Urocell® - Zelltherapie zur Behandlung der Streßharninkontinenz

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Urocell® - Zelltherapie zur Behandlung der Streßharninkontinenz
Urocell - Zelltherapie zur Behandlung der Streßharninkontinenz
Informationsblatt zu Physiotherapie und Behandlungsverlauf
Inhalt:
1. Physiotherapie
Beckenbodentraining und Elektrostimulation
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2. urocell – Informationen zum Behandlungsverlauf
3. Empfehlungen
Sehr geehrte/r Patient/in,
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Sie wurden zur Behandlung Ihrer Stress - Harninkontinenz mit der Zelltherapie urocell
therapiert. Damit Sie aktiv zum langfristigen Erfolg der Zelltherapie beitragen können,
möchten wir Ihnen mit dieser Broschüre Informationen über den weiteren
Behandlungsverlauf sowie die Ihrerseits notwendige Trainings-Arbeit zur Verfügung
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stellen. Informationen über die Zelltherapie urocell und deren Ablauf finden Sie im
Patienten-Informationsblatt, das Ihnen Ihr Arzt während der Voruntersuchungen
ausgehändigt hat.
1. Physiotherapie
Ihnen wurden im Rahmen der Inkontinenztherapie Muskel- und Bindegewebszellen in
den Harnröhren-Verschlußmuskel injiziert, um den Muskel zu stärken und Ihre StreßHarninkontinenz zu behandeln.
Damit die injizierten Zellen sich in den Muskel integrieren und diesen bei seiner Arbeit
unterstützen können, ist es unbedingt notwendig, dass Sie mit Hilfe eines Physiotherapeuten ein spezielles Trainingsprogramm für den Beckenboden absolvieren. Dieses
dient dazu, den Sphinktermuskel aufzubauen und so wieder die Kontrolle über Ihr
Harnverhalten zu erlangen.
Damit die „neuen“ Muskelzellen richtig in den Harnblasenschließmuskel einwachsen und
die vorhandenen Strukturen stärken und unterstützen können, müssen sie trainiert
werden. Nur auf diese Weise wird sichergestellt, dass die injizierten Zellen ihre neue
Tätigkeit „erlernen“ und bei Bedarf die Blase verschließen. Dafür sind vor allem die
ersten vier Wochen entscheidend.
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Die Zell-Therapie urocell kann also nur mit Ihrer Unterstützung erfolgreich sein, Ihre
Mitarbeit und Ihr konsequentes Training sind für den Erfolg ausschlaggebend!
Ihr behandelnder Arzt wird Sie an eine(n) spezialisierte(n) Physiotherapeuten
überweisen, der Sie bei diesem Training unterstützt und Sie über die korrekte
Ausführung der Beckenbodenübungen informiert. Sollten Sie Fragen zum Ablauf oder
Inhalt des Trainings bzw. zu Ihrer Behandlung haben, wenden Sie sich bitte an Ihren
Arzt oder Physiotherapeuten.
Die physiotherapeutische Behandlung besteht aus zwei Teilen:
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Elektrostimulation und Beckenbodenübungen.
- Elektrostimulation
Während Ihres Klinikaufenthaltes führen Sie die Elektrostimulation unter Aufsicht Ihres
Physiotherapeuten durch.
Bereits am 1. Tag nach der Implantation erklärt Ihr/e behandelnde/r Physiotherapeut/in
Ihnen die Elektrostimulation für den Blasenschließmuskel:
mit Hilfe eines Gerätes wird die Stimulation des Muskels 2x 10 Minuten pro Tag
entsprechend den Anweisungen des Physiotherapeuten durchgeführt.
Die Intensität der Stimulation durch das Gerät stellen Sie selbst - je nach Ihrem
persönlichen Empfinden - ein. Die Stimulation soll keinesfalls mit Schmerzen verbunden
sein: wählen Sie die Intensität also immer so, dass Sie sich dabei noch wohl fühlen.
Sprechen Sie eventuelle Fragen mit Ihrem/r Physiotherapeuten/in genau durch:
Sie sollten anschließend in der Lage sein, die Stimulation korrekt alleine zu Hause
durchzuführen.
Die Elektrostimulation muss mindestens 4 Wochen zweimal täglich konsequent
durchgeführt werden, um einen lang anhaltenden Therapieerfolg erzielen zu können.
