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ix.0406.x.01-08 21.02.2006 12:12 Uhr Seite I Storage Ein Verlagsbeihefter der Heise Zeitschriften Verlag GmbH & Co. KG Zeitmaschinen extra Storage Schwerpunkt Backup Seite I Datensicherungssoftware: Frischer Wind bei Lizenzmodellen Lizenz-Allerlei Seite IV Backup-to-Disk: Virtual Tape Libraries ersetzen „Billig-RAIDs“ Bandscheiben Seite VI Vorschau Netzwerke Schwerpunkt: Drucken im Netz Veranstaltungen 9.–15. März, Hannover Cebit 2006, www.cebit.de 27.–28. März, Berlin Datenschutz und Datensicherheit (DuD), www.computas.de/html/dud.html 3.–6. April 2006, San Diego, CA Storage Networking World (SNW), www.snwusa.com 24.–28. April 2006, Hannover Hannover Messe Industrie (HMI), www.hannovermesse.de 23.–25. Mai, Secausus, New Jersey Enterprise Information World, www.enterpriseinformationworld.com Regelmäßige Backups ergänzt durch mehrmals täglich durchgeführte Snapshots sind gut – Continuous Data Protection (CDP) ist besser. CDP-Lösungen ermöglichen im Katastrophenfall die schnelle und sekundengenaue Rekonstruktion vorheriger Systemzustände – zumindest in der Theorie. ie Zeit beliebig zurückdrehen und Datenverluste, verursacht durch Unachtsamkeit oder gar Systemabstürze, komplett ungeschehen machen – was Systemadministratoren bisher meist nur unvollkommen und unter hohem Zeitaufwand gelang, verspricht eine neue Technik auf Knopfdruck. Was hinter dem verheißungsvollen Synonym „Continuous Data Protection“ steckt, umschreibt die von der Storage Networking Industry Association (SNIA) speziell für diesen Zweck ins Leben gerufene Arbeitsgruppe CDP Special Interest Group wie folgt: Bei CDP handelt es sich um eine Methode, die kontinuierlich Veränderungen von Daten nachverfolgt und erfasst, diese Modifikationen unabhängig von den Originaldaten speichert und damit die Voraussetzung schafft, definierte Datenzustände von beliebigen Zeitpunkten der Vergangenheit wiederherzustellen. CDP-Lösungen können block-, file- oder applikationsbasiert sein. Aus der im Idealfall hohen Granularität der gespeicherten Objekte leitet sich eine nahezu unendlich große Anzahl von möglichen Wiederherstellungszeitpunkten ab. CDP-Implementierungen können sich – obwohl sie auf dem gleichen Grundgedanken basieren – deutlich unterscheiden. Während einige Lösungen D Continuous Data Protection: Datenverlust war gestern Zeitmaschinen Continuous Data Protection: Datenverlust war gestern Seite VIII komplett softwarebasiert arbeiten, werden andere in Form fertiger Appliances angeboten. CDPLösungen arbeiten auf Applikations-, File- oder Volume-Level, einige arbeiten ohne Softwareagenten, andere benötigen hostbasierende Agenten oder dedizierte Treiber. Der Anwender hat darüber hinaus die Möglichkeit, zwischen In-Band- und OutBand-Lösungen zu wählen. Detailwissen ist gefragt Das Einsatzgebiet blockorientierter CDP-Lösungen liegt hauptsächlich in Rechenzentren. Aufgrund ihrer üblicherweise hohen Granularität und Flexibilität über unterschiedlichste Plattformen und Applikationen hinweg werden sie häufig zur schnellen Wiederherstellung von Datenbankanwendungen eingesetzt. Im Gegensatz dazu sind dateiorientierte CDP-Lösungen vorzugsweise dedizierten Plattformen und Applikationen zugeordnet. Fundiertes Wissen um die Granularität und Skalierbarkeit unterschiedlicher CDP-Lösungen einerseits und eine umfassenden Analyse der eigenen Recovery-Anforderungen andererseits sind nach Ansicht von Branchenkennern unabdingbare Voraussetzungen für die Implementierung eines gleichermaßen sicheren wie effizienten I ix.0406.x.01-08 21.02.2006 12:12 Uhr Seite II Storage „Continuous Data Protection ist eine sinnvolle, in einigen Fällen sogar elementar notwendige Speichertechnik, wenn es darum geht, sämtliche aktuellen Änderungen in Echtzeit zu sichern und gleichzeitig verfügbar zu halten. Für den Großteil der Einsatzgebiete von Speicherlösungen ist es jedoch überdimensioniert“, erklärt Peter Markgraf, General Manager Vertrieb & Marketing beim Speicherdistributor CPI in Feldkirchen. CDP-Systems. Genau hier bestehen nach Ansicht von Rhoda Phillips, Research Mananger Storage Software bei IDC, derzeit noch massive Defizite. „Anbieter von CDP-Lösungen sollten nicht den Fehler begehen, das derzeit große Interesse der Anwender ausschließlich unter kommerziellen Gesichtspunkten zu betrachten. Ohne eine gleichzeitige Aufklärung der Kunden über die genauen Funktionalitäten von CDP-Systemen laufen sie Gefahr, den Begriff „CDP“ als MarketingHype überzustrapazieren.