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Wissenschaft für die Praxis
Neue Erkenntnisse zur Hautpflege
in der Windelregion
Liebe BabyPflege-expertinnen und -experten,
dass Säuglingshaut eine auf sie abgestimmte Pflege benötigt, ist bekannt. Doch gerade wenn es um den Windelbereich
geht, reichen die richtigen Produkte oft nicht aus. Hier brauchen Eltern Ihre kompetente Beratung. Aus Ihrem Praxisalltag
wissen Sie um die Pflege dieses sensiblen Bereichs und um die Entstehung von Windeldermatitiden. Dieses tradierte
Wissen hat sich in der Praxis bewährt. Die physiologischen Grundlagen dafür sind in der Wissenschaft jedoch bislang ein
nur spärlich erforschtes Feld.
Kontinuierliche Forschungsarbeit
Penaten unterstützt die Expertise in der Säuglingspflege seit vielen Jahren mit wichtigen Beiträgen aus der Wissenschaft.
Mit eigener Grundlagenforschung haben wir wertvolle Erkenntnisse zu Beschaffenheit und Entwicklung der Säuglingshaut
gewonnen und für Ihren Praxisalltag zugänglich gemacht. Um darüber hinaus eingehendere Kenntnisse zu erhalten, unterstützen wir regelmäßig namhafte, unabhängige Institute in klinischen Forschungsprojekten.
Wertvolle Erkenntnisse für die Praxis
Aktuell hat die Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin eine umfassende Studie1 zur Hautbarriere im Windelbereich und deren Pflege durchgeführt. Im Zusammenspiel mit bereits vorhandenen
Forschungsdaten ergaben sich wertvolle Erkenntnisse, die wir Ihnen auf den folgenden Seiten vorstellen.
Mit diesen fundierten wissenschaftlichen Hintergrundinformationen zu Beschaffenheit und Funktion der Hautbarriere und
bewährten Praxistipps zur Windelpflege können Sie Eltern wertvolle Unterstützung bieten. Wenn Sie Fragen oder Anregungen
haben, steht Ihnen die Penaten Professional Hotline kostenfrei unter Tel. 00800 222 100 10 zur Verfügung.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.
Mit freundlichen Grüßen, Ihr
Penaten Professional Forum
1 G
arcia Bartels, N. et al. (2013): The effect of diaper
care on skin barrier properties in infants: a prospective
randomized controlled trial. (in press)
2
Besonderheiten der Säuglingshaut
Die natürliche Hautschutzbarriere ist in der Regel auch am
Ende des ersten Lebensjahres noch in der Entwicklung und
unterscheidet sich deutlich von der Erwachsenenhaut:2,3,4
Feuchtigkeitsverlust der Haut
im Vergleich
•• Der Lipidgehalt ist niedriger.
Säuglingshaut
Erwachsenenhaut
•• Das Stratum corneum ist ca. 30 %, die Epidermis
ca. 20 % dünner.
•• Die obersten Hautschichten der Epidermis enthalten
signifikant mehr Wasser.
•• Die Struktur des Stratum corneum ist lockerer
und durchlässiger.
Säuglingshaut kann daher Wasser leichter aufnehmen, aber
auch leichter wieder abgeben. Es besteht schneller die
Gefahr der Austrocknung. Dadurch können Keime und
Reizstoffe schneller in die Haut eindringen.
Stratum corneum
Stratum granulosum
Sensible Region: der Windelbereich
Durch die physikalischen und chemischen Prozesse in der Windel ist die Hautbarriere dort besonderen Belastungen
ausgesetzt. Dies kann zu einer Beeinträchtigung der Barrierefunktion und in der Folge zu einer Windeldermatitis führen.
