Tempo100 - Porsche

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Tempo100 - Porsche
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Nachrichten
Motorsport
Tempo 100
Mit dem 100. Sieg in der American Le Mans Series krönt Porsche
in Laguna Seca eine erfolgreiche Motorsportsaison. Für PorscheMotorsportchef Hartmut Kristen sind die Siege und Titel der Beweis,
„dass die besten Sportwagen der Welt aus Stuttgart kommen“.
Text
Claus-Peter Andorka
Fotografie
Richard Chenet, Ulli Upietz
Die Fans gingen vor Begeisterung auf die
Barrikaden. Und die Leuchtraketen, die nach
dem Rennen in den Nachthimmel über dem
Laguna Seca Raceway stiegen, sind nur bessere Wunderkerzen im Vergleich mit dem Feuerwerk,das die Piloten zuvor auf der Piste abgebrannt haben. Besonders die letzten Runden
mit dem packenden Duell zwischen Jörg Bergmeister im Porsche 911GT3RSR und CorvettePilot Jan Magnussen sorgten für Dramatik im
Finalrennen der American Le Mans Series.Der
100. Porsche-Sieg ist schließlich der Höhepunkt
einer Saison,in der Porsche erneut alle GT2-Titel
gewann,die in der Rennserie mit den schnellsten
Sportwagen der Welt vergeben wurden.
„Das war eines der Rennen,die du als Fahrer nie
vergisst. Für den Sieg musste ich alles geben
und in vielen Situationen wirklich alle Register
ziehen, um auf der Strecke zu bleiben“, bilan-
zierte Jörg Bergmeister nach seinem hart erkämpften Erfolg. Der Porsche-Werksfahrer ist
jetzt mit vier Meistertiteln der zweiterfolgreichste Fahrer in der Geschichte der American
Le Mans Series.SeinTeamkollege Patrick Long
konnte sich über seinen zweiten Titelgewinn
freuen:„Wir waren in dieser Saison die Konstantesten und unserTeam hat die wenigsten Fehler
gemacht.Obwohl wir ein paar sehr schwierige
Rennen hatten,sind wir immer cool geblieben.
Das war ein Schlüssel zum Erfolg.“
In dem 911GT3 RSR,eingesetzt vom amerikanischen Porsche-Kundenteam Flying Lizard
Motorsports,waren sie die überragenden Fahrer
einer äußerst umkämpften Saison. Gegen die
starke Konkurrenz der werksunterstützten
Teams von Ferrari, BMW,Chevrolet und Ford gewannen sie fünf Rennen in Folge und sicherten
sich mit dieser rekordverdächtigen Leistung
einen komfortablen Punktevorsprung – und
mit ihrem sechsten Saisonsieg holten sie im
kalifornischen Laguna Seca schließlich den
Titel. Für Jörg Bergmeister war es nach 2005,
2006 und 2008 bereits sein viertes Meisterstück in der American Le Mans Series, für A
Champions League: Jörg Bergmeister (links) und Patrick Long
(rechts) mit Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen
Führungsrolle: Der 911 GT3 RSR setzte sich gegen
starke Konkurrenten wie Ferrari und BMW durch
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Nachrichten
Die Meister 2009
American Le Mans Series
Patrick Long nach 2005 das zweite. In den elf
Jahren,die diese Rennserie nun schon existiert,
gewann Porsche nicht weniger als neun GTTitel.Erfolgreicher war kein anderer Hersteller.
Jörg Bergmeister (l.), Patrick Long
Grand-Am Series
Leh Keen (l.), Dirk Werner
Wenige Stunden vor dem Finale in Laguna Seca
sammelte Porsche, der Zeitverschiebung sei
Dank, bereits auf der anderen Seite der USA
weitere Titel ein. Denn zum Abschluss der
Grand-Am Series auf dem Homestead-Miami
Speedway in Florida holten Dirk Werner und Leh
Keen im 911GT3 Cup den Fahrertitel in der GTKlasse und sicherten dem Unternehmen mit
ihren insgesamt vier Saisonsiegen den Gewinn
der Herstellermeisterschaft. Das PorscheKundenteam Farnbacher Loles Racing gewann
die Teamwertung. Mit dem Sieg in der Prototypen-Klasse beschlossen João Barbosa und
Hurley Haywood im Porsche Riley von Brumos
Racing die Saison,die ihre Teamkollegen David
Donohue und Darren Law standesgemäß eröffnet hatten: Beim prestigeträchtigen 24Stunden-Rennen in Daytona hatten sie den
21.Gesamtsieg für Porsche geholt.
Doch nicht nur in den USA, auch in Europa erweiterte Porsche seine Trophäensammlung.
Die wichtigsten Erfolge: in der Le Mans Series
Le Mans Series
Richard Lietz (l.), Marc Lieb
Der Job ist getan, der Feier-Abend wartet:
Rennutensilien von Jörg Bergmeister
FIA-GT-Meisterschaft
Richard Westbrook
holten Marc Lieb und Richard Lietz mit dem
911 GT3 RSR für Porsche den Fahrertitel in
der Klasse GT2,das Kundenteam FelbermayrProton sicherte sich die Teamwertung. Richard
Westbrook gewann die FIA-GT-Meisterschaft
(Klasse GT2). Und bei den berühmten 24
Stunden von Le Mans glänzte der vom Team
Essex eingesetzte Porsche RS Spyder mit dem
Sieg in der Klasse LMP2.
Im Finale der American Le Mans Series feierte
Porsche neben den Meistertiteln auch den Gewinn der Umweltwertung „Michelin Green X
Challenge“. Der 911 GT3 RSR,der in den letzten
beiden Läufen in Road Atlanta und Laguna
Seca versuchsweise mit E85-Kraftstoff (85
Prozent Ethanol-Anteil) unterwegs war,gewann
die in dieser Saison erstmals ausgeschriebene
Meisterschaft für das Fahrzeug mit der besten
Gesamteffizienz im Verhältnis von Rundenzeiten und Benzinverbrauch.„Dass wir neben
allen möglichen Titeln in der GT2-Klasse auch
noch die Umweltwertung gewonnen haben,
macht mich besonders stolz“,betonte PorscheSportchef Hartmut Kristen.„Es ist zweifellos
das richtige Signal für die Zukunft,der Effizienz
eines Fahrzeugs im Motorsport einen größeren
Stellenwert zu geben.“
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