“ Warten auf die SNIA Einer Problematik, der sich Vincent Franceschini, Senior Director of Future Technologies bei Hitachi Data Systems und ViceChairman der Storage Networking Industry Association (SNIA), durchaus bewusst ist. „Hitachi Data Systems bietet seit vielen Jahren Lösungen, die eine durchgängige Datensicherung unterstützen. Daher engagieren wir uns auch in der Special Interest Group „Continuous Data Protection“ (CDP) der Storage Networking Industry Association (SNIA). Unsere Produkte enthalten bereits zahlreiche Funktionen, die häufig im Zusammenhang mit CDP genannt werden, wie etwa unsere Copy-on-WriteSnapshot-Software, Shadow Image und True Copy sowie II viele andere Softwaremodule. Dennoch werden wir erst dann von CDP-Produkten sprechen, wenn die Standardisierung innerhalb der SNIA weiter vorangekommen ist.“ Eine Differenzierung, auf die große Teile des Wettbewerbs verzichten, was es Anwendern schwer macht, insbesondere CDP-Softwarelösungen zu vergleichen. Neben Microsoft, wo die Verantwortlichen über ihren „near“-CDP-Ansatz Data Protection Manager (DPM) einen Einstieg in den vermeintlich lukrativen CDP-Markt suchen, bieten alle führenden Hersteller von Datensicherungssoftware mittlerweile eigene CDP-Lösungen an. Das Spektrum reicht von blockbasierten Lösungen wie EMC Recover Point und Symantecs Backup Exec 10d bis hin zu IBMs dateibasierter Lösung Tivoli CDP for Files. Auch Commvault bietet mit seinem Qinetix Continuous Data Replicator eine CDP-Lösung, bei der Administratoren wählen können, ob sie komplette Volumes oder einzelne Verzeichnisse replizieren möchten. Einzig Computer Associates (CA) verfügt nach eigenen Angaben derzeit noch nicht über ein dediziertes CDP-Softwaremodul. In den Startlöchern steht ebenfalls Network Appliance. „Noch gibt es keine genaue Definition von Continuous Data Protection, da echte CDP-Funk- tionen noch in der Entwicklung sind. Netapp arbeitet intensiv daran, Kunden diese Technologie zu liefern“, erklärt Andreas König, Vice President Sales EMEA bei Network Appliance. Dank strategischer Partnerschaften etwa mit Symantec und den Übernahmen des Verschlüsselungsspezialisten Decru und des Experten für VTL-Software Alacritus sieht sich Network Appliance für den Einstieg in den CDP-Markt optimal vorbereitet. Konkreter sind demgegenüber die Aktivitäten von Fujitsu Siemens Computers (FSC). Nachdem FSC Ende letzten Jahres mit der Fibrecat N40-DPM eine erste CDP-Appliance auf Basis des Microsoft Data Protection Manager vorgestellt hat, plant das Unternehmen für April die Vorstellung einer weiteren CDP-Appliance. Diese wird nach Angaben von Marcus Schneider, Director Storage Product Marketing bei Fujitsu Siemens Computers, im Gegensatz zum Vorgängermodell auf einem weiterentwickelten NetworkerModul des Kooperationspartners EMC/Legato basieren. Schneider hält Marketing-Aussagen, moderne CDP-Lösungen würden ein echtes Point-inTime-Recovery gewährleisten, für Augenwischerei. „Ein Recovery zu wirklich jedem beliebigen Zeitpunkt, wie es von eini- Applications Database Database Network Server Server gen Anbietern propagiert wird, macht keinen Sinn. Eine Datenbank beispielsweise sollte nur dann gesichert werden, wenn sichergestellt ist, dass ihr Zustand konsistent ist. Das heißt, in der Praxis benötigt man klar definierte Synchronisationspunkte, und die lassen sich nicht beliebig dicht setzen.