Mögliche Faktoren für die Entstehung einer Windeldermatitis4
Anstieg des
pH-Werts
Störung der
Hautschutzbarriere
Überfeuchtung des
Stratum corneum
Windel
•• Okklusiver Effekt
•• Reibung
•• Wärme
Zusammenbruch der
Barrierefunktion
Irritation
Urin
•• Feuchtigkeit
•• pH-Wert-Änderung
Eindringen von
Mikroorganismen
Rötung
Ausschlag
ekundäre
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Infektionen
Stuhl
•• Enzymatische
Schädigung
•• Der Wassergehalt des Stratum corneum (SCH*) und der pH-Wert gesunder Säuglingshaut sind im Windelbereich
höher als in anderen Körperzonen.5
•• Eine Überfeuchtung kann die Hautbarriere noch durchlässiger machen und mikrobielles Wachstum fördern. Der überhöhte Wassergehalt der Hornschicht kann daher als ein negativ verstärkender Faktor in der Entwicklung einer
Windeldermatitis angesehen werden.6
2Nikolovski, J. et al. (2008): Barrier function and water-holding and transport properties of infant
stratum corneum are different from adult and continue to develop through the first year of life.
J Invest Dermatol 128, 1728-1736.
3Stamatas G.N. et al. (2011): Infant skin physiology and development during the first years of life: a
review of recent findings based on in-vivo studies, in: Int J Cos Sci 33, 17-24.
4 Berg RW. (1988): Etiology and pathophysiology of diaper dermatitis. Adv Dermatol 3, 75–98.
5Stamatas, G.N. et al. (2009): Infant Skin Microstructure Assessed In Vivo Differs from Adult Skin
in Organization and at the Cellular Level. Pediatr Dermatol 27 (2): 125-131.
6 Stamatas et al. (2011): Documentation of Impaired Epidermal Barrier in Mild and Moderate
Diaper Dermatitis In Vivo Using Noninvasive Methods. Pediatr Dermatol 28 (2): 99-107.
* Stratum Corneum Hydration
3
Aktuelle Studienergebnisse zur Windelpflege
Im Zuge der in 2013 abgeschlossenen Studie der Klinik für Dermatologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin zur
Hautpflege im Windelbereich konnten die bewährten Pflegeempfehlungen zum Baden und Cremen von Neugeborenen
zum ersten Mal auch an Säuglingen zwischen sieben und elf Monaten untersucht werden.1
Die randomisierte, kontrollierte Studie wurde über acht Wochen mit 83 Kindern durchgeführt.
Die Probanden wurden in drei Gruppen aufgeteilt und der Windelbereich jeweils unterschiedlichen Regimes unterzogen:
I) Reinigung mit Waschlappen und Wasser
II) Reinigung mit Waschlappen und Wasser, dann Auftragen einer Wundschutzcreme
III) Reinigung mit Feuchttüchern, dann Auftragen einer Wundschutzcreme
Für alle Kinder galt ein einheitliches Basis-Hautpflegeregime gemäß den evidenzbasierten Pflegeempfehlungen für
Neugeborene:
•• zweimal pro Woche ein Bad mit mildem Babybadezusatz
•• anschließendes Auftragen einer Babypflegecreme unter Aussparung des Windelbereichs
Allen Probanden wurden mit einer Frequenz von mindestens viermal in 24 Stunden die Windeln gewechselt.
Keines der untersuchten Pflegeregimes für die Haut und den Windelbereich hat die Hautschutzbarriere negativ beeinflusst.
Erstmals ist hiermit die unterstützende Wirkung der Hautpflegeregimes für Neugeborene auch für Säuglinge
von sieben bis elf Monaten erwiesen.
Häufigkeit und Verlauf von Windeldermatitis waren in allen Gruppen vergleichbar und
altersentsprechend.7, 8
Keine der drei Gruppen zeigte ein vermehrtes Auftreten von Windeldermatitis.
In Gruppe II und III konnte die Feuchtigkeit der gesunden Haut im Windelbereich signifikant
gesenkt werden.
Die reduzierten SCH-Werte im Windelbereich lagen signifikant über denen
außerhalb der Windelregion.
Eine konsequente Durchführung der Pflegeempfehlungen
zu Bad und Hautpflege, mindestens in den ersten zwölf
Monaten, ist ratsam.
