, Unternehmens- und Gewerkschaftsverbänden sowie Vereinen. Das Netzwerk ist auch in weiterer Hinsicht zentral für die LernLäden: „Unabhängig von den Interessen einzelner Bil dungsträger, d.h. trägerneutral kann man nur beraten, wenn man als Netzwerk auftritt. Die Unabhängigkeit ist in der Bil dungsberatung von hohem Wert, da die Passgenauigkeit der Dienstleistungen sich an den Bedarfen der Bildungskundinnen und Bildungskunden orientieren soll“, so Gabriele Fellermayer weiter. Zum Leitbild der LernLäden gehört der Anspruch, finanz schwachen Personen dauerhaft kostenlose Bildungsberatung an zubieten. In diesem Zusammenhang ist die weitere Förderung durch das Land Berlin von existenzieller Bedeutung für das Netzwerk, aber auch ein wichtiger Schritt zur breiten Erhöhung der Bildungsbeteiligung in der Bevölkerung. Immerhin ist der Anteil der arbeitsuchenden Kundinnen und Kunden in allen Lernläden der größte. LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge Die Neustrukturierung der (Weiter-)Bildungslandschaft hin zu mehr Wettbewerb macht es aber auch notwendig, dass Bil dungsträger lernen, wie Wirtschaftsunternehmen funktionieren. Seit ihrer Gründung engagiert sich das LernNetz Berlin-Branden burg deshalb im Querschnittsbereich „Qualität in der Weiterbil dung“. Im Teilprojekt „KOS“ – Kompetenzstelle für Qualität in der Weiterbildung –, das in der Durchführungsphase durch das BMBF gefördert wurde, sind die Voraussetzungen für die Weiter führung der Arbeiten am Qualitätsmanagement für Beratungs dienstleistungen geschaffen. Mit Unterstützung des Landes Berlin konnte seit dem 01.07.2006 modellhaft mit den Berliner LernLäden der Zertifizierungsprozess zur Qualitätssicherung in der Weiterbildung (hier ist es LQW3 – Lernorientierte Qualität in der Weiterbildung) erprobt werden. Dieses bedeutet eine stetige leitbildorientierte Selbstüberprüfung, ob die eigene An gebots- und Dienstleistungsstruktur mit den Bedarfen und Nach fragen der Nutzerinnen und Nutzer, bzw. der Lernerinnen und Lerner übereinstimmt. Ein solches Instrument zur Selbstevalua tion kann – langfristig und konsequent organisiert – für erhöhte Transparenz am Bildungsmarkt sorgen, zu besserer Dienstleis tungsorientierung und zu erheblicher Kompetenzsteigerung seitens der Bildungsträger führen und ist deshalb für innovative Bildungsunternehmen unverzichtbar. 23 Berlin hat schon so manche Revolution erlebt. Das LernNetz Berlin-Brandenburg trägt wesentlich dazu bei, dass die erhebliche Neustrukturierung im Bereich der Bildung für die Bürgerinnen und Bürger in Berlin und Brandenburg zu mehr Bildungsbeteiligung und zu besseren Beschäftigungs- und Wettbewerbschancen führt. Beratung im LernLaden Pankow Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN 24 Baden-Württemberg – Landkreis Emmendingen Bildungsnachfrage anregen heißt: Nutzen definieren! Wenn hochmotivierte Projektmanager und Projektmanagerin nen, Kammern, Bildungsträger, Unternehmen und kommunale Verantwortungsträger an einem Strang ziehen, bieten sich beste Voraussetzungen, Lebenslanges Lernen regional nachhaltig um zusetzen. Im äußersten Südwesten, zwischen Schwarzwald und Kaiserstuhl gelingt es in vorbildlicher Weise, die breite Bevölke rung und insbesondere kleinere Unternehmen für Bildung und Qualifizierung zu interessieren. „Aufmerksamkeit erregen, kleine Schritte machen, Verläss lichkeit zeigen – das ist notwendig, um das Thema Lebenslanges Lernen in Stadt und Region zu verankern“, so Horst Fraas vom Bildungszentrum der IHK Südlicher Oberrhein, der seit seinem Start im Jahre 2002 in der Lernenden Region aktiv war und nun, in der Vertiefungsphase II, als Projektleiter auftritt. Andreas Fel ler, vormals Projektleiter und nun als freier Berater tätig, ergänzt: „Netzwerke in den einzelnen Dienstleistungs- und Branchenbe reichen sind da – die Bildungsträger sind vernetzt und die Unter nehmerinnen und Unternehmer kennen sich vom Stammtisch – nun kommt es darauf an, dass sie jeweils bereit sind, voneinan der zu lernen: die Bildungsträger von den Unternehmen mindes tens genauso wie die Unternehmen von den Bildungsträgern!“ Das PE-Kolleg (Personalentwicklungskolleg) ist das nunmehr tra ditionelle Instrument der Lernenden Region, um Bildungsanbie ter und KMU als Bildungsnachfragende zusammenzubringen. Das PE-Kolleg wurde schon früh in der Durchführungsphase und seinerzeit unter der Trägerschaft der Wirtschaftsförderungs gesellschaft des Landkreises Emmendingen in einem starken Netzwerk aus Volkshochschulen, Schulen und weiteren Bildungs trägern, Kammern, Hochschulen, Unternehmen und Wohlfahrts organisationen entwickelt. An einem solchen Kolleg nehmen bis zu zwölf Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer von KMU un terschiedlicher Branchen und jeweils zwei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Betriebe teil. Die branchenübergreifende Aus richtung verhindert dabei, dass Konkurrenzdenken den Erfah rungsaustausch und die im Kolleg möglichen Synergien hem men. Darüber hinaus zeichnet sich das PE-Kolleg dadurch aus, dass es durch Workshops für die Geschäftsführerinnen und Ge schäftsführer, Seminare für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, angeleiteten Praxistransfer und Prozessbe gleitungen in den Betrieben auf das ganze Unternehmen ausgerichtet ist, praxis-, alltagsrelevant und unternehmensspezifisch ist, da die Inhalte des Kollegs von den teilnehmenden Unterneh men selbst ausgewählt werden, leicht in die betrieblichen Abläufe zu integrieren ist, da auch die Durchführungszeiten von den Unternehmen selbst bestimmt werden. Mit den Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern im Vor feld eines Kollegs geführte Interviews ermöglichen eine erste Unternehmensanalyse und konkrete Bestandsaufnahme, die zur ersten Eingrenzung der im Kolleg folgenden Qualifizie rungsschwerpunkte führt und eine praxisbezogene unterneh mensspezifische Ausrichtung des Kollegs gewährleistet. In diesem Gespräch erhalten die Geschäftsführerinnen und Ge schäftsführer auch Hilfestellung zur Auswahl der zwei Mit arbeiterinnen und Mitarbeiter, die später an den im Kolleg integrierten Seminaren teilnehmen und gemeinsam mit den Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern als Multiplikatoren für den ganzen Betrieb dienen. Im Anschluss daran findet ein erstes Treffen mit allen Ge schäftsführerinnen und Geschäftsführern der Betriebe statt, sie lernen sich kennen und legen gemeinsam die im Kolleg zu be handelnden Schwerpunkte sowie die Durchführungszeiten für die folgenden Workshops und Seminare fest. Typische Themen sind „Marketing“, „Vertrieb“, „Preispolitik“, „Kundenansprache/ -bindung“, „Betriebsinterne Optimierungsprozesse“ und vor allem „Mitarbeiterführung“, „Mitarbeitermotivation“, „Unter nehmerisches Denken bei Mitarbeitenden“. Der gemeinsamen Themen- und Terminfixierung folgen dann in drei- bis vierwö chigem Abstand vier Workshops für die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer. Diese sind von vier Seminaren für die zwei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der jeweiligen Betriebe flan kiert, in denen die gleichen Themen wie in den Workshops, jedoch auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgerichtet, bearbeitet werden. Workshops und Seminare dauern jeweils einen halben Tag. Nach oder während der Workshop- und Seminarreihe erfolgen zusätzlich bis zu vier Prozessbegleitun gen in den Betrieben, bei denen die zuvor in den Workshops und Seminaren behandelten Themen praxisnah und unterneh mensspezifisch umgesetzt werden können. Insgesamt dauert ein Kolleg so bis zu fünf Monate. Spezielle Nachbetreuungstermine und das Forcieren von Nachtreffen mit den Betrieben sichern die Nachhaltigkeit, wobei in jedem Kolleg das Fernziel verfolgt wird, z. B. über weitergehende Dienstleis tungsangebote der umsetzenden Bildungsträger die teilnehmen den KMU dem regionalen Bildungsmarkt langfristig zuzuführen, sodass das Kolleg einer speziell auf KMU ausgerichteten Bil LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge dungs-Akquisitionsstrategie entspricht. Bislang wurden in Em mendingen sieben Kollegs mit 87 Betrieben durchgeführt, d. h. rund 95 Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer (manchmal mit Partner/in) und ca. 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben direkt an den Kollegs teilgenommen. Bei einer durch schnittlichen Unternehmensgröße von neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern partizipierten rund 780 Maurer*, Maler, Metz ger, Schlosser, Schreiner, Steinmetze, Friseure, Formen- und Apparatebauer, Architekten, An- und Ungelernte usw. an den Kollegs. Die Lernende Region Landkreis Emmendingen widmete sich in weiteren Teilprojekten der Durchführungsphase, aber auch der Aufgabe, das Lebenslange Lernen in die breite Öffentlichkeit zu tragen. Hierbei ist die Lerntournee, eine Wanderausstellung zum Thema Lernen und Bildung, die durch die Gemeinden des Landkreises zog, ein wesentliches Element. Begleitet wurde die Ausstellung an jedem Ort durch eine von ortsansässigen Bildungs trägern, Unternehmen und Initiativen gestaltete Bildungsaktions woche, über die vor allem auch der ländlichen Bevölkerung im Landkreis Spaß, Freude am Lernen und dessen Nutzen vermittelt werden konnten. Mit dem Kompetenz-Center unterstützt die Lernende Region den Bildungsübergang von der Schule in die Ausbildung bzw. den Beruf bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einem standardisierten System des Persönlichkeits- und Bildungsprofi lings und weiterer Begleitung des Bildungsweges. Die Beratung und Begleitung folgt dabei dem Grundsatz der Ressourcenorien tierung – die Jugendlichen sollen sich ihrer eigenen Stärken bewusst und zur Selbstorganisation befähigt werden. Hierbei wurden vor allem Schulen, weitere pädagogische Einrichtungen und Unternehmen vernetzt. Die entwickelten Instrumente wer den in den verschiedenen Bildungseinrichtungen des Landkrei ses weiterverwendet. Gegenstand der Vertiefung II der Lernenden Region Land kreis Emmendingen ist Ausbau der Zusammenarbeit mit klei nen und mittleren Unternehmen. Am Vorbild der PE-Kollegs (siehe oben im Text) sollen Unternehmerinnen und Unterneh men dafür gewonnen werden, ihre Personalentwicklungsarbeit mit der Umsetzung des Lebenslangen Lernens zu verknüpfen. Mit starker Unterstützung der Kommunen werden Unternehme rinnen und Unternehmer in den Kleinstädten des Landkreises zu ersten „Kick-offs“ eingeladen, in denen sie über Inhalt und Nutzen des Projektes informiert werden. „Wir sind eine starke Wirtschaftsregion, und wir werden es nur bleiben, wenn es uns gelingt, die Beschäftigten insbesondere in den kleinen Unter nehmen am Puls der Zeit zu halten! – Nutzen Sie das Angebot, das Ihnen die Lernende Region unterbreitet!“, so Bürgermeister Schilling auf der Kick-off-Veranstaltung im September 2007 in Herbolzheim. Gute Aussichten im Landkreis Emmendingen: So wie in Herbolzheim haben sich schon weitere kommunale Ver treterinnen und Vertreter im Landkreis bereit erklärt, die Ler nende Region zu unterstützen. Gemeinsam wurde mit der Ver tiefungsphase II die „Qualifizierungsoffensive Südlicher Ober rhein“ gestartet, die insbesondere kleineren Unternehmen ein flächendeckendes Angebot an Beratung und Qualifizierung bie ten wird. * Die weibliche Form der Berufsbezeichnung ist stets mitgemeint. Berufsorientierung im Kompetenz-Center 25 Gute Laune – das PE-Kolleg beginnt! Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN 26 Baden-Württemberg/Bayern – Region Bodensee „Wer Wissensvorsprung hat, ist schneller – deshalb sind wir als Netzwerkknoten sehr gefragt!“ Traditionell waren die Bewohner der Region, wie die Licht strahlen eines Sterns, vom Bodensee eher fortorientiert. Zu unüberwindlich schien der riesige Binnensee, der gleichzeitig zudem die Grenze zu Österreich und zur Schweiz markiert. Innovative Bildungsdienstleistungen – wenn sie auch den Menschen auf dem Lande zugänglich sein sollen – brauchen jedoch Partnerschaften zwischen verschiedenen Akteuren vor Ort, in der Stadt und der Region. In einer sehr großen, drei Landkreise übergreifenden Re gion von Singen bis Lindau hat sich die Lernende Region Bo densee als wichtige Supportstruktur für Bildung fest etabliert. In der Durchführungsphase standen seit 2001 im Rahmen von neun Teilprojekten folgende Handlungsfelder im Fokus der Ak tivitäten: Vernetzung von Schulen sowie Schulen und Unternehmen zu besseren Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler Bildungs- und Unterstützungsangebote für Eltern („Wie umarme ich einen Kaktus?“) Förderung von Beschäftigungspotenzialen von KMU durch berufsbegleitendes Lernen Bildung und Bildungsberatung für zugewanderte Men schen Etablierung von ca. 30 „L-Punkten“ als dezentrale, nieder schwellige Informations-, Beratungs- und Lernzugänge Bildungs- und Kompetenzberatung in drei Beratungszentren Bildungsöffentlichkeitsarbeit durch regionale und überre gionale Fachtagungen. Diese vielfältigen Aktivitäten konnten sich in hohem Maße über die Dauer der Durchführungsphase verstetigen. So hat beispiels weise die Stadt Konstanz in der Theodor-Heuss-Realschule eine zusätzliche Stelle für eine Schulsozialarbeiterin geschaffen, die dort unter anderem in Zusammenwirken mit der Lernenden Region Schülerinnen und Schüler bei der Berufsorientierung unterstützt. Das dichte Netz der „L-Punkte“, mit seinem leicht erkennbaren Corporate Design, bietet eine mit vielen regiona len Partnern fest institutionalisierte, dezentrale und für alle gut zugängliche Beratungs- und Informationsinfrastruktur. Für die kommunalen Partner hat sich mit den L-Punkten das jewei lige Angebotsspektrum um den Zugang zu einem vielfältigen Netz an Bildungs- und Bildungsberatungsanbietern erweitert. Für Bürgerinnen und Bürger der Region eröffnet sich so vor Ort – z. B. in Büchereien, Bürgerhäusern, Stadtteiltreffs u. Ä. – das Portal zum Bildungsangebot der Region. Wissen ist heutzutage eine leicht vergängliche Ressource, die ständig erneuert, aktualisiert werden muss. Das fordert jede und jeden Einzelne/n. Dies trifft aber in mindestens gleichem Maße Bildungsanbieter, die ihre Dienstleistungen unter dyna mischen Marktbedingungen anbieten müssen und die sich auf dieses sich ständig verändernde Wissen beziehen. Der Lernen den Region rund um den Bodensee ist es gelungen, als Netz werk zur festen Bildungsinfrastruktur für alle Bildungsnach fragenden zu werden. Sie ist damit aber auch Dienstleisterin für den Binnenbereich dieser Bildungsinfrastruktur: In fast sechs Jahren Netzwerkarbeit konnte sich ein Grad an „Netz werkintelligenz“ etablieren, die nicht nur von der breiten Öf fentlichkeit, sondern – in ihrer spezifischen Hinsicht – von verschiedenen Akteuren in Handlungsfeldern der Bildung nachgefragt wird: „Regionales Bildungsnetzwerk heißt für mich, über ein variables Wissenskapital zu verfügen“, so Tho mas Peter, der langjährige Projektleiter. Die Lernende Region bietet Zugang nicht nur zu einer Bildungsorganisation, sondern zu einer großen Bandbreite von verschiedenen Institutionen und zu seit Jahren gewachsenem Know-how in vielen Bildungs und Bildungsberatungsfragen. In diesen beiden Feldern sieht die Lernende Region auch weiterhin ihre Zukunftsaufgaben: Die Bildungsberatung – flächendeckend und dezentral in den L-Punkten und über die Bildungshotline 0800-LERNSEE sowie eher zentralisiert in Agenturen – bietet der Bevölkerung den Zugang zur Bildungsinfrastruktur der Region. In diesem Feld kommen innovative und erprobte Methoden und Instru mente der Kompetenzbilanzierung und Bildungswegeplanung zur Anwendung. Des Weiteren bleibt die Lernende Region ein wesentliches strukturelles Element in der Region. Das Bildungsnetzwerk wird im Rahmen der Vertiefung II des Programms sein strukturelles, auf die Regionalentwicklung bezogenes Engagement wesent lich verstärken. Die Gebietskörperschaften der Städte Konstanz, Friedrichshafen (Bodenseekreis) und Lindau entwickeln und er proben bis September 2008 in enger Kooperation mit der Ler nenden Region kommunale, ressortübergreifende Handlungs LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge konzepte zur Umsetzung des Lebenslangen Lernens. Der Netz werkknoten und damit der inhaltliche Bezugs- und Ausstrah lungspunkt ist die Lernende Region Bodensee, die durch die Einbeziehung der Stadt Lindau ihren länderübergreifenden Charakter (Baden-Württemberg/Bayern) weiter ausbaut. So entwickelt und erprobt die Stadt Lindau eine kommunale „Kommunikationszentrale“ für Bildungsanbieter, die sich ins besondere älteren Menschen und benachteiligten, bildungs fernen Bevölkerungsgruppen zuwendet, um Angebote und Nachfragen zu vermitteln und dem Thema „Lebenslanges Lernen“ zu öffentlicher Bekanntheit zu verhelfen. Bestehende lokale Initiativen sollen mit kommunalen Aktivitäten vernetzt, neue Kontakte im Alpenraum geknüpft und neue Angebote in der Stadt, im Landkreis, in der Euregio Bodensee und in der Lernenden Region Bodensee weiterentwickelt werden. Die Stadt Konstanz mobilisiert ressortübergreifend ihre Ressour cen, um insbesondere die Bildungsübergänge ihrer Bürgerin nen und Bürger besser gelingen zu lassen. Konstanz versteht sich als eine „Stadt der Bildung“, indem sie Menschen jeden Alters zum Lernen einlädt, sei es am Übergang von der Kita in die Schule, Fortbildung für Eltern und Pädagogen/-innen oder Werbeplakat der Lernenden Region am Bodensee 27 im bürgerschaftlichen Engagement im Rentenalter. Mit dem hochehrgeizigen Anspruch, die Jugendarbeitslosigkeit „auf null“ zu bringen, tritt das Landratsamt Bodenseekreis (Fried richshafen) mit seinen 15 Bürgermeistern an. Die relevanten Akteure – allgemeine und berufliche Schulen, Kammern, Volkshochschulen, Arbeitsagenturen, beteiligte Ämter und weitere Bildungsträger – werden eine gemeinsame Strategie entwerfen und umsetzen, die die Bildungs- und Berufschancen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen deutlich verbessert. Alle drei kommunalen Projekte flankieren ihre Aktivitäten mit einer professionellen Öffentlichkeitsarbeit. Die Menschen in Stadt und Region fürs Lebenslange Lernen zu interessieren und zu begeistern ist das übergreifende Ziel. Die kommunalen Projekte profitieren schon jetzt von der jahrelangen Erfahrung der Lernenden Region hinsichtlich der Umsetzung des Lebens langen Lernens. Zudem bietet das Bildungsnetzwerk ihnen das Forum zum Transfer ihrer Modellösungen, sodass die Kommu nen untereinander in Austausch treten und sich gegenseitig mit Ideen befruchten. Einer von 30 L-Punkten in der Bodenseeregion 28 Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN Bayern – Nürnberg – Fürth Bildung neu bauen Scharf zeichnen sich die Konturen der Baukräne gegen den blauen Herbsthimmel über dem Süden von Nürnberg ab. Rat ternd durchfahren Baustellenfahrzeuge die Zone 20 der Pillen reuther Straße, um den Beton für das zweite Obergeschoss zu liefern. Ein Neubau entsteht, der „Süd.“. Ein überdimensionales Bauschild weist auch gleich auf die korrekte Sprachregelung hin, Süd. heißt Süd Punkt. Und der Süd. wird ein Haus des Lebenslangen Lernens und der kulturellen Begegnung. Seit April 2007 wird hier auf einem 4200 qm großen Grund stück an einer neuen Lernwelt gebaut. Einer Lernwelt, die als Forum für Aus- und Weiterbildung, Lebenslanges Lernen und kulturelle Angebote dienen und ein interkultureller Treffpunkt des gesamten Stadtgebietes unter einem Dach werden soll. Da mit dies gelingt, wird auf die Kompetenzen der Lernenden Re gion Nürnberg – Fürth zurückgegriffen. Das regionale Bildungs netzwerk unter der Leitung des Bildungszentrums der Stadt Nürnberg arbeitet seit 2002 mit über 100 Kooperationspartnern (u. a. Agentur für Arbeit Nürnberg, Amt für Kultur und Freizeit Nürnberg, Volkshochschule Fürth, Forschungsinstitut für Beruf liche Bildung Nürnberg, Schulen, Betriebe) an neuen Ideen und Handlungsansätzen vor allem zu den thematischen Schwer punkten „Förderung der sprachlichen und gesellschaftlichen Kompetenzen“ und „Popularisierung Neuer Medien“. In dieser Zeit sind sechs Modellprojekte entstanden (Bürgerschaftliches Engagement für Schule und Kindergarten zur Behebung von Herkunftsnachteilen, Medienpädagogisches Netzwerk zur Förde rung der Kommunikationsfähigkeit und Sprachkompetenz bei benachteiligten Jugendlichen, Lebenswelt Deutschland zur Ver besserung der Integration von Menschen mit Migrationshinter grund, Integrierter Übergang Schule – Beruf für benachteiligte Jugendliche, Regionales Lernnetz von und für Betriebe u. a. zur Entwicklung von Qualifizierungskonzepten für Berufsrückkeh rerinnen und Berufsrückkehrer, Migration und Alter), deren Er gebnisse maßgeblich in das Konzept für das Haus des Lebens langen Lernens und der kulturellen Begegnung eingeflossen sind. Beim Anblick des fast 17 Mio. Euro teuren Rohbaus, finan ziert vom Land Bayern und der EU, verschwimmt die architek tonische Dimension eines einzelnen Hauses. Nach Fertigstellung im Herbst 2008 wird das Gebäude über drei Etagen und ein Staf felgeschoss verfügen und U-förmig einen benachbarten denk malgeschützten Bestandsbau ehemaliger MAN-Arbeiterwoh nungen umschließen. Und doch wurde hier der Grundstein für ein Haus gelegt, unter dessen Dach künftig wichtige Akteure der Lernenden Re gion zusammenarbeiten werden: Das Bildungszentrum, das Amt für Kultur und Freizeit und die Stadtbibliothek werden das Haus des Lebenslangen Lernens mit Leben füllen, dessen später grün strahlende Fassade als „Leuchtzeichen“ für die Südstadt das Bild der Lernenden Region nach außen kommunizieren soll. Bildung neu bauen bedeut dabei vor allem, Lebenslanges Lernen und kulturelle Begegnung für die Menschen im Nürn berger Süden noch attraktiver zu gestalten. Indem Allgemeine Weiterbildung, Berufliche Weiterbildung und Community-Pro jekte aufs Engste miteinander verknüpft und wohnortnah mit einander vernetzt werden, wird der Süd. auch zu einem Raum für das ABC des Lebenslangen Lernens, das sichtbar ist und die Menschen dort erreicht, wo sie leben und wohnen. Unter dieser Prämisse wurde für den Standort in Nürnberg bewusst die von Strukturwandel und Migration geprägte Südstadt gewählt. Herz des Süd. wird ein von der Lernenden Region entwickel tes multimediales Lernzentrum, dessen lernmethodisch innova tiv ausgerichtete Angebote und wegweisende Nutzungskonzepte derzeit im Selbstlernzentrum in den Räumen des Bildungszen trums entwickelt und erprobt werden. Einige Beispiele: In Zusammenarbeit mit der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg entstehen Modelle für innovative Lernräume. Studen tinnen und Studenten entwerfen und bauen mobile Prototypen von Lernmöbeln, die möglichst variantenreich genutzt werden sollen und, laufend getestet von Besucherinnen und Besuchern des Lernzentrums, bis zum Einsatz im Süd. optimiert werden. Unter dem Motto „Spielen bringt's!? Sinnvoller Einsatz von E-Games“ findet jeden ersten und dritten Montagabend im Monat ein Gamestreff für Erwachsene statt. Damit auch Eltern wissen, was gespielt wird, laden Fachjournalist Alexander Funke und Erzieher Sascha Dowidat zum Selberspielen und Diskutieren in lockerer Runde ein und warnen augenzwinkernd: „Vorsicht: Es besteht die Gefahr, dass Sie der Faszination der Spiele erlie gen!“ Hintergrund des Gamestreffs ist der innovative Ansatz der gezielten Verwendung von E-Games als gehirnaktivierende, motivierende Medien mit umfangreichen Möglichkeiten zur Förderung vielfältiger Kompetenzen, denn PC-Spiele und an dere E-Games beschreiten, wenn sie richtig genutzt werden, völlig neue Wege zur Kompetenzerweiterung. Sie trainieren in tensiv das Gehirn, fördern Intelligenz und Gedächtnisleistung. Dabei erfordern sie schnelles Reaktions- und Entscheidungsver mögen, schriftliche und mündliche Kommunikation, Teamwork, Konzentration, Phantasie sowie Erfassen und Nachvollziehen LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge komplexer Zusammenhänge. Und sie machen Spaß, sind span nend, schenken Erfolg. Das Lernzentrum konzentriert sich auf diese positiven Aus wirkungen und hält für alle Besucherinnen und Besucher eine Fülle an spannenden, anspruchsvollen und kniffligen Spielen be reit, denn lebenslang lernen heißt auch lebenslang spielen. So war dann auch „Spielen bringt’s – sinnvoller Einsatz von E-Games“ der Beitrag der Lernenden Region Nürnberg – Fürth zur „Langen Nacht der Wissenschaften“ in diesem Jahr. Ein weiteres wegweisendes Angebot ist der zweimal wö chentlich stattfindende Lerntreff. Hier können Interessierte in entspannter und ruhiger Atmosphäre ihrem Typ entsprechend lernen, das Gedächtnis trainieren, einen Lerntypentest machen oder sich in einer Lerngruppe treffen. Unterstützt werden sie dabei von speziell ausgebildeten Lernberatern, die das „Lernen nach Maß“ kompetent begleiten. „ 29 Die Lernberaterinnen und Lernberater werden übrigens mittels einer von der Lernenden Region entwickelten Qualifi zierung geschult, die in Kooperation mit der evangelischen Fachhochschule Nürnberg angeboten wird. Der Besuch in Nürnberg zeigt: Die Region hat sich auf den Weg gemacht. Auf einen Weg zu einem Ort für neues Lernen und um Neues zu lernen. Wenn sich die Türen des Haus des Lebenslangen Lernens in Nürnberg öffnen, sollen täglich bis zu 1.700 Personen das Angebot im Süd. nutzen, so die Vorstellung der Initiatoren. Ein ehrgeiziges Projekt, das nachhaltig zu einem neuen Bil dungsniveau in der Region beitragen wird. Geöffnet täglich von 9:00 bis 22:00 Uhr – Herzlich willkommen. Das Haus soll ein Lernort der Zukunft werden, ein Ort für Kreativität, für neue Ideen und für ein aktives Miteinander. . “ Dr. Wolfgang Eckart Direktor des Bildungszentrums der Stadt Nürnberg Aber auch für Beschäftigte kleiner und mittlerer Unternehmen bietet die Lernende Region Unterstützung, Beratung und neue Lernwelten an, vor allem für berufliche Themen. Mit individu ell zugeschnittenen Arrangements wird in kleinen zeitlichen Einheiten gelernt. Dies kann während, aber auch außerhalb der Arbeitszeiten geschehen – je nach Wunsch des Betriebes. Nur wer gezielt recherchieren kann, und zwar offline wie auch online, ist auch gut informiert. Ein Kooperationsprojekt von Lernzentrum und Stadtbibliothek im Rahmen der Lernen den Region, das sich an Seniorinnen und Senioren, an Arbeits suchende sowie an Schülerinnen und Schüler wendet, hat aus dieser Thematik ein Konzept entwickelt, das traditionelle und Neue Medien in sinnvoller Weise miteinander verbindet. Ent standen ist ein blended-learning Angebot mit Selbstlernphasen im Lernzentrum, das von den Seniorinnen und Senioren beson ders gut angenommen wird. „Hier kann ich auch herkommen, ohne Computer-Profi zu sein, weil ich Ansprechpartner habe, die mir bei Problemen weiterhelfen“, lobt ein Teilnehmer das Angebot der Lernberatung. Die Baustelle für das Haus des Lebenslangen Lernens im September 2007 Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN 30 Bremen Ich lebe, ich lerne Karin Knippel hat ihren ersten Marathonlauf gerade hinter sich. Sie ist stolz, zufrieden und natürlich auch erschöpft. Sie ist eine jener Personen, die in dem Film des LernNetzwerks Bremen „Ich lebe, ich lerne“ Auskunft über ihre ganz persön lichen Lernerlebnisse geben. Die Motive, Erfahrungen und Deutungen sind unterschied lich, facettenreich und zum Teil überraschend, so bunt wie das Leben eben. Die frischgebackene Marathoni zum Beispiel hat durch das Vorbereitungstraining viel über ihren Körper gelernt, über Ernährung und gesunde Lebensweise: „Ich habe auch ge lernt, dass ich ein hochgestecktes Ziel mit Energie und Ausdauer erreichen kann.“ Nun plant sie die Teilnahme an ihrem zweiten Marathonlauf. „ Das LernNetzwerk ist nach anfänglicher Skepsis jetzt etabliert. Es gehört zur Grundausstattung der Region. “ Dr. Peter Beier Referent der Arbeitnehmerkammer Bremen Der erwähnte Film liefert auch ein Bild der vielfältigen Aktivi täten des LernNetzwerks Bremen. Die Akteure versuchen auf verschiedenen Wegen, das Lebenslange Lernen zu unterstützen und zu befördern. Sie setzen an beim Individuum mit Orientie rung, Beratung und Kompetenzvermittlung, schaffen lernför derliche Infrastrukturen, helfen Bildungseinrichtungen bei der Weiterentwicklung und bei Innovationen, beraten Betriebe in Fragen der Personal- und Kompetenzentwicklung. Ein Beispiel, bei dem viele der genannten Aspekte zum Tra gen kommen, ist das Kooperationsprojekt „Sprache als Schlüssel zum Lebenslangen Lernen“. „Durch gezielte Förderung von in terkultureller Sprach- und Handlungskompetenz wollen wir dazu beitragen, die Region in ihrem internationalen Kontext zu etablieren“, beschreibt Birgit Börresen, Projektkoordinatorin in Bremerhaven, die Absichten. Transmissionsriemen für diesen Komplex ist der „Runde Tisch Sprachen Bremen“, der sich aus einem breiten Spektrum von Einrichtungen zusammensetzt (z. B. Fremdsprachenzentrum der Hochschulen, die in Bremen ansässigen europäischen Kulturinstitute, Landesinstitut für Schule, Lehrerfortbildungsinstitut Bremerhaven, Weiterbil dungseinrichtungen). Schon diese Aufzählung macht deutlich, dass ein bildungssektorübergreifender Ansatz verfolgt wird. Als zentrale Aufgabe verfolgt dieser Zusammenschluss die Verbreitung des Europäischen Sprachenportfolios in allen Be reichen des Bildungswesens. Es besteht aus drei Teilen: dem Sprachenpass, der einen Überblick über den aktuellen Stand der individuellen Sprachkenntnisse gibt, der Lernbiografie, die die persönliche Sprachlerngeschichte dokumentiert, und dem Dossier, welches Belege unterschiedlicher Art zur sprachlichen Leistungsfähigkeit des Portfoliobesitzers sammelt. „Mit diesem Instrument sollen die Kontinuität des Sprachenlernens gewähr leistet und die Übergänge zwischen den unterschiedlichen Bil dungsbereichen erleichtert werden“, betont Birgit Börresen. Die Entwicklung eines Webportals „epos“ (Elektronisches Port folio der Sprachen), das die Arbeit mit den Portfolios der unter schiedlichen Bildungsbereiche konzeptionell integriert und durchlässig macht, stößt inzwischen auf internationales Inter esse. Durch die Arbeit des „Runden Tisches“ konnte erreicht werden, dass schon viele Einrichtungen mit diesem Instrumen tarium arbeiten, andere befinden sich noch im Stadium der Vorklärung. Auch im Bereich E-Learning ist das LernNetzwerk Bremen erste entscheidende Schritte vorangekommen. Es wurde eine Lernsoftware „Technisches Englisch für die Windenergiebran che“ entwickelt in Form einer modular aufgebauten MultimediaLernsoftware. Hintergrund für diesen speziellen Ansatz ist die Tatsache, dass die Windenergiebranche international agiert und die Servicetechniker sich häufig zu Einsätzen im Ausland aufhal ten. „Diese Vorarbeiten können auch ohne große Probleme für andere Branchen und Einsatzfelder genutzt werden“, stellt Pro jektleiterin Birgit Spindler heraus. Nicht nur mit dieser Investition in eine Zukunftsbranche wird deutlich, dass das LernNetzwerk Bremen seinen Leitspruch „Innovation und Kompetenz für die Region Bremen und Bremer haven“ ernst nimmt. Auch andere Maßnahmen dienen mehr oder weniger direkt der Stärkung des Arbeitsmarktes und der Wirtschaftsentwicklung. „ Das LernNetzwerk ist in Bremen zu einer Marke geworden. “ Birgit Spindler Projektleiterin LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge Zu nennen ist in diesem Zusammenhang das Teilprojekt „Inte gration von Arbeitszeit und Lernzeit“, welches kostenlose Bera tung für Betriebs- und Personalräte in allen Fragen der Quali fizierung und Weiterbildung anbietet. Der Ertrag dieser Arbeit ist vielfältig, wie einige Beispiele belegen: Bei Arcelor Bremen (ehemals: Stahlwerke Bremen) wurde der Arbeitskreis Personal entwicklung und Qualifizierung sachverständig begleitet. Die ser entwickelte dann eine Betriebsvereinbarung zur Fort- und Weiterbildung. Beim Diakonischen Werk kam es zu einer Dienst vereinbarung „Personalentwicklung und Qualifizierung“, und beim Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung konnte die Durchführung einer Mitarbeiterbefragung zum Thema „Weiterbildung“ unterstützt werden. „Dieses Konzept findet Akzeptanz und erweist sich als wirkungsvoll, von daher bietet es sich an, daraus eine Regelaufgabe zu machen“, so Dr. Peter Beier, Referent bei der Arbeitnehmerkammer Bremen. „ Als ganz besondere Leistung des LNB muss hervorgehoben werden, dass es gelungen ist, über das Ende der Projektförderung hinaus wichtige Teile der im Rahmen des Förderpro gramms entstandenen Strukturen quasi als Kernbestand zu erhalten. “ Dr. Ulrich Heisig, Claudia Fortmann im abschließenden Evaluationsbericht „Das LernNetzwerk Bremen“, S. 163 Ähnlich erfolgreich ist das Cross-mentoring-Programm gelau fen. Dabei handelt es sich um ein betriebs- und altersübergrei fendes Lernmodell, bei dem eine erfahrene Führungskraft (Mentor) eine Nachwuchskraft aus einer anderen Branche (Mentee) über den Zeitraum eines Jahres in ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung begleitet und unterstützt. Ein solches Tandem bildeten Dr. Eike Ballerstedt von der Sparkasse Bremen und Sylvia Hoven von der Bremer Heimstiftung. Der Sparkassenmanager betont die Wichtigkeit des unvoreinge nommenen Blicks auf seinen Schützling. Sylvia Hoven pflichtet ihm bei: „Man ist gelöster und freier im fremden Unterneh men.“ Letztlich hätten sich ihre persönlichen Kompetenzen weiterentwickelt. „Ich bin einfach sicherer geworden“, bilan ziert sie den Ertrag aus den Gesprächen. 31 Die Bedeutung von Beratung wird nicht nur an diesem Bei spiel deutlich. Das LernNetzwerk Bremen hat neben den genann ten Aktivitäten noch weitere initiiert. Zu nennen sind seine Etablierung als ProfilPASS-Dialogzentrum, die vielbeachtete Workshopreihe „Beraten will gelernt sein“, mit der ein Beitrag zur Professionalisierung dieses Bereiches geleistet wurde und die mit der Beteiligung an der Fortbildung von Bildungsbera terinnen bzw. -beratern in einem bundesweiten Verbundpro jekt ihre logische Entwicklung findet. In der Beratungsland schaft Bremens spielt das im Rahmen der ersten Projektphase konzipierte Lernportal eine zentrale Rolle, das Informationen zu allen Bildungsbereichen liefert, im Besonderen besteht Zu griff auf über 2000 Weiterbildungsveranstaltungen. Diese Da tenbank ist inzwischen vom Land Bremen übernommen wor den und wird von dort aus weiter gepflegt und betrieben. In ähnlicher Weise soll nun auch die Bildungsberatung ver stetigt werden. In der bremischen Koalitionsvereinbarung steht, dass vor dem Hintergrund des erheblichen Weiterbildungsbe darfs eine trägerunabhängige Beratung gewährleistet sein müsse. Erste Schritte in diese Richtung sind bereits getan: Mit der Auf nahme des Förderschwerpunktes „Bildungsberatung“ in das Ar beitmarktpolitische Aktionsprogramm und die ESF-Landespro gramme stehen die Zeichen günstig für eine nachhaltige Wir kung und Fortsetzung der Arbeit des LernNetzwerks. Im Rahmen der Vertiefungsphase engagiert sich das Ortsamt Mitte/Östliche Vorstadt, um das Lebenslange Lernen direkt mit der Stadtteilent wicklung zu verzahnen. In enger Kooperation mit der Lernenden Region wird ein ehemaliges Klinikgelände nach dem Motto „Ler nen, ein Quartier zu entwickeln“ in einem Beteiligungsprozess mit der Bürgerschaft neu gestaltet. Im Teilprojekt „express your self“ werden Jugendliche und junge Erwachsene mobilisiert, sich an einem neuen Jugendparlament und der Gestaltung einer Quartierswebsite zu beteiligen, um bürgerschaftliches Engage ment fest im öffentlichen Bewusstsein zu etablieren. Der Tipp Der 18-minütige Film über lebensbegleitendes Lernen „Ich lebe, ich lerne“ kann über das LernNetzwerk Bremen bezogen werden. Mobil, um die Bremer für das Lebenslange Lernen zu mobilisieren 32 Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN Hessen – Rheingau-Taunus-Kreis Gestaltete Übergänge Es geht um jenen „begünstigten Landstrich, welcher, gelinde und ohne Schroffheit sowohl in Hinsicht auf die Witterungsver hältnisse wie auf Bodenbeschaffenheit, reich mit Städten und Ortschaften besetzt und fröhlich bevölkert, wohl zu den lieb lichsten der bewohnten Erde gehört“ (Thomas Mann). Die Wirt schaftsförderungsbroschüre des Landkreises Rheingau-Taunus drückt es weniger kunstvoll, aber ebenfalls treffend aus, wenn sie titelt: „Wein, Wald und Hightech – Lebensfreude pur“. Und seit die Taunussteiner Fußballmannschaft SV Wehen erfolgreich in der Zweiten Bundesliga spielt, dürfen selbst die Fußballfans vom Aufstieg in die Erste Liga träumen. Ein Aufstieg ist schon geschafft. Im Zukunftsatlas 2007 der Prognos AG steht der Landkreis im Vergleich von 439 deutschen Gebietskörperschaften auf Platz 118 und hat sich damit gegen über dem letzten Ranking in 2004 um 122 Plätze verbessert. Die Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft führen dies auf eine positive Grundstimmung im Kreisgebiet zurück, die ansteckt und motiviert. „Auch die Aktivitäten der Lernenden Netzwerk-Region Rheingau-Taunus haben dazu wichtige Bei träge geleistet“, lobt der Wirtschaftsförderer des Landkreises, Achim Staab. Ein zentrales Arbeitsfeld des Netzwerks ist die wirksame Ge staltung von Übergängen. Projektleiterin Ingrid Wulf begründet diese Schwerpunktsetzung: „Alle Übergänge im Leben sind sen sible Schnittstellen im Verlauf der individuellen Bildungsbiogra fie. Übergangssituationen sind häufig Umbruchsituationen. Ein Misslingen führt zu Enttäuschungen und geht häufig einher mit Verlusten an Zeit und Geld.