“ CDP für jedermann Wie FSC hat sich auch das USUnternehmen Lasso Logic Inc. auf die Entwicklung von CDPAppliances insbesondere für den KMU-Markt spezialisiert. Ende letzten Jahres wurde Lasso gemeinsam mit dem Hersteller von Remote-Access-Produkten EnKoo vom Security-Spezialisten Sonicwall akquiriert. „Die kontinuierliche und dynamische Datensicherung ergänzt unsere Kompetenzen im Management von Inhalten, Risiken und Angriffen und dem autorisierten Fernzugriff über das Internet“, erklärt Matt Medeiros, Präsident und CEO von Sonicwall, seine Strategie, CDP auch über Wide Area Networks nutzbar zu machen. Ebenfalls auf Einkaufstour in Sachen CDP hat sich Ende vergangenen Jahres der Data-Protection-Spezialist Iron Mountain begeben. Mit der Übernahme von Livevault sicherte sich auch Iron Mountain umfangreiches NFS, CIFS Application-based File-based Files File System Virtual Blocks Volume Manager Logical Blocks Device Driver Block-based Storage Network CDP-Systeme können auf Block-, Dateisystem- oder Anwendungsebene arbeiten. iX extra 4/2006 400/800 GB Die Sicherheit in Zahlen! Librarysysteme mit Terrabytekapazitäten stellen enorme Anforderungen an den technologischen Fortschritt: Von der Magnetpartikelentwicklung im Nanobereich bis hin zu allen Vorteilen einer perfektionierten Hochleistungscartridge. In enger Zusammenarbeit mit führenden Laufwerkherstellern hat Maxell die neue NeoSMART™ Technologie entwickelt, die sieben substanzielle Technologien miteinander vereint: Ultra dünne Bandbeschichtung, feinste Metallpartikel, kontrollierte Partikelverteilung, Hochleistungscartridge, exaktes “servo tracking”, optimierter Kalanderprozeß und präzises Bandschnittverfahren. Maxell Ultrium 3 und Super DLTtape™ II beinhalten bereits die NeoSMART™ Te c h n o l o g i e u n d b i e t e n s o m i t d i e f ü h re n d e S p e i c h e r l ö s u n g f ü r professionelle Systeme. LTO und Ultrium sind Warenzeichen von Hewlett Packard Company, IBM Corp und Certance. DLTtapeTM und Super DLTtapeTM sind Warenzeichen der Quantum Corporation. www.maxell.eu.com ix0406_ex_000_maxell.indd 1 20.02.2006 16:14:47 Uhr ix.0406.x.01-08 21.02.2006 12:12 Uhr Seite IV Storage CDP-Know-how. Als ein erstes Resultat der Akquisition wird Iron Mountain pünktlich zur diesjährigen Cebit unter der Bezeichnung Server Electronic Vaulting einen Online-BackupService anbieten. Dabei handelt es sich um eine komplett gemanagte Dienstleistung, die beim Kunden die fortlaufende automatische Datensicherung in ein externes Rechenzentrum übernimmt. Mit einer speziellen On-site-Appliance bietet Iron Mountain Firmen zusätzlich die Option, vor Ort ein Daten-Caching vorzunehmen, um große Datenmengen zügiger wiederherzustellen zu können. „Mit unserem Service können Firmen die Verantwortung für die Sicherung ihrer Daten somit komplett in unsere Hände geben“, wirbt Hartmut Wagner, Europachef von Iron Mountain Digital. Ob Continuous Data Protection tatsächlich auch für den Einsatz in kleinen und mittelgro- Lizenz-Allerlei Datensicherungssoftware: Frischer Wind bei Lizenzmodellen Der weltweite Markt für Speichersoftware boomt – die Nachfrage nach zukunftsorientierten Datenverwaltungsstrategien steigt. Umfassende, integrierte Sicherheitskonzepte revolutionieren nicht nur traditionelle BackupVerfahren, sie zwingen die Softwareanbieter auch dazu, ihre bis dato strikte Lizenzpolitik zu überdenken. as Anforderungsprofil moderner Speicherinfrastrukturen ist umfangreich. Gefragt sind wirtschaftliche und ressourcenoptimierte Lösungen, die ausreichende Kapazitäten vorhalten, prozessorientiert ausgerichtet sind, Flexibilität gewährleisten und Architekturen nicht unnötig komplex werden lassen. Darüber hinaus müssen die Lösungen auf effiziente Weise integrierbar und verwaltbar sein. Von klassischen Backup-, Restore- und Archivierungsaufgaben über die Datenreplikation und das Storage-Ressource- bis zum Filesystem-Management reicht das Aufgabenspektrum moderner Speichermanagementtools. Beherrscht wird der Storage-Softwaremarkt von führenden Storage-Herstellern, die D IV ihre Softwareaktivitäten kontinuierlich ausbauen. EMC/Legato, Symantec/Veritas, IBM, Network Appliance und Hewlett-Packard repräsentieren inzwischen fast 75 Prozent des Marktes. Der Grund für deren Engagement liegt auf der Hand: Während sich der Preis pro Gigabyte Speicherplatz immer weiter verringert, steigen