Samford University Birmingham, Alabama USA
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Carmen Sibold Erfahrungsbericht Samford University 18.08.-13.12.2014 Erfahrungsbericht meines Auslandssemesters an der Samford University Birmingham, Alabama USA Name: Carmen Sibold (1991) Heimathochschule: PH Weingarten Studienfächer: Englisch, AuGe, Chemie Studienabschluss: 1. Staatsexamen WHRS PO 2011 Semester: 7 Aufenthalt: 18. August 2014 –13. Dezember 2014 Carmen Sibold Erfahrungsbericht Samford University 18.08.-13.12.2014 Vorbereitung des Aufenthaltes Der erste Schritt zum Auslandsstudium ist natürlich die Bewerbung um einen Studienplatz beim International Office an der PH Weingarten. Hierfür füllt man zuerst ein Online-Bewerbungsformular aus, das wird dann ausgedruckt und zusammen mit Lebenslauf, Passfoto, Notennachweis, Immatrikulationsbescheinigung und-ganz wichtig- Motivationsschreiben abgegeben. Nehmt euch Zeit für das Motivationsschreiben und überlegt, warum die PH gerade euch an die Samford University schicken sollte. Nur einige Tage später kam dann auch schon die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Dieses fand mit Manuela Dornfeld und Prof. Burmeister statt. Nach einer kurzen Einleitung auf Deutsch wurde dann gleich ins Englische gewechselt und ich musste Fragen über Samford und mein Studium beantworten. Sich vor dem Vorstellungsgespräch gründlich über seine Wunschuni zu informieren empfiehlt sich. Außerdem müsst ihr euch im Voraus Gedanken über eure Kursauswahl machen und am besten auch noch erklären können, wie sich die Kurse in euer Studium integrieren lassen und euch weiterhelfen. Insgesamt war das Gespräch wirklich gut und ganz zwanglos. Nicht mal eine Woche später kam dann auch schon die Zusage per E-Mail und einige Wochen später eine kleine Flut von Dokumenten, die man möglichst schnell bearbeiten und wieder zurück schicken sollte. Ein Dokument zur Kursauswahl, die Bewerbung für das Wohnheimzimmer undeine Bestätigung, wie und von wem das Studium finanziert wird, kann relativ zügig erledigt werden. Längere Zeit hat zumindest bei mir der Medical Record in Anspruch genommen, den ihr von eurem Hausarzt ausfüllen lassen müsst und den Nachweis über zahlreiche Impfungen enthält, wie z.B. Hepatitis B und Meningokokken (!). Außerdem muss ein Tuberkulose Test gemacht werden. Da ich es ziemlich hab schliefen lassen mit meinen Impfungen und man sich ja auch nicht alle auf einmal geben lassen kann, hat das bei mir doch einige Zeit in Anspruch genommen. Zeitgleich haben wir dann auch unsere Reisepässe und Kreditkarten beantragt und Flüge gebucht. Auch unsere Krankenversicherung haben wir in Deutschland abgeschlossen, ihr müsst darauf achten, dass ihr keine Auslandsreiseversicherung bucht, diese sind nämlich nicht für Personen mit einem festen Wohnsitz. Ich habe meine Versicherung bei ERV Carmen Sibold Erfahrungsbericht Samford University 18.08.-13.12.2014 abgeschlossen. Samford bietet seinen Studenten ebenfalls eine Krankenversicherung an, diese ist jedoch ziemlich kostspielig. Nachdem alles dann eingereicht war, hieß es warten auf das DS-2019, das benötigt wird, um das J-1 Visum zu beantragen. Das hat mir ziemlich den Schlaf geraubt, mein DS-2019 kam nämlich erst Ende Juli (zur Erinnerung: Abflug war am 18. August!). Sobald man dieses Formular hat, kann man seinen Termin bei der Botschaft in München machen. Für das Visum fallen einige Gebühren an, die im Voraus bezahlt werden müssen. Für euern Besuch in München solltet ihr dann reichlich Zeit einplanen. Hier werden dann eure Fingerabdrücke abgenommen und ihr habt ein kurzes Interview, was aber wirklich kein Problem ist. Kurz darauf habe ich dann meinen Reisepass inklusive Visum zugeschickt bekommen und dann war es auch schon so weit: Abenteuer USA konnte losgehen. ☺ Studium in Samford Gleich am zweiten Tag hatten wir einen Termin bei unserem „Advisor“, die uns half, unseren Stundenplan zusammenzustellen. Da mein Hauptfach