“ Das Übergangsmanagement setzt schon im frühesten Kindes alter an. Der Übergang vom Elternhaus in den Kindergarten und von dort in die Grundschule wird mit verschiedenen Maß nahmen flankiert. So ist gerade eine Elternbroschüre erstellt worden, die auf der Basis der neuesten Erkenntnisse der Lern forschung Eltern dabei unterstützen soll, die Lernprozesse ihrer Kinder optimal zu fördern. Des Weiteren geht es um die konzep tionelle Gestaltung von thematischen Elternabenden, um ein Fortbildungskonzept für Erzieherinnen und Erzieher in Famili engruppen mit Kindern unter drei Jahren sowie um ein Rah menkonzept für eine sinnvolle Infrastruktur in Einrichtungen mit Kindern unterhalb des Kindergartenalters. Christine Gödel, die Projektverantwortliche für dieses Feld, betont, dass die kon zeptionelle Arbeit dialogisch erfolge: „Alle Beteiligten werden einbezogen und bringen ihre spezifischen Sichtweisen ein.“ Die Vernetzung von Kindergarten und Grundschule ist in der Stadt Taunusstein auf eine beispielhafte Grundlage gestellt worden. Das „Taunussteiner Modell“ sieht eine flächendeckende Zusammenarbeit aller Kindertageseinrichtungen und Grund schulen vor, die im Rahmen einer Bildungsvereinbarung durch den Bürgermeister der Stadt besiegelt worden ist. Die Zusam menarbeit von Erzieherinnen und Grundschullehrerinnen unter Beteiligung der Eltern dient dazu, die Potenziale aller Kinder frühzeitig zu erkennen und zu fördern. „Ziel ist es, dass die Kinder die Einmündung in die Schule als Fortsetzung bereits begonnener Lernprozesse erleben und nicht als Bruch“, führt Ingrid Wulf aus. „ Nur durch Kooperation kann ein Höchstmaß an Effizienz erreicht werden. “ Hans Jörg Vogel Vorsitzender der VHS Rheingau-Taunus und ehemaliger Vorsitzender des Gewerbevereins Taunusstein Ein anderes Teilprojekt widmet sich dem Übergang „Schule – Beruf“ und firmiert als „Ehrenamtliche Berufseinstiegshilfe Alt hilft Jung“. Angesiedelt ist es bei den Beruflichen Schulen Untertaunus. Ehrenamtlich oder auf Honorarbasis tätige Senio rinnen und Senioren unterstützen Jugendliche auf vielfältige Weise, zum Beispiel durch Einbringen ihrer Kontakte bei der Suche nach Ausbildungs- und Praktikumsplätzen, durch Nach hilfe in wichtigen Fächern oder durch Beratung zur Berufsori entierung. Nicht nur die Jugendlichen profitieren von diesem Engagement, sondern auch die Berufsbildende Schule und die Betriebe können über die Informationen der Mentoren zielge richteter agieren. Auch der Übergang von der Erwerbs- in die nachberufliche Lebensphase steht neuerdings im Fokus der Überlegungen („Vom Bürostuhl auf die Parkbank“). Dabei sind zwei Blickwinkel maß geblich. Zum einen sollen in einer Beispielkommune (Idstein) alle wesentlichen Akteure vernetzt werden, um abgestimmt Kon zepte für eine positive Gestaltung des Übergangs zu entwickeln und zu erproben. „Dazu gehören zum Beispiel die Einrichtung eines ‚Runden Tisches Seniorenarbeit‘, die Entwicklung einer Ehrenamtsagentur sowie ein Infobrief Ruhestand – Unruhe stand“, zählen Gunda Biesel und Andrea Corell vom Netzwerk auf. Zum anderen soll Unternehmen deutlich gemacht werden, dass alternde Belegschaften auch als Chance begriffen werden LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge können. Auf der ersten Ebene wird ein Konzept für Führungs kräfte entwickelt, welches in einer Workshopreihe Informatio nen zu einer altersgerechten Personalentwicklung und Arbeits gestaltung sowie zum Wissensmanagement liefert. Auf der zweiten Ebene sind die Adressaten Beschäftigte ab 55 Jahren, die über wirtschaftliche, medizinische und psychologische Aspekte des Älterwerdens und damit im Zusammenhang ste hende Handlungsmöglichkeiten informiert werden sollen. Neben den zielgruppen- und situationsspezifischen Ansät zen unterstützt auch eine neutrale und trägerunabhängige Bil dungsberatung Übergangsprozesse, liefert darüber hinaus aber auch Orientierung und Hilfestellung in allen lern- bzw. bildungs bezogenen Fragen. Ein wichtiges Instrument ist in diesem Zu sammenhang die Datenbank des Bildungsnetzes Hessen-West, welche die Bildungsangebote der Regionen Wiesbaden, Lim burg-Weilburg und Rheingau-Taunus bündelt. Wie vielseitig und herausfordernd die Aufgaben in der Bil dungsberatung sein können, schildert die Bildungsberaterin Susanne Vogel mit dem folgenden Fall: Frau O., eine aus Russ land stammende Lehrerin für Russisch und Literatur, sei vom Jobcenter an sie verwiesen worden. Die Beratungsstelle habe geklärt, dass eine Teilanerkennung des Studiums von Frau O. möglich sei, habe spezielle Qualifizierungsmöglichkeiten für Spätaussiedler und Russlanddeutsche bei der Otto-Benecke-Stif tung ausfindig gemacht, habe sie bei der Bewerbung für das Ergänzungsstudium „Interkulturelle Beratung“ sowie einen Fachsprachkurs und einen EDV-Kurs unterstützt, habe eine Prak tikumsstelle beim Jugendmigrationsdienst vermittelt und das Jobcenter überzeugt, dass ihre Deutschkenntnisse durch Einzel unterricht verbessert werden könnten. Im Ergebnis werde Frau O. am Ende des Jahres ihr von der Otto-Benecke-Stiftung geför dertes Ergänzungsstudium abgeschlossen haben. Die Arbeit der Lernenden Netzwerk-Region Rheingau-Tau nus findet allseits Anerkennung. Wirtschaftsförderer Achim Staab hebt das gut strukturierte Netzwerkmanagement hervor, die klaren Strukturen, das schnelle und präzise Handeln. Hans Jörg Vogel vergibt die Attribute „professionell“ und „gewissen haft“. „Nie habe ich jemanden so konsequent bei der Sache ge sehen wie hier“, betont der aktuelle VHS-Vorsitzende und ehemalige Vorsitzende des Gewerbevereins Taunusstein. Der Schulleiter der Beruflichen Schulen Untertaunus Hans-Jürgen Sommer registriert für seine Einrichtung durch die Kooperation im Netzwerk eine Öffnung zur Region: „Damit sichern wir auch die Qualität unseres Kerngeschäfts.“ Und VHS-Geschäftsführerin Brigitte Harder verweist auf die politische Unterstützung, die das Netzwerk allseits erhalte. Das Interesse an den Erfolgen der Lernenden Region zeigt sich auch darin, dass die Stadt Geisenheim in der Vertiefungsphase des Programms in enger 33 Verknüpfung mit der Lernenden Region ein kommunales Handlungskonzept zur Einbettung des Lebenslangen Lernens in die kommunalen Entwicklungsstrategien zu entwickeln und umzusetzen. Kern des Projektes ist der Aufbau eines zentralen Bildungsbüros, das in der Region Lernbedarfe erhebt und Be teiligungsprozesse für die Entwicklung von Bildungsdienst leistungen koordiniert. „ Der lokale Bezug ist äußerst wichtig, er verschafft das Gefühl von Bindung und Verbundenheit. Das Motto lautet: aus der Region – für die Region. “ Achim Staab Wirtschaftsförderungsreferent des Kreises Rheingau-Taunus Die Initiative der Hessischen Landesregierung zur Einrichtung von regionalen Zentren lebensbegleitenden Lernens, bekannt unter dem Namen Hessencampus, hat das Netzwerk zusätzlich stabilisiert. Damit kann die sektorübergreifende Zusammenar beit intensiviert werden, die im Rheingau-Taunus-Kreis – wie gezeigt – schon etliche Erfolge vorzuweisen hat. Es ist kein Zu fall, dass zumindest eine Wurzel für diese bildungspolitische Weichenstellung in das Projekt Lernende Netzwerk-Region Rheingau-Taunus zurückreicht. Den Übergang im Blick 34 Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN Hamburg – Hamburger Osten Niederschwellige Bildung Beim Stöbern in den „billenetzbriefen“ stößt man auf HORST. Doch wer oder was ist HORST? HORST steht für „Horner Rad Selbsthilfe Team“ und ist wesentlicher Teil eines neuen Projek tes des Billenetzes in Hamburgs Osten: „Bille in Bewegung“. Dabei geht es um präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Übergewicht und um gesunde Ernährung bei Kindern. Im An gebot sind zum Beispiel Kochkurse mit Grundschulkindern oder Fahrradtouren, für die man sich bei HORST ein Rad ent leihen kann. Auch sonst hat das Billenetz für Bewegung in den vier Hamburger Stadtteilen Billstedt, Hamm, Horn und Rothen burgsort gesorgt. „Ausgangspunkt unserer Arbeit ist ein weit gefasster Bil dungsbegriff“, führt Bettina Rosenbusch vom Billenetz aus. „Da bei bewegen wir uns oft an den Schnittstellen von Sozial- und Bildungsarbeit. Die Übergänge werden fließend.“ Das folgende Beispiel verdeutlicht markant, was gemeint ist: Im Legiencenter, einem Gebäudekomplex, der fast aus schließlich von Personen mit Migrationshintergrund bewohnt wird, hatte es eine auffällige Häufung von Schulverweigerern gegeben. Das Billenetz initiierte ein Netzwerk aus Jugendein richtungen, das gemeinsam die Idee eines Frühstücksservices für Schulkinder entwickelte. Damit war zumindest die Möglich keit für eine regelmäßige und gesunde Ernährung geschaffen. Und mit dem Begriff „Schulfrühstück“ war subtil der Hinweis verbunden, dass es danach eigentlich nur ein Ziel geben darf. Die Maßnahme wurde angenommen, lockte auch Mütter in den Frühstücksraum, man kam ins Gespräch. Das Angebot konnte ausgedehnt werden und umfasst heute Freizeitaktivitä ten, Hausaufgabenhilfe sowie niedrigschwellige Sprach- und Kochkurse. „Nur das Billenetz kannte Partner, mit denen diese schwierige Aufgabe zu bewältigen war“, betont Bettina Rosen busch nicht ohne Stolz. Der Billenetz-Partner „Das Rauhe Haus“ führt ein eng be nachbartes Projekt im Programm „Schulverweigerung – Die 2. Chance!“ durch. Die enge Anlagerung ermöglicht den Ziel gruppen umfassende Angebote, und es können parallele Förde rungen vermieden werden. Das Rauhe Haus organisiert auch den vom Billenetz ent wickelten Projektschwerpunkt „Übergangsmanagement Kita – Grundschule“. Ziel ist es, kooperative Arbeitsstrukturen zwi schen Kindertagesstätten, Grundschulen, Jugendhilfe, Gesund heitsdiensten und Eltern auf lokaler und regionaler Ebene zu festigen. „Denn frühkindliche Bildung und Schulfähigkeit sind nur als gemeinsame Aufgabe aller Akteure in lokaler Verantwor tung zu verstehen und zu erreichen“, unterstreicht Albert Borde von der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe des Rauhen Hauses. Zum Maßnahmespektrum gehören Übergangsmanagerinnen und Übergangsmanager, die Pädagoginnen und Pädagogen in Schulen und Kindertagesstätten sowie die Eltern beraten, Eltern bildungsangebote, Runde Tische zur gemeinsamen Gestaltung des Übergangs sowie das Ziel, eine gemeinsam von Kitas und Grundschule organisierte kooperative Vorschule für alle Kinder einzurichten. „ Bildung ist ein entscheidender Standortfaktor, zentral für die Lebensqualität und bestimmend für die Wahl des Wohnortes. “ Rüdiger Winter Projektleiter, Arbeit und Leben Hamburg e.V. Den Auftakt für diese neue Projektphase bildete übrigens ein Workshop mit Ilka Mees von den Kinderlernwelten der Lernen den Region Lernwelt Essen. Vorgestellt wurden die dort prakti zierte Bildungsdokumentation und ein Begegnungsjahr zwischen Kita und Schule mit dem Ziel der Übertragung auf Hamburger Grundschulen und Kitas. Die Netzwerke der Lernenden Regio nen vernetzen sich auch untereinander. „ Und das ist genau die Stärke des Verbundes: Die Beteiligten genießen das Vertrauen der Menschen vor Ort. “ Markus Schreiber Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte Auch in einem anderen Übergangsfeld lebt das Billenetz weiter und entfaltet neue Kräfte: Der Übergang Schule – Beruf wurde durch die 2. Ausbildungsmesse Hamburger Osten unterstützt. Diese Veranstaltung liefert ein Forum für Firmen und Schulen zur Information und Orientierung. LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge „ Ausgehend von unserem Kernthema „Bildung“ verstehen sich inzwischen fast 70 Partner aus Betrieben, aus Schulen, Stadtteil-, Kultur- und Jugend einrichtungen sowie Behörden und Verwaltung als Teil des Netzwerks. “ Bettina Rosenbusch Billenetz In die gleiche Richtung wirkt der Lehrstellenatlas Hamburger Osten, der in Schulen, Bücherhallen, Jugendeinrichtungen und Betrieben der östlichen Hamburger Stadtteile ausliegt und Schülerinnen und Schülern Unterstützung bei der Suche nach Ausbildungs- und Praktikumsplätzen bietet. Das 100-seitige Heft verzeichnet 1.000 Ausbildungsangebote sowie Kontaktadressen und Ansprechpartner bei 100 Betrieben. Das verfügbare Berufs spektrum reicht von „Altenpfleger/-in“ über „Systeminforma tiker/-in“ bis „Zerspanungsmechaniker/-in“. Adressen und Tipps zur Berufsplanung machen die Broschüre auch darüber hinaus zu einem praktischen Ratgeber für den Schritt in die Berufs welt. Gleichzeitig ist sie ein regionales „Who is Who“ der Aus bildung, das die Zusammenarbeit von Betrieben und Schulen erleichtert. Die redaktionellen Beiträge befassen sich in diesem Jahr mit „Zukunftsfragen“ der Ausbildung: Was sind interes sante neue Berufsbilder? Was tut sich auf dem Ausbildungs markt, wo gibt es Bedarf und Perspektiven? Der Lehrstellenatlas ist seit 2003 bereits zum fünften Mal erschienen, die nächste Ausgabe gibt es im Herbst 2008. Beide Aktivitäten basieren auf einer intensiven Zusammar beit von Schule und Wirtschaft in Form eines Arbeitskreises. Dort werden Probleme erörtert und Lösungen gesucht. Zu re gistrieren ist zum Beispiel eine deutliche Zunahme von Unter richtsaktivitäten betrieblicher Vertreter und umgekehrt von betrieblichen Erkundungen von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerpraktika. Das „Hineinschnuppern“ in die Praxis hat übrigens nicht nur positive Auswirkungen auf die Berufs orientierung und die Berufswahl, sondern wirkt sich unmittel bar auf das Unterrichtsgeschehen aus. „Ein Schüler, der ein Praktikum im Malerbetrieb gemacht hat, erkennt eher die Wichtigkeit von Flächenberechnungen für die Preis- und Materialdisposition“, konkretisiert Albert Borde. 35 Diese intensive Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft ist gewachsen und in der heutigen Intensität nur möglich, „weil man sich kennt“. Bettina Rosenbusch betont, dass die Begrenzung auf die Region als Vorteil geschätzt werde: „Wir leben von der regionalen Identität.“ Projektleiter Rüdiger Winter von Arbeit und Leben Ham burg e.V. setzt noch einen drauf: „Wenn es die Lernende Re gion nicht schon gäbe, wir würden sie gerade jetzt neu erfin den.“ Das Billenetz ist in vielfältige Aktivitäten der Stadt- und Stadtteilentwicklung eingebunden und dabei ein gefragter Partner. So entwickelt das Bezirksamt Mitte in enger Verzah nung mit dem Billenetz im Rahmen der Vertiefungsphase ein kommunales Handlungskonzept für den Bereich „Bildung/ Lebenslanges Lernen“. Rüdiger Winter verbindet damit einen hohen Anspruch an sich und seine Mitstreiter: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, ein qualitativ hochwertiges regionales Bildungssystem zu schaffen, das sich durch einen hohen Grad an Vernetzung der verschiedenen Bildungsbereiche auszeich net und durch eine enge Zusammenarbeit der unterschied lichen Institutionen.“ Billenetz reloaded! 36 Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN Mecklenburg-Vorpommern – Mittleres Mecklenburg – Küste Potenziale entdecken und stärken Die Lernende Region Mittleres Mecklenburg – Küste setzt seit 2001 erfolgreich Lebenslanges Lernen im Herzen MecklenburgVorpommerns um. Diese Region ist – wie viele im Osten der Republik – mit vergleichbar hoher Arbeitslosigkeit und der Ab wanderung junger und gut ausgebildeter Menschen konfron tiert; im Bildungsnetzwerk setzt man seit jeher auf die Stärken der Region und deren Förderung. Die Umsetzung des Lebenslangen Lernens hat für die Ler nende Region ein breites Feld an Anknüpfungspunkten: die Arbeitslosigkeit, insbesondere bei Frauen und Jugendlichen, überwiegend kleine Unternehmen, denen die Ressourcen und die Erfahrung fehlen, sich über die Anforderungen des Binnen marktes hinaus zu orientieren, zu fördernde Entwicklungspoten ziale bei Schulen und anderen Bildungsinstitutionen hinsicht lich Qualität und Anschlussfähigkeit der Bildungswege, „Land flucht“ der jüngeren Bevölkerung und damit einhergehend ein realer Fachkräftemangel. Die Lernende Region ist seit ihrem Beginn vor allem mit dem Anspruch angetreten, das Anliegen des Lebenslangen Ler nens in Region und Land zu vertreten, die richtigen und wichti gen Partner zusammenzubringen und die Projekte professionell mit klaren, transparenten Verfahren zu bündeln und zu mana gen. Dabei konzentriert sich das Bildungsnetzwerk in fünf Teil projekten auf folgende Bereiche: Im Teilprojekt Bildungscoaching für KMU werden kleine ren Unternehmen Instrumente und Verfahren vermittelt, Qua lifizierungsbedarfe festzustellen. Durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lernenden Region werden die KMU im Erfassen und der Analyse des objektiven Personalentwicklungs bedarfes beraten, Ziel der Beratung ist die weitere Bildungs planung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit auf die Bedarfe des Unternehmens abgestimmten Qualifizierungsan geboten. Dezentrale Information, Bildungsberatung und Qualifizie rung ist das Ziel des Teilprojektes „Bildung auf dem Lande“. Dort, wo die Rhythmen des öffentlichen Nahverkehrs langsam sind und sich kaum Dienstleistungsbetriebe ansiedeln, werden in Infoveranstaltungen, Workshops und Bildungsangeboten – z. B. für Landwirte im Winter – Bildungszugänge ermöglicht. Neue Wege zu Arbeit und Beruf findet und unterstützt das gleichnamige Teilprojekt, das durch die Modularisierung von anerkannten Ausbildungsberufen speziell sozial- und marktbe nachteiligten Jugendlichen die Möglichkeit eröffnet, ihre beruf liche Erstausbildung erfolgreich abzuschließen und somit die Grundlage für eine langfristige Erwerbsbiografie der Zielgruppe schafft. Das Teilprojekt „Qualität in der Bildung“ trägt dem Umstand Rechnung, dass im Bereich der Bildung viele unterschiedliche Maßstäbe an Qualität gesetzt werden. Um einerseits den Bil dungsmarkt transparenter und leichter zugänglich zu gestalten und dadurch andererseits Bildungsübergänge über Bildungs bereichsgrenzen hinweg zu ermöglichen, werden allgemeine Qualitätsstandards für Bildungsprozesse in den unterschied lichen Organisationen entwickelt und in die Breite getragen. Dem Fachkräftemangel zu begegnen und die Abwanderung junger Menschen insbesondere mit hohen Leistungspotenzialen zu vermindern ist der Anspruch des Teilprojektes „KREATIV – Förderung von Begabten in Innovationsfeldern der regionalen Wirtschaft“. Dieses Handlungsfeld steht mithin seit Beginn der Vertiefungsphase im Juli 2006 im Zentrum der Lernenden Re gion. Ausgangspunkt ist die Überzeugung, dass nur dann nach haltige Wissens- und Bildungsressourcen aufgebaut werden können, die „high potentials“ – die zukünftigen Leistungsträge rinnen und Leistungsträger des Landes, die jungen Menschen, die einen höheren Bildungsabschluss anstreben – gefördert und ihnen gute Perspektiven für ihre Ausbildung und berufliche Entwicklung geboten werden. Das Land Mecklenburg-Vorpom mern wird dann auch attraktiver für Firmen, die zunehmend auf hoch qualifiziertes Personal angewiesen sind. „Die Umset zung des Lebenslangen Lernens ist insofern konsequente Wirt schaftsförderung“ – darin sind sich die Netzwerkpartner der Lernenden Region im Herzen des Landes einig. Deshalb arbei tet das Bildungsnetzwerk insbesondere eng mit den zehn Gym nasien der Planungsregion Mittleres Mecklenburg zusammen. Ziel ist es, Gymnasiastinnen und Gymnasiasten möglichst früh mit den Anforderungen verschiedener Berufsbilder in Berüh rung zu bringen, sodass ihnen die Berufswahl leichterfällt und sie schon früh und sehr praxisorientiert mit Unternehmerinnen und Unternehmen in Kontakt kommen. Für Helmuth Hickisch, Schulleiter des John-Brinkmann-Gym nasiums in Güstrow, gehört die Berufsvorbereitung in die Klas senzimmer der Sekundarstufe: „Wir müssen die jungen Starken unserer Region mit verbindlichen Perspektiven ausstatten. Dazu braucht der Unterricht im Gymnasium mehr Berufsnähe. Wir streben in Zusammenarbeit mit der Lernenden Region an, dass unsere Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse ein fünfwöchi ges Praktikum absolvieren; die Schule kann das allein nicht leis ten.“ Das Projekt KREATIV bietet Schülerinnen und Schülern an, sich schon früh als Dienstleister/-innen in der regionalen Wirt schaft zu versuchen: Beispielsweise wurde für regionale gastro LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge nomische Betriebe ein Gourmetführer entwickelt, der für jeder mann unter www.toll-essen.de einzusehen ist. Dazu mussten die Schülerinnen und Schüler selbst die Betriebe akquirieren, ihnen die Vorteile des Mediums vermitteln, die nötigen Infor mationen sammeln und so verarbeiten, dass sie auf der Web seite professionell dargestellt werden können. „Ich konnte vor allem lernen, mich vor Leuten, die viel älter sind als ich, zu präsentieren. Außerdem weiß ich jetzt, wie man Webseiten ge staltet und habe einiges über Projektmanagement gelernt“, so Philipp Mielenz, der sich auf der Zielgeraden zum Abitur befin det, über das Projekt. Aber auch Aufgabenstellungen aus dem naturwissenschaft lich-technischen Bereich, wie das Logistik- und Transportprojekt bei der Firma EURAWASSER, wurden von Schülerteams bearbei tet. Die Umsetzung der Aufgaben erforderte sowohl die Anwen dung des bisher erlernten Schulstoffes als auch die Auseinander setzung mit Fachwissen, welches oftmals über das Niveau des Leistungskurses hinausging. In diesen Fällen hat sich die Koope ration mit der Universität Rostock bewährt. Schulleiter Hickisch plant, die Projektkurse der zukünftigen Abiturjahrgänge in der 12. Klasse mit dem KREATIV-Projekt zu verknüpfen. Die Bildungsübergänge von der Schule in die Aus bildung bzw. das Studium und von dort in den Zukunftsarbeits Schüler im KREATIV-Projekt 37 platz sollen bestmöglich gelingen – und sie sollen in Mecklen burg-Vorpommern gelingen. Die Zukunft gestalten – das war und bleibt das Anliegen der Lernenden Region Mittleres Mecklenburg – Küste. Dabei können die Akteure sich nunmehr auf ein funktionierendes, agiles Netz werk stützen. Für die Kooperationspartner in der Lernenden Re gion, die allesamt Wirtschaftsunternehmen vertreten, soll dabei weiterhin der Nutzen der Bildungsnachfragenden im Mittel punkt stehen. So präsentiert sich die Lernende Region künftig als „Innovationsnetz“, das junge Menschen, Unternehmen und Hochschulen zusammenbringt, um die jungen zukünftigen Leis tungsträgerinnen und Leistungsträger für die Zukunftstechnolo gien des Landes zu begeistern. Das Netzwerk übernimmt dabei die Koordinierung der in den Projekten kooperierenden Partner und die Betreuung der Schülergruppen. Unterstützt wird die Umsetzung durch arbeitsuchende Akademiker der Region, die auf diesem Wege durch ihre Tätigkeit als Paten am Puls der Un ternehmen bleiben und bei positiver Entwicklung neue Beschäf tigungsperspektiven entwickeln. Im Mittelpunkt stehen insbe sondere die Technologien der alternativen Energiegewinnung und Nutzung, technische Aufgabenstellungen des Maschinen baus, aber auch der Gesundheitswirtschaft, des Tourismus und weiterer Dienstleistungsbereiche. Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN 38 Nordrhein-Westfalen – Essen Fördertürme Einst rauchten hier die Schlote, hatte Essen den Geruch von Ruß, Qualm und Schweiß: Schmiede des Reiches, Symbol des Indus triezeitalters wie kaum eine andere Stadt in Deutschland. Viele der einstigen Werkshallen sind heute Ausstellungsräume, Bil dungseinrichtungen, Kunsträume. „Darin liegt der Sinn aller Me tamorphosen, dass das Vergangene in Erinnerung bewahrt bleibt, um die Gegenwart klüger zu gestalten und die Zukunft furchtlos zu erobern. Und das ist das Einzigartige, wie gerade die Kultur das Verlorene auffängt und daraus selbst Erneuerung erfährt.“ Dieses Zitat stammt von Dr. Georg W. Költzsch, dem langjähri gen Direktor des Museums Folkwang und einem der Motoren der Bewerbung Essens als Kulturhauptstadt. Den Erfolg dieser Bemühungen hat der 2005 Verstorbene nicht mehr erlebt. Auch die Lernwelten Essen haben ein klein wenig dazu beigetragen, die Philosophie einer Kulturhauptstadt voran zutreiben. Im Teilprojekt „KulturLernwelt“ ging es darum, die Lern- und Lehrmethoden im Schulalltag durch die Ein beziehung von Kunst nachhaltig zu verändern. Durch diese „Kunstgriffe“ soll das sinnliche Wahrnehmen und ästhetische Empfinden der Kinder und Jugendlichen entwickelt werden. Die Lernwelt Essen sieht sich dabei als Mittler zwischen Schu len und Künstlern. Ein Beispiel verdeutlicht die Arbeitsweise der Kontaktstelle Kultur. „ Über die Brücken des Lebens sollten wir gemeinsam gehen “ Titel eines Gedichts von Rabih Semmo, 16 Jahre Eine Grundschule will nachmittags Theater anbieten. Die anfra gende Lehrerin erhält fünf Adressen von einschlägigen Künst lern aus der ca. 220 Einträge umfassenden Datenbank. Den weiteren Kontakt besorgt sie selbst. „Vielleicht macht sie mit dem anstehenden Telefonat bald viele Kinder glücklich“, hofft Netzwerkakteurin Friederike Köster. Einen weltweiten Nachhall verzeichnet ein anderes Kultur projekt. Essener Jugendliche schrieben ein Lesebuch über ihr Leben und Fühlen in Essen mit dem Titel „Fremd und doch daheim?!“ In Wien gibt es Lesungen, in Russland und Kasachs tan berichten die Zeitungen, in der Ukraine wird das Buch im Deutschunterricht behandelt, in den USA ist es Gegenstand der Lehrerfortbildung. Auch in heimischen Gefilden ist die Resonanz groß: Die Autorinnen und Autoren werden zu zahlreichen Lesun gen und Interviews gebeten. Auch das zweite Buch „Dann kam ein neuer Morgen“ bewegt viel und knüpft an den Erfolg des Erstlings an. „Wenn das nicht beispielhaft für andere Städte ist …“, drängt der Gesamtschullehrer und Initiator der Buchprojekte Dr. Artur Nickel auf Nachahmung. „ Nur Bildung kann die soziale Kluft kitten. “ Klaus Wermker Stadtentwicklung Essen Auch ein anderer Teil der Essener Lernwelt hat große Aufmerk samkeit gefunden: die Elternbildung. Ausgangspunkt dieses Teilprojekts war die Überlegung, dass Elternbildung der Schlüssel zur Bildung der Kinder sei. Die Arbeit begann mit einer Bestandsaufnahme und Analyse der vorhandenen Eltern bildungsangebote. Dann wurde gemeinsam mit strategischen Partnern eine Zukunftsvision entwickelt, die sich im Fachdis kurs zum Konzept „Elternbildung stärkt Kinder“ verdichtete. „Wir haben mit dieser gründlichen konzeptionellen Arbeit ein gutes Fundament für alles Weitere gelegt“, blickt Netz werkmanagerin Sybille Krüger zufrieden zurück. Kernstück des Modells sind stadtteilbezogene Elternbil dungskonferenzen, auf denen sich die lokalen Akteure über Bedarfe und Reaktionen darauf in Form von Angeboten ver ständigen. Das Modell wurde an zwei Standorten erprobt. Auf Stadtebene wird diese Arbeit durch Fachdialoge, Qualitätsstan dards und Fortbildungen unterstützt und damit auch indirekt gesteuert. Neben dieser sozialräumlichen Vernetzung haben sich auch neue Kooperationsmodelle entwickelt (z. B. zwischen Kindertages- und Familienbildungsstätten). Dieses Modell hat sich inzwischen durchgesetzt. Der Rat der Stadt Essen hat das Konzept zur Systematisierung und Intensivie rung der Elternbildung, zustimmend zur Kenntnis genommen und die weiteren Schritte zu seiner Realisierung vorgenommen. Das Netzwerkforum Elternbildung ist zentrale Steuerungsinstanz und kommunale Klammer für die örtlichen Netze auf Stadtteil bzw. Bezirksebene. Damit ist nicht nur ein Ansatz der Lernwel ten Essen verstetigt, sondern zusätzlich eine Innovation gemein sam mit der Verwaltung entstanden. Diese Konstruktion stößt auf bundesweites Interesse und könnte richtungweisend auch für andere Kommunen werden. LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge Das heute leistungsfähige und auf Kontinuität gestellte Netzwerk hat allerdings auch einen Reifeprozess hinter sich. „Es hat schon einige Zeit gedauert, bis klar war, dass das Netzwerkmanagement Prozesse steuert und sich nicht in die fachliche Detailarbeit kniet“, berichtet Projektleiterin Brigitte Liesner. Sybille Krüger pflichtet ihr bei: „Da sind unterschiedliche Systemlogiken aufeinandergetroffen.“ Doch am Ende hat es sich durch Geduld, Beharrlichkeit, Gesprächsbereitschaft und personelle Kontinuität gefügt, sehr gut sogar. Der Reifegrad zeigt sich auch daran, dass die Vertiefungs phase nicht mehr von der Lernwelt Essen, sondern von einem Netzwerkpartner mit Unterstützung der Stadt bzw. des Gesamt netzwerks durchgeführt wird. Hier ist die Ehrenamt Agentur als 39 Träger aktiv. Die Ehrenamt Agentur in Essen will mit ihrer Arbeit das bürgerschaftliche Engagement stärken und im Besonderen Benachteiligten helfen. Die Arbeit beschränkt sich keinesfalls darauf, Menschen, die ehrenamtlich tätig sein wollen, in sinn volle Aufgaben zu vermitteln. Das Spektrum der Aktivitäten erstreckt sich auch auf Beratung, Profiling, Qualifizierung und Projektarbeit. „ Wissen zu teilen bringt einen Mehrwert für die Zielerreichung und für die Gemeinschaft. “ Brigitte Liesner Stadtentwicklung Essen „Storp 9“ ist ein solches Projekt. Es handelt sich um ein Stadt teilzentrum für Bildung und Kunst im Essener Südostviertel. Mit diesem niedrigschwelligen Angebot soll benachteiligten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Zugang zu neuen Medien und zu künstlerischer Gestaltung eröffnet werden. Natürlich spielt auch ehrenamtliche Tätigkeit eine zentrale Rolle: Bürgerinnen und Bürger aus dem Stadtteil werden eh renamtlich zu IT-Trainern ausgebildet und geben ihr Wissen ehrenamtlich an ihre Nachbarn weiter. Kay Mühlenbruch, Sprecher des Vorstands, hebt hervor, dass dieses Lernzentrum auch ohne öffentliche Förderung Bestand hätte. „Wir nutzen die Fördergelder aus der Vertiefungsphase zum Ausprobieren neuer Ideen, die sonst nicht realisiert werden könnten.“ Zusätzlich sei es ideal, die Stadt als Kooperationspart ner im Boot zu haben. „Wir profitieren von der guten regiona len und fachlichen Vernetzung sowie von dem professionellen Netzwerkmanagement.“ Der Tipp Näheres zur Ehrenamt Agentur Essen findet sich unter www.ehrenamtessen.de Eine neue Lernwelt entsteht im Essener Stadtteilzentrum „Storp 9“. 40 Förderturm in Essen Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge 41 Nordrhein-Westfalen – Essen Interview mit Manfred Reindl, ehemaliger Vorstand der RWE Rhein-Ruhr AG und Sprecher der Steuerungsgruppe der Lernenden Region Lernwelt Essen Hannes Barske (PT-DLR): Was macht aus Ihrer Sicht ein Netzwerk aus? Manfred Reindl: Manfred Reindl In einem Netzwerk schauen sich die Partner in die Augen und sagen klar, was sie wollen, formulieren gemeinsame Ziele, su chen nach Wegen der Verwirklichung, ggf. werden noch Ak teure hinzugeholt. Und dann wird gehandelt! Die Beteiligten müssen pragmatisch sein und gesprächsfähig, um, wenn not wendig, einen Interessenausgleich zu finden. Hannes Barske (PT-DLR): Hannes Barske (PT-DLR): Was bewegt jemanden wie Sie dazu, sich in den Lernwelten Essen zu engagieren? Welche Bedeutung hat für Sie als Personalverantwortlicher das Lebenslange Lernen? Manfred Reindl: Manfred Reindl: Das hat zuerst einmal etwas mit meinem persönlichen Le bensweg zu tun: Elektrikerlehre, Fachabitur, Elektroingenieur, Betriebsratsvorsitzender und schließlich Arbeitsdirektor. Des Weiteren habe ich mich schon sehr früh an sozialen Projekten beteiligt – „Brückenschlag“, „Cities for Tomorrow“, „Enterprise for Health“, um nur einige zu nennen. Dabei habe ich Erfah rungen sammeln können, die meine Weltsicht stark geprägt haben, die mir gezeigt haben, wie hart soziale Realität sein kann und welch eine wichtige Rolle Bildung bei Chancenzu weisung spielt. Und schließlich gibt es in Essen eine Tradition der konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und dem öffentlichen Bereich, den Essener Konsens. Die Betriebe brauchen heute Mitarbeiterinnen und Mitarbei ter, die flexibel sind. Nicht nur flexibel mit Blick auf die Ar beitszeiten und Arbeitsorte, sondern vor allem flexibel im Denken. Der Wechsel der technischen und organisatorischen Anforderungen verlangt ständige Lernbereitschaft, verlangt Anpassungsbereitschaft und auch Persönlichkeitsentwicklung. Die Grundlagen für all das werden schon in frühester Kind heit gelegt. Deshalb ist es so wichtig, dass die Bildungslauf bahn erfolgreich und motivierend beginnt und im weiteren Verlauf viele Chancen eröffnet. Hannes Barske (PT-DLR): Hannes Barske (PT-DLR): Was ist aus Ihrer Sicht der spezielle Nutzen der Lernenden Re gion für Essen? Worauf führen Sie zurück, dass das Netzwerk in Essen so gut funktioniert? Manfred Reindl: Manfred Reindl: Das wird sicher von den einzelnen Akteuren, im Besonderen auch den Mitgliedern der Steuerungsgruppe, sehr unter schiedlich gesehen. Ich persönlich bin der Ansicht, dass der Erfolg vor allem auf die Beharrlichkeit der Projektleitung und der Projektmitarbeiter zurückzuführen ist. Ich möchte Frau Liesner zu ihrer tollen Arbeit beglückwünschen. Wichtig ist natürlich auch, dass die Stadt das Projekt ideell und finanziell unterstützt, dass der Oberbürgermeister sich persönlich einge setzt hat. Viele Unternehmen haben erkannt, dass Bildung für sie aus gesprochen wichtig ist. Zum einen, um die notwendigen Lern anstrengungen zu unterstützen, zum anderen als Faktor der Standortattraktivität, um gute Arbeitskräfte anzulocken bzw. an die Region zu binden. Und die Lernwelten haben viele Dinge angestoßen, neue Impulse gesetzt und mit dazu beige tragen, dass manches nun kooperativ und damit besser funk tioniert im Bildungswesen. Hannes Barske (PT-DLR): Wir danken Ihnen für das Gespräch. 42 Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN Nordrhein-Westfalen – Kreis Borken Die Zukunft gestalten im Zentrum Europas! Der Kreis Borken im Westmünsterland gehört zu den starken Regionen. In der Nachbarschaft zu den Niederlanden, mit sta biler mittelständisch geprägter Wirtschaftsstruktur und einer vergleichsweise niedrigen Arbeitslosigkeit wird seit vielen Jah ren vernetzt gedacht und gehandelt. Das Lebenslange Lernen umzusetzen ist im Kreis Borken integraler Bestandteil der Re gionalentwicklung. So hat der Kreis Borken im Jahr 2001 unter dem Motto „BOR 2010 – Zukunft miteinander“ ein handlungsorientiertes regionales Leitbild erstellt. Seinerzeit betonten die beteiligten regionalen Akteure das Ziel, die Fähigkeit und Bereitschaft zu Lebenslangem Lernen und eigenverantwortlichem Handeln zu fördern. Aus der Leitbilderstellung resultierte auch das Projekt Netzwerk AMPEL, das sich dann in den Folgejahren zu einem Erfolgsmodell entwickelte. Mit finanzieller Unterstützung des Förderprogramms „Lernende Regionen – Förderung von Netz werken“ etablierte sich ein dynamisches, innovatives, am Nut zen der Region ausgerichtetes Projekt. Mit der Vertiefung des Programms nehmen die Partner im neu gegründeten Verein Netzwerk Westmünsterland e.V. nun weiteren Schwung auf, um die kleinen und mittleren Unternehmen noch stärker ein zubeziehen. Seit Beginn der Durchführungsphase 2003 stehen vier Um setzungsschwerpunkte im Fokus der Projektaktivitäten, die sich – zusammengefasst – den Bildungsübergängen von der Schule in den Beruf sowie vom Beruf in die nachberufliche Lebensphase, dem Lernen in und mit Unternehmen sowie der Förderung des freiwilligen Engagements widmen. Das freiwillige Engagement bildet die Grundlage für die Lernende Region Kreis Borken. Denn die stärksten Partner in der Region sind die dort lebenden Menschen. Aufgabe ist es, für freiwilliges und ehrenamtliches Engagement zu begeistern und schon engagierte Menschen – z. B. in Vereinen und Selbsthilfegruppen – dabei zu unterstützen, das in ihrer Tätig keit erlangte Wissen zu erweitern, aber auch mit „Gleichge sinnten“ in Kontakt zu kommen und sich zu guter Praxis auszutauschen. Stärken nutzen und ausbauen, das steht auch für das Teil projekt „Brücke Schule – Beruf“. Die Region ist noch unter durchschnittlich von der Alterung der Bevölkerung betroffen – ein Viertel der hier lebenden Menschen sind unter 25 Jahre alt. Umso wichtiger ist es, dass die jungen Menschen gute Start chancen in ihre Zukunft erhalten. Aufgabe in dem Teilprojekt ist es, Schulen, Unternehmen, Jugendhilfe, Bildungsträger, Eltern „Starke Unternehmen – Starke Region“ Kreis Borken: berufliche Weiterbildung und Berufsorientierung im Netzwerk der Lernenden Region LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge 43 und Arbeitsverwaltung an einen Tisch zu bringen, um jungen Menschen unterstützende Angebote, abgestimmte Hilfsangebote turen in der praktischen Zusammenarbeit mit den Führungs kräften der Region. „Wollen wir die Unternehmen als Ganzes und ein gutes Ausbildungsangebot bieten zu können. Die Förde rung der Lebens- und Berufswegeplanung steht dabei im Mittel punkt des Projektes und wird durch eigens entwickelte Medien zur Berufsorientierung (Internetplattform, „Berufswahl-Check“ u. v. m.), die Qualifizierung von Lehr- und Fachkräften, von Per sonalverantwortlichen in Unternehmen und Eltern sowie die Förderung des gezielten Austausches zwischen den Netzwerk partnern ganzheitlich und systematisch angegangen. wie auch die fachlichen Kompetenzen der einzelnen Mitar beiterinnen und Mitarbeiter stärken, müssen wir zusammen mit ihnen passende Dienstleistungsangebote kreieren“, hebt er hervor. Um die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit von KMU nachhaltig zu fördern, bietet die Kompetenzagentur in ihrem Dienstleistungsportfolio deshalb Angebote für die Ent wicklung und Umsetzung von Leitbildern in Unternehmen an. Zu den Angeboten gehören z. B. Erfahrungsaustauschgruppen, Workshops und Trainings für Führungskräfte und Mitarbeiter/ -innen, die die erworbenen Kompetenzen in gemeinsamen be trieblichen Leitbildprojekten umsetzen. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt der Kompetenzagentur be steht darin, die Unternehmen der Region bei der Bewältigung des demografischen Wandels zu begleiten. Dies bedeutet kon kret, dass KMU darin unterstützt werden, Ausbildungsabbrüche zu vermeiden, die Alterung ihrer Belegschaften im Blick zu haben, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen – und die richtigen Konsequenzen im Rahmen ihrer Personal entwicklung zu ziehen. Diese Maßnahmen sind in erster Linie bildungsbezogen, denn es kommt darauf an, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zielgerecht aus- und weiterzubilden und gleichzeitig die Res sourcen an Erfahrung und Wissen bei dem älteren Teil der Be legschaft zu erkennen, zu fördern und auf dem neuesten Stand zu halten. Ebenfalls ist es wichtig, Vätern und Müttern in der Elternzeit die Gelegenheit zur Weiterqualifizierung zu geben. Zentrales und gleichsam verbindendes Element für alle Aktivitäten der Kompetenzagentur „Aus- und Weiterbildung in KMU“ ist das Lebenslange Lernen, denn nachhaltige Entwick lungsprozesse in Unternehmen können nur durch Lernaktivi täten aller Beteiligten zu Innovation und erhöhter Wettbewerbs und Beschäftigungsfähigkeit führen. „ Wir haben durch die enge Anbindung an den Kreis Borken und die gewachsenen Netzwerke mit Unternehmen eine starke Ausgangsposition, die wir nun in der Vertiefung zum Nutzen der Region weiterentwickeln. “ Harald Kahlenberg Projektleiter des Netzwerkes Westmünsterland Netzwerke für Lebenslanges Lernen benötigen ein tragfähiges Fundament. Die Erfahrung zeigt, dass Lernende Regionen die notwendige Stabilität erhalten, wenn kommunale Partner wie hier der Kreis Borken „mit im Boot sitzen“. Ebenfalls als Partner unverzichtbar ist die regionale Wirtschaft. Mit dem Teilprojekt „Zukunft Unternehmen“ ist deshalb eine Plattform etabliert worden, auf der Kammern, Bildungsträger, regionale Unter nehmen und weitere wirtschaftsnahe Dienstleister zusammen arbeiten. Im Kreis Borken bietet sich durch die direkte Einbeziehung des Netzwerkes in die Regionalentwicklung und durch die enge institutionelle Verknüpfung zwischen Kommunen, Wirtschaft und Bildung eine hervorragende Ausgangslage. In der Vertie fungsphase bündelt das Netzwerk Westmünsterland deshalb seine Ressourcen unter dem Label „Starke Unternehmen – Starke Region“ neu. Die Kooperationen mit kleinen und mitt leren Unternehmen werden dadurch intensiviert, um sie mit einer Kompetenzagentur im Bereich der Aus- und Weiterbil dung zu unterstützen. Für den Projektleiter Harald Kahlenberg liegt der Schlüssel für die Entwicklung betrieblicher Veränderungs- und Lernkul Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN 44 Niedersachsen – Osnabrück Leuchttürme und Lotsen Am 18. April 2005 wurde der „OS-Bildungslotse“ gemeinsam vom Niedersächsischen Minister für Wissenschaft und Kultur Lutz Stratmann, dem Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück Hans-Jürgen Fip und dem Landrat des Kreises Osnabrück Man fred Hugo eröffnet. Seitdem kann die Region auf einen leis tungsfähigen Bildungsserver zurückgreifen. Noch nicht mal ein Jahr später konnte mit der Katholischen Bildungsstätte für Ge sundheitsberufe am Marienhospital der 100. Bildungsanbieter begrüßt werden, der seine Bildungsangebote in diese Daten bank einpflegt. Inzwischen liegt die Zahl der einbezogenen Anbieter bei rund 130, die über rund 5000 Veranstaltungen informieren. Die Nutzerinnen und Nutzer können auf vier Wegen zu ihrem passgenauen Angebot gelangen: Schnellsuche (über frei kombi nierbare Stichworte), Detailsuche (über bestimmte Suchkriterien wie „Ort“, „Termin“ etc.), Suche über Bildungsanbieter (zum Bei spiel das Angebot der VHS Osnabrück) oder über Bildungsberei che (z. B. „Fremdsprachen“ oder eine Ebene tiefer z. B. „Englisch“). Die Datenbank wird abgerundet durch die Möglichkeit zur Di rektbuchung, durch aktuelle Tipps und Infos sowie durch die Bildungsbörse, mit der Kleinanzeigen geschaltet werden. Dieses Profil findet offenbar breite Akzeptanz: Monat für Monat werden 3000 bis 5000 Zugriffe registriert. „ Die Lernenden Regionen tragen entscheidend dazu bei, ein intensives Miteinander der Bildungsbereiche zu erreichen. “ Eugen Gehlenborg Referatsleiter im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur Worin liegt dieser Erfolg begründet? Die Entwickler der Lotsen software Michael Bühren und Alexander Franksmann von der Fa. Hofmann führen ihn auf die benutzerfreundliche Menüfüh rung und hohe Geschwindigkeit der Verarbeitungsprozesse zu rück. Auch andere Lernende Regionen haben inzwischen die Vorzüge dieses Konzepts entdeckt und übernehmen die Osna brücker Lösung. Auch in einem anderen Feld haben die Osnabrücker Akti vitäten Leuchtturmqualität: bei der Gestaltung des Übergangs von der Schule in Ausbildung bzw. Beruf. Es wird eine ganze Palette von Einzelveranstaltungen angeboten, die alle ein Ziel verfolgen: „Es soll verhindert werden, dass dieser entscheidende Übergang zu einer fatalen Sollbruchstelle in der Bildungs- und Berufsbiografie des Einzelnen wird“, betont Wolfgang Wöst mann, der bis zu seinem Ruhestand als Projektleiter fungierte, aber auch jetzt noch in die Geschicke des Netzwerks aktiv ein gebunden ist. Ein Baustein ist die Stärkenanalyse. Dabei handelt es sich um ein einwöchiges Assessmentcenter für Real-, Haupt- und Förderschülerinnen und -schüler ab der 7. Klasse. In dieser Zeit absolvieren die acht bis zwölf Teilnehmenden einzeln oder in Gruppen Arbeitsaufträge und werden dabei von zwei Assessoren beobachtet. Die Beantwortung der folgenden Fragen steht im Vordergrund: Welche berufsrelevanten Fähigkeiten sind verfüg bar? Wie gehen die Teilnehmenden damit um? Wie sehen sie sich selbst? Das Ganze mündet in einem umfassenden Bericht, der Auskunft über die individuellen Stärken und Entwicklungs potenziale gibt. Ferdinand Heetderks, Leiter des Hauptschul zweiges der Gesamtschule Schinkel, sieht deutliche Vorteile für seine Schülerinnen und Schüler: „Der Ortswechsel tut ihnen gut. Sie haben Erfolgserlebnisse und kommen mit gestiegenem Selbstbewusstsein in die Schule zurück. Das erhaltene Zertifikat hat sich schon als ausschlaggebend bei der Suche nach Prakti kums- und Ausbildungsplätzen erwiesen.“ An dieselbe Zielgruppe richtet sich auch das Kompetenztrai ning „Fit für’n Job“. In einem geschützten Raum sollen die Ju gendlichen bei der Entwicklung gesellschaftsfähiger Verhaltens und Kommunikationsweisen unterstützt werden. Als Teil des Un terrichts oder in Blockform werden die folgenden Elemente be handelt: Grundlagen der Kommunikation, Selbstdarstellung und realistische Selbsteinschätzung, Motivations-, Deeskalations- und Anti-Mobbing-Training, Lebens- und Berufsorientierung, BerufsKnigge. „ Die Lernende Region trägt mit ihrer Arbeit zur Systemoptimierung bei. “ André Chladek Projektleiter der Kompetenzagentur der Stadt Osnabrück Ergänzt werden diese beiden Formen des Übergangsmanage ments durch die Arbeit mit dem ProfilPASS. „Dieses Instrument LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge dient bei den Jugendlichen vor allem dazu, die außerschulisch erworbenen Kompetenzen bewusst und sichtbar zu machen“, so André Chladek, Leiter der Kompetenzagentur der Stadt Osna brück. „ Das Wichtigste für Kinder und Jugend liche ist, dass wir Erwachsenen authen tisch, klar und einschätzbar sind. “ Ursula Wrasmann Projektleiterin der Lernenden Region Osnabrück Abgerundet wird das Spektrum durch Elternkurse. Dabei wird der immer wieder bestätigten Erkenntnis Rechnung getragen, dass die Eltern bei der Berufsorientierung ihrer Kinder die Hauptrolle spielen. In den Veranstaltungen werden die Eltern für die wichtige Entwicklungsphase ihrer Kinder gestärkt und sensibilisiert, erhalten Beratung und Unterstützung. Helga Ro dolphi von der Handwerkskammer Osnabrück betont, dass besonders die Stärkenorientierung in den vorher erwähnten Veranstaltungen die Eltern zum Mitmachen motiviere. Auch für Jugendliche, die die erste Schwelle bereits erfolg reich überwunden haben, gibt es Angebote. Auszubildende, die Probleme in oder mit ihrer Lehre haben, können auf Aus bildungslotsen zurückgreifen. Dabei handelt es sich um speziell vorbereitete und fachlich begleitete Fachoberschülerinnen und -schüler an den Berufsbildenden Schulen an der Natruper Straße in Osnabrück. Sie vermitteln Lerntechniken, leisten Hausaufga benhilfe, unterstützen bei kleineren Konflikten und begleiten zu inner- und außerschulischen Beratungseinrichtungen. Die Lernende Region Osnabrück belässt es nicht bei diesen Aktivitäten. Sie bietet darüber hinaus zertifizierte Multiplikato ren-Ausbildungen zu allen Veranstaltungssträngen an: So wer den Trainer/Trainerinnen für die Elternkurse und Kompetenz trainings, Assessorinnen/Assessoren für die Stärkenanalysen und ProfilPASS-Berater und -Beraterinnen qualifiziert. Damit leistet das Netzwerk wertvolle Dienste für den Transfer und die überre gionale Weiterverbreitung von Best Practice. Dies geschieht in ähnlicher Weise bei einem anderen Über gang: dem von der Familie in die Kindertagesstätte bzw. die Grundschule. In Würdigung der zentralen Rolle der Eltern bei diesen Prozessen hat die Lernende Region Osnabrück einen El ternkurs mit dem Titel „Macht euch stark für starke Kinder“ ent wickelt. Maria Korte-Rüther, eine der Mütter des Ansatzes, be schreibt die Zielsetzungen: „Der Austausch zwischen Eltern soll 45 gefördert werden. Es geht um die Schulung des Kommunikati ons- und Konfliktverhaltens, um die Stärkung der Elternrolle, um die Entwicklung alternativer Handlungsstrategien in Konflikt situationen und um das Bewusstmachen eigener Ressourcen.“ Diese Veranstaltung erwies sich als „großer Renner“, nicht zuletzt durch die intensive Zusammenarbeit mit Kindertagesstät ten und Schulen sowie durch die kommunale Einbindung, die maßgeblich zu einer Ausbreitung und Verstetigung der Eltern kurse beigetragen hat. Kornelia Böert, Beauftragte für Frauen, Familie und Senioren der Gemeinde Wallenhorst: „Wir beka men ein fertiges Konzept zum Werben und ständige Unterstüt zung vom Netzwerk. Die Gemeinde unterstützt diese Initiative auch finanziell.“ Karin Helm, Gleichstellungsbeauftragte aus der Gemeinde Bohmte, pflichtet der Kollegin bei: „Das regionale Netzwerk hat zum Aufbau lokaler Netzwerke beigetragen, und die Zusammenarbeit zwischen Kommune und Landkreis funk tionierte ebenfalls prima.“ Auch Jürgen Meyer, der Leiter der BBS Bersenbrück, ist involviert: „Wir denken langfristig; denn schließlich wollen wir auch engagierte, starke Eltern haben, die sich bei der Arbeit mit den Jugendlichen in der Berufsbildenden Schule noch eingebunden fühlen.“ Nicht zuletzt die erfolgreiche regionale Arbeit und die über regionale Vernetzung in diesem Feld (z. B. mit der Lernenden Region FLUXUS aus Hannover) haben dazu beigetragen, dass das Land Niedersachsen das landesweit vernetzte Institut für Früh kindliche Bildung und Entwicklung (NIFBE) ins Leben gerufen hat. In diesem Kontext spielen die Osnabrücker eine entschei dende Rolle. Und nicht nur das: Auch auf Bundesebene hat die Arbeit des Netzwerkes nachhaltige Eindrücke hinterlassen – Wolfgang Wöstmann, der langjährige ehemalige Projektleiter, wird das Bundesverdienstkreuz erhalten. Die Lernende Region Osnabrück qualifiziert auch ProfilPass-Berate rinnen und -Berater. Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN 46 Rheinland-Pfalz – Mainz – Bingen Am Ball bleiben In Mainz besitzt Fußball Kultstatus. Der Zuspruch der Fans blieb selbst erhalten, als Mainz 05 letzte Saison aus der Ersten Liga abstieg. Da liegt es nahe, die ungebrochene Begeisterung auch für andere gute Zwecke zu nutzen. Peter Neustädter, Trainer der zweiten Mannschaft der 05er, wirbt als Sympathieträger auf Plakaten für „Step on!“, wie sich die Lernende Region Stadt Mainz/Landkreis Mainz-Bingen nennt, und sucht auch den di rekten Kontakt. So warb er in der IGS Ingelheim vor 120 Acht klässlern für eine frühzeitige und aktive Berufsorientierung. Natürlich stellte er sich auch einem Torwandschießen. Einen Volltreffer landete „Step on!“ mit seinen Bildungsbera tungsaktivitäten. Seit Herbst 2006 gibt es in der Mainzer Innen stadt und in der Fußgängerzone von Bingen jeweils eine haupt beruflich besetzte Beratungsstelle. Dort können sich Bildungsin teressierte aller Altersklassen kompetent beraten lassen. Das An gebot wird genutzt, wie die Zahlen belegen: Im ersten Halbjahr nach Öffnung haben insgesamt 360 terminierte Beratungsge spräche, neben telefonischen Anfragen und ersten Informations gesprächen, stattgefunden. Tendenz steigend. „Wir überlegen eine Ausweitung der Beratungssprechstunden in die Abendzeit“, stellt Projektleiterin Sabine Teichreb als Reaktion auf den Nach fragedruck fest. „ Ich habe mich wohlgefühlt, bin gut informiert worden und gehe optimistisch nach Hause. “ Hausfrau, 38 Jahre In den Mittagsstunden treffen wir in der Mainzer Beratungs stelle auf Christine Meiborg und Ben Madden, die bei Berater Uwe Naumann ihren ersten Termin hatten. Es ging um die be rufliche Neuorientierung des aus Großbritannien stammenden Architekten. Seine Partnerin hat sich extra Urlaub genommen, um dabei zu sein. „Das war hier ein angenehmer Kontrast zur Arbeitsagentur. Wir haben einen Einstieg gefunden und sind auf gutem Weg“, sagen beide unisono. Ein weiterer Termin ist schon vereinbart. Uwe Naumann sieht die Stärke des Mainzer Beratungsansat zes in der Ganzheitlichkeit und der Dialogorientierung. „Ich kann mit meiner Arbeit helfen, dass Menschen neue Möglichkei ten in ihrem Berufsleben erkennen. Mit unseren Angeboten leis ten wir Hilfe zur Selbsthilfe.“ Dabei arbeiten die Beratungsstellen natürlich mit anderen Kooperationspartnern im Netzwerk zu sammen, vermitteln, wenn sachlich geboten, auch weiter. Oder es werden weitere Informationen gewonnen, um eine bessere Beurteilung der Ausgangslage vornehmen zu können, zum Bei spiel durch den Einsatz des ProfilPASSes oder anderer Kompe tenzanalyseinstrumente. „ Ich konnte meine Pläne konkre tisieren, wurde gestärkt und durch die Beratung unterstützt. Ich bekam weitere Informationen zur Existenz gründung und Anlaufstellen in Sachen Existenzgründung genannt. “ Krankenschwester, 39 Jahre Neben den bewährten werden auch neue Wege in der Bera tungsarbeit gegangen. An den Bildungsatlas, das Bildungspor tal der Lernenden Region, ist seit kurzem eine Online-Bera tungsfunktion angekoppelt. Damit können Bildungsinteres sierte über ein Online-Formular direkt Fragen an das Beratungs team von „Step on!“ stellen. „Ein halbes Jahr nach Einführung haben rund 80 Personen die Online-Beratung genutzt, die Ten denz ist weiter steigend“, zieht die Verantwortliche Lena Grüter ein erstes Zwischenresümee. Ratsuchende haben zudem die Möglichkeit, auch andere Bildungs- und Berufsberatungsstellen zu recherchieren. 70 von ihnen sind in der neuen Rechercheda tenbank abrufbar. Der Bildungsatlas wird damit noch leistungsfähiger und viel seitiger. Schon bisher sprechen die Zahlen eine deutliche Spra che: Im zweiten Quartal 2007 wurden etwas mehr als 120.000 Zugriffe auf die 3.900 Kursangebote und 110 Anbieterprofile re gistriert. Das sind rund 30.000 Zugriffe mehr als im Vergleichs zeitraum des Vorjahres. Da klingt es fast ein wenig bescheiden, wenn Sabine Teichreb feststellt: „Der Bildungsatlas hat sich als wichtiges Online-Portal im Bereich Weiterbildung etabliert.“ Im Vorfeld der intensiven Beratungsarbeit liegen informie rende und orientierende Aktivitäten, die man unter dem Stich wort „Bildungsmarketing“ zusammenfassen kann. Dazu gehören Poster und Freecards mit originellen Motiven, „Hingucker“, die die Aufmerksamkeit der Betrachter wecken. Und natürlich der vom Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel eröffnete Mainzer LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge Aus- und Weiterbildungstag, die „Schlaue Meile“ auf dem Guten bergplatz. Diese messeähnliche Veranstaltung zieht rund 10.000 Besucher an, die sich an Dutzenden von Ständen informieren und beraten lassen können. Dazu kommt die große Medienprä senz von „Step on!“, die von den regionalen Zeitungen bis zum Zweiten Deutschen Fernsehen reicht. Das dabei gewonnene Know-how soll nun auch anderen zugute kommen: Eine Semi narreihe zur Öffentlichkeitsarbeit richtet sich an Mitarbeiterin nen und Mitarbeiter von Bildungsträgern, sozialen und kultu rellen Einrichtungen sowie von Klein- und Mittelbetrieben. Die an eine breite Öffentlichkeit gerichteten Maßnahmen werden ergänzt durch zielgruppenspezifische Angebote. Ganz im Trend der Zeit liegt zum Beispiel das modular konzipierte Se minar „Personalmanagement 50plus“, das Personalverantwort lichen Fachwissen zur Gestaltung einer altersgerechten Personal politik liefern soll. Eine vorgeschaltete Machbarkeitsstudie hatte ergeben, dass in den Unternehmen nur sehr wenig Problembe wusstsein in dieser Frage besteht. Tamara Teichmann von „Step on!“ legt die Zielsetzung dieser Seminarreihe offen: „Wir wollen Unternehmen und Einrichtungen dabei unterstützen, sich auf den demografischen Wandel vorzubereiten und die sich daraus ergebenden Chancen zu nutzen.“ Thomas Feser bekräftigt: „Bildung zu ermöglichen gehört zu den Kernaufgaben der Politik!“ So entwickelt die Stadt Bingen in enger Kooperation mit der Lernenden Region „Step on!“ im Rah men der Vertiefungsphase ein kommunales Handlungskonzept, mit dem das Lebenslange Lernen in der Stadt ressortübergrei fend umgesetzt werden soll. Auch bei einem anderen Beispiel wird Neuland betreten. In Zusammenarbeit mit dem rheinland-pfälzischen Justizminis terium hat „Step on!“ seine Beratungsaktivitäten auf die Justiz vollzugsanstalt Zweibrücken ausgedehnt. Inhaftierte, die kurz vor der Entlassung stehen, bekommen Tipps zur Orientierung und mögliche Wege aufgezeigt, wie sie berufliche Vorstellun gen angehen und verwirklichen können. Der Leiter der JVA, Albert Stürmer, sieht die Arbeit von „Step on!“ sehr positiv: „Wir erhalten in der JVA neue Impulse, die für die künftige Arbeit von Bedeutung sind.“ Auch der Referent aus dem Justiz ministerium für Gefangenenbildung, Martin Zaschel, unter streicht die Bedeutung dieser Initiative: „Nur in Kooperation mit den außerhalb des Vollzugs operierenden Organisationen und Einrichtungen können die Mitarbeitenden der Strafanstal ten der schwierigen Aufgabe der Reintegration der Straffälli gen gerecht werden.“ Geplant ist nach dieser erfolgreichen Pilotphase nun, diesen Ansatz auf vier Justizvollzugsanstalten zu erweitern. Voraussichtlich im Januar 2008 kann der Start schuss erfolgen. „ 47 In der heutigen Zeit können wir nur gemeinsam, und das heißt in einem Netzwerk, gesellschaft liche Herausforderungen anneh men und erfolgreich bewältigen. “ Irene Alt zweite Kreisbeigeordnete im Landkreis Mainz-Bingen „Step on!“ macht also, seinem Namen getreu, weiter. Im Evalua tionsbericht von Nevin Urunc vom Zentrum für Qualitätssiche rung und Entwicklung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wird dem Netzwerk ein hoher Reifegrad testiert: „Ab schließend ist zu betonen, dass die Entwicklung und Etablie rung von ‚Step on!‘ bereits weit fortgeschritten ist.“ Der Tipp Der Bildungsatlas findet sich unter www.bildungsatlas-mainz.de oder www.step-on.de. Werbeposter von Step on! Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN 48 Sachsen-Anhalt – Altmark-Salzwedel Lebenslanges Lernen in die Fläche bringen „Wir müssen die weitläufige Region virtuell schrumpfen las sen!“ so Projektleiter Naumann über die Lernende Region im Norden Sachsen-Anhalts. Bildungsberatung in dieser Region umzusetzen bedeutet zentrale und dezentrale Agenturlösungen sowie internetbasierte Lern- und Beratungsangebote zu schaf fen, die für jede und jeden gut erreichbar sind. VerA – Vernetztes Lebenslanges Lernen in der Altmark ist ein recht bescheidener Titel für dieses komplizierte und ehrgei zige Projekt. Die Altmark ist mit ihrer Fläche von ca. 4.715 km² etwa doppelt so groß wie das Saarland. Zugleich gehört sie zu den am dünnsten besiedelten Regionen der Bundesrepublik. Die demografische Entwicklung und der zunehmende Inno vationsdruck im globalisierten Wettbewerb treffen die Region zwischen Stendal und Salzwedel härter als andere. – Es fehlt in Teilen an wichtigen Infrastrukturelementen; größere Unterneh men siedeln sich bisher kaum in der Region an. Jüngere und zudem gut qualifizierte Erwerbspersonen zieht es oft in den Westen. Überdurchschnittlich viele Menschen sind hier ohne Beschäftigung, es ist jährlich ein hoher Anteil an Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz zu verzeichnen; jede siebte Schülerin bzw. jeder siebte Schüler verlässt die Schule ohne einen Schul abschluss. Die Lernende Region VerA ist mit dem Anspruch angetre ten, die Umsetzung des Lebenslangen Lernens in der Altmark direkt mit Belangen der Regionalentwicklung zu verknüpfen, denn niederschwellige Zugänge zu Bildung braucht die Region dringend, um wesentliche Strukturprobleme zu lösen. Den nie derschwelligen Zugang zu Bildungsdienstleistungen für alle in der Region zu ermöglichen als Voraussetzung, unter den ver schärften Bedingungen am regionalen Arbeitsmarkt zu beste hen, kann deshalb als übergreifendes Ziel des Netzwerkes gesehen werden. Dabei waren und sind vor allem Jugendliche im Übergang von der Schule in den Beruf bzw. in die Ausbil dung sowie Erwerbstätige und Personalverantwortliche direkte Zielgruppen des Projektes und seiner vier Teilprojekte: mit regelmäßig stattfindenden Multiplikatorenschulungen für pädagogische Fachkräfte im Bereich der Berufsausbil dung. Die Personalentwicklung insbesondere in kleinen Unter nehmen zu professionalisieren und das berufsbegleitende Lernen zu institutionalisieren ist das Ziel des Teilprojektes Q-Per; aus der Arbeit in Q-Per sind ein personalwirtschaft licher internetgestützter Kurzcheck für Unternehmen, ein E-Book zur Verbesserung der eigenen Personalarbeit sowie der aus fünf Modulen bestehende Kurs „Strategische Perso nalplanung“ in der Form des „Blended Learning“ hervor gegangen. Im gleichen Handlungsfeld wie Q-Per werden in einem weiteren Teilprojekt Kompetenzmanager für die Vermitt lung von Qualifizierungsbedarfen und -angeboten in klei nen und mittleren Unternehmen qualifiziert. Ziel ist es, die Zertifizierung durch die Kammer als reguläre Auf stiegsfortbildung zu erreichen. Zwar endet die Förderung der Durchführungsphase im Oktober 2007; die Dienstleistungen aus den Teilprojekten bleiben je doch fester Bestandteil des Angebotsportfolios der Lernenden Region. Im Teilprojekt „HEJ“ wurde in Kooperation zwischen Schü lerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern, Unter nehmen und Bildungsorganisationen ein Bildungskonzept zur Umsetzung des Blended Learning mit einer E-LearningPlattform entwickelt. Im Teilprojekt „IT-Kompetenz in der Berufsausbildung“ wurden in Zusammenarbeit mit Berufsschülerinnen und -schülern, Berufsschullehrerinnen und -lehrern und Unter nehmen Curricula für das Lernen im Internet geschaffen. Im Mittelpunkt steht dabei eine Lern- und Netzwerkplatt form für die gesamte Altmark. Flankiert wird das Projekt Strukturschwache Region Altmark-Salzwedel LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge Ein wichtiger Meilenstein für das Ziel, eine sichere Größe in der Regionalentwicklung der Altmark zu werden, wurde im April 2005 erreicht – die Lernende Region VerA wurde zum festen Bestandteil des Integrierten Ländlichen Entwicklungs konzeptes Altmark (ILEK) des Altmarkkreises Salzwedel und des Landkreises Stendal, in dem Strategien und Maßnahmen zur Verbesserung der Wachstums- und Beschäftigungsperspektiven und der Erhöhung der wirtschaftlichen Leistungskraft festge schrieben sind. In der Vertiefungsphase des Programms wird VerA eine Bildungsberatungsagentur etablieren. Das Hauptziel ist es, bil dungsfernen Bevölkerungsgruppen, insbesondere Jugendlichen im Übergang von der Schule in den Beruf, Zugänge zu Bildungs beratung und Qualifizierung zu ermöglichen und die hohe Zahl der Bildungsabbrüche zu senken. Im Zuge dessen wird eine zen trale und leicht zugängliche Bildungsberatungsagentur aufge baut. Da ihre große Fläche eine der Herausforderungen der Region Altmark darstellt und das öffentliche Verkehrsnetz die Teilnahme der Landbevölkerung an Bildungsangeboten bis weilen nicht gut zulässt, sollen mit den Volkshochschulen, den Kammern, der Arbeitsverwaltung und regionalen Bildungsträ gern dezentrale und aufsuchende Bildungsberatungsangebote organisiert und bestehende internetgestützte Lern- und Bil dungsberatungsangebote erweitert werden. Die weitläufige Region virtuell schrumpfen lassen – das ist notwendig in der Altmark, damit Bildungszugänge gelingen und Bildungsübergänge erleichtert werden. Die Lernende Region VerA kann als Modell für andere dünn besiedelte Flächenregionen gelten. Es ist hier gelungen, ein sta biles Bildungsnetzwerk zu etablieren, dessen zielführende Akti vitäten auch in die Regionalentwicklungsstrategien Eingang gefunden haben. Die Kombination aus internetgestützten Informations-, Lern- und Beratungsangeboten mit einer in die Fläche gehen den, mobilen und aufsuchenden Bildungsberatung verlässt die traditionellen, eher zentralisierten und an bestimmte Insti tutionen gebundenen Angebotsstrukturen und trägt der Fläche und den infrastrukturellen Gegebenheiten der Region Rech nung. „Die strukturelle Bildungsbenachteiligung in der Region abbauen, damit wir attraktiver werden als Wirtschaftsregion, – das muss hier erstes Ziel sein. Dann können wir die leistungs starken jungen Menschen in der Zukunft auch überzeugen, in der Region zu bleiben“, so Naumann von der EBB InnoKomp GmbH, der unabhängigen intermediären Agentur in der Alt mark, verantwortlich für das Management des Netzwerkes VerA. 49 Der Tipp Das E-Book zur Personalarbeit liegt unter www.q-per.de zum Download bereit. Der Q-Per-Kurzcheck kann unter www.personalwirtschaft.de ab gerufen werden. Check Personalwirtschaft – 10 Minuten zum Check Ihres Personal managements 50 Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN Saarland – SaarLernNetz Selbstlernen als Bildungsdienstleistung In den Selbstlernzentren des Saarlandes wird lebenslanges, selbstgesteuertes Lernen durch hochmoderne Infrastruktur und professionelle Lernbegleitung realisiert. Ein orangener Lichtstreif im Grau der alternden Neubaufas sade auf der Rückseite der Saarbrücker Einkaufsmeile. – Das Logo und das frische Interieur des SelbstLernZentrums der Ler nenden Region im Saarland bieten hier ein äußerst einladendes Ambiente für selbst organisiertes Lernen. Das Bildungsnetzwerk unter der Federführung des Deut schen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz lässt seit 2001 Lebenslanges Lernen in Zusammenwirken mit neuen Lern formen und -medien Wirklichkeit werden. Da der Zugang zu Wissen, Bildung und auch zu Kommuni kation in vielen selbstverständlichen sozialen Zusammenhängen heute, und in Zukunft noch verstärkt, Kenntnisse und Fähigkei ten im Umgang mit elektronischen Kommunikationsmedien voraussetzt und da Lebenslanges Lernen flexible Formen hin sichtlich der Zeit und des Ortes braucht, ist dieses Handlungs feld im Bereich der Bildung hochaktuell. In sieben Teilprojekten konnte das SaarLernNetz das Lernen mit Neuen Medien in der Region etablieren. Dabei ging es zu einem Teil darum, durch IT- und internetgestützte Planspiele Jugend liche für die Neuen Medien zu begeistern, zum anderen, die pro fessionelle Bildungsberatung und Qualifizierung elektronisch zu unterstützen sowie die Bündelung und stetige Aktualisierung des regionalen Bildungsangebotes durch Einführung einer Angebots datenbank zu ermöglichen. Alle Teilaktivitäten des SaarLernNetz werden zusammen geführt auf dem regionalen Bildungsmarktplatz und unter www.saarlernnetz.de der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seit Juli 2006 hat die Lernende Region an der Saar im Rah men der Vertiefung I des Programms ein SelbstLernZentrum aufgebaut, das seinen Betrieb seit Februar 2007 aufgenommen hat und sich reger Nachfrage erfreut. In dem SelbstLernZentrum hat jede und jeder die Möglich keit, begleitet durch Lernberaterinnen und Lernberater, den ei genen Lernprozess selbst zu steuern. Das betrifft – innerhalb der Öffnungszeiten – den Zeitpunkt und die Dauer der Lerneinhei ten, ihren Inhalt und schließlich den Grad an Lernberatung und -begleitung. Die Besucherinnen und Besucher entrichten monat lich einen geringen Teilnahmebeitrag und können das Angebot des SelbstLernZentrums nach Belieben nutzen. Die Anzahl der Besuche pro Monat stieg von Februar (ca. 300) bis Juli (ca. 650) rasant an und schwächte sich zunächst saisonal und ferienbe dingt ab. Etwa die Hälfte der monatlichen Besucherinnen und Besucher sind schon mehrmals im SelbstLernZentrum gewesen. Besonders nachgefragt ist das Sprachenlernen – inkl. Deutsch für Fremdsprachler/-innen – sowie Mathematik. Eine herausra gende Nachfrage erfährt der Europäische PC-Führerschein (ECDL). Zwischenzeitlich wurde der Erfolg des SelbstLernZentrums durch eine Auszeichnung im Rahmen der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ gekrönt. Am 23. Mai 2007 über gab ein Vertreter der Deutschen Bank stellvertretend für den Schirmherrn der Initiative, Bundespräsident Horst Köhler, und im Beisein des saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller den Pokal an Projektleiter Dr. Josef Burgard. „Unser Erfolgsrezept hat zwei Ebenen: Zum einen treten wir als starker Netzwerkknoten auf und sorgen dafür, dass durch Professionalität und hochmoderne Ausstattung im Netzwerk hervorragende Dienstleistungen entwickelt werden können. Zum anderen setzen wir auf ein konsequentes und selbstbewuss tes Marketing dieser Dienstleistungen. Dazu gehören ein durch gängiges, attraktives Corporate Design, eine mobile, professio nelle Infrastruktur und gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Burgard. Die überschaubare Größe des Lernzen trums ermöglicht individuelles Lernen. – Das SelbstLernZentrum verfügt über zehn Lernplätze, die aus einem kleinen PC-Tisch, Bürostuhl, PC mit Flachbildschirm und Headset bestehen. Um eine gute Lernbegleitung sicherzustellen, aber auch um eine an genehme Lernatmosphäre zu gewährleisten, wird zunächst auf weitere Lernplätze verzichtet. Das SelbstLernZentrum in Saar brücken richtet sich an die breite Öffentlichkeit – und wird von Menschen ganz unterschiedlichen Alters und mit sehr verschie LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge denen Lernmotiven und Bildungsbiografien aufgesucht. Viele Schülerinnen und Schüler bereiten sich hier auf Klausuren vor, Frauen, die sich in der Erziehungsphase befinden, erwerben Wissen, um sich auf den Wiedereinstieg in den Beruf vorzu bereiten, Zuwanderinnen und Zuwanderer trainieren ihre deutschen Sprachkenntnisse und ältere Menschen entdecken das Lernen mit Neuen Medien als herausfordernde und ge winnbringende Aufgabe in der nachberuflichen Lebensphase. Diplomingenieur Günter Hartkorn ist selbst Pensionär und be geistert von der Idee des SelbstLernZentrums: „Als ich davon hörte, wusste ich – da muss ich mitmachen!“ – mittlerweile hat sich Herr Hartkorn zum Lernberater qualifizieren lassen und ist aus dem Lernzentrum kaum wegzudenken. „Im SelbstLernZentrum habe ich die Möglichkeit, mein Wissen zu erneuern und zu erweitern. Gleichzeitig kann ich das tun, was mir schon immer Spaß gemacht hat: Wissen vermitteln“, so der 74-Jährige. Parallel zum SelbstLernZentrum in Saarbrücken wurden in St. Ingbert und der Kreisstadt Merzig ganz ähnliche Zentren auf gebaut. Das St. Ingberter SelbstLernZentrum ist – anders als in Saarbrücken – in den Räumlichkeiten einer kommunalen Volks hochschule angesiedelt. Trotz der dezentralen Lage (ehem. Villa in Wohngebiet) wird auch dieser Standort gut angenommen. Dazu tragen eine gute Zusammenarbeit mit der im Haus ansässigen Gesellschaft für Beschäftigung und Qualifizierung (GBQ) sowie hausinterne Veranstaltungen wie VHS-Kurse und SelbstLernen mit modernster Ausstattung und in freundlichem Ambiente 51 Integrationskurse bei, wodurch potenzielle Kunden auf das An gebot des SelbstLernZentrums aufmerksam gemacht werden. Eine weitere Besonderheit ist auch durch das Konzept der mobilen Lernberatung gegeben. Hier wurde insbesondere bei der Arge, Agentur für Arbeit und städtischen Schulen für das SelbstLernZentrum geworben. Das SelbstLernZentrum in Merzig wird seine zwei Standorte bei der Christlichen Erwachsenenbil dung (CEB), einem Kooperationspartner des SaarLernNetz, an einem zentralen Standort in der Stadtmitte bündeln. Im Rahmen der Programmvertiefung werden die Stadtver waltungen von Merzig, St. Ingbert und Saarbrücken verstärkt in die Umsetzung des Lebenslangen Lernens einbezogen. Die Stadt verwaltungen werden bis September 2008 Handlungskonzepte zur ressortübergreifenden Einbettung des Lebenslangen Lernens in die Entwicklungsstrategien der Städte entwickeln und in ers ten Schritten umsetzen. Dabei geht es insbesondere um das Er reichen bildungsferner Bevölkerungsteile. Die in der Lernenden Region entwickelten und erprobten Bildungs- und Bildungsbera tungsdienstleistungen und natürlich die bestehenden Selbstlern zentren kommen dabei voll zum Einsatz. Selbstlernen gehört im Saarland durch die öffentlichkeitswirksamen SelbstLernZentren zum Stadtleben. Die Bildungsdienstleistungen sind der Zeit und dem Bedarf angemessen – zeitflexibel, sozusagen just in time, mediengestützt und professionell begleitet. 