die Kosten für die Administration der StorageSysteme stetig. Marktforscher wie Gartner oder IDC schätzen das Verhältnis des Aufwands für Hardware zu Management-Kosten mittlerweile auf rund 1:3. Während in der Vergangenheit die Softwareprodukte aus maximal einer Hand voll Einzelkomponenten für Backup und Recovery, Hierarchical Storage Management oder Archivierung bestanden, geht die Strategie ßen Unternehmen geeignet und vor allem notwendig ist, bleibt unter Branchenexperten umstritten. „Continuous Data Protection ist eine sinnvolle, in einigen Fällen sogar elementar notwendige Speichertechnik, wenn es darum geht, sämtliche aktuellen Änderungen in Echtzeit zu sichern und gleichzeitig verfügbar zu halten. Eine Anforderung, die vor allem an unternehmenskritische Anwendungen auf Enterprise-Level gestellt wird. Für den Großteil der Einsatzgebiete von Speicherlösungen ist es jedoch überdimensioniert. Deshalb ist es für uns kein Ersatz bestehender Technologien, sondern eine wertvolle Ergänzung für den Highend-Bereich. Nicht mehr – und nicht weniger“, meint Peter Markgraf, General Manager Vertrieb & Marketing beim Speicherdistributor CPI GmbH in Feldkirchen. (sun) Siegfried Dannehl ist freier Journalist. heute dahin, unterschiedliche Module über eine einheitliche, durchgängige und nicht selten automatisierte Softwareplattform zu steuern. Aus nicht weniger als dreizehn Komponenten besteht mittlerweile die von Computer Associates (CA) angebotene Brightstor Suite. Übergeordnetes Ziel der Angebotsvielfalt ist es nach Angaben von CA, Geschäftsprozesse intelligent und automatisiert zu unterstützen, um einerseits die kontinuierliche Verfügbarkeit von Informationen abzusichern, gleichzeitig aber auch die IT-Kosten zu kontrollieren. „Um den Wert ihrer Investitionen in Speicherinfrastrukturen zu maximieren, müssen Kunden ihre Storage-Umgebungen auf eine Weise managen, die proaktiv und eng mit der Art verbunden ist, wie gespeicherte Daten durch Geschäftsprozesse genutzt werden“, erläutert Anders Lofgren, Senior Vice President Brightstor Storage Management Solutions bei CA. Eine Strategie, die – unter dem Titel „Unified Data Management“ – auch der Datenmanagement-Spezialist Commvault verfolgt. Als Basisarchitektur dient die eigenentwickelte „Common Technology Engine (CTE)“. Mit der aktuellen Lösungs-Suite Qinetix 6.1 verfolgt Commvault den Grundgedanken des Information Lifecycle Management (ILM): Daten werden entsprechend ihres Geschäftswerts klassifiziert und auf einem geeigneten Medium abgelegt – je nach Anforderung an Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Kosten. Am Nutzen orientiert Die neuen integrierten Backupund Recovery-Konzepte auf der einen Seite, auf der anderen Seite aber auch der Trend hin zum verbrauchsorientierten Utility Computing zwingt die Anbieter traditioneller Datensicherungssoftware, ihre bis dato strikte und wenig flexible Lizenzpolitik zu überdenken. Waren die Lizenzmodelle in der Vergangenheit größtenteils clientorientiert, gewinnen jetzt volumenorientierte Modelle an Bedeutung. Dass bei zukünftigen Abrechnungsmodellen der Kundennutzen immer mehr an Gewicht gewinnt, glaubt Stefan Utzinger, Head of Marketing & Technology der Mount10 Software AG. „Innovative SoftwareLösungen müssen bestehende IT-Infrastrukturen optimal nutzen. Neue Technologien ermöglichen nutzenbasierte Lizenzmodelle, die Anwendern geringe Vorab-Investitionen und langfristige Planungssicherheit bieten. Das entspricht dem Kundenwunsch: Bezahlt wird für den Nutzen – nicht für die Anzahl der Installationen.