Naturheilkunde für Katzen
Transcription
Naturheilkunde für Katzen
GESUNDHEIT Naturheilkunde Naturheilkunde für Katzen Nur jeder 20. Schweizer Tierarzt setzt bei der Behandlung seiner vierbeinigen Patienten auf die Komplementärmedizin. Dabei hat diese einige komplementärmedizinische Massnahmen vor. Text: Petra Horat Gutmann Foto: Prisma eine Vielzahl von bewährten, nebenwirkungsfreien Therapien und Heilmitteln anzubieten. Das Natürlich stellt am Beispiel der Hauskatze Naturheilkunde GESUNDHEIT W as kann ich tun, damit meine Katze bis ins hohe Alter gesund bleibt?», fragen sich viele Katzenhalterinnen und -halter, die ihrem Liebling mehr bieten wollen als einen Napf Futter und ein Dach über dem Kopf. Ihr Anliegen berührt ein grundlegendes Prinzip der Naturheilkunde: Wer lange gesund und munter bleiben will, muss sich frühzeitig darum bemühen. Diese Erkenntnis lässt sich auch auf die Hauskatze übertragen. Die sinnvollste Vorsorgemedizin wäre in diesem Fall eine Umgebung, in der die Katze ihren natürlichen Bedürfnissen folgend uneingeschränkt forschen, sich bewegen und möglichst artgerecht ernähren kann. Wo Mensch und Katze in einer Lebensgemeinschaft zusammenfinden, sind Toleranz, Einfühlungsvermögen und eine gewisse Hingabe unumgänglich. «Jede Katze ist eine einzigartige Persönlichkeit. Um ihre Eigenheiten zu verstehen, muss man sie genau beobachten», meint die Tierpsychologin Rosemarie Schär, die in ihrer Praxis immer wieder feststellt, dass viele Katzenhalter ihre Haustiere schlechter kennen als den eigenen Computer. Entsprechend gross ist die Zahl von Katzenhaltern, die sich wundern, warum ihr vierbeiniger Mitbewohner häufig krank ist oder eingeleitete Therapieversuche nicht richtig greifen. Fettliebende Fleischfresser Neben viel Bewegung, Aufmerksamkeit, Liebe und einer Umgebung, die ihren Forscherdrang befriedigt, benötigen Katzen hochwertiges Futter. Manche Katzenhalter verfüttern ihrem Liebling nur teure Häppchen. Das ist ein ehrenwerter Liebesbeweis, aber noch keine artgerechte Ernährung. Die natürliche Nahrung der Hauskatze ist arm an Kohlenhydraten und reich an Eiweissen und Fetten – ein Ernährungsideal, dem die Maus am nächsten kommt. Mäusefleisch ist nicht nur protein- und lipidreich, es enthält auch alle Fettsäuren und Vitamine, welche die Katze mit der Nahrung aufnehmen muss – zum Beispiel Arachidonsäure, Linolsäure und fixfertiges Vitamin A, das Katzen im Gegensatz zum Menschen nicht selber aus pflanzlichen Betacarotinen herstellen können. Überliesse man der Katze die Futtersuche in der Natur, würde sie täglich zwischen 10 und 15 Mäuse erlegen, um ihren Nährstoffbedarf zu decken. Von ihren Vorfahren, den nubischen Falbkatzen Nordafrikas, hat die moderne Hauskatze eine besondere Eigenschaft geerbt: Sie kann ihren Urin stark konzentrieren und deckt ihren Wasserbedarf grösstenteils über die Nahrung. Das Fressen von Beutetieren reicht fast vollständig aus, um ihren Durst zu stillen (Mäusefleisch enthält bis 80% Wasser). Aus diesem Grund gehört eine Katze, die (plötzlich) viel trinkt, in tierärztliche Behandlung; die Gefahr besteht, dass sie ein ernsthaftes Nierenproblem hat. Wer so wenig trinkt wie die Katze, sollte nicht zu viel Trockenfutter fressen. Gewöhnliches Trockenfutter enthält bloss 12% Wasser. Frisst eine Katze viel davon, muss sie mehr trinken, was sie aber meist nicht tut. Die Folgen davon sind Harngriess, eine trockene, schuppige Haut, die leicht juckt, und ein stumpfes Fell, das zu Haarausfall neigt – vor allem wenn zum Wassermangel noch