Vom Buckingham Palace ins Werkheim
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Vom Buckingham Palace ins Werkheim
l BEZIRK USTER 9 ZO/AvU FREITAG, 1. MÄRZ 2013 Vom Buckingham Palace ins Werkheim USTER. Lisa Deschermeier ist 23 Jahre jung und Köchin. Sie kocht im «8610», im Restaurant des Werkheims in Uster. Zuvor war sie in London, wo sie beim Spitzenkoch Anton Mosimann in der Küche stand. LISA FÜLLEMANN Lisa Deschermeier wohnt in Uster und kocht im Werkheim im Restaurant 8610. Sie ist noch jung und hat mit ihren 23 Jahren schon einiges erlebt, was die Kocherei betrifft. Während sie von ihren Erlebnissen erzählt, poltert und klimpert es im Hintergrund. Ein paar Angestellte machen den Abwasch. Deschermeier hat schon viele Erfahrungen sammeln können, seit sie vor vier Jahren im Restaurant Waldmannsburg in Dübendorf ihre Ausbildung abgeschlossen hat. Sie war die drittbeste Köchin im Kanton und bekam dank diesem Leistungsausweis – und guten Kontakten – die Gelegenheit, im Fünfsternehotel Palace in Gstaad zu arbeiten. Sie kochte eine Wintersaison lang für die Schönen und Reichen im bekannten Skiort. Ende Saison beschloss sie, noch eine Sommersaison anzuhängen. Abstecher nach England Durch die Beziehungen einer Kollegin erhielt sie dann eine ganz besondere Einladung. Sie durfte nach England zum berühmten Schweizer Spitzenkoch Anton Mosimann. Er suchte Mitarbeiterinnen für seinen Partyservice in London. Deschermeier liess sich nicht zweimal bitten. Sie zögerte keine Sekunde und beschloss, mit ihrer Kollegin für zehn Monate nach London zu ziehen. Sie hatte zwar noch nie so weit weg von zu Hause gelebt, und ihre Englischkenntnisse waren eher bescheiden, aber sie wollte sich diese Chance nicht entgehen lassen. Sie suchte von der Schweiz aus eine Wohnung und wäre dabei von einem betrügerischen Vermieter beinahe übers Ohr gehauen worden. Zum Glück roch sie den Braten noch rechtzeitig. Sie fand dann innert nützlicher Frist trotzdem noch eine passable Wohnung und zügelte. Lisa Deschermeier liebt ihre Arbeit als Köchin und hat mit 23 Jahren schon an verschiedenen Top-Adressen in der Schweiz und in England gekocht. Bild: Eduard Gautschi Nachdem sie sich zwei Wochen in London eingelebt hatte, fing Deschermeier an, für Mosimanns CateringService zu arbeiten. Das Stammteam war klein und bestand nur aus rund einem Dutzend Köchen. Bei grösseren Veranstaltungen wurde das Team aufgestockt. Mosimanns Catering-Service wurde bei grösseren Anlässen auch vom englischen Königshaus in Anspruch genommen. Gekocht wurde dann jeweils in einer Küche im Buckingham Palace. «Es war ein gutes Gefühl, im Buckingham Palace für die königliche Familie zu kochen», sagt Deschermeier. Dank Mosimanns Catering-Service hatte sie Zugang zu Räumlichkeiten im Palast, zu denen sie sonst nie Zutritt erhalten hätte. Im Pavillon des «Baur au Lac» Einige Zeit später begann sie in Mosimanns bekanntem Privat-Club zu arbeiten. Hier kommt die Oberschicht Londons zusammen. Man muss Mitglied sein oder eingeladen werden, um in diesem Club in den Genuss der Köstlichkeiten aus Mosimanns Küche zu kommen. Der Spitzenkoch belieferte unter anderem die königliche Hochzeit von William und Kate und