Englisch ist, habe ich mich darauf konzentriert und „American Literature“ und „Shakespeare“ belegt. Außerdem habe ich noch die erziehungswissenschaftliche Vorlesung „Teaching and Learning in SecondaryClassrooms“ besucht. American Lit hatte ich montags, mittwochs und freitags von 9.15 bis 10.20. Shakespeare fand montags und mittwochs von 15.00 bis 17.00 und Teaching&Learning dienstags und donnerstags von 11.00 bis 13.00 statt. Absolut empfehlenswert ist der American Literature Kurs, den ich bei Dr. Baggett hatte. Wir haben Kurzgeschichten und Gedichte von bekannten amerikanischen Schriftstellern und Poeten behandelt. Dr. Baggett ist ein äußerst kompetenter und humorvoller Dozent, der stets um seine Studenten bemüht war. Regelmäßig hatten wir Einzelgespräche mit ihm, in denen er uns bei größeren Arbeiten weiterhalf und sich erkundigte, wie ich klar kam. Wir haben jeden Freitag ein Quiz über die Kurzgeschichte geschrieben, die wir als Hausaufgabe lesen sollten- ja, man hat tatsächlich Hausaufgaben! Allerdings war das in diesem Kurs gut machbar, es waren meist nicht mehr als drei Short Stories zu lesen. Die Prüfungsleistungen waren eine Präsentation mit einem Partner, eine Gedichtinterpretation, eine Zwischenprüfung, einen langen Aufsatz (7 Seiten) über ein Thema meiner Wahl und die Carmen Sibold Erfahrungsbericht Samford University 18.08.-13.12.2014 Abschlussprüfung. Außerdem zählt Mitarbeit hier ebenfalls. Alles in einem also wesentlich mehr als an der PH, wo man doch meistens nur eine große Prüfung am Schluss hat. Shakespeare hatte ich bei Dr. Hiles. Diesen Kurs empfehle ich nur Leuten, die Shakespeare wirklich lieben! Abgesehen von einem Projekt mit dem Theater Department und einem Besuch in der Shakespeare Taverne in Atlanta war diese Vorlesung leider etwas einseitig. Hier schrieben wir keine Kurzteste, jedoch haben wir fast jede Woche ein neues Stück von Shakespeare diskutiert und in einer Gruppe von acht Studierenden fällt es dann doch recht schnell auf, wenn jemand nicht gelesen hat. Prüfungsleistungen waren hier die Einführung zu einem neuen Stück mit einem Partner, einen 10-seitigen Aufsatz über ein Thema deiner Wahl, die Zwischenprüfung, das Vorspielen einer Szene aus einem Stück (was richtig viel Spaß gemacht hat) und die Abschlussprüfung. Auch hier zählt Mitarbeit. Die Education Vorlesung wurde von Dr. Gilchrist gehalten und war wirklich interessant. Das Beste daran war, dass wir 4 Praktikumstage an einer Middle School hatten und dort auch selbst unterrichten durften. In dieser Vorlesung haben wir zwar keine Kurzteste geschrieben, dafür mussten wir aber Diskussionen führen. Außerdem haben wir eine Case Study Analysis, einen Lesson Plan und einen Unit Plan abgeben müssen. Exams haben wir dafür aber keine geschrieben, was echt gut war, da wir so mehr Zeit zur Vorbereitung auf die anderen hatten. Alles in einem ist das Studieren in Amerika wirklich sehr unterschiedlich von unserem PH Studium. Ihr müsst euch für jeden Kurs Bücher anschaffen, diese können extrem teuer sein, eines unserer Education Bücher hat ca. 70$ gekostet. Manchmal ist es möglich, dass ihr die Bücher vom Book Store gegen eine Gebühr ausleihen könnt. Falls das nicht möglich ist, könnt ihr noch schauen, ob Amazon die Bücher ausleiht oder ihr sie vielleicht von einem eurer amerikanischen Kommilitonen bekommen könnt. Denn immer dran denken: In euerm Koffer wollt ihr das Gewicht bestimmt nicht haben beim Rückflug! ;-) Des Weiteren ist es ganz normal, dass ihr jede Stunde Hausaufgaben bekommt. Das kann mal nur was zum Lesen sein, manchmal aber auch ein etwas größeres Research Projekt. An was ich mich auch erst wieder gewöhnen musste, war, dass Mitarbeit auf einmal wieder Noten gab. Die Professoren wollen mit Fragen gelöchert Carmen Sibold Erfahrungsbericht Samford University 18.08.