ein Defizit an Fettsäuren kommt. Solche Beschwerden müssen Dosenfutter-Katzen kaum befürchten. Dafür fördert das Futter aus der Büchse – im Übermass genossen – Zahnstein, Zahnausfall, Zahnfleischbluten und -entzündung. Zumindest in diesem Punkt hat Trockenfutter den Vorteil, dass seine Pellets das Zahnfleisch der Katze mechanisch reinigen und straffen. Was aber soll denn die Hauskatze fressen? «Das Wichtigste ist», rät Marcel Wanner, Tierarzt und Professor für Tierernährung an der Universität Zürich, «nicht in ein Ernährungsextrem zu verfallen, schlimmstenfalls sogar über einen längeren Zeitraum hinweg. Die Fütterung der Hauskatze ist immer ein Kompromiss zwischen ihren Bedürfnissen und den Möglichkeiten des Tierhalters. Sicher ist, dass ein ausgewogener Menüplan der Katze gut bekommt. Dieser sollte sich daran orientieren, dass die Katze ein fettliebender Fleischfresser ist, der den grössten Teil seines Wasserbedarfs mit der Nahrung deckt. Widersinnig dagegen wäre es, eine Hauskatze täglich mit Fisch, Leber oder Innereien zu füttern. Auf Teigwaren und Gemüse kann die Katze eigentlich verzichten, denn sie ist im Gegensatz zum Hund kein Allesfresser.» Wie der Tierzahnarzt Peter Fahrenkrug in seiner Praxis beobachtet, leidet eine wachsende Zahl von Katzen unter Viruserkrankungen, die über eine Beeinträchtigung des Immunsystems und der Maulhöhlenflora Zahnfleisch und Zähne angrei- fen. Hier bietet die Naturheilkunde eine Möglichkeit, um das Abwehrsystem des Haustiers zu stärken (siehe Seite 45). Viele Katzen leiden unter starker Bildung von Zahnstein. Dieser sollte alle 6 bis 12 Monate entfernt werden, damit die Zähne gesund bleiben. Um Fehlgärungen im Magen-DarmTrakt zu vermeiden, nimmt jede Katze von Zeit zu Zeit Grünzeug zu sich. In der freien Natur sind dies zum Beispiel Feldthymian, Augentrost und Wiesenkerbel. Auch die Hauskatze sollte ihren frischen «Katzenhafer» bekommen, und ihr Futter darf durchaus mit Küchenkräutern wie Basilikum, Thymian, Majoran, Kerbel, Estragon oder Bohnenkraut angereichert werden. Heilende Hände Die wahrscheinlich älteste und auf der Erde verbreitetste Art zu heilen ist das Auflegen der Hand auf eine schmerzhafte Körperstelle. Wir alle tun dies automatisch, wenn wir uns verletzen oder jemandem tröstend über den Kopf streichen. Katzen pflegen heilende Energien mit ihrer Zunge zu übertragen. Sie sprechen aber auch sehr gut auf Handauflegen und gefühlvolles Massieren an. Viele von ihnen neigen ohnehin zum Schmusen und mögen es sehr, wenn sie sanft berührt und gestreichelt werden. Auf der grobstofflichen Ebene regt das Massiertwerden den Stoffwechsel an und bewirkt einen Austausch von Energie. Die wohltuenden Folgen davon sind eine Entschlackung des Bindegewebes und eine Ausleitung, vor allem über die Lymphe und das venöse Blut. Die entspannende, wärmende und belebende Wirkung einer manuellen Massage versetzt den gesamten Organismus auf ein höheres Energieniveau und regt den Kreislauf, die Atmung und Verdauung, das Muskel- und das Nervensystem an. Katzen können mit blossen trockenen Händen und dem entsprechenden Körpergefühl massiert werden. Viele Katzen empfinden die kombinierte Massage mit den Händen und einer weichen Bürste als besonders angenehm. Die sanften Massagebewegungen helfen bei Schockzuständen, Verspannungen, Verkrampfungen und Lähmungserscheinungen von Muskeln, Unterkühlungen, nicht-eitrigen Entzündungen sowie Verhärtungen an Muskeln, Sehnen, Sehnenscheiden, Schleimbeuteln, Bändern und Gelenken. Natürlich | 4-2003 43 Foto: gettyimages Heilend: sanftes Massieren und Streicheln belebt den Stoffwechsel und die Organe. Eine ausgezeichnete Massage für Katzen ist die von der Amerikanerin Linda TellingtonJones entwickelte Methode. Der sogenannte «Tellington-Touch» umfasst ein System von Hand- und Streichelbewegungen, die teilweise den Prinzipien der Akupunktur folgen. Welche erstaunlichen Heilerfolge sich mit dieser einfach zu erlernenden Methode erzielen lassen, kann im Buch «Der neue Weg im Umgang mit Tieren» von Linda Tellington-Jones nachgelesen werden. Nadeln: die besondere Berührung Katzen lassen sich erstaunlich gut mit Akupunktur behandeln. In einer ruhigen Umgebung und bei entsprechendem Vorgehen reagieren sie kaum auf das Applizieren der Nadeln und wenn, dann beruhigen sie sich meistens nach kurzer Zeit als Effekt der Akupunktur. Allerdings gibt es auch völlig unkooperative Hauskatzen, die sich nur unter Einsatz eines Beruhigungsmittels behandeln lassen. Dann aber kann die Akupunktur dem Tier bei einer Vielzahl von Beschwerden helfen: zum Beispiel Erkrankungen der oberen Luftwege (z. B. Katzenschnupfen und Asthma), Hauterkrankungen und Zahnfleischentzündungen, gastrointestinalen Erkrankungen (u.a. Erbrechen, Durchfall und Verstopfung), Erkrankungen der Harnwege (Blasenentzündung, Harngriess usw.), Beschwerden am Bewegungsapparat (Arthrosen, Trau44 Natürlich | 4-2003 mata), neurologischen Störungen usw. Normalerweise braucht es 3 bis 5 Sitzungen im Abstand von je 1 Woche, um eine deutliche Linderung der Beschwerden zu erzielen. So hat der in Büren a. d. Aare tätige Tierarzt und Akupunkteur Serge Clavien die Erfahrung gemacht, dass sich «die Symptome je nach Krankheit bei 70 bis 90% der genadelten Tiere lindern lassen.» Auf die Psyche einwirken Tiere sind keine seelenlosen Wesen und so können ihre Krankheiten auch in einer seelischen Ebene wurzeln. Will man solche Beschwerden heilen, muss der Patient auf ein höheres Energieniveau gehoben werden. Zu den Arzneien, die solche Heilungsprozesse in Gang bringen, zählen die BachBlüten. Kleine Kinder und Tiere sprechen in der Regel sehr gut auf die 38 harmonisierenden Blüten des englischen Arztes Dr. Edward Bach (1886–1936) an. Die Rescue- bzw. «Erste-Hilfe-Tropfen» (Notfalltropfen) von Dr. Bach sollten in keiner Katzen-Apotheke fehlen. Sie eignen sich für ein fast grenzenloses Einsatzgebiet, von Unfällen jeglicher Art, Allergien und Ekzemen über Entzündungen und Infektionen bis hin zu Angst, Unruhe und postoperativer Erholung. In der Praxis der Zürcher Natur-Tierärztin Valérie Perreaud werden Bach-Blüten bei den verschiedensten Beschwerden ein- gesetzt. So erhalten Katzen, die unter einer 1.-August-Panik leiden, vor dem Nationalfeiertag während über einer Woche täglich eine Mischung der Bach-Blüten Zitterpappel, Mimulus, Star of Bethlemen und Rock Rose. Gute Erfahrungen mit Bach-Blüten hat Valérie Perreaud auch bei Katzen gemacht, die durch einen Umzug oder eine andere grössere Umstellung irritiert sind. Solchen Tieren kann oft mit einer Mischung aus Walnut und Honeysuckle geholfen werden. Am einfachsten werden Bach-Blüten bei der Katze mit Hilfe eines Augentropfers (Drogerie/Tierarzt) direkt ins Maul verabreicht. Die Tropfen brauchen nicht geschluckt zu werden, der Kontakt mit der Mundschleimhaut genügt. Geht es nicht anders, können die Tropfen auch dem Futter oder Trinkwasser beigegeben werden. Die empfohlene Dosis beträgt je nach Grösse der Katze 1 bis 3 Tropfen, 2- bis 4-mal täglich. Gewusst wie: Homöopathie «Nützt's nüt, so schadet's