Naturheilkunde für Katzen

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Naturheilkunde für Katzen
GESUNDHEIT Naturheilkunde
Naturheilkunde
für Katzen
Nur jeder 20. Schweizer Tierarzt setzt bei der Behandlung seiner
vierbeinigen Patienten auf die Komplementärmedizin. Dabei hat diese
einige komplementärmedizinische Massnahmen vor.
Text: Petra Horat Gutmann
Foto: Prisma
eine Vielzahl von bewährten, nebenwirkungsfreien Therapien und
Heilmitteln anzubieten. Das Natürlich stellt am Beispiel der Hauskatze
Naturheilkunde GESUNDHEIT
W
as kann ich tun, damit meine
Katze bis ins hohe Alter gesund bleibt?», fragen sich
viele Katzenhalterinnen und
-halter, die ihrem Liebling mehr bieten
wollen als einen Napf Futter und ein Dach
über dem Kopf. Ihr Anliegen berührt ein
grundlegendes Prinzip der Naturheilkunde:
Wer lange gesund und munter bleiben
will, muss sich frühzeitig darum bemühen.
Diese Erkenntnis lässt sich auch auf die
Hauskatze übertragen. Die sinnvollste Vorsorgemedizin wäre in diesem Fall eine
Umgebung, in der die Katze ihren natürlichen Bedürfnissen folgend uneingeschränkt forschen, sich bewegen und möglichst artgerecht ernähren kann.
Wo Mensch und Katze in einer Lebensgemeinschaft zusammenfinden, sind Toleranz, Einfühlungsvermögen und eine gewisse Hingabe unumgänglich. «Jede Katze
ist eine einzigartige Persönlichkeit. Um ihre
Eigenheiten zu verstehen, muss man sie
genau beobachten», meint die Tierpsychologin Rosemarie Schär, die in ihrer Praxis
immer wieder feststellt, dass viele Katzenhalter ihre Haustiere schlechter kennen als
den eigenen Computer. Entsprechend gross
ist die Zahl von Katzenhaltern, die sich
wundern, warum ihr vierbeiniger Mitbewohner häufig krank ist oder eingeleitete
Therapieversuche nicht richtig greifen.
Fettliebende Fleischfresser
Neben viel Bewegung, Aufmerksamkeit,
Liebe und einer Umgebung, die ihren Forscherdrang befriedigt, benötigen Katzen
hochwertiges Futter. Manche Katzenhalter
verfüttern ihrem Liebling nur teure Häppchen. Das ist ein ehrenwerter Liebesbeweis, aber noch keine artgerechte
Ernährung. Die natürliche Nahrung der
Hauskatze ist arm an Kohlenhydraten
und reich an Eiweissen und Fetten –
ein Ernährungsideal, dem die Maus am
nächsten kommt. Mäusefleisch ist nicht
nur protein- und lipidreich, es enthält auch
alle Fettsäuren und Vitamine, welche die
Katze mit der Nahrung aufnehmen muss –
zum Beispiel Arachidonsäure, Linolsäure
und fixfertiges Vitamin A, das Katzen im
Gegensatz zum Menschen nicht selber
aus pflanzlichen Betacarotinen herstellen
können. Überliesse man der Katze die
Futtersuche in der Natur, würde sie täglich zwischen 10 und 15 Mäuse erlegen,
um ihren Nährstoffbedarf zu decken.
Von ihren Vorfahren, den nubischen
Falbkatzen Nordafrikas, hat die moderne
Hauskatze eine besondere Eigenschaft geerbt: Sie kann ihren Urin stark konzentrieren und deckt ihren Wasserbedarf grösstenteils über die Nahrung. Das Fressen von
Beutetieren reicht fast vollständig aus, um
ihren Durst zu stillen (Mäusefleisch enthält
bis 80% Wasser). Aus diesem Grund gehört
eine Katze, die (plötzlich) viel trinkt, in
tierärztliche Behandlung; die Gefahr besteht, dass sie ein ernsthaftes Nierenproblem hat.
Wer so wenig trinkt wie die Katze, sollte
nicht zu viel Trockenfutter fressen. Gewöhnliches Trockenfutter enthält bloss 12%
Wasser. Frisst eine Katze viel davon, muss
sie mehr trinken, was sie aber meist nicht
tut. Die Folgen davon sind Harngriess, eine
trockene, schuppige Haut, die leicht juckt,
und ein stumpfes Fell, das zu Haarausfall
neigt – vor allem wenn zum Wassermangel
noch ein Defizit an Fettsäuren kommt.