“ iX extra 4/2006 ix.0406.x.01-08 21.02.2006 12:12 Uhr Seite V Storage ANZ_1/3 Nach Angaben von Willem Boelman, Product Marketing Manager EMEA bei Commvault, setzt sein Unternehmen in Sachen Lizenz- und Preisstrategie auf Flexibilität. „Neue Speicherstrategien haben durchaus Einfluss auf die Lizenzmodelle. Als zum Beispiel das Thema Virtualisierung für unsere Kunden interessant wurde, haben wir mit Modellen reagiert, die sich vermehrt an Kapazität und Datenvolumen orientieren. Dennoch halten wir auch weiterhin am Verkauf von Dauer-Lizenzen fest“, beschreibt Boelman das Commvault-Konzept. Die Dauerlizenzen (perpetual licenses) richten sich nach der Anzahl und Größe der Server. Für Erweiterungen wie Anwendungssupport oder Medienmanagement fallen darüber hinaus zusätzliche Kosten an, wobei Commvault keine Gebühren für Reporting erhebt. Auf Flexibilität will auch Computer Associates setzen. Standen Brightstor-Lösungen in der Vergangenheit ausschließlich im Rahmen des FlexselectLizenzprogramms zur Verfügung, bietet CA seit einiger Zeit auch das so genannte Brightstor Managed Capacity Pricing. Dabei handelt es sich um ein Seite_IX04/06 13.02.2006 vereinfachtes Lizenzmodell in mehreren Terabyte-Schritten, um die Mitverfolgung serverund anwendungsbasierter Lizenzen zu umgehen. Das Kapazitätslizenzminimum hat CA dabei von zehn auf zwei Terabytes herabgesetzt. Dieses Konzept vereinfache die Beschaffung und das Controlling der Softwarekosten und erleichtere es, die Storage-Umgebung dynamisch an veränderte Bedingungen und neue Anforderungen anzupassen. Auch im Linux-Umfeld tragen die Anbieter von BackupSoftware dem Trend zu verbrauchsorientierten Lizenzmodellen Rechnung. So stellte Arkeia Ende letzten Jahres, parallel zur Markteinführung seiner Backup-Lösung Arkeia Smart Backup, eine volumenbasierte Preisstruktur vor. Ziel ist es nach Arkeia-Angaben, insbesondere mittelständischen Kunden eine bessere Kontrolle der laufenden Storage-Kosten zu ermöglichen. Darüber hinaus eröffnen sich für den Anwender zusätzliche Einsparpotenziale. „Wenn der Nutzer sich für die Migration seiner Server von Windows zu Linux entscheidet oder fünf Gerätedaten in einem großen Uhr ServerSeite konzentriert, ist 16:30 1 dafür keine zusätzliche Lizenz notwendig“, erklärt Lorenz Meis, Geschäftsführer von E3T, einem Arkeia Premier Vertriebspartner. „Pay-as-you-grow“ Ein radikales Umdenken in Sachen Lizenzpolitik propagiert der kanadische Spezialist für Backup- und Recovery-Lösungen Asigra. „Die einfache Wahrheit über die Lizenzierung von Backup-Software nach dem Schema von Symantec/Veritas, EMC/Legato, CA, IBM oder Commvault ist, dass es sich für Unternehmen mit mehreren Niederlassungen um überholte und überteuerte Modelle handelt,“ macht Executive Vice President Eran Farajun deutlich. „Utility Computing und Storage nach Bedarf wird in Unternehmen immer mehr eingesetzt, wobei Asigra mit seiner bedarfsorientierten Preisgestaltung ein Vorreiter ist.“ Für die agentenlose MultiSite-Backup- und -RecoverySoftware Asigra Televaulting ist die Anzahl der gesicherten Systeme unerheblich, das Abrechnungsmodell ist komplett kapazitätsbasiert. Der Anbieter berechnet komprimierte Daten nach dem Leitsatz „pay-as-yougrow“ – demzufolge müssen Anwender nur für den verwalteten Speicherplatz zahlen. Die Kapazität bei der ersten Implementierung basiert auf der Menge der zu schützenden Daten in komprimierter Form, wobei doppelte Datenbestände eliminiert werden, um Bandbreite, Speicherplatz und Kosten zu sparen. Danach werden nur noch Terabytes geänderter, komprimierter Daten berechnet. Aus Sicherheitsgründen werden die Daten AES-verschlüsselt übertragen und gespeichert. Ein Ansatz, der nach Einschätzung von Marktbeobachtern angesichts der zunehmenden Entwicklung hin zu On-demand-Computing durchaus Schule machen könnte. „Asigras agentenlose Backup-Lösung mit der kapazitätsorientierten Preisgestaltung reduziert die Komplexität bei der Verwaltung von Backup-Umgebungen signifikant,“ bestätigt Tony Asaro, Senior Analyst der Enterprise Strategy Group. „Die Vereinfachung des Backup-Managements hat direkte Auswirkungen auf die Senkung der Total Cost of Ownership im Storage-Bereich und nimmt sich der Problematik an, über die EFFIZIENT? VERLASSEN SIE SICH DRAUF. Vertrauen Sie Ihren Betrieb einem CPI Falcon mit 5 Jahre Installations- und Vorortservice Intel® Xeon® Prozessor an, und nutzen Sie die auf Server- und Storagelösungen. gewonnene Zeit, um sich mehr auf erfolgreiche Flächendeckend in Deutschland. © www.artraction.de, 02/06 Geschäfte zu konzentrieren. www.cpigmbh.de Celeron, Celeron Inside, Centrino, Centrino Logo, Core Inside, Intel, Intel Logo, Intel Core, Intel Inside, Intel Inside Logo, Intel SpeedStep, Intel Viiv, Itanium, Itanium Inside, Pentium, Pentium Inside, Xeon und Xeon Inside sind Marken der Intel Corporation oder ihrer Tochtergesellschaften in den USA oder anderen Ländern. ix.0406.x.01-08 21.02.2006 12:12 Uhr Seite VI sich Backup-Softwarekunden am häufigsten beschweren.