52 Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN Sachsen – EU-Region Neiße-Nisa-Nysa Eine EU-Region schaffen – Bildungsregionalentwicklung an der Neiße/Nisa/Nysa Regionen sind soziale Realitäten eigener Art. Sie entstehen oft jenseits von gebietskörperschaftlichen oder nationalen Grenzen und bewohnen einen Raum mit gemeinsamer Geschichte, Kul tur oder verbindenden geografischen Elementen. Die Lernende Region PONTES nutzt die Ressourcen, die in der Viersprachig keit (Deutsch, Polnisch, Sorbisch, Tschechisch) und der kulturel len Vielfalt liegen und stellt sich den großen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen der Grenzregion. Szenenwechsel: Berlin, 25. März 2007 auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor zum Anlass des Europäischen Bür gerfestes. Im Rahmen der Präsenz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung stellt sich das Programm „Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken“ vor. – Exemplarisch für die interkulturellen Aktivitäten im Programm präsentiert sich die Lernende Region PONTES. Mit einem hölzernen, blauen Glücksrad in Verbindung mit einem deutsch-polnisch-tschechi schen Ratespiel begeistert die PONTES-Crew bis zum Sonnenun tergang das Berliner Publikum. Die Schlange, in der sich die interessierten Bürgerinnen und Bürger anstellen, ist selten kür zer als 20 Leute. Hingabe an die Sache, die Hinwendung zu den Menschen und eine gehörige Portion Pragmatismus zeigte sich hier – und kann sinnbildlich stehen für die über fünfjährige Arbeit in der Bildungs-EU-Region PONTES. In der Neißeregion ist es gelungen, ein modellhaftes inter kulturelles und grenzüberschreitendes Netzwerk zu etablieren, von dem nicht allein die Netzwerker profitieren, sondern viele Menschen dies- und jenseits der Grenzen. Unter der Leitung des Internationalen Begegnungszentrums St. Marienthal (IBZ) konn ten in Polen, der Tschechischen Republik und in Deutschland verschiedene Institutionen aus öffentlicher Verwaltung, Kultur und Bildung dafür gewonnen werden, die EU-Region Neiße-NisaNysa Wirklichkeit werden zu lassen. Die Motive sind nicht rein ideell: Die Region leidet auf deutscher Seite unter nachhaltiger Strukturschwäche, die begleitet wird von sehr hoher Arbeits losigkeit und der steten Abwanderung von jungen, leistungsstar ken Menschen, – vor allem Frauen. Hinzu kommt, dass mit dem Beitritt von Polen und Tschechien zum Schengener Abkommen die Grenzen zu den beiden europäischen Nachbarländern zum Januar 2008 geöffnet sind – gleichsam Chance und Herausforde rung für die regionale Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und die so zialen Kohäsionskräfte. Interkulturelle Kompetenz, das Erlernen der Nachbarspra chen und eine funktionierende trinationale Bildungsinfrastruk tur, die nicht erst in der Uni beginnt, tragen dazu bei, die Region für Heranwachsende interessant und für Unterneh men attraktiv zu machen. Sie sind rundbausteine für ein trans nationales, EU-regionales Miteinander. Im Rahmen von vier Teilprojekten setzt das Bildungsnetz werk PONTES seit 2002 Lebenslanges Lernen um: Im Teilprojekt „Lernen bewegt Unternehmen“ werden insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei bildungsrelevanten Fra gen der Personalentwicklung und Qualifizierung ihrer Mitar beiterinnen und Mitarbeiter unterstützt. Dazu wurden dem Bedarf der Unternehmen angepasste Methoden der Bildungs beratung entwickelt und ein euregionaler Personalleiterkreis etabliert. „Lernen im bürgerschaftlichen Engagement“, so lautet der Titel eines weiteren Teilprojektes, das die Bereitschaft zu unent geltlicher, freiwilliger Arbeit im sozialen, kulturellen und bil dungsrelevanten Bereich fördert. Dabei standen die Erhöhung der Transparenz der vorhandenen Betätigungs- und Lernfelder im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements, die Qualitäts entwicklung durch Bereitstellung bedarfs- und nutzerorientier ter Fortbildungsangebote für freiwillig Engagierte und Haupt amtliche sowie die Förderung der Anschlussfähigkeit und Nutz barkeit der im bürgerschaftlichen Engagement erworbenen Kompetenzen im Fokus des Teilprojektes. Die beiden Teilprojekte „Nachbarschaft und Sprache“ und „Lernort Grenzregion“ bewegen sich gänzlich im Bereich der Förderung interkultureller und nachbarsprachlicher Kompeten zen: Die Entwicklung eines trilingualen Bildungsraumes durch Kooperationen dies- und jenseits der Grenzen sowie innovativer Bildungskonzepte im Vorschulbereich, der Schule und der be ruflichen Ausbildung sind Kern der Lernenden Region. In der „Lernstraße Energie“ wird die ehemalige Tagebauregion ge nutzt, um Nutzen und Gefahren des Braunkohleabbaus zu zeigen sowie Bedeutung erneuerbarer Energien der EU-Region ins öffentliche Bewusstsein zu befördern. Zum Abschluss der Durchführungsphase wurde ein umfang reicher Produktkatalog erstellt, der die im Projekt entwickelten und erprobten Bildungsdienstleistungen zusammenfasst. Er kann über die Homepage www.pontes-pontes.de bestellt werden. Die Produkte sind aber nicht das Einzige, was bleibt. – Trina tionale Konzepte haben sich in Bildungseinrichtungen etabliert, die zudem noch weiterhin vom grenzüberschreitenden Netz werk profitieren. Das deutsch-polnische Kinderhaus St. Franzis kus in Ostritz zum Beispiel beschäftigt eine polnische Erziehe rin, die mit den Kindern ausschließlich polnisch spricht. Einmal in der Woche findet im Wechsel ein Austausch mit einem polni LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge schen Kindergarten statt – die Kinder besuchen sich, lernen und spielen gemeinsam. Die anerkannten privaten Schulen „SCHKOLA“ haben sich die „grenzenlose Bildung“ auf die Fahnen geschrieben. Tsche chisch oder Polnisch ist hier als Fremdsprache ein Pflichtfach. Ähnlich wie im Kinderhaus gibt es einen regelmäßigen gegen seitigen Austausch mit polnischen und tschechischen Schulen. Kinderhaus und SCHKOLA (der Name vereint die drei Be zeichnungen für „Schule“ in sich) sind seit Jahren in den Aufbau des PONTES-Netzwerkes mit eingebunden gewesen und haben an der Entwicklung der euregionalen Strategien und den ent sprechenden Bildungskonzepten mitgewirkt und konnten sie direkt in ihren Einrichtungen umsetzen. „Für die Kinder ist der Umgang mit der polnischen Sprache sehr schnell etwas ganz Natürliches. – Sie lernen noch viel unvoreingenommener und spielerischer als wir Erwachsenen“, so Erzieherin Gabriele Eber mann aus dem Kinderhaus. Für Mike Wohne, Geschäftsführer der SCHKOLA-Schulen, ist die Integration der Nachbarsprachen in den Schulalltag nicht etwa Eliteförderung: „Das Erlernen der Nachbarsprachen muss in unserer Region zu etwas Selbstver ständlichem werden. Nur so können wir die Grenzlage der Re gion auch in eine wirtschaftliche und nachhaltig in eine kulturelle Stärke verwandeln.“ Die Lernende Region PONTES versteht sich seit ihrer Grün dung auch als Agentur für das euregionale Bildungsmarketing. Für die Region gehören die internationalen Lernfeste mittler weile zu regelmäßigen gesellschaftlichen und kulturellen Höhe punkten im Jahr. Schulklassen begegnen sich an der deutsch-polnischen Grenze. 53 Das dreisprachige Bildungsportal www.bildungsmarkt neisse.de bietet ein fest institutionalisiertes grenzüberschreiten des Bildungsportal. Hier können Bildungsanbieter aus den drei Ländern der Grenzregion ihre Angebote einbringen. Für Bil dungsnachfragende ist der Bildungsmarkt ein stets aktueller, leichter Zugang zu diesen Bildungsangeboten sowie zu Bera tung und Information. „Lernfeste und Bildungsmarkt verstehen wir seit Jahren als Querschnittsaktivitäten des euregionalen Bil dungsmarketings und erreichen durch Stetigkeit und Professio nalität eine hohe Breitenwirkung“, so Regina Gellrich, Projekt managerin im IBZ St. Marienthal. Die Lernende Region geht nun mit der Vertiefung II des Pro gramms in eine weitere, spannende Phase. Der Landkreis LöbauZittau, der Niederschlesische Oberlausitzkreis und die Stadt Gör litz entwickeln, eng angelehnt an die Ergebnisse und Aktivitäten und in direkter Kooperation mit der Lernenden Region PONTES, ressortübergreifende Handlungskonzepte zur Umsetzung des Lebenslangen Lernens in jeweils verschiedenen Handlungs schwerpunkten (interkulturelle Kompetenz, Medienkompetenz, Chancengerechtigkeit in der Bildung), die dann als Modelle für die Gesamtregion dienen. Die Lernende Region PONTES auf dem EU-Bürgerfest am 25.03.2007 in Berlin. Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN 54 Schleswig-Holstein – Norderstedt Lernglück Ingeborg Kohlhardt hatte nun endlich einen Computer, doch wusste sie noch nicht so recht, was sie alles damit anfangen konnte. In dieser Situation hörte sie zufällig von einem Projekt, das „Norderstedt lernt e. V.“ durchführt. Bei „Jugend lehrt – Ju gend erklärt“ geht es darum, dass Jugendliche Seniorinnen und Senioren die Handhabung von Computer, Internet oder Handy nahebringen. Für Frau Kohlhardt wurde Anuschka eingeteilt und hatte Erfolg. „Und nun, nach zehn Terminen, können auch wir Älteren besser mitreden und surfen. Internet, E-Mail, Gruß karten erstellen und Texte schreiben, Fotos bearbeiten usw. sind nun kein Buch mit sieben Siegeln mehr“, schreibt sie in einem Leserbrief an den Heimatspiegel-Extra. Doch nicht nur die Älteren profitieren von dieser Maß nahme. Die Jugendlichen – durchweg noch ohne Ausbildungs platz – erhalten die Chance, soziale Kompetenzen und Erfah rungen zu sammeln. Ihre ehrenamtliche Tätigkeit wird ihnen von der Lernenden Region Norderstedt bescheinigt und lässt sich somit zur Aufwertung der Bewerbungsunterlagen nutzen. Sätze wie der folgende aus einer Teilnahmebescheinigung dürf ten jeden Ausbildungsbetrieb zumindest geneigter machen, über eine Einstellung nachzudenken: „Besonders ist festzuhal ten, dass ihr Engagement über das geforderte und erwartete Maß hinausging.“ „Für die Älteren ist über ihren eigenen Lern erfolg hinaus wichtig, dass sie auch den Jugendlichen auf ihrem weiteren Weg ins Berufsleben ein klein wenig helfen. Wir haben es hier mit einer klassischen Win-win-Situation zu tun“, stellt der verantwortliche Projektmitarbeiter Matthias Bonke heraus. Nach anfänglicher Skepsis und Zurückhaltung ist das Projekt mittlerweile ein „Renner“. Die Mund-zu-MundPropaganda der älteren Teilnehmenden hat dazu geführt, dass inzwischen Wartelisten eingeführt worden sind. „ Wir waren überrascht, wie tolerant Alt und Jung zusammenarbeiten. “ Matthias Bonke Projektmitarbeiter „Norderstedt lernt“ e.V. Auch auf anderen Wegen ebnet „Norderstedt lernt“ in einem breiten regionalen Netzwerk aus verschiedenen Bildungs-, Wohl fahrts- und Beratungsinstitutionen, der Arbeitsagentur sowie Schulen den nicht immer leichten Übergang von der Schule in das Berufsleben. Mit dem Multimedia-Workshop „Mein Job – mein Weg“ werden z. B. Möglichkeiten aufgezeigt, wie Informa tionen über Berufsbilder und Ausbildungswege eingeholt wer den können, wie E-Mail-Bewerbungen auszusehen haben und wie ein Erfolg versprechendes Bewerbungsgespräch angelegt wird. Teil der Veranstaltung sind auch persönliche Interviews mit Firmenvertretern, aus deren Extrakt von den Jugendlichen Podcasts erstellt werden, sodass auch andere von den gewon nenen Informationen der „Berufereporter“ Nutzen haben. Podcasting bezeichnet das Produzieren und Anbieten von Mediendateien (Audio und Video) im Internet. „ Jeder bietet etwas – zusammen bieten wir alles! “ Aus: Flyer „Norderstedt lernt – Der kurze Weg zur Bildung“ Diese vorrangig für Hauptschülerinnen und -schüler der 7. und 8. Klassen vorgesehene Veranstaltung fand eine sehr positive Resonanz bei den Teilnehmenden, wie die folgenden Kommen tare belegen. Marcel: „Ich fand den Workshop sehr gut, da wir herausfinden konnten, wie man sich richtig per E-Mail für einen Praktikumsplatz bewirbt.“ Oder Denise: „War sehr gut. Man hat sehr viel Nützliches gelernt. Und es war total locker.“ Als besondere Auszeichnung haben die Teilnehmenden es emp funden, die Workshop-Ergebnisse auf der Norderstedter Ausbil dungsmesse an einem eigenen Stand vorstellen zu dürfen. „Sie waren alle richtig stolz“, beschreibt Elisabeth Hartojo, Koordi natorin des Netzwerks von „Norderstedt lernt“, das Gefühl der jungen Leute. Dieser Ansatz steht vor einer Erweiterung. Auch Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer sollen in die Nutzung des Inter nets für Bewerbungszwecke einbezogen werden und genau wie die Schülerinnen und Schüler als Multiplikatoren dienen. „Er wachsene wie Jugendliche sind zuerst in der Schülerrolle und danach in der Unterstützerrolle für andere“, erläutert Elisabeth Hartojo das Konzept. Ein wichtiger Teil dieser Aktivitäten ist auch PAO, der „Prak tikanten Atlas Online“ (www.praktikum-norderstedt.de). Dabei handelt es sich um ein kostenloses Internetportal, mit dem Angebot und Nachfrage nach Praktikumsplätzen transparenter werden. Die Jugendlichen können sich über mögliche Prakti kumsbetriebe informieren und ggf. gleich online bewerben. Sie können auch ihr eigenes Profil ins Netz stellen und hoffen, dass ein Betrieb auf sie zugreift. LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge Vielleicht verweisen sie dabei auch auf ihr Kompetenzprofil, das im Rahmen einer zweitägigen Analyse erstellt worden ist. Dabei sind bestimmte Aufgaben einzeln oder in kleinen Grup pen zu erledigen. Geschulte Beobachterinnen und Beobachter bewerten anhand eines standardisierten Verfahrens das Verhal ten und verdichten ihr Urteil in einem Kompetenzprofil. „Die ses Profil ist stärkenorientiert und zeigt auf, welche Soft Skills besonders gut ausgeprägt sind“, fasst Projektkoordinatorin Katja Zenk das Ergebnis knapp zusammen. „Besonders für Ju gendliche und auch Wiedereinsteigerinnen in das Berufsleben ist der Nachweis von Stärken gut für das Selbstvertrauen und motiviert zu Bewerbungen.“ Beim Übergangsmanagement sind professionelle Beratungs instrumente, wie z. B. der ProfilPASS unverzichtbar, weiß Berate rin Kerstin Hafermann. So konnte zum Beispiel die Polin Anna, die als Arbeiterin in einer Schokoladenfabrik tätig ist, durch Ein satz dieser Instrumente eingehend beraten werden. Demnächst wird sie nun eine Ausbildung zur Altenpflegerin aufnehmen. Ähnlich ist der Fall bei Maisha aus Guinea gelagert. Die Mutter von drei Kindern konnte über mehrere Zwischenstufen ermutigt werden, nunmehr eine Ausbildung zur Erzieherin zu beginnen. Die Wirkungen von Beratungsprozessen lassen sich nur selten so konkret fassen wie in den Beispielen: „Wir gehen die ersten drei Schritte mit den Ratsuchenden zusammen, dann laufen sie al lein weiter“, bringt Katja Zenk das Problem auf den Punkt. „ 55 und der Netzzugang wird durch den örtlichen Provider wil helm.tel gesponsert. „ “ Bildung macht glücklich. Katja Zenk Projektkoordinatorin „Norderstedt lernt“ e.V. „Norderstedt lernt“ hat gerade für eher Bildungsbenachteiligte neue Lernwelten erschlossen, hat sie an der Entwicklungsarbeit beteiligt, hat sie zu Lehrenden, zu Multiplikatoren gemacht und damit viel Ermutigungsarbeit geleistet. Die Adressaten der Arbeit haben das Engagement des Projektteams indes auch auf ganz besondere Weise belohnt: „Viele als bildungsfern Eingestufte entpuppten sich als kompetenzreich, kreativ und verantwor tungsbereit“, bilanziert Elisabeth Hartojo die Erfahrungen. Unsere ursprünglichen Bedenken, von der Jugend wegen unserer geringen Vorkenntnisse belächelt zu werden, haben sich als unnötig erwiesen. “ Jutta Henke/Christa Hinz zwei Teilnehmerinnen an dem Projekt „Jugend lehrt – Jugend erklärt“ Besser erkennbar sind die Erfolge beim PCafé. Dieses nieder schwellige Angebot dient dazu, im Besonderen Älteren und Frauen den Einstieg ins Internet bzw. in die Arbeit mit Compu tern zu erleichtern. Ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer stehen mit Rat und Tat an den acht PC-Arbeitsplätzen zur Ver fügung. Die Zahl der Besuche geht in die Tausende. Eine wei tere Besonderheit ist, dass die Konzeptentwicklung für das PCafé selbst ein Lernprojekt war, in das die Betroffenen ihre Er fahrungen und Wünsche einfließen lassen konnten. Heute ist diese Einrichtung auf Dauer gestellt: Die Räume stellt die Stadt, Werbeplakat der Lernenden Region Norderstedt 56 Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge LERNENDE REGIONEN Thüringen – Wartburgregion Innovationsdruck vermitteln durch Bildungsberatung und Qualifizierung Wenn man mit dem Auto nach Eisenach fährt, nähert man sich dem historischen Stadtkern, als würde man eine Zwiebel schälen oder vielmehr, die Rinde und verschiedenen Wachs tumsringe eines alten Baumes bei einem Querschnitt durch den Stamm durchqueren. Der Stadtkern mit einer über 800-jährigen Geschichte zeugt von großen Persönlichkeiten wie der heiligen Elisabeth, Martin Luther und Johann Sebastian Bach. Umgeben ist der Kern von einem Ring, der mit seinen Plattenbauten und kleineren, seit Jahren ungenutzten Industrieanlagen an die DDRZeiten erinnert. Verlässt man diesen Ring stadtauswärts, so ge langt man auf einen weiteren. Er ist geprägt von modernen Bürogebäuden und Produktionshallen, neuen Straßen, in denen neue Autos parken. Hier ist auch die Bildungsberatungsagentur der Lernenden Region ansässig. Die Spannweite dieser „Ringe“ ist gleichsam Sinnbild für die Spannweite der aktuellen Zukunftsaufgaben der Region zwi schen Tradition und Innovation. Schon vor der Wende war die Region wirtschaftlich geprägt durch die ostdeutsche Automo bilindustrie. Ihr Zusammenbruch konnte aufgefangen werden durch die Ansiedlung von BMW- und Opelwerken. Diese schufen den regionalen Lebensraum für zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Autoteile- und Autoteilezuliefererin dustrie sowie der Kunststoffindustrie. Regionen wie die Wartburgregion tragen maßgeblich dazu bei, dass der Osten Deutschlands wieder in weiten Teilen als wirt schaftliche Wachstumsregion gelten kann. Wirtschaftswachstum nachhaltig zu gestalten heißt, den hohen Innovationsdruck re gional und lokal zu vermitteln. KMU wird in dieser Hinsicht be sondere Flexibilität abverlangt. Mario Scholz ist Geschäftsführer der Eisenacher Niederlassung der GAT EuroSchall GmbH. In nur neun Monaten musste er die Zahl der Beschäftigten von 18 auf 107 erhöhen; eine kurzfristige Erhöhung auf 150 ist vorgesehen: „Für uns ist der Fachkräftemangel real. Wir haben große Schwie rigkeiten, auf dem lokalen Markt qualifizierte Mitarbeiter zu finden.“ Der Automobil-Teilezulieferer greift deshalb schon seit einiger Zeit auf die Unterstützung der Lernenden Region Wart burgregion zurück. Die Lernende Region hat in enger Abstim mung mit dem Unternehmen ein vierstufiges Verfahren entwickelt: öffentliche Ausschreibung der freien Stellen – gemein same Infoveranstaltung – Potenzialanalyse und gegebenenfalls Qualifizierung der neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dietwald Neubauer, der Netzwerkmanager der Lernenden Region, betont, dass professionelle und regional eingebettete Bildungsberatung ein wesentlicher Faktor zur Umsetzung des Lebenslangen Lernens ist: „Bildungsberatung ist hochaktuell und wird aktiv durch die KMU nachgefragt. Sie können Beschäf tigungsfähigkeit von Einzelnen und die Innovationsfähigkeit von KMU als Bildungsnetzwerk nur dann nachhaltig unterstüt zen, wenn sie auf fundierter Kenntnis der regionalen Aus gangslage fußen und wenn auf die Beratung schließlich die passgenaue Qualifizierung folgt. Ein solches integriertes Dienst leistungspaket können wir nur im Netzwerk anbieten.“ „ Bildungsberatung für kleine und mittlere Unternehmen ist ein zentrales Instrument, um den Wirtschafts standort wettbewerbsfähig zu halten. “ Dietwald Neubauer Geschäftsführer des BWE – Bildungswerk Eisenach Die Entwicklung dieser Lernenden Region im Westen Thürin gens ist seit ihrem Start im Jahre 2002 immer schon eng an die Bedarfe der regionalen Wirtschaft geknüpft. In drei Teilprojek ten wurden und werden verschiedene Zielgruppen anvisiert, um das Lebenslange Lernen in der Region Wirklichkeit werden zu lassen: Im Teilprojekt „Fachkräfte-Bedarfsentwicklung“ werden KMU bei der Suche nach den entsprechend qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie bei der weiteren Personalentwicklung unterstützt. Der Beitrag der Lernen den Region liegt hier insbesondere im Networking, in der Kompetenzanalyse und der Qualifizierung sowie in der Entwicklung von Konzepten und spezifischen Maßnah men. Das Teilprojekt „Berufs- und Arbeitsweltvorbereitung“ unterstützt benachteiligte Schülerinnen und Schüler im Übergang von der Schule in die Ausbildung bzw. den Beruf. In einem großen Netzwerk von Schulen, kommu nalen Behörden, Elternverbänden, Unternehmen und Bil dungsträgern werden hier seit Jahren beeindruckende Ergebnisse erzielt. Das Teilprojekt „Starke Eltern – starke Jugend“ trägt der Tatsache Rechnung, dass der Erfolg in Schul- und Ausbil dungszeit wesentlich von der Unterstützung des Eltern hauses abhängt. Das Teilprojekt unterstützt in einem LERNENDE REGIONEN Vor Ort in den Regionen: 19 Modelle und ihre Erfolge weiten regionalen Netzwerk durch Weiterbildungsange bote Eltern darin, den oft schwierigen Weg ihrer Kinder in den Beruf zu fördern. Seit Juli 2006 wird die Lernlandschaft Wartburgregion im Rah men der Vertiefungsphase I im Bereich Bildungsberatung mit den Schwerpunkten „Innovation, Qualifizierung und Beratung“ (IQB) gefördert. Dabei wird die Orientierung an der regionalen Wirtschaft und ihren Bildungsbedarfen im Rahmen von drei zentralen Handlungsfeldern verstärkt: Unterstützung von KMU durch Einbettung des Lebenslan gen Lernens in Strategien der Personal- und Organisations entwicklung Entwicklung von bedarfsspezifischen Qualifizierungsdienst leistungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in regio nalen KMU Organisation eines regionalen Netzwerkes und Schaffung einer Infrastruktur für Forschung, Entwicklung und Qualfi zierung zur Stärkung der Innovationsfähigkeit von KMU. Bildungsberatung ist bei allen Aktivitäten das verbindende Element. In der Wartburgregion haben ca. 97 % der KMU deutlich weniger als 50 Beschäftigte. Diese kleineren Betriebe verfügen zumeist nicht über die Ressourcen und die nötige Erfahrung, eine professionelle Personal- und Organisationsent wicklung zu betreiben. In der Regel ist es wie bei Geschäfts führer Scholz von der Firma GAT – die Geschäftsführenden sind im Vollumfang auch für die Entwicklung von Personal und Organisation zuständig. Die eigenen Entwicklungspoten ziale erkennen und fördern zu können erfordert deshalb in vielen Fällen Unterstützung von außen. Die Lernende Region stellt durch aktives Marketing der eigenen Dienstleistungen und durch aufsuchende Akquise und Beratung die Wirtschafts kontakte her. Sie unterstützt durch Kompetenzfeststellungsver fahren die Bildungsbedarfserhebung und erarbeitet in enger Abstimmung mit dem jeweiligen Unternehmen entsprechende Qualifizierungspakete. Das Bildungsnetzwerk hilft bei der Per sonalgewinnung und der Qualifizierung der neuen Mitarbeite rinnen und Mitarbeiter. Eine professionelle Bildungsplanung in enger Abstimmung mit Unternehmen und Beschäftigten, die bei der Bedarfserhebung beginnt und die Begleitung des Trans fers des in den Qualifizierungspaketen neu erworbenen Wis sens in den Arbeitsalltag sicherstellt, rundet die Bildungs dienstleistung ab. „ 57 Arbeitnehmerinnen und Arbeit nehmer, die sich nicht weiterbilden, können heutzutage in der Arbeitswelt nicht mehr bestehen. “ Mario Scholz Geschäftsführer der GAT EuroSchall GmbH in Eisenach Die Lernende Region in Eisenach und der Wartburgregion ist mit „IQB“ (Innovation – Bildungsberatung – Qualifizierung) für viele Firmen zum wichtigen Partner in der Umsetzung von Stra tegien des Lebenslangen Lernens innerhalb der jeweils eigenen Entwicklungsstrategien geworden. Diese Position gilt es nun mehr auszubauen. Weiteres Ziel ist es, das Dienstleistungsan gebot und die Netzwerkstrukturen so weiterzuentwickeln, dass sie von öffentlichen Förderungen weitgehend unabhängig am Markt bestehen können. Bildungsberatung mit dem Ziel, berufliche Weiterbildung zu för dern, ist in der Wartburgregion als Standortfaktor erkannt worden. 58 Kurzporträts aller 76 Lernenden Regionen Kurzporträts LERNENDE REGIONEN LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 59 Auf den Folgeseiten finden Sie Kurzportraits aller 76 Bildungs netzwerke. Die Informationen wurden von den Lernenden Regionen eigenverantwortlich zusammengestellt und über mittelt. In den Kurzporträts sind die Ergebnisse der unter schiedlichen Förderphasen dargestellt, die Netzwerkzusammen setzung beschrieben sowie die aktuellen Ansprechpartner mit Kontaktdaten und Verweis auf die jeweilige Internetpräsenz genannt. Kurzporträts LERNENDE REGIONEN 60 Baden-Württemberg Lernende Region Südlicher Oberrhein/ Landkreis Emmendingen Was Y Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, dann muss der Berg zum Propheten kommen – in diesem Sinne sucht die Lernende Region Südlicher Oberrhein KMU auf, um über unter nehmensspezifische Qualifizierungsangebote im Kontext einer zeitgemäßen Personal- und Organisationsentwicklung deren Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Flankiert werden diese An gebote von Präventivarbeit in Berufsschulen und bei der Meis ter- und Ausbildereignung, um künftige Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon im Vorfeld für die Bedeutung unternehmensstrategischer Überlegungen zu sensibilisieren. Schwerpunkte sind hierbei Qua lifizierungs- und Bildungsbedarfserhebungen bei KMU, Entwick lung und Umsetzung von passgenauen Maßnahmen und Akti onen (Workshops, Seminare, Prozessbegleitungen, Netzwerk dialoge, Erfahrungsgruppen, Runde Tische usw.). Neben der direkten Arbeit in den Betrieben und Schulen steht im Hinter grund das Ziel, KMU, Kommunen und Bildungsträger zu Netz werken zusammenzuführen, um über eine bildungsorientierte Regionalentwicklung die Beschäftigungsverhältnisse am Süd lichen Oberrhein zu stabilisieren und zu fördern. Deswegen sind die Kommunen von Beginn an in alle Aktivitäten einge bunden. Schon im Rahmen der Durchführungsphase hat die Lernende Region im Landkreis Emmendingen durch die Ko operation mit KMU, durch die Lerntournee im ländlichen Raum, durch das Kompetenzcenter und das Integrationskurs system die Idee des Lebenslangen Lernens etabliert. Wer Y IHK, Handwerkskammer, Bundesagentur für Arbeit, Staatliches Schulamt, Regierungspräsidium, Volkshochschulen, Concepte Mühl, Bildungsnetzwerk Dr. Feller, Jugendhilfezen trum St. Anton, Kommunen, große Unternehmen, Pädagogi sche Initiativen, Pädagogische Hochschule Freiburg. Die Netz werkleitung liegt beim IHK Bildungszentrum Südlicher Ober rhein. Wo Y IHK Bildungszentrum Am Unteren Mühlenbach 34 | 77652 Offenburg Telefon 07 81 | 92 03-7 51 www.lernreg-em.de Baden-Württemberg Lernende Region Rhein-Neckar – LEARN Was Y Die Etablierung einer trägerneutralen sowie bildungs bereichsübergreifenden Bildungsberatung im Netzwerk kompe tenter Partner in der Metropolregion Rhein-Neckar, welche die Informationsgrenzen zwischen Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz überwinden soll, ist unsere Aufgabe. Dabei erproben wir zielgruppenadäquate Beratungsinstrumente für Migranten/-innen, Eltern, Beruftstätige und kleine und mittlere Unternehmen (KMU), welche in Form einer Handlungsempfeh lung dokumentiert werden. Angebote für die Region: Individuelle Bildungsberatung für Bürgerinnen und Bürger zu allgemeinbildenden Themen und zu Fragen der beruf lichen/schulischen Aus-, Fort- und Weiterbildung Vorträge, Seminare und Workshops zu aktuellen Bildungs themen Beratung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) Vernetzung der Träger der Fort- und Weiterbildung Wer Y Im Netzwerk kooperieren die Volkshochschulen der Metropolregion mit Institutionen wie den Abendschulen Mann heim GmbH, der Arbeitsgemeinschaft für berufliche Fortbil dung Mannheim, der Beratungsstelle „Frau und Beruf“ Neu stadt und der Universität Heidelberg. Die Projektleitung liegt bei der Mannheimer Abendakademie und Volkshochschule GmbH. Wo Y Mannheimer Abendakademie und Volkshochschule GmbH/R3, 13 68161 Mannheim Telefon 06 21 | 10 76-113 www.learn-bildungsberatung.de LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 61 Baden-Württemberg Lernende Region Neckar-Alb Was Y Leitgedanke unserer Lernenden Region ist die Philo Wer Y Die Lernende Region setzt sich aus Schlüsselakteuren sophie des lebensbegleitenden Lernens, denn kontinuierliches Lernen ist Voraussetzung für Entwicklung und Wachstum. Wir vernetzen regionale Entwicklungsprojekte in der Re gion und schaffen Synergien durch Kooperation. Dazu haben wir einen sogenannten Netzwerk-Kompetenz-Check entwickelt. Gemeinsam mit Organisationen und Unternehmen entwickeln wir Strategien und Techniken für Weiterqualifizierung, professio nelle Team- und Projektarbeit, systemorientiertes Management und Lernkultur. Zentrales Anliegen der Lernenden Region ist es, Weiterbildung und Qualifizierung durch neue Wege des inter netgestützten Lernens (Blended Learning) umzusetzen. Im Rahmen der Vertiefungsphase des Programms fokussie ren wir uns auf die Entwicklung und Erprobung von Bildungs und Bildungsberatungsdienstleistungen für KMU, unterstützen damit die Unternehmen bei ihren Aktivitäten im Bereich der Aus- und Weiterbildung. Damit wird die Innovationskraft von Menschen, Unterneh men und Organisationen in der Region erhöht. Dieses erreichen wir auch im Austausch und in Kooperation mit anderen Regio nen in Europa. aus der Region Neckar-Alb zusammen. Dieses sind privatwirt schaftliche Unternehmen, Organisationen, Weiterbildungsein richtungen, Hochschulen, Vereine und Initiativen. Die Netz werkkoordination liegt beim Verein „Lernende Region NeckarAlb e.V.“, c/o GiMA consult Gesellschaft für integriertes Manage ment mbH, Tübingen. Wo Y Lernende Region Neckar-Alb e.V. c/o GiMA consult Gesellschaft für integriertes Management mbH Waldhörnlestraße 18 | 72072 Tübingen Telefon 0 70 71 | 9 42 55 30 E–Mail [email protected] www.lernende-region-neckar-alb.org Baden-Württemberg Lernende Region Heilbronn-Franken Was Y Die Schaffung von Transparenz über alle Bildungsan gebote in der Region Heilbronn-Franken ist ein übergeordnetes Ziel der Lernenden Region. Ein Instrument ist das Bildungspor tal www.lr-hf.de. Bildungseinrichtungen, Schulen, Büchereien, Museen, Jugendhäuser, Nachhilfeeinrichtungen, Kinderbetreuungs einrichtungen stellen hier ihre Angebote ein. Ein flächendeckendes Bildungsberatungsnetzwerk „InfoPunkt Bildung“ bietet: Orientierungshilfe zur individuellen Bildungsberatung gebührenfreie und trägerneutrale Beratung eine Netzwerkplattform für 32 Institutionen. Folgende Zielgruppen mit Förderbedarf werden unterstützt: 1. Hauptschüler: „Job-Fit Paket“ Förderung von schwachen, lernwilligen Hauptschülern und Hauptschülerinnen (8. Klasse) Ziel: Erhöhung der Chancen auf einen Ausbildungsplatz Unterstützung in schulischen Fragen durch geschulte Gym nasiasten Praktikum in Betrieben/Azubis als Paten. 2. Mädchen: „MuT – Mädchen und Technik“ Eröffnung neuer Berufswege für Realschülerinnen (8. Klasse) Begeistern für Naturwissenschaften und Technik Abenteuer-Technik-Woche 10 Workshops zur Berufsorientierung Praktikum Schnuppertag an der Hochschule. Wer Y 17 Firmen, sieben Städte und Landkreise sowie vier weitere Institutionen der Bildung sind Mitglieder der Lernen den Region Heilbronn-Franken e.V. Angesiedelt ist der Verein bei der IHK Heilbronn-Franken. Die Netzwerkleitung liegt beim Verein Lernende Region Heilbronn-Franken e.V. Wo Y Lernende Region Heilbronn-Franken e. V. Ferdinand-Braun-Str. 20 | 74074 Heilbronn Telefon 0 71 31 | 96 77 54 E-Mail [email protected] www.lr-hf.de Kurzporträts LERNENDE REGIONEN 62 Bayern Lernende Region Cham Was Y Die Lernende Region Cham will das lebenslange Lernen in der Region breiter und intensiver fördern und mit helfen, Lernen als eine notwendige Lebensfunktion für alle bewusst und populär zu machen. Unter dem Motto „Neue Lerner an neuen Lernorten“ wurden in unserer ländlich strukturierten Region Strategien entwickelt, um Bildungshemmnisse zu identifizieren und zu umgehen. Dazu wurden Bildungsprozesse dezentralisiert und durch Ansprech partner vor Ort begleitet. Um den möglichen Effekt flächen deckend zu erreichen und Kontinuität sicherzustellen, wurden in 34 Gemeinden des Landkreises und dem Landratsamt Cham L-Punkte eingerichtet. Dezentrale Bildungsberatung und Bil dungsangebote, die auf die Bedürfnisse der Lerner zentriert gestaltet sind, ermöglichen es der Lernenden Region Cham, quer durch die Bevölkerungsschichten des Landkreises Bürger in Bildungsprozesse einzubinden. Die Lernende Region Cham arbeitet zudem im Rahmen kommunaler Kooperation mit der Stadt Waldmünchen an einer Handlungsstrategie für Lebenslanges Lernen (siehe auch S. 101). Ziel der Vertiefungsphase ist der Aufbau einer tragfähigen und umfassenden Bildungsberatungsstruktur in der Region. Die Bildungsberatungsagentur Cham bietet zentral und dezentral Weiterbildungsberatung an. Wer Y Rund 60 Netzwerkpartner aus allen Bildungsbereichen der Region, Interessenverbänden und anderen Netzwerken. Die Projektleitung liegt bei der VHS Cham mit ihrem Projektbüro. Wo Y Volkshochschule im Landkreis Cham e.V. Pfarrer-Seidl-Str. 1 | 93413 Cham Telefon 0 99 71 | 85 0145 E-Mail [email protected] www.lernende-region-cham.de Bayern Lernende Region Schwandorf Was Y Die Lernende Region Schwandorf strebt eine Bildungs offensive in der Region als Beitrag zur nachhaltigen Verbesse rung der Ausbildungs-, Beschäftigungs- und Lebenssituation aller Bürger und Bürgerinnen an. Wichtige Arbeitsschwerpunk te des Projekts sind unter anderem: Unterstützung des beruf lichen Orientierungsprozesses von Schülern und Schülerinnen aus dem Landkreis Schwandorf: z. B. Kompetenzbilanzierung (Jugendlichen-Profilpass) für Haupt- und Realschulklassen; Maßnahme „job-train“; jährlich stattfindende Bildungsmesse. Darüber hinaus trägt sowohl die individuelle Beratung als auch die Beratung z. B. von Betrieben und Bildungsträgern entschei dend dazu bei, den Gedanken des Lebenslangen Lernens nach haltig in den Köpfen der Menschen in der Region zu veran kern. Die Entwicklung verschiedener Beratungsmodule und die daraus entwickelten Einzelmaßnahmen im Rahmen der Vertiefungsphase sichern nachhaltig den Qualitätsstandard der Bildungs- und Lernberatung im Landkreis Schwandorf. Die Zusammenarbeit im Netzwerk ist ein wichtiger Beitrag zur Steigerung der Attraktivität der Region als Wirtschaftsstandort. Mit dem Landkreis Schwandorf bestehen kommunale Koope rationen, z. B. zur Koordinierung des Übergangs Hauptschule – Berufsschule und zu niedrigschwelligen Informations- und Beratungsangeboten zum Lebenslangen Lernen, ebenso mit der VHS im Städtedreieck e.V., hier zum Lernen ab 50 (siehe auch S. 101). Wer Y Das Netzwerk besteht aus öffentlichen (Schulen aller Schultypen) und privaten in der Region ansässigen Bildungsträ gern, Betrieben, Agentur für Arbeit, ARGE, Landratsamt Schwan dorf, einigen Kommunen des Landkreises Schwandorf. Die Netz werkleitung liegt bei der Lernenden Region Schwandorf, Koor dinierungsstelle. Wo Y Lernende Region Schwandorf e.V. Hüttenstr. 1 | 93142 Maxhütte-Haidhof Telefon 0 94 71 | 30 68 20 E-Mail [email protected] www.lernreg.de LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 63 Bayern Lernende Region Tölzer Land Was Y Das Tölzer Land ist eine ländliche Region südlich der Metropole München. Unsere Aufgabe ist die Vernetzung der relevanten Akteure für innovative Bildungsangebote an Über gängen zur Unterstützung Lebenslangen Lernens sowie die Ver ankerung von Bildung in der Regionalentwicklung zur Stärkung der Standortqualität. Unser Leitgedanke ist: „Lernen mit Freude bringt Vorsprung durch Können“. Dabei ist uns eine gleichwer tige Positionierung von informellem neben formalem Lernen wichtig. Während der Durchführungsphase wurden folgende Umset zungsschwerpunkte bearbeitet: Akademie FiF für Frauen in der Familienphase (Vereinbar keit Familie/Beruf) Berufsorientierung aus einem Guss für SchülerInnen als Gemeinschaftsaufgabe von Schulen/Eltern/Betrieben/ Kommunen Jugendprojekt S.t.e.p. (Kompetenzanalyse und -entwick lung) Neuer Start ab 50 (Vorbereitung auf aktiven Ruhestand) Qualifizierung fürs Ehrenamt (Re-)Integration seelisch Kranker und Gefährdeter in Bil dung und Beruf Bildungsberatung im Rahmen der Bildungsangebote Job-Kompass als Wegweiser am Übergang Schule – Beruf. Leistungen für die Region: Steigerung der Bildungsbeteiligung in allen Zielgruppen Kommunale Kooperation im Projekt „Geretsried lernt“ Bildung als Standortqualität in Regionalentwicklung und Wirtschaftsförderung verankert Stärkung der regionalen Identität (u. a. Lernfest 2006 mit über 30.000 BesucherInnen). In der Vertiefungsphase wird ein Koordinationszentrum zur Berufsorientierung im regionalen Verbund mit Familie, Schule, Wirtschaft und öffentlicher Hand für die Bildungsübergänge Schule – Ausbildung – Beruf aufgebaut. Die Lernende Region arbeitet zudem in einer weiterführen den kommunalen Kooperation mit der Stadt Geretsried zusam men (siehe auch S. 101). Wer Y Netzwerkpartner sind: Schulen, Einrichtungen der außerschulischen Jugendbildung und -arbeit, Elternbeiräte, Weiterbildungseinrichtungen, FH für angewandtes Manage ment, Kath. Stiftungsfachhochschule, Ludwig-Maximilians-Uni versität München; Wirtschaft: Verbände, Kammern, Unterneh men; Kommunen: Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Weil heim-Schongau; Öffentliche Stellen (Bundesagentur für Arbeit u. a.). Die Netzwerkleitung betreibt die Lernende Region Tölzer Land gemeinnützige GmbH (LRTL gGmbH). Wo Y LRTL gGmbH Prof.