Solche Beschwerden müssen Dosenfutter-Katzen kaum befürchten. Dafür fördert
das Futter aus der Büchse – im Übermass
genossen – Zahnstein, Zahnausfall, Zahnfleischbluten und -entzündung. Zumindest
in diesem Punkt hat Trockenfutter den Vorteil, dass seine Pellets das Zahnfleisch der
Katze mechanisch reinigen und straffen.
Was aber soll denn die Hauskatze
fressen? «Das Wichtigste ist», rät Marcel
Wanner, Tierarzt und Professor für Tierernährung an der Universität Zürich, «nicht
in ein Ernährungsextrem zu verfallen,
schlimmstenfalls sogar über einen längeren
Zeitraum hinweg. Die Fütterung der Hauskatze ist immer ein Kompromiss zwischen
ihren Bedürfnissen und den Möglichkeiten
des Tierhalters. Sicher ist, dass ein ausgewogener Menüplan der Katze gut bekommt. Dieser sollte sich daran orientieren,
dass die Katze ein fettliebender Fleischfresser ist, der den grössten Teil seines
Wasserbedarfs mit der Nahrung deckt.
Widersinnig dagegen wäre es, eine Hauskatze täglich mit Fisch, Leber oder Innereien zu füttern. Auf Teigwaren und
Gemüse kann die Katze eigentlich verzichten, denn sie ist im Gegensatz zum Hund
kein Allesfresser.»
Wie der Tierzahnarzt Peter Fahrenkrug
in seiner Praxis beobachtet, leidet eine
wachsende Zahl von Katzen unter Viruserkrankungen, die über eine Beeinträchtigung des Immunsystems und der Maulhöhlenflora Zahnfleisch und Zähne angrei-
fen. Hier bietet die Naturheilkunde eine
Möglichkeit, um das Abwehrsystem des
Haustiers zu stärken (siehe Seite 45). Viele
Katzen leiden unter starker Bildung von
Zahnstein. Dieser sollte alle 6 bis 12 Monate
entfernt werden, damit die Zähne gesund
bleiben.
Um Fehlgärungen im Magen-DarmTrakt zu vermeiden, nimmt jede Katze von
Zeit zu Zeit Grünzeug zu sich. In der freien
Natur sind dies zum Beispiel Feldthymian,
Augentrost und Wiesenkerbel. Auch die
Hauskatze sollte ihren frischen «Katzenhafer» bekommen, und ihr Futter darf
durchaus mit Küchenkräutern wie Basilikum, Thymian, Majoran, Kerbel, Estragon
oder Bohnenkraut angereichert werden.
Heilende Hände
Die wahrscheinlich älteste und auf der Erde
verbreitetste Art zu heilen ist das Auflegen
der Hand auf eine schmerzhafte Körperstelle. Wir alle tun dies automatisch, wenn
wir uns verletzen oder jemandem tröstend
über den Kopf streichen. Katzen pflegen
heilende Energien mit ihrer Zunge zu übertragen. Sie sprechen aber auch sehr gut auf
Handauflegen und gefühlvolles Massieren
an. Viele von ihnen neigen ohnehin zum
Schmusen und mögen es sehr, wenn sie
sanft berührt und gestreichelt werden.
Auf der grobstofflichen Ebene regt das
Massiertwerden den Stoffwechsel an und
bewirkt einen Austausch von Energie. Die
wohltuenden Folgen davon sind eine Entschlackung des Bindegewebes und eine
Ausleitung, vor allem über die Lymphe
und das venöse Blut. Die entspannende,
wärmende und belebende Wirkung einer
manuellen Massage versetzt den gesamten
Organismus auf ein höheres Energieniveau
und regt den Kreislauf, die Atmung und
Verdauung, das Muskel- und das Nervensystem an.
Katzen können mit blossen trockenen
Händen und dem entsprechenden Körpergefühl massiert werden. Viele Katzen empfinden die kombinierte Massage mit den
Händen und einer weichen Bürste als besonders angenehm. Die sanften Massagebewegungen helfen bei Schockzuständen,
Verspannungen, Verkrampfungen und Lähmungserscheinungen von Muskeln, Unterkühlungen, nicht-eitrigen Entzündungen
sowie Verhärtungen an Muskeln, Sehnen,
Sehnenscheiden, Schleimbeuteln, Bändern
und Gelenken.
