geschäftsbericht 2006
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GESCHÄFTSBERICHT 2006 FINANZÜBERSICHT SCHWARZ PHARMA GRUPPE (IAS/IFRS*, in Mio. €) 2002 2003 2004 2005 963,5 638,5 378,5 124,2 74,9 48,4 161,3 304,6 172,0 295,2 107,3 146,3 296,4 67,4 530,4 1.040,5 2006 1.496,3 1.111,0 517,8 144,0 260,5 132,5 946,6 619,7 348,1 198,3 15,8 (0,8) 990,6 1.000,4 672,6 674,6 406,3 507,7 258,9 215,1 (17,0) 49,5 (54,1) 12,4 207,7 350,2 161,0 214,0 100,6 76,9 271,0 108,7 577,0 1.033,6 184,4 299,8 152,9 196,2 110,6 63,3 245,4 106,9 528,8 943,9 206,0 275,9 164,3 181,5 113,4 22,8 291,9 85,9 540,4 941,1 Aus der Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse Bruttoergebnis Vertriebskosten und allgemeine Verwaltungskosten Forschungs- und Entwicklungskosten Betriebsergebnis Konzernergebnis Aus der Bilanz Liquide Mittel Sonstiges Umlaufvermögen Sachanlagevermögen Firmenwert und sonstige immaterielle Vermögensgegenstände Finanzanlagen und andere Aktiva Kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten Rückstellungen und andere langfristige Verbindlichkeiten Eigenkapital Bilanzsumme 277,1 335,6 180,7 148,1 134,2 12,9 416,1 81,3 565,2 1.075,7 Aus dem Cash Flow Statement Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit Abschreibungen (inkl. außerplanmäßige Abschreibungen) Cash Flow aus Investitionstätigkeit Investitionen Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit 190,4 61,5 (11,1) (30,2) (35,6) 174,2 80,4 (12,8) (35,6) (84,3) 46,7 52,9 (27,8) (25,5) (32,6) 67,0 55,9 (27,2) (36,9) (39,6) 105,8 68,3 (66,7) (67,0) 49,0 140,8 82,3 1,10 0,60 4,31 51,0 3.739 343,8 289,0 2,94 0,60 3,87 55,8 3.853 69,4 18,2 (0,02) 0,20 1,02 56,0 3.813 93,5 38,3 (1,17) 0,20 1,45 57,4 4.100 38,6 (21,0) 0,26 0,20 2,23 52,5 4.327 Kennzahlen Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen und Wertberichtigungen (EBITDA**) in Mio. € Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT**) in Mio. € Ergebnis je Aktie (Basis) € Dividende je Aktie € Cash Flow je Aktie*** (Basis) € Eigenkapitalquote % Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt Personen *** 2002 und 2003: US-GAAP *** ohne Einmaleffekte *** Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit INHALTSVERZEICHNIS Unsere Werte 3 Brief des Vorstands 5 UCB übernimmt SCHWARZ PHARMA 9 Forschung & Entwicklung 2006: Viel versprechende Wirkstoffe im Bereich Neurologie 12 Das Zentrale Nervensystem – Strom des Lebens 21 Das Geschäftsjahr 2006 im Überblick 37 Bestätigungsvermerk 46 Konzernbilanz 48 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 49 Konzern-Kapitalflussrechnung 50 Konzern-Eigenkapitalspiegel 51 Konzernanhang 2006 nach IAS/IFRS 52 Konzernlagebericht 130 Bericht des Aufsichtsrats 170 Corporate Governance 176 Erläuterung des Vorstands zum Lagebericht für das Geschäftsjahr 2006 177 Organe 180 SCHWARZ PHARMA Beteiligungen 184 Führende SCHWARZ PHARMA Produkte 185 Aktieninformationen 186 Finanzkalender 187 Adressen der SCHWARZ PHARMA Gruppe 188 Glossar 190 1 2 GESCHÄFTSBERICHT 2006 UNSERE WERTE Unternehmerische Dynamik Als Unternehmer streben wir beständig nach Innovation unserer Produkte,Verbesserung unserer Leistungen für unsere Kunden und nachhaltiger Wertsteigerung für unsere Investoren. Wir vertrauen auf unsere Kompetenz, sind unseren Zielen verpflichtet und stehen zueinander.Wir haben die Freiheit, unternehmerisch zu handeln und zu entscheiden.Wir übernehmen die Verantwortung für unser Handeln. Wir stehen zu unseren Fehlern und lernen daraus. Kundenorientierung Wir erfüllen die Bedürfnisse und Erwartungen unserer Kunden mit Leidenschaft. Wir bieten jedem Kunden einen besonders persönlichen und freundlichen Service von höchster Qualität. Der Kunde hat immer Recht. Integrität Wir sagen, was wir meinen, und handeln danach. Wir orientieren uns an ethischen Grundsätzen. Unser Handeln können wir in unseren Familien und in der Öffentlichkeit mit gutem Gewissen vertreten. Fairness und Respekt Wir respektieren die Einzigartigkeit jeder Person und begegnen anderen mit Offenheit und Toleranz. Wir schätzen die Fähigkeit, zuzuhören und andere Meinungen in Betracht zu ziehen als Grundlage erfolgreicher Teamarbeit und fairen Miteinanders. Wir gründen unsere Beziehungen auf gegenseitiges Vertrauen. UNSERE WERTE 3 4 GESCHÄFTSBERICHT 2006 BRIEF DES VORSTANDS Das Geschäftsjahr 2006 – ereignisreich und besser als erwartet wir die Zulassung von Neupro® als Monotherapie in den USA. Der Geschäftsverlauf 2006 übertraf unsere Erwartungen. Die SCHWARZ PHARMA Gruppe erzielte 2006 ein Umsatzvolumen von einer Milliarde Euro und einen Jahresüberschuss in Höhe von 12,4 Mio. €. Wir schlagen eine Dividende von 0,20 € je Aktie zur Ausschüttung vor. Im März 2006 haben wir auch die Zulassungsunterlagen zum Urologie-Medikament Fesoterodin bei den europäischen und US-amerikanischen Behörden eingereicht. Wir rechnen in 2007 mit einer Zulassung. Im April 2006 haben wir exklusive Lizenzrechte zu Fesoterodin an Pfizer vergeben und hierfür im Juni eine Abschlagszahlung erhalten. Für die Zukunft sind Der gute Geschäftsverlauf ist auf den Umsatzbeitrag des US-Geschäfts und ein trotz staatlicher Preissenkungen nur leicht rückläufiges Europageschäft zurückzuführen. Die Marketing- und Vertriebsausgaben von 329,0 Mio. € (+10,4 %) gehen auch auf die Markteinführungen von Neupro® in Europa zurück. Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben von 215,1 Mio. € (–16,9 %) spiegeln den Fortschritt bei unseren Entwicklungsprojekten wider. Nach Erhalt der europäischen Marktzulassung für Neupro® (Rotigotin transdermales System) zur Behandlung der Parkinson-Krankheit als Monotherapie im Februar 2006 haben wir schon im Folgemonat März das Parkinson-Pflaster in Deutschland eingeführt. Heute, ein Jahr später, steht Neupro® den Patienten in über zwölf weiteren Ländern Europas zur Verfügung. Seit Januar 2007 ist das Parkinson-Pflaster zudem als Kombinationstherapie mit Levodopa zur symptomatischen Behandlung bei Patienten mit fortgeschrittenem Morbus Parkinson europaweit zugelassen. Im Laufe des ersten Halbjahrs 2007 erwarten Patrick Schwarz-Schütte Detlef Thielgen BRIEF DES VORSTANDS 5 Meilensteinzahlungen von Pfizer und insbesondere nach Zulassung und Markteinführung Lizenzzahlungen auf den Umsatz von Fesoterodin und Pfizer’s AntiMuskarinikum-Gruppe Detrol® (Tolterodin) zu erwarten. Mit diesem Schritt haben wir einen starken Partner gefunden, der Fesoterodin erfolgreich zu den Patienten bringt, und unsere Forschungsaktivitäten auf das Zentrale Nervensystem konzentriert. Diese Entscheidung wird durch positive Meldungen zu unserer Entwicklungspipeline unterstützt. Im September 2006 hat SCHWARZ PHARMA eine Zusammenschlussvereinbarung mit der belgischen UCB-Gruppe unterzeichnet. In Übereinstimmung damit hat die belgische UCB-Gruppe ein freundliches Übernahmeangebot für SCHWARZ PHARMA angekündigt und im November veröffentlicht. Vorstand und Aufsichtsrat sind zu der Ansicht gekommen, dass das Angebot finanziell angemessen ist und den Interessen der Gesellschaft, der Aktionäre und der Arbeitnehmer gerecht wird. Vorstand und Aufsichtsrat haben daher das Angebot unterstützt und den Aktionären die Annahme des Angebots empfohlen. Der Zusammenschluss soll der zukünftigen Unternehmensgruppe erlauben, die Potenziale der SCHWARZ PHARMA Produkte aufgrund der erhöhten kritischen Masse, aber auch der von UCB eingebrachten Vermarktungsstärke insbesondere im Bereich Neurologie besser auszuschöpfen. Iris Löw-Friedrich Klaus Veitinger 6 GESCHÄFTSBERICHT 2006 SCHWARZ PHARMA und UCB haben arbeitnehmerbezogene Grundsätze für die Zusammenführung der Geschäftstätigkeiten vereinbart. Danach werden alle Arbeitnehmer der gemeinsamen Gruppe fair behandelt und rechtzeitig, angemessen und umfassend informiert. Monheim soll Hauptsitz des Geschäftsfelds Allgemeinmedizin der gemeinsamen Gruppe unter dem Namen SCHWARZ PHARMA werden. Darüber hinaus soll Monheim Hauptsitz für die gemeinsame Geschäftstätigkeit in Deutschland werden. Ferner soll der Standort Monheim ein wichtiges Forschungs- und Entwick- dungskrankheiten haben, gehört SCHWARZ PHARMA bei gemeinsamer Betrachtung mit UCB bereits zu den führenden Biopharmaunternehmen der Welt. Jürgen Baumann Unsere Unternehmenskultur, unsere engagierten Mitarbeiter, die über ein hohes Know-how und anerkannte Expertise verfügen, passen gut zur UCBGruppe. Wir sehen daher bedeutendes Potenzial in der Kombination von SCHWARZ PHARMA mit UCB. Ein Beherrschungs- und Gewinnab- lungszentrum der gemeinsamen Gruppe darstellen. Gemeinsam mit UCB planen wir, ein führendes Biopharmaunternehmen der nächsten Generation zu formen. Dabei stehen für uns die Patienten im Vordergrund, denen wir für ihre schweren Erkrankungen innovative Medikamente anbieten wollen. Mit den Entwicklungspipelines beider Unternehmen, die ihre Schwerpunkte im Bereich Neurologie und Entzün- Peter Möller führungsvertrag soll SCHWARZ PHARMA und UCB ermöglichen, beide Unternehmen als eine Gruppe zu steuern. Martin Schneider BRIEF DES VORSTANDS 7 Ausblick 2007 – Markteinführungen Neupro® und mindestens drei globale Zulassungsanträge Im gerade begonnenen Geschäftsjahr 2007 rechnen wir mit einem Umsatzrückgang vor allem infolge des rückläufigen Geschäfts in den USA. Ein leichtes Umsatzwachstum in Europa aufgrund einer erfolgreichen Markteinführung des Parkinson-Pflasters Neupro® kann dies nicht ausgleichen. Wir gehen daher von einem Umsatzvolumen in der Größenordnung von 800 – 850 Mio. ¤ aus. Auch 2007 steht im Zeichen der Markeinführung des Parkinson-Pflasters Neupro® (in allen Stadien der Erkrankung), der Fertigstellung umfangreicher Zulassungsunterlagen für jeweils USA und Europa für voraussichtlich drei Indikationen sowie der Weiterentwicklung unserer Entwicklungsprojekte. Gleichzeitig müssen wir den erwarteten Umsatzrückgängen mit Restrukturierungsmaßnahmen, insbesondere in USA und Deutschland, begegnen. Trotz der hiermit verbundenen hohen Kosten und Aufwendungen streben wir ein positives Jahresergebnis 2007 an. In diesen Ausblick einbezogen sind Erträge aus Produktverkäufen oder Partnerschaften und anderen Desinvestitionen. In diesen Ausblick nicht einbezogen sind mögliche Kosten und Aufwendungen im Zusammenhang mit der weitergehenden Integration von SCHWARZ PHARMA in die UCB-Gruppe nach Wirksamwerden des geplanten Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags. 8 GESCHÄFTSBERICHT 2006 SCHWARZ PHARMA hat durch eine erfolgreiche Strategieumsetzung die Chance, zusammen mit UCB künftig stärker am Wachstum des Weltpharmamarktes zu partizipieren. Gemeinsam mit UCB kann SCHWARZ PHARMA die sich dort bietenden Möglichkeiten besser nutzen als allein. Wir danken unseren Mitarbeitern, die sich auch in diesem ereignisreichen Jahr engagiert für die Ziele und den Erfolg von SCHWARZ PHARMA eingesetzt haben. Unser Dank gilt auch unseren Kunden, Geschäftspartnern und Aktionären für ihre vertrauensvolle Begleitung und Unterstützung. Detlef Thielgen Jürgen Baumann Iris Löw-Friedrich Peter Möller Martin Schneider Monheim, im März 2007 UCB ÜBERNIMMT SCHWARZ PHARMA Am 25. September 2006 haben SCHWARZ PHARMA und die UCB-Gruppe ein Business Combination Agreement über ein freundliches Übernahmeangebot für SCHWARZ PHARMA bekannt gegeben. Danach hat UCB allen Aktionären der SCHWARZ PHARMA AG ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot unterbreitet. Als Gegenleistung erhielten die Aktionäre pro SCHWARZ PHARMA Aktie € 50 in bar und 0,8735 Aktien der UCB SA. Die außerordentliche Hauptversammlung von UCB hat am 23. Oktober 2006 zu diesem Zweck eine Kapitalerhöhung über bis zu 43.033.437 neue ordentliche UCB Aktien beschlossen. Die neu ausgegebenen UCB Aktien sind zum Handel an der Euronext Brüssel (Eurolist;ISIN:BE0003739530, Ticker: UCB.BR) zugelassen. Die Schwarz Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG und ihre Gesellschafter, die zusammen ungefähr 60% der Aktien der SCHWARZ PHARMA Aktiengesellschaft gehalten haben, haben das Übernahmeangebot im Dezember 2006 angenommen und halten heute keine Aktien der SCHWARZ PHARMA AG mehr. UCB hält heute 87,6 % der 48,8 Mio. ausstehenden SCHWARZ PHARMA Aktien. UCB und SCHWARZ PHARMA teilten am 11. Januar 2007 mit, dass sie beabsichtigen, einen Beherrschungsund Gewinnabführungsvertrag mit der UCB SP GmbH als herrschender Gesellschaft und SCHWARZ PHARMA AG als beherrschter Gesellschaft abzuschließen. Der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag unterliegt der Zustimmung der Hauptversammlung der SCHWARZ PHARMA AG. Der Be- schluss über die Zustimmung soll in der ordentlichen Hauptversammlung der SCHWARZ PHARMA AG im Mai 2007 gefasst werden. Gemeinsam planen SCHWARZ PHARMA und UCB, ein führendes Biopharmaunternehmen der nächsten Generation zu formen. „Biopharma“ beschreibt eine einzigartige Kombination der klassischen pharmazeutischen Disziplinen mit den Möglichkeiten der Biotechnologie. ImVordergrund stehen jedoch die Patienten und nicht das Verfahren. Für schwere Erkrankungen sollen innovative Lösungen angeboten werden. Die starke gemeinsame kommerzielle Plattform und die Verbreiterung des Angebots an Medikamenten in Spezialgebieten bilden die Basis des führenden Neurologie-Unternehmens. Mit den sehr gut gefüllten Entwicklungspipelines beider Unternehmen, die ihren Schwerpunkt im Bereich Neurologie und Entzündungskrankheiten haben, gehört SCHWARZ PHARMA bei gemeinsamer Betrachtung mit UCB, gemessen am gemeinsamen Umsatz, bereits zu den „TOP Fünf“ der führenden Biopharmaunternehmen der Welt. Die komplementären Unternehmenskulturen mit herausragender Kompetenz und einzigartiger Expertise in Forschung & Entwicklung sowie erwiesener Marketing- und Vertriebskompetenz können ein bedeutendes Synergiepotenzial erschließen. Damit ist ein verbessertes, langfristiges Umsatz- und Ergebniswachstum erzielbar, das zum Nutzen aller Unternehmensbeteiligter und -interessierter (Patienten, Mitarbeiter, Investoren und sonstige Stakeholder) sein wird. UCB ÜBERNIMMT SCHWARZ PHARMA 9 10 GESCHÄFTSBERICHT 2006 11 FORSCHUNG & ENTWICKLUNG 2006: VIEL VERSPRECHENDE WIRKSTOFFE IM BEREICH NEUROLOGIE SCHWARZ PHARMA konzentriert die Forschungsund Entwicklungsaktivitäten strategisch auf das Zentrale Nervensystem. Insbesondere in diesem Bereich ist der medizinische Bedarf hoch, da heute viele neurologische Indikationen gar nicht oder nicht befriedigend therapiert werden können. Zudem trägt der demographische Wandel – die älter werdende Gesellschaft – zu einer steigenden Nachfrage nach Medikamenten gerade in diesen Gebieten bei. Patienten wie behandelnde Ärzte spüren und formulieren den Bedarf an neuen medizinischen Lösungen und erwarten von den forschenden Arzneimittelherstellern entsprechende Innovationen. SCHWARZ PHARMA stellt sich dieser Herausforderung – leidenschaftlich engagiert und verantwortungsvoll. Seit 1999 entwickelt SCHWARZ PHARMA innovative Arzneimittel in den Indikationsgebieten Neurologie und Urologie. Im Zuge des Verkaufs seiner exklusiven Lizenzrechte des Urologie-Projekts Fesoterodin an Pfizer im April 2006 hat SCHWARZ PHARMA den Fokus auf das Zentrale Nervensystem gelegt. Die Forschungs- und Entwicklungsteams sind unter dem Dach der SCHWARZ BIOSCIENCES mit Standorten in Monheim/Deutschland, Shannon/ Irland, im Research Triangle Park, North Carolina/ USA sowie in Tokio/Japan zusammengefasst. Die weltweit über 700 Experten bei SCHWARZ BIOSCIENCES konzentrieren sich länder- und kontinenteübergreifend auf die Suche nach neuen Wirkstoffen und das Management der internationalen Partnerschaften. Sie treiben die präklinische, die pharmazeutische und 12 GESCHÄFTSBERICHT 2006 klinische Arzneimittelentwicklung voran und betreiben die Zulassungsverfahren. Mit einem Forschungs- und Entwicklungsbudget von 215 Millionen € im abgelaufenen Geschäftsjahr betreibt SCHWARZ PHARMA insgesamt neun Projekte in unterschiedlichen Testphasen der klinischen Entwicklung zur Behandlung von – Parkinson'scher Erkrankung, – Restless-Legs-Syndrom, – Epilepsie, – neuropathischem Schmerz, sowie in den neuen Indikationsgebieten – Fibromyalgie, – Osteoartritis und der – Migräneprophylaxe. Die klinische Entwicklung bereits verlassen haben das Wirkstoffpflaster Rotigotin zur Behandlung der Parkinson’schen Erkrankung, das sich seit März 2006 auf dem europäischen Markt befindet, sowie der Wirkstoff Fesoterodin zur Behandlung der Blasenhyperaktivität, für den die Zulassungsunterlagen im ersten Quartal 2006 eingereicht wurden. Parkinson‘sche Erkrankung: Neupro® nun auch als Kombinationstherapie mit Levodopa in Europa zugelassen Mitte Februar 2006 hat die Europäische Zulassungsbehörde EMEA (European Medicines Evaluation Agency) die Zulassung von Neupro® (Rotigotin Transdermales Pflaster) als Monotherapie zur symptomatischen Behandlung des Morbus Parkinson in Europa erteilt. Es handelt sich um das erste Projekt aus der innovativen Entwicklungspipeline, für das SCHWARZ PHARMA die Marktzulassung erhalten hat. Sie ermöglicht in allen 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union die Markteinführung von Neupro®, die im März mit Deutschland und Großbritannien begann und seitdem in weiteren Ländern fortgeführt wird. Seit Januar 2007 ist das Parkinson-Pflaster nun auch als Kombinationstherapie mit Levodopa zur symptomatischen Behandlung bei Patienten mit fortgeschrittenem Morbus Parkinson europaweit zugelassen. Im Laufe des ersten Halbjahrs 2007 erwartet SCHWARZ PHARMA die Zulassung von Neupro® als Monotherapie in den USA. Weltweit leiden fast vier Millionen Patienten unter den Folgen von Morbus Parkinson, jedes Jahr kommen etwa 400.000 Neuerkrankungen hinzu. Die Parkinson'sche Erkrankung tritt vor allem in höherem Alter auf und zeichnet sich durch vielfältige Symptome aus: Zittern der Extremitäten (Tremor), Verlangsamung aller Bewegungen (Bradykinese; typisch sind z. B. ein schlurfender Gang, eine kleiner werdende Schrift oder ein wegen verringerter Mimik ausdruckslos scheinendes Gesicht), plötzliche Bewegungslosigkeit (Freezing) und Steifheit (Rigor), um nur die häufigsten Erscheinungen zu nennen. Diese sich fortschreitend verschlimmernde (chronisch-progrediente), degenerative Erkrankung gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Nervensystems. Morbus Parkinson ist bisher nicht heilbar. Daher steht therapeutisch eine möglichst gute Symptomkontrolle bei zugleich möglichst wenigen Nebenwirkungen im Vordergrund. Moderne Therapieansätze beruhen meist auf dem Konzept der dopaminergen Stimulation; Dopamin ist ein Botenstoff im Gehirn, zuständig für die Bewegungskoordination. Der weltweite Markt für Parkinson-Medikamente hat ein Volumen von gut 2,9 Mrd. US$ und wächst nicht zuletzt aufgrund der demographischen Entwicklung jährlich um ca. 8 %. Neupro®, das erste Parkinson-Pflaster, kombiniert die Vorteile des nicht-ergolinen Dopamin-Agonisten Rotigotin mit einer transdermalen Pflasterapplikation. Eine Pflasterapplikation hat gegenüber anderen Darreichungsformen viel Potenzial: Sie erfolgt ohne Eingriff in die körperliche Integrität des Patienten (nicht-invasiv) und bietet gleichzeitig den Vorteil kontinuierlicher Rezeptor-Stimulation über eine 24stündige Wirkstoffzufuhr. Zudem werden durch die Aufnahme (Resorption) über die Haut alle Einflüsse der Magen-Darm-Tätigkeit auf die Resorption umgangen. Ein Pflaster kann auch bei Patienten mit im Krankheitsverlauf auftretenden Bewusstseinstrübungen oder bei unregelmäßiger Anwendung der Medikation FORSCHUNG & ENTWICKLUNG 13 (schlechter Compliance) eingesetzt werden. Es ist auch für Patienten mit Schluckbeschwerden, einem häufig auftretenden Sekundärsymptom, sehr gut geeignet. Internationale klinische Studien haben die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Neupro® (Rotigotin Transdermales Pflaster) gezeigt. In insgesamt mehr als 20 solcher klinischen Studien wurden über 2.000 Parkinson-Patienten im frühen oder fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung mit Neupro® behandelt. Rotigotin weist ein vielversprechendes RezeptorProfil, eine gute Steuerbarkeit und wenig Wechselwirkungspotenzial mit anderen Arzneimitteln auf. Aufgrund der Pflasterformulierung bietet das Medikament zudem eine bequeme einmal tägliche Gabe und einfache Handhabung. Mit der Entwicklung eines Nasalsprays will SCHWARZ PHARMA eine weitere leicht handhabbare Darreichungsform für Rotigotin zur Verfügung stellen. Die Verabreichung von Rotigotin als Nasalspray kann gut geeignet sein, um akut auftretende Symptome der Parkinson’schen Erkrankung schnell zu lindern. Dies zeigen erste Ergebnisse im Phase IIStudienprogramm. Derzeit wird der weitere klinische Entwicklungsplan erarbeitet. 14 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Restless-Legs-Syndrom (RLS): Vielversprechender Wirkstoff in einem stark wachsenden Markt „Restless-Legs-Syndrom“ lässt sich mit „Syndrom der unruhigen Beine“ übersetzen. Es handelt sich um eine häufig auftretende Erkrankung, der bisher noch nicht die nötige Aufmerksamkeit zuteil wurde. RLS ist durch einen unangenehmen Bewegungsdrang und Kribbelgefühlen in den Beinen gekennzeichnet. Die Symptome treten überwiegend abends und nachts auf und verhindern so einen erholsamen Schlaf. RLS ist eine chronische, langsam fortschreitende Krankheit, die etwa so häufig wie Migräne oder Diabetes vorkommt. Bis zu 10 % der Bevölkerung, mehr Frauen als Männer, leiden an dieser Krankheit. Es wird vermutet, dass die Ursache eine Störung des Nervenstoffwechsels ist. Dopamin-Agonisten gelten hier als eine wirksame Behandlungsmöglichkeit. Der Weltmarkt für RLS hat heute ein Volumen von 350 Mio. US$; das erwartete Wachstum liegt bei über 29 % pro Jahr. Erste Ergebnisse von doppelblinden und plazebokontrollierten Studien der Phase III mit dem Wirkstoffpflaster zeigen, dass die Behandlung mit Rotigotin bei Patienten mit Restless-Legs-Syndrom (RLS) zu einer klinisch relevanten und statistisch signifikanten Symptomverbesserung führt. Eine deutliche Verbesserung der Symptome gegenüber Plazebo zeigte sich bei allen getesteten Dosierungen. Des Weiteren hat SCHWARZ PHARMA Rotigotin bei RLS auch in einer doppelblinden, plazebo-kontrollierten SchlaflaborStudie erfolgreich getestet. Erste Ergebnisse zeigen eine deutliche, statistisch signifikante und klinisch relevante Verbesserung der Symptome. Das Unternehmen plant, im vierten Quartal 2007 die Zulassungsunterlagen für Rotigotin bei RLS in Europa und in den USA einzureichen. Epilepsie: Anti-Konvulsivum mit innovativem dualem Wirkmechanismus Epilepsie ist die Bezeichnung für eine ganze Gruppe erblicher, traumatisch oder organisch bedingter Erkrankungen. Durch eine abnorme Aktivitätssteigerung des zentralen Nervensystems kommt es zu sogenannten epileptischen Anfällen, die sich als Störung der Sensorik, der Motorik, des subjektiven Befindens oder des objektiven Verhaltens äußern. An Epilepsie sind ca. 0,5–1,0 % der Bevölkerung erkrankt. AntiEpileptika dienen der Prophylaxe epileptischer Anfälle und werden meist als Dauertherapie eingesetzt. Der Weltmarkt für Anti-Epileptika beläuft sich auf ca. 12,4 Mrd. US$; er wächst jährlich um 7 %. Lacosamid repräsentiert ein Antikonvulsivum der neuesten Generation. Kürzlich konnte SCHWARZ PHARMA einen neuen dualen Wirkmechanismus für Lacosamid identifizieren. Die in präklinischen Studien ermittelten Ergebnisse weisen daraufhin, dass Lacosamid hierdurch eine höhere Wirksamkeit bei geringeren Nebenwirkungen bieten, in den Verlauf der Krankheit eingreifen und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder gar stoppen könnte. Im März 2006 präsentierte SCHWARZ PHARMA erste Ergebnisse einer Phase III Studie mit Lacosamid als Kombinationstherapie bei erwachsenen EpilepsiePatienten. Ende Oktober 2006 berichtete SCHWARZ PHARMA über die zweite Phase III Studie. Die Ergebnisse dieses doppelblinden und plazebo-kontrollierten Studienprogramms der Phase III zeigen eine klinisch relevante und statistisch signifikante Verbesserung bei beiden Zielparametern – Reduktion epileptischer Anfälle und Ansprechrate von 50 % bei gleichzeitig guter Verträglichkeit. Die Einreichung der Zulassungsanträge ist für 2007 in Europa und in den USA geplant. 2007 wird das klinische Studienprogramm mit Lacosamid als Monotherapie beginnen. Diabetischer Neuropathischer Schmerz: Lacosamid hat Potenzial Neuropathischer Schmerz beruht auf einer Funktionsstörung des Nervensystems. Anders als beim „normalen“ Schmerz hat der neuropathische Schmerz keine Warnfunktion, sondern tritt ohne akuten Zusammenhang zu einem pathologischen Geschehen auf. Unter dem durch die Diabetes-Erkrankung verursachten chronischen Schmerz leiden etwa 11 Millionen Diabetiker. Lange Zeit gab es gegen diese Schmerzen keine zugelassene Therapie. Ärzte und Patienten setzen daher häufig Anti-Epileptika zur Schmerzlinderung ein. Die Marktgröße für diese Indikation wird auf etwas über 3,5 Mrd. US$ geschätzt. Experten erwarten ein Marktwachstum von 14 % p.a. Im März 2006 berichtete SCHWARZ PHARMA FORSCHUNG & ENTWICKLUNG 15 erste Ergebnisse aus der dritten Phase III Studie mit Lacosamid zur Behandlung des durch die diabetische Neuropathie verursachten chronischen Schmerzes. Mit der angestrebten Tagesdosis von 400 mg Lacosamid gingen neuropathische Schmerzen klinisch relevant und mit einem guten Nebenwirkungsprofil zurück. Lacosamid erreichte das statistische Signifikanzniveau. Erste, 2005 berichtete Ergebnisse von zwei weiteren klinischen Studien der Phase III hatten ebenfalls eine signifikante Reduktion neuropathischer Schmerzen bei guter Verträglichkeit bestätigt. Die in den USA durchgeführte Studie konnte bezüglich der Hauptzielgröße (Primärvariable) eine statistisch signifikante Verbesserung gegenüber Plazebo aufweisen. Die zweite in Europa durchgeführte Studie hat ebenfalls eine deutliche Symptomverbesserung hervorgebracht, die jedoch bezüglich der Primärvariablen die statistische Signifikanz gegenüber Plazebo nicht erreicht hat. Erste Ergebnisse einer weiteren Phase-III-Studie, die im Februar 2007 vorgelegt wurden, zeigen die Überlegenheit von Lacosamid gegenüber Plazebo bei der Schmerzreduktion. Die Einreichung der Zulassungsanträge für Lacosamid in der Indikation diabetischer neuropatischer Schmerz ist für 2007 in Europa und in den USA vorgesehen. Mit neuen Indikationen zukünftiges Wachstum sichern Mit einer Reihe von Entwicklungsprojekten im späten oder bereits abgeschlossenen Entwicklungsstadium ist SCHWARZ PHARMA sehr gut aufgestellt. Mit Neupro® befindet sich bereits ein Medikament 16 GESCHÄFTSBERICHT 2006 aus der Entwicklungspipeline auf dem Markt, ein weiteres, Fesoterodin, durchläuft derzeit das Zulassungsverfahren und drei weitere Projekte stehen kurz vor der Einreichung der Zulassungsunterlagen. So verfügt SCHWARZ PHARMA über ausreichend Kandidaten, um in den nächsten Jahren deutliches Wachstum zu generieren. Um auch in fernerer Zukunft Wachstum zu ermöglichen, haben wir weitere Indikationen im Bereich des Zentralen Nervensystems mit hohem medizinischem Bedarf für Rotigotin und Lacosamid identifiziert. Es handelt sich um Fibromyalgie (Weichteilrheumatismus), Osteoarthritis (Gelenkarthrose) und Migräneprophylaxe. Fibromyalgie: Bislang noch kein Medikament zugelassen Fibromyalgie ist eine schwerwiegende chronische Schmerzerkrankung der Muskulatur. Neben generalisierten Schmerzen gehören Symptome wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit zum Krankheitsbild, oft leiden die Erkrankten auch an Depressionen und Schlafstörungen. Schon heute sind etwa 2 % der Bevölkerung an Fibromyalgie erkrankt. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer, möglicherweise aufgrund einer hormonellen oder erblichen Komponente. Die Ursachen der Krankheit sind bisher nicht geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass das zentrale Nervensystem an der Schmerzentstehung beteiligt ist. Bis heute ist kein Medikament für diese Indikation zugelassen. Zur Reduzierung der Symptome werden unter anderem schmerzlindernde 17 Klinische Entwicklungsprodukte Phase I Parkinson-Erkrankung (Frühstadium) Parkinson-Erkrankung (Spätstadium) Phase II Phase III Zulassungsverfahren Zugelassen USA EU EU Epilepsie (Kombinationstherapie) Neuropathischer Schmerz Restless-Legs-Syndrom Epilepsie (Monotherapie) Parkinson-Erkrankung (akute Symptome) Fibromyalgie Fibromyalgie Osteoathritis Migräne-Prophylaxe 18 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Rotigotin Transdermales System Rotigotin Nasalspray Lacosamid Mittel, Antidepressiva und krampflösende Mittel eingesetzt. Hier besteht großer Bedarf an einer wirksamen und gut verträglichen Langzeittherapie. Klinische Studien der Phase II mit Lacosamid bei Osteoarthritis werden voraussichtlich im ersten Halbjahr 2007 beginnen. Seit Oktober 2006 testet SCHWARZ PHARMA den Wirkstoff Lacosamid in einer klinischen Studie der Phase II auf Wirksamkeit bei Fibromyalgie. Initiale Ergebnisse werden für das erste Quartal 2008 erwartet. Für März 2007 ist auch der Start der ersten Studie der Phase II mit Rotigotin in dieser Indikation geplant. Migräneprophylaxe Osteoarthritis: Entwicklung zu einer Volkskrankheit Osteoarthritis ist eine chronische degenerative Erkrankung der Gelenke, vor allem der Hüft-, Kniegelenke sowie der Fingergelenke. In einem allmählichen Prozess wird der Gelenkknorpel zerstört. Die elastischen Eigenschaften des Knorpels gehen verloren, wodurch sich Belastungen unmittelbar auf den Knochen übertragen, was zu Knochendeformationen führen kann. Die Betroffenen leiden unter Schmerzen und sind in ihrer Beweglichkeit mitunter erheblich eingeschränkt. Rund 60 Millionen Menschen sind weltweit erkrankt und mit der demographischen Entwicklung wird sich die Zahl in Zukunft noch drastisch erhöhen. Osteoarthritis wird 2020 zu den fünf häufigsten Erkrankungen gehören, die die Lebensqualität deutlich einschränken. Auch für diese Indikation bestehen bislang keine zufrieden stellenden medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten. Eine weitere mit Schmerzen verbundene und weit verbreitete Erkrankung ist die Migräne. Mehr als jeder zehnte Erwachsene leidet daran, Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Die Veranlagung dazu kann vererbbar sein. Migräne kann auch durch äußere Faktoren wie Stress, Alkoholgenuss und das in bestimmten Nahrungsmitteln enthaltene Tyramin oder auch durch Hormonschwankungen ausgelöst werden. Erleidet ein Patient im Monatsdurchschnitt drei oder mehr Anfälle oder sind die entstehenden Schmerzen für den Patienten unerträglich, so empfiehlt die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft eine vorbeugende Therapie. Bislang stehen hierzu nur wenige Präparate zur Verfügung. SCHWARZ PHARMA hofft, in den kommenden Jahren mit Lacosamid ein wirksames und für die Langzeiteinnahme geeignetes prophylaktisches Medikament entwickeln zu können. Bereits im ersten Halbjahr 2007 soll das klinische Studienprogramm der Phase II mit Lacosamid beginnen. 