Speziell die besonderen Belastungen ausgesetzte
Haut im Windelbereich benötigt eine erhöhte
Aufmerksamkeit und sorgfältige Pflege, um
einer möglichen Windeldermatitis bestmöglich
vorzubeugen.
7 Jordan W.E., Lawson KD, Berg RW et al.: Diaper dermatitis: frequency and severity
among a general infant population. Pediatr Dermatol 1986; 3: 198–207.
8 Garcia Bartels, N. et al. (2009): Influence of bathing or washing on skin barrier
function in newborns during the first four weeks of life. Skin Pharmacol Physiol, 22
(5): 248-257.
4
Praxistipps für die Windelpflege
Um die Hautbarriere im sensiblen Windelbereich unterstützen zu können, ist eine geeignete Pflegeroutine sinnvoll.
Die folgenden Tipps stammen aus dem Beratungsalltag und haben sich in jahrelanger Praxis als wirksam erwiesen.
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Penaten erarbeitet
derzeit evidenzbasierte
Pflegeempfehlungen für den
Windelbereich, die BabypflegeExpertinnen und -experten zur
Unterstützung im Beratungsalltag
zur Verfügung stehen werden.
5
Empfehlungen zu Bad und hautpflege für
Säuglinge Auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse
Regelmäßiges
Baden von Neugeborenen und Säuglingen
Es wird empfohlen, gesunde
Neugeborene und Säuglinge, nach
Vorreinigung des Windelbereichs,
zwei- bis dreimal pro Woche
zu baden.
Zweimal wöchentliches
Baden schadet der Neugeborenenhaut nicht, sondern wirkt sich sogar etwas
positiver auf die Hautfeuchtigkeit aus als Waschen.8
Beginn der
Baderoutine
Mit dem regelmäßigen
Baden kann begonnen
werden, sobald der
Nabelschnurrest
abgefallen ist.
Europäische Pädiater und Dermatologen empfehlen in einem
Konsensus-Papier zwei- bis dreimal
wöchent­
liches Baden statt Waschen
mit einem Waschlappen.8
Wasser- und Raumtemperatur, Badedauer
Mit dem regelmäßigen Baden sollte nach
dem Abfallen der Nabelschnur begonnen
werden, insbesondere um Entzündungen zu
vermeiden.10
Der Raum sollte über 22° C warm sein
Der Abfall der Nabelschnur war der Startpunkt
und das Wasser eine Temperatur
für den Beginn des Routinebadens in zwei
zwischen 37° C und maximal 38° C haben.
klinischen Studien mit Neugeborenen an
Die Badedauer sollte sich auf 5 bis 10 Minuten
der Klinik für Dermatologie der Charité
beschränken. Das Baby sollte schnell,
– Universitätsmedizin Berlin.8,9
aber sanft abgetrocknet werden
(abtupfen, nicht reiben), damit es
nach dem Baden nicht auskühlt.
Für ihre Studie über das
Baden von Neugeborenen und
Säuglingen arbeiteten Forscher der
Klinik für Dermatologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin mit folgenden Richtwerten: Die
optimale Wassertemperatur wurde zwischen 37° C und
38° C angesetzt und die Raumtemperatur betrug 22° C
bis 27° C. Als Badedauer wurden 5 Minuten festgelegt.8,9
Ein europäisches Konsensus-Papier empfiehlt eine
Bade­dauer von 5 bis 10 Minuten. Unmittelbar nach
dem Bad sollte das Kind mit einem Handtuch
bedeckt und trocken getupft, auf keinen
Fall aber trocken gerieben werden.10
9Garcia Bartels, N. et al. (2010): Effect of standardized skin care regimens on neonatal skin barrier function
in different body areas. Pediatric Dermatol 27 (1): 1-8.
10 B
lume-Peytavi, U. et al. (2009): Bathing and cleansing in newborns from day 1 to first year of life: recommendations from a European round table meeting. J Eur Acad Dermatol 23 (7): 751-759.
6
Einsatz von
Badezusätzen
Der Einsatz eines milden
Babybadezusatzes hat im
Vergleich zum Baden mit
klarem Wasser positive Auswirkungen auf die Säuglingshaut.