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Foto: gettyimages
Heilend: sanftes Massieren
und Streicheln belebt
den Stoffwechsel und die Organe.
Eine ausgezeichnete Massage für Katzen ist
die von der Amerikanerin Linda TellingtonJones entwickelte Methode. Der sogenannte
«Tellington-Touch» umfasst ein System von
Hand- und Streichelbewegungen, die teilweise den Prinzipien der Akupunktur folgen. Welche erstaunlichen Heilerfolge sich
mit dieser einfach zu erlernenden Methode
erzielen lassen, kann im Buch «Der neue
Weg im Umgang mit Tieren» von Linda
Tellington-Jones nachgelesen werden.
Nadeln:
die besondere Berührung
Katzen lassen sich erstaunlich gut mit Akupunktur behandeln. In einer ruhigen Umgebung und bei entsprechendem Vorgehen
reagieren sie kaum auf das Applizieren
der Nadeln und wenn, dann beruhigen sie
sich meistens nach kurzer Zeit als Effekt
der Akupunktur. Allerdings gibt es auch
völlig unkooperative Hauskatzen, die sich
nur unter Einsatz eines Beruhigungsmittels
behandeln lassen. Dann aber kann die
Akupunktur dem Tier bei einer Vielzahl
von Beschwerden helfen: zum Beispiel Erkrankungen der oberen Luftwege (z. B.
Katzenschnupfen und Asthma), Hauterkrankungen und Zahnfleischentzündungen, gastrointestinalen Erkrankungen (u.a.
Erbrechen, Durchfall und Verstopfung),
Erkrankungen der Harnwege (Blasenentzündung, Harngriess usw.), Beschwerden
am Bewegungsapparat (Arthrosen, Trau44 Natürlich | 4-2003
mata), neurologischen Störungen usw.
Normalerweise braucht es 3 bis 5 Sitzungen im Abstand von je 1 Woche, um eine
deutliche Linderung der Beschwerden zu
erzielen. So hat der in Büren a. d. Aare
tätige Tierarzt und Akupunkteur Serge
Clavien die Erfahrung gemacht, dass sich
«die Symptome je nach Krankheit bei 70
bis 90% der genadelten Tiere lindern lassen.»
Auf die Psyche einwirken
Tiere sind keine seelenlosen Wesen und
so können ihre Krankheiten auch in einer
seelischen Ebene wurzeln. Will man solche
Beschwerden heilen, muss der Patient auf
ein höheres Energieniveau gehoben werden. Zu den Arzneien, die solche Heilungsprozesse in Gang bringen, zählen die
BachBlüten. Kleine Kinder und Tiere sprechen in der Regel sehr gut auf die 38 harmonisierenden Blüten des englischen Arztes Dr. Edward Bach (1886–1936) an. Die
Rescue- bzw. «Erste-Hilfe-Tropfen» (Notfalltropfen) von Dr. Bach sollten in keiner
Katzen-Apotheke fehlen. Sie eignen sich
für ein fast grenzenloses Einsatzgebiet, von
Unfällen jeglicher Art, Allergien und Ekzemen über Entzündungen und Infektionen
bis hin zu Angst, Unruhe und postoperativer Erholung.
In der Praxis der Zürcher Natur-Tierärztin Valérie Perreaud werden Bach-Blüten
bei den verschiedensten Beschwerden ein-
gesetzt. So erhalten Katzen, die unter einer
1.-August-Panik leiden, vor dem Nationalfeiertag während über einer Woche täglich
eine Mischung der Bach-Blüten Zitterpappel, Mimulus, Star of Bethlemen und Rock
Rose. Gute Erfahrungen mit Bach-Blüten hat
Valérie Perreaud auch bei Katzen gemacht,
die durch einen Umzug oder eine andere
grössere Umstellung irritiert sind. Solchen
Tieren kann oft mit einer Mischung aus
Walnut und Honeysuckle geholfen werden.
Am einfachsten werden Bach-Blüten
bei der Katze mit Hilfe eines Augentropfers
(Drogerie/Tierarzt) direkt ins Maul verabreicht. Die Tropfen brauchen nicht geschluckt zu werden, der Kontakt mit der
Mundschleimhaut genügt. Geht es nicht
anders, können die Tropfen auch dem Futter oder Trinkwasser beigegeben werden.
Die empfohlene Dosis beträgt je nach
Grösse der Katze 1 bis 3 Tropfen, 2- bis
4-mal täglich.