nüt!», heisst die Devise zahlreicher Homöopathie-Anhängerinnen und -Anhänger, und viele von ihnen experimentieren an ihren Haustieren wild drauflos. Das kann ins Auge gehen. Homöopathika zeigen zwar nicht die Nebenwirkungen schulmedizinischer Medikamente, trotzdem müssen sie mit grosser Sorgfalt und Kompetenz eingesetzt werden. In der homöopathischen Tierheil- Naturheilkunde GESUNDHEIT kunde haben sich folgende allgemeine Richtlinien bewährt: – Akute, vorwiegend organische Erkrankungen (z. B. infektiöser Art), sprechen im Allgemeinen gut auf Tiefpotenzen (0 bis D8) an. Diese werden meist 3-mal täglich verordnet, in Ausnahmefällen viertel- bis halbstündlich. – Chronische Leiden verlangen vielfach Hochpotenzen ab D30, die entsprechend seltener gegeben werden (z. B. 1-mal täglich, 1-mal wöchentlich, 1-mal monatlich oder noch seltener). Die meisten homöopathisch praktizierenden Veterinäre arbeiten ausschliesslich mit Hochpotenzen ab C30. Homöopathische Heilmittel sind einfach zu handhaben. 1 bis 3 Globuli werden in wenig Wasser aufgelöst und danach mit einer Einwegspritze (Tierarzt/Drogerie/ Apotheke) ins Maul des Patienten ge- Futter oder in die Fleischsauce mischen will, muss etwas höher dosieren und dafür sorgen, dass die Futterdosis klein und der Hunger des Tieres möglichst gross ist. Ein Kraut für jede Katze spritzt. Mitunter braucht es vier Hände, um die Katze festzuhalten: Eine Person hält das Tier am Nackenfell, die andere schiebt ihm die Pipette in den Mundwinkel. Wichtig ist, dass die homöopathische Arznei nicht mit Metallgegenständen, zum Beispiel einem Löffel, in Berührung kommt. Der Naturdrogist Max Zumsteg pflegt homöopathische Tinkturen mitunter auch auf die Katzenpfote zu tröpfeln. Diese wird sogleich von der Katze abgeleckt und das Heilmittel auf diese Weise wie gewünscht auf die Zunge befördert. Wer die Arznei ins Die Kräuterheilkunde zählt Tausende von Heilpflanzen, die nicht nur dem Menschen Gutes tun, sondern auch dem Tier helfen. Es liegt nicht am fehlenden Angebot, wenn phytotherapeutische Anwendungen bei der Katze nach wie vor eher selten zum Einsatz kommen. Vielmehr ist die hochempfindliche und wählerische Katze keine ideale Kandidatin für Dragées, Kapseln, Tabletten, Tee, Elixiere und Extrakte. Zu sensibel reagieren ihre Zunge und ihre Nase auf die oftmals eigenwillig schmeckenden und riechenden Heilmittel. Findige Tierärzte und Tierheilpraktiker haben trotzdem ei- Kleine Notfallapotheke für die Katze Verletzungen: Homöopathische Arnika- tinktur abtupfen (unbedingt 1:2 mit Wasser schmeckenden Bitterstoffdroge (z. B. Tau- globuli eignen sich für alle Arten von Verlet- verdünnen!). Offene Wunden mit stark ver- sendgüldenkraut) kann man der Katze bei zungen und Wunden. Im Akutfall werden alle dünnter Calendula-Tinktur desinfizieren Verdauungsschwäche mit einer Urtinktur 3–4 Stunden 1–3 Globuli Arnica D12 oder C30 (max. 1 EL Tinktur auf 1 Liter Wasser). (1 Tropfen, 2–3-mal täglich) oder einer spa- gegeben. Am 2. und 3. Tag noch 2–3-mal täg- Grössere Wunden gehören zum Tierarzt. gyrischen Essenz von Okoubaka helfen lich. Tierärzte geben oft einma- Abwehrstärkung: Zur Stärkung des Immun- (1 Spritzer, 2–3-mal täglich). Die afrikanische lig 1–3 Globuli in der C30 oder systems hat sich folgende Kur bewährt: Pflanze wirkt stärkend, reinigend/entgiftend C200. Auch Beschwerden, die Der Katze während 10 Tagen 3-mal täglich und lindert das Unwohlsein, zum Beispiel von alten Verletzungen in wenig Wasser vermischt 1–2 Tropfen infolge Überfressen. Zur Stärkung