19 Kooperationen bei der Suche nach neuen Wirkstoffen nutzen SCHWARZ PHARMA geht alle vielversprechenden Wege, um neue Wirkstoffe zu finden. Nicht nur innerhalb unserer eigenen Organisation, bei SCHWARZ BIOSCIENCES, sondern auch außerhalb des Unternehmens. Es gehört elementar zu unserem Selbstverständnis, Forschung und Entwicklung in Kooperation oder Partnerschaften mit anderen Akteuren wie Unternehmen oder Universitäten zu verfolgen. Derart gebündelte Kompetenzen, Instrumentarien und Ressourcen sowie die Zusammenarbeit hoch qualifizierten Personals verbessern die Erfolgsaussichten aller Beteiligten um ein Vielfaches. Dies nutzen wir ganz bewusst. Ob Unterstützung für Lehrstühle oder Laboratorien, ob gemeinsame Studien mit Unternehmen ähnlicher Indikationsschwerpunkte:Als forschendes Pharmaunternehmen üben wir uns in der Pflicht, mit einem Partner zusammenzuarbeiten, wo es dem Wissensfortschritt hilft. Auch wenn wir am Ende der Pipeline, beim marktreifen Medikament, als Unternehmer im Wettbewerb stehen. 20 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Das Zentrale Nervensystem Strom des Lebens Steuermann des Organismus Hochkomplex in seiner Anatomie wie auch in den physiologischen Prozessen – das Wunderwerk Mensch. Billiarden Zellen und hoch differenzierte biochemische sowie physikalische Vorgänge sorgen dafür, dass wir atmen, Nahrung aufnehmen und verarbeiten, dass wir unsere Umwelt wahrnehmen und uns bewegen können. Hauptverantwortlich für die notwendige Steuerung und Koordination ist unser Nervensystem, insbesondere das Gehirn, das zusammen mit dem Rückenmark das Zentrale Nervensystem (ZNS) bildet. Unser Gehirn nimmt alle Informationen sowohl aus der Umwelt als auch aus dem Körperinnern auf und reagiert blitzschnell darauf: Es sendet seinerseits Signale aus, die von Zelle zu Zelle wandern, vom Gehirn über das Rückenmark zu den peripheren Nerven, die die Information an die ausführenden Organe, zum Beispiel einen Muskel, weiterleiten. Jede kleinste unserer Bewegungen, eine Fingerkrümmung, ein Nicken, ein Lächeln, ist die sichtbare Folge eines aufwendigen Verständigungsprozesses unzähliger Zellen. Wie aber „sprechen“ die Zellen miteinander? Unsere Zellen können sich auf zwei Weisen Botschaften übermitteln: entweder in Form elektrischer Entladungen oder über Botenstoffe, so genannte Transmitter, wie Adrenalin, Serotonin, Acetylcholin oder Dopamin. Diese wichtigen Überträgersubstanzen werden bei Bedarf von der sendenden Nervenzelle freigesetzt und lagern sich in der empfangenden Zelle an spezifischen Andockstellen (Rezeptoren) an. Die Stelle, an der dies geschieht, wird Synapse genannt, die Kontaktstelle für die Informationsübertragung zwischen zwei Zellen. So vielfältig die Informationen des Gehirns auch sind, die uns schlucken, sprechen, zugreifen, aufstehen und jede andere Handlung ausführen lassen – sie alle zielen darauf, unsere Vitalität zu erhalten. Kommt es zu Funktionsstörungen im Die richtige medizinische Behandlung hilft Parkinson-Patienten, ihr Leben weiterzuleben und die wichtigen sozialen Kontakte zu erhalten. zugrunde gehen, die Dopamin produzieren.Warum die Zellen sterben, auf diese Frage hat die Wissenschaft bisher keine Antwort gefunden. Nervensystem, entstehen die verschiedensten Erkrankungen, die unsere Motorik oder unsere Sensorik mehr oder minder stark beeinträchtigen. Vier Millionen Menschen leiden an Parkinson-Krankheit Dies ist beispielsweise bei der Parkinson-Erkrankung der Fall. Parkinson-Patienten leiden vor allem unter Bewegungsarmut, einem Zittern der Extremitäten, Steifheit und einem unsicheren Gang. Hinzu kommen, von Patient zu Patient verschieden, Begleitsymptome wie depressive Verstimmungen, chronische Müdigkeit oder Schmerzen in den Gelenken. Vier Millionen Menschen sind heute bereits von der Krankheit betroffen, jedes Jahr kommen weltweit rund 400.000 hinzu. Was die Erkrankung verursacht, ist bislang nicht geklärt, sowohl die Erbanlagen als auch Umweltbedingungen können eine Rolle spielen. Bekannt ist jedoch der Entstehungsort: die in der Tiefe des Gehirns liegende Substantia nigra (schwarze Substanz), die zu den so genannten Basalganglien gehört. In dieser Hirnregion werden vor allem unwillkürliche Bewegungsabläufe koordiniert. Erwiesen ist zudem, dass Parkinson auf einer gestörten Balance der Botenstoffe Dopamin auf der einen Seite und Glutamat und Acetylcholin auf der anderen Seite beruht: Durch die gestörte Balance werden die Symptome der Krankheit hervorgerufen. Als Kernproblem ist identifiziert, dass in der Substantia nigra mehr und mehr diejenigen Nervenzellen Synapse bei Morbus Parkinson: Die Substantia Nigra (1) setzt zu geringe Mengen an körpereigenem Dopamin frei. Dieser Mangel wird durch die Einnahme von Dopamin-Agonisten (2) ausgeglichen, die ersatzweise an die Dopamin-Rezeptoren andocken (3). Parkinson ist nicht heilbar, die Krankheit schreitet unaufhörlich fort. Doch es gibt Therapiemöglichkeiten, durch die die Symptome gut kontrolliert werden können. Um den Mangel des Botenstoffes Dopamin auszugleichen, bestehen zwei grundsätzlich verschiedene Wege: Die Patienten können zum einen Levodopa, eine Vorstufe des Dopamins, einnehmen, das im Gehirn zu Dopamin gewandelt wird. Oder sie können zum anderen so genannte Dopamin-Agonisten nutzen, Medikamente, die im Gehirn an denselben Rezeptoren andocken wie das Dopamin und die Wirkung des fehlenden Botenstoffes im Gehirn effektiv nachahmen. Dopamin-Agonisten – hierzu gehört beispielsweise Rotigotin, der Wirkstoff des Parkinson-Pflasters Neupro® – spielen in der modernen Parkinson-Medizin eine immer größere Rolle. Dies hat verschiedene Gründe. Dopamin-Agonisten sind sehr gut verträglich und zeigen im Vergleich zu Levodopa weniger unerwünschte Langzeiteffekte. Und: Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Dopamin-Agonisten nicht nur die Funktion des Dopamins ersetzen, sondern darüber hinaus auch den Untergang der dopaminbildenden Nervenzellen verlangsamen könnten. Dieser mögliche schützende (neuroprotektive) Effekt wird derzeit intensiv erforscht. Wie kompliziert der menschliche Organismus gebaut ist und wie schwer zu erforschen, zeigt sich auch bei einer neurologischen Erkrankung, von der heute bereits jeder Zehnte betroffen ist: dem Restless-Legs-Syndrom, kurz RLS. Hauptsymptome 1 2 3 Ruhelose Beine lassen die Patienten weder nachts noch tagsüber zur Ruhe kommen. Großer Fortschritt in der RLS-Behandlung in Sicht von RLS sind Gefühlsstörungen und ein unangenehmer Bewegungsdrang in den Beinen, speziell im Ruhezustand. Eine Folge ist, dass die Patienten dauerhaft keinen ruhigen Schlaf finden. Seit 15 Jahren beschäftigt sich die Medizin mit der Klärung der Ursachen, doch konnte bislang nicht einmal eindeutig ausgemacht werden, wo die Krankheit entsteht – im Gehirn oder im Rückenmark – und welche Rezeptoren betroffen sind. Verblüffend war, was die Medizin vor mehr als zehn Jahren herausfand: dass nämlich Medikamente, die bei Parkinson wirken, auch die Symptome von RLS stark lindern können. Das bedeutet, dass auch hier ein Mangel an Dopamin zumindest wesentlichen Anteil an der Erkrankung hat. Seit 2000 wurden in den USA und in Europa eine Reihe von Arzneimitteln zur Behandlung von RLS zugelassen, zunächst Levodopa-Präparate in Europa, dann auch Dopamin-Agonisten in Europa und in den USA. Levodopa sorgt zwar für eine unmittelbare Linderung der Symptome, doch kann die dauerhafte Einnahme zum einen zu einer Verstärkung der Krankheit und zum anderen zu einer Reihe gravierender unerwünschter Nebenwirkungen führen. Wie bei Parkinson werden deshalb auch in der Therapie von RLS zunehmend Dopamin-Agonisten eingesetzt. Mit der Entwicklung eines Rotigotin-Pflasters für die Indikation RLS, derzeit in der letzten Forschungsphase, will SCHWARZ PHARMA dazu beitragen, dass sich auch die Lebensqualität von RLS-Patienten stark verbessert: Das Rotigotin-Pflaster soll und wird gewährleisten, dass der Körper – anders als bei Tabletteneinnahmen – konstant über einen Zeitraum von 24 Stunden versorgt wird, ohne Phasen der Über- oder Unterversorgung. Dies schafft beste Voraussetzungen für mehr Lebensqualität. Wie ein Gewitter im Gehirn Eine andere Form der neurologischen Erkrankung ist die Epilepsie. Über ein Zusammenspiel von Botenstoffen und Änderungen elektrischer Spannungszustände an der Nervenzelle werden Informationen zwischen der Körperperipherie und dem Zentralnervensystem ausgetauscht. Die Informationsleitung Die neurologische und die pharmazeutische Forschung gehen Hand in Hand auf dem Weg zu besseren medizinischen Lösungen. erfolgt dabei gerichtet und kontrolliert.Was aber bei einem epileptische Anfall geschieht, gleicht einem Gewitter: Zur gleichen Zeit entladen sich unkontrolliert ganze Gruppen von Nervenzellen ihrer elektrischen Energie, es kommt zu einer abnormen Aktivitätssteigerung im Gehirn und in der Folge zu anfallsartigen Störungen des Empfindens (Sensorik) und der Beweglichkeit (Motorik). Dabei kann das ganze Gehirn betroffen sein (generalisierte Epilepsie) oder nur eine bestimmte Region (fokale oder partielle Epilepsie). Je nach Ausbreitung unterscheiden sich auch die Symptome. Bei partieller Epilepsie bleibt der Patient wach und kann weiter auf seine Umwelt reagieren. Anders bei generalisierter Epilepsie: Der Patient verliert das Bewusstsein, es kommt zum Sturz, zu Verkrampfungen und rhythmischen Zuckungen in Armen und Beinen. Zur Vorbeugung beider Arten von Anfällen werden Anti-Epileptika (Krämpfen entgegenwirkende Medikamente) meist als Dauertherapie eingesetzt. Doch 30 bis 40% aller Patienten erleiden trotz regelmäßiger Medikamenteneinnahme häufige Anfälle. Hier geht die Forschung weiter. SCHWARZ PHARMA bereitet derzeit die Zulassungsunterlagen für den Wirkstoff Lacosamid, ein neuartiges Anti-Konvulsivum, als Kombinationstherapie vor. In Zukunft wird der Wirkstoff voraussichtlich auch zum Einsatz als Monotherapie erforscht. Darüber hinaus hat sich bei den präklinischen Studien herausgestellt, dass dieser Wirkstoff möglicherweise nicht nur die Symptome der Krankheit effektiv lindert, sondern auch direkten Einfluss auf den Krankheitsverlauf nimmt: Alles deutet darauf hin, dass Lacosamid das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder sogar stoppen könnte. Bestätigt sich diese Annahme zweifelsfrei, so wäre damit Bahnbrechendes in der EpilepsieTherapie erreicht. Hilfe bei diabetisbedingten Schmerzen Dies gälte dann zugleich auch für die große Zahl von Menschen, die unter diabetesbedingten neuropathischen Schmerzen leiden. Elf Millionen sind es heute weltweit, und jährlich kommen über eine Million Neuerkrankungen hinzu. Studien deuten darauf hin, dass Lacosamid sich auf die Symptome dieser Krankheit ebenso positiv auswirkt wie im Falle der Epilepsie. Dabei unterscheidet sich der diabetische neuropathische Schmerz bereits in seinem Ursprungsort von der Epilepsie: Er betrifft nicht das zentrale, sondern das periphere Nervensystem – die Nerven, die in Arme und Beine gehen. Auch hier sind die Ursachen der Funktionsstörung nicht vollständig geklärt. Die Erbanlagen können ebenso eine Rolle spielen wie die Ernährung. Bekannt ist, dass die Krankheit mit einer Störung der Blutzirkulation in den kleineren Gefäßen verbunden ist, die zu den Nerven laufen. Die Unterversorgung der Nerven mit Blut löst starke Schmerzen aus. Bislang gibt es für die Betroffenen nur unzureichende Hilfe. Die aktuelle Forschung mit Lacosamid: Neuartiger dualer Wirkmechanismus verspricht großen Fortschritt Lacosamid hat jedoch erwiesen, dass mit diesem Wirkstoff kurz- und langzeitig eine enorme Schmerzlinderung erzielt wird und zugleich nur sehr geringe Nebenwirkungen auftreten. Die doppelte Wirkung von Lacosamid, die effektive und schonende Bekämpfung der Symptome einerseits und möglicherweise die Beeinflussung des Krankheitsverlaufs andererseits, basiert auf einem neuen zweifachen Wirkmechanismus: Gesucht: neue, bessere Antworten Für die Reizweiterleitung im gesamten Nervensystem sind die so genannten Natriumkanäle verantwortlich. Diese werden von Lacosamid beeinflusst. Die Besonderheit dabei: Lacosamid reduziert die überschießenden Nervenreaktionen, ohne jedoch die normale Kommunikation der Zellen zu beeinträchtigen. Damit gelingt es, anders als mit herkömmlichen Arzneimitteln, die pathologischen Aktionen zu dämpfen und gleichzeitig die physiologischen Aktionen aufrecht zu halten. Der menschliche Organismus stellt die Medizin vor zahllose nicht oder nur unzureichend gelöste Aufgaben, permanent kommen neue hinzu. Das liegt nicht zuletzt am Fortschritt selbst: Neues, besseres Wissen schafft zugleich auch immer neue, weiterführende Fragen. Das Feld für die Suche nach besseren medizinischen Lösungen zum Wohl des Patienten ist weit gesteckt. SCHWARZ PHARMA konzentriert seine Forschung auf den Bereich der Neurologie, hier sucht und findet das Unternehmen neue, bessere Antworten. Mit Neupro®, dem ersten Parkinson-Pflaster, wurde die erste von ihnen formuliert, schon bald werden weitere folgen. Der zweite Mechanismus betrifft die Krankheit in ihrem gesamten Verlauf. Hintergrund: Durch epileptische Anfälle oder Schmerzzustände bilden sich im Gehirn neue Nervenverbindungen mit fehlerhaften Verschaltungen, die die unerwünschten überschießenden Nervenreize noch verstärken. Lacosamid stellt eine Verbindung mit einem neuen neuronalen Protein her, dem so genannten Collapsin Response Mediator Protein-2 (CRMP-2), das beim Auswachsen von Nervenfortsätzen und der Exzitotoxizität eine wichtige Rolle spielt. Diese Interaktion könnte den Verlauf der Krankheit beeinflussen und neue therapeutische Möglichkeiten eröffnen. Bestätigt sich zudem für Lacosamid die Eigenschaft, auch den gesamten Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen, könnten viele Millionen Menschen nicht nur mehr Lebensqualität, sondern auch neuen Lebensmut gewinnen. Parkinsontherapie – Wenn das Zittern aufhört Malen als Ausdruck des seelischen Befindens – für Parkinson-Patienten Dr. Götz ist dies eine große Quelle der Freude. Dank der modernen Medizin tut die Hand, was der Kopf will. Ein grauer Tag im Dezember, der Nikolaustag. Dr.Wolfgang Götz ist auf dem Rückweg von Frankfurt nach Darmstadt. Eine vierjährige Ärzte-Odyssee liegt hinter ihm. Internisten, Orthopäden, Neurologen, sie alle hatten versucht herauszufinden, woher seine starken Rückenschmerzen kamen, und vieles an Therapien ausprobiert. Er selbst hatte seit Langem eine Vermutung, heute wurde sie Gewissheit: Er leidet an Parkinson. Der Frankfurter Neurologe und Parkinsonspezialist Prof. Dr. Peter Alexander Fischer hatte ihn auf- und abgehen lassen und dabei gesehen, dass sein rechter Arm nicht mitschwingt. Er hatte einbezogen, dass Dr. Götz’ Handschrift in den letzten Jahren immer kleiner und krakeliger geworden war, und sich nicht davon beirren lassen, dass der Patient mit 46 Jahren „zu jung“ für die Krankheit war. Am Ende stand seine Diagnose fest. Dieser Tag liegt nun 18 Jahre zurück. Lange vorher hatte Dr. Götz versucht, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass es Parkinson sein könnte. Doch das half ihm im Augenblick der Diagnose nur wenig, sie traf ihn wie ein Schlag. Eine schwierige Zeit begann. Er sorgte sich um seine Familie und die Frage, wie er sie absichern könnte – und er sprach in der Anfangszeit weder mit Freunden noch im Betrieb über die Krankheit. Mit ungünstigen Folgen: „In der Firma geisterten plötzlich Gerüchte herum, ich sei Alkoholiker oder drogenabhängig, weil meine Kollegen mitbekamen, dass ich Medikamente einnahm.“ Als er das erfuhr, ging er endlich in die Offensive. „Über die Krankheit sprechen zu lernen, ist vielleicht die größte Herausforderung“, erklärt der gelernte Apotheker. Vor 20 Jahren war Parkinson ein Tabuthema – und ist es immer noch. Nicht-Betroffene haben große Berührungsängste, auch ganz wörtlich genommen. Ihre Sorgen gehen hin bis zu der Frage, ob Parkinson ansteckend sei. Die Symptome der Krankheit – die Verlangsamung der Bewegungen, zum Beispiel beim Aufstehen oder beim Gehen, eine Muskelsteifheit, die die Feinmotorik beeinträchtigt, das Zittern in Ruhe und eine generelle Instabilität der Haltung und damit verbunden eine Unsicherheit in der Bewegung – empfinden viele Außenstehende als befremdlich. Für viele Patienten schrumpft der Freundeskreis stark zusammen, selbst ein Teil der Partner der Erkrankten scheut den körperlichen Kontakt. „Das sind ganz gewaltige emotionale Barrieren, mit denen sich jeder Einzelne auseinandersetzen muss, und gerade in der Anfangszeit ist man oft sehr allein“, berichtet Dr. Götz. Um dies zu vermeiden, rät Wolfgang Götz allen Betroffenen, so rasch wie möglich mit einer Selbsthilfegruppe Kontakt aufzunehmen. Er selbst hat dies getan, ist seit vielen Jahren Mitglied der deutschen Parkinson Vereinigung, dPV, lange Zeit war er ihr Vorsitzender. „Einsamkeit und Angst können in der Gemeinschaft viel schneller angenommen und abgebaut werden. Da braucht man nichts zu erklären, da kann auch mal eine Kaffeekanne umgeschmissen werden, da gibt es keine Zwänge. Die Gruppe wird zur zweiten sozialen Heimat. Diese Erfahrung ist ganz wichtig in dem Prozess, in dem man lernt, mit der Krankheit umzugehen.“ Eine andere Ebene dieses Lernprozesses betrifft die Einnahme von Medikamenten. Jeder Patient muss sich daran gewöhnen, permanent und auf Lebenszeit Medikamente zu nehmen. Unter Umständen viele und in sehr kurzen Zeitabständen. Zehn Einnahmen pro Tag sind keine Seltenheit, für Dr. Götz hat sich die Zahl der Einnahmezeitpunkte auf fünf reduziert. Allerdings sind es jedes Mal vier bis sechs Medikamente, insgesamt also rund 25 Tag für Tag. Regelmäßige Medikamenteneinnahme wird Teil des täglichen Lebens Die Basistherapie besteht immer darin, den Mangel an dem Botenstoff Dopamin auszugleichen. Seit Langem wird dazu L-Dopa eingesetzt, eine Vorstufe des Dopamins, das im Körper zu Dopamin „umgebaut“ wird. L-Dopa hat anfangs eine sehr gute Wirkung, doch diese lässt nach etwa fünf Jahren nach. Zudem kommt es bei der Einnahme von L-Dopa im Laufe des Tages zu erheblichen Wirkungsschwankungen. Prof. Dr. Wolfgang Oertel, Direktor der Klinik für Neurologie an der Philipps-Universität Marburg und Spezialist auf dem Gebiet der Parkinson-Therapie, beschreibt den Ablauf wie folgt: „Etwa eine halbe Stunde nach Einnahme der L-Dopa-Tablette wird der Patient aus seiner Starre befreit und ist für eine Zeit be- Wirkstoffkonzentration im Blut In Gesprächen mit Betroffenen gewinnen die Forscher von SCHWARZ PHARMA wertvolle Hinweise für ihre Arbeit. Überbeweglichkeit, Übelkeit Hypothetisches Therapeutisches Fenster Bewegungsarmut Über 24 Stunden eine optimale Wirkstoffkonzentration im Blut durch das neuartige Wirkstoff-Pflaster Neupro® weglich. Dann wird er wieder steif. Er muss ‚nachtanken’, damit er beweglich bleibt, und das bis zu acht Mal am Tag.“ Außerdem beeinflusst die Nahrungsaufnahme die Wirkung des Medikaments: Wird das Medikament beispielsweise auf nüchternen Magen genommen, gelangen die Wirkstoffe sehr schnell ins Gehirn. Das hat nicht nur eine Verkürzung der Wirkdauer zur Folge, sondern der Patient wird auch für eine Zeit überbeweglich. Es kommt zu so genannten Dyskinesien, unwillkürlichen Bewegungen, die der Patient kaum steuern kann. „Die sind sehr unangenehm, da sie ganz plötzlich und ruckartig einsetzen“, schildert Dr. Götz. „Mir ist das einmal passiert. Damals hatte ich angefangen zu malen. Ich saß schon länger an einem Bild und hatte wie üblich in der rechten Hand den Pinsel und in der linken das Farbtöpfchen. Es war ein sattes Gelb. Plötzlich machte der linke Arm ‚tschub‘, eine ruckartige Bewegung, und das ganze Bild war gelb.“ Seit den 1970er-Jahren werden neben L-Dopa auch DopaminErsatzstoffe, die so genannten Dopamin-Agonisten, in der Parkinson-Therapie eingesetzt. Sie sind sehr gut verträglich und haben deutlich weniger unerwünschte Langzeitwirkungen als L-Dopa. Es besteht jedoch die Annahme, dass Wirkstoffschwankungen einen Einfluss auf Dyskinesien und die Wirkung des Dopamin-Agonisten haben. Parkinson-Wissenschaftler haben deshalb nach Alternativen geforscht, eine gleichmäßige Abgabe des Dopamin-Ersatzstoffes zu gewährleisten. So wurde schließlich das Wirkstoff-Pflaster Neupro® entwickelt. In vielen Mikroreservoirs enthält das selbstklebende Pflaster Rotigotin, einen so genannten non-ergolinen Dopamin-Agonisten. Aus den Reservoirs gelangt der Wirkstoff über die Haut in den Blutkreislauf und wird so ins Gehirn transportiert. Prof. Oertel beschreibt die Vorzüge der Darreichungsform: „Das Pflaster hat den Vorteil, die Wirksubstanz dem Gehirn über 24 Stunden gleichmäßig anzubieten. So erlebt der Patient während des Tages nicht das typische Rauf und Runter des Wirkstoffspiegels.“ Zeit Pflastergabe einmal täglich Das bestätigt auch Dr. Götz: „Das Pflaster wird morgens aufgeklebt und wirkt den ganzen Tag. Damit hat man 24 Stunden Ruhe – genau das, wonach Parkinson-Patienten suchen: Ruhe und Stabilität. Das ist eine große Lebenserleichterung.“ Auch die Handhabung des Pflasters ist auf die Patientenbedürfnisse abgestimmt. Es lässt sich auch für Patienten, deren Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt sind, leicht aus der Verpackung nehmen und aufkleben, und zwar täglich wechselnd auf Wirkstoff-Pflaster bringt Erleichterung Bauch, Oberschenkel, Hüfte, Flanke, Schulter oder Oberarm. Dabei ist die Haftfähigkeit meist so gut, dass die Patienten damit sorgenfrei duschen, schwimmen und jeden anderen Sport betreiben können. Darüber hinaus bietet die Darreichungsform als Pflaster noch einen weiteren Vorteil. „ParkinsonPatienten leiden mit zunehmendem Krankheitsverlauf mehr und mehr an Schluckproblemen. Die Tabletteneinnahme selbst wird dann zum Problem“, erklärt Dr. Götz. „Deshalb bietet das Pflaster dem Patienten auch in dieser Hinsicht eine große Erleichterung.“ Dr. Götz lebt nun seit fast zwei Jahrzehnten mit seiner Krankheit und er kann sein Leben nach wie vor genießen. Dank der medizinischen Behandlung kann er den Alltag gut bewältigen, auch Reisen sind ihm möglich.Vor zwei Jahren lernte er eine Mitpatientin kennen – sein „spätes Glück“. Mit ihr lebt er heute zusammen. Und er kann weiterhin seinem Hobby, der Malerei, nachgehen. Das Bild, das ihm die Krankheit zunächst verunstaltete, malte er zu Ende: „Ich hab’ dran gearbeitet und gearbeitet, bis es fertig war. Und dann hatte ich es lange Zeit aufgehängt, denn es war für mich das Zeichen: Es geht! Parkinson ist stur, deshalb muss man auch als Patient stur sein. Wenn man das ist, hat man mit der Krankheit noch viele lebenswerte Jahre.“ Neue Forschung – bessere Lösungen für Patienten Die Medizin ist in den letzten Jahrzehnten auf vielen Gebieten große Schritte vorangekommen. Heute können beispielsweise viele Krebsarten geheilt und zahlreiche neurologische Krankheiten wie Parkinson so therapiert werden, dass die Betroffenen relativ beschwerdearm leben – dies war vor 50 Jahren nicht vorstellbar. Großen Anteil am medizinischen Fortschritt haben Pharmaunternehmen, die nach neuen, besseren Therapieformen suchen. SCHWARZ PHARMA hat sich in seiner Forschung auf den Bereich der Neurologie fokussiert. Die ersten weithin sichtbaren Meilensteine, die das Unternehmen erreicht hat, waren zum einen die erfolgreiche Markteinführung des Wirkstoffpflasters Neupro® zur Parkinson-Therapie im frühen Krankheitsstadium in Europa im Frühjahr 2006 – in den USA läuft derzeit das entsprechende Zulassungsverfahren, der Markteintritt hier ist für das erste Halbjahr 2007 geplant – und zum anderen die Zulassung von Neupro® als Kombinationstherapie mit Levodopa zur Behandlung von Parkinson im fortgeschrittenen Stadium durch die europäischen Behörden Anfang 2007. Nach diesen ersten Erfolgen ist die Entwicklungspipeline weiterhin gut gefüllt: Das in Neupro® enthaltene Rotigotin sowie der Wirkstoff Lacosamid werden für verschiedene Indikationen entwickelt. Weit fortgeschritten ist die Entwicklung von Arzneimitteln zur Behandlung von Morbus Parkinson im fortgeschrittenen Krankheitsstadium wie auch von akuten Parkinson-Symptomen, außerdem zur Therapie des Restless-Legs-Syndroms, von Epilepsie und neuropatischem Schmerz. Zur schnellen Linderung akuter Parkinson-Symptome wird Rotigotin in der Darreichung als Nasalspray entwickelt. Die jüngsten Ergebnisse (Phase II) deuten auf die Wirksamkeit und die Sicherheit des Nasalsprays hin. Derzeit wird der weitere klinische Entwicklungsplan erarbeitet. Ein langer Weg: Die Entwicklung von Arzeneimitteln braucht viele Jahre. In der Indikation Restless-Legs-Syndrom hat sich auch in einer plazebokontrollierten Studie der Phase III die eindeutige symptomverbessernde Wirkung von Rotigotin bestätigt. Zusätzliche Daten weisen auf eine Verbesserung der Schlafqualität durch Rotigotin bei RLS-Patienten hin. In einer Schlaflaborstudie konnte gezeigt werden werden, dass die untersuchten Patienten wieder ruhigen Schlaf finden. Dies bedeutet eine Verbesserung der Lebensqualität der Patienten. Lacosamid als Kombinationstherapie für erwachsene EpilepsiePatienten befindet sich bereits kurz vor der Einreichung der Zulassungsunterlagen. Die Ergebnisse der Studienphase III belegen, dass die Zahl der Anfälle signifikant sinkt und der Wirkstoff für die Patienten gut verträglich ist. Dazu gehört unter anderem, dass keine Wechselwirkungen mit anderen AntiEpileptika entstehen. Bestätigt sich zudem, dass Lacosamid nicht nur die Symptome positiv beeinflusst, sondern auch den Krankheitsverlauf, erhält das entstehende Arzneimittel eine noch weitaus größere Bedeutung für die Epilepsie-Therapie. Parallel hierzu wird der Wirkstoff Lacosamid auch zur Behandlung des diabetisbedingten neuropathischen Schmerzes entwickelt – mit sehr guten Ergebnissen: Die in die Studie einbezogenen Patienten erleben eine Schmerzlinderung, und zwar sowohl bei kurz- als auch bei langzeitiger Anwendung. Außerdem ist das Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil sehr viel versprechend, so bestehen beispielsweise keine Wechselwirkungen mit anderen häufig eingenommenen Anti-Diabetika, mit Lebensmitteln oder auch mit Östrogenen und Gestagenen. Screening: Erforschung neuer Wirkmechanismen. Chemische Strukturen werden per Computersimulation entworfen. Optimierung:Vielfältige Tests der Therapieeignung 1% der gescreenten Wirkstoffe wird zum Patent angemeldet. Präklinische Entwicklung: Umfangreiche Sicherheitstests zum Ausschluss von schädigenden Wirkungen. Erprobung der Darreichungsform. Entwicklung eines Herstellungsverfahrens. Klinische Phase I:Verträglichkeits- und Sicherheitstests an gesunden Probanden. Erforschung der Wirkung auf Körperfunktionen. Erste Dosistests. Untersuchung der Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Klinische Phase II: Erforschung der Wirksamkeit an 100 bis 500 Patienten. Ermittlung der therapeutischen Dosen. Klinische Phase III: Studien an bis zu mehreren tausend Patienten zur Bestätigung der Wirksamkeit. Dokumentation von Nebenwirkungen und Verträglichkeit. Zulassung: Zulassungsantrag bei den zuständige Behörden. Prüfung von Qualität,Wirksamkeit und Verträglichkeit, Darreichungsform, Herstellung, Beipackzettel, Produktnamen und Verpackung. Markt: Nach etwa 10 Jahren der Entwicklung kann ein neues Medikament auf den Markt gebracht werden. In beiden Indikationen werden die Zulassungsanträge für Lacosamid bei den zuständigen Behörden in Europa und in den USA voraussichtlich ab dem zweiten Quartal 2007 eingereicht. In früheren Stadien der klinischen Entwicklung befinden sich unter anderem Projekte mit Lacosamid zur Therapie bei zwei Arten von schmerzhaften Erkrankungen: der Fibromyalgie und der Osteoarthritis, auch als Gelenkarthrose bezeichnet. Eine weitere klinische Studie soll die Eignung von Lacosamid zur Migräneprophylaxe untersuchen. Fibromyalgie ist eine schwerwiegende chronische Schmerzerkrankung der Muskulatur. Neben generalisierten Schmerzen gehören Symptome wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit zum Krankheitsbild, oft leiden die Erkrankten auch an Depressionen und Schlafstörungen. Viele Patienten sind daher tagsüber erschöpft, finden nachts jedoch keinen erholsamen Schlaf. Die Lebensqualität ist daher zumeist erheblich eingeschränkt. Schon heute sind etwa 2% der Weltbevölkerung an Fibromyalgie erkrankt,Tendenz steigend. 