Gewusst wie: Homöopathie
«Nützt's nüt, so schadet's nüt!», heisst
die Devise zahlreicher Homöopathie-Anhängerinnen und -Anhänger, und viele von
ihnen experimentieren an ihren Haustieren
wild drauflos. Das kann ins Auge gehen.
Homöopathika zeigen zwar nicht die
Nebenwirkungen schulmedizinischer Medikamente, trotzdem müssen sie mit grosser Sorgfalt und Kompetenz eingesetzt
werden. In der homöopathischen Tierheil-
Naturheilkunde GESUNDHEIT
kunde haben sich folgende allgemeine
Richtlinien bewährt:
– Akute, vorwiegend organische Erkrankungen (z. B. infektiöser Art), sprechen
im Allgemeinen gut auf Tiefpotenzen (0
bis D8) an. Diese werden meist 3-mal
täglich verordnet, in Ausnahmefällen
viertel- bis halbstündlich.
– Chronische Leiden verlangen vielfach
Hochpotenzen ab D30, die entsprechend
seltener gegeben werden (z. B. 1-mal täglich, 1-mal wöchentlich, 1-mal monatlich oder noch seltener). Die meisten
homöopathisch praktizierenden Veterinäre arbeiten ausschliesslich mit Hochpotenzen ab C30.
Homöopathische Heilmittel sind einfach zu handhaben. 1 bis 3 Globuli werden in wenig Wasser aufgelöst und danach
mit einer Einwegspritze (Tierarzt/Drogerie/
Apotheke) ins Maul des Patienten ge-
Futter oder in die Fleischsauce mischen
will, muss etwas höher dosieren und dafür
sorgen, dass die Futterdosis klein und der
Hunger des Tieres möglichst gross ist.
Ein Kraut für jede Katze
spritzt. Mitunter braucht es vier Hände,
um die Katze festzuhalten: Eine Person hält
das Tier am Nackenfell, die andere schiebt
ihm die Pipette in den Mundwinkel. Wichtig ist, dass die homöopathische Arznei
nicht mit Metallgegenständen, zum Beispiel einem Löffel, in Berührung kommt.
Der Naturdrogist Max Zumsteg pflegt
homöopathische Tinkturen mitunter auch
auf die Katzenpfote zu tröpfeln. Diese wird
sogleich von der Katze abgeleckt und das
Heilmittel auf diese Weise wie gewünscht
auf die Zunge befördert. Wer die Arznei ins
Die Kräuterheilkunde zählt Tausende von
Heilpflanzen, die nicht nur dem Menschen
Gutes tun, sondern auch dem Tier helfen.
Es liegt nicht am fehlenden Angebot, wenn
phytotherapeutische Anwendungen bei der
Katze nach wie vor eher selten zum Einsatz
kommen. Vielmehr ist die hochempfindliche und wählerische Katze keine ideale
Kandidatin für Dragées, Kapseln, Tabletten,
Tee, Elixiere und Extrakte. Zu sensibel
reagieren ihre Zunge und ihre Nase auf
die oftmals eigenwillig schmeckenden und
riechenden Heilmittel. Findige Tierärzte
und Tierheilpraktiker haben trotzdem ei-
Kleine Notfallapotheke für die Katze
Verletzungen: Homöopathische Arnika-
tinktur abtupfen (unbedingt 1:2 mit Wasser
schmeckenden Bitterstoffdroge (z. B. Tau-
globuli eignen sich für alle Arten von Verlet-
verdünnen!). Offene Wunden mit stark ver-
sendgüldenkraut) kann man der Katze bei
zungen und Wunden. Im Akutfall werden alle
dünnter Calendula-Tinktur desinfizieren
Verdauungsschwäche mit einer Urtinktur
3–4 Stunden 1–3 Globuli Arnica D12 oder C30
(max. 1 EL Tinktur auf 1 Liter Wasser).