-Max-Lange-Platz 14 | 83646 Bad Tölz Telefon 0 80 41 | 7 99 37 40 E-Mail [email protected] www.lrtl.de Das Lernfest im Kloster Benediktbeuern ist alle zwei Jahre ein kultureller Höhepunkt für die Menschen in der Region Tölzer Land. Kurzporträts LERNENDE REGIONEN 64 Bayern Lernende Region Dachau/ Amper-Glonn-Ilm-Land Was Y Aufgabe ist, gemeinsam mit allen relevanten lokalen und regionalen Akteuren Lern- und Bildungsangebote zu entwickeln und durchzuführen, die sich am Bedarf der Bürgerin nen und Bürger orientieren und ihnen helfen, regionale Pro bleme zu lösen. Unter dem Motto „Innovation 2010 – Dienstleistungen für Unternehmen und (Land-)Wirtschaft“ geht es um Berufsorientie rung und -findung; Abbau von Zugangsbarrieren zu Bildung und Ausbildung; Förderung von Identitätsbildung und bürgerschaft lichem Engagement, Regionalentwicklung, Bildungs- und Weiter bildungsangebote für KMU, Kommunen, Landwirtschaft etc. Das Dienstleistungsportfolio umfasst den Übergang Schule – Beruf, Wiedereintritt nach Familienpause und Weiterbildung für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. In der Vertiefungsphase erweitert das Netzwerk seine fach lichen und organisatorischen Dienstleistungen für KMU in den Bereichen Personalentwicklung und Qualifizierung sowie Aus bildungsverbünden von KMU. Zudem bestehen kommunale Kooperationen mit der Gemeinde Vierkirchen zur ressortüber greifenden Verzahnung allgemeiner, politischer, kultureller und beruflicher Ausbildung (siehe auch S. 101). Der Nutzen für die Region: intensives Management des Netzwerkes aller relevanten Partner intensive interkommunale Zusammenarbeit bezüglich Bil dung und Regionalentwicklung transparentes trägerübergreifendes Bildungsangebot verstärktes Engagement von KMU in Sachen Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wer Y Das Netzwerk setzt sich zusammen aus allen wichti gen regionalen Partnern aus Politik, Bildung, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Netzwerkleitung liegt bei Dachau AGIL e.V. Wo Y Dachau AGIL – Amper-Glonn-Ilm-Land e.V. Gemeinde Vierkirchen Schulweg 1 | 85256 Vierkirchen Telefon 0 81 39 | 93 14-22 E-Mail [email protected] www.dachau-agil.de Bayern Lernende Region Nürnberg-Fürth Was Y Während der Durchführungsphase hat die Lernende Region zu den thematischen Schwerpunkten „Förderung der sprachlichen und sozialen Kompetenz“ sowie „Popularisierung Neuer Medien“ gearbeitet. In dieser Zeit sind sechs Modellpro jekte entstanden (Bürgerschaftliches Engagement für Schule und Kindergarten zur Behebung von Herkunftsnachteilen, Medienpädagogisches Netzwerk zur Förderung der Kommuni kationsfähigkeit und Sprachkompetenz bei benachteiligten Jugendlichen, Lebenswelt Deutschland zur Verbesserung der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, Inte grierter Übergang Schule – Beruf für benachteiligte Jugend liche, Regionales Lernnetz von und für Betriebe u. a. zur Ent wicklung von Qualifizierungskonzepten für Berufsrückkehrerin nen und Berufsrückkehrer, Migration und Alter), deren Ergeb nisse maßgeblich in das Konzept für die Vertiefungsphase der Lernenden Region eingeflossen sind. Das Konzept für Nürnberg besteht darin, das PC-Selbstlern zentrum im Bildungszentrum der Stadt Nürnberg zu einem zentralen Lernzentrum weiterzuentwickeln und im Haus des Lebenslangen Lernens im neu erbauten Südstadtforum anzusie- deln. Ergänzend hierzu werden in Fürth sog. „Lern-Lounges“ eingerichtet, eine Art mobile Lernzentren im Sinne aufsuchen der Bildungsarbeit. Die Lernende Region arbeitet zudem im Rahmen kommu naler Kooperationen mit dem Referat für Kultur der Stadt Nürn berg an der Gestaltung einer kommunalen Strategie für Lebens langes Lernen (siehe auch S. 101). Wer Y Das Netzwerksetzt sich zusammen aus über 100 Koope rationspartnern aus Politik, Bildung, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung. Netzwerk- und Projektleitung: Bildungszentrum Stadt Nürnberg. Wo Y Bildungszentrum Stadt Nürnberg Untere Talgasse 8 | 90403 Nürnberg Telefon 09 11 | 2 31-39 27 oder -30 41 E-Mail [email protected] www.lernzentrum-nuernberg.de LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 65 Berlin Lernende Region „Bildungsnetz Berlin“ Was Y Dem „Bildungsnetz Berlin für geschlechtergerechte Bildung und Beschäftigung“ ist es schon während der Durch führungsphase des Programms gelungen, innovative Bildungs angebote quer zu den traditionellen Bildungsbereichen zu entwickeln, insbesondere parallele Angebote für männliche und weibliche Schüler und Studenten in Schule, Universität und außerschulischen Jugendeinrichtungen, Qualitätskriterien für geschlechtersensible Bildung und E-Learning sowie Schulungs konzepte für Bildungsträger zur Einführung von E-Learning. Das Netzwerk fördert in der Vertiefungsphase insbesondere die Übergänge Kita – Grundschule und Schule – Ausbildung – Beschäftigung durch Personalentwicklung und Fortbildung, In formationstransfer und Vernetzung sowie die Bereitstellung von gender- und diversity-gerechten Bildungsangeboten. Dabei ste hen die Entwicklung und Einführung neuer Lernansätze und Kooperationsformen an den Übergängen im Zentrum. Weitere Ziele sind die Förderung naturwissenschaftlicher Bildung, Kompetenzfeststellung, Einführung von E-Learning in der Berufsorientierung, Organisation von Thinktanks, Weiterbil dungs- und Vernetzungsangebote für Fachkräfte zu naturwissenschaftlicher Bildung, zu Genderansätzen im Über gang Kita – Grundschule und zur mädchen-/jungengerechten Berufsorientierung. Weitere Schwerpunkte bilden Fachtagungen für Bildungs personal, Politik, Wirtschaft sowie Verwaltung, die Bereitstel lung von Informationen zur Förderung von Mädchen und Frauen in Technik und Naturwissenschaften (www.empowerMINT.de). Wer Y Netzwerkpartner sind bisher 20 Institutionen, Ver bände, Unternehmen und freie Träger aus den Bereichen Bildung und Beschäftigung. Die Netzwerkleitung liegt beim Verein LIFE e.V. Wo Y Bildungsnetz Berlin c/o Life e.V. Dircksenstr. 47 | 10178 Berlin Telefon 0 30 | 30 87 98-14 E-Mail [email protected] www.bildungsnetz-berlin.de Berlin Lernende Region Berlin-Reinickendorf – LernPassage R. Was Y „LernPassage R.“ unterstützt Unternehmen dabei, die Übergangsbereiche Schule – Ausbildung – Beruf und Berufs tätigkeit – Ruhestand aktiv zu gestalten und aus einem verstärk ten Engagement im „Lernort Betrieb“ einen eigenen Mehrwert zu erzielen. „LernPassage R.“ hat dafür Anlaufstellen, die Rei nickendorfer Skill Points (RSP), aufgebaut, die regionalen Unter nehmen und Akteuren aus dem Umfeld der Bildungs- und Arbeitsförderung sowie Betroffenen aus den Zielgruppen ein umfangreiches Bildungsdienstleistungsportfolio unterbreiten. Dafür wurden die Leistungsangebote regionaler Bildungsträger und Betriebe gesammelt, passfähig gestaltet und bei Bedarf er gänzt. „LernPassage R.“ hat neben dem klassischen Übergangsfeld von der Schule über eine gute und praxisnahe Ausbildung in einen Beruf hinaus seinen Fokus auf den Wechsel vom Berufs leben in den Ruhestand gerichtet. Somit wurde eine beispiel hafte Plattform für die zahlenmäßig in den kommenden Jahren wachsende Gruppe der Generation „50 Plus“ geschaffen. Mit dem Beginn der Kooperation haben wir es als berlin weit erster Bezirk geschafft, ein umfassendes Bildungskonzept für junge und alte Menschen am Markt zu etablieren. Wer Y In enger Kooperation mit dem Bezirksamt Berlin-Rei nickendorf wurden von unseren Netzwerkpartnern fünf Reini ckendorfer Skill Points (RSP) aufgebaut. Die Netzwerkleitung liegt bei der TACO GmbH. Wo Y Taco Telearbeit, Computer- und Online-Dienste GmbH Großkopfstr. 8 | 13403 Berlin Telefon 0 30 | 42 10 64 21 E-Mail [email protected] www.lernpassage-r.de Kurzporträts LERNENDE REGIONEN 66 Berlin Lernende Region Marzahn-Hellersdorf – Lernzentrum Appolonius Was Y In der Durchführungsphase konnte die Lernende Re gion breite Zielgruppen im Bezirk erreichen und dabei die Nutzung Neuer Medien für das Lernen an verschiedenen Lern orten, z. B. durch kreative Lerninseln in Grundschulen sowie durch Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter in Unternehmen, stimulieren. In der Vertiefungsphase wurde das Lernzentrum Appolo nius! eröffnet. Es bietet den Bürgerinnen und Bürgern von Ber lin-Marzahn-Hellersdorf einen neuen und hoch attraktiven Ort zum Lernen. In einer freundlichen und ansprechenden Atmos phäre werden vielfältige und überraschende Möglichkeiten für das Lernen in allen Lebenslagen angeboten. So ist es möglich, sich individuell, betreut und selbstbe stimmt mit unterschiedlichen Inhalten zu beschäftigen und dabei auch mit Neuen Medien zu lernen. Aber auch das ge meinsame Lernen in Gruppen – für Kitakinder, Grundschüler und Jugendliche sowie für Erwachsene – wird im Lernzentrum angeboten. Eine breite Angebotspalette und unterschiedlichste Lernma terialien machen es möglich, viele verschiedene Lerninteressen zu unterstützen. Alltagsmedien wie PC und Internet können genauso zum Lernen genutzt werden wie Computerspiele, Lern software oder die Materialien der Lerninseln. Darüber hinaus werden individuelle Bildungsberatungen, insbesondere mit Nutzung des ProfilPASS und des Kompetenz kataloges, für Jugendliche und Erwachsene angeboten sowie Fortbildungen und Workshops für Pädagogen, Erzieherinnen und Erzieher, Mitarbeiterinnern und Mitarbeiter aus Unterneh men, Bildungseinrichtungen oder der öffentlichen Verwaltung. Die Lernende Region arbeitet zudem im Rahmen kommu naler Kooperationen mit dem Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin an der Umsetzung einer kommunalen Strategie für Lebenslanges Lernen (siehe auch S. 102). Wer Y Das Lernzentrum Appolonius! wird geführt und ge leitet durch das Helliwood Medienzentrum im Förderverein für Jugend und Sozialarbeit e.V. Unterstützt werden die Angebote durch Partner des Lernnetzwerkes sowie durch Kooperations partner aus Bildungseinrichtungen, der Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung Wo Y Projektbüro des Lernzentrums Appolonius! Riesaer Straße 2 | 12627 Berlin Telefon 0 30 | 29 38-16 80 E-Mail [email protected] www.appolonius.de Spielend lernen in der Lernenden Region Marzahn-Hellersdorf LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 67 Brandenburg Lernende Region Uckermark Was Y Ausgangssituation für das Projekt LUCHS sind die demografischen Wandlungsprozesse und ihre sozialen wie wirtschaftlichen Folgen, die auch zu unerwünschten, arbeits marktliche und soziale Zielgruppen verstärkt ausgrenzenden Veränderungen in der Bildungslandschaft der Uckermark führen. Ziele des Projekts sind es, passgenaue Lernlösungen für aus gewählte Zielgruppen zu entwickeln, um diesen neue Perspek tiven in der Uckermark zu bieten, darüber hinaus aber auch neue regionalpolitische Impulse zu setzen. Um für diesen Pro zess unterschiedliche Bildungsakteure zu neuen Formen der re gionalen Zusammenarbeit zu bewegen, wurde das Netzwerk LUCHS – Lernen in der Uckermark, Chancen sehen – aufgebaut. Während der Durchführungsphase wurden die Handlungs felder „Qualifizierung für Lehrkräfte und Multiplikatoren für sprachliche und interkulturelle Kompetenz“, „Kooperations management und Qualifizierung zu regionalen und touristi schen Fragestellungen“ und „Kreativkurse für bildungsferne Jugendliche“ bearbeitet. In der Vertiefungsphase wird eine regionale Bildungsbera tungsagentur mit neun Standorten eingerichtet, die u. a. mobile Bildungsberatung für die Region anbietet. Die Lernende Region arbeitet zudem in einer kommunalen Kooperation mit dem Landkreis Uckermark zusammen (siehe auch S. 104). Wer Y Im Netzwerk engagieren sich über 30 Partner aus den Bereichen Bildung, Wirtschaft und Kommunen. Für die Vertiefungsphase wurde eine erneute Weiterentwicklung der Netzwerkstruktur vorgenommen. Die Projektleitung liegt beim Uckermärkischen Regionalverbund. Wo Y Uckermärkischer Regionalverbund e.V. Brünower Allee 91 | 17291 Prenzlau E-Mail [email protected] www.luchs-um.de Brandenburg Lernende Region Oderland-Spree – LeNeOS Was Y Zentrale Ziele sind die Förderung der Handlungs- und Beschäftigungsfähigkeit der Bevölkerung und ihre Identifika tion mit der Region durch die Entwicklung einer regionalen Lernkultur, die Austausch und Zusammenarbeit fördert, den Zugang zu Bildung erleichtert und zu einer größeren Bildungs beteiligung führt – zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Ein zelnen und der Gesellschaft. Angebote des Netzwerks sind z. B.: Individuelle Lernbegleitung, insbesondere auch für Bil dungsbenachteiligte Zentrum Interkulturelle Kompetenz (ZIKK) in Bad Freien walde, u. a. mit einem Modellprojekt zur deutsch-polni schen Berufsausbildung Selbstbewertungstool für die Personalentwicklung in KMU Weiterbildungen, insbesondere im Bereich Medienkom petenz Bedarfsorientierte Beratung durch die in der Vertiefungs phase aufgebaute Bildungsberatungsagentur Barnim Oder land-Spree (BBA BAROS) mit ihren Standorten in Eberswalde und Bad Freienwalde. Im „Lerndialog Oderland-Spree“ diskutieren Experten aus Poli tik, Wirtschaft, der Arbeits-, Wirtschafts- und Kommunalverwal tung, der Wissenschaft und der Schule über bildungspolitische Perspektiven des Landes Brandenburg. Wer Y Zum Netzwerk gehören Schulen, Bildungseinrichtun gen und private Bildungsanbieter, Unternehmen, Arbeitsagen turen, Kammern, Kommunalverwaltungen und politische Ent scheidungsträger. Die Projektleitung liegt beim Berufsbildungs verein Eberswalde e.V. Wo Y Berufsbildungsverein Eberswalde e.V. Am Stadion 7 | 16225 Eberswalde Telefon 0 33 34 | 2 02 21 39 E-Mail [email protected] www.leneos.de Kurzporträts LERNENDE REGIONEN 68 Brandenburg Lernende Region Lausitz Was Y Das Netzwerk, vertreten durch den Verein „Lernende Lausitz-Netzwerk e.V.“, sieht sich als demokratische Gemein schaft gleichberechtigter Akteure aus allen mit Bildung befass ten Bereichen. Es unterstützt die Idee des Lebenslangen Lernens sowie der grenzüberschreitenden Kooperation mit der polni schen Nachbarregion. In der Durchführungsphase standen u. a. die Etablierung von Lerninseln mit umfassenden Angeboten für verschiedenste Bildungsnachfragende sowie der Aufbau eines deutsch-pol nischen Bildungs- und Beratungszentrums im Mittelpunkt. In der Vertiefungsphase wird ein Lernzentrum in der Stadtund Regionalbibliothek Cottbus aufgebaut, mit dem das eigen verantwortliche und selbstbestimmte Lernen der Bürgerinnen und Bürger unterstützt werden soll. Eine angenehme Lernum gebung, vielfältige Medienangebote, Leitfäden und individuelle Beratung werden das Lernen fördern, und eine Vielzahl von Veranstaltungen, die sich an Bürgerinnen und Bürger vom Vor schulkind bis zur Seniorin und zum Senior richten, werden an das Lebenslange Lernen heranführen und die neuen Angebote in die breite Öffentlichkeit tragen. Es wird durch wichtige regionale Einrichtungen (Verbände, Ver waltungen, Kammern) und Bildungsträger (Schulen, Hochschu len, Volkshochschulen, private Anbieter) aus Cottbus sowie mit den Landkreisen Spree-Neiße und Oberspreewald-Lausitz gebil det. Die Leitung des Netzwerkes liegt beim Verein Lernende Lausitz-Netzwerk e.V. Wo Y Netzwerkleitung: Lernende Lausitz-Netzwerk e.V. Humanökologisches Zentrum der BTU Cottbus Erich-Weinert-Str. 1 | 03046 Cottbus Telefon 03 55 | 69 41 74 E-Mail [email protected] Leitung der Vertiefungsphase: Stadt- und Regionalbibliothek Cottbus Berliner Str. 13–14 | 03046 Cottbus Telefon 03 55 | 3 80 60 11 E-Mail [email protected] www.lernende-lausitz.de Wer Y Das Netzwerk Lernende Lausitz ist ein Zusammen schluss von ca. 40 Einrichtungen im Raum Südbrandenburg. Bremen Lernende Region Bremen und Bremerhaven Was Y Unsere Aufgabe ist die Weiterentwicklung und kom munale Verankerung von Möglichkeiten des LLL mit den Leit gedanken „Lernen in der Stadt“ und „Lernen im Betrieb“ unter Einbeziehung einer professionalisierten Bildungsberatung. Während in der Durchführungsphase die Unterstützung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern für den strukturellen Wandel im Arbeitsleben sowie die Unterstützung weiterer Zielgruppen in unterschiedlichen Lebenslagen durch Beratung, Qualifizierung und Training im Mittelpunkt standen, konzen triert sich das LernNetzwerk in der Vertiefungsphase auf fol gende Schwerpunkte: Ausbau bzw. Koordination von Bildungsberatung, um Zu gänge zum LLL für die Bürger/-innen in der Region optimal und vielfältig zu erschließen. Professionalisierung der Bildungsberatung Exemplarischer Aufbau von Beratungs-Teilnetzwerken für unterschiedliche Zielgruppen Bildungsberatung online. Die Lernende Region arbeitet darüber hinaus in einer kom munalen Kooperation mit der Stadt Bremen und Bremerhaven zusammen (siehe auch S. 104). Wer Y Schule, Hochschule, Weiterbildungsträger, Kultur, Senatorische Dienststellen (Bildung, Arbeit, Soziales), Wirt schaft, Gewerkschaft, BAGIS (Arge). Die Projektleitung liegt beim LernNetzwerk Bremen. Wo Y LernNetzwerk Bremen c/o Arbeitnehmerkammer Bremen Bürgerstraße 1 | 28195 Bremen Telefon 04 21 | 3 63 01-913 LernNetzwerk Bremen Projektbüro Bremerhaven c/o Volkshochschule Bremerhaven Lloydstr. 15 | 27568 Bremerhaven Telefon 04 71 | 5 90-47 54 www.lernnetzwerk-bremen.de LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 69 Hamburg Lernende Region Hamburg West – Dienstleistungsnetzwerk Bildung und Lernkultur Was Y Das Dienstleistungsnetzwerk Bildung und Lernkultur (DBL) koordiniert ein Netzwerk für Bildung im Bezirk Altona. Die regionalen Kräfte aus Behörden und verschiedensten Insti tutionen werden gebündelt und für innovative Bildungsfrage stellungen sensibilisiert. Für das sozial schwache Quartier Osdorfer Born werden wohnortnah nachqualifizierende Bil dungsangebote entwickelt und durchgeführt. Zielgruppen der Bildungsarbeit sind neben den bildungsfer nen, niedrigqualifizierten Personen auch die Multiplikatoren aus dem Quartier. Eine intensive Zusammenarbeit mit allen Ak teuren im Stadtteil prägt die Arbeit. „Aufsuchende Bildungsarbeit“ ist der pädagogische Leitge danke der Lernenden Region: Die Anwohnerinnen und Anwoh ner werden niedrigschwellig erreicht, da, wo sie sich aufhalten – räumlich und mental. In der Vertiefungsphase wurde im Projekt BLiZ – BORNER LERNEN im ZENTRUM ein Lernladen aufgebaut und im Projekt SLZ ein SelbstLernZentrum im Internetcafe Borner Netz. Schülerund Auzubildendencoaching, Selfassessment, Bildungs- und Lernberatung, Kompetenzermittlung mit dem ProfilPASS sowie Lernclubs sind unter anderem fester Bestandteil des Angebotes. Wer Y Unsere Netzwerkpartner sind 23 öffentliche und soziale Einrichtungen (Bezirksamt Altona, Schulen, Jugend hilfe, Erwachsenenbildung, Beschäftigungsgesellschaften, Stiftungen usw.) sowie Unternehmen (Wohnungsbaugesell schaften, KMU). Die Leitung des DBL-Netzwerkes liegt bei der Hamburger Volkshochschule. Wo Y Hamburger Volkshochschule VHS-Zentrum Grundbildung und Drittmittelprojekte Billstedter Hauptstraße 69a | 22111 Hamburg Telefon 0 40 | 73 61 71-27 E-Mail [email protected] www.lernende-region-hamburg.de Hamburg Lernende Region Hamburger Osten – Billenetz Was Y Auf Initiative von Arbeit und Leben Hamburg e.V. haben sich zahlreiche verschiedene Einrichtungen aus dem Hamburger Osten zusammengeschlossen, um regional bedarfs gerechte Bildungsangebote zu schaffen. Aktivitäten des Netzwerks: Lehrstellenatlas Hamburger Osten Lokales Bündnis für Familie Gesundheitsprojekt „Bille in Bewegung“ Wohnortnahe niedrigschwellige Sprachförderung Stärkung des ehrenamtlichen Engagements Der Lehrstellenatlas Hamburger Osten, eine Broschüre für Schulabgängerinnen und Schulabgänger sowie Betriebe, die regelmäßig ca. 1000 Ausbildungsplätze umfasst und dazu viele Informationen und Hinweise rund um die Ausbildung gibt, hat sich als regionaler Ausbildungsratgeber bewährt. Die aktuellen Schwerpunktthemen in der Vertiefungsphase: Erleichterung der Übergänge von der Kita in die Grundschule und von der Schule in Ausbildung und Arbeit sowie Beteiligung an der Erstellung des Regionalen Bildungskonzepts für den Hamburger Osten. Das Billenetz ist in der Region verankert und kennt die The men, Aktivitäten und Probleme vor Ort – das Billenetz-Büro hat sich so als Ansprechpartner der Hamburger Behörden und Ver waltung in allen Fragen rund um Bildung und Stadtteilentwick lung etabliert. Es bestehen vertiefte kommunale Kooperationen mit dem Bezirksamt Hamburg-Mitte zur Aufbereitung der kommunalen Bildungsstruktur für ein regionales Entwicklungskonzept, das das Lebenslange Lernen impliziert (siehe auch S. 103). Wer Y Im Billenetz arbeiten 70 Partner aus den Stadtteilen im Hamburger Osten zusammen: Schulen, Kinder- und Jugend einrichtungen, Betriebe, Weiterbildungs- und Beschäftigungs träger sowie Stadtteilkulturzentren, Bewohnerinitiativen und Vereine. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte unterstützt das Bille netz aktiv und engagiert, außerdem unterhält das Billenetz enge Kontakte zu den Hamburger Fachbehörden. Die Projekt leitung liegt bei Arbeit und Leben Hamburg e.V. Wo Y Arbeit und Leben Hamburg e.V./Billenetz Billstedter Hauptstraße 97 | 22117 Hamburg Telefon 0 40 | 21 90 21 94 E-Mail [email protected] www.billenetz.de Kurzporträts LERNENDE REGIONEN 70 Hessen Lernende Region Rheingau-Taunus Was Y Die LERNENDE NETZWERK REGION Rheingau-Taunus (LNR) definiert sich als innovatives Netzwerk regionaler Bildungs entwicklung, das bestrebt ist, langfristig im gesamten Gebiet des Rheingau-Taunus-Kreises individuelle und systematische Ansätze zur Verbesserung vertikaler Übergänge zu entwickeln. Die Angebote und Projekte der LNR Rheingau-Taunus bezie hen sich auf alle Lebensphasen vom Kindergarten bis zum Ren tenalter. Seit ihrem Start im Juni 2002 hat die LNR die regio nalen Problemstellungen in Bezug auf lebenslanges Lernen auf gegriffen und in mehreren Teil- und Querschnittsprojekten gemeinsam mit den Kooperationspartnern bearbeitet. In der Durchführungsphase wurde z. B. das Taunussteiner Modell zur Vernetzung von Kindergarten und Grundschule sowie ein Konzept zur Professionalisierung von Erziehung nach dem Prinzip des „Selbstverantworteten Lernens und Handelns“ entwickelt; das Konzept „Alt hilft Jung“ zur ehrenamtlichen Be rufseinstiegshilfe, Sprachförderung für ausländische Mütter, Hil fen zur Alltagsbewältigung für Frauen und verschiedene Foren für Unternehmen folgen dem übergreifenden Ziel, das Lebens lange Lernen in der Region zu verankern. In der Vertiefungsphase wird Übergangsmanagement in den Bereichen Elternhaus – Kindergarten – Grundschule und Erwerbsphase – nachberufliche Lebensphase weiterentwickelt und in der Region umgesetzt. Wer Y Die Kooperationspartner kommen aus allen Bil Kulturlandschaft Rheingau-Taunus Netzwerktagung in der Lernenden Region dungsbereichen. Vertreten sind Kommunen, Institutionen der Wirtschaft und der Kultur, Verbände, Schulen, Bildungs träger, Betriebe und Vereine. Sie bilden ein tragfähiges Netz werk. Das Projektbüro der LNR befindet sich in der Hauptge schäftsstelle der VHS Rheingau-Taunus e.V. in Taunusstein. Wo Y LERNENDE NETZWERK REGION Rheingau-Taunus c/o VHS Rheingau-Taunus e.V. Erich-Kästner-Str. 5 | 65232 Taunusstein Telefon 0 61 28 | 92 77 25 E-Mail [email protected] www.lnr-rtk.de LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 71 Hessen Lernende Region Waldeck-Frankenberg Was Y Das Netzwerk hat das Ziel, die Infrastruktur allgemeiner, kultureller, politischer und beruflicher Bildung zu verbessern und für Bildungsadressaten mit speziellen Produkten und Dienstleis tungen (Berufspraktika, Betriebsdatenbank, Assessment-Center, modularisierte IT-Qualifikation für Un- und Angelernte, BlendedLearning-Angebote) mehr Transparenz zur Qualitätssteigerung und Bedarfsorientierung der Angebote zu gewährleisten. Zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit im Übergang Schule – Ausbildung – Beschäftigung werden in der Vertiefungs phase integrierte Dienstleistungen mit nachhaltiger Wirkung entstehen. Individuelle Information und Unterstützung erhalten Schüle rinnen und Schüler sowie Auszubildende in vier Zentren im Land kreis. Zur Feststellung der Ausbildungsreife wurde ein Prototyp entwickelt und erprobt. Konkret geht es um die Ermittlung von Basiskenntnissen in Deutsch, Mathematik und Wirtschaft, um Selbsteinschätzungs- und Informationskompetenz sowie psycholo gische Leistungsmerkmale des Arbeits- und Sozialverhaltens von Schülerinnen und Schülern an Haupt- und Realschulen. Zur För derung der Selbstständigkeit in der beruflichen Orientierung wur den Unternehmensplanspiele erprobt und umgesetzt. Geschult wurden auch Lehrkräfte der Arbeitslehre zur Einführung eines berufsorientierenden Curriculums und einer Praktikumsdaten- bank. Weiterhin im schulischen Kontext ist die Lernende Region Waldeck-Frankenberg wirksam in der Systematisierung des Auf baus oder der Vertiefung von Kooperationen zwischen Schule, Wirtschaft und Kommune. Für benachteiligte Jugendliche wur den Ausbilderinnen und Ausbilder im Einsatz von Qualifizie rungsbausteinen geschult und Betriebe beraten. Wer Y Netzwerkpartner sind: Wirtschaftsvertreter, Schulen, Kommunen/Landkreis, Wirtschaftsförderung und Regionalma nagement GmbH, der DGB Region Nordhessen, die Agentur für Arbeit Korbach, die Kreishandwerkerschaft, die IHK Kassel (Servicebüro Korbach), Agentur für Arbeit Korbach. Die Netz werkleitung liegt bei der Kreishandwerkerschaft Waldeck-Fran kenberg. Wo Y Lernende Region Waldeck-Frankenberg c/o Kreishandwerkschaft Waldeck-Frankenberg Christian-Paul-Str. 5 | 34497 Korbach Telefon 0 56 31 | 95 35-1 64 E-Mail [email protected] www.bildung-machts-bunt.de Hessen Lernende Region Frankfurt am Main – LUQ Was Y Die Lernende Region Frankfurt versteht sich als Netz werk zur sozialen und beruflichen Integration. Es widmet sich der Verbesserung von Bildungschancen für Menschen mit be sonderem Lernbedarf und Migrationserfahrung im städtischen Raum. Wichtigster Arbeitsschwerpunkt sind Modelle zur Ge staltung bildungsbiografischer Übergänge. Kindergärten und Grundschulen werden in gemeinsamen Fortbildungen beraten, wie z. B. Sprachförderkonzepte in beiden Bildungssystemen mit einander verknüpft werden können. Aufgebaut wurde ein Be rufsorientierungszentrum an der Schule, das Jugendliche bis in Ausbildungsverhältnisse hinein begleitet. Mithilfe von Neuen Medien in der Grundbildung werden gering qualifizierte Be schäftigte am Arbeitsplatz in der Zweitsprache Deutsch fortge bildet. Eine Beratungs- und Koordinierungsstelle für Bildung und Lernen im Stadtteil führt Angebote vor Ort zusammen, bil det Bedarfe ab und schafft neue Zugänge für Lernungewohnte. In der Vertiefungsphase hat die Lernende Region Frankfurt zudem ein transferfähiges Organisationsmodell für Übergangs management entwickelt und für die Bereiche Kindergarten – Schule und das Nachholen von Schulabschlüssen erprobt. Wer Y Das Netzwerk wird gebildet aus rund 16 Koopera tionspartnern, die sich um weitere Vorhaben jeweils neu grup pieren. Vom Kindergarten bis zur Universität sind kommunale Einrichtungen, Bildungs- und Jugendhilfeträger, soziale Projek te, Schulämter, Kammern, Vereine und Stiftungen Partner. Die Leitung des Netzwerks liegt bei der Volkshochschule Frankfurt. Wo Y LUQ – Lernende Region c/o Volkshochschule Frankfurt Sonnemannstraße 13 | 60314 Frankfurt am Main Telefon 0 69 |21 27 37 66 E-Mail [email protected] www.vhs.frankfurt.de/LUQ Kurzporträts LERNENDE REGIONEN 72 Hessen Lernende Region Kassel Stadt und Land Was Y Die Lernende Region Kassel Stadt und Land hat mit ihrem Netzwerk, ihren Projekten und Aktionen dazu beigetragen, die Zusammenarbeit zwischen den regionalen Bildungsträ ger deutlich zu erhöhen, das Profil der Bildungslandschaft in der Region Kassel Stadt und Land transparent und übersichtlich für die Nut zerinnen und Nutzer abzubilden (z. B. durch Öffentlich keitsarbeit im Bereich der Bildung), Angebote, (Bildungs-)Aktivitäten in der Region sowie wei terführende Informationen recherchierbar bereitzustellen (z. B. Online-Bildungsdatenbank) sowie die Ergebnisse der trägerübergreifenden Zusammenarbeit zu dokumentieren und Bildung als wichtiges und breites Thema in der Öffentlichkeit anzustoßen und zu verankern. Thematische und in konkreten Projekten umgesetzte Ar beitsschwerpunkte lagen vor allem im Bereich des Über gangs von der Schule in den Beruf. Der Erfolg des Projektes zeigt sich in der Kooperation vieler Netzwerkpartner in dem derzeit im Aufbau befindlichen Netzwerk HessenCampus Kassel sowie in der dauerhaften Übernahme von Verantwortlichkeiten für bestimmte Themenbereiche (wie z. B. Schule und Beruf) durch einzelne Netzwerkpartner. Wer Y Die inhaltlichen und netzwerkbezogenen Strukturen, die in der Durchführungsphase etabliert wurden, gehen zum Teil in die Landesinitiative HessenCampus über. Wo Y Lernende Region Kassel Stadt und Land e.V. Bahnhofstr. 26 | 34369 Hofgeismar www.hessencampus.de/initiative_kassel Hessen Lernende Region Offenbach – Netzwerk Offenes Lernen Was Y Das Netzwerk hat das Ziel, eine neue Lernkultur des selbstgesteuerten Lebenslangen Lernens in der Region zu veran kern. Die Bereitschaft von Individuen und Organisationen zu einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit jeweils aktuellen Lern- und Qualifizierungsanforderungen wird durch innovative Angebotsformen gefördert. Die Weiterbildungsdatenbank „Bildungsnetz Rhein-Main“ bietet einen umfassenden Überblick über 10.000 Weiterbildungs angebote im Rhein-Main-Gebiet. Der Lernwegweiser im Internet – www.lerno.de – führt zur „Lernothek“ mit einem Lernstiltest und zu Lernmöglichkeiten im Internet. Außerdem wurde in der Durchführungsphase ein Selbst lernzentrum eingerichtet, das an 25 PC-Arbeitsplätzen mittels Lernsoftware ein breites Themenspektrum für die allgemeine, schulische und berufliche Bildung anbietet. Zeitpunkt, Themen und Lerntempo bestimmen die Lernenden selbst – unterstützt durch qualifizierte Lernberater. Aktuell: Blended-Learning-Ange bote und Web-Based-Trainings. In der Vertiefungsphase wird eine bedarfsorientierte Zielgruppenansprache, -beratung und -betreu ung entwickelt und im Zusammenhang mit Qualitätssiche rungsmaßnahmen umgesetzt. Die Lernende Region arbeitet zudem im Rahmen kommuna ler Kooperationen mit dem Magistrat der Stadt Offenbach an einem kommunalen Handlungsplan für Lebenslanges Lernen (siehe auch S. 103). Wer Y Zu den 25 Netzwerkpartnern gehören allgemeinbil dende und berufliche Schulen, Vereine, Organisationen und Betriebe. Die Projektleitung haben die Gemeinnützige Offen bacher Ausbildungs- und Beschäftigungsgesellschaft mbH (GOAB) sowie die Stadt Offenbach (Amt für Arbeitsförderung, Volkshochschule). Wo Y Gemeinnützige Offenbacher Ausbildungs- und Beschäftigungs gesellschaft mbH (GOAB) Kaiserstr. 66 | 63065 Offenbach a.M. Telefon 0 69 | 9 86 48 80 www.selbstlernzentrum-of.de LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 73 Hessen Lernende Regionen Hersfeld-Rotenburg/ Werra-Meißner Was Y Im Bildungsleitbild der Region wird die Erhöhung der Bildungsbeteiligung als zentrale Aufgabe definiert. Hierfür stehen vielfältige Angebote der regionalen Bildungsträger zur Verfügung. Um die Angebote und die Bedarfslage der Anzusprechenden bes ser miteinander zu verbinden, betreibt die Lernende Region eine trägerübergreifende Bildungsberatung, die die Lernerbiografie zum Ausgangspunkt nimmt. Im Mittelpunkt der Durchführungsphase standen die Entwick lung eines elektronischen Atlas der regionalen außerschulischen Lernorte, die Realisierung von Modellprojekten, in deren Rahmen Schüler Eltern in IT-Anwendungen unterrichteten, die Ausbildung interkultureller Vermittler für Migranten und Migrantinnen, die Erprobung von Produktionsschulen, z. B. einer Fahrradwerkstatt für „schulmüde“ Jugendliche, sowie die Entwicklung und Umsetzung generationenübergreifender Umweltbildungseinheiten für Kinder gärten, Schulen und Erwachsenenbildung. In der Vertiefungsphase zielt das Projekt auf unterschied lichen Ebenen auf den Aufbau von regional verankerten Bil dungsberatungseinrichtungen: Stationäre Bildungsberatungsagenturen in öffentlich veran kerten und gut erreichbaren Einrichtungen (Berufliche Schu le Bebra, Mehrgenerationenhaus Wehrda, VHS Eschwege) aufsuchende Bildungsberatung für Menschen mit Migra tionshintergrund aufsuchende Bildungsberatung bei Betrieben zur Ermittlung und Umsetzung des Weiterbildungsbedarfs aufsuchende Beratung zur „Bildung für nachhaltige Entwick lung“ mit Bildungsträgern, außerschulischen Einrichtungen und Interessierten an Umweltbildung. Im Ergebnis stehen erprobte Einrichtungen, die auf einem ge meinsamen Konzept Bildungsberatung und Kompetenzfeststel lungen miteinander verbinden können. Wer Y Projektpartner sind Bildungsträger und Einrichtungen der allgemeinen und Erwachsenenbildung. Vertragspartner für Dienstleistungen im Rahmen der Bildungsberatung sind die Akademie Burg Fürsteneck, der Internationale Bund, das Mehr generationenhaus Wehrda, das Umweltbildungszentrum Licherode und die Volkshochschule Eschwege. Projektleitung: Bildungsmanagement der Lernenden Region im Staatlichen Schulamt Hersfeld-Rotenburg/Werra/Meißner. Wo Y Projekt Lernende Regionen im Staatlichen Schulamt Rathausstr. 8 | 36179 Bebra Telefon 0 66 22 | 9 14-2 24 E-Mail [email protected] www.bildung-hrwm.de Mecklenburg-Vorpommern Lernende Region Ostseeküste Wismar-Rostock Was Y Während der Durchführungsphase wurden web gestützte, modulare berufliche und nicht berufliche Lernmo dule entwickelt und erprobt. Ziel war und ist die Förderung der technischen und mathematisch-naturwissenschaftlichen Bildung. Dazu wurden in den folgenden Bereichen Bildungs angebote erarbeitet und multimedial aufbereitet: mathematisch-naturwissenschaftliche Grundlagenaus bildung technische Grundlagenausbildung gewerblich-ingenieurtechnische Spezialausbildung, Anpas sungsqualifizierung/nicht berufsorientierte Bildung. Das Netzwerk „Effektive Gestaltung des Ausbildungspotenzials der Ostseeregion“ (Netzwerk EGOS-Wismar) erarbeitet Bildungs angebote zur Aus-, Fort- und Weiterbildung von qualifiziertem Personal in der Region. Dabei ist ein wichtiger Aspekt die Stär kung der regionalen Wirtschaft, um die Attraktivität der Re gion für die hier wohnenden Personen zu stärken. Wer Y Bildungsanbieter: 3 Schulen, 4 Berufsschulen/Bildungszentren, 1 Volkshochschule, 3 Hochschulen/Universitäten, 7 Freie Bildungsträger/Vereine Bildungsnachfrager: 17 Unternehmen der privaten Wirtschaft, 5 private Forschungs einrichtungen, 7 Kommunen, Einrichtungen des Öffentlichen Rechts, Verbände Die Netzwerkleitung liegt bei der Hochschule Wismar Service GmbH. Wo Y Hochschule Wismar Service GmbH Postfach 1210 Philipp-Müller-Straße 14 | 23966 Wismar Telefon 0 38 41 | 7 53-5 74 E-Mail [email protected] www.hws-wismar.de/projekte/egos.html Kurzporträts LERNENDE REGIONEN 74 Mecklenburg-Vorpommern Lernende Region Mittleres Mecklenburg – Küste Was Y Das Netzwerk verknüpft und systematisiert die Bildungs angebote in der Region und verbindet Teilnetzwerke im Bereich der Bildung, der Beschäftigungs- und der Wirtschaftsentwick lung. Bildungsdefizite werden identifiziert, neue Maßnahmen werden bedarfsgerecht für die Zielgruppen (Schülerinnen/ Schüler, KMU, Lerninteressierte im ländlichen Raum) entwickelt und umgesetzt, wie z. B. Bildungscoaching für KMU, Förderung von begabten und leistungsstarken Schülerinnen und Schülern in enger Kooperation mit Praxisprojekten in der regionalen Wirtschaft und unter Einbeziehung von arbeitslosen Akade mikerinnen und Akademikern. Die Nutzung klassischer Lern methoden und die Einbindung Neuer Medien ermöglichen eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Angebotsstrukturen. In der Vertiefungsphase sind die Projektschwerpunkte das Management der Übergänge Schule – Studium/Ausbildung und Arbeitslosigkeit – Beschäftigung. Mittels gemeinsamer langfristiger Bearbeitung von Aufga benstellungen aus Unternehmen der regionalen Wirtschaft durch SchülerInnen und arbeitslose AkademikerInnen wird die Möglichkeit gegeben, sich studien- und berufsorientierend zu er proben und zu bewähren. Die Bearbeitung von wirtschaftsna hen Projekten erfordert es, die Praxis der regionalen Wirtschaft kennenzulernen, Methoden der wissenschaftlichen Arbeit an zuwenden und wirtschaftsnahe Problemstellungen innovativ zu lösen. Damit werden die Schülerinnen und Schüler an wirt schaftsnahe Aufgaben herangeführt sowie auf mögliche Studien richtungen orientiert. Die in diese Aufgaben einbezogenen Ar beit suchenden Akademiker lernen konkrete Unternehmen der Region kennen und erhalten zugleich die Möglichkeit, ihre fach lichen Kompetenzen weiterzuentwickeln. Damit wird für die Region gegenwärtiges und zukünftiges Fachkräftepotenzial ge sichert. Wer Y Die Netzwerkleitung liegt beim BilSE Institut für Bil dung und Forschung GmbH. Im Netzwerk kooperieren acht Schulen (Gesamtschulen und Gymnasien) aus Güstrow sowie Rostock, 27 Unternehmen dieser Region, ATI GmbH als Wirtschaftsberatung, die ARGEN Rostock und Güstrow, das Schulamt Rostock, der Unternehmerverband Rostock, die IHK zu Rostock, die Universität Rostock sowie wirt schaftsnahe Einrichtungen. Unterstützt wird das Projekt durch das Ministerium für Wirtschaft des Landes Mecklenburg-Vor pommern. Wo Y BilSE – Institut für Bildung und Foschung GmbH Langendammscher Weg 2a | 18273 Güstrow Telefon 03 81 | 80 83 42 23 E-Mail [email protected] www.innovationsnetz.de Schülerinnen und Schüler des Erasmus-Gymnasiums Rostock diskutieren mit Projektleiterin Cornelia Eigler die nächsten Schritte ihres Projektes aus dem Bereich Gesundheitswirtschaft. LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 75 Mecklenburg-Vorpommern Lernende Region Ostvorpommern – Lernnetzwerk AKZENT Was Y Das Konzept des Lernnetzwerkes richtet sich auf die Entwicklung und Festigung von Strukturen, die Kultur des Le benslangen Lernens in der Gesellschaft zu verankern. Unter Berücksichtigung des Wandels in der bildungspolitischen Aus richtung auf regionaler und kommunaler Ebene wird eine gut ausgebaute und effektive Bildungsinfrastruktur als entschei dender Wohn- und Wirtschaftsfaktor angesehen. Die Umsetzungsschwerpunkte in der Vertiefungsphase sind: Erprobung und Begleitung von individuellen und organisato rischen Lernprozessen, bedarfsgerechte ganzheitliche Erpro bung von Selbstlernangeboten, Organisationsberatung und Optimierung von Lernumfeld und Lernräumen, Organisation und Durchführung von Weiterbildungs- und Professionalisie rungsmaßnahmen, Bereitstellung und Optimierung von Kom munikations- und Infrastruktur, Schaffung von Begegnungsmög lichkeiten und -anlässen für Lernende und Lehrende. Wir bieten der Region breit zugängliche Angebote für viel fältige selbst gesteuerte, professionell begleitete und angeleitete Lernmöglichkeiten, die geeignet sind, auch besondere Zielgrup pen, z. B. Migrantinnen und Migranten, Schulkinder, Berufs- rückkehrer/-innen, Alleinerziehende, bildungsschwache und -ferne Gruppen, zu erreichen. Unsere Aufgabe ist auch die Initiierung und Organisation arbeitsplatznaher Lernprozesse für spezielle Ziel- und Lernergruppen regionaltypischer Branchen. Wer Y Akteure des Netzwerkes sind im Wesentlichen die Mit glieder des Vereins „Lernnetzwerk AKZENT“. Es handelt sich um kommunale Vertretungen, Bildungs- und Beschäftigungsträger, Wirtschaftsfördereinrichtungen, KMU sowie Privatpersonen als Multiplikatoren. Seit dem 14.März 2007 liegt die Leitung des Netzwerkes beim Verein „Lernnetzwerk AKZENT“. Wo Y Lernnetzwerk AKZENT e.V. Mühlenstraße 8d | 17389 Anklam Telefon 0 39 71 | 24 46 01 E-Mail [email protected] www.lrovp.de Niedersachsen Lernende Region Osnabrück Was Y Mit dem Ziel, die bildungsbereichsübergreifende Zu sammenarbeit zu fördern und Übergangsstrukturen modellhaft zu verbessern, um individuellen Fehlentwicklungen entgegen zuwirken und so die Eigenverantwortung und Bereitschaft für Lebenslanges Lernen zu stärken, wurden in der Durchführungs phase teilweise unter wissenschaftlicher Begleitung der Univer sität Osnabrück bzw. Fachhochschule Osnabrück entsprechende Bildungsdienstleistungen (u. a. Qualifizierungen für pädagogi sche Fachkräfte für die verbesserte Elternarbeit, Elterntrainings für Lernförderung und positive Lernerfahrungen, Trainerhand buch „Fit für’s Leben“, Dialogzentrum ProfilPASS) entwickelt. Die Verzahnung dieser Produkte wird nun im Übergangsmanage ment an ausgesuchten Modellstandorten erprobt. Unter systemischer Perspektive werden für die hierzu not wendige Zusammenarbeit alle Akteure – Kinder/Jugendliche, Eltern, Fachpersonal in den Bildungsinstitutionen und Ausbil dungsstätten und Politik – beteiligt. Die Projektarbeit wird an Modellstandorten in der Region als gemeinsame Strategie für die Zukunftsfähigkeit der Kinder durchgeführt. Die Lernende Region arbeitet zudem im Rahmen kommuna ler Kooperationen mit der Samtgemeinde Bersenbrück daran, das Lebenslange Lernen als Querschnittsaufgabe in der Kommu nalverwaltung zu installieren (siehe auch S. 105). Zur nachhaltigen Verankerung der erfolgreichen Projekt ergebnisse wurde mit Unterstützung der Niedersächsischen Landesregierung das „Niedersächsische Institut zur frühkind lichen Bildung und Entwicklung“ (NIFBE) an der Universität Osnabrück gegründet. Gründungsmitglieder sind die verant wortlichen Akteure der Lernenden Regionen Osnabrück und Hannover sowie der Universität Osnabrück. Wer Y Familienbildungsstätten, Fachbereich der Stadt Osna brück für Kinder, Jugendliche und Familien, Fachhochschule Os nabrück, Gesundheitsdienst der Stadt und des Landkreises, Hand werkskammer, Kitas, allgemeinbildende Schulen, Berufsbildende Schulen in der Region, Universität Osnabrück, Volkshochschule. Die Netzwerkleitung liegt bei der Volkshochschule Osnabrück. Wo Y Lernende Region Osnabrück im Haus der Volkshochschule Bergstraße 8 | 49076 Osnabrück Telefon 05 41 | 6 85 59 17 www.lernenderegionosnabrueck.de Kurzporträts LERNENDE REGIONEN 76 Niedersachsen Lernende Region Oldenburger Land – lernenfürsleben Was Y Das Netzwerk richtet seine Konzepte und Maßnahmen vor allem auf bildungsferne und schwer vermittelbare Zielgrup pen (Jugendliche, Erwachsene, Arbeits- und Ausbildungs suchende) und hat hierzu eine dezentrale Bildungsberatungs struktur in den beteiligten Landkreisen aufgebaut. Über den Bil dungsserver DyBIS (Dynamisches BildungsInformationsSystem) werden neue Bildungsangebote zugänglich gemacht. In der Durchführungsphase hat das Netzwerk in Medien seminaren und Lerncafés die Medienkompetenz insbesondere von Bildungsfernen und Bildungsbenachteiligten gefördert. Beispielsweise wurden Radio- und TV-Berichte erstellt, die vom Lokalsender „oldenburg eins“ gesendet wurden. Im ländlichen Raum wurden zudem niedrigschwellige Bildungsberatungs stellen für alle Bürgerinnen und Bürger sowie für Kommunen und KMUs eingerichtet, die sogenannten Lern-Punkte. Eine Im placement Agentur setzt zielgerichtetete Trainings für arbeits lose Jungakademikerinnen und -akademiker unter Einbindung von Bildungsbausteinen in Wirtschaftsunternehmen um. Die Lernende Region arbeitet zudem in weiterführender kommunaler Kooperation mit der Kreisvolkshochschule Weser- marsch zusammen, mit der sie in den Lernpunkten den ProfilPASS als Standortinstrument einführt und die kommunalen und ehrenamtlichen Strukturen zur Weiterentwicklung von Bera tungskonzepten nutzt (siehe auch S. 103). Wer Y Die Projektleitung hat das Netzwerkbüro an der VHS Oldenburg inne. Netzwerkpartner sind neben den Kompetenz zentren der „Regionalen Innovationsstrategie Weser-Ems (RIS)“ über 40 Vereine, Unternehmen und Einrichtungen aus den Bereichen Schule, Hochschule und Weiterbildung, Wirtschaft, Kommunen und Soziales. Wo Y Netzwerkbüro lernenfuersleben c/o Volkhochschule Oldenburg Wallstraße 17 | 26122 Oldenburg Telefon 04 41 | 2 17-26 70 www.lernenfuersleben.de Niedersachsen Lernende Region Weserbergland – ROBIN Regionale Offensive für Bildung und Innovation Was Y Das Weserbergland ist eine ländlich geprägte Region, deren Landkreise Hameln-Pyrmont, Holzminden, Nienburg und Schaumburg sich bereits im Jahr 2000 zur Regionalen Entwick lungskooperation (REKplus) zur gezielten Förderung des Wirt schaftsstandortes zusammengeschlossen haben. Die Lernende Region Weserbergland konnte während der Durchführungsphase Strukturen schaffen, die Bildung und Qua lifizierung für unterschiedliche Zielgruppen nachhaltig unter stützen. Dazu gehörten die Wirtschaftsakademie Weserbergland (Beratung und Qualifizierung für Betriebe und Einzelpersonen), die Historische Universität Rinteln (Sommeruni mit Hochschul orientierungswoche insbesondere für Schülerinnen und Schüler), das Bildungsportal mit Fernlern-Projekten im Bereich Schulen/ Unternehmen und die VHS-Region Weserbergland. Die Weiter führung und -entwicklung der Wirtschaftsakademie (WA WBL) in der Vertiefungsphase gründet sich insbesondere auf das nachhaltige Engagement der VHS-Region und der Regionalen Entwicklungskooperation Weserbergland plus (Wirtschafts förderung). Die WA WBL bietet für KMU Weiterbildungsberatung, Per sonalentwicklung und maßgeschneiderte Qualifizierung (Dialo gische Entwicklungsplanung). Zielgruppen sind Beschäftigte in KMU, insbesondere Azubis und ältere Arbeitnehmer/Arbeitneh merinnen, aber auch Berufsrückkehrer/Berufsrückkehrerinnen sowie bildungsferne Menschen. Wer Y Das Netzwerk basiert auf dem in der Durchführungs phase entstandenen VHS-Verbund Weserbergland. Es wird aktiv unterstützt durch die Regionale Entwicklungskooperation Weser bergland plus (Wirtschaftsförderung der beteiligten Landkreise). Die Netzwerkleitung liegt bei der VHS Schaumburg. Wo Y Wirtschaftsakademie Weserbergland c/o VHS Schaumburg Jahnstr. 