- Beckenbodenübungen
Ebenfalls im Rahmen der physiotherapeutischen Betreuung werden Sie in der
Durchführung von Beckenbodenübungen geschult. Auch diese müssen 2x täglich
jeweils 10 Minuten durchgeführt werden.
Bauen Sie die Übungen so in Ihren Alltag ein, dass Sie diese regelmäßig durchführen
können.
Nach Abschluss des Physiotherapie - Programms muss zur Erhaltung der Muskelkraft
mit den Beckenboden-Übungen fortgefahren werden. Dauer und Häufigkeit dieses
Trainings sind dabei mit Ihrem behandelnden Arzt und/ oder Physiotherapeuten
abzustimmen.
2. Informationen zum Behandlungsverlauf
Typischer Verlauf der Zelltherapie nach der Implantation:
Die Muskelzellen beginnen nach der Implantation, unterstützt durch Beckenbodenübungen und Elektrostimulation, in den vorhandenen Muskel einzuwachsen und sich mit
den Muskelstrukturen zu verbinden.
Im Normalfall kommt es bereits innerhalb der ersten 3 – 4 Tage zu einer starken
Verbesserung der Inkontinenz – bis hin zur völligen Kontinenz innerhalb von einigen
Wochen.
Durch die Injektion der Zellen kann es zu winzigen Verletzungen in der Harnröhre bzw.
im Schließmuskel selbst kommen. Dadurch können in den ersten Tagen Schmerzen
oder ein leichtes Brennen beim Urinieren auftreten. Diese Begleiterscheinungen sind in
den meisten Fällen vorübergehend und dauern maximal 3 - 4 Tage.
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Ebenso kann es zu leichten Schwellungen im Gewebe des Harntraktes kommen, was zu
Veränderungen Ihres Harnstrahls führen kann. Diese Schwellungen klingen innerhalb
von 3 – 4 Tagen nach der Implantation ab, danach sollte der Harnstrahl auch wieder
gleichmäßig und stark werden.
Wenn die erwähnten Beschwerden länger anhalten oder erneut auftreten, verständigen
Sie bitte Ihren Arzt. Sie sollten sich auch sofort an Ihren Arzt wenden, wenn Sie Blut im
Harn finden oder wenn es zu Harnverhalten kommt.
3. Empfehlungen
Was sollten Sie tun?
Wichtig ist, dass Sie das Trainingsprogramm, welches Sie mit Ihrem Physiotherapeuten
erarbeitet haben, strikt einhalten, um den Trainingseffekt zu verstärken.
Sie können wieder mit Sport beginnen, wobei Sie jedoch darauf achten sollten, sich vor
allem zu Beginn nicht zu überanstrengen und die körperliche Belastung langsam zu
steigern. Beginnen Sie mit sanfteren Sportarten, bevor Sie auf anstrengendere
Aktivitäten umsteigen.
Auch sollten Sie bei körperlicher Belastung öfter bewusst den Muskel kontrahieren,
damit dieser Ablauf für den Körper wieder automatisiert wird.
Was sollten Sie vermeiden?
Der Genuss von Alkohol und Nikotin sind möglichst zu vermeiden.
Vermeiden Sie starke körperliche Belastungen gleich nach der Implantation.
Wenn Sie bei der Einnahme von neuen Medikamenten eine Verschlechterung Ihres
Zustandes bemerken, konsultieren Sie sofort Ihren Arzt.
Die Auswirkungen der Zelltherapie auf eine Schwangerschaft sind unbekannt. Daher
sollten Patientinnen im gebärfähigen Alter für mindestens 3 Monate eine wirksame
Verhütung in Absprache mit Ihrem Arzt benützen. Sollten Sie schwanger sein,
informieren Sie bitte umgehend Ihren Arzt.
Sollten Sie Fragen zum Ablauf der Therapie oder Ihres Trainings haben, so wenden Sie
sich bitte an Ihren Arzt oder Physiotherapeuten.
Gerne steht auch das Innovacell-Team für eventuelle Fragen zur Verfügung:
Innovacell Biotechnologie GmbH
Mitterweg 24
A - 6020 Innsbruck
Tel: +43/512/573680
Mail: [email protected]
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