(1 Tropfen, 2–3-mal täglich) oder einer spa-
gegeben. Am 2. und 3. Tag noch 2–3-mal täg-
Grössere Wunden gehören zum Tierarzt.
gyrischen Essenz von Okoubaka helfen
lich. Tierärzte geben oft einma-
Abwehrstärkung: Zur Stärkung des Immun-
(1 Spritzer, 2–3-mal täglich). Die afrikanische
lig 1–3 Globuli in der C30 oder
systems hat sich folgende Kur bewährt:
Pflanze wirkt stärkend, reinigend/entgiftend
C200. Auch Beschwerden, die
Der Katze während 10 Tagen 3-mal täglich
und lindert das Unwohlsein, zum Beispiel
von alten Verletzungen
in wenig Wasser vermischt 1–2 Tropfen
infolge Überfressen. Zur Stärkung der Leber
herrühren, reagieren gut auf
Echinacea (Sonnenhut), Eleutheroccocus
empfiehlt sich eine Kur mit Mariendistel oder
die Gabe von Arnika. Liegt die
senticosus (Taigawurzel) oder Pelargonium
Artischocke. Den Extrakt 1 : 20 mit Wasser
Verletzung einige Wochen
sidoides (Umkalaoba) geben. Danach eine
verdünnen oder eine winzige Spur des
zurück, erhält die Katze Arnica
Pause von mehreren Wochen einlegen, bei
Kapselpulvers ins Futter mischen.
D30 oder D200. Ist die Verlet-
Bedarf wiederholen. Kräftigend wirkt auch
Schnupfen: Katzenschnupfen
zung älter als 3 Monate, ist
eine Kur mit flüssigem oder granuliertem
ist eine gefährliche Erkran-
eine Hochpotenz (C200 oder
AnimaStrath (täglich 1 Spritzer oder 1⁄4 bis
kung. Sie muss rasch und
C10 000) angezeigt. Bei Ner-
1⁄ Teelöffel
2
konsequent behandelt wer-
venverletzungen ist die Gabe
Schrecksituationen: Aconitum eignet sich
den, damit sie nicht chronisch
von Hypericum sinvoll.
als Heilmittel für Schrecksituationen aller
und damit schwierig thera-
Für scharfe, kleine Wunden
Art, z. B. bei elektrischen Schlägen. Akut
pierbar wird. Die 3 wichtig-
(z. B. von spitzen Zähnen), die
1–4-mal täglich 1–3 Globuli D30 oder C30
sten homöopathischen Mittel
ins Futter mischen).
sich rasch wieder verschliessen, ist Ledum
geben. Hat die Katze vor längerer Zeit ein
gegen Katzenschnupfen sind
pallustre das Mittel der Wahl. Wird Ledum
Schreckerlebnis erlitten, zum Beispiel, als
Aconitum als Erstmittel, Lico-
sofort nach einem Kampf gegeben, ist es
sie von Nachbars Hund angegriffen wurde,
podium (Bärlapp) und Bella-
häufig möglich, die Wunde komplikationslos
und schrickt sie noch heute zusammen, wenn
donna. In homöopathischer
zu heilen. Einmalig 1–3 Globuli als D30 oder
sie den Hund bellen hört, erhält die schreck-
Form verabreichen oder den
C30 verabreichen.
hafte Katze einmalig Aconitum C200.
spagyrischen Spray direkt auf
Wunden. Geschlossene Wunden, Verletzun-
Verdauungskraft stärken: Neben winzigen
die Pfote oder ins Maul sprit-
gen, Zerrungen und Prellungen mit Arnika-
Spuren einer möglichst unaufdringlich
zen.
Natürlich | 4-2003 45
Berufsbegleitende
TherapeutenAusbildung
GESUNDHEIT Naturheilkunde
Klassische Homöopathie
Dauer 2 Jahre, Kursbeginn 5. 4. 2003
Ausbildung als
nen Weg gefunden, um die Kräuterarzneien
an die Katze zu bringen. Der Drogist Max
Zumsteg beispielsweise pflegt kranken
Schützlingen winzige Spuren von Heilpflanzen ins (Lieblings-)Futter zu mischen,
die er selber im Mörser zerkleinert oder in
Pulverform einer fertigen Kapsel entnimmt.
So gelingt es ihm, Katzen auch Arzneien
«unterzujubeln», die von diesen normalerweise mit Verachtung bestraft werden, zum
Beispiel eine Minigabe des verdauungsstärkenden Tausendgüldenkrauts oder eine
Spur reizlindernde Blutwurz.
Am einfachsten zu verabreichen sind
aber phytotherapeutische Urtinkturen, die
Die folgenden Organisationen vermitteln
Adressen von komplementärmedizinisch
arbeitenden Tiertherapeut(inn)en...
– Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL, Telefon 061 401 42 22.
