Das Spanischprofil des Gymnasiums Engen auf Sprachreise in Bilbao
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Das Spanischprofil des Gymnasiums Engen auf Sprachreise in Bilbao
Das Spanischprofil des Gymnasiums Engen auf Sprachreise in Bilbao Die Spanischklasse 10a vor dem Guggenheim Museum. Hinten stehend von links: Lisa Dekarz, Helen Kamla, Anna Mayer, Miriam Herzig, Johannes Finsler, Thomas Kamenzin. Mitte von links: Fabian Sprenger, Constantin Schrödl, Luca Helmbrecht, Niklas Meßmer, Dominik Kaiser, Paul Saalfrank, Nonta Müller, Daniel Hanser, Tim Unger, Maximilian Voß. Unten von links: Anna Glatt, Lena Kamenzin, Maike Völker, Lisa Meßmer, Bettina Böhler und Tobias Hug. Kekse zum Frühstück, Abendessen um 23 Uhr und „angenehme“ Arbeitszeiten. Diese unbekannte Lebensweise durften wir, 20 Schüler der Klasse10a des Gymnasiums in Engen, eine Woche lang dank unseres Spanisch-Profils erleben. Vom 16. – 23. Juni befanden wir 16-jährigen uns auf einer aufregenden Sprachreise in Bilbao, Spanien, das nahe an der Nordküste liegt. Eine Unterkunft hatten wir in erfahrenen Familien gefunden – mal bei alleinerziehenden Müttern, bei freundlichen Alleinlebenden oder in herzlichen Klein- und Großfamilien. Zwar war nicht jeder von Anfang an glücklich mit seiner Gastfamilie, aber die kleinen Unstimmigkeiten konnten durch rasches Agieren der Lehrer schnell durch einen Umzug behoben werden, sodass keiner unglücklich die Woche verbringen musste. Szenario: erster Tag, 4:15 Uhr nachts vor unserer deutschen Schule – kein Wunder, dass manch einer noch keinen klaren Kopf hat und den Ausweis zuhause vergisst, oder um 4:22 Uhr noch im Bett liegt. Schlussendlich saßen wir jedoch vollständig und abfahrtbereit im Bus nach Stuttgart, um von dort aus mit dem Zug nach Frankfurt zu gelangen. Euphorisch vor dem ersten Flug warteten wir ungeduldig auf den Start der Turbinen. Die Landung erfolgte wenig später, nachdem einige ihre panische Flugangst überwinden und zum ersten Mal in ihrem Leben Tomatensaft kosten konnten. Viel mehr, als von unseren Gasteltern abgeholt zu werden und diese und den Rest der Familie kennen zu lernen, taten wir nicht mehr an diesem Tag. Nachdem wir das Wochenende nach Belieben gestalten konnten – ob mit der Familie unterwegs zu sein oder allein am Strand zu liegen – mussten wir trotz Ferien-Feeling am Montagmorgen schon wieder in die Schule. Über das komplexe, aber doch überschaubare Metronetz von Bilbao erreichten wir die Sprachschule, in der wir jeden Vormittag von 9:30 bis 13:30 Uhr verbrachten. Entgegen unserer Erwartungen fanden wir Gefallen an den ausschließlich spanischen Schulstunden – die neben uns auch von anderen internationalen Schülern besucht worden waren – wiederholten Bekanntes und lernten zusätzlich erfolgreich neue Grammatik. Nach der anschließenden Mittagspause zogen wir gemeinsam mit unseren begleitenden Lehrern, Bettina Böhler und Tobias Hug, in alle möglichen Winkel der Stadt und ihrer Umgebung, um uns mit der regionalen Kultur bekannt zu machen. Unter anderem stiegen wir 45 Meter auf die rote Puente Colgante hoch oder zeigten unser Kunstinteresse im 1997 errichteten Guggenheim-Museum, welches als Hauptattraktion Bilbaos gilt. Aus unserem sonnigen Aufenthalt am Strand wurde leider nur ein grauer, leicht verregneter, wovon wir uns allerdings nicht den Tag vermiesen ließen. Im Meer gebadet wurde nämlich trotzdem, denn mit der gesamten Klasse erlebt man so etwas nur selten. Wer Lust hatte, konnte sich ebenfalls an diesem Tag die schöne Altstadt Bilbaos ansehen. Außerdem besuchten wir die Stadt Guernika, ihr Museum und das gleichnamige Gemälde von Pablo Picasso, das die schreckliche Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg aufarbeitet. Besonderen Spaß fanden wir in Tapasbars, zum einen um die typisch spanischen Gerichte, wie Muscheln und Calamaris, zu kosten und zum anderen um die EM-Spiele von Deutschland gemeinsam zu feiern. Zu den besuchten Sehenswürdigkeiten hatten wir Schüler noch in den vorherigen Wochen den Auftrag unserer Spanischlehrerin erhalten, kleine Mini-Vorträge vorzubereiten. So erfuhren wir auch ohne Reiseführer – dass die Puente Colgante als erste Schwebefähre der Welt, und somit als Weltkulturerbe gilt oder welche zeitgeschichtlichen Hintergründe Pablo Picasso zu seinem Gemälde „Guernika“ inspirierten. Gerade als wir begannen, uns im baskischen Land so richtig wohl zu fühlen und wir uns bereits richtig eingelebt hatten, war die Woche leider auch schon wieder vorbei. Den krönenden Abschluss hatten wir allerdings unserem Mutterland zu verdanken, denn wir sahen alle gemeinsam in einer Bar, wie Deutschland 4:2 gegen Griechenland gewann. Nachdem die meisten erst am späten Abend vom gemeinsamen Fußballschauen nach Hause kamen, musste das Packen bei vielen in die Nacht verlegt werden. Mit dem Flugzeug flogen wir müden und völlig erschöpften Schüler dann am nächsten Morgen nach München – allerdings mit großer Verspätung. Als Folge dessen mussten wir trotz Eile lachend zu unserem Anschlussflieger nach Stuttgart hetzen. Begeistert von der Woche waren alle. Wir hatten nicht nur die Kultur und Sehenswürdigkeiten der Basken kennengelernt, sondern auch den eigentlichen Zweck unserer Reise erfüllt: Unsere Sprachkenntnisse erweitert und aufgebessert. So schnell vergessen werden wir diesen Ausflug wohl kaum. Rundum glücklich zeigten sich auch unsere Lehrer Fr. Böhler und Hr. Hug mit ihren „kulturell interessierten und wissbegierigen Schülern“, die sowohl in den Sprachkursen als auch in den Gastfamilien einen „sprachlich überzeugenden Eindruck“ hinterlassen haben. Am Ende bekamen alle Schüler ein Zertifikat des Sprachinstituts Hemingway ausgehändigt, das die Leistung der letzten drei Schuljahre und des einwöchigen Sprachkurses würdigte und das erreichte Niveau bescheinigte. Auch die Gastfamilien hatten viel Lob für uns übrig: Vor allem unser offenes und höfliches Auftreten, unsere Hilfsbereitschaft und Zuverlässigkeit wurden angeblich sehr geschätzt. Alles gute Gründe dafür, dass sich unsere beiden Lehrer am Ende einer Meinung sein konnten: „Mit euch gerne jederzeit wieder.“