“ Dass am Ende der Diskussion um neue Lizenzmodelle möglicherweise „Flatrate-Preise“ stehen, kann sich Paul Klingholz, verantwortlich für das EMC/Legato-Channel-Business, in absehbarer Zeit nicht vorstellen. Er hält ausschließlich auf Kostenaspekte gerichtete Debatten für wenig hilfreich. „Wir sehen zwar definitiv einen Trend hin zu volumenbasierten Abrechnungsmodellen, gleichzeitig stellen wir aber fest, dass Kunden nicht selten für Lizenzen zahlen, die sie gar nicht benötigen. Hier besteht weiterhin Beratungs- und Analysebedarf, um bestehende Einsparungspotenziale zu nutzen.“ Kleine und große Schritte Ein unkonventionelles Lizenzkonzept hat der Anbieter von Unternehmenssoftware ASG im Herbst 2005 vorgestellt. Das Modell für die ASG Backupund Replikations-Tools stellt eine Alternative zur Preisfestlegung auf Grundlage der Speicherkapazitäten (Capacitybased-Pricing) dar. Beim Revenue-based-Licensing werden die für die Softwarelizenzen anfallenden Gebühren nicht an die Bandscheiben Backup to Disk: Virtual Tape Libraries ersetzen „Billig-RAIDs“ Eine „ideale“ Datensicherung muss heute nach Ansicht von Experten die spezifischen Vorteile von Disk und Tape in einer perfekt aufeinander abgestimmten Backup-Architektur kombinieren. Neue Generationen von Virtual Tape Libraries kommen diesem Anspruch schon recht nahe. war gelang es den Entwicklern in den vergangenen Jahren, Kapazität und Transferrate von Tape-Streamern immer weiter zu erhöhen. Dennoch sind aufgrund ihres Aufbaus klassischen Bandlaufwerken – ebenso wie Festplatten – physikalische Grenzen gesetzt. Eine Tatsache, die nach Ansicht von Marktforschern die Einsatzbereiche klassischer Bandtechniken gravierend verändert. Bandlaufwerke werden einen Kurswechsel vom primären zum sekundären Backup- und zum Archivmedium vollziehen, so die Prognose von Analysten. In die Rolle des primären Backup-Me- Z diums werden Festplatten schlüpfen. Dazu haben Anbieter bereits Disk-basierte Datensicherungskonzepte mit unterschiedlichen Ansätzen entwickelt. Das breite Spektrum reicht von in Arrays integrierten Verfahren wie Snapshots, Clones, Business Continuance Volumes (BCV) über Disk-to-DiskBackup (D2D), Disk-to-Disk-toTape-Backup (D2D2T, Staging Disk) bis hin zu intelligenten Virtual Tape Libraries (VTL). Die Vorteile der Array-basierten Verfahren und des klassischen Disk-to-Disk-Backup liegen auf den ersten Blick in der Einfachheit der Handhabung und der Implementierung Hardwareausstattung oder Konfiguration, sondern an den Umsatz des Unternehmens gekoppelt. Jim Bladich, ASG Vice President of Sales Operations, hierzu: „Bei diesem Modell passen sich die Lizenzgebühren an die jeweilige Einnahmesituation an. Das ist besonders für Unternehmen interessant, die ein exponentielles Wachstum der Rechenleistung verzeichnen.“ Inwieweit derartige Modelle einerseits transparent und überprüfbar sind und andererseits von kleinen und mittelständischen Unternehmen angenommen werden, bleibt abzuwarten. Siegfried Dannehl (sun) – und dies ohne große zusätzliche Kosten. Nachteile sind jedoch, dass die Daten ebenso schnell versehentlich gelöscht werden können, etwa durch Bedienungsfehler, und dass die potenzielle Bedrohung durch Viren, und damit eine Verseuchung des laufenden Backups, nach wie vor sehr groß ist. Hinzu kommt die Tatsache, dass – da die Daten nicht auf Wechselmedien gespeichert werden – eine Auslagerung der Datenträger an einen sicheren Ort, zum Beispiel in einem Tresor, nicht möglich ist. D2D – mit Schwachstellen Die Verwendung von Festplatten als Backup-Ziel bedeutet darüber hinaus, dass die Backup-Applikation nicht mehr mit Bandlaufwerken kommuniziert. Diese Methode erfordert üblicherweise