Der Einsatz eines
milden Babybadezusatzes
schadet der Säuglingshaut
nicht und kann beim Baden von
Säuglingen mit gesunder Haut
angewendet werden.9
Europäische Experten aus den Fachbereichen Pädiatrie und Dermatologie
befürworten sogar die Verwendung milder
Badezusätze im Gegensatz zu klarem Wasser. Sie
argumentieren, dass Wasser allein einen stärker austrocknenden Effekt auf die Haut hat verglichen mit
dem Einsatz eines milden Babybadezusatzes.10
Milde Badezusätze für die Säuglingspflege reinigen die
Haut auch von fett­löslichen Substanzen wie eventuell verbliebenen Fäkal- oder Cremeresten.
Dies gelingt nicht mit Wasser allein.11
Hautpflege nach
dem Baden
Es wird empfohlen,
Säuglinge nach dem
Baden einzucremen.++
Die Verwendung einer speziellen Babypflegecreme
zweimal pro Woche unterstützte in einer klinischen Studie
der Klinik für Dermatologie der Charité – Universitätsmedizin
Berlin die physiologische Funktion der Hautschutzbarriere
bei Neugeborenen und Säuglingen.
Richtige Wahl
des Badezusatzes
Ein milder flüssiger Badezusatz,+ der speziell für die
Bedürfnisse von Säuglingshaut
ent­wickelt worden ist, eignet
sich besonders gut für die
schonende Reinigung
beim Baden.
Die Hautschutzbarriere von Säuglingen unterscheidet
sich im ersten Lebensjahr und auch darüber hinaus
deutlich von der Erwachsener. Sie ist z. B. ca. 30 % dünner und wesentlich durchlässiger, sodass sie schneller
aus­trocknet. Diesem Umstand sollte mit speziell für die Bedürfnisse von Babyhaut entwickelten Produkten Rechnung
getragen werden.2,3,4
Ein Einsatz von flüssigen Badezusätzen wird gegenüber
Seifenstücken empfohlen. Letztere sind üblicherweise
alkalisch und können dadurch die Säuglingshaut
reizen und austrocknen. Feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe können außerdem einen
zusätzlichen Schutz für die Säuglingshaut bieten.10
Nach dem Eincremen zeigte die Säuglingshaut einen
höheren Feuchtigkeitsgehalt (SCH) und einen geringeren transepidermalen Wasserverlust (TEWL) als
bei Kindern, die nicht eingecremt wurden. Die
Babypflege­
creme spendete der Haut somit
Feuchtigkeit und stabilisierte die natürliche Hautschutzbarriere.9
+ z. B. das Penaten BAD & SHAMPOO Kopf-bis-Fuß, dessen Vorgänger-Produkt
„Penaten Baby Kopf-bis-Fuß Waschgel“ in einer der Berliner Charité -Studien
verwendet wurde
11Galzote, C. et al. (2007): Opportunities for mild and effective infant cleansing beyond water alone. J Am Acad Dermatol 56 (Suppl 2): AB 158 (Abstract P2420).
++ z. B. mit der Penaten PFLEGECREME Gesicht & Körper, die auch in einer der
Berliner Charité -Studien verwendet wurde
7
„Allem voran steht unsere Verantwortung gegenüber dem
Fachpersonal und den Patienten, aber auch gegenüber Müttern,
Vätern und all den Menschen, die unsere Produkte verwenden
oder unsere Dienste in Anspruch nehmen.“
Auszug aus dem Johnson & Johnson Credo, General Robert Wood Johnson, 1943
Penaten®. Momente, die für immer bleiben.
Für weitere Fragen rund um das Thema Babypflege
stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung.
Kostenfreie Hotline: 00800 222 100 10
Internet: www.penaten.de · E-Mail: [email protected]
Weitere Informationen unter www.penaten.de und www.babycenter.de
8
© Johnson & Johnson GmbH, Johnson & Johnson Platz 2, 41470 Neuss