– STAVH Schweizerische Tierärztliche Vereinigung für Akupunktur und Homöopathie,
Andreas Grossniklaus, Bahnhofstrasse 16,
3629 Kiesen, E-Mail: [email protected]
Anfragen bitte per E-Mail oder per Post mit
frankiertem Antwortcouvert.
– Berufsverband der TierheilpraktikerInnen
Schweiz. Sekretariat:
Martina Schwegler, Pferdehof Buomberg,
8376 Fischingen, Telefon 071 931 60 13,
E-Mail: [email protected],
www.tierheilpraktikerverband.ch
Empfehlenswerte Lektüre:
– Tellington-Jones, Linda: Der neue Weg im
Umgang mit Tieren. Kosmos Verlag 1993.
– Quinten, Doris: Gesundheits-Ratgeber
Katzen. BLS Verlagsgesellschaft mbH
München 1998.
– Lindenberg, Anne: Bach-Blütentherapie
für Haustiere. Pala-Verlag 1997.
– Schär, Rosemarie: Die Hauskatze, Lebensweise und Ansprüche, Ulmer 1989.
– Schroll, Sabine: Miez, Miez – na komm!
Artgerechte Katzenhaltung in der Woh-
tropfenweise ins Futter oder Trinkwasser
des Tieres gemischt werden. Da Tinkturen
stark wirksam sind und zwischen 60 bis
80 Prozent Alkohol enthalten, sind sie
immer angemessen zu verdünnen (Dosierung bei der ausgewachsenen Katze: 1 bis
5 Tropfen Tinktur auf 5 dl Wasser, je nach
Pflanze). Eine Alternative dazu sind spagyrische Essenzen, deren Alkoholgehalt
nur rund 20 Volumenprozent beträgt und
die dem Tier direkt auf die Pfote oder ins
Maul gesprüht werden können (Drogerie/
Apotheke/Tierarzt).
Auch mit ätherischen Ölen lassen sich
Katzen behandeln, sofern man die notwendige Vorsicht und Sorgfalt walten lässt.
Ätherische Öle wie Eukalyptus, Rosmarin,
Lavendel, Rose, Kamille und Cajeput
wirken auf verschiedenen Ebenen und
werden entsprechend breit eingesetzt. Sie
werden von der Haut resorbiert und üben
an verschiedenen Organen des Körpers
eine heilende Fernwirkung aus. In der
Tiermedizin dienen sie zum Beispiel dazu,
nervöse Tiere zu entspannen, Krämpfe zu
lösen und Erkältungen von Atemwegen
und Stirnhöhle positiv zu beeinflussen.
Um Letzteres zu erreichen, müssen die
ätherischen Öle inhaliert werden. Dies geschieht am einfachsten, indem man sich
zusammen mit der Katze etwa 10 Minuten
in einen kleinen Raum, zum Beispiel die
Toilette setzt und dort mit Hilfe eines geeigneten Geräts (z. B. Aromastone1, Pfanne) einen Tropfen Eukalyptus-, Lavendeloder Thymianöl verdampfen lässt. Fühlt
sich die Katze dabei wohl, kann man das
Ganze täglich 1- bis 2-mal durchführen.
Wichtig ist, das Öl äusserst sparsam zu
dosieren. Es darf kein Hustenreiz entstehen; eine Überdosierung kann im
schlimmsten Fall einen Kehlkopfkrampf
bzw. den Erstickungstod des Tieres verursachen. Risikoloser ist das Inhalieren eines
stark verdünnten Kamillentees oder einer
Wasser-Salz-Lösung. Auch in dieser Situation sollte der Katzenfreund jedoch immer
das Wohlbefinden seines Lieblings im
Auge behalten, zum Beispiel indem er
diesen mit einer kleinen Ohrenmassage
nach Linda Tellington-Jones beruhigt.
Blütenessenzen-Therapeut/in
Dauer 2 Jahre / Kursbeginn 3. 5. 2003
Ernährungsberatung
Dauer 2 Jahre / Beginn August 2003
Medizinische Ausbildung
Grundlage für jede Therapierichtung
Dauer 2 Jahre / Beginn August 2003
Ganzheitliche Psychologie
für Beruf, Praxis und Alltag
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Kursorte Zürich, Bern, Aarau u. a.
14119-04
nung. Edition Ratgeber Haustier 2001.
Homepage der Autorin: www.ethovet.at
– Wolff, Hans Günther: Unsere Katze,
gesund durch Homöopathie, Sonntagverlag 1997.
46 Natürlich | 4-2003
1
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