-13.12.2014 werden und es macht auf jeden Fall einen guten Eindruck, wenn man sich jede Stunde mindestens einmal meldet. Zusätzlich zu meinen Kursen, habe ich noch in den Sprachlaboren gearbeitet und das German Lab vorbereitet und gehalten. Das war wirklich eine tolle Erfahrung und auch eine gute Gelegenheit, Leute kennenzulernen. Der Leiter des Sprachlabors, Dr. Thibeault und auch der Deutschlehrer Brad Burckel sind absolut hilfsbereit und unterstützen einen wo sie können. Aufenthalt im Gastland „Southern hospitalityis a real thing!“, das haben wir gleich zu Beginn festgestellt! Die international ambassadors, Professoren und Kommilitonen standen uns von Anfang an mit Rat und Tat zur Seite und halfen uns, wo sie konnten. Kein Auto zu haben war zumindest für mich absolut kein Problem, weil dir ständig jemand anbietet, dich zum Einkaufen zu fahren, zur Bank oder abends auszugehen. Und stellt euch darauf ein, dass euch wirklich jeder kennen lernen will, sobald sie hören, dass ihr aus Deutschland kommt. Isa und ich haben uns ein Zimmer im Wohnheim „Evergreen“ geteilt, das ausgestattet war mit Bett, Schreibtisch und Stuhl, einer Kommode und einem Waschbecken. Wir haben auch gleich praktische Geschenke zum Einzug bekommen, wie beispielsweise ein Bettlaken, ein Handtuch und ein Kissen. Dusche und Toilette teilt ihr euch mit einem weiteren Zimmer. Wir hatten Glück, unsere Zimmernachbarn Amani und Taylor waren absolut supernett und haben eine Menge mit uns unternommen. Im Untergeschoss von Evergreen waren die Waschmaschinen und Trockner, wo ihr umsonst eure Wäsche machen könnt. Außerdem befindet sich dort auch eine kleine Küche, jedoch komplett ohne Ausstattung. Das ist allerdings nicht schlimm, da ihr einen 19-meal plan für die Cafeteria bekommt. Das heißt, dort könnt ihr Montag bis Freitag drei Mal am Tag essen gehen und am Wochenende wird ebenfalls Brunch und Dinner angeboten. Das Essen war wirklich top, es hat eine große Auswahl, bei der für jeden was dabei ist. Außerdem habt ihr zusätzlich 130$ auf eurem Studentenausweis, die ihr bei Starbucks oder im foodcourt einlösen könnt. In der Nähe des Campus ist ein großer Supermarkt, den ihr ohne weiteres zu Fuß erreichen Carmen Sibold Erfahrungsbericht Samford University 18.08.-13.12.2014 könnt. Ein Weg sind ca. 1 Meile, also 1,6km. Aber sehr wahrscheinlich werden euch eure Kommilitonen anbieten, euch zu fahren. Falls ihr begeisterte Sportler seid, hat Samford euch ebenfalls einiges zu bieten. Ich war regelmäßig im Fitnessstudio, das wirklich super ausgestattet ist. Strecken zum Joggen sind ebenfalls vorhanden und es gibt ein umfassendes Angebot an Teamsportarten, wie Volleyball, Lacrosse, Flag-Football und anderes. Infos zum Stipendium Euer Samford- Stipendium umfasst die Studiengebühren, die Miete fürs Wohnheim, euern 19-meal-plan und die 130$ auf eurer Studikarte. Außerdem stehen euch 50$ zum Drucken zur Verfügung und wir haben einen 500€ Zuschuss vom International Office zur Deckung unserer Reisekosten erhalten. Was ihr selbst bezahlen müsst, sind die Kosten die für euer Visum anfallen, eure Flüge (teilweise), die Krankenversicherung, eure Bücher und die Verwaltungsgebühren in Samford (ca. 500$). Persönliche Wertung des Aufenthalts Ich würde Samford als eine meiner besten, wenn nicht DIE beste Erfahrung meines Lebens bezeichnen! Ich habe so unglaublich viel gelernt und gesehen in den 4 Monaten an der Uni und auch in den 5 Wochen, in denen wir noch durch Kalifornien, Nevada und Arizona gereist sind. Und was noch viel wichtiger ist, ich habe so viele unglaublich tolle Menschen kennengelernt, von überall auf der Welt. Meine Kurse waren top, ich habe wirklich eine Menge gelernt und bin super unterstützt worden von den Professoren. Alles in einem kann ich nur jedem, der sich überlegt in die USA zu gehen, empfehlen, sich für Samford zu bewerben. Ihr werdet es nicht bereuen! ☺ Hiermit stimme ich zu, dass mein Erfahrungsbericht auf der Homepage des Akademischen Auslandsamtes / International Office veröffentlicht werden darf. Carmen Sibold Erfahrungsbericht Samford University 18.08.-13.12.2014