80 bis 90% aller Patienten sind Frauen, die möglicherweise aufgrund einer hormonellen oder erblichen Komponente häufiger betroffen sind als Männer. Die Ursachen der Krankheit sind bisher nicht geklärt. Es steht jedoch in der Diskussion, dass die Schmerzen vom Zentralen Für Patienten, die unter neuropathischen Schmerzen leiden, kann schon die leichteste Berührung schmerzvoll sein. Bis heute nicht heilbar und nur unzureichend in den Symptomen behandelbar: Migräne, eine der am häufigsten auftretenden neurologischen Krankheiten. Nervensystem ausgehen. Bis heute ist kein Medikament für diese Indikation zugelassen. Zur Reduzierung der Symptome werden unter anderem schmerzlindernde Mittel, Antidepressiva und krampflösende Mittel eingesetzt. Hier besteht großer Bedarf an einer wirksamen und gut verträglichen Langzeittherapie. SCHWARZ PHARMA startete dazu im vergangenen Oktober die erste der geplanten Studien (Phase II) mit dem Wirkstoff Lacosamid. Erste Ergebnisse werden für das erste Quartal 2008 erwartet. Noch im ersten Quartal 2007 wird Rotigotin auf Wirksamkeit bei Fibromyalgie getestet. medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten. Entsprechende Studien mit Lacosamid werden voraussichtlich im ersten Quartal 2007 beginnen. Osteoarthritis weit verbreitet Eine weitere mit Schmerzen verbundene und weit verbreitete neurologische Erkrankung ist die Migräne. Mehr als jeder zehnte Erwachsene leidet daran, wobei Frauen deutlich häufiger betroffen sind als Männer. Die Veranlagung dazu kann vererbbar sein. Migräne kann jedoch auch durch äußere Faktoren wie Stress, Alkoholgenuss und das in bestimmten Nahrungsmitteln enthaltene Tyramin oder auch durch Hormonschwankungen ausgelöst werden. Anders als bei der Fibromyalgie handelt es sich bei Osteoarthritis um eine chronische degenerative Erkrankung der Gelenke, vor allem der Hüft- und Kniegelenke sowie der Fingergelenke: In einem allmählichen Prozess wird der Gelenkknorpel zerstört. Dies verhindert ein reibungsfreies Gleiten der Knochen im Gelenk. Die elastischen Eigenschaften des Knorpels gehen verloren, und Belastungen übertragen sich unmittelbar auf den Knochen. Die Folge sind schließlich Knochendeformationen. Die Betroffenen leiden unter Schmerzen und sind in ihrer Beweglichkeit mitunter erheblich eingeschränkt. Rund 60 Millionen Menschen sind weltweit erkrankt, mit der weiter steigenden Lebenserwartung wird sich die Zahl in Zukunft noch drastisch erhöhen. Osteoarthritis wird 2020 zu den fünf häufigsten Erkrankungen gehören, die die Lebensqualität deutlich einschränken. Auch für diese Indikation bestehen bislang keine zufrieden stellenden Bei 10 bis 20% der Migränepatienten kündigt eine so genannte Aura einen bevorstehenden Migräneanfall an. In der Auraphase treten typischerweise Sehstörungen, Kribbelgefühle in den Armen oder andere neurologische Ausfälle auf. Anschließend entwickelt sich der eigentliche Migränekopfschmerz, ein attackenweise auftretender heftiger pulsierend-pochender Schmerz, häufig nur auf eine Kopfseite bezogen. Erleidet ein Patient im Monatsdurchschnitt drei oder mehr Anfälle oder sind die entstehenden Schmerzen für den Patienten unerträglich, so empfiehlt die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft eine vorbeugende Therapie. Bislang stehen hierzu nur wenige Präparate zur Verfügung. SCHWARZ PHARMA hofft, in den kommenden Jahren auf der Basis von Lacosamid ein wirksames und für die Langzeiteinnahme geeignetes prophylaktisches Medikament entwickeln zu können. DAS GESCHÄFTSJAHR 2006 IM ÜBERBLICK Im Geschäftsjahr 2006 erreichte der Umsatz der SCHWARZ PHARMA Gruppe 1.000,4 Mio. € und übertraf das Vorjahresniveau (+1,0 %). Die Abschlagszahlungen von Pfizer für die Fesoterodin-Lizenzrechte führten zu einem Anstieg des Betriebsergebnisses auf 49,5 Mio. € (Vorjahr: –17,0 Mio. €). Das Konzernergebnis erreichte 12,4 Mio. € nach –54,1 Mio. €. Für das Geschäftsjahr 2006 schlägt SCHWARZ PHARMA eine Dividende von 0,20 € je Aktie zur Ausschüttung vor. Umsatzentwickung 2006 Der Umsatz der SCHWARZ PHARMA Gruppe stieg 2006 auf eine Milliarde Euro und lag damit leicht über dem Vorjahresniveau (+1,0 %). Bereinigt um Währungseinflüsse stieg der Umsatz um 1,4 %. USA Der US-Umsatz stieg um 3,9 % auf 450,3 Mio. €, auf US-Dollar-Basis erhöhte er sich um 5,1 % auf 565,4 Mio. US$. Der Umsatz des Omeprazol-Generikums stieg im Geschäftsjahr 2006 um 3,9 % auf 191,4 Mio. € (240,3 Mio. US$). Der Umsatz des Magen-Darm-Präparats GlycoLax® (Polyethylenglycol) ging aufgrund des Markteintritts mehrerer Wettbewerber um 14,5 % auf 44,6 Mio. € zurück. Bereinigt um die Generikaprodukte (insgesamt 253,2 Mio. €) stieg der Umsatz im USGeschäft um 5,7 % auf 197,0 Mio. €. Die MagenDarm-Präparate der Colyte-Produktgruppe verzeichneten ein Umsatzplus von 25,4 % auf 18,4 Mio. €. Auch die Schmelztabletten Niravam® (Alprazolam; 13,5 Mio. €) zur Behandlung von Panikattacken und Parcopa® (Carbidopa/Levodopa; 6,1 Mio. €) bei Parkinson’scher Erkrankung wuchsen deutlich. Hingegen sank der Umsatz mit Univasc® um 5,8% auf 26,3 Mio. €. Umsatzverteilung nach Märkten Europa 29 % (ohne Deutschland) Asien 4 % USA 45 % Deutschland 22 % DAS GESCHÄFTSJAHR 2006 IM ÜBERBLICK 37 Europa Der Umsatz der europäischen Gesellschaften war 2006 mit –1,9 % auf insgesamt 512,6 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. In Deutschland ging der Umsatz um 2,2 % auf 216,1 Mio. € zurück. Ursache waren weitere staatlich verordnete Preissenkungen zum 1. Juli, die vor allem zu Umsatzrückgängen des Magen-Darm-Medikaments Rifun® (Pantoprazol) um 23,4 % auf 39,9 Mio. € sowie des Herz-Kreislauf-Präparats Isoket ® (Isosorbiddinitrat) um 21,5 % auf 9,1 Mio. € führten. Trotz dieses schwierigen Marktumfelds verzeichneten das Anti-Asthmatikum Atmadisc® (Fluticason/Salmeterol) sowie Provas® (Valsartan) bei Hypertonie Umsatzsteigerungen um 6,2 % auf 47,1 Mio. € respektive um 5,9 % auf 37,3 Mio. €. Im März hat SCHWARZ PHARMA das Wirkstoffpflaster Neupro® (Rotigotin transdermales System) zur Behandlung der Parkinson-Krankheit erfolgreich in den deutschen Markt eingeführt. 2006 erreichte der Umsatz bereits 7,2 Mio. € und hat damit die Erwartungen deutlich übertroffen. SCHWARZ PHARMA und Otsuka Pharmaceuticals Europe haben im Dezember 2006 einen Vertrag zur gemeinsamen Vermarktung von Pletal® in Deutschland unterzeichnet. Pletal® (Cilostazol) ist ein Medikament zur oralen Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, das sich bereits in den USA, Japan und Großbritannien bewährt hat. 38 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Auch in den übrigen europäischen Märkten verzeichneten die SCHWARZ PHARMA Gesellschaften insgesamt einen Umsatzrückgang von 1,6 % auf 296,4 Mio. €. Während das Geschäft in den Ländern Osteuropas gesteigert werden konnte, führten in den westeuropäischen Ländern mit Ausnahme von Frankreich staatlich verordnete Preisrabatte und Generikakonkurrenz zu Umsatzrückgängen. In Italien ging der Umsatz deutlich zurück, da in 2005 ein Produkt verkauft worden war. Zur Vorbereitung auf die Markteinführungen der Produkte aus eigener Entwicklung ist SCHWARZ PHARMA mit eigenen Vertriebsgesellschaften in Österreich, der Schweiz, Skandinavien, BeNeLux und Repräsentanzen in Südosteuropa vertreten. Diese unter der Bezeichnung „Übriges Europa“ zusammengefassten Länder steigerten ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2006 deutlich (+23,8 %). Infolge dieser Umgruppierung erreichte der Umsatz des Lizenzgeschäfts ein um 8,8 % niedrigeres Niveau. Das Parkinsonpflaster Neupro® hat SCHWARZ PHARMA bereits in Großbritannien, Österreich, Dänemark, Irland, Norwegen, der Schweiz, Schweden, Griechenland sowie Spanien (Januar 2007) und Finnland (Februar 2007) eingeführt.Weitere europäische Länder folgen 2007. Umsatzentwicklung in Europa (ohne Deutschland) in Mio. € Lizenzgeschäft Frankreich Italien Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) Spanien Großbritannien/Irland Polen Produktionsgeschäft mit Dritten Übriges Europa Jan.– Dez. 2006 42,2 59,0 47,9 33,7 27,4 24,5 27,9 16,5 17,3 Veränd. in % –8,8 2,4 –9,5 9,8 –13,3 –13,8 10,1 14,2 23,8 Bereinigt* in % –14,1 7,0 *Währungseffekte Asien In Asien stieg der Umsatz der SCHWARZ PHARMA Tochtergesellschaften um 7,3 % auf 37,5 Mio. €, bereinigt um Währungseinflüsse stieg er um 6,3 %. Umsatzstärkstes Produkt in diesen Märkten war das Herz-Kreislauf-Medikament Isoket® (Isosorbiddinitrat). DAS GESCHÄFTSJAHR 2006 IM ÜBERBLICK 39 Umsatzverteilung nach therapeutischen Gebieten Urologie 3 % Sonstige 15 % Magen-Darm 34 % Zentrales Nervensystem 7 % Herz-Kreislauf 41% Ergebnisentwicklung 2006 2006 erzielte SCHWARZ PHARMA ein Bruttoergebnis von 674,6 Mio. € (+0,3 %). Die Bruttomarge verschlechterte sich von 67,9 % auf 67,4 %, infolge der vorübergehenden negativen Einflüsse aus der Restrukturierung der irischen Produktionsstätte. Die Restrukturierung der irischen Produktionsstätte steht im Zusammenhang mit der Vorbereitung auf die Herstellung der Wirkstoffe für die Pipeline-Produkte. Die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten stiegen deutlich um 24,9 % auf 507,7 Mio. €. Ursachen hierfür sind vor allem die Erweiterung der Neurologie/CNS-Außendienstlinien in den USA,Vermarktungsaktivitäten zur Einführung von Neupro, sowie 40 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Kosten für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme als Folge der erfolgreichen Übernahme durch den belgischen Biopharma Konzern UCB und die Sondergratifikation an die Mitarbeiter. Zudem wurden in höherem Umfang Beratungsleistungen in Anspruch genommen. Die Forschungs- und Entwicklungskosten gingen um 16,9 % auf 215,1 Mio. € zurück, da sich im Vorjahr geleistete Aufwendungen (63,3 Mio. €) für den Erwerb der verbliebenen Rotigotin Lizenzzahlungen von Aderis Pharmaceuticals Inc., USA, nicht wiederholten. Weitere Details zu den Fortschritten der Entwicklungsprojekte finden Sie auf Seite 12 dieses Berichts. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögens- 41 werte blieben mit 26,3 Mio. € auf dem Niveau der Vergleichsperiode (26,5 Mio. €). Der Werthaltigkeitstest führte bei einigen Produkten zu einer Sonderabschreibung gemäß IAS 36 von insgesamt 12,6 Mio. €. 2006 erreichten die sonstigen Erträge 136,5 Mio. € gegenüber 8,2 Mio. € in 2005. Dieser deutliche Anstieg resultiert aus den Meilenstein- und Abschlagszahlungen von Pfizer für Fesoterodin-Lizenzrechte (94,2 Mio. €) sowie dem Erhalt der Gratifikation der Familie Schwarz (42 Mio. €). Die Familien SchwarzSchütte und Schwarz haben als Ausdruck ihrer Dankbarkeit für die geleistete Arbeit allen Mitarbeitern der SCHWARZ PHARMA Gruppe einen Geldbetrag zukommen lassen, der über die jeweilige Gehaltsabrechnung im Dezember 2006 ausgezahlt wurde. Somit betrug das Betriebsergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr 49,5 Mio. € nach einem Betriebsverlust von 17,0 Mio. € im Vorjahr. 42 Wesentlichen Einfluss auf die Konzernsteuerquote von 71,9 % hat, dass ein Großteil der Gewinne in Hochsteuerländern erwirtschaftet wird, während Verluste, insbesondere die Forschungs- und Entwicklungskosten, überwiegend in Ländern mit vergleichsweise niedrigen Steuersätzen anfallen. Daneben konnte aufgrund einer gesetzlichen Änderung in Deutschland ein Körperschaftssteuerguthaben in Höhe von 23,1 Mio. € realisiert werden. Dieses Guthaben steht SCHWARZ PHARMA noch aus Zeiten des körperschaftsteuerlichen Anrechungsverfahrens zu. Somit erzielte SCHWARZ PHARMA im Geschäftsjahr 2006 ein Konzernjahresüberschuss von 12,4 Mio. € gegenüber einem Verlust von 54,1 Mio. € im Vorjahr. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,26 € gegenüber –1,17 € je Aktie in 2005. Im Geschäftsjahr 2006 befanden sich im Durchschnitt 47,4 und zum Stichtag 48,8 Millionen Aktien im Umlauf (+2,7 %, respektive +5,1 %). Der Anstieg resultiert aus der vermehrten Ausübung von Aktienoptionen durch Mitarbeiter infolge der erfolgreichen Übernahme durch UCB. Das Finanzergebnis stieg auf 5,8 Mio. € nach –1,1 Mio. € im Vorjahr infolge der geringen Kreditinanspruchnahme und des erfolgreichen Liquiditätsmanagements. Das Beteiligungsergebnis verschlechterte sich von 0,6 Mio. € auf – 8,7 Mio. €, weil eine Beteiligung an einem Entwicklungspartner abgeschrieben wurde. Vermögens- und Finanzlage 2006 Das Ergebnis vor Steuern betrug 46,6 Mio. € nach –17,5 Mio. € im Geschäftsjahr 2005. Der Ertragsteueraufwand erreichte 33,5 Mio. € nach 36,0 Mio. €. Die positive Veränderung des Konzernergebnisses trug wesentlich zu einer Steigerung des Mittelzuflusses aus laufender Geschäftstätigkeit auf 105,8 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Mio. € bei, nach einem Zufluss von 67,0 Mio. € im Vorjahr. Für Investitionen flossen Mittel in Höhe von 66,7 Mio. € ab gegenüber 27,2 Mio. € in 2005. Mit 54,1 Mio. € erfolgte der überwiegende Teil der Investitionen in Sachanlagen, vor allem in die begonnene Erweiterung der Feinchemieproduktion in Shannon, Irland. Der Nettoabfluss für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte sowie Finanzanlagen belief sich auf 12,6 Mio. €. Investitionen (Mio. €) Immaterielle Vermögensgegenstände Sachanlagevermögen Finanzanlagen 2005 2006 7,8 29,1 0,3 12,9 54,1 2,7 Der Zufluss aus Finanzierungstätigkeit betrug 49,0 Mio. € gegenüber einem Abfluss von 39,6 Mio. € in der Vorjahresperiode. Die Zuflüsse stammen aus der Ausübung von Aktienoptionsrechten durch Mitarbeiter (68,6 Mio. €), denen Abflüsse insbesondere durch Kreditrückzahlungen (9,9 Mio. €) und der Dividendenzahlung (9,3 Mio. €) gegenüberstanden. Infolge der Ausübung von Aktienoptionsrechten durch Mitarbeiter stieg das Eigenkapital um 4,6 % auf 565,2 Mio. €. Die Eigenkapitalquote lag mit 52,5 % unter dem Niveau vom 31. Dezember 2005 (57,4 %), was auf die Verlängerung der Bilanz um 14,3 % zurückzuführen ist. Die kurzfristigen Kreditverbindlichkeiten belaufen sich auf nahezu unverändert 10,5 Mio. €, während sich die langfristigen Kreditverbindlichkeiten von 12,8 Mio. € auf 2,4 Mio. € verringerten. Die liquiden Mittel stiegen gegenüber dem Geschäftsjahr 2005 um 34,5% auf 277,1 Mio. €. Insgesamt betrug die Nettoliquidität zum 31. Dezember 2006 somit 264,1 Mio. €. DAS GESCHÄFTSJAHR 2006 IM ÜBERBLICK 43 Nettoliquidität steigt auf 264,1 Mio. € 2006 264 2005 183 2004 121 Mitarbeiter Die SCHWARZ PHARMA Gruppe beschäftigte am 31. Dezember 2006 weltweit 4.327 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das sind 3,8 % mehr als zum 31. Dezember 2005. Einstellungen erfolgten vor allem im Außendienst sowie im Bereich Forschung und Entwicklung. nach Bereichen Marketing & Vertrieb Produktion Service Forschung & Entwicklung 44 GESCHÄFTSBERICHT 2006 nach Ländern 2005 46% 23% 15% 16% 2006 45% 23% 15% 17% Deutschland Europa USA Asien 2005 41% 25% 25% 9% 2006 43% 22% 24% 11% 45 BESTÄTIGUNGSVERMERK Zu dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt: „Wir haben den von der Schwarz Pharma Aktiengesellschaft, Monheim, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalspiegel und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzenden nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der 46 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Feststellung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzenden nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“ Düsseldorf, 9. Februar 2007 Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft Beyer Wirtschaftsprüfer Achenbach Wirtschaftsprüfer BESTÄTIGUNGSVERMERK 47 KONZERNBILANZ SCHWARZ PHARMA AG und Tochtergesellschaften (in Tausend €) Aktiva Kurzfristiges Vermögen Liquide Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Vorräte Übrige Forderungen und Vermögenswerte Kurzfristiges Vermögen Langfristiges Vermögen Sachanlagevermögen Immaterielle Vermögenswerte At-Equity Beteiligungen Finanzanlagen und andere Aktiva Langfristiges Vermögen Latente Steuerforderungen Summe AKTIVA Passiva Kurzfristiges Fremdkapital Kurzfristige Bankverbindlichkeiten Kurzfristig fälliger Anteil langfristiger Bankverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten Kurzfristige Rückstellungen Kurzfristiges Fremdkapital Langfristiges Fremdkapital Langfristige Bankverbindlichkeiten Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Übrige langfristige Verbindlichkeiten Langfristige Rückstellungen Langfristiges Fremdkapital Eigenkapital Grundkapital Kapitalrücklage Konzerngewinn und Gewinnrücklagen Eigene Aktien Minderheitenanteile Übrige Eigenkapitalveränderungen Eigenkapital gesamt Summe PASSIVA 48 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Anhang 31.12.2006 31.12.2005 3; 26 3; 13 3; 14 3; 15 277.084 192.177 96.872 46.545 612.678 206.009 161.377 87.270 27.206 481.862 3; 16 3; 17 3; 18 3; 18 180.713 148.078 0 37.408 366.199 96.805 1.075.682 164.309 181.533 128 20.405 366.375 92.822 941.059 13 10.530 60.613 80.882 274.646 426.684 13 9.935 68.202 23.103 200.638 301.891 2.405 24.139 4.290 52.915 83.749 12.803 23.437 7.310 55.202 98.752 19 22 3; 13 3; 13; 23 3; 13; 24 22 3; 21 23 3; 24 25 64.010 245.681 313.078 (8.098) 2.155 (51.577) 565.249 1.075.682 60.926 176.447 309.997 (7.534) 1.441 (861) 540.416 941.059 KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG SCHWARZ PHARMA AG und Tochtergesellschaften Für das Geschäftsjahr vom 01.01. bis 31.12. (in Tausend €) Umsatzerlöse Herstellungskosten Bruttoergebnis vom Umsatz Marketing- und Vertriebskosten Allgemeine Verwaltungskosten Forschungs- und Entwicklungskosten Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte Sonderabschreibung gemäß IAS 36 Sonstiges Ergebnis Betriebsergebnis Zinsergebnis Ergebnis aus At-Equity-Beteiligungen Übriges Beteiligungsergebnis Ergebnis vor Ertragsteuern Ertragsteuern Jahresüberschuss/-fehlbetrag Anhang 3 3 3 3 3 3; 7 8 3; 9 10 10 3; 11 Gewinn-/(Verlust-)anteil anderer Gesellschafter Konzernüberschuss/-fehlbetrag Ergebnis je Aktie in € Unverwässertes Ergebnis je Aktie („basic“) in € Verwässertes Ergebnis je Aktie („diluted“) in € 2006 1.000.375 325.781 674.594 329.001 178.651 215.057 26.256 12.617 136.489 49.501 5.789 9 (8.687) 46.612 33.533 13.079 2005 990.572 317.938 672.634 298.062 108.247 258.931 26.476 6.060 8.184 (16.958) (1.131) 585 49 (17.455) 36.002 (53.457) 714 12.365 626 (54.083) 0,26 0,26 (1,17) (1,14) 12 KONZERNBILANZ, KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 49 KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG SCHWARZ PHARMA AG und Tochtergesellschaften (in Tausend €) Mittelzufluss/(-abfluss) aus laufender Geschäftstätigkeit Konzernergebnis Überleitung zum Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit: Abschreibungen Sonderabschreibung gemäß IAS 36 Abschreibungen auf Wertpapiere Verluste (Gewinne) aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten Verluste (Gewinne) aus dem Abgang von Finanzanlagen Kapitalrückzahlungen aus At-Equity Unternehmen Veränderungen der sonstigen Positionen: Latente Steuern Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Vorräte Übrige Vermögenswerte Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Steuerrückstellungen Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Übrige Rückstellungen und Verbindlichkeiten Mittelzufluss/(-abfluss) aus laufender Geschäftstätigkeit Anhang 2005 12.365 (54.083) 47.091 12.617 8.617 49.807 6.060 0 9.042 0 128 (7.805) 7.452 609 (5.712) (39.902) (13.334) (68.307) (5.694) 91.024 704 57.180 105.819 (30.261) (7.373) 1.259 80.655 18.475 30.355 508 (28.702) 66.956 Mittelzufluss/(-abfluss) aus Investitionstätigkeit Investitionen in Sachanlagen Abfluss aus Unternehmens- und Produktakquisitionen Veräußerungen von Sachanlagen/immat. Vermögenswerten Erwerb von Wertpapieren Mittelzufluss/(-abfluss) aus Investitionstätigkeit (54.126) (12.904) 3.021 (2.695) (66.704) (29.100) (7.835) 10.079 (335) (27.191) Mittelzufluss/(-abfluss) aus Finanzierungstätigkeit Veränderung der kurzfristigen Bankverbindlichkeiten Aufnahme langfristiger Bankverbindlichkeiten Tilgung langfristiger Bankverbindlichkeiten Veränderung des Bestands eigener Aktien Erhöhung des Grundkapitals und der Kapitalrücklage Dividendenzahlung Mittelzufluss/(-abfluss) aus Finanzierungstätigkeit 0 94 (9.898) (564) 68.604 (9.284) 48.952 (80) 251 (41.041) 153 10.316 (9.172) (39.573) (16.992) 71.075 21.393 21.585 206.009 277.084 184.424 206.009 26 Einfluss von Währungskursänderungen auf die liquiden Mittel Veränderung des Bestands an liquiden Mitteln Liquide Mittel am 1.1. Liquide Mittel am 31.12. 50 2006 GESCHÄFTSBERICHT 2006 3; 7; 26 KONZERN-EIGENKAPITALSPIEGEL SCHWARZ PHARMA AG und Tochtergesellschaften Eingezahltes Kapital in Tausend € Saldo zum 01.01.2005 Währungsumrechnungsdifferenz Übrige Eigenkapitalveränderungen Jahresfehlbetrag Dividendenzahlungen (Kauf)/Verkauf Eigener Anteile Aufwand Aktienoptionsprogramme Ausgabe neuer Aktien Saldo zum 31.12.2005 Währungsumrechnungsdifferenz Cash Flow Hedge Übrige Eigenkapitalveränderungen Jahresüberschuss Dividendenzahlungen (Kauf)/Verkauf Eigener Anteile Aufwand Aktienoptionsprogramme Ausgabe neuer Aktien Saldo zum 31.12.2006 Anzahl ausstehender Aktien (in ’000) 45.863 Grundkapital Kapitalrücklage 60.235 163.425 Erwirtschaftetes Kapital Übrige Eigenkapitalveränderungen Bilanzgewinn (61.829) 373.252 Eigene Aktien (7.687) Minderheitenanteile Eigenkapital gesamt 815 528.211 60.968 60.968 (54.083) (9.172) 9 280 532 46.404 3.397 691 9.345 60.926 176.447 626 153 (861) 309.997 (7.534) 1.441 (51.897) 1.181 2.373 48.776 429 3.714 3.084 65.091 64.010 245.681 3.397 10.036 540.416 (51.897) 1.181 12.365 (9.284) (1) 60.968 (53.457) (9.172) 433 714 (564) (51.577) 313.078 (8.098) 2.155 (50.716) 13.079 (9.284) (135) 3.714 68.175 565.249 KAPITALFLUSSRECHNUNG, EIGENKAPITALSPIEGEL 51 KONZERNANHANG 2006 NACH IAS/IFRS (Angaben in T€, sofern nicht anders angegeben) ALLGEMEINE ANGABEN 2. Erstmalige Anwendung der IAS/IFRS in 2005 1. Geschäftsüberblick Die SCHWARZ PHARMA AG ist eine an der deutschen Börse (im M-DAX) notierte Kapitalgesellschaft. Als solche ist der SCHWARZ PHARMA Konzern seit dem 1. Januar 2005 gemäß der europäischen „Verordnung betreffend die Übernahme internationaler Rechnungslegungsstandards“ verpflichtet, sowohl Zwischenberichte als auch Jahresabschlüsse nach den Richtlinien des IASB zu erstellen. Die SCHWARZ PHARMA Gruppe ist ein international agierendes Unternehmen der pharmazeutischen Industrie, welches sich auf die Erforschung, Entwicklung, Zulassung, Herstellung und Vermarktung einer umfangreichen und vielseitigen Palette pharmazeutischer Produkte und Dienstleistungen konzentriert. Als Spezialist für ausgewählte Indikationsgebiete entwickelt und vermarktet SCHWARZ PHARMA insbesondere neuartige Arzneitherapien und innovative Produkte. Die wesentlichen Indikationsgebiete sind Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, des Zentralen-Nerven-Systems, des Magen-Darmtrakts sowie urologische Erkrankungen. Die Präparate sind größtenteils verschreibungspflichtige Medikamente und werden hauptsächlich über den pharmazeutischen Großhandel vertrieben.Während im Wesentlichen zwei Konzerngesellschaften in Deutschland und den USA die Forschungsaktivitäten der Gruppe bündeln, werden die Produktionsaktivitäten von SCHWARZ PHARMA in den USA, Irland, Deutschland und Polen durchgeführt. Auch das Joint Venture in Zhuhai/China fertigt pharmazeutische Produkte. Vertriebsgesellschaften sind ebenso in den USA, Europa und in Asien vertreten. 52 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Die SCHWARZ PHARMA Gruppe hat zuvor nach den Regeln des US-amerikanischen Financial Standards Accounting Board (FASB), den United StatesGenerally Accepted Accounting Principles (US-GAAP) bilanziert. Die Vorbereitungen zur Umstellung der Bilanzierung von US-GAAP auf IAS/IFRS begannen bereits im Jahr 2003. Die Eröffnungsbilanz wurde auf den 1. Januar 2004 erstellt. Für das Geschäftsjahr 2004 wurde parallel sowohl nach US-GAAP als auch nach IAS/IFRS bilanziert, um sämtliche Berichtserfordernisse zu erfüllen. 3. Wichtige Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften Allgemeine Grundsätze – Der Konzernabschluss 2006 der SCHWARZ PHARMA AG und ihrer Tochtergesellschaften (im Folgenden „SCHWARZ PHARMA“, „der Konzern“, „das Unternehmen“ oder auch „die Gesellschaft“ genannt) ist gemäß den in der Europäischen Union verbindlichen Rechnungslegungsvorschriften, den International Financial Reporting Standards (IFRS) bzw. den International Accounting Standards (IAS), und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt. Der Abschluss vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des SCHWARZ PHARMA Konzerns. Mit dem vorliegenden Konzernabschluss erfüllt die SCHWARZ PHARMA Gruppe die Anforderungen des § 315a HGB i.V.m. Art. 4 der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 19. Juli 2002 betreffend die Übernahme internationaler Rechnungslegungsstandards. Demnach braucht ein Konzernabschluss nach deutschem Recht nicht aufgestellt zu werden, sofern ein Konzernabschluss nach anerkannten internationalen Rechnungslegungsstandards erstellt wird. KONZERNANHANG 2006 53 Konsolidierung Konsolidierungskreis – In den Konzernabschluss wurden die SCHWARZ PHARMA AG sowie alle wesentlichen Tochtergesellschaften einbezogen, an denen die SCHWARZ PHARMA AG unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Gesellschaftsanteile hält und somit die Kontrolle im Sinne des IAS 27.13 zusteht. Der Konzernabschluss 2006 umfasst 9 (2005: 9) inländische und 36 (2005: 33) ausländische Gesellschaften. 10 Tochtergesellschaften (2005: 10) wurden aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns (Umsatzvolumen, Ergebnis sowie Bilanzsumme jeweils unter 1 %) nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen. Bei sämtlichen in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen entspricht der Stichtag der Einzelabschlüsse dem Stichtag des Konzernabschlusses. Eine Liste sämtlicher SCHWARZ PHARMA Konzerngesellschaften befindet sich in Anlage 7. Die Aufstellung des vollständigen Anteilsbesitzes des SCHWARZ PHARMA Konzerns ist gem. § 313 Abs. 4 HGB beim Amtsgericht Düsseldorf unter der Nummer HRB 45462 hinterlegt. Der Konsolidierungskreis änderte sich im Berichtsjahr wie folgt: Zugänge SCHWARZ PHARMA B.V., Amersfoort, Niederlande SCHWARZ PHARMA M.E.P.E., Neo Psychiko, Griechenland SCHWARZ PHARMA LDA., Lissabon, Portugal 54 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Diese Gesellschaften wurden im Zuge des weiteren Ausbaus der europäischen Präsenz zu verschiedenen Zeitpunkten im Berichtsjahr 2006 gegründet. Sie werden die Vermarktung von Produkten aus der SCHWARZ PHARMA Pipeline – nach erfolgter Zulassung zunächst insbesondere von Neupro – vorantreiben, um so das bestehende Geschäft in Europa nachhaltig zu stärken. Sonstige Änderungen Cepa SCHWARZ PHARMA S.L., Madrid, Spanien Die Gesellschaft wurde während des Berichtsjahres auf ihre Muttergesellschaft SCHWARZ PHARMA S.L., Barcelona, verschmolzen. BSP Pharma Project AB,Trangsund, Schweden Die SCHWARZ PHARMA AG erwarb im Februar 2006 100 % der Anteile an der BSP Pharma Project AB. Während des Geschäftsjahres wurden sämtliche Anteile an der BSP Pharma Project AB auf die SCHWARZ PHARMA AB, Stockholm/Schweden, übertragen. Mit Datum vom 21. November 2006 wurde die BSP Pharma Project AB auf die SCHWARZ PHARMA AB verschmolzen. Nachfolgende inländische Tochtergesellschaften in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft bzw. Personenhandelsgesellschaft im Sinne des § 264a HGB haben die gemäß § 264 Abs. 3 und § 264b HGB erforderlichen Bedingungen für die Inanspruchnahme der Befreiungsvorschrift erfüllt und verzichten deshalb auf die Offenlegung ihrer Jahresabschlussunterlagen. Schwarz Pharma Produktions-GmbH Schwarz BioSciences GmbH Schwarz Pharma Deutschland GmbH Schwarz & Co. Industriegebäudegesellschaft Zwickau beschränkt haftende OHG Konsolidierungsgrundsätze – SCHWARZ PHARMA wendet für sämtliche vollkonsolidierte Tochtergesellschaften die Erwerbsmethode („Purchase Accounting“) an. Dabei werden die Anschaffungswerte der Beteiligungen mit den Zeitwerten der erworbenen Vermögenswerte und Schulden verrechnet. Ein verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäftswert bilanziert. Sämtliche wesentliche Transaktionen aus innerkonzernlichen Lieferungen und Leistungen (Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge) werden eliminiert. Beteiligungen an Joint Venture Unternehmen, an denen der Konzern zu 50 % beteiligt ist, werden nach der Equity-Methode erfasst. Währungsumrechnung – Der Konzernabschluss der SCHWARZ PHARMA AG wird in Euro „€“ aufgestellt. Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der ausländischen Tochtergesellschaften werden gemäß IAS 21 nach dem Konzept der funktionalen Währung in Euro umgerechnet. Die funktionale Währung ist die Währung, in der eine ausländische Gesellschaft überwiegend ihre Mittel erwirtschaftet und Zahlungen leistet. Da die funktionale Währung bei allen Konzerngesellschaften die jeweilige Landeswährung ist, werden die Abschlüsse aller ausländischen Tochtergesellschaften außerhalb der Europäischen Währungsunion wie folgt umgerechnet: • Vermögenswerte und Schulden mit dem Kurs am Bilanzstichtag • Aufwendungen und Erträge zu Jahresdurchschnittskursen • die aus Wechselkursveränderungen gegenüber dem Vorjahr entstandenen Umrechnungsdifferenzen sowie der Unterschiedsbetrag zwischen Stichtagskurs und Jahresdurchschnittskurs werden ergebnisneutral als gesonderter Posten im Eigenkapital ausgewiesen. Wechselkursgewinne und -verluste, die aus Geschäftstransaktionen in anderen Währungen als der jeweiligen Hauswährung resultieren, werden ergebniswirksam erfasst und in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen Aufwendungen und Erträgen gezeigt (2006: 6,6 Mio. € ; 2005: –2,6 Mio. €). Die für die SCHWARZ PHARMA Gruppe wesentlichen Wechselkurse veränderten sich gegenüber dem EURO wie folgt: In Fremdwährung je EURO Stichtagskurs 2006 2005 USA Schweiz Großbritannien Polen 1,32 1,61 0,67 3,83 USD CHF GBP PLZ 1,18 1,56 0,69 3,86 Jahresdurchschnittskurs 2006 2005 1,26 1,57 0,68 3,90 1,24 1,55 0,68 4,02 KONZERNANHANG 2006 55 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Umsatz- und sonstige Erlösrealisierung – Grundsätzlich erfolgt die Realisierung der Umsätze im Zeitpunkt der Lieferung von Erzeugnissen oder der Leistungserbringung an Dritte sowie des damit erfolgten Gefahren- und Eigentumsüberganges. Rückstellungen im Zusammenhang mit Kundenskonti, Rabatten, Preisnachlässen oder Retouren werden zum Zeitpunkt der Umsatzerfassung als Reduktion des Umsatzes gebucht. Sie errechnen sich anhand historischer Daten und der jeweiligen spezifischen Vereinbarungen. Sofern es wahrscheinlich ist, dass ausstehende Forderungen aus dem Verkauf von Produkten oder dem Erbringen von Leistungen nicht realisierbar sein werden, nimmt die Gesellschaft eine das Ergebnis mindernde Wertberichtigung vor. Einige Konzerngesellschaften erhalten von Dritten Zahlungen für die Vergabe von Lizenzrechten an Projekten oder Produkten. Umgekehrt leistet das Unternehmen auch diesbezügliche Zahlungen. Projektbezogene und an Meilensteine gebundene erhaltene Zahlungen aus Kooperationsverträgen zur Entwicklung von Produkten werden gemäß Projektfortschritt und Vertragsvereinbarungen ergebniswirksam erfasst, da es sich bei diesen Zahlungen in der Regel um die Abgeltung vergangener Entwicklungskosten handelt. Gezahlte „Meilenstein-“ und sonstige „Upfront“-Zahlungen – Von Konzerngesellschaften im Rahmen von Forschungsprojekten geleistete Meilen- 56 GESCHÄFTSBERICHT 2006 stein- und sonstige „Up-front“-Zahlungen belasten die laufenden Forschungs- und Entwicklungskosten, es sei denn, dass ein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen für den Konzern wahrscheinlich ist. In diesem Fall werden die geleisteten Zahlungen innerhalb des immateriellen Anlagevermögens als Entwicklungskosten aktiviert und über die Nutzungsdauer des entsprechenden Produktrechtes abgeschrieben. Erhaltene und geleistete Zahlungen zwischen Konzerngesellschaften werden in der konsolidierten Gewinn- und Verlustrechnung eliminiert. Herstellkosten – In dieser Position werden die Kosten der umgesetzten Erzeugnisse und die Einstandskosten der verkauften Handelswaren ausgewiesen. Die Herstellkosten der verkauften Produkte beinhalten die direkt zurechenbaren Kosten wie die Material-, Personal- und Energiekosten sowie die anteiligen Produktionsgemeinkosten (einschließlich der Abschreibungen) der an Kunden erbrachten Lieferungen und Leistungen. Marketing- und Vertriebskosten – Diese Kostenposition beinhaltet sämtliche Kosten der Vertriebsorganisation, der Distribution, der Marktforschung, des zentralen Marketings sowie des Außendienstes und Werbeaufwendungen. Die Aufwendungen für Werbung werden – wie auch alle anderen Marketing- und Vertriebskosten – in der Periode aufwandswirksam verbucht, in welcher die Aktionen anfallen. Allgemeine Verwaltungskosten – Unter diese Kosten fallen sämtliche Personal- und Sachkosten der Konzernsteuerung inklusive Corporate Communication, die Bereiche Finanzen/Controlling, der Personalbereich, der Einkauf, die Rechtsabteilung sowie die IT Abteilung. Abschreibungen auf uneinbringliche bzw. nicht werthaltige Forderungen werden ebenfalls hier ausgewiesen. Forschung und Entwicklung – Forschungs- und Entwicklungskosten entstehen im Rahmen planmäßig durchgeführter Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die darauf gerichtet sind, neue Erkenntnisse zu gewinnen, um innovative Produkte und Produktionsprozesse zu entwickeln oder existierende Produkte oder Produktionsprozesse entscheidend zu verbessern. Dies wird in aller Regel über eine intensive Prüfung aller in Frage kommenden Alternativen erreicht. Grundsätzlich werden Forschungskosten gemäß IAS 38 im Zeitpunkt der Entstehung aufwandswirksam erfasst. Die Position „Forschungs- und Entwicklungskosten“ enthält Personalkosten für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, direkt zuordenbare variable und fixe Gemeinkosten, klinische Untersuchungen und damit in Zusammenhang stehende Produktionskosten, Zahlungen für Forschungs- und Entwicklungsvereinbarungen sowie Kosten für alle zugekauften Leistungen. Entwicklungskosten werden lediglich dann im immateriellen Anlagevermögen aktiviert, sofern ein künftiger wirtschaftlicher Nutzen für den Konzern wahrscheinlich ist. Da dies bei der Entwicklung pharmazeutischer Produkte erst ab dem Zeitpunkt der behördlichen Zulassung hinreichend sicher ist, werden auch sämtliche Entwicklungskosten sofort aufwandswirksam erfasst. Dies gilt im Wesentlichen auch analog für von Dritten eingekaufte Forschungs- und Entwicklungsleistungen. Zinsergebnis – Fremdkapitalkosten werden zum Zeitpunkt ihres Entstehens als Aufwand verbucht (so genannte Benchmark-Methode). Ertragsteuern – Die laufenden Ertragsteuern werden auf Basis der einzelnen steuerlichen Ergebnisse der Gesellschaften ermittelt. Darüber hinaus werden gemäß IAS 12 (überarbeitet 2000) latente Ertragsteuern nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode gebildet. Danach werden aktive und passive latente Steuern mit der Steuerwirkung für zeitliche, sich in der Zukunft voraussichtlich umkehrende Differenzen zwischen den jeweiligen steuerrechtlichen Werten und Bilanzansätzen nach IAS/IFRS angesetzt. Latente Steuern werden ferner für steuerliche Verlustvorträge gebildet, sofern es wahrscheinlich ist, dass in der Zukunft genügend steuerliche Gewinne erzielt werden, gegen die steuerliche Verlustvorträge verrechnet werden können. Für die nicht ausgeschütteten Gewinne aller Tochter- KONZERNANHANG 2006 57 gesellschaften wurde unterstellt, dass sie im Unternehmen dauerhaft reinvestiert werden. Dementsprechend wurden keine latenten Steuern für zusätzliche Ertragsteuerbelastungen angesetzt, die sich gegebenenfalls im Zuge der Ausschüttung dieser Gewinne ergeben könnten. Eine Saldierung von Forderungen und Verbindlichkeiten aus latenten Ertragsteuern wird vorgenommen, soweit das Unternehmen ein Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steuererstattungsansprüche gegen Steuerschulden hat, und die latenten Steueransprüche bzw. latenten Steuerschulden sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde für dasselbe Steuersubjekt (d.h. rechtliche Einheit oder organschaftliches Verhältnis mehrerer Unternehmen) erhoben werden. Zur Berechnung der aktiven und passiven latenten Steuern werden die am Bilanzstichtag geltenden Steuersätze angesetzt. Die Auswirkungen von Steuersatzänderungen auf latente Steuern werden erfasst, sobald die Verabschiedung der gesetzlichen Änderung zuverlässig abzusehen ist. Staatliche Zuschüsse – Im Geschäftsjahr 2006 erhielt der Konzern zum Erwerb bestimmter langlebiger Wirtschaftsgüter steuerpflichtige Investitionszuschüsse in Höhe von 0,5 Mio. € (2005: 0,6 Mio. €) sowie steuerfreie Investitionszulagen in Höhe von 0,0 Mio. € (2005: 0,5 Mio. €). Diese Zuschüsse und Zulagen sind passivisch abgegrenzt worden. 58 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Restrukturierungsaufwand – Restrukturierungsaufwand wird dem operativen Ergebnis der Periode belastet, in welcher die Unternehmensleitung sich zu einer Restrukturierungsmaßnahme verpflichtet, und deren Kosten mit genügender Zuverlässigkeit geschätzt werden können. Die Bildung und Auflösung von Restrukturierungsrückstellungen werden dem entsprechenden Funktionsbereich zugeordnet. Bilanz Liquide Mittel – Die Gesellschaft betrachtet sämtliche liquiden Anlagen, die eine ursprüngliche Laufzeit von bis zu drei Monaten aufweisen, als Zahlungsmittel. Die Zahlungsmittel umfassen in erster Linie Kassenbestände, Bankguthaben, Festgelder und Inhaberschuldverschreibungen. Diese werden zu Nominalwerten bzw. Anschaffungskosten bilanziert, die zu den jeweiligen Stichtagen dem Zeit- oder Marktwert annähernd entsprechen. Diese Definition wird entsprechend in der Kapitalflussrechnung verwendet. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – Forderungen werden mit ihrem Nominalwert ausgewiesen, der dem Marktwert entspricht. Wertberichtigungen für mögliche Ausfallrisiken werden gebildet, sofern objektive Anzeichen dafür bestehen, dass der Forderungsbetrag nicht beglichen wird. Vorräte – Unter den Vorräten sind gemäß IAS 2 diejenigen Vorräte ausgewiesen, die zum Verkauf im normalen Geschäftsgang gehalten werden (fertige Erzeugnisse und Waren), die sich in der Herstellung für den Verkauf befinden (unfertige Erzeugnisse) oder die im Rahmen der Herstellung oder Erbringung von Dienstleistungen verbraucht werden (Roh-, Hilfsund Betriebsstoffe). Die Bewertung der Vorräte erfolgt zum niedrigeren Wert der auf Basis der gewichteten Durchschnittsmethode ermittelten Anschaffungsbzw. Herstellungskosten und ihrem Nettoveräußerungswert, d.h. dem im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Fertigstellungs- und Vertriebskosten. Die Herstellungskosten umfassen neben Material- und Personalaufwand auch zurechenbare Produktionsgemeinkosten. Finanzierungskosten werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen. Für Wertminderungen aufgrund von überalterten oder schwer verkäuflichen Vorratsbeständen bildet SCHWARZ PHARMA auf Basis vernünftiger Schätzungen und Prognosen ausreichende Abschläge. Übrige Forderungen und Vermögenswerte – Diese Bilanzposition umfasst die Bilanzierung von Derivaten zum Marktwert, Forderungen an assoziierte und nicht konsolidierte Beteiligungen, Forderungen an Mitarbeiter, Umsatzsteuer- und sonstige Steuererstattungsansprüche, geleistete Anzahlungen, Rechnungsabgrenzungen sowie sonstige Sachverhalte. Die Übrigen Forderungen und Vermögenswerte sind zum Nenn- oder beizulegenden Zeitwert bilanziert. Sachanlagevermögen – Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet und, mit Ausnahme von Grundstücken, linear abgeschrieben. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten. KONZERNANHANG 2006 59 Die geschätzten wirtschaftlichen Nutzungsdauern für das Sachanlagevermögen betragen: Gebäude Technische Anlagen und Maschinen Betriebs- und Geschäftsausstattung Vermögenswerte aus Finanzierungsleasing Jahre 20 bis 40 3 bis 15 5 bis 10 2 Ausgaben für Maßnahmen, die zur Verlängerung der Nutzungsdauer führen, werden aktiviert. Hingegen werden Erhaltungsmaßnahmen und Reparaturen als laufender Aufwand verrechnet. Finanzierungskosten werden nicht aktiviert. Voll abgeschriebenes Sachanlagevermögen wird so lange unter den Anschaffungs- und Herstellungskosten und den kumulierten Abschreibungen ausgewiesen, bis die betreffenden Vermögenswerte abgehen. Die Ergebnisse aus Anlagenabgängen (Abgangserlöse abzüglich Restbuchwerte) werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen Aufwendungen bzw. Erträgen ausgewiesen. Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen sind den jeweiligen Funktionsbereichen zugeordnet. Leasing – Geleaste Sachanlagen, bei denen die Kriterien des Finanzierungsleasings erfüllt sind, werden in der Konzernbilanz zu ihrem Verkehrswert bzw. zum niedrigeren Barwert der Mindestleasingzahlungen aktiviert und gemäß den oben genannten Grundsätzen abgeschrieben. Leasingverbindlichkeiten werden nach Abzug der Finanzierungskosten in den „Sonstigen Verbindlichkeiten“ ausgewiesen. 60 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Leasinggegenstände, die nicht die Kriterien des Finanzierungsleasings erfüllen, werden dem „Operativen Leasing“ zugeordnet. Die für „Operatives Leasing“ zu leistenden Zahlungen werden der Gewinn- und Verlustrechnung in gleichmäßigen Raten über die Leasingdauer belastet. IFRIC 4 gibt konkrete Anhaltspunkte für die Entscheidung, ob bestimmte Vertragsverhältnisse ein LeasingVerhältnis beinhalten und wird in der SCHWARZ PHARMA Gruppe seit dem Geschäftsjahr 2006 angewendet. Es wurden keine Vertragskonstruktionen identifiziert, die ein Leasingverhältnis beinhalten, das nicht bereits nach IAS 17 als solches behandelt wird. Immaterielle Vermögenswerte – Zu den immateriellen Vermögenswerten zählen Geschäfts- oder Firmenwerte, Patente, Lizenzen, Handelsmarken, Software und sonstige Vermögenswerte. Immaterielle Vermögenswerte exklusive Geschäfts- oder Firmenwerte werden gemäß IAS 38 (überarbeitet 2004) bilanziert, wenn der immaterielle Vermögenswert identifizierbar ist, wenn es wahrscheinlich ist, dass das Unternehmen zukünftigen wirtschaftlichen Nutzen aus dem Vermögenswert ziehen wird und wenn die Kosten des immateriellen Vermögenswertes verlässlich gemessen werden können. Der Ansatz der immateriellen Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer erfolgt zu ihren Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen. Sie werden linear über den kürzeren Zeitraum von Vertragslaufzeit oder geschätzter Nutzungs- dauer, in der Regel zwischen 5 und 15 Jahren, abgeschrieben. Die geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer der Produktrechte beruht auf der Marktreife der Produkte und der geschätzten Dauer, in welcher das Produkt wirtschaftlichen Nutzen erbringen wird. Immaterielle Vermögenswerte, die einer unbestimmbaren Nutzungsdauer unterliegen, werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern einem jährlichen Werthaltigkeitstest unterzogen. Die Unterschiedsbeträge zwischen den jeweiligen Anschaffungskosten von Beteiligungen und den Marktwerten der erworbenen Einzelwirtschaftsgüter werden als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Gemäß IFRS 3 werden Geschäfts- oder Firmenwerte nicht planmäßig abgeschrieben. Es werden jährlich Überprüfungen der Werthaltigkeit durchgeführt, sofern nicht früher Ereignisse oder Umstände darauf hindeuten, dass der Marktwert dieser Vermögenswerte dessen Buchwert unterschritten hat. Davon unberührt bleiben die im Rahmen von Akquisitionen aufgedeckten stillen Reserven, die nach wie vor planmäßig abschreibungsfähig sind. Wertminderung von Sachanlagevermögen und immateriellen Vermögenswerten – Die Gesellschaft überprüft jährlich die Werthaltigkeit aller Geschäfts- und Firmenwerte und immaterieller Vermögenswerte, die nicht einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, unabhängig davon, ob konkrete Sachverhalte vorliegen, die auf einen Wertminderungsbedarf schließen lassen. Für Zwecke des Werthaltigkeitstests der Geschäfts- und Firmen- werte werden diese zahlungsmittelgenerierenden Einheiten („cash generating units“) zugeordnet, denen der Nutzen aus diesen Geschäftswerten zugutekommt. Der Definition einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit entsprechend werden die in der Segmentberichterstattung erläuterten Segmente der SCHWARZ PHARMA Gruppe als „cash generating unit“ verwendet. Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer sowie Sachanlagen werden darüber hinaus einem Werthaltigkeitstest immer dann unterzogen, wenn Anzeichen für eine mögliche Wertminderung des Vermögenswertes bestehen. Gemäß IAS 36.8 „Wertminderung von Vermögenswerten“ ist eine Sonderabschreibung („Impairment Loss“) dann vorzunehmen, wenn der bilanzielle Wertansatz zukünftig nicht zu erwirtschaften sein wird. Dies ist der Fall, wenn der Buchwert eines Vermögenswertes größer ist als sein Fair Value (Marktwert). Der Fair Value bestimmt sich als der höhere Wert aus Nettoveräußerungspreis oder der Summe der zukünftig erwarteten, diskontierten Mittelzuflüsse aus dem Vermögenswert (Nutzungswert). In einem ersten Schritt wird der Geschäfts- bzw. Firmenwert der betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheit um den so ermittelten Wertberichtigungsbetrag abgeschrieben. Ein eventuell verbleibender Abschreibungsrestbetrag wird anteilig auf die anderen Vermögenswerte des jeweiligen Segmentes auf Basis der Restbuchwerte zum Abschlussstichtag jedes einzelnen Vermögenswertes verteilt. Die Minderung des Buchwertes auf den Nettoveräußerungspreis bzw. KONZERNANHANG 2006 61 Nutzungswert des Vermögensgegenwertes wird als außerplanmäßige Abschreibung in einer separaten Zeile der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Im Berichtsjahr 2006 fiel eine Sonderabschreibung gemäß IAS 36 in Höhe von 12,6 Mio. € an, während im Jahr 2005 eine Sonderabschreibung in Höhe von 6,1 Mio. € erfasst wurde. Der Nutzungswert wird basierend auf diskontierten Cash Flow Rechnungen ermittelt, welche sich auf die aktuellen längerfristigen Prognosen (10 Jahres-Planung) des Unternehmens stützen sowie Erfahrungen der Vergangenheit widerspiegeln. Die Wachstumsrate, die zur Extrapolation der Cash Flow Prognosen jenseits des 10 Jahreszeitraums angewandt wird, befindet sich – je nach Markteinschätzung – im einstelligen Prozentbereich. Der angewandte Diskontierungsfaktor beträgt in der Regel 9 %. Wenn Gründe, die in der Vergangenheit zu einer außerplanmäßigen Wertminderung geführt haben, nicht mehr vorliegen, wird geprüft, ob eine Wertaufholung erfolgen muss. Derartige Wertaufholungen erfolgen in der Zeile „Sonderabschreibung gemäß IAS 36“ in der Gewinn- und Verlustrechnung. In den Geschäftsjahren 2005 und 2006 wurden keine Wertaufholungen vorgenommen. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (Investment Property) – Zur Erzielung von Mieterträgen gehaltene Grundstücke und Gebäude (Investment Property) werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert und linear über die ge- 62 GESCHÄFTSBERICHT 2006 schätzte Nutzungsdauer abgeschrieben. Dabei entsprechen die zugrunde gelegten Nutzungsdauern denen der selbst genutzten Sachanlagen. Aufgrund der untergeordneten Bedeutung des Betrages der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien werden diese nicht separat in der Bilanz ausgewiesen. At-Equity Beteiligungen – Unter Anwendung der Equity-Bilanzierungsmethode werden Investitionen in Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture), an denen die Gesellschaft zu 50 % beteiligt ist, zu Anschaffungskosten zu- oder abzüglich des der Gesellschaft zustehenden Anteils an den thesaurierten und ausgeschütteten Gewinnen oder Verlusten bilanziert. Finanzinstrumente – Gemäß IAS 39 (überarbeitet 2000) weist das Unternehmen alle Finanzaktiva (Finanzanlagen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und liquide Mittel), Finanzpassiva (Bankverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) und die derivativen Finanzinstrumente in der Bilanz als Vermögenswerte oder Schulden aus. Alle Finanzinstrumente werden zu Marktwerten bilanziert, mit Ausnahme der langfristigen Bankverbindlichkeiten. Für die Anhangsangabe werden die Marktwerte der langfristigen Bankverbindlichkeiten auf Basis der zukünftigen diskontierten Zahlungsströme unter Einbeziehung von aktuellen Schuldzinssätzen, Wechselkursen und verbleibenden Restlaufzeiten ermittelt. IFRS 7 beinhaltet die Offenlegungsverpflichtungen bezüglich der Bedeutung von Finanzinstrumenten für die Finanzlage und die Ertragskraft des Unternehmens und ersetzt ab dem Ge- schäftsjahr 2007 die Angabepflichten des IAS 32. Es müssen Angaben zum Marktwert bestimmter Finanzinstrumente gemacht werden, für die eine Ermittlung dieser Werte mit vertretbarem Aufwand möglich ist. Der Marktwert eines Finanzinstrumentes ist der Wert, zu dem das Finanzinstrument wie unter fremden Dritten zwischen zwei verkaufs- bzw. kaufwilligen Parteien gehandelt werden könnte und es sich hierbei nicht um einen Zwangs- oder Liquidationsverkauf handelt. Die Einschätzung des Marktwertes sollte nach vernünftigen kaufmännischen Gepflogenheiten erfolgen. Demzufolge müssen die Werte, die SCHWARZ PHARMA in einer Markttransaktion erzielen könnte oder letztlich bei Fälligkeit oder Ausübbarkeit auch tatsächlich realisiert, nicht unbedingt mit der Schätzung des Marktwertes übereinstimmen. Finanzanlagen – SCHWARZ PHARMA betrachtet sämtliche bilanzierte Wertpapiere der Finanzanlagen als zur potentiellen Wiederveräußerung bestimmt („Available-For-Sale“-Papiere). Langfristige Finanzanlagen zur potentiellen Wiederveräußerung sind handelbare Anteilspapiere, die zu Marktwerten bilanziert sind. Unrealisierte Gewinne und Verluste aus Finanzanlagen zur potentiellen Wiederveräußerung werden – unter Abzug der auf sie entfallenden latenten Ertragsteuern – im Eigenkapital separat ausgewiesen. Bei Realisierung durch Abgang oder bei nicht nur vorübergehendem Absinken des Marktwerts unter die Anschaffungskosten werden die Marktwertveränderungen erfolgswirksam erfasst. Ferner werden unter den langfristigen Finanzanlagen nicht handelbare Anteilspapiere zu fortgeführten Anschaffungskosten ausgewiesen. Die Finanzanlagen werden als „langfristig“ klassifiziert, sofern die Gesellschaft beabsichtigt, die Geldanlagen nicht innerhalb der nächsten 12 Monate zu veräußern. Soweit objektive, substantielle Hinweise für eine Wertminderung vorliegen, wird ein Werthaltigkeitstest durchgeführt und der Wertminderung durch außerplanmäßige Abschreibung Rechnung getragen. Dabei wird geprüft, ob der Buchwert den Marktwert oder den Barwert der erwarteten zukünftigen Cashflows, abgezinst mit einem angemessenen Diskontierungsfaktor, übersteigt. Sollte dies der Fall sein, wird in Höhe der Differenz eine Abschreibung vorgenommen. Bei Wegfall der Gründe für Wertminderungen werden entsprechende Wertaufholungen vorgenommen, die nicht die fortgeführten Anschaffungskosten übersteigen dürfen. Sowohl im Berichtsjahr als auch im Jahr 2005 wurden keine Wertaufholungen bei den Finanzanlagen vorgenommen. Von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte („Financial Assets at Fair Value through Profit or Loss“) zu designieren, hat SCHWARZ PHARMA bislang keinen Gebrauch gemacht. Derivative Finanzinstrumente – Zur Abdeckung des Wechselkursrisikos hat der Konzern verschiedenartig gestaltete Devisentermin- oder Devisen- KONZERNANHANG 2006 63 optionskontrakte (Forward Contracts) abgeschlossen, die zur Kurssicherung bestimmter Ein- und Verkaufsverpflichtungen und schwebender oder sich anbahnender Geschäftstransaktionen in fremder Währung eingesetzt werden. Zinsderivate (ZinsSwaps, Zins-Caps) werden eingesetzt, um langfristig ein attraktives Zinsniveau für bestehende und potentielle Kreditaufnahmen abzusichern. Zu Spekulationszwecken werden derivative Finanzinstrumente weder gehalten noch begeben. Die derivativen Finanzinstrumente werden – wie alle Finanzinstrumente – bei ihrer erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Die Zeitwerte sind auch für die Folgebewertung relevant. Der beizulegende Zeitwert gehandelter derivativer Finanzinstrumente entspricht dem Marktwert. Dieser Wert kann positiv oder negativ sein. Liegen keine Marktwerte vor, müssen die Zeitwerte anhand anerkannter finanzmathematischer Modelle berechnet werden. SCHWARZ PHARMA wendet Vorschriften zu Sicherungsmaßnahmen gemäß IAS 39 (Hedge Accounting) zur Sicherung von Bilanzposten und zukünftigen Zahlungsströmen an. Dies mindert die Volatilitäten in der Gewinn- und Verlustrechnung. Damit ein Sicherungsinstrument im Rahmen des „Hedge Accounting“ als Sicherungsgeschäft bilanziert werden darf, müssen das Sicherungsinstrument und das zu sichernde Grundgeschäft mehrere strenge Anforderungen bezüglich Dokumentation, Eintrittswahr- 64 GESCHÄFTSBERICHT 2006 scheinlichkeit, Wirksamkeit und verlässlicher Bewertung erfüllen. Werden diese Anforderungen nicht erfüllt, ist das Sicherungsinstrument nicht für die Bilanzierung als Sicherungsgeschäft qualifiziert. Die Anwendung von Hedge Accounting führt gemäß IAS 39 dazu, dass alle mit dem Sicherungsinstrument verbundenen Gewinne und Verluste aus Bewertung zum Marktwert solange im Eigenkapital erfasst werden bis die erwartete Transaktion eintritt. Für bestimmte erwartete Meilenstein Zahlungen aus dem Fesoterodin Lizenzvertrag mit Pfizer werden diese strengen Anforderungen erfüllt. SCHWARZ PHARMA hat diese Zahlungsströme mit Devisentermingeschäften abgesichert. Da die strengen Kriterien im Falle der restlichen Devisentermin- und -optionskontrakte sowie der Zinsderivate nicht erfüllt sind, qualifizieren sich diese nicht für die Anwendung von „Hedge Accounting“. In diesem Fall werden die für die Derivate gezahlten oder erhaltenen Optionsprämien gemäß IAS 39 als sonstiger Vermögenswert oder sonstige Verbindlichkeit zu Anschaffungskosten zum Erfüllungstag angesetzt und in der Folge zu Marktwerten bilanziert. Die Bewertung der Finanzderivate erfolgt zu Marktwerten unter Zugrundelegung der aktuellen Zins- und Währungskurse (inklusive der Terminkurse) und der aktuellen Volatilitäten. Aus den Wertschwankungen resultierende Erträge und Aufwendungen werden sofort ergebniswirksam im Sonstigen Ergebnis vereinnahmt. Das am 9. Dezember 2004 veröffentlichte „Gesetz zur Einführung internationaler Rechnungslegungsstandards und zur Sicherung der Qualität der Abschlussprüfung“ (Bilanzrechtsreformgesetz – BilReG) enthält unter anderem die Anforderung erweiterter Anhangsangaben zu derivativen Finanzinstrumenten. SCHWARZ PHARMA erfüllt diese Anforderungen im Rahmen der Anhangsangabe Nr. 20. Dort werden sämtliche notwendige Angaben gemacht. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie übrige kurzfristige Verbindlichkeiten – Verbindlichkeiten werden mit ihrem Rückzahlungsbetrag angesetzt, der dem Marktwert entspricht. Die Position „Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten“ umfasst Verbindlichkeiten aus Ertrag-, Umsatz-, Lohn- und sonstigen Steuern, Zinsverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern, Leasingverpflichtungen, passive Rechnungsabgrenzungsposten sowie sonstige Verpflichtungen. Die Position „Übrige langfristige Verbindlichkeiten“ beinhaltet im Wesentlichen langfristige Leasingverbindlichkeiten sowie langfristige Verbindlichkeiten gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen.Verbindlichkeiten werden als „kurzfristig“ klassifiziert, sofern ihre Realisierung innerhalb 12 Monate nach Berichtsstichtag wahrscheinlich ist. Darüber hinausgehende Verbindlichkeiten werden als „langfristig“ ausgewiesen. Verpflichtungen aus aktienbasierten Vergütungen und Mitarbeiteraktienprogrammen – Grundsätzlich werden Aktienoptionsprogramme gemäß IFRS 2 „Share-based Payment“ aufwandswirksam erfasst. Diese Programme werden unter Punkt Nr. 5 beschrieben. SCHWARZ PHARMA Aktien werden aus dem Bestand Eigener Aktien an die Mitarbeiter der Gesellschaft zu einem Preis abgegeben, der unter dem jeweils aktuellen börsennotierten Preis liegt. Folglich wird gemäß IFRS 2 die Differenz zwischen dem „Einkaufspreis“ der erworbenen Eigenen Aktien und dem Ausgabekurs ergebniswirksam erfasst. Kurzfristige und langfristige Rückstellungen – Rückstellungen werden gemäß IAS 37 gebildet, wenn eine gesetzliche oder faktische Verpflichtung entstanden, der Abfluss von Mitteln zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich und eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Restrukturierungsrückstellungen werden gebildet, wenn der Konzern über einen detaillierten formalen Restrukturierungsplan verfügt, mit dessen Umsetzung entweder begonnen wurde oder über den der Konzern informiert hat. Rückstellungen werden als „kurzfristig“ klassifiziert, sofern erwartet wird, dass die Verpflichtungen innerhalb der nächsten 12 Monate realisiert werden. Wenn dies nicht der Fall ist, wird die Rückstellung als „langfristig“ eingeordnet. Dabei wird der langfristige Rückstellungsbetrag mit dem abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt. Mögliche Verpflichtungen, deren Höhe nicht zuverlässig eingeschätzt werden kann, werden im Anhang des Konzernabschlusses offengelegt. KONZERNANHANG 2006 65 Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen – Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgt gemäß IAS 19 (überarbeitet 2002) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung von zukünftigen Entgelt- und Rentenanpassungen. In die Bewertungsmethode werden versicherungsmathematische Annahmen hinsichtlich des Abzinsungsfaktors zur Berechnung des Barwertes, der geschätzten Entwicklung der Mitarbeiterentgelte sowie der langfristig erwarteten Rendite der Vermögenswerte einbezogen. Abweichungen zwischen den auf Basis von Annahmen ermittelten Pensionsverpflichtungen und der tatsächlichen Entwicklung der Pensionsverpflichtung sowie Auswirkungen veränderter versicherungsmathematischer Annahmen werden über die geschätzte durchschnittlich verbleibende Restdienstzeit ergebniswirksam verteilt, sofern die Abweichungen 10% des höheren Wertes aus Barwert des Verpflichtungsumfanges bzw. aus Marktwert des Planvermögens überschreiten. Die Werte des Planvermögens und der Verpflichtungen werden miteinander verrechnet. Die Pensionsverpflichtungen in Deutschland werden unter Berücksichtigung der Biometrischen Rechnungsgrundlagen gemäß den Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt. Die SCHWARZ PHARMA AG initiierte zum 1. Januar 2002 einen „Deferred Compensation Plan“, welcher es Mitarbeitern mit einem Gehalt oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze zur gesetzlichen Rentenversicherung ermöglicht, Kapitalbeiträge in ausge- 66 GESCHÄFTSBERICHT 2006 wählte Investmentfonds einzuzahlen. Das zur Rückdeckung der Versorgungszusagen dienende Fondsvermögen wurde im Geschäftsjahr 2004 in den eigens zu diesem Zweck gegründeten unabhängigen Rechtsträger SCHWARZ PHARMA Pension Trust e.V. eingebracht. Ermessensentscheidungen und Schätzungen Ermessensentscheidungen Entwicklungskosten sind, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, gemäß IAS 38 als immaterieller Vermögenswert zu aktivieren. Unter anderem muss hinreichend sicher sein, dass die Entwicklungsmaßnahmen zukünftig zu einem Nutzenzufluss führen werden. Nach SCHWARZ PHARMA’s Einschätzung ist bei der Entwicklung pharmazeutischer Produkte erst ab dem Zeitpunkt der behördlichen Zulassung hinreichende Sicherheit dafür erreicht, dass ein Entwicklungsprojekt zukünftig zu einem Nutzenzufluss führen wird. Demzufolge werden sämtliche Entwicklungskosten für pharmazeutische Produkte bis zum Zeitpunkt der Zulassung sofort aufwandswirksam erfasst. Dies gilt im Wesentlichen auch analog für von Dritten eingekaufte Forschungs- und Entwicklungsleistungen. Schätzungen Die Aufstellung des Konzernabschlusses unter Beachtung der IFRS erfordert bei einigen Positionen, dass Schätzungen vorgenommen werden, die sich auf den Ansatz und die Bewertung in der Bilanz bzw. in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns sowie bei der Angabe von Eventualverbindlichkeiten auswirken. Die tatsächlichen Beträge können von diesen Schätzungen abweichen. Schätzungen sind insbesondere erforderlich bei: • der Beurteilung der Notwendigkeit sowie der Bemessung einer Sonderabschreibung • dem Ansatz und der Bemessung für Rückstellungen • der Beurteilung der Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern • der Ermittlung des Abwertungsbedarfs bei Vorräten Insofern ist die Bilanzierung des SCHWARZ PHARMA Konzerns von Ermessensentscheidungen und Schätzungen beeinflusst. Neue Rechnungslegungsstandards – Im August 2005 hat das IASB den neuen Standard IFRS 7 „Financial Instruments:Disclosures“ veröffentlicht. Der Standard führt zu einer grundlegenden Umstrukturierung der Offenlegungsverpflichtungen für Finanzinstrumente und vereint sämtliche Angabevorschriften zu Finanzinstrumenten in einem neuen Standard. Zum einen ersetzt er die Anforderungen des für Banken und ähnliche Finanzinstitutionen einschlägigen IAS 30, zum anderen wurde der Teil von IAS 32, der sich auf Anhangsangaben bezieht, in IFRS 7 übernommen und überarbeitet. IFRS 7 fordert Informationen zur Bedeutung von Finanzinstrumenten für die Vermögens- und Ertragslage von Unternehmen. Zudem enthält er neue Anforderungen hinsichtlich der qualitativen und quantitativen Berichterstattung über Risiken, die mit Finanzinstrumenten verbunden sind. IFRS 7 tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2007 beginnen und wird deshalb von SCHWARZ PHARMA noch nicht angewendet. Im Juni 2005 veröffentlichte der IASB eine Änderung zu IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement – The Fair-Value-Option“. Mit dieser Änderung wird die Ausübung des Wahlrechts, jeden finanziellen Vermögenswert bzw. jede finanzielle Verbindlichkeit erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten („Fair-Value-Option“), eingeschränkt. Die Regelungen dieser Änderung sind für Berichtszeiträume anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2006 beginnen. SCHWARZ PHARMA hat sich entschlossen, die Fair Value Option nicht anzuwenden. Daher ist die Änderung nicht relevant. Für das Geschäftsjahr 2006 wurde erstmalig IFRIC 4 („Determining whether an arrangement contains a lease“) angewendet. Es wurden keine Vertragskonstruktionen identifiziert, die ein Leasingverhältnis beinhalten, das nicht bereits nach IAS 17 als solches behandelt wurde. KONZERNANHANG 2006 67 PRODUKTAKQUISITIONEN UND STRATEGISCHE PARTNERSCHAFTEN Im April 2006 haben SCHWARZ PHARMA und Pfizer Inc., USA, einen weltweiten Vertrag über sämtliche Rechte am Wirkstoff Fesoterodin geschlossen. Im Rahmen der Vereinbarung gewährt SCHWARZ PHARMA Pfizer weltweite, exklusive Lizenzrechte an Fesoterodin. Im Gegenzug erhielt SCHWARZ PHARMA im Juni 2006 eine Zahlung in Höhe von 100 Mio. US$ (79,5 Mio. €) und erhält weitere Meilensteinzahlungen von bis zu 110 Mio. US$, unter anderem bei Zulassung des Wirkstoffs in USA und Europa. Von diesen Meilensteinzahlungen wurden bereits 10,3 Mio. € in 2006 berücksichtigt. Sobald Fesoterodin in den Markt eingeführt ist, erhält SCHWARZ PHARMA Lizenzzahlungen auf den Umsatz von Fesoterodin und Pfizer’s Anti-Muscarinikum Detrol® (Tolterodin). Im März 2006 hat SCHWARZ PHARMA die Zulassungsunterlagen zu Fesoterodin bei den USamerikanischen und den europäischen Behörden eingereicht. Fesoterodin stellt eine neue Behandlungsoption mit deutlichen Vorteilen für Patienten dar, die an Blasenüberaktivität erkrankt sind. Pfizer wird sicherstellen, dass Fesoterodin auf breiter Basis für Ärzte und Patienten verfügbar sein wird. Mit den zufließenden Mitteln stärkt SCHWARZ PHARMA die Weiterentwicklung der Entwicklungspipeline. Im Dezember 2006 haben SCHWARZ PHARMA und Otsuka Pharmaceuticals Europe, Großbritannien, einen Vertrag zur gemeinsamen Vermarktung von Pletal® in Deutschland unterzeichnet. Pletal® wurde im Januar 2007 in den deutschen Markt eingeführt. Pletal® mit dem von Otsuka entwickelten Wirkstoff 68 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Cilostazol hat sich als Medikament zur oralen Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) im Stadium II bereits in den USA, Japan und Großbritannien bewährt. Mehrere hunderttausend pAVK-Patienten, in Deutschland sind fast 20 % der über 65-jährigen betroffen, könnten von diesem Arzneimittel profitieren, für das im Rahmen des klinischen Entwicklungsprogramms statistisch signifikante und klinisch relevante Verbesserungen des Krankheitsbildes gezeigt werden konnten. 2005 erwarb SCHWARZ PHARMA die zukünftigen Lizenzzahlungen im Zusammenhang mit dem Wirkstoff Rotigotin von Aderis Pharmaceuticals Inc., USA. Diese Transaktion führte zu einem einmaligen, zusätzlichen Forschungs- und Entwicklungsaufwand von 63,3 Mio. €. Bei diesem Aufwand handelte es sich um das Recht zur Nutzung von Forschungsergebnissen, welche zur Generierung von künftigen Umsätzen aus eigenen Produkten notwendig sind. Daher werden diese Aufwendungen im Funktionsbereich Forschung und Entwicklung dargestellt. Diese Akquisition ist eine strategisch wichtige Weichenstellung für höhere Profitabilität in der Zukunft gewesen. Sie wurde aus internen Mitteln finanziert. SCHWARZ PHARMA entwickelt den Wirkstoff Rotigotin in einem transdermalen Pflaster sowohl zur Behandlung des Morbus Parkinson als auch des Restless Legs Syndroms. Zur Behandlung der frühen Parkinson'schen Erkrankung wird das Produkt seit Frühjahr 2006 unter dem Markennamen „Neupro“ in den Europäischen Markt eingeführt. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 4. Personalaufwand/Mitarbeiter Personalaufwand Löhne und Gehälter Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung Aufwendungen für Altersversorgung Anzahl der Mitarbeiter nach Funktionen (Jahresdurchschnitt) Forschung und Entwicklung Produktion Marketing und Vertrieb Verwaltung Anzahl der Mitarbeiter nach Regionen (Jahresdurchschnitt) Deutschland Europa – ohne Deutschland USA Asien 2006 2005 333.365 42.274 375.639 12.611 388.250 213.726 33.856 247.582 12.264 259.846 713 984 1.999 663 4.359 625 931 1.933 611 4.100 1.860 990 1.050 459 4.359 1.696 999 1.006 399 4.100 KONZERNANHANG 2006 69 5. Mitarbeiter-Aktienoptionspläne Kontrollerwerb (Change of control) Die belgische UCB Gruppe hatte am 10. November 2006 ein freiwilliges Übernahmeangebot an die Aktionäre der SCHWARZ PHARMA AG gerichtet. Die Abwicklung des Übernahmeangebotes erfolgte am 20. Dezember 2006 und am 13. Januar 2007. Nach Ablauf der Annahmefrist hatte UCB mehr als 50 % der Aktien der SCHWARZ PHARMA AG erworben. Damit lagen die rechtlichen Voraussetzungen für den Eintritt des so genannten Kontrollerwerbs im Sinne der Beteiligungsprogramme ESOP 2003 (1. Tranche und 2. Tranche) sowie SAR 2005 (1. Tranche und 2. Tranche) vor. Dies hatte zur Folge, dass die vollständige Ausübbarkeit der hierunter gewährten und bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausübbaren Optionsund Aktienkurs-Bonusprogramme vorzeitig mit Wirkung zum 20. Dezember 2006 gegeben war. Aktienoptionsplan 2000 Am 10. Mai 2000 verabschiedete die Hauptversammlung der SCHWARZ PHARMA AG einen Aktienoptionsplan für Führungskräfte (Executive Stock Option Program – ESOP 2000), aufgrund dessen bestimmten Führungskräften das Recht eingeräumt wurde, in mit 5,5 % festverzinsliche Wandelschuldverschreibungen mit einer Laufzeit von 10 Jahren zu investieren, die in Stückaktien auf das gezeichnete Kapital der Gesellschaft umgewandelt werden können. Jede Schuldverschreibung (Nominalwert von 1,30 €) berechtigt die Mitarbeiter zum Umtausch in eine Stückaktie unter 70 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Zuzahlung der Differenz zwischen Wandlungspreis und Nennbetrag je Aktie. Der Aktienoptionsplan nimmt keine Unterscheidung hinsichtlich des begünstigten Personenkreises vor. Der Wandlungspreis ermittelt sich als durchschnittlicher Aktienpreis der SCHWARZ PHARMA Aktie über die letzten zehn Börsentage vor Ausgabe der Schuldverschreibungen (Referenzpreis) zuzüglich eines Aufschlags von 15 % (Ausübungshürde) vom Referenzpreis. Nach jeweils zwei und drei Jahren können fünfzig Prozent des zugeteilten Optionskontingentes ausgeübt werden, jedoch nur, wenn die begünstigten Mitarbeiter nicht zuvor aufgrund Kündigung, Arbeitsunfähigkeit, Ruhestand oder Tod aus der Gesellschaft ausgeschieden sind. Ausübungsmöglichkeiten für das ESOP 2000 bestehen drei Mal jährlich jeweils vier Wochen lang während so genannter „Ausübungsfenster“. Diese Wandlungsfenster beginnen jeweils am Tag nach der Hauptversammlung, am Tag nach Veröffentlichung des Halbjahresberichtes sowie am Tag nach der Veröffentlichung des Berichtes zum 3. Quartal. Für das Geschäftsjahr 2007 sind die Wandlungsfenster somit vom 10. Mai 2007 bis 07. Juni 2007, vom 27. Juli 2007 bis 24. August 2007, sowie vom 26. Oktober 2007 bis 23. November 2007. Aktienoptionsplan 2003 Am 13. Mai 2003 hat die Hauptversammlung der SCHWARZ PHARMA AG einen neuen Aktienoptionsplan für Führungskräfte (Executive Stock Option Program – ESOP 2003) beschlossen, aufgrund dessen bestimmten Führungskräften das Recht einräumt wurde, je Optionsrecht eine neue Stückaktie der Gesellschaft zum Ausübungspreis zu erwerben. Auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung konnte erstmals ein Programm in Form von „Naked Options“ angeboten werden. „Naked Options“ sind Bezugsrechte auf neue (junge) Aktien, die durch eine Kapitalerhöhung entstehen. Die Einräumung dieser Optionsrechte ist im Gegensatz zum Aktienoptionsplan 2000 nicht mit der Ausgabe von Schuldverschreibungen verbunden. Auch dieser Aktienoptionsplan nimmt keine Unterscheidung hinsichtlich des begünstigten Personenkreises vor. durch den Vorstand bzw. Aufsichtsrat vorgesehen werden. Der Basispreis entspricht dem durchschnittlichen Schlusskurs der SCHWARZ PHARMA Aktie im XETRA-Handel an der Börse Frankfurt/Main während der letzten fünf Tage vor dem Tag der Ausgabe der jeweiligen Optionsrechte. Der Ausübungspreis zum Erwerb einer Stückaktie der SCHWARZ PHARMA AG bei Optionsausübung ergibt sich aus dem Basispreis zuzüglich eines Aufschlags von 20 % als Erfolgsziel. Nach zwei Jahren können fünfzig Prozent des zugeteilten Optionskontingentes ausgeübt werden, nach drei bzw. vier Jahren stehen jeweils weitere 25 Prozent zur Ausübung zur Verfügung, jedoch nur, wenn die begünstigten Mitarbeiter nicht zuvor aufgrund Kündigung aus der Gesellschaft ausgeschieden sind. Für Sonderfälle wie Todesfall, Erwerbs- oder Berufsunfähigkeit, Pensionierung und nicht kündigungsbedingte Beendigung des Anstellungsvertrages können Sonderregelungen Aktienkurs-Bonusprogramm 2000 (SAR 2000 Plan) Das Aktienkurs-Bonusprogramm 2000 wurde am 31. Dezember 2000 aufgelegt und mit einer Gesamtlaufzeit von fünf Jahren ausgestattet. Im Rahmen des SAR 2000 Plans gewährt SCHWARZ PHARMA ausgewählten Führungskräften eine bestimmte Anzahl an Bonusrechten. Der Basispreis eines SAR im Rahmen dieses Programms beträgt 10,00 €. Eine Erfüllung der Verpflichtungen aus dem Plan durch Ausgabe von Aktien ist nicht vorgesehen. Die Ausübungsmöglichkeiten des ESOP 2003 unterscheiden sich von denen des ESOP 2000. Im Rahmen des ESOP 2003 werden bestimmte Zeiträume innerhalb eines Geschäftsjahres von der Ausübung grundsätzlich ausgeschlossen (Sperrfrist). Folglich können Aktienoptionen des ESOP 2003 während folgender Sperrfristen nicht ausgeübt werden: Zwei Wochen vor der Veröffentlichung des Jahresabschlusses oder eines Quartalsberichtes bis zwei Tage danach sowie acht Wochen vor der jährlichen Hauptversammlung bis drei Tage nach der Hauptversammlung. Mit Ablauf von jeweils einem Jahr nach Gewährung der Rechte werden je die Hälfte der ausgegebenen SARs zur Ausübung zugelassen;d.h. am 31. Dezember 2002 bestand die Möglichkeit, das zugeteilte Volumen in vollem Umfang auszuüben. Dies gilt jedoch nur, wenn die begünstigten Mitarbeiter nicht zuvor aus KONZERNANHANG 2006 71 der Gesellschaft ausgeschieden sind. Im Falle eines gesellschaftsrechtlichen Eigentümerwechsels bei der SCHWARZ PHARMA AG erlangen sämtliche SARs den Status der sofortigen Ausübbarkeit. Bei Ausübung erhalten die begünstigten Mitarbeiter einen Ausgleich in bar, dessen Höhe davon abhängt, wie sich der Aktienkurs der Gesellschaft im Verhältnis zu dem zuvor festgelegten Basispreis entwickelt. Der Ausübungspreis zur Wandlung der SAR ergibt sich aus einem Basispreis zuzüglich eines 20%-igen Aufschlages (Erfolgsziel). Der Basispreis entspricht dem durchschnittlichen Schlusskurs der SCHWARZ PHARMA Aktie während der letzten fünf Handelstage vor dem Tag der Ausgabe der jeweiligen Rechte. Er beträgt für den SAR 2005-Plan in der 1.Tranche 46,03 €, somit beläuft sich der Ausübungspreis für diese Tranche auf 55,24 €. Der SAR 2000 Plan verfiel mit dem Berichtsstichtag 31. Dezember 2005. Da das gesamte Volumen vollständig ausübbar aber noch nicht vollständig abgewickelt war, wurden für Verpflichtungen aus dem SAR 2000 Plan am 31. Dezember 2005 letztmalig Verbindlichkeiten in Höhe von 0,8 Mio. € passiviert. Die SAR können frühestens nach Ablauf bestimmter Wartezeiten ausgeübt werden. Mit Ablauf von jeweils einem Jahr nach Gewährung der Rechte können je ein Viertel des zugeteilten Volumens ausgeübt werden, das heißt vier Jahre nach Zuteilung, am 16. September 2009 können sämtliche Stock Appreciation Rights gewandelt werden. Das Recht zur Ausübung der SAR endet spätestens am 16. September 2011 (sechs Jahre nach dem Ausgabetag). Bis zu diesem Zeitpunkt nicht ausgeübte SAR verfallen ersatzlos. Im Falle einer Übernahme von 50% der Aktien der SCHWARZ PHARMA AG durch einen Dritten können sämtliche Rechte ungeachtet der vorstehenden Wartezeiten sofort vollständig ausgeübt werden. Dieser Kontrollerwerb trat am 20. Dezember 2006 ein. Aktienkurs-Bonusprogramm 2005 (SAR 2005 Plan – 1. Tranche) Im September 2005 führte das Unternehmen ein weiteres Aktienkurs-Bonusprogramm (SAR 2005 Plan – 1. Tranche) für Führungskräfte und sonstige Leistungsträger des SCHWARZ PHARMA Konzerns ein. Es besteht keine Unterscheidung bezüglich des begünstigten Personenkreises. Die vom Vorstand benannten Berechtigten erhalten als Inhaber der Stock Appreciation Rights (SAR) bei Ausübung ihrer Rechte eine Barzahlung, deren Höhe von der Kurssteigerung der SCHWARZ PHARMA Aktie abhängig ist. Die Höhe des von der Gesellschaft zu leistenden Barausgleiches bemisst sich als Differenz zwischen dem XETRA-Schlusskurs am Tag der Ausübung und dem bei Ausgabe der SARs festgelegten Ausübungspreis. 72 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Die Rechte können in bestimmten Zeiträumen (Sperrfristen) nicht ausgeübt werden. Die Sperrfristen beginnen zwei Wochen vor der Bekanntgabe der Quartalsbzw. Jahresergebnisse und enden drei Handelstage danach, sowie acht Wochen vor der ordentlichen Hauptversammlung und enden am dritten Handelstag danach. Die sich aus dem SAR 2005 Plan ergebenden Rechte können weder übertragen noch verpfändet werden. Die Rechte können bis zum 7. Kalendertag nach Austritt des Mitarbeiters aus dem Unternehmen ausgeübt werden. Im Todesfall können berechtigte Erben zwölf Monate lang die Rechte des verstorbenen Begünstigten ausüben, deren Wartezeit zum Zeitpunkt des Todes bereits abgelaufen war. Zum 31. Dezember 2006 wurde eine kurzfristige Verbindlichkeit in Höhe von 9,6 Mio. € (2005: 1,1 Mio. €) bilanziert. Zum Stichtag wurde keine langfristige Verbindlichkeit ausgewiesen (2005: 1,1 Mio. €). Das Unternehmen erfasste im Berichtszeitraum Personalaufwand in Höhe von 36,8 Mio. € für den SAR 2005 Plan – 1. Tranche (2005: 2,2 Mio. €). Aktienkurs-Bonusprogramm 2006 (SAR 2005 Plan – 2. Tranche) Im Mai 2006 führte das Unternehmen ein weiteres Aktienkurs-Bonusprogramm (SAR 2005 Plan – 2. Tranche) für Führungskräfte und sonstige Leistungsträger des SCHWARZ PHARMA Konzerns ein. Es bestehen keine Unterschiede hinsichtlich der Merkmale des Bonusprogramms zur ersten Tranche. Der Ausübungspreis zur Wandlung der SAR ergibt sich aus einem Basispreis zuzüglich eines 20 %-igen Aufschlages (Erfolgsziel). Der Basispreis entspricht dem durchschnittlichen Schlusskurs der SCHWARZ PHARMA Aktie während der letzten fünf Handelstage vor dem Tag der Ausgabe der jeweiligen Rechte. Er beträgt für den SAR 2005 Plan – 2. Tranche 70,63 €, somit beläuft sich der Ausübungspreis für diese Tranche auf 84,76 €. Die SAR können frühestens vier Jahre nach Zuteilung, am 16. Mai 2010, oder im Falle des Erwerbs von 50 € der Aktien der SCHWARZ PHARMA AG durch einen Dritten vollständig gewandelt werden. Das Recht zur Ausübung der SAR endet spätestens am 16. Mai 2012 (sechs Jahre nach dem Ausgabetag). Bis zu diesem Zeitpunkt nicht ausgeübte SAR verfallen ersatzlos. Aufgrund des Kontrollerwerbs durch UCB S.A. sind sämtliche Rechte ab dem 20. Dezember 2006 vollständig ausübbar. Zum 31. Dezember 2006 wurde eine kurzfristige Verbindlichkeit in Höhe von 3,7 Mio. € bilanziert. Das Unternehmen erfasste im Berichtszeitraum Personalaufwand in Höhe von 11,7 Mio. € für den SAR 2005 Plan – 2. Tranche. Aktienkurs-Bonusprogramm USA 2003 (SCHWARZ PHARMA Restricted Stock Unit Agreement) Dieses Aktienkurs-Bonusprogramm wurde am 1. Januar 2003 in den USA aufgelegt. Danach wird den begünstigten US-Mitarbeitern eine bestimmte Anzahl von Bonusrechten gewährt, welche an den Kurs der SCHWARZ PHARMA Aktie gebunden sind. Zum 31. Dezember 2006 waren 115.453 Bonusrechte (2005: 172.428 Bonusrechte) ausgegeben. Aufgrund des Kontrollerwerbs durch UCB wurde dieses Programm ebenfalls vorzeitig vollständig ausübbar. Im Berichtsjahr 2006 wurde Personalaufwand in Höhe von 13,8 Mio. € (2005: 3,1 Mio. €) gebucht. KONZERNANHANG 2006 73 Die folgende Tabelle stellt die Aktivitäten sämtlicher Tranchen der Aktienoptionspläne (ESOP 2000 und ESOP 2003) für die Jahre 2006 und 2005 dar: 2006 ESOP 2003/2. Tranche Gewährte Optionen 1. 1. Ausgabe Ausübung Rücknahme Gewährte Optionen 31.12. Ausübbar am 31.12. ESOP 2003/1. Tranche Gewährte Optionen 1.1. Ausgabe Ausübung Rücknahme Gewährte Optionen 31.12. Ausübbar am 31.12. ESOP 2000/3. Tranche Gewährte Optionen 1.1. Ausgabe Ausübung Rücknahme Gewährte Optionen 31.12. Ausübbar am 31.12. ESOP 2000/2. Tranche Gewährte Optionen 1.1. Ausgabe Ausübung Rücknahme Gewährte Optionen 31.12. Ausübbar am 31.12. ESOP 2000/1. Tranche Gewährte Optionen 1.1. Ausgabe Ausübung Rücknahme Gewährte Optionen 31.12. Ausübbar am 31.12. 74 GESCHÄFTSBERICHT 2006 2005 Anzahl der dem Optionsrecht unterliegenden Aktien Ausübungspreis je Option in EUR Anzahl der dem Optionsrecht unterliegenden Aktien 794.350 – (767.925) (16.350) 10.075 10.075 29,12 – 29,12 29,12 29,12 29,12 840.300 – – (45.950) 794.350 – 29,12 – – 29,12 29,12 – 748.800 – (732.205) (10.336) 6.259 6.259 41,39 – 41,39 41,39 41,39 41,39 807.250 – (18.400) (40.050) 748.800 368.800 41,39 – 41,39 41,39 41,39 41,39 484.608 – (483.608) – 1.000 1.000 20,15 – 20,15 – 20,15 20,15 800.610 – (304.402) (11.600) 484.608 484.608 20,15 – 20,15 20,15 20,15 20,15 298.580 – (295.180) – 3.400 3.400 15,23 – 15,23 – 15,23 15,23 484.845 – (186.265) – 298.580 298.580 15,23 – 15,23 – 15,23 15,23 95.949 – (93.449) – 2.500 2.500 13,56 – 13,56 – 13,56 13,56 118.396 – (22.447) – 95.949 95.949 13,56 – 13,56 – 13,56 13,56 Ausübungspreis je Option in EUR Die folgende Tabelle stellt die Aktivitäten der Aktienkurs-Bonusprogramme (SAR 1999 Plan, SAR 2000 Plan und SAR 2005 Plan) für die Jahre 2006 und 2005 dar: 2006 Anzahl der dem Optionsrecht unterliegenden Aktien SAR 2005/2. Tranche Gewährte Optionen 1.1. Ausgabe Ausübung Rücknahme Gewährte Optionen 31.12. Ausgeübt, aber noch nicht ausgezahlt Ausübbar am 31.12. SAR 2000/1. Tranche Gewährte Optionen 1.1. Ausgabe Ausübung Rücknahme Gewährte Optionen 31.12. Ausgeübt, aber noch nicht ausgezahlt Ausübbar am 31.12. SAR 2000 Gewährte Optionen 1.1. Ausgabe Ausübung Rücknahme Gewährte Optionen 31.12. Ausübbar am 31.12. 2005 Ausübungspreis je Option in EUR Anzahl der dem Optionsrecht unterliegenden Aktien Ausübungspreis je Option in EUR – – – – – – – – – – – – – 969.200 (652.300) (12.750) 304.150 (241.525) 62.625 – 84,76 84,76 84,76 84,76 84,76 84,76 956.250 – (704.732) (22.450) 229.068 (191.805) 37.263 55,24 – 55,24 55,24 55,24 55,24 55,24 – 960.000 – (3.750) 956.250 – – – 55,24 – 55,24 55,24 – – – – – – – – 85.200 – (85.200) – – – 10,00 – 10,00 – – – – – – – – – KONZERNANHANG 2006 75 Bewertung der Aktienoptionsprogramme Der Wert einer Option der Aktienoptionsprogramme 2000 sowie 2003 wurde mit Hilfe eines BinominalModells unter Verwendung folgender Annahmen errechnet: ESOP 2000 Erwartete Laufzeit der Option Dividendenrendite Volatilität Risikofreier Zinssatz Optionswert Optionswert für alle ursprünglich gewährten Optionen ESOP 2003 Erwartete Laufzeit der Option Dividendenrendite Volatilität Risikofreier Zinssatz Optionswert Optionswert für alle ursprünglich gewährten Optionen 1. Tranche 2000 2. Tranche 2001 3. Tranche 2002 10 Jahre 1,7 % 36,0 % 5,40 % 4,03 € 3.614 T€ 10 Jahre 3,4 % 50,0 % 5,20 % 6,10 € 7.302 T€ 10 Jahre 1,7 % 50,0 % 4,43 % 8,32 € 8.045 T€ 1. Tranche 2003 2. Tranche 2004 7 Jahre 1,8 % 28,5 % 3,92 % 8,17 € 6.945 T€ 7 Jahre 0,6 % 31,0 % 3,95 % 6,65 € 5.653 T€ Die Aufwendungen der oben genannten Aktienoptionspläne wurden gemäß den entsprechenden Sperrfristen und Ausübungsmöglichkeiten über mehrere Jahre bis zum Eintritt des Kontrollerwerbs verteilt. Daraus resultierte Personalaufwand in Höhe von 3.609 T€ in 2006 und 3.397 T€ in 2005. Gemäß IFRS 1.25B hat SCHWARZ PHARMA von der Befreiungsmöglichkeit Gebrauch gemacht, die vor dem 7. November 2002 aufgelegten und vor dem 1. Januar 2005 vollständig ausübbaren Aktienoptionsprogramme (d. h. alle Tranchen des ESOP 2000) in der Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2004 unberücksichtigt zu lassen. Insofern spiegelt der angegebene Personalaufwand lediglich das Aktienoptionsprogramm 2003 wider. Ergebnisauswirkungen aus dem ESOP 2000 werden sich somit in Zukunft nicht ergeben. 76 GESCHÄFTSBERICHT 2006 6. Restrukturierungsaufwendungen Sowohl im Berichtsjahr 2006 als auch im Vorjahr wurden keine weiteren Restrukturierungsmaßnahmen (wie in den Jahren 2002/2003 in Deutschland und Irland) ergriffen. Seit dem Jahr 2002 bereitet sich SCHWARZ PHARMA im Produktionsbereich auf die Vermarktung der Pipeline-Produkte vor und baut an seinem Standort in Shannon/Irland die Feinchemieaktivitäten aus, um hier die Wirkstoffe der Pipeline-Produkte herstellen zu können. Gleichzeitig wurde mit der Konzentration der Pharma-Bulkfertigung für Europa am Standort Zwickau/Deutschland begonnen. Restrukturierungsmaßnahme in Irland Bereits in den Jahren 2003 und 2004 wurden aufgrund des Pharmatransfers in Irland 132 bzw. 56 Mitarbeiter freigesetzt; im Geschäftsjahr 2005 wurden weitere 31 Mitarbeiter entlassen. Ein Teil der Maschinen und technischen Anlagen wurde während der Jahre 2004 und 2005 von der Produktionsstätte in Irland nach Zwickau/Deutschland transferiert. Im Geschäftsjahr 2006 fielen – wie auch schon im Vorjahr – keine weiteren Kosten für die Restrukturierungsmaßnahme in Irland an. Restrukturierungsmaßnahme in Deutschland Eine weitere Belastung stellt nach wie vor die deutsche Gesundheitsreform dar und führte bereits im Jahr 2003 zu einschneidenden Maßnahmen. Zum 31. Dezember 2003 wurden ca. 20 % der Arbeitsplätze, sowohl im Außen- als auch im Innendienst der SCHWARZ PHARMA Deutschland GmbH abgebaut. Die bilanziellen Auswirkungen zeigten sich somit zu wesentlichen Teilen auch noch im Jahr 2004. Im Berichtsjahr 2005 wurde der überwiegende Teil der Restrukturierungsrückstellung für diese Maßnahme in Anspruch genommen. Ein Restbetrag konnte ergebniswirksam aufgelöst werden, sodass zum 31. Dezember 2005 keinerlei Verpflichtungen mehr bestehen. KONZERNANHANG 2006 77 In den nachfolgenden Tabellen ist die Entwicklung der Restrukturierungsrückstellungen in den Jahren 2006 und 2005 – getrennt nach Maßnahme – aufgeführt: 2006 in T€ Irland Rückstellung am 1.1.2006 Zuführung Verbrauch Auflösung Rückstellung am 31.12.2006 321 0 (246) 0 75 2005 in T€ Rückstellung am 1.1.2005 Zuführung Verbrauch Auflösung Rückstellung am 31.12.2005 5.273 0 (2.142) (2.810) 321 Deutschland 0 0 0 0 0 616 0 (605) (11) 0 Übrige Maßnahmen GESAMT 66 0 (29) (37) 0 387 0 (275) (37) 75 126 0 (60) 0 66 6.015 0 (2.807) (2.821) 387 7. Sonderabschreibung gemäß IAS 36 Sonderabschreibungen gemäß IAS 36 sind immer dann erforderlich, wenn der Buchwert des untersuchten Vermögenswertes den erzielbaren Betrag übersteigt. Sofern Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen (wie z.B. Veränderung des Marktumfelds), ist eine Überprüfung des Marktwertes des Vermögenswertes vorzunehmen. Bei immateriellen Vermögenswerten, die keiner regelmäßigen Abschreibung unterliegen, ist die Werthaltigkeit jährlich zu überprüfen. Bei der Durchführung der jährlichen Werthaltigkeitsüberprüfung wurde ein Wertberichtigungsbedarf bei zwei Produktrechten einer US-amerikanischen Tochtergesellschaft identifiziert. Es wurde eine Sonderabschreibung in Höhe von 8,0 Mio. € vorgenommen, um den Buchwert der Produktrechte auf den beizulegenden Zeitwert anzupassen. Die deutsche Vertriebsgesellschaft stellte im Dezember 2006 den Vertrieb für ein Lizenzprodukt ein. Der mit dem Lizenzrecht verbundene Buchwert in Höhe von 3,5 Mio. € wurde vollständig abgeschrieben. Ein weiterer Wertberichtigungsbedarf ergab sich für ein Produktrecht der SCHWARZ PHARMA AG, welches auf dem britischen Markt vertrieben wird. Aufgrund veränderter Marktbedingungen für dieses Präparat lag eine Indikation gemäß IAS 36 vor, die eine außerordentliche Werthaltigkeitsprüfung notwendig machte. 78 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Der Buchwert des Produktrechtes war nicht mehr erzielbar, sodass eine Sonderabschreibung von 0,6 Mio. € ermittelt und vorgenommen wurde. Ferner führten verschlechterte Marktbedingungen in Spanien dazu, dass zwei Produktrechte der spanischen Tochtergesellschaft wertgemindert waren und Sonderabschreibungen von 0,5 Mio. € berücksichtigt werden mussten. Im Berichtsjahr 2005 ergab diese jährliche Überprüfung, dass für zwei Produktrechte, welche die SCHWARZ PHARMA Inc., USA, hält, die künftig zu erwartenden Einnahmeüberschüsse den Buchwert unterschreiten werden. Insofern wurde bei der US-amerikanischen Tochtergesellschaft eine Sonderabschreibung in Höhe von 5,0 Mio. € vorgenommen. Darüber hinaus wurde eine Sonderabschreibung in Höhe von 0,5 Mio. € bei SCHWARZ PHARMA Ltd., Irland, auf aktivierte Meilensteinzahlungen vorgenommen. Ferner wurde der Buchwert eines deutschen Produktrechtes (0,6 Mio. €) aufgrund der Kündigung der Vertriebslizenz durch den Lizenzgeber zum Jahresende vollständig wertgemindert. 