21a | 31655 Stadthagen Telefon 0 57 21 | 89 11-03 E-Mail [email protected] www.wirtschaftsakademie-weserbergland.de LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 77 Niedersachsen Lernende Region Hannover – FLUXUS Was Y FLUXUS, das Netzwerk für Lebens- und Berufsorien tierung, gestaltet in seinem Wirkungskreis innovative und zu kunftsorientierte Bildungsansätze. Es verknüpft verschiedene Formen des Lernens (formelle, informelle und nonformelle) zu einer neuartigen Lernkultur. FLUXUS erhöht die Bildungs beteiligung und unterstützt die Freude am Lernen. Verschiedene Organisationen aus Bildung, Wirtschaft, Wis senschaft, Kultur und Jugendhilfe verbinden sich hier zu inter disziplinären Entwicklungspartnerschaften und bieten einen abgestimmten Bildungskanon für verschiedene Zielgruppen an. Während der Durchführungsphase von 2001 bis 2006 wurden in zehn Werkstätten beispielgebende Lernansätze entwickelt. Die Erkenntnisse und erfolgreichen Projekte wurden trans feriert und als neue Angebotsstruktur in das lokale Bildungs system integriert. Das Thema der Vertiefungsphase seit 2006 ist der Aufbau von Lernzentren mit folgenden Eckpunkten: Bildungsservicepunkt Bildungsberatung IT-gestützte Selbstlernplätze Schulungsräume für Blended Learning und andere inno vative Lernkonzepte, Schnittstellen zu Bibliotheken und Migrantenorganisationen. Im Kontext der niedersächsischen Lernenden Regionen ist es Hannover und Osnabrück gelungen, in enger Kooperation mit der Universität Osnabrück und mit Unterstützung durch das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kunst ein Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung (NIFBE) zu gründen. Das landesweit agierende Netzwerk hat fünf de zentrale Standortregionen: Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Osnabrück und Emden. Ziel des Instituts ist eine enge Verzah nung von Forschung und Lehre, Aus- und Weiterbildung und der Praxis. Das NIFBE will den interdisziplinären wechselseiti gen Transfer zwischen den Bildungsbereichen gestalten. Wer Y Schulen, Hochschulen, Universität, Erwachsenenbil dung, Kindertageseinrichtungen, Kulturbetriebe, Bibliotheken, Interessengemeinschaften von kleinen und mittleren Betrieben, Freiwilligendienste, Verbände, Vereine und Migrantenorgani sationen zählen zu den Kooperationspartnern. Träger der Netzwerkagentur ist die Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Bildung und Qualifizierung Wo Y Landeshauptstadt Hannover Fachbereich Bildung und Qualifizierung 43.26 Projekt FLUXUS Friedrichswall 15 | 30159 Hannover Telefon 05 11 | 16 84 09 30 oder 16 84 80 75 E-Mail [email protected] www.fluxus-hannover.de Niedersachsen Lernende Region Landkreis Osterholz Was Y Die Lernende Region Landkreis Osterholz hat in der Durchführungsphase eine vernetzte leistungsfähige Bildungs landschaft in dieser Region etabliert, in der durch Kooperation und Wettbewerb die Qualität der Bildungsangebote und die Möglichkeiten der Teilhabe am Prozess des lebenslangen Ler nens ständig verbessert werden. Dies betrifft den gesamten Prozess einer umfassenden Bildungsbiografie von der frühen Kindheit bis ins Seniorenalter. Der Leitgedanke der Lernenden Region Landkreis Osterholz ist, dass alle Bürger/innen Möglichkeiten und Unterstützung für lebensbegleitendes Lernen finden. Im Zentrum der Lernenden Region Landkreis Osterholz steht die Förderung der schulischen und außerschulischen beruflichen Ausbildung und der beruflichen Weiterbildung. Dazu gehört die Verbesserung des Übergangs von der Schule in den Beruf, der Be rufsausbildung und der individuellen beruflichen Weiterbildung. Wer Y Das Netzwerk besteht aus schulischen und außerschu lischen Bildungseinrichtungen, Kommunen, Unternehmen, der Arbeitsverwaltung, Kammern und Sozialpartnern. Die Leitung hat die ProArbeit Beschäftigungsförderung. Wo Y ProArbeit Beschäftigungsförderung Sachsenring 11 | 27711 Osterholz-Scharmbeck Telefon 0 47 95 | 9 57 10 50 E-Mail [email protected] www.lernende-region-ohz.de Kurzporträts LERNENDE REGIONEN 78 Niedersachsen Lernende Ems-Dollart-Region – BELOS Was Y Das Ziel der Lernenden Region BELOS (Grafschaft Bent heim, Emsland, Ostfriesland) ist, für die Bürger der Region eine Verbesserung der Chancen durch Kooperation statt Konkurrenz zu erreichen. Seit der Gründung des Vereins BELOS-Netzwerk für Weiterbildung e.V. werden in der Ems-Dollart-Region im Nordwesten Niedersachsens Beratungs- und Weiterbildungsan gebote gebündelt, weiterentwickelt und transparent dargestellt. In der Durchführungsphase wurden Projekte für Jugend liche, Frauen, ältere ArbeitnehmerInnen und MigrantInnen entwickelt (z. B. Orientierungs- und modulare Qualifikations maßnahmen für den sozialpädagogischen, pflegerischen und kaufmännischen Bereich, Konzepte zum Abbau von Sprach barrieren, das Werkbuch Niederlande). Ein weiterer Schwer punkt war der Aufbau eines Bildungsservers mit einer Angebots und Beratungsdatenbank und die Förderung des Telelernens. In der Vertiefungsphase wird für den Bereich „Schule – Beruf“ und die Zielgruppe „Ältere Arbeitnehmerinnen“ das Übergangsmanagement intensiviert. Dabei ist es dem Netzwerk ein besonderes Anliegen, die regionalen Betriebe einzubinden. Konkrete Tätigkeitsfelder von BELOS sind u. a. ein Seminar für Personalverantwortliche in KMU, ein Workshop für Unterneh merinnen zu Fragen des Altersstrukturwandels im Handwerk. Weiterhin entwickelt das Netzwerk neue Kooperationsformen zur betrieblichen Demografieberatung im Hinblick auf ent stehende Weiterbildungsbedarfe in der Region. Zur Verbesserung des Übergangs von Jugendlichen von der Schule in den Beruf wurden regionale Angebote – ins besondere für schulmüde Jugendliche und Ausbildungsab brecher – entwickelt und verzahnt. Dies beinhaltet beispiels weise ein flächendeckendes Angebot für Kompetenztrainings an Schulen, Coachingkonzepte für schulmüde Jugendliche an Berufsschulen oder präventive Angebote zur Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen. Wer Y Die Projektleitung liegt bei BELOS-Netzwerk für Weiterbildung e.V. Dem Verein gehören 34 Mitglieder aus den Bereichen Bildung, Wirtschaft, Handwerk, Schule und Kommunen an. Es sind unter anderem vier Landkreise, neun Volkshoch schulen, vier Heimvolkshochschulen, die IHK, die Handwerks kammer und das Bildungswerk der niedersächsischen Wirt schaft vertreten. Wo Y BELOS-Netzwerk für Weiterbildung e.V. Kirchstr. 21 | D-26871 Papenburg Telefon 0 49 61 | 9 82 38 10 www.belos-net.de Niedersachsen Lernende Region Südniedersachsen Was Y Die Lernende Region sieht ihre Aufgabe in einer nach haltigen Qualitätssteigerung im Bereich der Bildung als wichti gen Beitrag zur Regionalentwicklung. Ein qualitativ hohes Bil dungsniveau führt im Wettbewerb der Regionen zu besseren ökonomischen, sozialen und kulturellen Entwicklungspoten zialen und zur gesellschaftlichen Vitalität der Region. Die LR Südniedersachsen konzentriert ihre Aktivitäten räumlich in der Stadt Göttingen und den Landkreisen Göttingen, Northeim und Osterode. Während der Durchführungsphase wurde ein Kompetenz entwicklungszentrum mit einem Bildungsserver, Bildungsbe ratung und vernetzen Angeboten und Veranstaltungen für Bildungsanbieter und Bildungskunden aufgebaut und erprobt. In der Vertiefungsphase werden für KMU passgenaue Ins trumente zur arbeitsplatznahen Beratung und Qualifizierung entwickelt und erprobt. Wer Y Das Netzwerk Lernende Region Südniedersachsen um fasst über 40 regionale Einrichtungen aus dem Bildungs- und Beratungsbereich. Die Netzwerkleitung liegt bei der Bildungsgenossenschaft Süd niedersachsen e.G./BIGS. Die BIGS ist ein Produkt des Projektes „Lernende Region – Bildung 21 in Südniedersachsen“. Ihr ge hören mittlerweile 22 regionale Einrichtungen als Genossen an. Wo Y Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen eG Lange Geismarstr. 73 | 37073 Göttingen Telefon 05 51 | 4 88 64 13 E-Mail [email protected] www.bildung21.net LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 79 Niedersachsen Lernende Region Landkreis Gifhorn – LENZ Lernnetzwerk Was Y In der Durchführungsphase wurden von der Lernen den Region ländliche Entwicklungsperspektiven für Lebens langes Lernen konzipiert und umgesetzt. Die Entwicklung einer Kultur für Lebenslanges Lernen im ländlichen Raum mit einem träger- und bildungsbereichsübergreifenden Netzwerk hat fol gende Schwerpunkte gesetzt: Aufbau eines regionalen Bildungs zentrums für Nachhaltigkeit, Entwicklung und Erprobung von regionalspezifischen Bildungsangeboten für ländliche Entwick lungsperspektiven, Aufbau einer regionalen Genderagentur. In der Vertiefungsphase geht es darum, das Lebenslange Lernen in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Land wirtschaft, Industrie, Handel, Handwerk und Dienstleistung zu fördern sowie besondere Zielgruppen wie mitarbeitende Fa milienangehörige in KMU, Führungskräfte und ältere Arbeit nehmerinnen/Arbeitnehmer zu begleiten. Arbeitsschwerpunkte sind: Einrichtung und Betrieb eines „InnovationsCenters KMU“ als zentrale Plattform für alle entwickelten Produkte und Dienstleistungen Erstellung und Pflege eines Bildungsbedarfs-Katasters für die Region Einrichtung eines Bildungsforums „Ländliche KMU“ zur Organisation von drei Foren zur Bildungsberatung für KMU Ermittlung von Qualitätsstandards für die interne Weiter bildung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die LENZ-Netzwerkpartner repräsentieren das Spektrum des Lebenslangen Lernens von der frühkindlichen Bildung bis zu der Zeit nach dem Arbeitsleben. Die Menschen in der Region können damit die Leistungen eines kompetenten Netzwerks für alle Bildungsbereiche abrufen. Wer Y Im Netzwerk kooperieren 15 Institutionen aus ver schiedenen Bildungsbereichen sowie Unternehmen der Region. Die Netzwerkleitung obliegt dem Netzwerkbüro des LENZ e.V. Wo Y LENZ Lernnetzwerk e.V. Sudendorfallee 1 | 29386 Hankensbüttel Telefon 0 58 32 | 98 08-34 E-Mail [email protected] www.lenz-info.de Niedersachsen Lernende Region Braunschweig – VIEL Was Y Das Projekt „VIEL – Eine Lernende Region“ stellt die Notwendigkeit selbstorganisierten Lebenslangen Lernens in den Fokus. Optimal beratene Arbeitnehmer/-innen, Jugendliche, Migranten/-innen und Arbeitsuchende sowie bedarfsgerechte Weiterbildungsangebote sind ein wesentlicher Wertschöpfungs faktor für die Wissensregion Braunschweig. Im Mittelpunkt der Durchführungsphase standen die Hand lungsfelder regionale Bildungskonferenz (Geschäftsstelle und Koordinierung des Gesamtvorhabens), Arbeitsstelle für selbst gesteuertes Lernen (Lernzentrum), intermediäres Management (Schwerpunkt Intergenerationales und Interkulturelles Lernen), Weiterbildungsnetz Lernende KMU und Aufbau VIEL-Server (Wissenmarktplatz und Bildungsportal). In der Vertiefungsphase werden die exemplarisch entwickel ten und erprobten Angebote mit den bestehenden Beratungsan geboten verknüpft, um deren Transparenz und Zugänglichkeit zu verbessern. Die Transparenzsteigerung wird durch die Erstel lung eines regionalen Bildungsberatungsatlas als Print- und Netz version unterstützt. Es werden integrierte Bildungsberatungs stellen in Braunschweig, Peine, Wolfenbüttel und eine regionale Beratungsstelle KMU aufgebaut und gemeinsame Qualitätsstan dards für die Bildungs- und Berufsberatung entwickelt. Die Qua lifizierung von Beraterinnen und Beratern wird durch das RQZ Braunschweig in Kooperation mit der TU Braunschweig umge setzt. Ziel des Projektes ist der Transfer des Konzeptes in weitere Landkreise und andere Lernende Regionen in Niedersachsen. Wer Y Den Kern der Bildungsberatungsagentur bilden fünf Netzwerkpartner, 60 weitere arbeiten im erweiterten Bera tungsnetzwerk zusammen und gewährleisten die institutionelle Einbindung in die Regionalentwicklung. Wo Y Projekt REGION BRAUNSCHWEIG GMBH VIEL – Bildungsberatungsagentur Lernende Region Braunschweig Mittelweg 7 | 38106 Braunschweig Telefon 05 31 | 12 18-1 64 E-Mail [email protected] www.projekt-region-braunschweig.de Kurzporträts LERNENDE REGIONEN 80 Nordrhein-Westfalen Lernende Region Emscher-Lippe – a+l.l+e Was Y Strukturwandel mit (Weiter-)Bildung ist das Motto der Lernenden Region im nördlichen Ruhrgebiet. Während der Durchführungsphase lag der Schwerpunkt der Vernetzungsarbeit überwiegend im Bereich Übergang Schule – Beruf. Darüber hinaus gab es ein Modellprojekt im Bereich Weiterbildung für KMU und Angebote für den Einsatz Neuer Medien und Technologien im Schulunterricht. In der Vertiefungsphase wird eine dezentrale Beratungs agentur aufgebaut, die bereits entwickelte Maßnahmen und Anlaufstellen der Bildungsberatung verknüpft, erweitert und optimiert. Es wird ein regionales Beratungssystem und eine entspre chende Datenbank zur Weiterbildung in der Region etabliert. Wer Y Das Netzwerk besteht formal aus etwa 30 Koope Die wichtigste Entscheidungsebene für das Netzwerk an Emscher und Lippe ist der Lenkungsausschuss mit den o. g. Akteuren. Die Federführung des Projekts liegt beim DGB Bildungswerk NRW e.V. Die Lernende Region arbeitet darüber hinaus in zwei weiter führenden kommunalen Kooperationen mit der Stadt Gelsen kirchen und der Stadt Herten zusammen (siehe auch S. 103/104). Wo Y DGB-Bildungswerk NRW e.V. Dorster Straße 27 a | 45657 Recklinghausen Telefon 0 23 61 | 9 06 38-0 E-Mail [email protected] rationspartnern (HWK und IHK, dem DGB, den Städten Reck linghausen und Gelsenkirchen, dem Kreis Recklinghausen und verschiedenen wissenschaftlichen Institutionen, dem Arbeit geberverband, der Arbeitsverwaltung in Recklinghausen und Gelsenkirchen). www.alle-lernen.net Nordrhein-Westfalen Lernende Region Aachen Was Y Lernen ohne Grenzen initiiert neue Formen der Zu sammenarbeit und Vernetzung von Bildungsakteuren in der Region Aachen, um innovative Maßnahmen grenzüberschrei tenden und lebensbegleitenden Lernens umzusetzen und dau erhaft strukturell zu verankern. Die Lernende Region Aachen LoG steht für grenzüberschreitendes Lernen am Schnittpunkt der Länder Belgien, Niederlande und Deutschland mit fünf kul turell differenten Regionen. Ziel ist es, das bildungspolitische Profil der Region Aachen im Kontext der Nachbarregionen zu schärfen und die Bildungslandschaft der Euregio Maas-Rhein (EMR) im Sinne einer lernenden zukunftsfähigen Europaregion mitzugestalten. Inhaltlich konzentrieren sich die Aktivitäten auf die drei Geschäftsfelder „Passgenaue Qualifizierung“, „Euregio nale Bildungsberatung“ und „Euregionale Lernorte“. In der Vertiefungsphase wird eine ganzheitliche und breit angelegte Bildungsberatungsstruktur in der Region Aachen ent wickelt und etabliert. Die Angebotsfelder sind Organisationsberatung von Bil dungseinrichtungen und Beratungsstellen, Beraternetz Aachen, Bildungsportal Aachen, Orientierungs-, Kompetenzfeststellungs und Laufbahnberatung für Unternehmen und Beschäftigte, Be ratung für besondere Gruppen und Themen, mobile Beratung und Schulberatung. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Schaffung einer Metastruktur, die insbesondere der Vernetzung der hochdifferenzierten Weiterbildungslandschaft in Aachen beiträgt. Wer Y Akteure im Netzwerk sind die Stadt Aachen, RWTH Aachen, das Solarinstitut Jülich der Fachhochschule Aachen, die Vereinigung der Unternehmerverbände im Aachener In dustriegebiet e.V. sowie die Volkshochschule Aachen. Wo Y RWTH Aachen – ZLW-IMA Dennewartstr. 27 | 52074 Aachen Telefon 02 41 | 8 09 11 50 E-Mail [email protected] VHS Aachen Peterstr. 21–25 | 52062 Aachen Telefon 02 41 | 4 79 20 E-Mail [email protected] www.lernen-ohne-grenzen.de LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 81 Nordrhein-Westfalen Lernende Region Niederrhein Was Y Das Netzwerk zielt auf eine Verbesserung der regionalen Weiterbildungsangebote und deren Vernetzung, den Aufbau ge meinsamer Strukturen und motiviert zum Lebenslangen Lernen. Während der Durchführungsphase wurden Angebote zur Förde rung des Übergangs Schule – Beruf, zum Aufbau von E-Learning Know-How in der Region, eine Strategie zur passgenauen Arbeit nehmerweiterbildung, ein Werkbuch Niederländisch, um den Zugang zum niederländischen Arbeitsmarkt zu erleichtern, und eine Online-Weiterbildungsdatenbank entwickelt und erprobt sowie eine nutzerfreundliche Formulierung von Weiterbildungs verträgen erarbeitet. In der Vertiefungsphase widmet sich die Lernende Region schwerpunktartig dem Ziel, die Bildungsübergänge Schule – Ausbildung/Beruf für Jugendliche mit und ohne Zuwanderungs geschichte zu gestalten und zu unterstützen. Damit verbundene Ziele sind die Verbesserung der Berufswahl und der -vorberei tung sowie die Erhöhung der Ausbildungsquote. Darüber hin aus gibt es Angebote für den Übergang Elternzeit – Beruf zur Verstärkung der Weiterbildungsbeteiligung während sowie zur Erhöhung der Beschäftigung nach der Familienphase. Übergreifende Ziele sind die Schaffung einer größeren Transparenz in der Region, die Vernetzung der vorhandenen Aktivitäten und Akteure und dadurch eine Verbesserung der Situation in den Übergangsbereichen. Wer Y Agentur für Arbeit, Wesel, Arbeitsgemeinschaft Kreis Wesel (ARGE), DGB, EUREGIO Rhein-Waal, IHK, HWK, LWK, Kreise Kleve und Wesel, Bildungsträger, allgemeinbildende Schulen und Berufskollegs. Projektleitung: Akademie Klausen hof gemeinnützige GmbH. Wo Y Lernender Niederrhein: Übergänge und Brücken c/o Akademie Klausenhof gGmbH Klausenhofstraße 100 | 46499 Hamminkeln Telefon 0 28 52 | 89-13 31 E-Mail [email protected] www.lernender-niederrhein.de Nordrhein-Westfalen Lernende Region Kreis Borken Was Y Der Verein Netzwerk Westmünsterland e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, die Lern- und Kooperationskultur im Kreis Borken zu fördern. Dabei orientieren sich die Netzwerkaktivitäten an den demografischen Entwicklungslinien und den im Leitbild des Krei ses Borken festgehaltenen Zukunftsperspektiven für die Region. Eine Hauptaufgabe des Vereins besteht darin, das Dienstleis tungsangebot für die Unternehmen im Bereich der Organisati ons- und Personalentwicklung zu verbessern. Während der Durchführungsphase wurden u. a. die Hand lungsfelder Berufswahlorientierung und Lebenswegplanung für junge Menschen, Leitbildentwicklung für KMU und Qualifizie rung für bürgerschaftlich und ehrenamtlich Aktive bearbeitet. In der Vertiefungsphase liegt der Schwerpunkt im Hand lungsfeld Aus- und Weiterbildung für und mit KMU: Konzeption und Durchführung von bedarfsgerechten Wei terbildungsangeboten im Zusammenhang mit der Entwick lung und Umsetzung von Leitbildern Aus Auslandsaktivitäten abgeleitete Weiterbildungsmaß nahmen für Führungskräfte und Mitarbeiter/-innen in KMU Entwicklung und Erprobung von Instrumenten für die de mografieorientierte Personalentwicklungsarbeit Konzeption und Durchführung von Fortbildungsangeboten für Personalverantwortliche und Lehrkräfte zur Vermei dung von Ausbildungsabbrüchen Entwicklung eines Dienstleistungsangebotes zur Sicherung und Einbindung der Erfahrungen und Kompetenzen älte rer Mitarbeiter/-innen. Die Lernende Region arbeitet darüber hinaus in einer weiter führenden kommunalen Kooperation mit dem Kreis Borken zusammen (siehe auch S. 104). Wer Y Im Netzwerk arbeiten Vetreteter der regionalen Wirt schaft, der Kammern, der Aus- und Weiterbildungseinrichtungen, der Kreisverwaltung, der Wohlfahrtsverbände und der Kredit institute zusammen. Die Koordination des regionalen Bildungs netzwerkes hat der Verein Netzwerk Westmünsterland e.V. übernommen. Wo Y Netzwerk Westmünsterland e.V. Projektbüro | Hindenburgallee 25 | 48683 Ahaus Telefon 0 25 61 | 3 02 49-70 E-Mail: [email protected] www.netzwerk-westmuensterland.de Kurzporträts LERNENDE REGIONEN 82 Nordrhein-Westfalen Lernende Region Dortmund – LernDO Was Y Während der Durchführungsphase wurden unter schiedliche Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Lernen und Arbeiten durch Umsetzung von Konzepten des Lebenslan gen Lernens in Kooperationsprojekten zwischen Schule und Wirtschaft und durch den Aufbau eines Beratungszentrums zur beruflichen Orientierung durchgeführt. In der Vertiefungsphase wird der biografieorientierte Ansatz zur Implementierung lebenslangen Lernens in Dortmund weiter komplettiert und strukturell verankert. Ausgehend von der im Feld des Übergangs Schule – Arbeitswelt entwickelten tragfähi gen und kommunal verantworteten Struktur eines biografisch orientierten Systems der Begleitung und Unterstützung im Pro zess des Lebenslangen Lernens öffnet sich der Blick nun zum einen biografisch weit nach vorn, zum anderen auf den weite ren biografischen Verlauf nach Ausbildungsbeginn. Handlungsschwerpunkte sind: 1. Frühe Übergänge; Bildungswegebegleitung von Anfang an; Kooperation von Kindertageseinrichtungen und Grund schulen: Bewegung und Sprache 2. Übergänge zwischen Lernen und Arbeiten; Bildungswege begleitung junger Erwachsener in der Ausbildung; Präven tion von Ausbildungsabbrüchen und Reintegration in Ausbildung. Wer Y Partner des Projekts sind die Stadt Dortmund mit dem Regionalen Bildungsbüro, dem Jugendamt und dem Familien projekt, die Wirtschaftsförderung Dortmund, Kammern, Ver eine, Schulen und Betriebe. Die Projektleitung liegt bei dem Verein „Förderung innovativer Schulentwicklungen in Dortmund, schul.inn.do e.V.“. Wo Y Verein zur Förderung innovativer Schulentwicklungen in Dortmund e.V. – (schul.inn.do e.V.) Kleppingstr. 21–23 | 44135 Dortmund Telefon 02 31 | 50-2 31 00 E-Mail [email protected] www.lerndo.de Nordrhein-Westfalen Lernende Region Hagen/Märkische Region – bill_mark Was Y Ziel von bill_mark ist die Förderung des Lebenslangen Lernens in der Märkischen Region durch die Erhöhung der Transparenz der regionalen Weiterbildungsangebote und die Beratung von Einzelpersonen, Unternehmen und Institutionen in Bildungsfragen. Schwerpunkt der Arbeit ist der Betrieb einer Bildungsbera tungsagentur und eines regionalen Bildungsportals. Die Bil dungsberatungsagentur bietet Weiterbildungsberatung, Berufs wegeberatung, Beratung zum Bildungsscheck NRW für Einzel personen und Weiterbildungsberatung für Unternehmen. Ein besonderes Angebot hierbei ist das Netzwerk innerbetrieblicher „Lernpromotoren“. Weitere Schwerpunkte sind die Vernetzung und Unterstüt zung der regionalen Bildungsberatungsstellen, die Qualifizie rung von Bildungsberaterinnen und Beratern, die Entwicklung von Qualitäts- und Beratungsstandards und die Öffentlichkeitsar beit für das Thema Lebenslanges Lernen. Die Angebote und Leistungen des Netzwerkes unterstützen Unternehmen und deren Beschäftigte sowie alle anderen Bürger und Bürgerinnen bei der Planung und Wahrnehmung von Bil dungsangeboten und tragen so zur Entwicklung der Region bei. Wer Y Akteure des Netzwerks sind die Kommunen und Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Region, sowie Kam mern, Arbeitgeberverbände und Bildungsakteure. Die Netz werkleitung liegt bei der agentur mark GmbH. Wo Y Projektbüro bill_mark Handwerkerstr. 11 | 58135 Hagen Telefon 0 23 31 | 80 03 33 www.bill-mark.de LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 83 Nordrhein-Westfalen Lernende Region Essen Was Y Die Lernende Region Essen will die Bildungs- und Ar beitsmarktentwicklung in Essen verbessern und dem Bildungs gefälle entgegenwirken. Menschen, Institutionen und Ideen werden zusammengebracht, um neue Projekte zu entwickeln, Konzepte zur Systematisierung zu erarbeiten und die Umset zung zu unterstützen. Dabei ist der breit angelegte Transfer durch die Etablierung des Erarbeiteten in die Regelsysteme, sowohl in der Stadtverwaltung als auch bei den freien Trägern, von hoher Bedeutung für die inhaltliche und strukturelle Nach haltigkeit. In der Durchführungsphase wurden die folgenden Schwer punktthemen bearbeitet: Übergang KiTa – Grundschule, gemeinsame Bildungsver antwortung stärken Zusammenführung der Schülerinnen und Schüler mit der Welt der Betriebe Förderung und Entwicklung der kreativen Talente im schu lischen Alltag durch Musik, Kunst, Tanz und Theater Systematisierung und Intensivierung der Elternbildung in Essen Transparenz der beruflichen Weiterbildung u. a. durch Weiterbildungsmessen. Während der Vertiefungsphase werden – integriert in Stadtteil zentren – Lernzentren aufgebaut. Dabei sollen die Potenziale des bürgerschaftlichen Engagements mit dem Themenkomplex „selbst gesteuertes Lernen“ zusammengeführt werden. Ziel gruppe sind insbesondere bildungsferne und benachteiligte Menschen. Wer Y In Essen haben sich über 200 Akteurinnen und Akteure zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, darunter die Stadt Essen mit verschiedenen Ämtern, Agentur für Arbeit, Kammern, DGB, das Schulamt für die Stadt Essen, Schulen, Wohlfahrtsver bände, KiTas, Weiterbildungsträger, Kirchen, Initiativen und Unternehmen aus der Region. Wo Y Netzwerkkordination des Gesamtnetzwerkes: Stadt Essen – Büro für Stadtentwicklung Rathaus, Porscheplatz | 45121 Essen Telefon: 02 01 | 88-8 87 15 E-Mail: [email protected] www.lernwelt.essen.de Nordrhein-Westfalen Lernende Region Bergisches Städtedreieck Was Y Die Lernende Region im Bergischen Städtedreieck Remscheid – Solingen – Wuppertal baut in der Vertiefungs phase, in der das Bildungsnetzwerk erstmalig im Programm gefördert wird, Bildungsberatungsstellen auf. Die Bildungsberatungsstellen des Städtedreiecks bieten fol gende Beratungsangebote: Unterstützung bei der Wahrnehmung und Gestaltung der individuellen Lebensbiografie Sensibilisierungsarbeit in der Region für die Entwicklung der fachübergreifenden Kompetenzen und Qualifikationen für die Aus- und Weiterbildung Ermittlung der eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen sollen über eingeführte Instrumentarien dokumentiert werden Bereitstellung eines breiten Informationsangebotes zur Vorauswahl geeigneter Bildungsangebote und zu Teil nahme- und Finanzierungsmöglichkeiten Beratung im Rahmen der Bildungsscheck-Initiative des Landes NRW. Die Angebote richten sich insbesondere an Migrantinnen und Migranten, Arbeitsuchende, Beschäftigte sowie Personalverant wortliche in Unternehmen und tragen dazu bei, die Beschäfti gungs- und Wettbewerbsfähigkeit in der Region zu stärken. Wer Y Das Netzwerk setzt sich zusammen aus einer breiten Allianz von Bildungsträgern und Akteuren des Arbeitsmarktes. Die Bergische VHS Solingen-Wuppertal koordiniert die Aktivitä ten der Lernenden Region. Wo Y Bergische Volkshochschule Lenneper Str. 37 | 42289 Wuppertal Telefon 02 02 | 2 62 46-17 E-Mail [email protected] www.bergische-vhs.de Kurzporträts LERNENDE REGIONEN 84 Nordrhein-Westfalen Lernende Region Unna Was Y Zweck der Lernenden Region ist die Entwicklung einer regionalen Lernkultur, die den schnellen und effektiven Aus tausch aller Akteure begünstigt, den Zugang und die Übergänge zur Bildung erleichtert und zu einer größeren Bildungsbetei ligung – insbesondere bildungsferner Gruppen – führt. Die Organisation Lebenslangen Lernen ist eine komplexe Querschnittsaufgabe, die durch den Verein „Lernende Region Unna e.V.“ (LRU) seit dem Beginn der Durchführungsphase in den vier Geschäftsfeldern Bildungsinnovation, Bildungsmarke ting, Bildungsfinanzierung und Bildungsorganisation bearbeitet wird. Die Aktivitäten der Lernenden Region konzentrieren sich u. a. auf die Etablierung einer Partnerschaft engagierter Bil dungsberatung mit einem Qualitätslabel (PEB). In der Vertiefungsphase werden u. a. zwei lokale Bildungs beratungskerne aufgebaut und die Professionalisierung und Qualitätsentwicklung der Bildungsberatung bei regionalen Anbietern unterstützt. Wer Y Dem Netzwerk gehören insgesamt 27 Partner aus Schulen, Weiterbildungseinrichtungen, kommunalen Ämtern, sozio-kulturellen Einrichtungen, Verbänden, Vereinen, Bera tungseinrichtungen und privatwirtschaftlichen Unternehmen an. 15 Partner haben sich im Verein Lernende Region Unna e.V, zusammengeschlossen. Die Netzwerkleitung liegt beim Vor stand des Vereins. Wo Y Lernende Region Unna e.V. Friedrich-Ebert-Str. 58 | 59425 Unna Telefon 0 23 03 | 25 62 00 E-Mail [email protected] www.lernende-region-unna.de Nordrhein-Westfalen Lernende Region Münster/Münsterland Was Y Die Lernende Region Münster/Münsterland ist ein Netz werk, das aus Bildungsträgern, Behörden, Kammern und Unter nehmen besteht. Das Leitbild des Netzwerkes ist es, mit einer transparenten, innovativen und passgenauen Aus- und Weiterbil dungsbegleitung (T.I.P.) einen wesentlichen Teil des umfassenden lebensbegleitenden Lernprozesses zu optimieren. In der Durchführungsphase hat das Netzwerk für Schüle rinnen und Schüler an Haupt- und Sonderschulen sowie Vor klassen der Berufkollegs Orientierungsmaßnahmen auf dem Weg zu einem erfolgreichen Schulabschluss und in den Beruf, Qualifizierungsmaßnahmen für Multiplikatoren zur Förderung des Einsatzes von Neuen Medien an Schulen, stadtteilorientierte Orientierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen zur Integration von Migrantinnen sowie Argumentationstrainings gegen Vorur teile und Rassismus angeboten. In der Vertiefungsphase hat das Netzwerk seine Beratungs angebote in den Bereichen „Übergang Schule/Beruf“ und „Wie dereingliederung“ durch die Einrichtung zweier Anlaufstellen weiterentwickelt und nachhaltig gesichert. Im ersten Übergangs bereich erhalten Schulen und Institutionen Unterstützung im Bereich Berufsorientierung, ebenso erhalten Jugendliche zielge richtete Beratung und Begleitung bei ihrer Berufswegeplanung, u. a. durch praxisorientiertes Profiling, Matchingmaßnahmen durch Beauftragte des Handwerks, ein Praktikumsregister, ei gens ausgebildete Mentoren und kontinuierliche Praxistage. Im Übergangsbereich Wiedereinstieg werden ein Profiling der Zielgruppe und eine neutrale Beratung und Begleitung vorgenommen sowie das Matching von Angebot und Nachfrage optimiert. Wer Y Handwerkskammer Münster – Netzwerkleitung; Agentur für Arbeit Münster; AGRAVIS Raiffeisen AG; Arbeitsgemeinschaft Münster; Arbeitsmarktinitiative Münster (AIM); BASF Coatings AG, Projektförderung Initiative für Beschäftigung in Westfalen GmbH; Bezirksregierung Münster – Schulabteilung (Abt. 4); Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen; Stadt Münster, Volkshochschule; Stadt Münster, Amt für Schule und Weiter bildung Wo Y Handwerkskammer Münster Stabsbereich Zentrale Aufgaben Bismarckallee 1 | 48151 Münster Telefon 02 51 | 5 20 33 33 E-Mail [email protected] www.lernende-region-muenster.de LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 85 Nordrhein-Westfalen Lernende Region Netzwerk Köln Was Y Ziel ist es, einen Zugang zu Bildung für alle Bürge rinnen und Bürger Kölns zu schaffen und die Zusammenarbeit von Kölner Bildungsakteuren aller Bereiche zu fördern. Während der beiden Durchführungsphasen wurde das Köl ner Bildungsportal www.bildung.koeln.de aufgebaut und die Orientierungsberatung etabliert. Parallel erfolgte die Intensivierung der Kooperation mit den Akteuren in den Bereichen Bildungsberatung und Berufswahl orientierung. In der Vertiefungsphase wird das Bildungsportal www.bildung. koeln.de als Informations- und Vermittlungsmedium weiterent wickelt, und es gibt Angebote für die Bereiche Orientierungs beratung und Organisationsberatung für Schulen im Bereich Berufswahlvorbereitung Sek. I und Sek. II, ein Online-Portfolio der Kompetenz- und Qualifikationspässe sowie einen OnlineWegweiser Sprachförderung als ein Recherchetool für Beratungs stellen und Menschen mit Migrationshintergrund. Im Mittelpunkt steht die Vernetzung und Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Bildungs-, Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik sowie anderer Politikbereiche und der Bildungseinrichtungen zur Förderung der Handlungs- und Beschäftigungsfähigkeit der Menschen in der Stadt. Die Lernende Region arbeitet zudem in einer weiterführen den kommunalen Kooperation mit der Stadt Köln zusammen (siehe auch S. 104). Wer Y Dem Vorstand des Vereins gehören an: Stadt Köln, IHK zu Köln, Handwerkskammer zu Köln, Kreishandwerkerschaft Köln, Einzelhandelsverband Köln, Sprecher der Arbeitskreise für berufliche, allgemeine und Gesundheitsbildung. Mitglieder: Arbeitgeber Köln e.V, DGB Köln, das Bildungswerk der Erzdiözese und Rheinisches Bil dungszentrum e.V. Als beratende Institutionen sind die Agentur für Arbeit und das Schulamt für die Stadt Köln aktiv. Die Netz werkleitung liegt bei der Geschäftsstelle des Vereins. Wo Y Lernende Region – Netzwerk Köln e.V. Geschäftsstelle Wiener Platz 2 a | 51065 Köln Telefon 02 21 | 99 08 29-0 E-Mail [email protected] www.bildung.koeln.de Nordrhein-Westfalen Lernende Region Lippe und Herford Was Y Auf der Basis von Vorarbeiten des Bildungsnetzwerkes Regionet haben sich in der Durchführungsphase die Sprach förderung und die Erhöhung der allgemeinen Qualifikation, die Berufsorientierung und die Berufswahlkompetenz, insbesondere von Personen mit Migrationshintergrund, zur Verbesserung der Integrationschancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt als Arbeitsschwerpunkte von besonderer Bedeutung entwickelt. Vor diesem Hintergrund werden in der Vertiefungsphase fünf dezentrale Selbstlernzentren an folgenden Standorten ein gerichtet und betrieben: Detmold: Medienzentrum im Kreishaus Blomberg: VHS Lippe-Ost Lemgo: VHS Bad Salzuflen: VHS Herford: VHS. Die Selbstlernzentren stehen allen Interessierten zum selbst organisierten und stressfreien Lernen offen. Ziel ist es, die bisher eher abgegrenzten Bereiche Kinder garten, Schule, Berufs- und Erwachsenenbildung zu öffnen und Lernorte zu etablieren, die generationenübergreifend, interkul turell integrativ und offen für alle Lernangebote sind. Wer Y Das Netzwerk besteht im Kern aus dem Kreis Lippe und den beteiligten vier Volkshochschulen. Kooperationspart ner wie Arbeitsagentur, ARGE, Netzwerk und Kammern sowie eine Vielzahl von weiteren relevanten Akteuren der Bildungs region werden integriert, um die Selbstlernzentren als ergän zendes innovatives Element der Bildungsregion nachhaltig zu etablieren. Die Projektleitung liegt beim Kreis Lippe. Wo Y Kreis Lippe Zukunftsbüro Bildung Felix-Fechenbach-Str. 5 | 32756 Detmold Telefon 0 52 31 | 62-4 28 E-Mail [email protected] www.lippe-selbstlernzentren.de Kurzporträts LERNENDE REGIONEN 86 Rheinland-Pfalz Lernende Region Stadt Mainz/Landkreis Mainz-Bingen – Step on! Was Y Mit dem Ziel, die Transparenz und Qualität der regio nalen Bildungslandschaft zu verbessern, hat Step on! seit Pro jektbeginn im Jahr 2001 ein Netzwerk aus regionalen Partnern aufgebaut und in der Region verankert. Während der Durchfüh rungsphase wurden ein Internet-Bildungsportal, ein Internet café mit niedrigschwelligem Angebot, Weiterbildungsangebote für Pflegekräfte, Aus- und Weiterbildungstage sowie Berufspro jekttage für Mädchen und die Bildungsberatungstelle „Blick wechsel“ für Frauen entwickelt und erprobt. In der Vertiefungsphase ging „Blickwechsel“ in die Step-on! Bildungsberatungsstellen in Mainz und in Bingen über. Die Step-on!