der Leber herrühren, reagieren gut auf Echinacea (Sonnenhut), Eleutheroccocus empfiehlt sich eine Kur mit Mariendistel oder die Gabe von Arnika. Liegt die senticosus (Taigawurzel) oder Pelargonium Artischocke. Den Extrakt 1 : 20 mit Wasser Verletzung einige Wochen sidoides (Umkalaoba) geben. Danach eine verdünnen oder eine winzige Spur des zurück, erhält die Katze Arnica Pause von mehreren Wochen einlegen, bei Kapselpulvers ins Futter mischen. D30 oder D200. Ist die Verlet- Bedarf wiederholen. Kräftigend wirkt auch Schnupfen: Katzenschnupfen zung älter als 3 Monate, ist eine Kur mit flüssigem oder granuliertem ist eine gefährliche Erkran- eine Hochpotenz (C200 oder AnimaStrath (täglich 1 Spritzer oder 1⁄4 bis kung. Sie muss rasch und C10 000) angezeigt. Bei Ner- 1⁄ Teelöffel 2 konsequent behandelt wer- venverletzungen ist die Gabe Schrecksituationen: Aconitum eignet sich den, damit sie nicht chronisch von Hypericum sinvoll. als Heilmittel für Schrecksituationen aller und damit schwierig thera- Für scharfe, kleine Wunden Art, z. B. bei elektrischen Schlägen. Akut pierbar wird. Die 3 wichtig- (z. B. von spitzen Zähnen), die 1–4-mal täglich 1–3 Globuli D30 oder C30 sten homöopathischen Mittel ins Futter mischen). sich rasch wieder verschliessen, ist Ledum geben. Hat die Katze vor längerer Zeit ein gegen Katzenschnupfen sind pallustre das Mittel der Wahl. Wird Ledum Schreckerlebnis erlitten, zum Beispiel, als Aconitum als Erstmittel, Lico- sofort nach einem Kampf gegeben, ist es sie von Nachbars Hund angegriffen wurde, podium (Bärlapp) und Bella- häufig möglich, die Wunde komplikationslos und schrickt sie noch heute zusammen, wenn donna. In homöopathischer zu heilen. Einmalig 1–3 Globuli als D30 oder sie den Hund bellen hört, erhält die schreck- Form verabreichen oder den C30 verabreichen. hafte Katze einmalig Aconitum C200. spagyrischen Spray direkt auf Wunden. Geschlossene Wunden, Verletzun- Verdauungskraft stärken: Neben winzigen die Pfote oder ins Maul sprit- gen, Zerrungen und Prellungen mit Arnika- Spuren einer möglichst unaufdringlich zen. Natürlich | 4-2003 45 Berufsbegleitende TherapeutenAusbildung GESUNDHEIT Naturheilkunde Klassische Homöopathie Dauer 2 Jahre, Kursbeginn 5. 4. 2003 Ausbildung als nen Weg gefunden, um die Kräuterarzneien an die Katze zu bringen. Der Drogist Max Zumsteg beispielsweise pflegt kranken Schützlingen winzige Spuren von Heilpflanzen ins (Lieblings-)Futter zu mischen, die er selber im Mörser zerkleinert oder in Pulverform einer fertigen Kapsel entnimmt. So gelingt es ihm, Katzen auch Arzneien «unterzujubeln», die von diesen normalerweise mit Verachtung bestraft werden, zum Beispiel eine Minigabe des verdauungsstärkenden Tausendgüldenkrauts oder eine Spur reizlindernde Blutwurz. Am einfachsten zu verabreichen sind aber phytotherapeutische Urtinkturen, die Die folgenden Organisationen vermitteln Adressen von komplementärmedizinisch arbeitenden Tiertherapeut(inn)en... – Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL, Telefon 061 401 42 22. – STAVH Schweizerische Tierärztliche Vereinigung für Akupunktur und Homöopathie, Andreas Grossniklaus, Bahnhofstrasse 16, 3629 Kiesen, E-Mail: [email protected] Anfragen bitte per E-Mail oder per Post mit frankiertem Antwortcouvert. – Berufsverband der TierheilpraktikerInnen Schweiz. Sekretariat: Martina Schwegler, Pferdehof Buomberg, 8376 Fischingen, Telefon 071 931 60 13, E-Mail: [email protected], www.tierheilpraktikerverband.ch Empfehlenswerte Lektüre: – Tellington-Jones, Linda: Der neue Weg