kochte an den Olympischen Spiele in Peking für auserlesene Gäste. Nach zehn Monaten kehrte Deschermeier in die Schweiz zurück und beschloss, einige Zeit in Zürich zu arbeiten. Sie fand für ein Jahr eine Stelle im Nobelhotel Baur au Lac. Dort arbeitete sie für das Restaurant Pavillon, das stolze 17 Gault-Millau-Punkte führt. In den Spitzenlokalen wie dem «Palace», «Mosimanns» und im «Baur au Lac» hat sie einiges erlebt. Auch Überraschendes. Zum Beispiel einen Gast, der Rindsfilet für seinen Hund bestellte, oder eine Mutter, die teuren Edelfisch für ihr Kleinkind wollte – zu Baby-Brei püriert, versteht sich. Eine neue Ära wurde eingeläutet, als ihr ehemaliger Lehrmeister vom Restaurant Waldmannsburg anrief und ihre eine Stelle in der Küche des Res- taurants 8610 im Werkheim anbot. In dieser Küche arbeiten auch Menschen mit Behinderungen, die unter anderem auch im Service mithelfen. Kochen aus Leidenschaft Für Deschermeier klang das Angebot verlockend. Anders als in den Nobelrestaurants verarbeitet sie hier Schweizer Bioprodukte und legt grossen Wert darauf, Saisongemüse zu kochen. Hier geht es nicht nur ums Kochen. Hier geht es um mehr. Hier geht es um die Zusammenarbeit mit geistig behinderten Menschen. Als der Souschef des Restaurants kündigte, übernahm sie zusammen mit einem Kollegen im Jobsharing die Stelle. Sie ist nun «für das Kreative zuständig», wie sie erzählt. Dazu gehört auch die Gestaltung und das Zusammenstellen der Menüs. Für eine 23-Jährige sei das eine anspruchsvolle Aufgabe, aber auch eine Ehre, sagt sie. Die Arbeit im «8610» gefällt ihr, und sie geniesst es, in knapp fünf Minuten mit dem Velo Projekt «Sunnetal» schreitet voran FÄLLANDEN. Das Fällander Alterszentrum Sunnetal wird erweitert. Im Juni kann die Bevölkerung an der Urne über den Baukredit abstimmen. DOMINIQUE VON ROHR Der Gemeinderat will das 2004 eingeweihte Alterszentrum Sunnetal bereits wieder erweitern. Den Startschuss für das Projekt hat die Gemeindeversammlung im Juni vergangenen Jahres mit der Bewilligung des Projektierungskredits von 285 000 Franken erteilt. Das detaillierte Bauprojekt wurde danach in einem Zeitraum von sechs Monaten erarbeitet. Nun habe der Gemeinderat das Projekt gutgeheissen und zur Prüfung an die Rechnungsprüfungskommission überwiesen, heisst es in einer Mitteilung. Zur Erweiterung ist ein Baukredit von 6 150 000 Franken notwendig, über den die Stimmbürger am 9. Juni an der Urne abstimmen werden. Das Projekt sieht die Aufstockung aller Gebäudeteile auf drei Etagen vor. Auf zwei neuen Etagen über dem Bistro Sunnetal entstehen zwölf Pflegeplätze. Auch der Trakt der Alterswohnungen wird um ein Geschoss aufgestockt. Nach Fertigstellung des Erwei- terungsbaus wird das Alterszentrum 32 Pflegeplätze und 14 Alterswohnungen anbieten können. Angegliedert bleibt die Pflegewohnung Pfaffhausen mit sieben Pflegeplätzen. «Mit der geplanten Erweiterung des Alterszentrums Sunnetal kann dem Wunsch der Bevölkerung nach mehr altersgerechten Wohnungen entsprochen werden», schreibt der Gemeinderat in seiner Mitteilung. Das Projekt sehe zudem auch im bestehenden Pflegeheimtrakt Verbesserungen für die Heimbewohnerinnen und -bewohner vor. Die Erweiterung