-Bildungsberatungsstellen stehen allen Menschen mit ihrem Beratungsangebot zur Verfügung. Erste Informations gespräche im Beratungsladen, telefonische und E-Mail-Anfragen stehen meist vor einem terminierten Beratungsgespräch. Oft nehmen die Ratsuchenden Folgetermine wahr, um z. B. persön liche Kompetenzen zu analysieren oder ihre Bewerbungsmappe mit Step on!-Unterstützung zusammenzustellen. Anfragen, die zielgruppenspezifisch oder fachspezifisch sind, leitet Step on! an Kooperationspartner und fachlich relevante Bildungsbera tungsstellen weiter. Ein weiterer Schwerpunkt von Step on! liegt seit jeher auf der Internetpräsenz www.step-on.de. Die Lernende Region arbeitet zudem in einer kommunalen Kooperation mit der Stadt Bingen zusammen (siehe auch S. 104). Wer Y Auf den Internetseiten können Interessierte nach Bil dungsangeboten und -anbietern recherchieren, sich online be raten lassen und sich über die 70 wichtigsten Bildungsberatungs stellen der Region informieren. In der Region ist die Arbeit von Step on! etabliert und steht für qualitative Bildungsberatung und effiziente Netzwerkarbeit. Im Netzwerk engagieren sich Personen und Institutionen aus den Bereichen Bildung, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Soziales. Die Zusammenarbeit mit den Kommunen, dem Landkreis und den Job Centern für Ar beitsmarktintegration sowie den Agenturen für Arbeit hat sich weiter gefestigt. Wo Y Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Forum Universitatis 1 | 55128 Mainz Telefon 0 61 31 | 3 92 69 38 E-Mail [email protected] www.step-on.de Rheinland-Pfalz Lernende Region Trier Was Y Ziel der im Netzwerk der Lernenden Region Trier zu sammengeschlossenen Akteure ist es, einer möglichst großen Zahl von Menschen in der strukturschwachen Region Trier den Weg zum Lebenslangen Lernen zu ebnen und damit einen Bei trag zur Regionalentwicklung zu leisten. Das bestehende Ange bot (u. a. Bildungsmesse Job + Karriere, Beratungsstelle „Fran zösisch“, internetgestütztes Bildungsportal mit Kursdatenbank, Selbstlernzentrum) ist in der Vertiefungsphase um eine Bildungs beratungsagentur erweitert worden. Die Bildungsberatungs agentur setzt sich aus drei Teilen zusammen: dem bei der Volkshochschule in der Trierer Innenstadt angesiedelten Bil dungsberatungszentrum, der bei der Handwerkskammer beheimateten Qualifizierungsberatung für kleine und mittlere Unternehmen und der Online-Beratung. Im Rahmen ihrer Qualifizierungsberatung für kleine und mittlere Unternehmen erprobt die Lernende Region in enger Kooperation mit Wirt schaft und Bildungsanbietern Formen integrierter Bildungs beratung, indem Bildungsberatung mit verwandten Beratungs- angeboten (kaufmännische Unternehmensberatung, Techno logieberatung, Personalvermittlung usw.) kombiniert wird. Wer Y Die Lernende Region Trier ist ein regionales Netzwerk öffentlicher und privater Bildungsanbieter, kommunaler und kirchlicher Einrichtungen, Kammern und Verbände, Schulen und Hochschulen. Der Wirkungskreis der Lernenden Region umfasst die Stadt Trier und den Landkreis Trier-Saarburg, den Landkreis Bernkastel-Wittlich, den Eifelkreis Bitburg-Prüm und den Landkreis Vulkaneifel. Die Netzwerkkoordinierung befindet sich bei der Lernenden Region in Trier. Wo Y Lernende Region Trier e.V. c/o Handwerkskammer Loebstr. 18 | 54292 Trier Telefon 06 51 | 2 07-116 E-Mail [email protected] www.lernende-region-trier.de LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 87 Saarland Lernende Region Saarland – SaarLernNetz Was Y Das SaarLernNetz ist die Anlaufstelle für „neues Lernen im Saarland“ mit dem Anspruch, der Bildungsmarktplatz für neues Lernen mit Neuen Medien in der Region zu sein. Hier findet man alles zum Lernen, Spielen und Informieren. Außer dem erfährt man, welche konkreten neuen Bildungsangebote es in der Region gibt, aber auch, wie diese genutzt werden können. Die Anlaufstelle besteht aus folgenden Dienstleistungen: a) einem Service-Büro als ständiger Einrichtung, das Informationen und Ressourcen zur Nutzung Neuer Medien zur Verfügung stellt in der Nutzung neuer Methoden qualifiziert das Netzwerk koordiniert b) einer Projektschmiede, in der neue Entwicklungen der Netz werkpartner initiiert werden; Ziel sind dabei neue innovative Projekte c) den Geschäftsfeldern, in denen Projekte und Aufträge im Netzwerk erprobt und umgesetzt werden. Hierzu gehören u. a. ein interaktiver Wissens-Krimi, die mediale Umsetzung des Ge sundheitsnetztes Saar, praxisbezogenes Lernen und Lehren auf den Gebieten Technik, Betriebswirtschaft und Sprachen. In der Vertiefungsphase werden Selbstlernzentren an drei Standorten – Saarbrücken, Merzig und St. Ingbert – aufgebaut. Im Schwerpunkt geht es darum, Infrastrukturen und Beglei tungsangebote für Selbstlernen in regionalspezifischen Kontex ten zu erproben. Die Lernende Region arbeitet zudem im Rahmen kommu naler Kooperationen mit dem Stadtverband Saarbrücken, der Kreisstadt Merzig und der Mittelstadt St. Ingbert daran, das Le benslange Lernen als Querschnittsaufgabe in unterschiedliche kommunale Strukturen zu implementieren (siehe auch S. 106). Wer Y Zu den Netzwerkpartnern gehören Schulen, Hochschu len, öffentliche und private Weiterbildungseinrichtungen, kom munale Einrichtungen, Kammern, Unternehmen und Gewerk schaften. Die Projektleitung liegt beim Deutschen Forschungs zentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) Wo Y DFKI GmbH Stuhlsatzenhausweg 3 | 66123 Saarbrücken Telefon 06 81 | 3 02-6 48 10 www.saarlernnetz.de Sachsen Lernende Region „Bildungsforum Südwestsachsen“ Was Y Die Lernende Region „Bildungsforum Südwestsachsen“ fördert das generationsübergreifende Lernen und führt Ange bote der politischen, allgemeinen, kulturellen und beruflichen Bildung im Rahmen des Lebenslangen Lernens zusammen. Schwerpunkte: Etablierung einer neuen Lehr- und Lernkul tur, das Erreichen von Bildungsfernen, der bildungs-, bereichs und generationenübergreifende Ansatz sowie die enge Verknüp fung von Bildung und Kultur. Während der Durchführungsphase wurden Angebote in den Teilbereichen Information und Beratung sowie Konzepte und Bildungsangebote zum Lebenslangen Lernen, Lernförde rung für Menschen mit besonderen Bedarfen, Nachwuchs-/ Kreativitätsentwicklung und grenzüberschreitende Bildungs kooperation umgesetzt. In der Vertiefungsphase wurde am Standort Chemnitz ein praxis- und handlungsorientiertes Informations-, Lern- und Be gegnungszentrum aufgebaut, das für jede und jeden die Mög lichkeit schafft, einfach und komfortabel auf Bildungsinforma tionen zuzugreifen sowie selbständig und entsprechend den eigenen Interessen zu lernen. Der thematische Fokus der Lern- angebote liegt auf den Bereichen Technik und Naturwissenschaf ten. Ergänzend zu den stationären Lernbereichen Info- und Me diathek, Experimentierbereich sowie Trainings- und Veranstal tungsbereich gibt es den Future Truck und die Experimentier box als mobile aufsuchende Bildungsangebote. Wer Y Zu den Netzwerkpartnern gehören schulische und außerschulische Einrichtungen, Einrichtungen und Ämter der Kommune in der Bildung, der Beschäftigungsförderung, im sozialen Bereich und in der Wirtschaftsförderung, die regionale Arbeitsagentur/Arbeitsgemeinschaft, regionale Vertretungen der Wirtschaft u. a. Die Netzwerkleitung hat die Technische Universität Chemnitz. Wo Y Technische Universität Chemnitz Kreativzentrum TU Chemnitz – CreativeCenter Reichenhainer Straße 70 | 09126 Chemnitz Telefon 03 71 | 5 31-2 38 80 E-Mail [email protected] www.tu-chemnitz.de/mb/ccc/ Kurzporträts LERNENDE REGIONEN 88 Sachsen Lernende Euroregion Neisse-Nisa-Nysa – PONTES Was Y PONTES (lat. Brücken) ist ein bildungsbereichs- und trä gerübergreifendes grenzüberschreitendes Bildungsnetzwerk in der deutsch-polnisch-tschechischen Euroregion Neisse-Nisa-Nysa. Die Grenzregion bietet in ihrer europäischen Dimension einzigartige Potenziale als Lernort, insbesondere für die Ent wicklung von Euregiokompetenzen. Diese Potenziale für eine erfolgreiche Regionalentwicklung nutzbar zu machen und die Euroregion zu einem modernen grenzüberschreitenden Bil dungsstandort zu entwickeln, der den hier beheimateten Men schen neue Zukunftsperspektiven eröffnet, ist Grundanliegen der PONTES-Netzwerkarbeit. Ausgehend von den Besonderheiten der Grenzregion, initiie ren und realisieren die Netzwerkpartner dazu innovative Pro jekte in den Handlungsfeldern „Euroregionales Bildungsmarke ting“, „Nachbarschaft und Sprache“, „Lernen bewegt Unterneh men“, „Lernort Grenzregion“, „Lernen im bürgerschaftlichen Engagement“ und „Chancengerechtigkeit in der Bildung“. Der Produkt- und Dienstleistungskatalog umfasst ca. 100 neu ent wickelte Angebote zur Förderung des Lebenslangen Lernens in den Rubriken Fort- und Weiterbildung, Lehr- und Lernma terialien, E-Learning, Bildungsmarketing und Publikationen. Zusätzlich bestehen im Rahmen der Vertiefungsphase kom munale Kooperationen mit den beiden in unmittelbarer Grenz nähe befindlichen Landkreisen und der Stadt Görlitz (siehe auch S. 105). Wer Y Im PONTES-Netzwerk engagieren sich derzeit ca. 300 Einrichtungen und Akteure aus allen Bildungsbereichen – von Kindertagesstätten über Schulen, Aus- und Weiterbildungsein richtungen und regionalen Hochschulen bis hin zu Einrich tungen aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Kultur, Vereinen und Verbänden – und aus allen drei Nachbarländern. Das Netzwerk management liegt beim Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal (IBZ). Wo Y -Agentur c/o Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal St. Marienthal 10 | 02899 Ostritz Telefon 03 58 23 | 7 72 52 E-Mail [email protected] www.pontes-pontes.de Sachsen Lernende Region Leipzig Was Y Kerngedanke ist es, das Lebenslange Lernen im Umfeld der Bürgerinnen und Bürger in unterschiedlichen Lebenslagen und Problemfeldern erlebbar zu machen und dazu ein Netzwerk von Experten zu nutzen, die im Bildungs- und Beschäftigungs bereich für unterschiedlichste Bevölkerungsgruppen mit einer Vielzahl von Angeboten wirksam werden. Dabei sollen Bildung und Lernen dazu befähigen, sich neuen und fordernden Situa tionen und Aufgaben im Beruf, bei Arbeitssuche, auf dem Weg zur Ausbildung, im Ehrenamt, im Ruhestand, in der Vorberei tung auf die Selbstständigkeit oder in Vorbereitung auf die Ar beitsaufnahme usw. erfolgreich zu stellen. Der Arbeitsschwer punkt unseres Netzwerkes liegt in Fortsetzung der Durchfüh rungsphase in der Entwicklung und Erprobung von Bildungs beratungsangeboten sowie der Weiterentwicklung von Bildungs beratungsagenturen (hier: i-Punkten), angelagert an bereits be stehende und in der Region nachhaltig wirksame Strukturen, welche in der Breite wirksam werden und den Bürgerinnen und Bürgern des Regierungsbezirks Leipzig nutzen. Dabei soll ins- besondere die Transparenz und Bündelung der Vielzahl unter schiedlichster Bildungsangebote verstärkt werden. Wer Y Das Netzwerk besteht aus Akteuren aus dem Bildungs und Beschäftigungsbereich, welche als assoziierte Partner und Experten die Aktivitäten in den unterschiedlichen Problemfel dern durchführen und davon partizipieren. Die strategische Leitung hat seit dem Frühjahr 2001 ein Beirat inne, welcher aus dem Regierungspräsidenten, Vertretern der Universität Leipzig, der Kammern, der Arbeitsagentur, der Volkshochschule, dem DGB und des VSBI besteht und ehrenamtlich auch die Vertie fungsphase begleitet. Wo Y Netzwerkbüro des Berufsbildungsvereins Leipzig (BBV) Kohlenstr. 30 | 04107 Leipzig Telefon 03 41| 9 63 95 12 E-Mail [email protected] www.leipzig-lernt.de LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 89 Sachsen Lernende Region Zwickau Was Y Die Region Zwickau steht vor der komplexen Situation, dass Firmen ihren Bedarf an Facharbeitern und Ingenieuren trotz hoher Arbeitslosigkeit nicht vor Ort decken können und mit gro ßem Aufwand Arbeitskräfte aus anderen Regionen suchen. Dieses Problem wird durch hohe Abwanderung besonders Qualifizierter verschärft. Ziel ist es daher, Anreize in der Region zu bieten, um gut Ausgebildete in ihrer Heimat zu halten, denn Wissen wird von den Akteuren der Lernenden Region Zwickau als entschei dende Größe für die regionale Entwicklung verstanden. Insofern stellt die Thematik Fachkräfteentwicklung die große Klammer für die vielseitigen Aktivitäten der Partner des Kooperationsverbundes dar. Ausgehend von den unterschied lichen Lebensphasen, hat die Lernende Region Zwickau vier Ar beitsschwerpunkte identifiziert, zu denen die Partner, in Bildungstischen (BT) organisiert, die vielfältigen Aktionen zur Unterstützung Lebenslangen Lernens umsetzen. Diese vier Berei che sind: Fort- und Weiterbildung von Erwerbstätigen (BT 1), passgenaue Qualifizierung für Stellensuchende (BT 2), Unterstüt zung von Ausbildung mit IT (BT 3) sowie Kooperationen zwi schen Schule/Hochschule und Arbeitsleben (BT 4). In der Vertiefungsphase widmet sich die Lernende Region dem Aufbau eines berufspraktischen Lernzentrums, das als zen trale Anlaufstelle für selbstorganisiertes Lernen in Zwickau fun gieren soll. Geplant sind Workshopräume, eine Wissenswerk statt sowie ein Computerlernstudio. Wer Y Die Lernende Region verbindet in ihrem Netzwerk über 43 operative sowie ca. 20 strategische Partner, die an der Umsetzung der in den Bildungstischen entwickelten Mikropro jekte mitwirken. Die Akteure sind Bildungsträger, öffentliche Einrichtungen, Unternehmen und Bürger. Das zentrale Netzwerkmanagement dieser Akteure übernimmt mit der Vertiefungsphase 2007 die STZ gGmbH von der SAQ mbH. Wo Y STZ gGmbH Sächsisches Technologie Zentrum gGmbH für Bildung und Innovation Das Lernstudio – praktisch mehr Wissen Audistraße 9 | 08058 Zwickau Telefon 03 75 | 3 32 24 39 E-Mail [email protected] www.lernen-in-zwickau.de Sachsen-Anhalt Lernende Region Wernigerode Was Y Kerngedanke: Aufbau einer regionalen Informations und Beratungsstruktur sowie einer Qualifizierungs-, Bildungs- und Lerninfrastruktur zur Förderung der Persönlichkeitsentwicklung, Handlungs- und Beschäftigungsfähigkeit der Menschen. Die zentralen Anliegen und Projekte: Vernetzung aller Bildungsanbieter für eine transparente Bildungsstruktur in der Region Aufbau eines Beratungs- und Informationszentrums für Weiterbildungsfragen in der Region gemeinsame Neuentwicklung und Bereitstellung von Bil dungsmodulen und -strukturen zur Orientierung und Qua lifizierung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, KMU Erstellung einer virtuellen Bildungsplattform für die Region Sicherung der Bildungsqualität (Querschnittsaufgabe) aktive Öffentlichkeitsarbeit für den Bildungssektor (Quer schnittsaufgabe) regionales Netzwerk „Life is my Future“ für Kinder und Ju gendliche (Gesundheits- und Gewaltprävention, aktive ÖA) regionales Netzwerk „Wernigerode AG“ für KMU Kinderuniversität Seniorenakademie. Wer Y Netzwerkakteure: Landkreis Wernigerode, Stadt Wer nigerode, Amt für Wirtschaftsförderung, Handwerkskammer, IHK Magdeburg, Jugend- und Sozialamt, Schulamt Halberstadt, Hochschule Harz, Internationaler Bund. Netzwerkleitung: VHS Harz gGmbH Wo Y Volkshochschule Harz gGmbH Heiligegeiststr. 8 | 06484 Quedlinburg Telefon 0 39 43 | 69 15-13 (Standort Werningerode) E-Mail [email protected] www.lr-wr.de Kurzporträts LERNENDE REGIONEN 90 Sachsen-Anhalt Lernende Region Sachsen-Anhalt Süd – MIA Was Y Die MIA-Region ist wesentlich durch einen industriellen Wirtschaftsraum geprägt. Es wurde eine strategisch ausgerichtete Netzwerkstruktur entwickelt, die zur Verbesserung der Qualität von Bildungsan geboten und zur Erhöhung der Beteiligung aller Bevölkerungs gruppen beiträgt. In der Durchführungsphase werden z. B. mit innovativen Lernmethoden Jugendliche darin unterstützt, den Übergang zwischen den verschiedenen Bildungsphasen, zwi schen Arbeit und Bildung bestmöglich zu bewältigen. Hierzu werden z. B. in den Ferien Praktikawochen mit Schü lerinnen und Schülern zur Berufsorientierung sowie Qualifizie rungen für das begleitende Lehr- und Ausbildungspersonal sowie ausbildungsbegleitende und -unterstützende Maßnahmen zur Stabilisierung Bildungsbenachteiligter in der ersten Ausbildungs phase durchgeführt. Das Netzwerk entwickelt in der Vertiefungsphase ein systema tisches Übergangsmanagement und neue Kooperationsformen zur Erschließung von Ausbildungs- und Beschäftigungspoten zialen mit folgenden ausgewählten Aktivitäten: Vermittlung des Berufswahl-SIEGEL in Sachsen-Anhalt zur Standardisierung der Berufswahlorientierung an Schulen Begleitende und unterstützende Maßnahmen für eine ziel gruppenorientierte und branchenspezifische Berufswahl orientierung Seminare für Lehr- und Ausbildungspersonal Akquise betrieblicher Ausbildungsplätze und ausbildungs vorbereitende Trainings für benachteiligte Jugendliche. Wer Y Im Netzwerk wirken mit: Kammern, Arbeitgeberver bände, Unternehmen, Gewerkschaften, Bildungsträger, Kommu nen, Arbeitsagenturen, Eltern- und Schülervertretungen, Schu len, Institut für Lehrerfortbildung, Ministerien, Universitäten. Die Netzwerkleitung hat die Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH. Wo Y Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH Magdeburger Straße 23 | 06112 Halle Telefon 03 45 | 2 17 68 10 E-Mail [email protected] www.projekt-mia.de Sachsen-Anhalt Lernende Region Altmark-Salzwedel – VerA Was Y Das Netzwerk VerA steht für die Neugestaltung einer „Lernkultur für alle“ im dünn besiedelten Raum durch die Ein führung moderner Bildungsmedien und -methoden. Nutzer, Entwickler und Anbieter von Blended-Learning-Bildungsange boten wurden in einen kooperativen Lernprozess eingebunden, der eine umfassende Kompetenzentwicklung in Schulen, Unter nehmen, Politik und Verwaltung der Altmark einleitete. Aufgabenschwerpunkte waren in der Durchführungsphase der kooperative Aufbau einer barrierefreien und dynamischen Lernplattform für verschiedenste, insbesondere bildungsferne Bevölkerungsschichten sowie die Entwicklung von Bildungsin halten mit regionalem Bezug. In der Vertiefungsphase werden eine Bildungsberatungs agentur aufgebaut und Modelle für aufsuchende/mobile Bil dungsberatung entwickelt. Im Zuge der Projektumsetzung ist es gelungen, das Thema Bildung im Allgemeinen und das Lebenslange Lernen im Beson deren als eigenständigen Schwerpunkt im integrierten länd lichen Entwicklungskonzept der Altmark (iLEK) zu verankern. Somit ist sichergestellt, dass erstmalig und sicher verstetigt Maß- nahmen ergriffen wurden/werden, um das Bildungsniveau nach haltig anzuheben, gerade auch bildungsfernen Schichten der Be völkerung einen Zugang zur Bildung zu eröffnen, einen Beitrag zur Reduzierung der Abwanderungsbewegung vor allem junger Frauen zu leisten und – nicht zuletzt – dem absehbaren/prog nostizierten Fachkräftemangel in der Region vorzubeugen. Wer Y VerA setzt sich aus insgesamt 42 Akteuren (am Aus bildungs-/Arbeitsmarkt agierenden Wirtschafts- und Sozial partnern der Region) zusammen. Wo Y EBB InnoKomp GmbH Arneburger Straße 24 | 39576 Stendal Telefon 0 39 31 | 68 19 50 E-Mail [email protected] www.lernende-region-altmark.de LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 91 Sachsen-Anhalt Lernende Region Südliches Sachsen-Anhalt Was Y Mit der Lernenden Region Südliches Sachsen-Anhalt hat sich ein Netzwerk etabliert, dessen Akteure neben konven tioneller Bildungsvermittlung auf neue Möglichkeiten des Zu ganges zu Aus- und Weiterbildungsangeboten für die Bürger der Region setzen. Das in der Durchführungsphase entwickelte und erprobte Regionale Medienzentrum bietet hierfür die be sten Voraussetzungen. Die Vertiefungsphase beschreitet neue Wege, die zu einer systematischen Einbeziehung von KMU in Prozesse des Lebens langen Lernens führt. Mit und für KMU werden bedarfsspezifi sche Bildungsdienstleistungen entwickelt, die eine zeitgemäße Personalentwicklung ermöglichen und das Lebenslange Lernen fest in den Unternehmen etabliert. Im neu entstandenen Landkreis Mansfeld-Südharz, dem Kerngebiet der Lernenden Region, wird das Lebenslange Lernen in den kommunalen Handlungsfeldern umgesetzt. Die Lernende Region arbeitet zudem in einer weiterführen den kommunalen Kooperation mit dem Landkreis Mansfeld-Süd harz zusammen (siehe auch S. 105). Wer Y Kleine und mittlere Unternehmen der Region, deren Dachverbände und -organisationen, Bildungsanbieter sowie Vertreter der öffentlichen Verwaltung, der Wirtschaftsförde rung verpflichtete Partner engagieren sich im Netzwerk. Die Projektleitung liegt in den Händen des Technologie- und Grün derzentrums „Mansfelder Land“ GmbH in Eisleben. Wo Y Technologie- und Gründerzentrum „Mansfelder Land“ GmbH Bahnhofsring 14 | 06295 Lutherstadt Eisleben Telefon 0 34 75 | 7 45 80 E-Mail [email protected] www.tgz-lr.de Sachsen-Anhalt Lernende Region Dessau-Anhalt-Wittenberg – Agora des Lernens Was Y Kernanliegen ist der Aufbau einer regionalen Bil dungs- und Lern(beratungs)infrastruktur zur Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und Handlungsfähigkeit der Men schen und zur Verbesserung ihrer Beschäftigungsfähigkeit in für die Region zukunftsträchtigen Wirtschaftszweigen. Beispielhafte Angebote während der Durchführungsphase waren Rekultivierung und Nutzung von Gärten als Veranstal tungsorte, passgenaue Weiterbildungsangebote für Fachar beiter und Ingenieure sowie bedarfsgerechte Weiterbildung im Bereich Tourismus. Die Geschäftsstelle übernimmt in der Vertiefungsphase alle Aufgaben aus dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit für das Netzwerk, bietet Fachtagungen im Kontext des lebenslangen Lernens an, betreibt ein Bildungsportal und ein Beratungs netznetzwerk, dessen Kern drei Bildungsberatungsstellen – B-Punkte – in Dessau, Köthen und Bernburg sind. Wer Y Dem Netzwerk gehören Bildungsträger, Schulen, Volkshochschulen, Unternehmen, Akteure des Arbeitsmarktes, Kammern, Wirtschaftsförderungsgesellschaften, Arbeitgeber verbände, Wirtschaftsjunioren und die Gewerkschaften an. Das Netzwerk ist unter dem Dach des Kollegs für Manage ment und Gestaltung nachhaltiger Entwicklung gGmbH in Dessau angesiedelt. Wo Y Kolleg für Management und Gestaltung nachhaltiger Entwicklung gGmbH Humperdinckstraße 16 | 06844 Dessau Telefon 03 40 | 2 20 59 90 E-Mail [email protected] www.agora-des-lernens.de Kurzporträts LERNENDE REGIONEN 92 Schleswig-Holstein Lernende Region Neumünster Was Y Bildung ist der Schlüssel zur Zukunft einer leistungs starken Region. Das Hauptziel des Netzwerkes ist die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Region Neumünster und Mittel holstein durch Erhöhung der Lernbereitschaft, Verbesserung der Lernprozesse und Lernerfolge bei Unternehmen sowie bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Als weitere Ziele ste hen die Stärkung der Wirtschaftskraft, die Steigerung der An siedlungsattraktivität, die planerische Standortentwicklung sowie die allgemeine Attraktivität und Lebensqualität der Stadt Neumünster im Fokus. Angestrebt wird weiter die Optimierung der bestehenden Kommunikation zwischen Bildungseinrichtun gen in Neumünster. Das Netzwerk will die Anpassungsprozesse der Region, der Unternehmen und ihrer Arbeitnehmerinnen/ Arbeitnehmer mit den global(isiert)en Herausforderungen von heute und morgen in Einklang bringen. In der Vertiefungsphase entwickelt das Netzwerk Sensibili sierungsinstrumente und individuelle Beratungsmaßnahmen für KMU zu innovativen Personalentwicklungskonzepten sowie ein modulares Qualifizierungskonzept für Weiterbildungsver antwortliche in Unternehmen. Wer Y Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH mit den Partnern: Ausbildungsverbund Neumünster, ver.di-Forum Nord e.V., Steuerungsgruppe und Beirat mit Vertreterinnen und Ver treter der Sozialpartner, Bildungsträger, Beratungsstellen, Schulen, beruflichen Schulen, Gewerkschaften und Arbeits agentur. Wo Y Wirtschaftsagentur Neumünster GmbH Memellandstr. 2 | 24537 Neumünster Telefon 0 43 21 | 6 90 02 19 E-Mail [email protected] www.lernendes-nms.de Schleswig-Holstein Lernende Region Norderstedt Was Y Norderstedt lernt e.V. fördert die Bildungszusammen arbeit mit dem Ziel, Lebensqualität in Norderstedt zu erhalten und zu verbessern. Wir gehen davon aus, dass soziale Kom petenzen und die Dokumentation von Kenntnissen und Fähig keiten sowie eine Begleitung während der Berufsfindungsphase die Ausbildungschancen bzw. Chancen auf einen beruflichen Wiedereinstieg erhöhen. Erprobte Konzepte in den Übergangs bereichen Schule – Ausbildung – Beschäftigung und Wieder einstieg werden unter besonderer Berücksichtigung der Ziel gruppe Migranten in der Vertiefungsphase weiterentwickelt und in Portfolios für Multiplikatoren nutzbar gemacht. Die Portfolios enthalten Konzepte für Bildungsberatung, Kom petenzanalyse und ProfilPASS, den generationsübergreifen den PC- und Handy-Workshop „Jugend lehrt – Jugend er-klärt“ und den multimedialen Schülerworkshop „Mein Job – Mein Weg“ zur Berufsorientierung. Ergänzt wird das Angebot durch den Praktikantenatlas www.praktikum-norderstedt.de. In früheren Programmphasen entwickelte Angebote, z. B. für bildungsbenachteiligte und für arbeitssuchende Frauen, das Bildungsfernsehen „Norderstedtlernt-TV“, das Bildungsportal www.norderstedt-lernt.de, werden weitergeführt. Wer Y Im Netzwerk engagieren sich über 50 Bildungsträger, Schulen, Betriebe, Beratungsinstitutionen, Initiativen sowie in teressierte Norderstedter Bürgerinnen und Bürger. Wo Y Norderstedt lernt e.V. Rathausallee 50 | 22846 Norderstedt Telefon 0 40 | 5 35 95-9 46 und -9 56 E-Mail [email protected] www.norderstedt-lernt.de LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 93 Schleswig-Holstein Lernende Region Lübeck Was Y Das übergreifende Ziel ist die effiziente Beratung und Vermittlung von Angebot und Nachfrage im Bereich Weiter bildung. Angeboten werden: Kurzberatung für konkrete (An-)Fragen, Bildungslaufbahnberatung, Berufswegeplanung, ProfilPASS-/ Kompetenzberatung, Fördermittelberatung, PE-Beratung für eine Steigerung der Bildungsbeteiligung und Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit in der Region. Am Lübecker Weiterbildungstelefon werden Beratungen unter einer kostenfreien Servicenummer angeboten. Wir betreiben innovatives, offensives Bildungsmarketing in einem sehr großen Netzwerk aller regional wichtigen Akteure. Weiterbildung und Bildungsberatung verstehen wir als Standort faktor und bedeutendes regionales strukturpolitisches Element. Wer Y Im Rahmen des Verbundes sind 87 private regionale Anbieter aktiv tätig. Weiterhin sind die wichtigsten regionalen Multiplikatoren, wie IHK, HWK, Agentur für Arbeit und ARGE Lübeck, DGB, in diesem Netzwerk engagiert. Die Netzwerklei tung hat die Wirtschaftsförderung LÜBECK GmbH. Wo Y Wirtschaftsförderung LÜBECK GmbH Projektbereich Weiterbildung Falkenstraße 11 | 23564 Lübeck Telefon 04 51 / 7 06 55 41 E-Mail [email protected] Lübecker Weiterbildungstelefon 08 00 | 5 56 05 55 (kostenlose Servicenummer) www.weiterbildung-luebeck.de Thüringen Lernende Region Ilm-Kreis Was Y Das Netzwerk implementiert erfolgreich die Strategie zur Verwirklichung Lebenslangen Lernens im Ilm-Kreis. Die Bil dungsbeteiligung der Menschen – unabhängig von Alter und ihrer sozialen Herkunft – soll langfristig durch die vielseitige und zunehmend bedarfsorientierte Angebotsstruktur erhöht werden, was einen Beitrag zur Förderung der Lernwegplanung, Berufsorientierung, Beschäftigungsfähigkeit und zur Erweite rung der Handlungsspielräume der Menschen in ihrer Lebens gestaltung leistet. In der Durchführungsphase wurden innovative Modelle für selbstgesteuertes Lernen in den Schwerpunkten „Beratung und Bildung für Persönlichkeits- und Unternehmensentwicklung“ sowie „Technik, Umwelt, Medien“ entwickelt und erprobt, die in der Vertiefungsphase in Lernzentren in Arnstadt, Ilmenau und Erfurt weiterentwickelt und umgesetzt werden. Dabei kommen pädagogisch-didaktische Konzepte für Selbstlern systeme für folgende Kompetenzbereiche zum Einsatz: Medien, (Fremd-)Sprachen, Bildung für nachhaltige Entwicklung/Um weltbildung. Das Angebot ist eingebettet in eine individuelle Lernberatung und -begleitung. Wer Y Im Rahmen der Netzwerkarbeit haben sich Koopera tionen zwischen allgemeinbildenden, berufsorientierenden und weiterführenden Schulen, Bildungsanbietern, Unterneh men, Arbeitsverwaltung, der Wirtschaftsförderung, den Kam mern, Kommunen, Sozialpartnern, Agenda-21-Projekten, Lehrenden und Lernenden entwickelt. Mehr als 30 regionale Bildungsträger, Vereine und Behörden sind gegenwärtig Part ner im Netzwerk. Die Netzwerkleitung liegt bei Arbeit und Leben Thüringen e.V. Wo Y Arbeit und Leben Thüringen e.V. Projekt Lernende Region Ilm-Kreis Windthorststr. 43 a | 99096 Erfurt Telefon 03 61 | 56 57 30 E-Mail [email protected] www.lernregion.net Kurzporträts LERNENDE REGIONEN 94 Thüringen Lernende Region Jena/Saale-Holzland-Kreis Was Y Durch die Entwicklung eines integrierten Dienstleis tungsangebotes innerhalb eines Bildungsnetzwerkes von vielen regionalen Akteuren soll im Übergang Schule – Ausbildung – Beschäftigung im Jena/Saale-Holzland-Kreis insbesondere er reicht werden, die Quote von Bildungsabbrechern deutlich zu senken. Darüber hinaus soll die Bildungsbeteiligung von Ju gendlichen verbessert, eine auf individuellen Stärken beru hende Berufsorientierung ermöglicht und die Transparenz von Bildungsanbietern, Maßnahmen, Fördermöglichkeiten und kon kreten Inhalten erhöht werden. Besondere Bedeutung kommt dabei der Vernetzung und gegenseitigen Abstimmung von Bil dungsberatung und Bildungsangebot sowie der Vereinheitli chung von qualitativen Standards zu. In der Vertiefungsphase werden gezielt Instrumente des Übergangsmanagements weiterentwickelt: Verschiedene Instru mente zur Kompetenzbilanzierung, Modelle zur Bewältigung von Bildungsabbrüchen, zur Berufsorientierung, zum Erschlie ßen neuer Lernformen und zur Förderung individueller Stärken und Talente (regionale und virtuelle Tandems, Schnuppertage in der Wirtschaft, Come-together/Lernfest). Aus der Netzwerkarbeit hervorgegangen sind Empfehlun gen für den Masterplan Jena/Saale-Holzland, die Weiterentwick lung und der Ausbau von Patenschaften zwischen Unterneh men und Schulen zur Unterstützung der Initiative Schule – Wirtschaft des hiesigen Landrates, die Veröffentlichung von Good Practice im Abschlussbericht als Voraussetzung für Multi plikation in der Region und Transfer in andere Regionen. Wer Y Neben den Kernpartnern Verein zur Regionalförde rung von Forschung, Innovation und Technologie für die Struk turentwicklung (ReFIT e.V.), der Überbetrieblichen Ausbildungs gesellschaft gGmbH Jena (ÜAG gGmbH), dem Verein Ländliche Kerne e.V., dem Institut Bildungsmanagement Nausitz GmbH (IfBm), der Gesellschaft zur Förderung von Innovationen und Arbeitsorientierter Bildung mbH (GIAB) wird das Bildungsnetz werk von weiteren Bildungsträgern, Arbeitsämtern, Kammern, Schulämtern, Jugendämtern sowie Vertretern der Wirtschaft unterstützt. Die Projektleitung liegt bei ReFIT e.V. Wo Y ReFIT e.V. Jena Ernst-Haeckel-Platz 5/6 | 07745 Jena Telefon 0 36 41 | 22 71 10 E-Mail [email protected] www.jenregionet.de Thüringen Lernende Region „Zwischen Rennsteig und Rhön“ Was Y Anliegen ist es, die Vernetzung vorhandener und die Erarbeitung neuer, am Qualifikationsbedarf der regionalen Wirtschaft sowie der Bevölkerung der Region insgesamt orien tierter Bildungskonzepte zu realisieren, die mit der Ausprägung von sozialer, personeller und medialer Kompetenz verbunden sind. Ein weiteres Ziel ist es, in die bereits gut gestaltete Bil dungslandschaft der Region mit ihren vielfältigen Angeboten neue Ideen einzubringen und die Kräfte zu bündeln. Zur Umsetzung dieses anspruchsvollen Vorhabens werden in den Bereichen „Modulare Qualifizierungsmodelle zur Steige rung der Beschäftigungsfähigkeit im regionalen Tourismus sektor“, Modellschule „Berufsorientierung“ und „Aus- und Weiterbildung in ausgewählten technischen Fachrichtungen“ vielfältige Vorhaben und Aktivitäten realisiert. Ziel ist es, der Wirtschaft und den Bürgern der Region ver besserte und jedermann zugängliche Bildungsmöglichkeiten zu offerieren. Zu diesem Zweck werden bestehende und funktionie rende regionale Netzwerke in diesen Prozess aktiv einbezogen. Wer Y Im Netzwerk engagieren sich 73 Verbände, Kommu nen, Kammern und Bildungsakteure. Die Netzwerkleitung liegt beim Moderne Berufe für Europa/Südthüringen e.V. Wo Y Ausbildungsverbund „Moderne Berufe für Europa/Südthüringen e.V.