8. Sonstiges Ergebnis Im Folgenden sind die Komponenten des „Sonstigen Ergebnisses“ detailliert dargestellt: in T€ Erhaltene Meilenstein-Zahlungen für F&E Projekte Verlorener Zuschuss der SCHWARZ Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG Erhaltene Erstattungen für Forschungskosten Gewinne/(Verluste) aus dem Verkauf von Produktrechten Gewinne/(Verluste) aus Anlagenabgängen Auflösung/(Bildung) von Rückstellungen Übriges Sonstiges Ergebnis 2006 89.789 42.000 4.461 541 (9.347) 776 8.269 136.489 2005 1.509 0 0 9.966 (1.451) 6.818 (8.658) 8.184 Die Position „Übriges“ beinhaltet im Wesentlichen sonstige Omeprazol bezogene Aufwendungen (Gewinnbeteiligungsvereinbarungen etc.), sowie Fremdwährungsgewinne und -verluste als auch Gewinne und Verluste aus Devisentermingeschäften. KONZERNANHANG 2006 79 9. Zinsergebnis In T€ Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen Zinsergebnis 2006 20.906 (15.117) 5.789 2005 6.319 (7.450) (1.131) 2006 78 (8.780) 15 9 (8.678) 2005 49 0 0 585 634 10. Beteiligungsergebnis In T€ Ergebnisvereinnahmung Abschreibungen auf Finanzanlagen Sonstige Beteiligungserträge Ergebnis aus At-Equity Beteiligungen Übriges Beteiligungsergebnis Die Zeile „Übriges Beteiligungsergebnis“ beinhaltet sowohl im Geschäftsjahr 2006 (78 T€) als auch 2005 (49 T€) das vereinnahmte Ergebnis der SCHWARZ Versicherungsvermittlungsgesellschaft mbH in Monheim. Diese Gesellschaft wird aufgrund untergeordneter Bedeutung nicht konsolidiert. Ebenfalls sind dieser Position die Abschreibungen auf Finanzanlagen zugeordnet. Sie entfallen im Wesentlichen auf die Abschreibung der Wertpapiere der Lipocine Inc., USA. 80 GESCHÄFTSBERICHT 2006 11. Ertragsteuern Der Steueraufwand aus laufender Geschäftstätigkeit setzt sich wie folgt zusammen: in T€ Laufende Ertragsteuern: Inländische Körperschaftsteuer Inländische Gewerbesteuer Ausländische Steuern (Aufwand)/Ertrag aus laufenden Ertragsteuern 2006 2005 15.770 (10.812) (44.134) (39.176) (11.501) (5.410) (49.351) (66.262) Latente Ertragsteuern: Inländische Körperschaftsteuer Inländische Gewerbesteuer Ausländische Steuern (Aufwand)/Ertrag aus latenten Ertragsteuern Gesamter Ertragsteueraufwand (2.594) (5.519) 13.756 5.643 (33.533) (9.542) (3.071) 42.873 30.260 (36.002) 2006 49.870 (3.258) 46.612 2005 47.637 (65.092) (17.455) 2006 (3.155) (30.378) (33.533) 2005 (29.524) (6.478) (36.002) Aufteilung des Ergebnisses vor Ertragsteuern nach In- und Ausland (Aufwand)/Ertrag in T€ Inland Ausland Ertrag vor Steuern Aufteilung der Ertragsteuern nach In- und Ausland (Aufwand)/Ertrag in T€ Inland Ausland Ertragsteueraufwand KONZERNANHANG 2006 81 In Deutschland gilt ein einheitlicher Körperschaftsteuersatz von 25% zuzüglich 5,5% Solidaritätszuschlag auf die Körperschaftsteuer. Zudem unterliegen deutsche Unternehmen der Gewerbesteuer, deren Satz für die SCHWARZ PHARMA AG mit Sitz in Monheim 17,4% (2005: 17,4%) beträgt. Der kombinierte Steuersatz für das Jahr 2006 lag wie im Vorjahr bei 39,1%. Die laufenden Ertragsteuern des Berichtsjahres beinhalten den bei der SCHWARZ Pharma AG infolge geänderter Gesetzeslage erstmals zum 31. Dezember 2006 in Höhe von 23,1 Mio. € aktivierten, abgezinsten Anspruch auf die künftige Auszahlung des vorhandenen Körperschaftsteuerguthabens. Die Aktivierung erfolgt vor dem Hintergrund des im Dezember 2006 in Kraft getretenen Gesetzes über steuerliche Begleitmaßnahmen zur Einführung der Europäischen Gesellschaft und zur Änderung weiterer steuerlicher Vorschriften (SEStEG). Durch dieses Gesetz wird die Realisierung von Körperschaftsteuerguthaben zukünftig unabhängig von den Ausschüttungen der Gesellschaft erfolgen. Ab 2008 wird das Körperschaftsteuerguthaben ratierlich über einen Zeitraum von zehn Jahren in gleichen Jahresbeträgen an die Gesellschaft ausgezahlt. Für die Geschäftsjahre 2006 und 2005 ließ sich der tatsächliche Steueraufwand von dem erwarteten Steueraufwand (bei Anwendung des erwarteten Steuersatzes in Höhe von 39,1%) wie folgt ableiten: in T€ Ergebnis vor Ertragsteuern Erwarteter (Aufwand)/Ertrag aus Steuern (Steuersatz der SCHWARZ PHARMA AG) Unterschiede zu ausländischen Ertragsteuern Nichtabzugsfähige Aufwendungen/ nicht steuerpflichtige Erträge Nichtabzugsfähige Abschreibung stiller Reserven Periodenfremde Effekte Steuersatzänderungen Sonstige Effekte Ertragsteuern Steuersatz Ertrag/(Aufwand) aus laufenden Ertragsteuern Ertrag/(Aufwand) aus latenter Steuerabgrenzung Ertragsteuern 82 GESCHÄFTSBERICHT 2006 2006 46.612 2005 (17.455) (18.225) (32.268) 6.825 (32.308) 1.168 (547) 15.992 0 347 (33.533) 71,9 % (39.176) 5.643 (33.533) (5.115) (1.530) (3.105) 269 (1.038) (36.002) 206,3 % (66.262) 30.260 (36.002) 12. Ergebnis je Aktie Das unverwässerte Ergebnis je Aktie (Basis) wird ermittelt, indem das Konzernergebnis durch den gewogenen Durchschnitt der Zahl der ausstehenden Aktien dividiert wird: Berechnung unverwässertes Ergebnis je Aktie Konzernergebnis in T€ Gewogener Durchschnitt der ausstehenden Aktien in Tausend Unverwässertes Ergebnis je Aktie („basic“) in € 2006 12.365 47.418 0,26 2005 (54.083) 46.180 (1,17) Für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird die gewichtete durchschnittliche Anzahl der ausstehenden Aktien um die Anzahl aller potentiell verwässernden Aktien berichtigt. Dabei ermittelt sich die Anzahl aller potentiell verwässernden Aktien durch Anwendung der „If-converted“ Methode für so genannte „naked options“ (im Fall der SCHWARZ PHARMA Gruppe das ESOP 2003 Programm) und nach der „Treasury Stock“ Methode für Aktienoptionen mit Zuzahlung (im Fall von SCHWARZ PHARMA das ESOP 2000 Programm). Berechnung verwässertes Ergebnis je Aktie Konzernergebnis in T€ Anpassung des Konzernergebnisses in T€ Angepasstes Konzernergebnis in T€ Gewogener Durchschnitt der ausstehenden Aktien in Tausend Anpassung um potenziell verwässernde Aktien in Tausend Gewogener Durchschnitt der verwässernden ausstehenden Aktien („diluted“) in Tausend Verwässertes Ergebnis je Aktie („diluted“) in € 2006 12.365 9 12.374 47.418 428 2005 (54.083) 52 (54.031) 46.180 1.187 47.846 0,26 47.367 (1,14) Für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird das Konzernergebnis um den Zinsaufwand bereinigt, welcher auf die den Aktienoptionen zugrunde liegenden Wandelschuldverschreibungen des ESOP 2000 entfällt. KONZERNANHANG 2006 83 ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ 13. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind innerhalb eines Jahres fällig. Einzelrisiken werden durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt. Insgesamt sind zum Berichtsstichtag Wertberichtigungen in Höhe von 2,3 Mio. € aufgelaufen (2005: 1,9 Mio. €). 14. Vorräte Die Vorräte setzten sich am 31. Dezember wie folgt zusammen: in T€ Rohstoffe und unfertige Erzeugnisse Fertigerzeugnisse Handelsware 2006 39.531 30.334 27.007 96.872 2005 38.749 24.354 24.167 87.270 Die in den Jahren 2005 und 2006 vorgenommenen Wertberichtigungen auf Vorräte waren – im Verhältnis zu den gesamten Herstellungskosten – nicht wesentlich. 84 GESCHÄFTSBERICHT 2006 15. Übrige Forderungen und Vermögenswerte Diese Position teilt sich wie nachfolgend dargestellt auf: in T€ Forderungen gegen assoziierte Unternehmen Steuerforderungen Forderungen gegen Mitarbeiter Vorauszahlungen Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 2006 0 7.181 14.908 10.794 13.662 46.545 2005 178 3.266 292 6.393 17.077 27.206 Die Erhöhung der Forderungen gegenüber Mitarbeitern ist im Wesentlichen auf Forderungen für die Versteuerung geldwerter Vorteile aus der Ausübung von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen durch die begünstigten Mitarbeiter zurückzuführen. Die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte umfassen Forderungen aus Lizenzvereinbarungen sowie die Vermögenswerte der bilanzierten kurzfristigen Sicherungsgeschäfte. KONZERNANHANG 2006 85 16. Sachanlagevermögen in T€ Anschaffungskosten 31.12.2005 Währungsänderungen Zugänge Abgänge Umbuchungen Anschaffungskosten 31.12.2006 Abschreibungen 31.12.2005 Währungsänderungen Abschreibungen 2006 Abgänge Umbuchungen Abschreibungen 31.12.2006 Nettowerte 31.12.2006 Nettowerte 31.12.2005 Grund- Als Finanzstücke investition und gehaltene Bauten Immobilien 133.432 – 4.363 9.282 –2.800 1.399 136.950 – 45.961 1.149 –4.812 2.189 –576 – 48.011 88.939 87.471 Maschinen und techn. Ausstattung 645 178.594 0 –5.521 0 9.013 0 –33.695 0 1.550 645 149.941 –287 –112.646 0 3.505 –32 –13.880 0 24.373 0 43 –319 –98.605 326 51.336 358 65.948 BetriebsGeleistete aus- Anzahlungen stattung und Anlagen im Bau 26.692 –773 2.203 –3.501 –1.382 23.239 –18.937 405 –1.949 3.122 992 –16.367 6.872 7.755 Summe 2.782 342.145 –235 –10.892 33.391 53.889 – 493 – 40.489 –2.201 –634 33.244 344.019 –5 –177.836 1 5.060 0 –20.673 0 29.684 0 459 – 4 –163.306 33.240 180.713 2.777 164.309 Die Zugänge im Sachanlagevermögen betreffen mit 36,5 Mio. € die Erweiterung des irischen Produktionsstandorts. Zur Vorbereitung der Herstellung der Produkte aus der Forschungspipeline werden signifikante Investitionen in Gebäude und technische Ausstattung getätigt. Da die Erweiterungsvorhaben noch nicht abgeschlossen sind, erfolgt der Ausweis größtenteils unter „Anlagen im Bau“. Erweiterungen der Produktionsstätte in Zwickau (Gebäude) führten zu Investitionen in Höhe von 2,2 Mio. €. Weitere Investitionen (1,0 Mio. €) in technische Ausstattung entfallen zu wesentlichen Teilen auf Dienstfahrzeuge in Osteuropa. Die Abgänge von Sachanlagevermögen in Höhe von 10,8 Mio. € entfallen zu wesentlichen Teilen auf maschinelle Anlagen, die im Rahmen der Erweiterung des Produktionsstandorts in Irland nicht mehr genutzt werden. Die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien sind zu ihren historischen Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen bilanziert. Da dieses „Investment Property“ in Relation zum gesamten Anlagevermögen keinen wesentlichen Betrag darstellt, wurde auf die Erstellung eines externen Marktwert-Gutachtens verzichtet. Es wird angenommen, dass der beizulegende Zeitwert dem Buchwert entspricht. Die Mieteinnahmen aus „Investment Property“ betragen im Berichtsjahr 59 T€ (2005: 67 T€). 86 GESCHÄFTSBERICHT 2006 17. Immaterielle Vermögenswerte in T€ Anschaffungskosten 31.12.2005 Währungsänderungen Zugänge Abgänge Umbuchungen Anschaffungskosten 31.12.2006 Amortisation 31.12.2005 Währungsänderungen Abschreibung 2006 Abgänge Umbuchungen Amortisation 31.12.2006 Nettowerte 31.12.2006 Nettowerte 31.12.2005 Konzessionen, Patente, Warenzeichen und ähnliche Rechte Lizenzen und ähnliche Rechte 60.893 –680 273 –187 –24.893 35.406 – 40.857 407 –3.158 94 16.911 –26.603 8.803 20.036 357.793 –14.779 12.194 – 6.401 28.547 377.354 –242.348 9.299 –35.715 5.323 –17.370 –280.811 96.543 115.445 Geschäftsoder Firmenwert 86.510 –3.560 0 0 0 82.950 – 43.543 2.840 0 0 0 – 40.703 42.247 42.967 Geleistete Anzahlungen auf immat. Anlagen Summe 3.085 0 420 0 –3.020 485 0 0 0 0 0 0 485 3.085 508.281 –19.019 12.887 –6.588 634 496.195 –326.748 12.546 –38.873 5.417 –459 –348.117 148.078 181.533 Die Zugänge innerhalb des immateriellen Anlagevermögens von insgesamt 12,9 Mio. € entfallen im Wesentlichen auf die Aktivierung von Zahlungen im Zusammenhang mit dem Erwerb von Lizenzrechten (7,0 Mio. €) sowie auf die Anschaffung verschiedenster Software weltweit (SAP Einführung USA, SAP CRM Upgrade, etc.). Für den deutschen Markt ist eine Co-Marketing Lizenz für ein Herz-Kreislauf Präparat (Pletal®) erworben worden. Die voraussichtlichen Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen für die kommenden Jahre betragen: 2007 2008 2009 2010 2011 in T€ 22.794 20.279 10.056 7.526 5.441 Der Nettobuchwert des immateriellen Anlagevermögens, welches aufgrund unbestimmbarer Nutzungsdauer nicht planmäßig abgeschrieben wird (Produktrechte), beträgt 17.659 T€ (2005: 20.321 T€). Diese Produktrechte werden in den Segmenten USA und Deutschland gehalten. KONZERNANHANG 2006 87 18. At-Equity Beteiligungen/Finanzanlagen und andere Aktiva in T€ Anschaffungskosten 31.12.2005 Währungsänderungen Zugänge Abgänge Umbuchungen Anschaffungskosten 31.12.2006 Abschreibungen 31.12.2005 Währungsänderungen Abschreibungen 2006 Abschreibungen 31.12.2006 Nettowerte 31.12.2006 Nettowerte 31.12.2005 Anteile an verbundenen Unternehmen Anteile an assoziierten Unternehmen Wertpapiere des Anlagevermögens Summe 1.167 0 0 –17 0 1.150 0 0 –163 –163 987 1.167 128 0 0 –128 0 0 0 0 0 0 0 128 9.886 –89 2.321 0 5.845 17.963 –848 89 –8.617 –9.376 8.587 9.038 11.181 –89 2.321 –145 5.845 19.113 –848 89 –8.780 –9.539 9.574 10.333 Zum Ende des Jahres 2004 wurde das Joint Venture HOYER-MADAUS aufgrund mittlerweile unterschiedlicher strategischer Ausrichtungen der Joint Venture Partner SCHWARZ PHARMA Deutschland GmbH und der Madaus AG aufgelöst. Im Rahmen der Realteilung erhielt jedes Unternehmen die eingebrachten Vermögenswerte zurück. Die mit dem Joint Venture verbundenen Buchwerte wurden auf die durch die SCHWARZ PHARMA Deutschland GmbH übernommenen Produktlizenzen übertragen. Im Berichtsjahr 2006 erfolgte die endgültige Abwicklung der HOYER-MADAUS GmbH & Co. KG durch eine finale Rückzahlung der Gesellschaftereinlagen in Höhe von 128 T€. Die Bilanzposition „Finanzanlagen und andere Aktiva“ lässt sich wie folgt aufgliedern: in T€ Körperschaftsteuerguthaben Anteile an verbundenen Unternehmen Wertpapiere des Anlagevermögens Langfristige Abgrenzungen Sonstige langfristige Forderungen Finanzanlagen und andere Aktiva 88 GESCHÄFTSBERICHT 2006 2006 23.080 987 8.587 647 4.107 37.408 2005 0 1.167 9.038 7.320 2.880 20.405 Vor dem Hintergrund einer geänderten Gesetzeslage im Dezember 2006 in Deutschland, mit der die Realisierung von Körperschaftsteuerguthaben zukünftig unabhängig von den Ausschüttungen der Gesellschaft erfolgt, konnte ein abgezinstes Körperschaftsteuerguthaben in Höhe von 23,1 Mio. € aktiviert werden. Ab 2008 wird das Körperschaftsteuerguthaben ratierlich über einen Zeitraum von zehn Jahren in gleichen Jahresbeträgen an die Gesellschaft ausgezahlt. Die Gesellschaft besitzt weder Wertpapiere, welche bis zur Endfälligkeit gehalten werden sollen („Held-ToMaturity“) noch Wertpapiere zu Handelszwecken („Trading“). Daher sind sämtliche Wertpapiere des Anlagevermögens in die Kategorie „zur potentiellen Wiederveräußerung“ („Available for sale“) eingegliedert. Die Anteile an verbundenen Unternehmen (987 T€) betreffen Anteile an nicht konsolidierten Gesellschaften, die wegen untergeordneter Bedeutung nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen werden. Der Abgang in Höhe von 17 T€ betrifft die Hoyer Verwaltungs GmbH. Die Abschreibungen auf verbundene Unternehmen (163 T€) entfällt auf nicht konsolidierte Tochtergesellschaften der SCHWARZ PHARMA Deutschland GmbH. Die Wertpapiere des Anlagevermögens (8.587 T€) umfassen im Wesentlichen die folgenden Sachverhalte: 1. Während des Geschäftsjahres 2004 hat SCHWARZ PHARMA Ltd., Irland, die Rechte an einer neuen Formulierungstechnologie von Lipocine Inc., Salt Lake City, USA, erworben. In diesem Zusammenhang beteiligte sich das Unternehmen mit einem 10 %-igen Eigenkapitalanteil in Höhe von 10,4 Mio. USD an Lipocine Inc., sodass die Anschaffungskosten der Beteiligung des Konzerns, welche nach der Anschaffungskostenmethode bewertet werden, 8.617 T€ betragen. Da aus der Kooperation keine wesentlichen für SCHWARZ PHARMA zukünftig nutzbare Ergebnisse hervorgingen, ein weiteres finanzielles Engagement der Gesellschaft nicht vorgesehen ist und die Überlebensfähigkeit der Beteiligung ohne künftige Mittelzuflüsse nicht gesichert ist, wurde die Beteiligung im Geschäftsjahr 2006 vollständig abgeschrieben. 2. Die SCHWARZ PHARMA Gesellschaften in den USA besitzen Fondsanteile in Zusammenhang mit Mitarbeiter-Sparplänen (Deferred Compensation Plan) in Höhe von 7.655 T€. Im Vorjahr erfolgte der Ausweis dieser Wertpapiere unter den langfristigen Abgrenzungen. 3. Darüber hinaus besitzen die deutschen SCHWARZ PHARMA Gesellschaften sonstige finanzielle Beteiligungen sowie langfristige Fondsanteile zur Deckung diverser Pensionsverpflichtungen (932 T€). KONZERNANHANG 2006 89 Die langfristigen Abgrenzungen und sonstigen langfristigen Forderungen in Höhe von insgesamt 4.754 T€ beziehen sich zum größten Teil auf die Marktwertbewertung von langfristigen Zinsderivaten und Devisentermingeschäften sowie diverse langfristige Vorauszahlungen. 19. Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten Die aktiven und passiven latenten Steuern entfallen auf folgende Bilanzpositionen: 2006 in T€ Vorräte Sachanlagevermögen Immaterielles Anlagevermögen Steuerliche Verlustvorträge Verbindlichkeiten Pensionsrückstellungen Sonstige Rückstellungen Übrige Gesamt Latente Steuern, netto aktiv 5.645 248 67.045 44.446 0 1.160 25.310 31.678 175.532 96.805 2005 passiv 89 6.632 6.731 0 56.582 0 6.561 2.132 78.727 aktiv 6.326 268 56.394 51.208 0 1.794 20.042 33.011 169.043 92.822 passiv 234 7.774 12.235 0 51.095 0 186 4.697 76.221 Latente Steuern auf steuerliche Verluste werden aktiviert, soweit es das Unternehmen als wahrscheinlich erachtet, dass zukünftig zu versteuernde Gewinne in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen, gegen die noch nicht genutzte steuerliche Verluste verwendet werden können. Sofern steuerliche Verlustvorträge hingegen nicht nutzbar sind, werden die darauf entfallenden latenten Steuern nicht angesetzt. Bis auf einen Betrag in Höhe von 2,5 Mio. € wurden auf sämtliche steuerliche Verlustvorträge aktive latente Steuern berücksichtigt, da die künftige Verrechnung mit steuerpflichtigen Gewinnen wahrscheinlich ist. SCHWARZ PHARMA verifiziert dies regelmäßig auf Basis der langfristigen Unternehmensplanung. 90 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Aktive latente Steuern sind bilanziert, soweit es das Unternehmen für wahrscheinlich erachtet, dass der Gesamtbetrag der latenten Steuerforderung zu realisieren sein wird. Demzufolge wurden auf Verlustvorträge in Höhe von 6,5 Mio. € (2005: 7,3 Mio. €) aktive latente Steuern in Höhe von 2,5 Mio. € (2005: 2,7 Mio. €) nicht aktiviert, da eine Realisierung unwahrscheinlich erscheint. Bei der SCHWARZ PHARMA ProduktionsGmbH kann der Verlustvortrag aufgrund eines Rechtsformwechsels und des damit im Zusammenhang stehenden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages mittelfristig nicht steuermindernd genutzt werden. Im Berichtsjahr sowie im Jahr 2005 waren keine weiteren Wertminderungen gemäß IAS 12.56 aufgrund mangelnder Werthaltigkeit von latenten Steuerforderungen vorzunehmen. Für die nicht ausgeschütteten Gewinne aller Tochtergesellschaften wurde unterstellt, dass sie im Unternehmen dauerhaft reinvestiert werden. Dementsprechend wurden hierfür keine Steuerabgrenzungen im Berichtsjahr gebildet. Die nicht ausgeschütteten und einer Quellensteuer unterliegenden Gewinne der im Ausland ansässigen Tochtergesellschaften betrugen im Berichtsjahr 386,1 Mio. € (2005: 276,9 Mio. €). Im Falle der Ausschüttung dieser Gewinne wäre derzeit mit einer Steuerbelastung von 27,2 Mio. € zu rechnen (2005: 19,6 Mio. €). Im Berichtsjahr 2006 und im Vorjahr wurden keine Steuerabgrenzungen vorgenommen, die direkt im Eigenkapital erfasst wurden. In 2006 betrugen die geleisteten Steuerzahlungen 13,8 Mio. €, die Steuererstattungen 6,2 Mio. €. Dies entspricht einer Nettozahlung von 7,6 Mio. € (2005: 8,2 Mio. €). Entsprechend der Klassifizierung im laufenden Jahr, wurden im Vorjahr passive latente Steuern in Höhe von 8,9 Mio. € aus den steuerlichen Verlustvorträgen in die Position „Immaterielles Anlagevermögen“ umgegliedert. Die SCHWARZ PHARMA AG und ihre Tochtergesellschaften werden in regelmäßigen Abständen durch die jeweiligen Steuerbehörden oder -verwaltungen geprüft. Sofern die Risiken daraus mit hinreichender Wahrscheinlichkeit quantifiziert werden können, werden Rückstellungen in angemessenem Umfang gebildet. KONZERNANHANG 2006 91 20. Finanzinstrumente Einsatz von Finanzinstrumenten SCHWARZ PHARMA ist ein international operierendes Unternehmen in der pharmazeutischen Industrie mit Aktivitäten und Tochterunternehmen in einer Vielzahl von Ländern. Daher ist die Gesellschaft aus dem Ein- und Verkauf von Waren und Dienstleistungen sowie aus Finanztransaktionen in Fremdwährungen häufig Währungs- und Zinsrisiken ausgesetzt. Um die wesentlichen Risiken, denen SCHWARZ PHARMA ausgesetzt ist, zu minimieren, steuert die Abteilung „Corporate Treasury“ zentral das Währungs- und Zinsmanagement des Konzerns. Dementsprechend kontrahiert die Abteilung Corporate Treasury die wesentlichen derivativen Finanzinstrumente zur Absicherung dieser Risiken. Zur Quantifizierung der Marktrisiken aus offenen Positionen wird ein Risikomesssystem (auf Basis einer historischen Simulation) eingesetzt. Zur Begrenzung der Risiken dient neben der organisatorischen Trennung von Handel, Abwicklung und Buchung die regelmäßige Berichterstattung über offene Positionen sowie über die Ergebnisse auf Basis von Marktwerten. Derivative Finanzinstrumente zur Sicherung von Währungsrisiken werden zur Sicherung von Transaktionsrisiken und Translationsrisiken eingesetzt. Das Transaktionsrisiko entsteht durch Wertveränderungen zukünftig erwarteter Fremdwährungszahlungsflüsse aufgrund von Wechselkursschwankungen. Translationsrisiken spiegeln die Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf Bilanzpositionen in Fremdwährung aufgrund von Bewertungs- und Bilanzierungsrichtlinien wider. Neben der Sicherung von Währungsrisiken ist die Steuerung des Zinsänderungsrisikos ein wichtiger Bestandteil der Risikominimierungsstrategie. Zinsderivate bestehen auch über den Bilanzstichtag hinaus. 92 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Marktwert von Finanzinstrumenten Die Markt- und Buchwerte sämtlicher Finanzinstrumente am Bilanzstichtag stellen sich wie folgt dar: in T€ FINANZINSTRUMENTE Aktiva Finanzanlagen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Liquide Mittel Passiva Kurzfristig fälliger Anteil Bankverbindlichkeiten Langfristige Bankverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Derivative Finanzinstrumente Devisentermingeschäfte Zins-Swaps Zins-Caps Buchwert 2006 Marktwert Buchwert 2005 Marktwert 9.574 9.574 10.205 10.205 192.177 277.084 192.177 277.084 161.377 206.009 161.377 206.009 10.530 2.405 10.530 1.991 9.935 12.803 9.935 13.247 60.613 60.613 68.202 68.202 1.242 0 451 1.242 0 451 18 (13) 395 18 (13) 395 Die Position „Finanzanlagen“ beinhaltet nicht die in der Bilanz unter den „Finanzanlagen und anderen Aktiva“ ausgewiesenen „Langfristigen Abgrenzungen“ und „Sonstigen langfristigen Forderungen“. Die Marktwerte der langfristigen Bankverbindlichkeiten wurden auf Basis der zukünftigen diskontierten Zahlungsströme unter Einbeziehung von aktuellen Schuldzinssätzen, Wechselkursen und verbleibenden Restlaufzeiten ermittelt. KONZERNANHANG 2006 93 Derivative Finanzinstrumente Zur Reduzierung von Währungs- und Zinsrisiken vor allem aus Bilanzpositionen und zukünftig erwarteten Zahlungseingängen werden außerhalb der Börse gehandelte Finanzinstrumente eingesetzt. Die nachstehende Tabelle verdeutlicht die Komponenten der derivativen Finanzinstrumente nach Nominalwerten und Buchwerten der entsprechenden Geschäfte zu den jeweiligen Stichtagen 31. Dezember 2006 und 2005: in T€ WÄHRUNGSSICHERUNG Devisentermingeschäfte ZINSSICHERUNG Zins-Swaps Zins-Caps Gesamt Nominalwert 2006 Buchwert Nominalwert 2005 Buchwert 265.239 1.242 212.268 18 0 50.000 315.239 0 451 1.693 25.000 50.000 287.268 (13) 395 400 Cash Flow Hedges Im Geschäftsjahr 2006 hat SCHWARZ PHARMA zur Absicherung des in Euro umgerechneten zahlbaren Betrags für in US-Dollar denominierte hoch wahrscheinliche zukünftige Zahlungseingänge einige Devisentermingeschäfte „Termin-Kauf Euro/Verkauf US-Dollar“ als Cash Flow Hedges designiert. Die dazugehörigen Grundgeschäfte resultieren aus den im Lizenzierungsvertrag mit Pfizer vertraglich vereinbarten Meilensteinzahlungen. Die folgende Tabelle zeigt die Fälligkeiten der Zahlungen, d.h. wann das Grundgeschäft erfolgswirksam wird: Nominalwert in Mio. US$ 20,00 10,00 7,00 7,35 44,35 94 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Fälligkeit 28.06.2007 28.09.2007 31.12.2007 31.12.2007 Bewertung derivativer Finanzinstrumente Im Hinblick auf die Währungssicherung von Bilanzpositionen werden die Grundgeschäfte als Saldo aus Forderungen und Verbindlichkeiten definiert. Bilanzpositionen in Fremdwährung sind am 31. Dezember 2006 zu 97 % gesichert. Davon entfallen ca. 99 % auf den US-Dollar. Die Bewertung der Sicherungsinstrumente (beizulegender Zeitwert) erfolgt zum Börsenkurs, mit Hilfe von Referenzkursen (z.B. EZB-Referenzkurse) oder durch Anwendung anerkannter Bewertungsverfahren (z.B. Black-Scholes-Optionspreismodell). Der Ausweis von Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts erfolgt in der Bilanz unter den „Übrigen Forderungen und Vermögenswerten“ bzw. unter den „Übrigen Verbindlichkeiten“. Sofern die Sicherungsinstrumente die strengen Anforderungskriterien (u.a. Eintrittswahrscheinlichkeit und Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung) des Hedge Accounting erfüllen, werden Änderungen des beizulegenden Zeitwerts so lange erfolgsneutral im Eigenkapital verbucht bis das Grundgeschäft realisiert wird. Erfüllt das Sicherungsinstrument diese strengen Kriterien nicht, werden Zeitwertänderungen erfolgswirksam im „Sonstigen Ergebnis“ erfasst. Diesen Erträgen bzw. Aufwendungen stehen korrespondierende gegenläufige Effekte aus der Bewertung der zugrunde liegenden Bilanzpositionen gegenüber. Die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wird prospektiv als auch retrospektiv ermittelt. Bei den angewandten Verfahren wird die Wertänderung bei Grund- und Sicherungsgeschäft aufgrund von Terminkurs-Änderungen ermittelt und zueinander ins Verhältnis gesetzt. Liegt der Quotient zwischen 80 % und 125% ist die Sicherung als effektiv zu betrachten. Veränderungen des Zeitwerts der Derivate zur Steuerung der Zinsrisiken werden im Zinsergebnis erfasst. Neben zwei langfristigen Zins-Caps mit Restlaufzeiten von mehr als sieben Jahren werden Zins-Swaps zur Absicherung der Zinsrisiken eingesetzt. Der positive Marktwert von Finanzderivaten stellt ein Kreditrisiko dar. Um dieses Kreditrisiko zu begrenzen, werden sowohl Geldanlagen als auch Geschäfte mit Derivaten nur mit Schuldnern bzw. Banken abgeschlossen, die eine einwandfreie Bonität besitzen. KONZERNANHANG 2006 95 21. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Leistungen der Altersversorgung Die Gesellschaft unterhält verschiedene leistungsorientierte Pensionspläne (Non-Contributory Defined Benefit Plans), die bestimmte berechtigte Mitarbeiter, einschließlich bestimmter Personengruppen im Ausland, einbeziehen. Die überwiegende Mehrzahl der Pläne gewährt Leistungen in Höhe eines zuvor festgelegten Betrages in Abhängigkeit von der jeweiligen Dienstzeit der pensionsberechtigten Mitarbeiter. Die Gesellschaft nimmt Einzahlungen in die Pensionspläne nur in den Fällen vor, in denen es gesetzlich vorgeschrieben oder steuerlich vorteilhaft ist oder wenn derartige Einzahlungen den lokalen Gepflogenheiten entsprechen. Ferner unterstützt die Gesellschaft beitragsorientierte Pensionspläne (Defined Contribution Plans) und beteiligt sich in einigen Ländern an staatlich geförderten Alterssicherungsprogrammen. A Leistungsorientierte Pläne („Defined Benefit Plans“) 1. Deutscher Pensionsplan bis 2000 Ende Juni 2000 stellte die Gesellschaft den bis dahin gültigen Pensionsplan der deutschen Unternehmensbereiche ein und ersetzte diesen durch ein neues Versorgungskonzept. Die Pensionsrückstellungen für alle anspruchsberechtigten Mitarbeiter des bisherigen Plans wurden zu diesem Datum eingefroren. Die aus diesem Plan noch zu erbringenden Pensionsleistungen werden nach Erfüllung der Pensionsvoraussetzungen des Plans geleistet. Die in der Zukunft erwarteten Pensionszahlungen an ehemalige Arbeitnehmer stellen sich zum 31. Dezember 2006 wie folgt dar: in T€ Im Geschäftsjahr 2007 Im Geschäftsjahr 2008 Im Geschäftsjahr 2009 Im Geschäftsjahr 2010 Im Geschäftsjahr 2011 In den Geschäftsjahren nach 2011 96 GESCHÄFTSBERICHT 2006 1.263 1.279 1.275 1.284 1.304 6.620 2. Mitarbeiter-Sparplan (Deferred Compensation Plan) USA Die Tochtergesellschaften von SCHWARZ PHARMA in den USA unterhalten seit dem 1. Januar 1998 einen Mitarbeiter-Sparplan (Deferred Compensation Plan), welcher bestimmte Führungskräfte dazu berechtigt, Gehaltsbestandteile in diesen Plan zu ihren Gunsten einzuzahlen, um Rücklagen für die Altersversorgung zu bilden. Der Sparplan ist nach der lokalen Gesetzgebung nicht steuerlich begünstigt. Darüber hinaus stellt der Sparplan keine eigenständige Rechnungslegungseinheit dar, so dass das Planvermögen als Vermögenswert der Gesellschaft ausgewiesen wird. Allerdings werden die angesparten Gehaltsbestandteile in eine Gruppenlebensversicherung eingezahlt, die von der Gesellschaft abgeschlossen worden ist. Innerhalb dieses Versicherungsvertrages haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, verschiedene Anlageformen individuell zu wählen. Die Erträge aus diesen Geldanlagen werden den jeweiligen Mitarbeiterkonten gutgeschrieben. Zum 31. Dezember 2006 und 2005 wurden jeweils 7,3 Mio. € bzw. 6,1 Mio. € als „Übrige langfristige Verbindlichkeiten“ gegenüber dem Sparplan ausgewiesen. Deutschland Auch die SCHWARZ PHARMA AG initiierte zum 1. Januar 2002 einen „Deferred Compensation Plan“. Dieser Mitarbeiter-Sparplan richtet sich an all diejenigen Mitarbeiter, die auch nach Berücksichtigung aller Entgeltverzichte mit ihrem Gehalt oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze zur gesetzlichen Rentenversicherung liegen. Die von den Mitarbeitern aufgewendeten Kapitalbeiträge werden derzeit in Aktien- und Rentenfonds eingezahlt. Aufgrund des längerfristigen Anlagehorizontes (Altersvorsorge) erfolgt derzeit eine Übergewichtung des Aktienanteils. Die Anlagepolitik wird halbjährlich von einem Anlagebeirat überprüft. Die jährlich erwirtschafteten Kursgewinne, Zinseinnahmen und sonstigen Einkünfte erhöhen das eingezahlte und vom Unternehmen garantierte Versorgungskapital. Das zur Rückdeckung der Versorgungszusagen dienende und im Wesentlichen aus den Kapitalbeiträgen der Mitarbeiter stammende Fondsvermögen wurde im Geschäftsjahr 2004 in ein sogenanntes Contractual Trust Arrangement (CTA) eingebracht. Hierbei wurden die Vermögenswerte in den eigens zu diesem Zweck gegründeten unabhängigen Rechtsträger SCHWARZ PHARMA Pension Trust e.V. mit Sitz in Monheim eingebracht, der als Treuhänder fungiert. Die Übertragung der Vermögenswerte erfolgte mit der Maßgabe, dass diese nur für den Zweck der Finanzierung der aus dem Deferred Compensation Plan resultierenden direkten KONZERNANHANG 2006 97 Pensionsverpflichtungen der angeschlossenen Trägerunternehmen verwendet werden dürfen. Die begünstigten Arbeitnehmer behalten für den Leistungsfall auch bei dem implementierten CTA-Modell ihren unmittelbaren Anspruch gegen die Trägerunternehmen der SCHWARZ PHARMA Gruppe. In 2006 wurden durch die Mitarbeiter Einzahlungen von 896 T€ (2005: 589 T€) in den Plan geleistet. Zum 31. Dezember 2006 lag eine Überdeckung der Pensionsverpflichtung in Höhe von 2.451 T€ (2005 1.549 T€) vor. Diese wurde im Berichtsjahr nicht als sonstiger langfristiger Vermögenswert aktiviert, da das Planvermögen den Mitarbeitern zuzurechnen ist und die Gesellschaft somit nicht frei darüber verfügen kann (Limitierungen durch IAS 19.58b und IAS 19.59). Für das Geschäftsjahr 2007 erwartet der Konzern Beiträge zu leistungsorientierten Pensionsplänen in Höhe von insgesamt 1.738 T€. Die Position “Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen“ in der Bilanz lässt sich wie nachfolgend dargestellt auf die unterschiedlichen Pläne und ähnliche Verpflichtungen aufteilen: in T€ Pensionsverpflichtungen aus deutschem Pensionsplan bis 2000 Pensionsähnliche Verpflichtungen Rückstellungen für Pensionen u. ähnl. Verpflichtungen 2006 23.688 451 24.139 2005 23.006 431 23.437 Bei den „Pensionsähnlichen Verpflichtungen“ handelt es sich um Verpflichtungen, die nicht unter die Definition der leistungsorientierten Pläne gemäß IAS 19 fallen. Diese Art der pensionsähnlichen Verpflichtungen ist bei den Tochtergesellschaften in Polen, Frankreich und Korea bilanziert. 