Skriptänderungen und neue Einarbeitung. Viele Backup-Applikationen legen für ihre Backups eigene Filesysteme auf den Festplatten an. Das Schreiben von Backups in ein Dateisystem, das Löschen dieser Backups und das Schreiben neuer Backups führen zu Fragmentierung und PerformanceiX extra 4/2006 ix.0406.x.01-08 21.02.2006 12:12 Uhr Seite VII Storage Abfall. Als Folge davon muss das IT-Personal das System überwachen, um eine Überschreitung der Kapazität zu vermeiden und bei Bedarf eine Defragmentierung einzuleiten. Eliminiert werden diese Defizite durch den Einsatz von Disk-to-Disk-to-Tape-Architekturen (D2D2T). „Tape hat sich zunehmend als Offline-BackupMedium etabliert und hat weiterhin eine hohe Bedeutung im Bereich der Archivierung von Daten. Die Systeme sind leicht zu implementieren und zu bedienen – und bei den heute preisgünstigen Laufwerken und Bandmedien bei ausgesprochen niedrigen Kosten. Gerade im professionellen Bereich der Datensicherung in Unternehmen spielt diese Backup-Architektur heute und auch in Zukunft eine wesentliche Rolle, wenn es um die Themen Datensicherheit und Erfüllung gesetzlicher Vorgaben geht“, erklärt Klaus Jaschke, Direct Sales Manager Central European Region bei Exabyte. D2D2T – in Einzelfällen hilfreich D2D2T-Lösungen werden heute in unterschiedlichen Ausprägungen eingesetzt, beispielsweise wenn die Transferraten vom Server hin zu schnellen Bandlaufwerken nicht hoch genug sind, um die Bänder am Streamen zu halten. Das sekundäre Disksystem findet dabei als „Zwischenablage“ (Staging Area) Verwendung. Die BackupApplikation schreibt bereits im entsprechenden Format auf Disk. Danach kann sequenziell von Disk auf Band kopiert werden, was meist einen erheblichen Performancegewinn bringt. Zudem lassen sich die Backups temporär auf der Staging Area vorhalten, so dass jüngere Daten zum schnellen Restore auf Disks bereitliegen und ältere Daten dennoch sicher auf Tape liegen. Nachteil dieses Verfahrens: Durch die „zweistu- fige“ Datensicherung wird zusätzlicher Traffic im SAN generiert und je nach Realisierung sind nicht selten zusätzliche Lizenzen für die Backup-Software erforderlich. VTL – Qual der Wahl Im Gegensatz zu D2D- oder D2D2T-Lösungen verfügen Virtual Tape Libraries über eine intelligente Controller-Logik, die sich vor dem Disk-Array befindet und gegenüber den im Netzwerk befindlichen Backup-Servern das Vorhandensein einer oder mehrerer Tape-Libraries vorgibt. Der Hauptvorteil des VTL-Appliance-Konzepts liegt darin, dass keine Umstellung vorhandener Backup-Prozesse und vorhandener Backup-Software notwendig ist. Unterschieden werden VTLs, die über eine integrierte Anschlussmöglichkeit für eine physikalische Tape-Library verfügen oder diese gleich mitbringen und solche, die diese Option nicht besitzen und als geschlossenes System arbeiten. VTLs mit nachgeschalteter Tape-Library verfügen über Speichermanagementfunktionen, die die gespeicherten Daten entweder zeitgesteuert oder regelbasiert auf Bänder migrieren. „Eine gute VTL-Lösung bietet die Performance und Verlässlichkeit von festplattenbasierten Backups, ohne die im Zusammenhang mit einer Datensicherung auf einer nativen Festplatteneinheit anfallenden Managementkosten zu verursachen“, fasst Dianne McAdam, Senior Analyst bei der Data Mobility Group, das Kennzeichen einer effizienten VTL-Lösung zusammen. Dennoch rät McAdam, sich vor einer Entscheidung zugunsten einer VLT-Lösung genau über deren Funktionsweise und Funktionsumfang zu informieren. „Durch Komprimierung der eingehenden Daten kann beispielsweise Kapazität gespart werden, die Auswirkungen auf die Performance jedoch iX extra 4/2006 ix0406_ex_000_starline.indd x0406 ex 000 starline indd 1 17.02.2006 17 02 2006 13:14:28 Uhr ix.0406.x.01-08 21.02.2006 12:12 Uhr Seite VIII Storage ANBIETER VON VIRTUAL TAPE LIBRARIES Hersteller Adic EMC Fujitsu Siemens Computers Hewlett-Packard IBM Network Appliance Overland Storage Quantum Storagetek Tandberg Transtec sind nicht selten fatal. Softwarekomprimierung etwa kann eine bis zu 50-prozentige Performance-Verschlechterung eines Backup-Jobs zur