vereinige die Anforderungen nach mehr Raum, wobei das Alterszentrum Sunnetal dank dieser Optimierung der Betriebsgrösse rentabler bewirtschaftet werden könne. IN KÜRZE Börse für Spielzeug und Spiele WANGEN-BRÜTTISELLEN. Am Mittwoch, 6. März, findet im Schurterhaus in Wangen von 14 bis 16 Uhr eine Spielzeugbörse statt. Neben Spiel sachen sind Puppen, Spiele, Bücher, CDs, DVDs und Computerspiele sowie Rutschautos oder Inlineskates erhältlich. Wer Waren verkaufen möchte, kann diese am gleichen Tag von 9 bis 11 Uhr im Schurterhaus abgeben. Organisiert wird der Anlass vom Frauenverein Wangen. (zo) 44 Einwohner mehr in Maur MAUR. Nach der kantonalen Einwohnerstatistik beträgt die offizielle Be völkerungszahl der Gemeinde Maur per Ende 2012 9610 Personen. Die Gemeinde hatte zuvor 9566 Einwohner gemeldet. Die Differenz von 44 Personen sei damit zu begründen, dass das kan tonale Amt für Statistik rückwirkende Mutationen noch bis Ende Januar berücksichtige, schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung. (zo) Projekt wird näher vorgestellt Auslöser des Erweiterungsprojekts war eine im Sommer 2010 durchgeführte Umfrage bei der über 55-jährigen Bevölkerung, welche ergeben hat, dass eine Nachfrage nach altersgerechten Wohnungen mit einfachem Zugang zu Pflege und Dienstleistungen besteht. Der dringende Bedarf an Pflegebetten sei ungebrochen, schreibt der Gemeinderat. Dazu kommt, dass die Gemeinden im Rahmen des seit Anfang 2011 gültigen Pflegegesetzes verpflichtet sind, die nachgefragten Plätze in der zur Arbeit fahren zu können und am Wochenende sogar frei zu haben, was in der Spitzengastronomie schlichtweg undenkbar ist. Lisa Deschermeier hat mit ihren 23 Jahren schon einiges erlebt, was ihren Beruf betrifft. Kochen ist ihre Leidenschaft. Sie will weiterhin die Chancen nutzen, um Erfahrungen zu sammeln. Diesbezüglich ist sie ja auf gutem Weg. «Die Zeit in London bei Mosimann ist hart gewesen und ich habe sehr wenig verdient», sagt sie. Aber für ihre berufliche Zukunft sei es natürlich ein Meilenstein. Sie bucht den Aufenthalt in London deshalb auch als Weiterbildung ab. Weiterbildung auf sehr hohem Niveau, versteht sich. Das Schönste an ihrem Beruf sei ja eigentlich, dass man mit einem gewissen Aufwand, der natürlich nicht immer klein ist, Leute glücklich machen könne. Ein persön liches «Lieblingsgericht» hat sie nicht. Sie weiss aber genau, was sie nicht mag: Sushi. Dabei mag sie ja eigentlich alles, was aus dem Wasser kommt. Jörg Schneider im «Wallberg» Im Sommer können die Stimmbürger über den Baukredit für den Erweiterungsbau des Alterszentrums Sunnetal abstimmen. Bild: Archiv stationären Pflege bereitzustellen. In der im März erscheinenden «info Gemeindenachrichten» wird das geplante Erweiterungsprojekt den Stimm- bürgern näher vorgestellt. Am 25. Mai findet zudem eine Informationsveranstaltung im Foyer des Alterszentrums Sunnetal statt. VOLKETSWIL. Jörg Schneider und sein Ensemble führen am Mittwoch, 6. März, im «Wallberg» die Dialekt komödie «Letschti Liebi» auf, eine Liebesgeschichte besonderer Art mit Humor und Überraschungen. Die Aufführung beginnt um 20 Uhr. Weitere Informationen gibt es unter www. joergschneider.ch. (zo)