im Umgang mit Tieren. Kosmos Verlag 1993. – Quinten, Doris: Gesundheits-Ratgeber Katzen. BLS Verlagsgesellschaft mbH München 1998. – Lindenberg, Anne: Bach-Blütentherapie für Haustiere. Pala-Verlag 1997. – Schär, Rosemarie: Die Hauskatze, Lebensweise und Ansprüche, Ulmer 1989. – Schroll, Sabine: Miez, Miez – na komm! Artgerechte Katzenhaltung in der Woh- tropfenweise ins Futter oder Trinkwasser des Tieres gemischt werden. Da Tinkturen stark wirksam sind und zwischen 60 bis 80 Prozent Alkohol enthalten, sind sie immer angemessen zu verdünnen (Dosierung bei der ausgewachsenen Katze: 1 bis 5 Tropfen Tinktur auf 5 dl Wasser, je nach Pflanze). Eine Alternative dazu sind spagyrische Essenzen, deren Alkoholgehalt nur rund 20 Volumenprozent beträgt und die dem Tier direkt auf die Pfote oder ins Maul gesprüht werden können (Drogerie/ Apotheke/Tierarzt). Auch mit ätherischen Ölen lassen sich Katzen behandeln, sofern man die notwendige Vorsicht und Sorgfalt walten lässt. Ätherische Öle wie Eukalyptus, Rosmarin, Lavendel, Rose, Kamille und Cajeput wirken auf verschiedenen Ebenen und werden entsprechend breit eingesetzt. Sie werden von der Haut resorbiert und üben an verschiedenen Organen des Körpers eine heilende Fernwirkung aus. In der Tiermedizin dienen sie zum Beispiel dazu, nervöse Tiere zu entspannen, Krämpfe zu lösen und Erkältungen von Atemwegen und Stirnhöhle positiv zu beeinflussen. Um Letzteres zu erreichen, müssen die ätherischen Öle inhaliert werden. Dies geschieht am einfachsten, indem man sich zusammen mit der Katze etwa 10 Minuten in einen kleinen Raum, zum Beispiel die Toilette setzt und dort mit Hilfe eines geeigneten Geräts (z. B. Aromastone1, Pfanne) einen Tropfen Eukalyptus-, Lavendeloder Thymianöl verdampfen lässt. Fühlt sich die Katze dabei wohl, kann man das Ganze täglich 1- bis 2-mal durchführen. Wichtig ist, das Öl äusserst sparsam zu dosieren. Es darf kein Hustenreiz entstehen; eine Überdosierung kann im schlimmsten Fall einen Kehlkopfkrampf bzw. den Erstickungstod des Tieres verursachen. Risikoloser ist das Inhalieren eines stark verdünnten Kamillentees oder einer Wasser-Salz-Lösung. Auch in dieser Situation sollte der Katzenfreund jedoch immer das Wohlbefinden seines Lieblings im Auge behalten, zum Beispiel indem er diesen mit einer kleinen Ohrenmassage nach Linda Tellington-Jones beruhigt. Blütenessenzen-Therapeut/in Dauer 2 Jahre / Kursbeginn 3. 5. 2003 Ernährungsberatung Dauer 2 Jahre / Beginn August 2003 Medizinische Ausbildung Grundlage für jede Therapierichtung Dauer 2 Jahre / Beginn August 2003 Ganzheitliche Psychologie für Beruf, Praxis und Alltag Dauer 2 Jahre Beginn 10. 5. 2003 in Aarau Anatomie/Physiologie/ Pathologie Grundlagenkurs samstags Eintritt jederzeit möglich Verlangen Sie unsere Ausbildungsunterlagen! Samuel Hahnemann Schule GmbH Mühlemattstrasse 54 5000 Aarau Tel. 062 822 19 20 Fax 062 822 20 88 [email protected] www.hahnemann.ch Fachschule für Homöopathie seit 1988 Kursorte Zürich, Bern, Aarau u. a. 14119-04 nung. Edition Ratgeber Haustier 2001. Homepage der Autorin: www.ethovet.at – Wolff, Hans Günther: Unsere Katze, gesund durch Homöopathie, Sonntagverlag 1997. 46 Natürlich | 4-2003 1 Eine ungefährliche und gleichzeitig effiziente AromasteinVariante wird elektrisch betrieben, braucht praktisch keine Beaufsichtigung und verdampft das ätherische Öl in Kleinstmengen. Bezug eines elektrischen Aromastones zum Beispiel über Maharishi Ayur-Veda, Gesundheitszentrum 6377 Seelisberg, Telefon 041-820 55 44, [email protected] 14033-04