“ Würzburger Straße 3 | 98529 Suhl Telefon 0 36 81 | 80 21 52 E-Mail [email protected] www.lernende-region-thueringen.de LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 95 Thüringen Lernende Region Saalfeld-Rudolstadt – Zukunft Saalebogen Was Y Kerngedanke der Lernenden Region „Zukunft Saale bogen“ ist es, mit beispielhafter Netzwerkarbeit die Bildungs übergänge von Jugendlichen und jungen Erwachsenen an entscheidenden Schnittstellen im Leben zu begleiten und zu unterstützen. Mit diesem Kerngedanken leistet die Lernende Region einen Beitrag zur Etablierung des LLL in der Region. Seit der Durchführungsphase unterstützt sie wirkungsvoll Un ternehmen und weitere regionale Akteure wie Kammern, Ar beitsverwaltung und Verbände bei der zukünftig wichtigen Frage der Sicherung des Fachkräftebedarfes. Weitere Schwer punkte sind die Motivation bildungsferner Gruppen, Bildungs marketing und Verknüpfung von Schule und Wirtschaft. Arbeitsschwerpunkte in der Vertiefungsphase sind das Über gangsmanagement von Jugendlichen und jungen Erwachsenen (bis 32 Jahre) an den Übergängen Schule Y Ausbildung, Ausbil dung Y Beruf sowie (am Übergang) Y beruflicher Wiederein stieg. In der Region Saalfeld-Rudolstadt ist das Bildungsnetzwerk ein wichtiger Bestandteil effizienter regionaler Strukturen. Der Flächenkreis mit ländlicher Ausprägung verfügt über eine stel lenweise nicht optimal ausgebaute Infrastruktur (ÖPNV); hier ist es wichtig, dass alle Beteiligten gemeinsam wirken und leichte Zugänge zu Bildungsberatungs- und Bildungsangeboten bieten. Wer Y Das Netzwerk der Lernenden Region „Zukunft Saale bogen“ setzt sich aus Akteuren zusammen aus der Wirtschaft, den Kommunen, den Kammern und Verbänden sowie den ARGEn und der Agentur für Arbeit. Die Netzwerkleitung liegt bei der Bildungszentrum Saalfeld GmbH. Wo Y Agenturbüro der Lernenden Region „Zukunft Saalebogen“ Schwarzburger Chaussee 12 | 07407 Rudolstadt Telefon 0 36 72 | 82 38 70 E-Mail [email protected] www.immer-lernen.de Thüringen Lernende Region Wartburgregion Was Y Das Netzwerk will als zentrale Anlaufstelle der Region für alle Fragen des Lebenslangen Lernens die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Attraktivität der Region erhöhen und sichern. In der Durchführungsphase entwickelte das Netzwerk Kon zepte und Maßnahmen zur Berufs- und Arbeitsweltvorbereitung für lernbehinderte und verhaltensauffällige Schülerinnen und Schüler sowie zur Stärkung von Eltern und Jugendlichen, um sie auf die Herausforderung des Lebenslangen Lernens vorzuberei ten, und zur Ermittlung des regionalen Fachkräftebedarfs. In der Vertiefungsphase entwickelt die Lernende Region eine Bildungs- und Beratungsagentur mit dem Ziel, insbeson dere kleine und mittlere Unternehmen der Region innovations und wettbewerbsfähiger zu machen und durch den Aufbau um fassender integrativer Dienstleistungen zu stärken. Im Zentrum der Beratungsarbeit stehen die Ausschöpfung und Entwicklung personaler Ressourcen und die effiziente Nutzung neuer Tech nologien durch die Umsetzung des Lebenslangen Lernens. Im Blickpunkt steht dabei die Fachkräfteentwicklung. Die Bildungsberatungsagentur unterstützt Unternehmen bei der Bil dung von Unternehmensnetzwerken, um dem regionalen Fach kräftemangel durch die Umsetzung des Lebenslangen Lernens zu begegnen. Als regionaler Dienstleister im Bereich Personalmanagement arbeitet das KompetenzCentrum IQB (Innovation, Qualifizie rung, Beschäftigung) mit Unternehmen, Kommunen sowie Ex perten und regionalen Arbeitsmarktakteuren zusammen und trägt dazu bei, Kompetenzen in der Region zu bündeln, ein schlägige Projekte zu multiplizieren und insgesamt den Standort Wartburgregion für Unternehmen attraktiver zu machen. Wer Y Das Netzwerk setzt sich aus den folgenden Akteuren zusammen: automotive Thüringen e.V., BMW-Fahrzeugtechnik Eisenach GmbH, Hirschvogel Eisenach GmbH, Landratsamt Wartburgkreis, Robert Bosch Fahrzeugelektrik GmbH, Staatliche Studienakademie Thüringen-Berufsakademie Eisenach, Stadtver waltung Eisenach, tbz-Technologie- und Berufsbildungszentrum Eisenach gGmbH, Wirtschaftsförderung der Stadt Eisenach im Gründer- und Innovationszentrum, Projektleitung: BWE – Bildungswerk Eisenach GmbH. Wo Y Bildungswerk Eisenach GmbH Am Goldberg 2 | 99817 Eisenach Telefon 0 36 91 | 62 11 93 E-Mail [email protected] www.bw-eisenach.de Kurzporträts LERNENDE REGIONEN 96 Kurzporträts aller länderübergreifenden Netzwerke Bayern/Baden-Württemberg Lernende Region Schwäbisch Hall – Ansbach Was Y Ziel ist die Sicherung und Erhöhung der Beschäfti gungsfähigkeit in der ländlich geprägten Region. Dazu gehören vor allem die Sensibiliserung zum Lebenslangen Lernen und die Förderung der Hochschulbildungsmöglichkeiten in der Region. Das Netzwerk der Lernenden Region Schwäbisch Hall-Ansbach arbeitet dabei grenzüberschreitend zur Überwindung der „Infor mationsgrenze“ zwischen Bayern und Baden-Württemberg. Neben den bereits entwickelten Projekten für fachfremd unterrichtende Lehrer (MUT), Schüler (Come and SeE – Schüler erleben Energie), Fach- und Führungskräfte (i-pro) sowie Wieder einsteigerInnen (Frauen in Technikberufe) liegt der Schwer punkt in der Vertiefungsphase vor allem im Bereich der Weiter bildung in KMU. Die Region profitiert dabei vor allem durch die bundeslandüberschreitende Zusammenarbeit der Institu tionen. Wer Y Das Netzwerk der Lernenden Region Schwäbisch Hall – Ansbach besteht aus öffentlichen und privaten Bildungsträgern, Kammern, Verbänden, Schul- und Arbeitsämtern, Fachhoch schulen sowie KMU aus beiden Landkreisen. Die Projektleitung liegt bei der Wirtschaftsförderungsgesell schaft des Landkreises Schwäbisch Hall mbH. Wo Y Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Schwäbisch Hall Haller Str. 29/1 | 74549 Wolpertshausen Telefon 0 79 04 | 94 12 66 E-Mail [email protected] www.lernenderegion.net Bayern/Baden-Württemberg Lernende Region Bodensee Was Y Das Ziel der Lernenden Region Bodensee ist es, das Wissen und die Kompetenzen rund um Bildung und Lernen zu bündeln und allen Menschen in der Region zugänglich zu machen, um das Lebenslange Lernen der Menschen in jedem Lebensalter zu unterstützen. Die Erhöhung der Transparenz der vorhandenen Bildungsangebote ist ebenso Ziel wie die Bereitstellung von Informationen über neueste Entwicklungen im Bildungsbereich. Innovative und vernetzte Bildungsbera tungsangebote unterstützen diese Ziele und tragen zur Erleich terung des Lernens bei. Beispielhafte Angebote während der Durchführungsphase waren die Entwicklung und Erprobung eines Unterstützungs und Begleitungssystems für den Übergang Schule – Ausbil dung/Beruf, Einführung eines „Quali-Passes“ und der Aufbau von l-Punkten. In der Vertiefungsophase bietet die Lernende Region fol gende Informations- und Beratungsangebote an: Beratung von Bildungseinrichtungen und KMU Weiterbildungen für Bildungsberaterinnen und Berater Informationsstellen für Fragen zu Lernen und Bildung (30 L-Punkt Informationsstellen) individuelle Beratungsangebote (L-Punkt Beratungszentren). Die Lernende Region arbeitet zudem in einer weiterführenden Kooperation mit der Stadt Konstanz, der Stadt Lindau und dem Landkreis Bodenseekreis zusammen (siehe auch S. 102). Wer Y Die Lernende Region Bodensee wird getragen vom LernSee e.V., in dem sich Bildungsakteure aus zwei Bundeslän dern (Bayern und Baden-Württemberg) und drei Landkreisen – Bodenseekreis, Landkreis Konstanz und Landkreis Lindau – zu sammengeschlossen haben. Der Vereinssitz liegt in Konstanz. Über die Vereinsmitglieder hinaus beteiligen sich zahlreiche Partner am Netzwerk. Wo Y Kostenfreie Servicenummer 08 00-lernsee 5 37 67 33 Lernsee e.V. Katzgasse 7 | 78462 Konstanz Telefon 0 75 31 | 3 65 90-12 E-Mail [email protected] www.lernsee.de LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 97 Berlin/Brandenburg Lernende Region Berlin-Brandenburg – LNBB Was Y Hauptanliegen des länderübergreifenden Bildungs netzwerks ist der Aufbau einer neuen Infrastruktur für Lebens langes Lernen in Berlin und Brandenburg. Übergreifendes Ziel des Vorhabens ist die Erhöhung der Bildungsbeteiligung und damit die Herstellung bzw. Verbesserung der Handlungs- und Beschäftigungsfähigkeit von Personen mit erhöhtem Integrati onsbedarf, insbesondere benachteiligter und/oder bildungsfer ner Jugendlicher und älterer Menschen. In der Durchführungsphase wurden LernLäden in Pankow, Neukölln und Königs Wusterhausen eröffnet. In der Vertiefungs phase wird ergänzend hierzu eine mobile, aufsuchender Bil dungsberatungsansatz entwickelt und erprobt. Die Arbeitsschwerpunkte der mobilen Bildungsberatung sind u. a.: Förderung der Zusammenarbeit und Durchlässigkeit zwi schen Schule und beruflicher Ausbildung Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit Abbau von Benachteiligungen Mobilisierung bildungsferner Gruppen. Ein Ergebnis der Arbeiten wird eine Dokumentation in Form eines Handlungsleitfadens sein, der es Außenstehenden, z. B. Multiplikatoren/-innen, dem Qualitätsmanagement in der Bil dung oder Beschäftigungsbündnissen, ermöglicht, die gewon nenen Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Ferner über nimmt die mobile Bildungsberatung eine Lotsenfunktion im Kiez, indem sie bereits vorhandene Angebote untereinander vernetzt. Wer Y Die Projektkoordination liegt beim LernNetz BerlinBrandenburg (LNBB) e.V. Über 40 Partner wie z. B. Kommunen, Senatsverwaltungen, JobCenter/Arge, Agenturen für Arbeit, VHS und Verbände aus den vier Regionen am Ostkreuz, Neukölln und Pankow sowie am Ostkreuz und im brandenburgischen Königs Wusterhausen. Wo Y Die LernLäden und somit auch die mobile Bildungsbe ratung finden Sie in den Berliner Bezirken Neukölln und Pan kow sowie im brandenburgischen Königs Wusterhausen. LernNetz Berlin-Brandenburg e.V. Oranienburger Str. 65 | 10117 Berlin Telefon 030 | 28 40 92 19 E-Mail [email protected] www.LNBB.de Brandenburg/Sachsen Lernende Region Elbe-Elster – Regionales Lernforum Was Y Das Regionale Lernform trägt dazu bei, die gegenwär Wer Y Das Netzwerk umfasst Schulen, Private Bildungsein tigen Disparitäten auf dem Arbeitsmarkt abzubauen und den zukünftige Fachkräftebedarf der Wirtschaft sowie stärker kultu relle und berufliche Bildung miteinander zu verzahnen und so die Persönlichkeitsentwicklung und die Handlungskompetenz des Einzelnen zu verbessern. Seit der Durchführungsphase arbeitet das Netzwerk an nut zerorientierten Kooperationen zwischen Bildung und Wirtschaft sowie an der Integration neuer Lehr- und Lernmethoden. Das Netzwerk versteht sich in erster Linie als Plattform für verschiedene Akteure in der Region. Folgende Aufgaben werden für die Zukunft als vordergründig angesehen: Herstellung von Transparenz über Aktivitäten in den Regionen Wissen über Best (Good) Practice vermitteln Realisierung von Bildungsberatung für verschiedene Ziel gruppen sowie mobile Bildungsberatung im Rahmen der Vertiefungsphase. richtungen, Berufsschulen, Hoch- und Fachschulen, Unterneh men, Beratungseinrichtungen, Vertreter der Landkreise, Wirt schaftsförderer und Arbeitsagenturen aus den drei Landkreisen Riesa-Großenhain-Meissen, Elbe-Elster und Oberspree-Lausitz. Die Netzwerkleitung liegt beim Verein Lernende Region ElbeElster. Wo Y Regionales Lernforum im Wirtschaftsraum zwischen Elbe und Elster Elsterstraße 1b | 014910 Elsterwerda Telefon 0 35 33| 40 34 E-Mail [email protected] www.lernforum-elbe-elster.de Kurzporträts LERNENDE REGIONEN 98 Hamburg/Niedersachsen Lernende Region Hamburg-Harburg – Harburger LernWelten Was Y In der Durchführungsphase wurden Modelle für interkulturelle Bildungsmodule, für einen Bachelor-Abschluss im Handwerk und für den Bereich Bildungsberatung ent wickelt und erprobt. In der Vertiefungsphase erhalten kleine und mittlere Unter nehmen (KMU) in der Region einen zentralen Ansprechpartner für betriebsspezifische Aus- und Weiterbildung. Durch aufsu chende Beratung und im Dialog mit den Unternehmen analysie ren wir ihre Kompetenzen und Potenziale. Unsere Beraterinnen und Berater wirken für die Unternehmen als Bildungsmanager. Sie erarbeiten Angebote für den sichtbar gewordenen Lernbe darf, die auf den Terminplan und die Bedarfe des Unterneh mens zugeschnitten sind. Sie schöpfen dabei aus einem regio nalen Expertenpool. Unter dem Motto „Gemeinsam aktiv sein für Unternehmen“ werden Bildungsanbieter in der Region wei ter vernetzt, um den KMU adäquate Fortbildungsangebote zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich kooperieren die Harburger LernWelten im Rahmen der Vertiefung mit dem Bezirksamt Harburg (siehe auch S. 102). Wer Y Die Akteure des Netzwerks kommen aus Bildungsun ternehmen, Verbänden, Wirtschafts- und Sozialraumförderern, Kammern, Freiberuflern, Projekten und Initiativen der Jugend hilfe, der Gender-Förderung und der Forschung, Technologie transferförderern, Ausbildungs- und Beschäftigungsträgern so wie Interessenvertretungen von Migrantinnen und Migranten. Die Netzwerkleitung liegt bei der Handwerkskammer Hamburg. Wo Y Handwerkskammer Hamburg Harburger LernWelten Zum Handwerkszentrum 1 | 21079 Hamburg Telefon 0 40 | 3 59 05-8 40 E-Mail [email protected] www.halewe.de Hamburg/Niedersachsen/Schleswig-Holstein Lernende Metropolregion Hamburg Was Y In der Durchführungsphase hat die Lernende Region u. a. folgende Aktivitäten umgesetzt: Öffentlichkeitsarbeit für Lebenslanges Lernen, „Flexible Qualitätsentwicklung“ in Bil dungseinrichtungen, Weiterbildungsdatenbank, Bildungsmesse „EDU 21“, Unternehmensplanspiel zur Berufsorientierung sowie telefonische Bildungsberatung. In der Vertiefungsphase liegt der thematische Schwerpunkt in der Ausweitung der Aktivitäten im Bereich Bildungsberatung. Ob telefonisch, persönlich oder online, die „lernende metro polregion hamburg“ unterstützt Bildungsinteressierte mit Infor mationen, individuellen Beratungen und Qualifizierungen in folgenden Schwerpunkten: Strategieberatung: Persönliche Beratung in beruflichen Entscheidungs- und Entwicklungsprozessen Persönliche Beratung mit dem ProfilPASS Bildungsanschluss: Telefonische Bildungsberatung Informations- und Großveranstaltungen wie „Perspektiv. Öffner“ und „Einstieg in Fahrtrichtung Bildung“ Qualifizierung für Arbeitnehmervertreter/-innen zum „Betrieblichen Bildungslotsen“ Workshopreihe für Bildungsträger, die kleine und mittlere Unternehmen als neue Zielgruppe gewinnen möchten. Stadt und Region profitieren von der Förderung des Lebens langen Lernens durch viele Angebote, mit denen der Erhalt der individuellen Fachkompetenz und Beschäftigungsfähigkeit im Wirtschaftsraum der Metropolregion sichergestellt wird. Wer Y Die Gesamtkoordination liegt bei der Volkshoch schule Pinneberg e.V.; weitere Netzwerkpartner sind Weiter bildung Hamburg e.V. und Arbeit und Leben Niedersachsen e.V., rund 300 Partner in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen wie DGB, Arbeitsagenturen, Kammern, Bil dungs- und Beratungseinrichtungen. Wo Y VHS der Stadt Pinneberg e.V. Projektbüro | Mühlenstraße 2 | 25421 Pinneberg Telefon 0 41 01 | 80 89-0 E-Mail: [email protected] Bildungshotline (Mo–Do von 10–16 Uhr) 0180 | 5 57 74 00 (0,14€ /Min.) www.lernende-metropole.info LERNENDE REGIONEN Kurzporträts 99 Hessen/Bayern Lernende Region main-kinzig+spessart Was Y Das Netzwerk der Lernenden Region main-kinzig+ spessart ist ein „Nukleus“ innovativer Bildungsentwicklung. Im Netzwerk treffen Partner zusammen, die gemeinsam Maßnah men zur Förderung des Lebenslangen Lernens entwickeln und umsetzen. Ziel ist es, die Menschen in der Region zum Lebens langen Lernen zu motivieren. Die Geschäftsstelle der LernendenRegion main-kinzig+spes sart stellt den Netzwerkpartnern zu diesem Zweck folgende Bil dungsdienstleistungen und Produkte bereit, u. a.: 1. Veranstaltungsmanagement Lernwelten – Bildungsmesse und Wissensfest Forum für Bildung 2. www.bildungsportal-main-kinzig-spessart.de Angebotsdatenbank/Anbieterdatenbank Last-Minute-Börse für Bildungsangebote Seminarraumbörse 3. Qualitätsentwicklung und Bildungsberatung Weiterbildung Bildungsberatung & Kompetenzentwicklung 4. Übergangsmanagement im Rahmen der Vertiefungsphase Moderation und Koordination der Übergänge Kindertages stätte – Grundschule sowie Schule – Ausbildung/Studium. Wer Y Im Netzwerk haben sich Institutionen aus Bildung, Weiterbildung, Wirtschaft, Regionalentwicklung und Verwal tung zusammengeschlossen. Die Netzwerkleitung erfolgt durch die Geschäftsstelle der Lernenden Region und durch den Beirat des Netzwerks. Der Standort der Geschäftsstelle ist in Hanau unter dem Dach der Gesellschaft für Wirtschaftskunde e.V. Wo Y Lernende Region main-kinzig+spessart c/o Gesellschaft für Wirtschaftskunde e.V. Altstraße 24 | 63450 Hanau Telefon 0 61 81 | 9 52 92-1 53 E-Mail [email protected] www.bpmks.de Schleswig-Holstein/Niedersachsen/Mecklenburg-Vorpommern Lernende Region Drei-Länder-Eck – LernNetzWerk Was Y Das Netzwerk fördert das Lebenslange Lernen in den schleswig-holsteinischen Kreisen Stormarn und Herzogtum Lau enburg mit einem Fokus auf zwei Bereichen: interkulturelle Bil dung in der Arbeitswelt und an allgemeinbildenden Schulen und Bildung und Arbeit für sozial Benachteiligte. Beratung, Information und die Integration von Bildungsmo dulen in Arbeitsprozesse und das „normale“ Schulleben stehen dabei im Vordergrund der Arbeit. Gegründet wurden spezielle „Lehr- und Lernbetriebe“, in deren laufende Arbeit zielgruppen bezogene Bildungsmodule integriert sind. Besonders intensiv ge staltete sich die Arbeit im interkulturellen Lehr- und Lernbetrieb. Aus der Arbeit heraus wurde das Zentrum für Interkultu relle Bildung und Arbeit (ZIB) e.V. gegründet, das die interkul turelle Arbeit und Forschung weiter betreibt und die erfolg reiche Arbeit mit am Markt operierenden Lehr- und Lernbetrie ben fortsetzt. Ebenfalls aus dem LernNetzWerk Drei-Länder-Eck hervorgegangen ist der regionale Weiterbildungsverbund Stor marn-Herzogtum Lauenburg, der die intensive Beratungs-, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit im Bereich der Erwach senenbildung übernommen hat. Ein besonderes Augenmerk der Weiterbildungsaktivierung liegt auch im Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen. Vor allem in der Nachqualifizierung von Arbeitnehmern und Arbeitslosen sowie von speziellen Fachkräften werden Poten ziale gesehen, die die Wirtschaftskraft und die Qualität des Standorts Schleswig-Holstein stärken. Wer Y Weiterbildungsverbund Stormarn-Herzogtum Lauenburg, Zentrum für Interkulturelle Bildung und Arbeit e.V., Fraueninitiative e.V. Lauenburg Projektleitung: Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft Stormarn (BQS) mbH. Wo Y Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft Stormarn (BQS) mbH Industriestr. 19 | 23843 Bad Oldesloe Telefon 0 45 31| 18 15 21 www.drei-laender-eck.net 100 Kommunale Kooperationen mit Lernenden Regionen LERNENDE REGIONEN Kommunale Kooperationen mit Lernenden Regionen Die „Kommunalen Kooperationen mit Lernenden Regionen“ sind ein besonderer Förderbereich der zweiten Vertiefungs phase im Programm. Mit der hierbei angestrebten vertiefenden Einbindung kommunaler Akteure wird der Erfahrung aus mehr als sechs Jahren Programmlaufzeit Rechnung getragen, dass re gionale Bildungsnetzwerke insbesondere dann erfolgreich sein können, wenn die Kommune die Umsetzung des Lebenslangen Lernens als starker Partner im Netzwerk aktiv mitgestaltet. Die Kommunen, die für diese vertiefende Arbeit in den Netz werken gewonnen werden konnten, waren in allen Fällen bereits vorher Partner der Netzwerke der Lernenden Regionen. Mit der zusätzlichen Förderung haben sich die Kommunen zum Ziel ge setzt, in enger Kooperation mit der jeweiligen Lernenden Region, modellhafte, kommunale Handlungskonzepte zur regionalen Verwirklichung des Lebenslangen Lernens zu entwickeln und zum Teil in ersten Schritten umzusetzen. Dabei kommt es dar auf an, dass neben den einschlägigen bildungsbezogenen Res sorts auch die benachbarten, bildungsrelevanten Ressorts der Kommunen — Kultur, Stadtteil- und Quartiersentwicklung, So ziales, Wirtschaftsförderung u. a. — aktiv einbezogen werden. Baden-Württemberg Lernende Region Bodensee Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung und Erpro bung eines Handlungskonzeptes, das die regionale Bildungs angebotsstruktur durch eine Vernetzung kommunaler Ressorts verbessert und eine Verknüpfung sowie Optimierung von Ak tivitäten im Bereich des Lebenslangen Lernens für unterschied liche Zielgruppen unterstützt. Stadt Konstanz – Dezernat II – Amt für Schulen, Bildung, Wissenschaft Untere Laube 24 | 78462 Konstanz Telefon 0 75 31 | 9 00-9 01 E-Mail [email protected] Baden-Württemberg Lernende Region Bodensee Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung und Erpro Seit April 2007 werden 30 Kommunen mit ganz unterschied lichen, an den Innovationen der Lernenden Regionen und der unterschiedlichen regionalen Ausgangslagen orientierten, res sortübergreifenden Schwerpunktsetzungen bis zum 30. Septem ber 2008 gefördert. In fünf Fällen (Lernende Region Bodensee, Lernende Region Emscher-Lippe, Lernende Region SaarLernNetz, Lernende Region PONTES, Lernende Region Schwandorf) werden mehrere Kommunen pro Lernender Region gefördert. In der folgenden Übersicht sind, geordnet nach Ländern, alle kommunalen Vorhaben in Zuordnung zur jeweiligen Ler nenden Region mit ihren spezifischen Entwicklungsschwer punkten dargestellt. bung einer kommunalen Handlungsstrategie zur Förderung der Bildungs- und Ausbildungschancen von Kindern und Ju gendlichen. Koordinierung der beteiligten Akteure innerhalb der kreisweiten Initiative „0 Prozent Jugendarbeitslosigkeit im Bodenseekreis“. Landkreis Bodenseekreis – Sozialdezernat Albrechtstr. 77 | 88041 Friedrichshafen Telefon 0 75 41 | 2 04-57 13 E-Mail [email protected] Bayern Lernende Region Bodensee Entwicklungsschwerpunkte Y Einrichtung einer kom munalen Ansprechstelle für Bildungsanbieter, um Angebote zu vermitteln, zu koordinieren und beim Start neuer Projekte zu helfen; Vernetzung bestehender lokaler Initiativen mit kommu nalen Aktivitäten. Stadt Lindau Bregenzer Str. 4–12 | 88107 Lindau Telefon 0 83 82 | 27 74 815 E-Mail [email protected] LERNENDE REGIONEN Kommunale Kooperationen mit Lernenden Regionen 101 Bayern Bayern Lernende Region Cham Lernende Region Schwandorf Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung eines Port Entwicklungsschwerpunkte Y Ressortübergreifendes folios ressortübergreifender Bildungsdienstleistungen zur Kom petenzentwicklung in verschiedenen kommunalen Handlungs feldern. Bildungsberatung und modulare Bildungsangebote „Lernen auf dem Land“ im kommunalen Handlungsfeld Touris mus/Wirtschaftsförderung und „Energie – Lernweg“ im kom munalen Handlungsfeld Stadtmarkting/Kulturangelegenheiten. Handlungskonzept, das die Zusammenarbeit mit den kommu nalen Einrichtungen stärkt in den Bereichen Übergang Haupt schule – Berufsschule, aktive Einbeziehung von Kindergarten personal und Elternbeirat sowie von Personal der Landkreisund Gemeindeverwaltung in eine niedrigschwellige Beratung zum Lebenslangen Lernen. Stadt Waldmünchen Postfach 1263 | 93446 Waldmünchen Telefon 09 97 | 23 07-12 E-Mail [email protected] Landkreis Schwandorf Postfach 15 49 | 92406 Schwandorf Telefon 0 94 31 | 4 71-2 08 E-Mail [email protected] Bayern Bayern Lernende Region Dachau Lernende Region Schwandorf Entwicklungsschwerpunkte Y Förderung der Durch Entwicklungsschwerpunkte Y Bereichsübergreifende, lässigkeit zwischen den Bildungsbereichen durch ein ressort übergreifendes Handlungskonzept zur Verzahnung von allge meiner, politischer, kultureller und beruflicher Bildung, zur Zusammenarbeit der Bereiche Bildung, Beschäftigung, Arbeits markt und Wirtschaftsförderung, zur Verbesserung der Be schäftigungsfähigkeit. bedarfsorientierte Handlungskonzepte zur Verbesserung des Le benslangen Lernens in kommunalen Handlungsfeldern sowie zur Verbesserung der Zusammenarbeit von Kommunen und kommunalen Einrichtungen im Städtedreieck Burglengenfeld, Maxhütte-Haidhof, Teublitz mit der Lernenden Region Schwan dorf unter besonderer Berücksichtigung der Zielgruppe. Aufbau einer ehrenamtlichen kommunalen Seniorenberatung. Gemeinde Vierkirchen Schulweg 1 | 85256 Vierkirchen Telefon 0 81 39 | 9314 29 E-Mail [email protected] Volkshochschule im Städtedreieck e.V. Bahnhofstr. 44 | 93142 Maxhütte-Haidhof Telefon 0 94 71 | 3 00 65 E-Mail [email protected] Bayern Bayern Lernende Region Nürnberg-Fürth Lernende Region Tölzer Land Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung eines inte grierten dienststellenübergreifenden Konzeptes für ein kom munales Haus des Lebenslangen Lernens in der Nürnberger Südstadt. Stadt Nürnberg – Kulturreferat – Bildungszentrum 90317 Nürnberg Telefon 09 11 | 2 31 54 90 E-Mail [email protected] Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung und Erpro bung eines Handlungskonzeptes zur Verankerung des Lebens langen Lernens in der kommunalen Politik und Verwaltung; Einführung einer Rabattkarte für Beratungs- und Bildungsange bote; Ergänzungen und Verbesserungen von Angeboten in den Bereichen Kultur/Integration und Beruf/Familie. Stadt Geretsried – Stadtjugendpflege Karl-Lederer-Platz 1 | 82538 Geretsried Telefon 0 81 71 | 62 98-61 E-Mail [email protected] 102 Kommunale Kooperationen mit Lernenden Regionen LERNENDE REGIONEN Berlin Bremen Lernende Region Marzahn-Hellersdorf Lernende Region Bremen/Bremerhaven Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung einer kom Entwicklungsschwerpunkte Y Ziel des Vorhabens ist munalen Strategie für Lebenslanges Lernen unter besonderer Berücksichtigung der Bürgerämter mit den Schwerpunkten: Ein bindung von bestehenden Lernangeboten in die Arbeitsstruk turen der Bürgerämter sowie ihre Bereitstellung für Bürgerin nen und Bürger, Entwicklung von Formen der aktiven Einbe ziehung relevanter kommunaler Akteure in die Umsetzung der Strategie für Lebenslanges Lernen in den kommunalen Arbeits bereichen durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst. die Verankerung des Lebenslangen Lernens in kommunalen Handlungsfeldern durch die Entwicklung von Beteiligungs und Gestaltungskompetenz sowohl bei wichtigen kommunalen Akteuren als auch bei verschiedenen Zielgruppen für Lebens langes Lernen. Der aktive Einbezug kommunaler Institutionen und der Aufbau eines kommunalen Kompetenzzentrums bil den neben der Beteiligung von Jugendlichen und ansiedlungs interessierten Bürgen die Arbeitsschwerpunkte. Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin – Freie Hansestadt Bremen – Ortsamt Mitte/Östliche Vorstadt Amt für Bürgerdienste Alice-Salomon-Platz 3 | 12591Berlin Telefon 0 30 | 9 02 93-28 27 E-Mail [email protected] Am Dobben 91 | 28203 Bremen Telefon 04 21 | 3 61-20 47 E-Mail [email protected] Hamburg Brandenburg Lernende Region Uckermark Harburger LernWelten Entwicklungsschwerpunkte Y Verankerung des Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung und Erpro bung eines Handlungskonzeptes zur Integration der kommuna len Akteure in das Netzwerk der Lernenden Region Uckermark; Durchführung von gemeinsamen Aktivitäten zur Unterstützung des Erfahrungsaustausches; Weiterentwicklung der regionalen Bildungsinfrastruktur. Landkreis Uckermark – Schulverwaltungs- und Kulturamt c/o Kreisvolkshochschule Brüssower Allee 48 | 17291Prenzlau Telefon 0 39 84 | 80 85 33 E-Mail [email protected] Lebenslangen Lernens in kommunalen Handlungsfeldern, unter anderem der Quartiersentwicklung durch die Entwick lung und Erprobung eines ressortübergreifenden Handlungs konzepts, Einrichtung eines Runden Tisches mit Vertretern aus den Bereichen Verwaltung, Politik, Wirtschaft, Bildung und Kultur sowie Durchführung von öffentlichkeitswirksamen Kam pagnen und Optimierung der Bildungsmesse der Harburger Lernwelt. Freie und Hansestadt Hamburg – Bezirksamt Harburg – Dezernat Soziales, Jugend und Gesundheit – Fachamt für Sozialraummanagement Harburger Rathauspassage 2 | 21073 Hamburg Telefon 0 40 | 4 28 71-2018 E-Mail [email protected] LERNENDE REGIONEN Kommunale Kooperationen mit Lernenden Regionen 103 Hamburg Niedersachsen Lernende Region Billenetz Lernende Region Oldenburger Land Entwicklungsschwerpunkte Y Erarbeitung eines kom Entwicklungsschwerpunkte Y Einrichtung einer munalen Handlungskonzeptes „Bildung und Lebenslanges Ler nen“, um Strukturen für Bildung bereichsübergreifend auszubau en, eine Kultur der Kooperation zwischen den relevanten Akteu ren zu etablieren und unter dem direkten Einbezug der Lernen den Region Billenetz hinsichtlich des Lebenslangen Lernens eine Stadtentwicklung auf verbessertem Niveau zu gewährleisten. landkreisweiten Koordinationsgruppe für bildungsbereichs übergreifende Planung; Bildungsbedarfserhebungen, Einrich tung von lokalen Bildungsbüros, exemplarische Pilotprojekte im Handlungsfeld „Medienkompetenz“, Entwicklung einer Zukunftsstrategie für Bildung im Landkreis. Freie und Hansestadt Hamburg – Bezirksamt Hamburg-Mitte – Jugendamt – Region II Postfach 10 22 20 | 20015 Hamburg Telefon 0 40 | 4 28 54-75 49 E-Mail [email protected] Kreisvolkshochschule Wesermarsch GmbH Postplatz 1 | 26919 Brake Telefon 0 47 31 | 94 97-18 E-Mail [email protected] Niedersachsen Hessen Lernende Region Osnabrück Lernende Region Offenbach Entwicklungsschwerpunkte Y Ressortübergreifende Entwicklungsschwerpunkte Y Erarbeitung eines loka len Handlungsprogramms, mit dem die Qualität und Quantität von Bildungsangeboten verbessert, Defizite in den institutio nellen Angeboten identifiziert, Möglichkeiten der Aufstiegs fortbildung geschaffen und eine neue Lernkultur etabliert werden sollen. Stadt Offenbach – Volkshochschule und Amt für Arbeitsförderung, Statistik und Integration 63061Offenbach Telefon 0 69 | 24 45 01-2 00 E-Mail [email protected] Vernetzung kommunaler Akteure bei der Beratung, Begleitung und Qualifizierung von allen am Bildungsprozess Beteiligten mit dem Ziel, vor allem Kindern und Jugendlichen eine besse re Teilhabe am gesellschaftlichen, sozialen und beruflichen Leben zu ermöglichen. Samtgemeinde Bersenbrück – Fachdienst 1: Bildung, Ordnung und Soziales Lindenstr. 2 | 49593 Bersenbrück Telefon 0 54 39 | 94 02-218 E-Mail [email protected] Nordrhein-Westfalen Hessen Lernende Region Emscher-Lippe Lernende Region Rheingau-Taunus Entwicklungsschwerpunkte Y Aufbau eines kom Entwicklungsschwerpunkte Y Aufbau eines kommuna len Bildungsbüros zur Umsetzung des Lebenslangen Lernens; Sensibilisierung, Einbindung und Vernetzung der kommunalen Ressorts für Lebenslanges Lernen (Arbeitsgruppen, Praxisleitfä den usw.); Einbindung des Konzepts in die Regionalentwicklung. Stadt Geisenheim Projektbüro im Kulturtreff „Die Scheune“ Beinstraße 11 | 65366 Geisenheim Telefon 0 67 22 | 7 01-116 E-Mail [email protected] munalen Bildungsbüros; Erweiterung des kommunalen Bil dungsservers; Modellhafte Initiierung und Erprobung von bedarfsorientierten Handlungskonzepten zur Umsetzung des Lebenslangen Lernens für alle Bildungsübergänge mit dem Schwerpunkt „Übergang Schule – Beruf“. Stadt Gelsenkirchen – Referat Schule Florastr. 26–28 | 45879 Gelsenkirchen Telefon 02 09 | 1 69-91 55 E-Mail [email protected] 104 Kommunale Kooperationen mit Lernenden Regionen LERNENDE REGIONEN Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Lernende Region Emscher-Lippe Lernende Region Mainz – Bingen Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung eines Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung eines kom kommunalen Handlungskonzeptes zur Stärkung der Bedeu tung der Naturwissenschaften in allen Bildungsbereichen u. a. durch Veranstaltungen, Workshops, Kurse und Fort bildungen zu naturwissenschaftlichen Themen sowie den Ausbau der Hertener Kinderuniversität. munalen Handlungskonzeptes zur Verbesserung des Zugangs zu Bildungs- und Beratungsangeboten; Ausbau von Angeboten und Vernetzung mit zentralen kommunalen Akteuren und deren Aktivitäten aus dem Bildungsbereich; Aufbau eines „Binger Netzwerkes für Bildung“. Stadt Herten – FB Bildung – Außerschulische Bildung – Volkshochschule Resser Weg 1 | 45699 Herten Telefon 0 23 66 | 30 35 16 Stadt Bingen am Rhein – Bildungskoordination Rochusallee 2 | 55411 Bingen Telefon 0 67 21 | 1 84- 4 43 E-Mail [email protected] E-Mail [email protected] Saarland Nordrhein-Westfalen Lernende Region Köln Lernende Region SaarLernNetz Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung einer kom Entwicklungsschwerpunkte Y Verbesserung der Zu sammenarbeit von Kommune und Lernender Region durch eine Stärken-/Schwächen-Analyse der bereits vorhandenen Schnittstellen; Entwicklung ressortübergreifender kommunaler Initiativen in Ämtern, zu denen noch keine engen Arbeitsbe ziehungen bestehen. Stadt Köln – Amt für Weiterbildung Im Mediapark 7 | 50670 Köln Telefon 02 21 | 22 13 36 06 E-Mail [email protected] munalen Handlungsstrategie für Lebenslanges Lernen in der Gebietskörperschaft unter besonderer Berücksichtigung der Zielgruppen: arbeitslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Jugendliche sowie Senioren und Migranten. Volkshochschule Regionalverband Saarbrücken Altes Rathaus am Schloßplatz | 66119 Saarbrücken Telefon 06 81 | 5 06-43 40 E-Mail [email protected] Saarland Nordrhein-Westfalen Lernende Region SaarLernNetz Lernende Region Kreis Borken Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung einer kom Entwicklungsschwerpunkte Y Aufbau einer kom munalen Handlungsstrategie für Lebenslanges Lernen in der Kreisstadt unter besonderer Berücksichtigung der Zielgruppe Jugendliche unter 24 Jahre und Bildungsferne. munalen Koordinierungsstelle „Brücke Schule – Beruf“; Entwicklung einer regionalen Bildungsberichterstattung; Etablierung eines zielgruppenübergreifenden Bildungsportals für den Themenbereich Bildung und Lebenslanges Lernen; modellhafte Umsetzung einer Medienwerkstatt „Medien kompetenz und Ehrenamt“. Kreis Borken Burloer Str. 93 | 46325 Borken Telefon 0 28 61 | 82 13 55 E-Mail [email protected] Kreisstadt Merzig – Amt für Bildung, Soziales und Sport Brauerstr. 5 | 66663 Merzig Telefon 0 68 61 | 85-0 E-Mail [email protected] LERNENDE REGIONEN Kommunale Kooperationen mit Lernenden Regionen 105 Saarland Sachsen Lernende Region SaarLernNetz Lernende Region PONTES Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung und Entwicklungsschwerpunkte Y EUregiokompetenzent Verankerung eines integrativen Gesamtkonzeptes für eine kommunale Bildungsplanung für Lebenslanges Lernen in der Mittelstadt St. Ingbert. wicklung – Entwicklung der trinationalen (deutsch-tschechisch polnischen) Region an der Neiße durch Bildung – Förderung der Nachbarsprachen und der kulturellen Kompetenz in allen Bildungsbereichen. Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für den Kreistag des neuen Landkreises Görlitz in ressort- und landkreisübergreifenden thematischen Werkstätten in enger Zusammenarbeit mit den benachbarten Projekten und der PONTES-Agentur. Stadt St. Ingbert – Volkshochschule Am Markt 12 | 66386 St. Ingbert Telefon 0 68 94 | 3 87 95-12 E-Mail [email protected] Sachsen Lernende Region PONTES Entwicklungsschwerpunkte Y Chancengerechtigkeit in der Umsetzung des Lebenslangen Lernens – Verbesserung der Angebotsstrukturen; Stärkung selbstbestimmter Nachfrage; Optimierung der Rahmenbedingungen für Lebenslanges Ler nen. Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für den Kreistag des neuen Landkreises Görlitz in ressort- und landkreisübergrei fenden thematischen Werkstätten in enger Zusammenarbeit mit den benachbarten Projekten und der PONTES-Agentur. Landkreis Löbau-Zittau – Behinderten- und Gleichstellungsbeauftragte Hochwaldstr. 29 | 02763 Zittau Telefon 0 35 83 | 72 14 20 E-Mail [email protected] Sachsen Lernende Region PONTES Entwicklungsschwerpunkte Y Standortfaktor Medien kompetenz – Verbesserung der Angebotsstrukturen; Stärkung selbstbestimmter Nachfrage; Optimierung von Rahmenbedin gungen; Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für den Kreis tag des neuen Landkreises Görlitz in ressort- und landkreisüber greifenden thematischen Werkstätten in enger Zusammenarbeit mit den benachbarten Projekten und der PONTES-Agentur. Kreisfreie Stadt Görlitz – Stadtverwaltung Schul-, Sport- und Sozialamt Untermarkt 6–8 | 02826 Görlitz Telefon 0 35 81 | 67 17 41 E-Mail [email protected] Niederschlesischer Oberlausitzkreis – Schulverwaltungs-, Kultur- und Sportamt Robert-Koch-Str. 1 | 02906 Niesky Telefon 0 35 88 | 28 53 90 E-Mail [email protected] Sachsen-Anhalt Lernende Region Südliches Sachsen-Anhalt Entwicklungsschwerpunkte Y Entwicklung und Er probung eines kommunalen Handlungskonzeptes, in dem die relevanten Akteure aus den unterschiedlichen Ressorts und Bildungsbereichen als Multiplikatoren aktiv in die Umsetzung des Lebenslangen Lernens einbezogen werden. Landkreis Mansfeld-Südharz – Amt für Schulverwaltung, Kultur und Sport Rudolf-Breitscheid-Str. 20–22 | 06526 Sangerhausen Telefon 0 34 75 | 66-1101 E-Mail [email protected] Impressum Herausgeber Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Referat 321 Lebenslanges Lernen 53170 Bonn Bestellungen schriftlich an den Herausgeber Postfach 30 02 35 53182 Bonn oder per Tel.: 01805 - 262 302 Fax: 01805 - 262 303 (0,14 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz) E-Mail: [email protected] Internet: http://www.bmbf.de Redaktion Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (PT-DLR) Heinrich-Konen-Str. 1 53227 Bonn [email protected] www.lernende-regionen.info www.pt-dlr.de Autoren/Autorin Dieter Gnahs (S. 20–25, 32–37, 40–41, 46–49, 56–57) Petra Böttcher, PT-DLR (S. 6–9, 30–31) Hannes Barske, PT-DLR (S. 26–9, 4–29, 38–39, 44–45, 50–55, 58–59) Rudolf Tippelt (S.10–11) Christoph Emminghaus (S. 10–11) Die Informationen zu den einzelnen Vorhaben des Programms „Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken“ basieren auf den Angaben der Zuwendungsempfänger. Sie dienen der Einführung und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Gestaltung Christiane Zay, Bielefeld Druckerei J. Fink Druckerei, Ostfildern Gedruckt auf Recyclingpapier Bildnachweis Michael Seidler, Hamburg PT-DLR und Projektnehmer im Rahmen des Programms Bonn, Berlin 2008 Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unentgeltlich ab gegeben. Sie ist nicht zum gewerblichen Vertrieb bestimmt. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerberinnen/Wahlwer bern oder Wahlhelferinnen/Wahlhelfern während eines Wahl kampfes zum Zweck der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen sowie für Wahlen zum Europäischen Parlament. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveran staltungen und an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informa tionen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Unabhängig davon, wann, auf welchem Weg und in welcher An zahl diese Schrift der Empfängerin/dem Empfänger zugegangen ist, darf sie auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Bundesregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken Programmdarstellung