Folge haben“, warnt McAdam. Der Markt kommt in Fahrt Der Markt für VTL-Lösungen boomt. Nach Untersuchungen der Enterprise Strategy Group (ESG) werden nicht nur klassische Tape-Backup-Lösungen, sondern in zunehmendem Maße auch D2D- und D2D2T-Lösungen durch VTLs ersetzt. Eine Entwicklung, die neben dem VTL-Pionier Falconstor vor allem den großen Storage-Anbietern HP und EMC zu verdanken ist. So hat allein HP nach eigenen Angaben seit der Übernahme und Integration des VTL-Spezialisten Sepaton im Mai 2005 weltweit eine VTL-Kapazität von mehr als 1,5 Petabyte ausgeliefert. Der Anteil von EMC mit seiner auf Falconstors VTL-Software basierenden Clariion Disk Library am weltweiten VTLMarkt wird von der ESG auf etwa 30 Prozent geschätzt. Eine Marktposition, die EMC weiter ausbauen möchte. Ende Januar wurde eine Kooperation mit VIII Produkt Pathlight VX450, VX650 Clariion Disk Library 310, 710, 720, 740 Centricstor Virtual Tape Appliance 1000, 2000, 3000, 4000, 5000, Virtual Tape Controller, Smart Backup Unit Storageworks Virtual Library System 6105, 6510, 6840 Totalstorage 7510 Virtualisation Engine Nearstore VTL600, 1200 REO 1000, 4000, 9000 DX30, DX100, DX3000, DX5000 VTL Appliance 1280, 2280, 3280 Bakstor 1000, 2000 Teneo VTL5A, 10A, 30A, 100A Website www.adic.com germany.emc.com Fujitsu Siemens Computers (FSC) bekannt gegeben, die die Vermarktung der FSC Centricstor VTL-Appliance im Rahmen des EMC-Select-Programms auch in den USA vorsieht. Ziel sind vor allem Mainframe-Anwender. Centricstor gehört zu den wenigen VTL-Lösungen, die eine plattformübergreifende Konsolidierung von Magnetbandsystemen erlauben. Auch Network Appliance ist mit zwei VTL-Appliances in den VTL-Markt eingestiegen, um nach eigenen Angaben sein Produktportfolio im Bereich der diskbasierenden Backup-Lösungen abzurunden. „Wir möchten damit die Glaubwürdigkeit des jungen VTL-Marktes stärken und unseren Kunden mehr Flexibilität und Auswahl bieten“, begründet CEO Dan Warmen- www.fujitsu-siemens.de/ centricstor www.hp.com www.ibm.com/servers/ storage/tape/ts7510 www-de.netapp.com www.overland-storage.com www.quantum.com www.storagetek.de www.tandberg.com www.transtec.de hoven seine Entscheidung. Doch nicht nur Anbieter von Speicherplattformen, auch klassische Tape- und Tape-Library-Spezialisten wie Quantum, ADIC, Overland oder Tandberg haben den VTLMarkt schon früh für sich entdeckt. Im Gegensatz zu den großen Speicheranbietern, die sich hauptsächlich an Enterprise-Kunden wenden, haben sie den Markt kleiner und mittelständischer Unternehmen im Visier. „Technologien wie Virtual Tape und die Bereitstellung von Speicherplatz über IPAdressen werden von größeren Unternehmen schon seit einiger Zeit genutzt, um Speicherplatz auf den für Backups genutzten Festplatten möglichst effektiv auszunutzen und gegebenenfalls Lizenzkosten für die Tape-Libraries zu sparen“, erklärt Axel Kurz, Produktmanager für Tape-Automation und festplattenbasierte Produkte bei Tandberg Data. „Mit unserer Bakstor-Appliance sind diese Technologien nun auch für kleinere und mittlere Unternehmen erschwinglich.“ Siegfried Dannehl (sun) In iX extra 5/2006 Netzwerke – Drucken im Netz Das papierlose Büro gibt es nach wie vor nicht, und auch innerhalb von komplexen IT-Anwendungen spielt in Unternehmen das Drucken von Geschäftsdokumenten eine große Rolle. Gedruckt wird heute nicht mehr nur im LAN, sondern auch im Wireless LAN, über ein Mobilfunknetz oder über das Internet. iX extra geht der Frage nach, welche Probleme es dabei zu lösen gilt und welche Trends auf dem Markt in Bezug auf das Drucken über Netze zu beobachten sind. Aufgezeigt werden die dabei gestiegenen Anforderungen an das Druckmanagement und entsprechende Lösungen, beispielsweise der Einsatz von dedizierten Druckservern. Erscheinungstermin: 6. April 2006 DIE WEITEREN IX EXTRAS Ausgabe Thema 06/06 07/06 08/06 Kaufberatung für Business-Laptops Identitäts- und Zugriffsmanagement Replikation und Mirroring für unternehmenskritische Daten Mobility IT-Security Storage Erscheinungstermin 11. 5. 2006 15. 6. 2006 13. 7. 2006 iX extra 4/2006