98 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Folgende Darstellung der leistungsorientierten Pensionspläne („Defined Benefit Plans“) ergab sich zu den jeweiligen Stichtagen: in T€ Veränderung der Versorgungsverpflichtung Versorgungsverpflichtung am 1.1. Dienstzeitaufwand Zinsaufwand Anpassungen Finanzmathematische (Gewinne)/Verluste Rentenzahlungen Planauflösung Versorgungsverpflichtung am 31.12. Veränderung des Planvermögens Marktwert des Planvermögens am 1.1. Erwartete Erträge des Planvermögens Finanzmathematische Gewinne/(Verluste) des Planvermögens Einzahlungen des Arbeitgebers Auszahlungen Marktwert des Planvermögens am 31.12. Durch Planvermögen gedeckt/(nicht gedeckt) Unrealisierte (Gewinne)/Verluste, netto Nicht erfasster Vermögenswert aufgrund Limitierung (IAS 19.58) Unrealisierter Dienstzeitaufwand aus Vorjahren Bilanzbetrag (Saldo) 2006 2005 32.740 507 1.295 0 (447) (1.451) 0 32.644 25.938 374 1.315 25 6.276 (1.188) 0 32.740 2.454 115 161 896 (7) 3.619 (29.025) 6.674 (2.451) 663 (24.139) 1.637 77 194 579 (33) 2.454 (30.286) 7.675 (1.549) 723 (23.437) Beiträge der laufenden und der vergangenen zwei Berichtsperioden stellen sich wie folgt dar: in T€ Leistungsorientierte Verpflichtung Planvermögen Überdeckung / (Unterdeckung) Erfahrungsbedingte Anpassung der Planschulden Erfahrungsbedingte Anpassung des Planvermögens 2006 (32.644) 3.619 (29.025) 447 161 2005 (32.740) 2.454 (30.286) (6.276) 194 2004 (25.938) 1.637 (24.301) (1.633) 56 KONZERNANHANG 2006 99 Die folgende Tabelle zeigt die zugrunde liegenden versicherungsmathematischen Annahmen für die leistungsorientierten Pensionspläne jeweils am 31. Dezember: Bewertungsfaktoren Nationale und andere europäische Pläne: Diskontierungsfaktor Lohn- und Gehaltsanstieg Erwartete Rendite des Planvermögens 2006 2005 4,2 % 2,0 % 4,0 % 4,0 % 2,0 % 4,0 % In der folgenden Tabelle ist die Aufteilung des Planvermögens des Mitarbeiter-Sparplans in Deutschland in einzelne Vermögenskategorien dargestellt: Aufteilung des Planvermögens Aktien Fest verzinsliche Wertpapiere Geldmarktanlagen Planvermögen am 31.12. 2006 36 % 9% 55 % 100 % 2005 42 % 20 % 38 % 100 % Mit den Investitionen in Planvermögen wird das Ziel verfolgt, die zukünftig aus den Pensionsverpflichtungen erwarteten Zahlungsmittelabflüsse durch die Erzielung langfristiger Erträge aus dem Anlageportfolio abzusichern. Daher ist die Zusammensetzung des Planvermögens sowohl an der Fristigkeit der abzusichernden Versorgungsverpflichtungen als auch an der Nachhaltigkeit der Erträge ausgerichtet. B Beitragsorientierte Pläne („Defined Contribution Plans“) 1. Deutscher Pensionsplan Beginnend am 1. Juli 2000 wurde in Deutschland ein neuer Rentenplan eingeführt, der im Wesentlichen alle Mitarbeiter abdeckt. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Modelle für die Tarif-/Außendienstmitarbeiter sowie außertarifliche Mitarbeiter. Der neue Plan gewährt Leistungen der betrieblichen Altersversorgung über eine Gruppenunterstützungskasse, bei der es sich um ein unabhängiges Unternehmen handelt. Die Unterstützungskasse ist verpflichtet, für jeden begünstigten Mitarbeiter individuell Rückdeckungsversicherungen abzuschließen, um so die zukünftigen Pensionszahlungen aus der Unterstützungskasse sicherzustellen. 100 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Für Tarif-/Außendienstmitarbeiter steuert das Unternehmen 0,75% des Bruttogrundentgelts eines jeden Mitarbeiters zu dem Plan bei (Versorgungsbeitrag 1). Der Mitarbeiter kann darüber hinaus seine Vermögenswirksamen Leistungen als Eigenanteil in den Plan einzahlen (Versorgungsbeitrag 2). Sofern die Mitarbeiter einen Versorgungsbeitrag 2 leisten, gewährt die Gesellschaft einen zusätzlichen Beitrag in gleicher Höhe, wobei vorab festgelegte Höchstgrenzen jedoch nicht überschritten werden dürfen. Ist der Versorgungsbeitrag 2 in Anspruch genommen worden, können die Beteiligten nach ihrem eigenen Ermessen auf die Auszahlung von Teilen oder ihres gesamten Urlaubsgeldes verzichten und diesen Betrag in den Plan einzahlen (Versorgungsbeitrag 3). Der Versorgungsbeitrag 3 wird mit 13% des vom Mitarbeiter aufgewendeten Urlaubsgeldes unterstützt. Nur wenn der Versorgungsbeitrag 3 zu 100% ausgeschöpft wurde, kann ein weiterer Eigenanteil im Rahmen der Jahresabschlusszahlung gewandelt werden (Versorgungsbeitrag 4). Sämtliche Beitragszahlungen in den Plan werden unmittelbar unverfallbar. Für außertarifliche Mitarbeiter ergibt sich lediglich eine Abweichung in Bezug auf den Versorgungsbeitrag 3: Die Beteiligten können nach eigenem Ermessen einen über Versorgungsbeitrag 1 und 2 hinausgehenden weiteren Betrag in Höhe von bis zu 4% ihres Bruttogrundentgelts in den Plan einzahlen. Sämtliche Beitragszahlungen in den Plan werden auch hier unmittelbar unverfallbar. Nach Erreichen eines bestimmten Rentenalters kann der Mitarbeiter sich zwischen drei Auszahlungsformen entscheiden. Die Altersleistung kann als einmaliger Kapitalbetrag, in drei bis fünf Raten oder als monatliche Rente ausgezahlt werden. Die Höhe der Altersleistung ergibt sich aus der versicherungstechnischen Umsetzung des jeweiligen Versorgungsbeitrages im Rahmen der Rückdeckungsversicherung. 2. Mitarbeiter-Vermögensbildung („401(k) plan“) Die Tochtergesellschaften von SCHWARZ PHARMA in den USA unterhalten ebenfalls einen beitragsorientierten Pensionsplan (Defined Contribution Plan), der grundsätzlich alle Mitarbeiter in den USA einbezieht. Pensionsberechtigte Mitarbeiter können Anteile ihres Einkommens in eine so genannte „401(k)“ Sparfunktion des Versorgungsplans einzahlen. SCHWARZ PHARMA steuert weitere 50 % der ersten 6 % der jährlichen Mitarbeitereinzahlungen als Zuschuss bei. SCHWARZ PHARMA kann nach dem Ermessen der Geschäftsleitung in den USA weitere gewinnabhängige Zuzahlungen in den Versorgungsplan leisten. In 2006 und 2005 hat SCHWARZ PHARMA Arbeitgeberzuschüsse von 1.320 T€ in 2006 bzw. 1.261 T€ im Vorjahr geleistet. Die Geschäftsleitung in den USA genehmigte weitere, freiwillige Zuzahlungen der Gesellschaft von 2.425 T€ und 2.993 T€ in den Jahren 2006 und 2005. KONZERNANHANG 2006 101 Die Bestandteile des Pensionsaufwandes der leistungs- und beitragsorientierten Pläne stellten sich für die entsprechenden Geschäftsjahre wie folgt dar: in T€ Pensionsaufwand für leistungsorientierte Pläne Dienstzeitaufwand Zinsaufwand Erträge des Planvermögens Amortisierung der unrealisierten (Gewinne)/Verluste Amortisierung des unrealisierten Dienstzeitaufwands aus Vorjahren Pensionsaufwand für leistungsorientierte Pläne, netto Pensionsaufwand für beitragsorientierte Pläne Gesamter Pensionsaufwand, netto 2006 2005 508 1.295 (115) 372 60 2.120 5.699 7.819 374 1.315 (77) 8 63 1.683 6.076 7.759 22. Bankverbindlichkeiten und Darlehensvereinbarungen Die Bankverbindlichkeiten setzen sich am Stichtag jeweils wie folgt zusammen: 2006 in T€ Deutschland: Bankdarlehen Ausland: Staatliche Darlehen 2005 Langfristig Fällig in Jahresfrist Langfristig Fällig in Jahresfrist 0 9.998 9.970 9.500 2.405 2.405 532 10.530 2.833 12.803 435 9.935 Der gewichtete durchschnittliche Zinssatz für die Bankverbindlichkeiten betrug 5,3 % (2005: 5,6 %). Dabei lagen den Kreditvereinbarungen fixe Zinssätze zugrunde. Sämtliche Finanzierungen in Deutschland werden im Jahr 2007 endfällig. Die staatlichen Darlehen weisen Laufzeiten bis 2015 auf. Das Zinsrisiko für eine mögliche Anschlussfinanzierung wurde durch den Abschluss eines Zins-Caps gemildert. Sämtliche Bankverbindlichkeiten waren nicht grundpfandrechtlich gesichert. 102 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Am 31. Dezember 2006 stellte sich die in den nächsten fünf Jahren und später fällige Verschuldung wie folgt dar: Nominalbeträge in T€ Im Geschäftsjahr 2007 Im Geschäftsjahr 2008 Im Geschäftsjahr 2009 Im Geschäftsjahr 2010 Im Geschäftsjahr 2011 In den Geschäftsjahren nach 2011 10.530 543 575 485 385 417 SCHWARZ PHARMA hat mit in- und ausländischen Banken Kreditlinienvereinbarungen im Gesamtumfang von 272,4 Mio. € (2005: 311,3 Mio. €) abgeschlossen, die am 31. Dezember 2006 nicht in Anspruch genommen wurden. Die Zinsleistungsverpflichtungen hieraus ergeben sich aus den Bedingungen der jeweiligen Kreditvereinbarungen und sind abhängig von den aktuellen Marktgegebenheiten. Im Dezember 2005 wurde ein Großteil der bestehenden bilateralen Kreditlinien im Rahmen einer Refinanzierung in eine syndizierte Kreditlinie umgewandelt. Die syndizierte Kreditlinie betrug 275 Mio. € und hatte eine Laufzeit von 5 Jahren. Der Zinssatz bemisst sich in Abhängigkeit des Verschuldungsgrades, wobei die anfängliche Marge 0,30 % über EURIBOR beträgt. Die Linie wurde am 29. Dezember 2006 aufgrund des Kontrollerwerbs durch UCB vertragsgerecht von einer Bank reduziert, da bei Vorliegen eines Kontrollerwerbs die Kreditinstitute ein einseitiges Kündigungsrecht besitzen. Somit beträgt die Kreditlinie per 31. Dezember 2006 238 Mio. €. Einige Vereinbarungen enthalten Auflagen zur Einhaltung bestimmter, zuvor definierter Kennziffern oder andere Restriktionen. Darunter fallen unter anderem Einschränkungen der Neuverschuldung, Mindesteigenmittel oder die Einhaltung verschiedener Kennziffern im Zusammenhang mit Kosten der Fremdfinanzierung. Die Gesellschaft erwartet nicht, dass zukünftige Kreditaufnahmen von den Bedingungen vorstehender Vereinbarungen beeinträchtigt werden. Kurzfristige Darlehen betreffen die Inanspruchnahme von Kreditlinien. Es wurden keine kurzfristigen Bankdarlehen zum 31. Dezember 2006 in Anspruch genommen. Zinszahlungen an Dritte betrugen 2,4 Mio. € in 2006 und 6,8 Mio. € in 2005. KONZERNANHANG 2006 103 23. Übrige Verbindlichkeiten Die Übrigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen: in T€ Kurzfristige Verbindlichkeiten Steuern Zinsen Sozialabgaben Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern Leasing Kurzfristige Rechnungsabgrenzung Sonstiges Kurzfristige Verbindlichkeiten Langfristige Verbindlichkeiten Wandelschuldverschreibungen Leasing Langfristige Rechnungsabgrenzung Sonstiges Langfristige Verbindlichkeiten 2006 2005 42.636 604 5.583 24.967 1.045 2.765 3.282 80.882 9.000 1.484 5.455 2.331 1.274 594 2.965 23.103 9 813 1.621 1.847 4.290 1.562 1.136 1.357 3.255 7.310 Die Steuerverbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Lohnsteuerverbindlichkeiten und sind auf die hohen Lohn- und Gehaltszahlungen im Dezember 2006 aufgrund der Sondervergütung und der Wandlung von Optionen und SAR-Rechten zurückzuführen. Aus der Ausübung von SAR-Rechten resultiert ebenfalls der Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern, da der Ausübungsbetrag zum Jahresende 2006 noch nicht an alle Begünstigten ausgezahlt war. 104 GESCHÄFTSBERICHT 2006 24. Rückstellungen in T€ Kurzfristige Rückstellungen für Steuern Personal Restrukturierung Rabatte/Retouren Sonstige Kurzfristige Rückstellungen 39.868 33.922 387 58.253 68.208 200.638 Langfristige Rückstellungen für Personal Rabatte/Retouren Sonstige Langfristige Rückstellungen 17.103 37.691 408 55.202 RÜCKSTELLUNGEN 1.1.2006 255.840 Änderung Währung Verbrauch Auflösung 31.12.2006 (1.869) 76.581 (13.935) (7.132) 93.513 (1.484) 39.250 (27.709) (1.550) 42.429 0 0 (275) (37) 75 (5.885) 29.117 (20.998) (457) 60.030 (3.205) 66.155 (45.793) (6.766) 78.599 (12.443) 211.103 (108.710) (15.942) 274.646 (872) (3.929) 6 (4.795) 3.844 4.285 1 8.130 (4.746) (253) (70) (5.069) (208) 0 (345) (553) 15.121 37.794 0 52.915 (17.238) 219.233 (113.779) (16.495) 327.561 in T€ Kurzfristige Rückstellungen für Steuern Personal Restrukturierung Rabatte/Retouren Sonstige Kurzfristige Rückstellungen 6.531 30.777 6.015 61.091 68.727 173.141 Langfristige Rückstellungen für Steuern Personal Rabatte/Retouren Sonstige Langfristige Rückstellungen 6.678 14.920 32.811 5.624 60.033 RÜCKSTELLUNGEN Zuführung 1.1.2005 233.174 Änderung Währung Zuführung Verbrauch Auflösung 31.12.2005 2.194 40.955 (9.726) (86) 39.868 1.906 24.030 (22.047) (744) 33.922 0 0 (2.807) (2.821) 387 9.002 17.579 (29.384) (35) 58.253 4.580 50.554 (42.988) (12.665) 68.208 17.682 133.118 (106.952) (16.351) 200.638 0 989 5.032 76 6.097 0 3.445 17.083 108 20.636 0 (2.251) (17.235) (4.205) (23.691) (6.678) 0 0 17.103 0 37.691 (1.195) 408 (7.873) 55.202 23.779 153.754 (130.643) (24.224) 255.840 KONZERNANHANG 2006 105 Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für ausstehende Rechnungen und in der Prüfung befindliche Rechnungen. Ferner enthält diese Position Omeprazol bezogene Rückstellungen für Gewinnbeteiligungen in den USA, Rückstellungen für Lizenzen, Rechtsstreitigkeiten sowie diverse andere Sachverhalte. 25. Eigenkapital Grundkapital Das Grundkapital der SCHWARZ PHARMA AG beträgt zum 31. Dezember 2006 64.010.403,60 € (2005: 60.926.326,50 €) und ist in 49.238.772 Stückaktien (2005: 46.866.405 Stück) eingeteilt. Genehmigtes Kapital Der Vorstand ist ermächtigt, in der Zeit bis zum 10. Mai 2010 mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft einmalig oder mehrmals durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlage um bis zu insgesamt 29.302.000 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital), dabei dürfen jeweils Stammaktien und/oder stimmrechtslose Vorzugsaktien ausgegeben werden. Den Aktionären ist ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen: • wenn die neuen Aktien an die Mitarbeiter der Gesellschaft oder der mit ihr verbundenen Unternehmen ausgegeben werden • wenn die ein- oder mehrmalige Erhöhung des Grundkapitals gegen Bareinlage maximal 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft nicht übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis bereits notierter Aktien zum Zeitpunkt der Festlegung des Ausgabebetrages nicht wesentlich unterschreitet • wenn die Erhöhung des Grundkapitals gegen Sacheinlage erfolgt • wenn dies erforderlich ist, um den Inhabern von Options- und Wandelrechten aus begebenen Options- oder Wandelrechten ein Bezugsrecht in ausreichendem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung des Options- oder Wandlungsrechtes zustehen würde. Der Vorstand ist ebenfalls ermächtigt, neue Aktien aus einem genehmigten Kapital auch an Arbeitnehmer der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmen auszugeben. 106 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Bedingtes Kapital Das Grundkapital ist um bis zu 20.800.000 €, eingeteilt in bis zu 16.000.000 auf den Inhaber lautende Stammaktien, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2006). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen, die von der Gesellschaft aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 10. Mai 2006 bis zum 09. Mai 2011 gegen bar ausgegeben sind, von ihren Wandlungs- bzw. Optionsrechten Gebrauch machen. Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu 4.160.000 €, eingeteilt in bis zu 3.200.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien, durch Ausgabe neuer Aktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2000). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber der Wandelschuldverschreibungen, die von der SCHWARZ PHARMA AG aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 10. Mai 2000 ausgegeben werden, von ihrem Wandlungsrecht auf Umtausch in neue Aktien Gebrauch machen und diese Umtauschrechte nach Wahl der Gesellschaft nicht durch die Ausgabe Eigener Aktien erfüllt werden. Das Grundkapital ist um bis zu 4.420.000 € durch Ausgabe von bis zu 3.400.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem auf die einzelne Aktie entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals der Gesellschaft von 1,30 €, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2003). Das Bedingte Kapital 2003 dient ausschließlich der Erfüllung von Optionsrechten der Berechtigten, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 13. Mai 2003 ausgegeben wurden. Die bedingte Kapitalerhöhung ist nur insoweit durchzuführen, wie Optionsrechte ausgegeben werden, die Inhaber von Optionsrechten von diesen Gebrauch machen und die Gesellschaft die Optionsrechte nicht durch Übertragung eigener Aktien oder im Wege einer Barzahlung erfüllt. Kapitalrücklage Die Kapitalrücklage enthält die bis dato bei der Ausgabe von Aktien und Optionsschuldverschreibungen über den Nennbetrag hinaus erzielten Beträge. Konzerngewinn und Gewinnrücklagen In dieser Position ist das Konzernergebnis des Geschäftsjahres abzüglich der Anteile Fremder am Ergebnis sowie in früheren Jahren erwirtschaftete Beträge enthalten. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen die Ausschüttung einer Dividende von 0,20 € pro Aktie vor. Bezogen auf das Grundkapital der SCHWARZ PHARMA AG in Höhe von 64.010 T€ entspricht dies einer Ausschüttung von insgesamt 9.848 T€ abzüglich eines Betrages von 93 T€, der auf die im Besitz der SCHWARZ PHARMA AG befindlichen 463.070 Stück eigenen Aktien entfällt und der gem. § 71b AktG von der Ausschüttung auszuschließen ist. Die Ausschüttung beträgt damit insgesamt 9.755 T€. KONZERNANHANG 2006 107 Eigene Aktien Zum Stichtag 31. Dezember 2006 hielt die Gesellschaft 463.070 Eigene Aktien (2005: 462.440 Stück). Es wurden 10.000 Stück eigene Aktien an der Börse gekauft und zur Ausgabe von Mitarbeiteraktien verwendet. Den bezugsberechtigten Mitarbeitern wurden die Aktien zu einem Stückpreis von 49,72 € angeboten. Dieser Bestand an Eigenen Aktien wird im Eigenkapital in einer separaten Zeile dargestellt und vermindert sowohl das gezeichnete Kapital als auch die Kapitalrücklage. Insgesamt stellt sich die Anzahl der Aktien zu den jeweiligen Stichtagen wie folgt dar: Angaben in Stück Maximale Anzahl der Aktien aus genehmigtem Kapital Maximale Anzahl der Aktien aus bedingtem Kapital Ausstehende Aktien Eigene Aktien Ausgegebene Aktien 2006 22.540.000 22.600.000 48.775.702 463.070 49.238.772 2005 22.540.000 22.600.000 46.403.965 462.440 46.866.405 Die Entwicklung der ausstehenden Aktien vom 1. Januar bis zum 31. Dezember stellt sich wie folgt dar (alle Angaben in Stück): Angaben in Stück Ausstehende Aktien am 1.1. Rückkauf Eigener Aktien Ausgabe Eigener Aktien an Mitarbeiter Wandlung von Aktienoptionsrechten Ausstehende Aktien am 31.12. 108 GESCHÄFTSBERICHT 2006 2006 46.403.965 (10.000) 9.370 2.372.367 48.775.702 2005 45.863.031 0 9.420 531.514 46.403.965 Minderheitenanteile Der Ausgleichsposten enthält Anteile von Dritten am Eigenkapital unseres Joint Ventures in Zhuhai, China. Übrige Eigenkapitalveränderungen Die Position „Übrige Eigenkapitalveränderungen“ stellt sich für das Geschäftsjahr 2006 wie folgt dar: in T€ Stand 1.1.2006 Veränderung Stand 31.12.2006 Währungs- Cash Flow Hedge umrechnungsReserve differenz (861) 0 (51.897) 1.181 (52.758) 1.181 Übrige Eigenkapitalveränderungen (861) (50.716) (51.577) Die Währungsumrechnungsdifferenz bezieht sich zu großen Teilen auf die Kursveränderung des EUR gegenüber dem US-Dollar. KONZERNANHANG 2006 109 ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG 26. Liquide Mittel Die Gesellschaft betrachtet sämtliche liquiden Anlagen, die eine ursprüngliche Laufzeit von bis zu drei Monaten aufweisen, als Zahlungsmittel. Die Zahlungsmittel umfassen in erster Linie Kassenbestände, Bankguthaben, Festgelder und Inhaberschuldverschreibungen. Diese werden zu Nominalwerten bzw. Anschaffungskosten bilanziert, die zu den jeweiligen Stichtagen dem Zeit- oder Marktwert annähernd entsprechen. 27. Zins- und Steuerzahlungen Folgende Zins- und Steuerein- sowie -auszahlungen wurden in den Geschäftsjahren 2006 und 2005 vereinnahmt bzw. geleistet: in T€ Auszahlungen für: Ertragsteuern Zinsen Einzahlungen für: Ertragsteuern Zinsen 110 GESCHÄFTSBERICHT 2006 2006 2005 13.769 2.414 19.914 6.776 6.189 10.128 11.700 4.799 SONSTIGE ANGABEN 28. Segmentberichterstattung Die SCHWARZ PHARMA Gruppe vermittelt Segmentinformationen nach den Vorschriften des IAS 14. Gemäß IAS 14.26 bestimmt der vorherrschende Ursprung und die Art der Risiken und Chancen der Gesellschaft, ob dessen primäres Segmentberichtsformat Geschäftssegmente oder geographische Segmente sind. Die in der Segmentberichterstattung der geographischen Segmente sowie der Geschäftssegmente angewandten Rechnungslegungsmethoden sind die gleichen, wie sie für den Konzern in den Grundsätzen der Rechnungslegung beschrieben sind (siehe Punkt 3 des Konzernanhangs). Da die Risiken und Chancen in den diversen Teilmärkten in denen sich SCHWARZ PHARMA betätigt, regional sehr differenziert sind, berichtet SCHWARZ PHARMA geographische Segmente im primären Segmentberichtsformat und Geschäftssegmente im sekundären Segmentberichtsformat. Somit stellen sich die primären Segmente wie folgt dar: Deutschland – Das Segment „Deutschland“ umfasst die Produktions- und Vertriebseinheiten in Deutschland. Zudem sind der deutsche Teil des Forschungs- und Entwicklungsbereichs „BIOSCIENCES“, sowie die Holdingfunktionen der SCHWARZ PHARMA AG diesem Segment zugeordnet. Europa (ohne Deutschland) – Die Aktivitäten dieses Segmentes liegen in der Produktion und Vermarktung pharmazeutischer Produkte aller Indikationsbereiche sowie lokale Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten in Europa. USA – Auch dieses Segment konzentriert sich auf die Produktion und Vermarktung der SCHWARZ PHARMA Produkte, allerdings auf dem nordamerikanischen Markt. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der SCHWARZ BIOSCIENCES Inc. im Research Triangle Park, North Carolina, USA, werden ebenfalls dem Segment USA zugeordnet. Asien – Die Produktions- und Vermarktungsaktivitäten auf den asiatischen Märkten werden in diesem Segment abgebildet. Darüber hinaus sind einige Gesellschaften mit Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für die jeweiligen lokalen Märkte befasst. Ferner erfordert IAS 14 Angaben nach Geschäftssegmenten (sekundäre Segmente). Diese werden auf Basis der Hauptfunktionen innerhalb des Konzerns – nämlich Produktion, Vermarktung und Vertrieb, Forschung und Entwicklung sowie Holdingfunktionen – vorgenommen. KONZERNANHANG 2006 111 Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (Erträge) umfassen Pensionsaufwendungen, Wertanpassungen von Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung sowie Marktwertanpassungen der Sicherungsgeschäfte des Unternehmens. Das Vermögen des Verwaltungsbereiches beinhaltet die liquiden Mittel, Wertpapiere sowie langfristige Finanzanlagen. Dieses Vermögen wird dem Verwaltungsbereich zugeordnet, in der Annahme, dass es der gesamten SCHWARZ PHARMA Gruppe unabhängig von der Zugehörigkeit zu einem spezifischen Segment zur Verfügung steht. Das langfristige Vermögen umfasst das Sachanlagevermögen, immaterielle Vermögenswerte, At-Equity Beteiligungen sowie andere langfristige Aktiva. Nicht enthalten sind die langfristigen Finanzanlagen. Die Investitionen beziehen sich – ebenso wie „Abschreibungen und Amortisation“ – sowohl auf das Sachanlagevermögen als auch auf immaterielle Vermögenswerte. Die Zugänge zum Anlagevermögen beinhalten jedoch nicht etwaige Zugänge aus Änderungen des Konsolidierungskreises und Währungsänderungen. Die Segmentschulden bestehen aus sämtlichen Verbindlichkeiten und Rückstellungen abzüglich der Bank- und Leasingverbindlichkeiten der SCHWARZ PHARMA Gruppe. 112 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Somit ergeben sich folgende Segmentangaben nach geographischen Bereichen: Primäre Segmentberichterstattung nach geographischen Bereichen in T€ Umsätze Deutschland Europa – ohne Deutschland USA Asien Umsätze zwischen den Segmenten Umsätze 2006 2005 375.404 222.488 450.276 37.523 (85.316) 1.000.375 378.492 231.492 433.432 34.954 (87.798) 990.572 Betriebsergebnis Deutschland Europa – ohne Deutschland USA Asien Eliminierung Zwischensegmentergebnisse Betriebsergebnis 49.030 (100.849) 91.639 8.107 1.574 49.501 44.463 (105.487) 27.415 9.463 7.188 (16.958) Sonderabschreibung gemäß IAS 36 Deutschland Europa – ohne Deutschland USA Asien Sonderabschreibung gemäß IAS 36 (3.559) (1.094) (7.964) 0 (12.617) (545) (524) (4.991) 0 (6.060) Zinsergebnis Deutschland Europa – ohne Deutschland USA Asien Zinserträge/(-aufwendungen) zw. den Segmenten Zinsergebnis (1.577) (11.304) 18.505 220 (55) (5.789) (3.385) (8.615) 10.799 45 25 (1.131) KONZERNANHANG 2006 113 in T€ Beteiligungsergebnis At-Equity Deutschland Europa – ohne Deutschland USA Asien Beteiligungsergebnis At-Equity Ertragsteuern Deutschland Europa – ohne Deutschland USA Asien Steuern auf Konsolidierungsmaßnahmen Ertragsteuern 114 2006 2005 9 0 0 0 9 585 0 0 0 585 (2.223) 12.742 (40.578) (2.053) (1.421) (33.533) (27.142) 6.868 (12.591) (269) (2.868) (36.002) Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame (Aufwendungen)/Erträge Deutschland Europa – ohne Deutschland USA Asien Konsolidierungseffekte Zahlungsunwirksame (Aufwendungen)/Erträge (262) 1.961 3.725) 896 65 (1.065) (1.785) (3.429) (4.319) (563) (264) (10.360) Geschäfts- und Firmenwerte Deutschland Europa – ohne Deutschland USA Asien Geschäfts- und Firmenwerte 0 35.746 6.501 0 42.247 0 35.710 7.257 0 42.967 GESCHÄFTSBERICHT 2006 in T€ Bilanzsumme Deutschland Europa – ohne Deutschland USA Asien Eliminierung Zwischensegmentvermögen Vermögen des Verwaltungsbereiches Bilanzsumme 2006 2005 527.209 281.859 304.015 17.064 (341.123) 286.658 1.075.682 369.789 311.464 294.152 14.388 (264.948) 216.214 941.059 Langfristiges Vermögen Deutschland Europa – ohne Deutschland USA Asien Langfristiges Vermögen 114.778 118.948 97.806 2.013 333.545 116.112 105.777 131.743 2.538 356.170 Investitionen Deutschland Europa – ohne Deutschland USA Asien Investitionen 21.124 39.429 5.667 556 66.776 11.116 16.697 9.107 527 37.447 Abschreibungen und Amortisation Deutschland Europa – ohne Deutschland USA Asien Abschreibungen und Amortisation 22.702 15.162 20.939 743 59.546 18.996 15.531 20.667 673 55.867 KONZERNANHANG 2006 115 in T€ Schulden Deutschland Europa – ohne Deutschland USA Asien Eliminierung Zwischensegmentverbindlichkeiten Schulden 2006 247.827 117.843 242.178 14.114 (126.344) 495.618 2005 135.614 117.219 256.812 11.240 (146.545) 374.340 Sekundäre Segmentberichterstattung nach Geschäftsbereichen Die nachfolgende Tabelle zeigt ausgewählte Finanzinformationen nach Geschäftsbereichen zu den jeweiligen Berichtsstichtagen 31. Dezember: 116 in T€ Umsätze Vermarktung und Vertrieb Produktion Forschung und Entwicklung Holding Umsätze 2006 2005 967.880 32.495 0 0 1.000.375 956.111 34.461 0 0 990.572 Bilanzsumme Vermarktung und Vertrieb Produktion Forschung und Entwicklung Holding Vermögen des Verwaltungsbereiches Bilanzsumme 358.329 237.849 14.158 178.689 286.657 1.075.682 354.903 209.265 13.065 147.612 216.214 941.059 GESCHÄFTSBERICHT 2006 in T€ Langfristiges Vermögen Vermarktung und Vertrieb Produktion Forschung und Entwicklung Holding Langfristiges Vermögen 2006 2005 127.633 138.125 8.923 58.864 333.545 163.088 121.225 8.552 63.305 356.170 Investitionen Vermarktung und Vertrieb Produktion Forschung und Entwicklung Holding Investitionen 4.726 46.144 2.896 13.010 66.776 4.651 21.920 3.926 6.950 37.447 Die vorstehende Übersicht segmentiert ausgewählte Kennziffern des Konzerns nach Geschäftsbereichen. Dabei wurden alle dargestellten Werte in gleicher Weise wie die veröffentlichten konsolidierten Daten ermittelt. Somit entsprechen die Summen der segmentierten Angaben den konsolidierten Werten. Verkäufe zwischen den einzelnen Regionen erfolgen zu originären Kosten zuzüglich eines angemessenen Gewinnaufschlages. In 2006 und 2005 wurde mit keinem Kunden mehr als 10% des konsolidierten Nettoumsatzes erzielt. KONZERNANHANG 2006 117 29. Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen Als nahe stehende Unternehmen im Sinne des IAS 24 gelten Tochter- und Beteiligungsgesellschaften, die nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen sind. Forderungen oder Verbindlichkeiten mit nahe stehenden Unternehmen werden unter den übrigen Vermögenswerten, übrigen Verbindlichkeiten und im Sonstigen Ergebnis (Kostenerstattungen) ausgewiesen. Sämtliche Transaktionen zwischen der SCHWARZ PHARMA Gruppe und den nahe stehenden Unternehmen werden zu marktüblichen Konditionen durchgeführt. In der folgenden Tabelle sind Geschäfte mit nicht konsolidierten Tochtergesellschaften aufgeführt: in T€ Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Personen Zinsaufwendungen an nahe stehende Personen Zinserträge von nahe stehenden Personen Kostenerstattungen (Sonstiges Ergebnis) Anteile an nicht konsolidierten Unternehmen 2006 158 3 0 522 987 2005 133 2 1 561 1.167 Zum 31. Dezember 2006 waren keine Forderungen gegen nicht konsolidierte Tochtergesellschaften wertgemindert (Aufwand aus Wertminderungen 0 Mio. €). Auch Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen gelten als nahe stehende Personen im Sinne des IAS 24. Während der Geschäftsjahre 2005 und 2006 haben keine Geschäfte zwischen SCHWARZ PHARMA und diesen Personen des Managements stattgefunden. Zum Berichtsstichtag weist SCHWARZ PHARMA Forderungen in Höhe von 13,4 Mio. € (2005: 38 T€) gegen diesen Personenkreis aus. Die Salden resultieren im Wesentlichen aus Forderungen für die Versteuerung geldwerter Vorteile aus der Ausübung von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen. Darüber hinaus gilt nun als nahe stehende Person die UCB SP GmbH sowie deren verbundene Unternehmen aus der UCB-Gruppe, welche nach der zweiten Angebotsphase, die am 28. Dezember 2006 endete, zum Berichtsstichtag 83,63 % des Grundkapitals der SCHWARZ PHARMA AG hält. Die SCHWARZ PHARMA Gruppe wurde zum 31. Dezember 2006 erstmalig in den Konzernabschluss der UCB S.A., Brüssel, einbezogen. 118 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Im Januar 2007 wurde ein Vertrag zwischen der SCHWARZ PHARMA AG und der UCB S.A. mit Wirkung zum 15. Dezember 2006 abgeschlossen. Im Rahmen dieses Vertrages hat sich die SCHWARZ PHARMA AG verpflichtet, bestimmte Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der UCB S.A. beratend zu unterstützen. Als Gegenleistung ist eine anteilige Kompensation der laufenden Bezüge und sonstigen Kosten des Beraterteams zuzüglich eines angemessenen Mark-ups vereinbart. Aus diesem Vertrag wurden in 2006 keine Leistungen ausgetauscht und darüber hinaus wurden in 2006 keine Geschäfte zwischen der SCHWARZ-Gruppe und der UCB-Gruppe getätigt. Vor der Übernahme galten als nahe stehende Personen auch Mitglieder der Familien Schwarz und SchwarzSchütte. Zum Berichtsstichtag 2005 hielten die Familienmitglieder ca. 61 % der ausstehenden Aktien. Es wurden während der Geschäftsjahre 2005 und 2006 keine Geschäfte – abgesehen von berichtspflichtigen Wertpapiergeschäften – zwischen der SCHWARZ PHARMA Gruppe und den Mitgliedern der Familien Schwarz und Schwarz-Schütte getätigt. Die SCHWARZ PHARMA AG berichtete in den entsprechenden Geschäftsjahren vorschriftsgemäß über alle Wertpapiergeschäfte der Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder mit Aktien der Gesellschaft auf der Internetseite der Gesellschaft. 30. Bezüge und Vergütungsstruktur des Vorstands Grundstruktur der Vorstandsvergütung bei der SCHWARZ PHARMA AG: Die Vorstandsvergütung setzt sich zusammen aus einem Fixbezug und einem variablen Bestandteil. Darüber hinaus partizipieren die Vorstandsmitglieder an den Mitarbeiter Aktienoptionsplänen (Executive Stock Option Program – ESOP und Stock Appreciation Rights Program 2005 – SAR 2005) des Unternehmens. Der variable Vergütungsanteil wird als erfolgsabhängiger Bonus für das jeweils vorangegangene Geschäftsjahr gewährt. Er wird bestimmt durch die Erreichung persönlicher Ziele sowie die Erreichung vorher definierter Kennziffern, wie z.B. das Konzernergebnis nach Steuern. Im Berichtsjahr wurden Aufhebungsvereinbarungen mit ausscheidenden Vorstandsmitgliedern mit einer Entschädigungs- und Karenzsumme in Höhe von insgesamt 3.971 T€ getroffen, wovon 1.285 T€ als Rückstellung bilanziert wurden. KONZERNANHANG 2006 119 Im Einzelnen wurde folgender Personalaufwand für die Vorstandsmitglieder in den Jahren 2006 und 2005 berücksichtigt: 2006 in T€ Patrick Schwarz-Schütte Prof. Dr. Iris Löw-Friedrich Jürgen Baumann Detlef Thielgen Dr. Klaus Veitinger1) GESAMT Fix Variabel 750 400 300 350 560 2.360 1.510 436 350 350 1.068 3.714 1) Umrechnung von USD in € zum jeweiligen Wechselkurs am Ende des Vormonats 2) Enthält eine Karenzentschädigung für ein Wettbewerbsverbot in Höhe von 1.274 T€ 3) Auszahlung erfolgt in 2007 in T€ Patrick Schwarz-Schütte Prof. Dr. Iris Löw-Friedrich Jürgen Baumann Detlef Thielgen Dr. Klaus Veitinger1) GESAMT 1) Fix 630 300 300 300 495 2.025 Aufhebungsvergütung 0 0 1.2853) 0 2.6862) 3.971 2005 Variabel 832 385 294 315 527 2.353 Gesamt 2.260 836 1.935 700 4.314 10.045 Gesamt 1.462 685 594 615 1.022 4.378 Umrechnung von USD in € zum jeweiligen Wechselkurs am Ende des Vormonats Ferner wurden folgende Stock Appreciation Rights (SAR) bzw. Restricted Stock Units Rechte (RSU) ausgegeben: Stück Patrick Schwarz-Schütte Prof. Dr. Iris Löw-Friedrich Jürgen Baumann Detlef Thielgen Dr. Klaus Veitinger GESAMT 120 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Ausgegebene RSU USA – – – – 11.753 11.753 2006 Ausgegebene SAR 50.000 32.500 32.500 32.500 32.500 180.000 Zeitwert der SAR bei Zuteilung in T€ 1.399 909 909 909 909 5.035 2005 Ausgegebene RSU USA – – – – 16.824 16.824 Stück Patrick Schwarz-Schütte Prof. Dr. Iris Löw-Friedrich Jürgen Baumann Detlef Thielgen Dr. Klaus Veitinger GESAMT Ausgegebene SAR 50.000 32.500 32.500 32.500 32.500 180.000 Die Mitglieder des Vorstands wandelten wie folgt Aktienoptionen (ESOP) bzw. Stock Appreciation Rights (SAR) und Restricted Stock Units (RSU): 2006 Geldwerter Vorteil in T€ Patrick Schwarz-Schütte Prof. Dr. Iris Löw-Friedrich Jürgen Baumann Detlef Thielgen Dr. Klaus Veitinger GESAMT Wandlung SAR/RSU 2.635 1.712 1.712 1.712 4.675 12.446 2005 Wandlung ESOP 18.555 8.381 3.549 6.998 6.146 43.629 Wandlung SAR 1.097 37 1.134 Wandlung ESOP 642 521 1.163 Darüber hinaus enthält die Vergütung Pensionszusagen und Sachbezüge. Die Sachbezüge bestehen im Wesentlichen aus einer Unfallversicherung und aus den nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Werten für die Überlassung von Dienstfahrzeugen. Die Vorstandsverträge der vorgenannten Personen enthalten eine Bestimmung, nach der das Vorstandsmitglied für den Fall seiner Abberufung nach einem Kontrollwechsel ohne sein Verschulden das Recht erhält, sein Anstellungsverhältnis mit einer Frist von einem Monat zum Monatsende zu kündigen. Dieses Kündigungsrecht steht ihm nur in der Amtsperiode zu, in die der Kontrollwechsel fällt. Übt ein Vorstandsmitglied dieses Kündigungsrecht aus, steht ihm für den Zeitraum zwischen Beendigung des Anstellungsverhältnisses und dem nächstmöglichen ordentlichen Kündigungstermin ein Anspruch gegen die SCHWARZ PHARMA AG auf Auszahlung des Vertrages, d. h. Zahlung der Grundvergütung, einem Mittelwert der erfolgsabhängigen Prämie sowie des geldwerten Vorteils aller sonstigen anstellungsvertraglichen Vergünstigungen zu. KONZERNANHANG 2006 121 Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands bzw. der Geschäftsführung sind zum 31. Dezember 2006 mit 4.843 T€ (2005: 4.946 T€) zurückgestellt. Die laufenden Bezüge der früheren Mitglieder des Vorstands bzw. der Geschäftsführung betrugen 536 T€ im Geschäftsjahr 2006. Den Mitgliedern des Vorstands wurden zum Jahresende keine Kredite gewährt. Herr Patrick Schwarz-Schütte und Herr Dr. Klaus Veitinger schieden zum 31. Dezember 2006 aus dem Vorstand aus. Herr Jürgen Baumann wird das Gremium am 30. April 2007 verlassen. Mit Wirkung zum 1. Januar 2007 wurden Herr Martin Schneider und Herr Peter Möller in den Vorstand der SCHWARZ PHARMA AG berufen. 31. Bezüge und Vergütungsstruktur des Aufsichtsrats Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung des Unternehmens geregelt und besteht aus einer Festvergütung und einem variablen Bestandteil, welcher vom Ergebnis je Aktie abhängig ist. Danach erhielten die Aufsichtsratsmitglieder die folgende Vergütung: 2006 in T€ Fix 1) Dr. Winkhaus, Hans-Dietrich 61 Pfeil, Axel C. 2) 31 Peddinghaus, Jürgen 15 Dr. Schwarz, Kurt-Rudolf 15 Dr. Eaves, Terence 15 Dr. Hauffe, Rüdiger 3) 6 4) Dr. Peill, Eberhard 10 Bergmeier, Heinrich, Arbeitnehmervertreter 15 Severin, Eva, Arbeitnehmervertreter 15 Worm, Erwin, Arbeitnehmervertreter 15 GESAMT 198 Vorsitzender stellvertretender Vorsitzender 3) ordentliches Mitglied bis 10.05.2006 4) ordentliches Mitglied ab 11.05.2006 1) 2) 122 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Variabel – – – – – – – – – – – 2005 Gesamt 61 31 15 15 15 6 10 15 15 15 198 Fix 61 31 15 15 15 15 – 15 15 15 197 Variabel – – – – – – – – – – – Gesamt 61 31 15 15 15 15 – 15 15 15 197 Die Aufsichtsratsmitglieder (mit Ausnahme einiger Arbeitnehmervertreter) nehmen an den Mitarbeiter Aktienoptionsplänen und den „Stock Appreciation Rights“-Programmen nicht teil. Herr Terence Eaves erhielt für Beratung außerhalb seines Aufsichtsratsmandats eine Vergütung von 83 T€. Darüber hinaus erfolgten keine weiteren Vergütungen an Aufsichtsratsmitglieder für Tätigkeiten außerhalb ihrer Mandate. Nach der Durchführung des öffentlichen Übernahmeangebots der UCB S.A., Brüssel, und ihrer Tochtergesellschaft UCB SP GmbH, Monheim, an die Aktionäre der SCHWARZ PHARMA AG und dem Erwerb einer qualifizierten Mehrheit haben sämtliche von der Hauptversammlung bestellten Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat mit Schreiben vom 15. bzw. 17. Januar 2007 ihr Amt als Mitglied des Aufsichtsrats jeweils mit Wirkung zum Ablauf einer Frist von zwei Wochen niedergelegt und sind entsprechend zum Ablauf des 29. bzw. 31. Januar 2007 aus dem Aufsichtsrat der Gesellschaft ausgeschieden. Dies betrifft folgende Personen: • • • • • • Dr. Hans-Dietrich Winkhaus Axel C. Pfeil Jürgen Peddinghaus Dr. Kurt Rudolf Schwarz Dr. Terence Eaves Dr. Eberhard Peill Auf Antrag des Vorstands der SCHWARZ PHARMA AG hat das Amtsgericht Düsseldorf den Aufsichtsrat ergänzt und folgende Personen mit Beschluss vom 1. Februar 2007 zu neuen Mitgliedern des Aufsichtsrats bestellt: • • • • • • Dr. Wolf-Dietrich Loose, Rechtsanwalt Dr. Frédéric Roch Doliveux, Vorstandsvorsitzender UCB S.A. Jean-Pierre Pradier, Personaldirektor UCB S.A. Robert W. Trainor, Chefsyndikus UCB S.A. Gerhard N. Mayr Tom Lauda, Senior Manager UCB S.A. In einer konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats vom 9. Februar 2007 wurde Herr Dr. Loose zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats und Herr Dr. Frédéric Roch Doliveux zum Stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt. Auf der am 8. Mai 2007 und ggf. 9. Mai 2007 in Düsseldorf stattfindenden Hauptversammlung der Gesellschaft stehen entsprechende Neuwahlen zum Aufsichtsrat an. KONZERNANHANG 2006 123 32. Aktienbesitz und meldepflichtige Geschäfte (Directors’ Dealing) Gemäß § 15a WpHG, zuletzt geändert durch das AnSVG vom 28. Oktober 2004, müssen Wertpapiergeschäfte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern börsennotierter Gesellschaften mit Wertpapieren der eigenen Gesellschaft unverzüglich mitgeteilt und veröffentlicht werden. Die SCHWARZ PHARMA AG berichtete in den Geschäftsjahren 2005 und 2006 vorschriftsgemäß über alle Wertpapiergeschäfte des betroffenen Personenkreises mit Aktien der Gesellschaft auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.schwarzpharma.com (unter Stichpunkt „Investor Relations/Corporate Governance“). 33. Honorare des Abschlussprüfers Der Aufsichtsrat der SCHWARZ PHARMA AG hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young AG durch Beschluss der Hauptversammlung mit der Prüfung des Konzernabschlusses beauftragt. Für die in den Geschäftsjahren 2006 und 2005 erbrachten Dienstleistungen des Konzernabschlussprüfers Ernst & Young sind folgende Honorare als Aufwand erfasst worden: in T€ Abschlussprüfung Sonstige Bestätigungs- und Bewertungsleistungen Steuerberatungsleistungen Sonstige Leistungen GESAMT 2006 840 0 5 93 938 2005 693 2 22 104 821 Die Honorare der Abschlussprüfung beinhalten die Honorare für die Konzernabschlussprüfung sowie die gesetzlich vorgeschriebene Prüfung der SCHWARZ PHARMA AG und der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen. Davon entfielen auf die Ernst & Young AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Düsseldorf, 310 T€ (2005: 263 T€). 124 GESCHÄFTSBERICHT 2006 34. Corporate Governance Entsprechenserklärung für das Geschäftsjahr 2005 nach § 161 Aktiengesetz Die SCHWARZ PHARMA AG hat die nach § 161 Aktiengesetz vorgeschriebene Entsprechenserklärung im März 2005 abgegeben und macht diese den Aktionären dauerhaft auf der Internetseite des Unternehmens unter www.schwarzpharma.com (unter Stichpunkt „Investor Relations/Corporate Governance“) zugänglich. Neben der aktuellen Erklärung und früheren Entsprechenserklärungen sind auch der Vergütungsbericht und der Corporate Governance Bericht der Gesellschaft auf dieser Internetseite veröffentlicht. 35. Kreditrisiken Die Gesellschaft überprüft regelmäßig die Kreditwürdigkeit ihrer Vertragsparteien, mit denen sowohl im Fremdwährungsgeschäft als auch im Rahmen anderer Vereinbarungen zusammengearbeitet wird. SCHWARZ PHARMA erwartet keinerlei Verluste, die aus Vertragsverletzungen der anderen Parteien herrühren könnten. Aufgrund des großen Kundenkreises ist das Forderungsausfallrisiko im Bereich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen begrenzt. Fortlaufend werden Kreditwürdigkeitsprüfungen hinsichtlich der finanziellen Situation einzelner Kunden durchgeführt; Kreditsicherheiten werden in der Regel nicht verlangt. 36. Finanzielle Verpflichtungen Es bestehen finanzielle Verpflichtungen im Wesentlichen für zukünftige Erweiterungsinvestitionen in Irland sowie für das Bestellobligo. Diese betrugen am 31. Dezember 2006 insgesamt 56.974 T€ (2005: 13.062 T€). 37. Finanzierungsleasing Bis 2003 hatten die Konzerngesellschaften unkündbare Leasingverträge über Büro- und Geschäftsausstattung abgeschlossen, welche die Voraussetzungen des Finanzierungsleasing gemäß IAS/IFRS erfüllten und die im Anlagevermögen ausgewiesen wurden. Während des Jahres 2004 wurden verschiedene Leasingverträge neu KONZERNANHANG 2006 125 abgeschlossen mit der Folge, dass nun die Leasingverträge bezüglich Büro- und Geschäftsausstattung als „Operatives Leasing“ eingestuft sind. Die betroffenen Leasinggegenstände werden daher nicht mehr bei der Gesellschaft aktiviert. Allerdings qualifiziert sich der Außendienst-Fuhrpark in den USA als Finanzierungsleasing und wird somit in der Bilanz aktiviert. Zum 31. Dezember 2006 sind 345 Fahrzeuge (2005: 405 Fahrzeuge) für den Außendienst als Leasinggegenstände aktiviert, deren durchschnittliche Leasingdauer 24 Monate beträgt. Die Fahrzeuge werden zweimal im Jahr bestellt. Der Leasingvertrag sieht keine günstige Kaufoption am Ende der Leasingdauer vor.Auch wird das Eigentum nicht an SCHWARZ PHARMA übertragen, allerdings trägt das Unternehmen sämtliche finanziellen Risiken und Chancen aus dem Leasingvertrag. Die Buchwerte der Finanzierungsleasing Vermögenswerte haben sich jeweils zum 31. Dezember wie folgt entwickelt: in T€ Bruttowert Dienstfahrzeuge abzüglich kumulierter Abschreibungen Nettobuchwert der Vermögenswerte 2006 3.112 1.556 1.556 2005 3.903 1.952 1.951 Die zukünftigen Leasingverpflichtungen aus Finanzierungsleasing betragen jeweils zum 31. Dezember: in T€ Innerhalb eines Jahres Zwischen einem und fünf Jahren Länger als fünf Jahre Zukünftige Leasingverpflichtungen abzüglich Zinsanteil Barwert der zukünftigen Leasingverpflichtungen 2006 1.055 527 – 1.582 26 1.556 2005 1.322 661 – 1.983 32 1.951 Es wurden keine bedingten Mietzahlungen im Zusammenhang mit dieser Vereinbarung erfolgswirksam im Berichtsjahr oder Vorjahr erfasst. 126 GESCHÄFTSBERICHT 2006 38. Operatives Leasing Die Konzerngesellschaften sind Leasingnehmer im Rahmen verschiedener Leasingverträge für Dienstfahrzeuge, bestimmte Geschäftsausstattungsgegenstände sowie Büro- und Lagereinrichtungen. Der Miet- und Leasingaufwand betrug in 2006 15.131 T€ (2005: 14.849 T€). Die zukünftig mindestens zu leistenden Miet- und Leasingzahlungen aus vorstehend beschriebenen operativen Leasingverträgen hatten am 31. Dezember 2006 folgenden Umfang: in T€ Innerhalb eines Jahres Zwischen einem und fünf Jahren Länger als fünf Jahre Gesamt 10.981 21.576 4.482 37.039 39. Haftungsverhältnisse Die SCHWARZ PHARMA AG hat einem Kreditgeber ihrer Tochtergesellschaft SCHWARZ PHARMA S.L., Madrid/Spanien, gegenüber eine Zahlungsgarantie aus der Inanspruchnahme aus einer eingeräumten Avalkreditlinie bis zu einer maximalen Höhe von 2.700 T€ (Vorjahr 3.500 T€) abgegeben. Zum Bilanzstichtag wurde die der Tochtergesellschaft eingeräumte Kreditlinie mit insgesamt 2.700 T€ (Vorjahr 3.268 T€) in Anspruch genommen. Die SCHWARZ PHARMA AG hat im Weiteren gegenüber der Tochtergesellschaft SCHWARZ PHARMA Ltd., Großbritannien, eine Patronatserklärung dahingehend abgegeben, die Tochtergesellschaft im Bedarfsfall finanziell in die Lage zu versetzen, ihre Geschäftstätigkeit für den Fall aufrecht zu erhalten, dass von ihr Verpflichtungen aus dem 1999 Pharmaceutical Price Regulations Scheme (PPRS) in einem Umfang zu tragen sind, welcher eine Fortsetzung der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft negativ beeinflussen könnte. Weiterhin hat die SCHWARZ PHARMA AG gegenüber einem Kreditgeber der irischen Tochtergesellschaft SCHWARZ PHARMA Ltd. eine Patronatserklärung dahingehend abgegeben, dass die SCHWARZ PHARMA AG 100% der Anteile an der irischen Gesellschaft hält und dass diese im Bedarfsfall finanziell in die Lage versetzt wird, ihre Geschäftstätigkeit aufrechterhalten zu können. Die abgesicherte Kreditlinie wurde zum Berichtsstichtag nicht in Anspruch genommen. KONZERNANHANG 2006 127 Ferner hat die SCHWARZ PHARMA AG gegenüber der Tochtergesellschaft SCHWARZ PHARMA GmbH, Wien/Österreich, eine Patronatserklärung dahingehend abgegeben, die Verpflichtungen aus einer getroffenen Marketing- und Vertriebsvereinbarung gegenüber einem Dritten zu erfüllen. 40. Ungewisse Verbindlichkeiten Die Konzerngesellschaften sind in verschiedenen Gerichtsverfahren vertreten, welche im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit entstanden sind. Dazu gehören Fälle von Patentstreitigkeiten und arbeitsrechtliche Verfahren. Die Gesellschaften genießen gesetzlichen Versicherungsschutz in Höhe vorgegebener Versicherungssummen in den Bereichen Gesundheitswesen, Berufsgenossenschaft sowie in einigen Ländern auch für Produkthaftung. Darüber hinaus haben die Gesellschaften Versicherungsschutz für diverse Risiken durch Versicherungen mit unabhängigen Versicherungsgesellschaften abgedeckt. In regelmäßigen Abständen überprüft SCHWARZ PHARMA den möglichen Ausgang anhängiger Verfahren, die damit in Zusammenhang stehenden erwarteten Aufwendungen, die Verfügbarkeit und die ausreichende Deckung der Ansprüche durch bestehende Versicherungen sowie die korrekte Bewertung der für das nicht versicherte Risiko gebildeten Rückstellungen. Der Ausgang anhängiger Gerichtsverfahren kann nicht mit Bestimmtheit vorausgesagt werden. In diesem Zusammenhang sei auf die Ausführungen zum Risikomanagement verwiesen. Die SCHWARZ PHARMA AG und alle Tochtergesellschaften der SCHWARZ PHARMA Gruppe werden in regelmäßigen Abständen durch die jeweiligen Steuerbehörden oder Steuerverwaltungen geprüft. Sofern die Risiken daraus quantifiziert werden können, bildet die entsprechende Gesellschaft Rückstellungen in angemessenem Umfang. 41. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Die veränderte Wettbewerbssituation in den USA und der Patentablauf wichtiger vermarkteter Produkte in 2007 macht eine Restrukturierung des US-Geschäfts erforderlich. SCHWARZ PHARMA hat sich entschlossen, die Vermarktung der Produkte im allgemeinmedizinischen Bereich einzustellen. Der Außendienst im Bereich Neurologie wird ab sofort auf 92 Mitarbeiter ausgeweitet, die die Vermarktung von Neupro® in diesem Sommer vorbereiten. 128 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Die US-Organisation beabsichtigt, die neuen Positionen (ca. 30) mit Außendienstmitarbeitern aus dem allgemeinmedizinischen Bereich zu besetzen. Da UCB zurzeit seinen Außendienst neu organisiert, um sich auf die bevorstehende Markteinführung von Xycal vorzubereiten, wird UCB einigen Managern und Außendienstmitarbeitern des allgemeinmedizinischen Bereichs Positionen innerhalb des neuen UCB Außendienstes anbieten können. Den Mitarbeitern, denen kein Angebot für eine weitere Position gemacht werden kann, wird eine angemessene Abfindung angeboten werden. Da sich auch in Deutschland die Marktbedingungen u.a. auch aufgrund staatlicher Preissenkungen geändert haben, sieht sich die deutsche Vertriebsgesellschaft gezwungen, Personalmaßnahmen einzuleiten. Die Geschäftsführung wird in Verhandlungen mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan eintreten. Die Gesellschaft hatte zum Ende des Berichtsjahres 2006 noch keine Maßnahmen hinsichtlich möglicher Restrukturierungsmaßnahmen getroffen. Mit der Konkretisierung dieser Maßnahmen wurde erst im Jahr 2007 begonnen. Die finanziellen Auswirkungen der möglichen Maßnahmen lassen sich bis heute noch nicht bestimmen. Die Kreditlinie aus dem mit Datum vom 8. Dezember 2005 abgeschlossenen syndizierten Kreditvertrag ist zum 31. Dezember 2006 um 36,7 Mio. € auf 238,3 Mio. € gesunken, da eine der teilnehmenden Banken, aufgrund des Eigentümerwechsels bei der SCHWARZ PHARMA AG, ihren Anteil an der syndizierten Kreditlinie gekündigt hat. Nach dem Bilanzstichtag haben weitere Banken von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch gemacht, so dass die Kreditlinie am Tag der Berichtserstellung 54,0 Mio. € betrug. Neben den vorstehend beschriebenen Sachverhalten sind nach dem Bilanzstichtag keinerlei Ereignisse eingetreten, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von SCHWARZ PHARMA und die Risikoeinschätzung der Gruppe nehmen könnten. Monheim, im Februar 2007 Detlef Thielgen Jürgen Baumann Prof. Dr. Iris Löw-Friedrich Peter Möller Martin Schneider KONZERNANHANG 2006 129 KONZERNLAGEBERICHT I. Erläuterungen zur Übernahme von SCHWARZ PHARMA durch UCB Am 25. September 2006 haben SCHWARZ PHARMA und die UCB-Gruppe ein Business Combination Agreement über ein freundliches Übernahmeangebot für SCHWARZ PHARMA bekannt gegeben. Danach hat UCB allen Aktionären der SCHWARZ PHARMA AG ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot unterbreitet. Als Gegenleistung erhielten die Aktionäre pro SCHWARZ PHARMA Aktie € 50 in bar und 0,8735 Aktien der UCB S.A. Die außerordentliche Hauptversammlung von UCB hat am 23. Oktober 2006 zu diesem Zweck eine Kapitalerhöhung über bis zu 43.033.437 neue ordentliche UCB Aktien beschlossen. Die neu ausgegebenen UCB Aktien sind zum Handel an der Euronext Brüssel (Eurolist; ISIN: BE0003739530, Ticker: UCB.BR) zugelassen. Die Schwarz Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG und ihre Gesellschafter, die zusammen ca. 60 % der Aktien der SCHWARZ PHARMA Aktiengesellschaft gehalten haben, haben das Übernahmeangebot im Dezember 2006 angenommen und halten heute keine Aktien der SCHWARZ PHARMA AG mehr. UCB hielt per 31. Dezember 2006 41.178.889 Aktien der SCHWARZ PHARMA AG, das entspricht 83,63 % des Grundkapitals der SCHWARZ PHARMA AG. Das Grundkapital der SCHWARZ PHARMA AG beträgt zum 31. Dezember 2006 64.010.403,60 € und ist eingeteilt in 49.238.772 auf den Inhaber lautende Stückaktien. 130 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Die SCHWARZ PHARMA Gruppe wurde zum 31. Dezember 2006 erstmalig in den Konzernabschluss der UCB Gruppe einbezogen. UCB und SCHWARZ PHARMA teilten am 11. Januar 2007 mit, dass sie beabsichtigen, einen Beherrschungsund Gewinnabführungsvertrag mit der UCB SP GmbH als herrschender Gesellschaft und SCHWARZ PHARMA AG als beherrschter Gesellschaft abzuschließen. Der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag unterliegt der Zustimmung der Hauptversammlung der SCHWARZ PHARMA AG. Der Beschluss über die Zustimmung soll in der ordentlichen Hauptversammlung der SCHWARZ PHARMA AG am 8. Mai 2007 und ggf. 9. Mai 2007 gefasst werden. Im Zuge des oben beschriebenen Kontrollerwerbs der SCHWARZ PHARMA AG durch die UCB Gruppe hat Ende Dezember ein Vertriebspartner der deutschen Tochtergesellschaft zur Wahrung seiner Rechtsposition die drei bestehenden Vertriebsvereinbarungen einseitig gekündigt. Die Unternehmen befinden sich in Verhandlungen, um die Möglichkeiten der weiteren Zusammenarbeit zu diskutieren. SCHWARZ PHARMA geht von einer erfolgreichen Fortsetzung der Partnerschaft aus. Darüber hinaus wurde eine Vertriebskooperation der deutschen Tochtergesellschaft – bei der auch die SCHWARZ PHARMA AG als Vertragspartner auftritt – ein Jahr vor ihrem regulären Ablauf aufgrund des Kontrollerwerbs durch UCB durch den Lizenzgeber gekündigt. Mit Schreiben vom 15. bzw. 17. Januar 2007 haben sämtliche von der Hauptversammlung bestellten Anteilseignervertreter im Aufsichtrat ihr Amt als Mitglied des Aufsichtsrats jeweils mit Wirkung zum Ablauf einer Frist von zwei Wochen niedergelegt und sind entsprechend zum Ablauf des 29. bzw. 31. Januar 2007 aus dem Aufsichtsrat der Gesellschaft ausgeschieden. Dies betrifft folgende Personen: • • • • • • Dr. Hans-Dietrich Winkhaus Axel C. Pfeil Jürgen Peddinghaus Dr. Kurt Rudolf Schwarz Dr. Terence Eaves Dr. Eberhard Peill Auf Antrag des Vorstands der SCHWARZ PHARMA AG hat das Amtsgericht Düsseldorf den Aufsichtsrat ergänzt und folgende Personen zu neuen Mitgliedern des Aufsichtsrats bestellt: • Dr. Wolf-Dietrich Loose, Rechtsanwalt • Dr. Frédéric Roch Doliveux,Vorstandsvorsitzender UCB S.A. • Jean-Pierre Pradier, Personaldirektor UCB S.A. • Robert W. Trainor, Chefsyndikus UCB S.A. • Gerhard N. Mayr • Tom Lauda, Senior Manager UCB S.A. In einer konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats vom 9. Februar 2007 wurde Herr Dr. Loose zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats und Herr Dr. Frédéric Roch Doliveux zum Stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt. Auf der am 8. Mai 2007 und ggf. 9. Mai 2007 in Düsseldorf stattfindenden Hauptversammlung der Gesellschaft stehen entsprechende Neuwahlen zum Aufsichtsrat an. II. Erläuterungen der Geschäftstätigkeit und der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen Geschäftstätigkeit Die SCHWARZ PHARMA Unternehmensgruppe ist ein Unternehmen der pharmazeutischen Industrie. Aktivitäten umfassen Forschung & Entwicklung, Produktion, Marketing und Vertrieb sowie die nötigen Service- und Verwaltungsaktivitäten. Die Forschung & Entwicklung konzentriert sich auf die klinische Entwicklung und Erprobung von neuen Medikamenten in den Gebieten der Neurologie und Urologie. Wesentliche Standorte dieser Aktivitäten KONZERNLAGEBERICHT 131 sind Monheim/Deutschland, Shannon/Irland und Durham, North Carolina/USA. Der Herstellungsprozess von Wirkstoffen erfolgt in Shannon/Irland, während die Produktion der festen Arzneimittel in Zwickau und Monheim/Deutschland für den europäischen Markt sowie den Export, und in Seymour, Indiana/USA für den amerikanischen Markt erfolgt. Die Gruppe ist auf den wesentlichen Pharmamärkten Europas, USA und Asiens (ohne Japan) mit eigenen Vertriebsgesellschaften vertreten. Darüber hinaus runden Lizenzvereinbarungen mit etablierten Vertriebspartnern die internationale Präsenz in 50 weiteren Ländern ab. Derzeit vertreibt SCHWARZ PHARMA vor allem Arzneimittel in den Indikationen Herz-Kreislauf, Zentrales Nervensystem und MagenDarm. Die etablierten Medikamente gehören meist zur Standardtherapie in diesen Indikationen. Da ein großer Teil dieser Produkte seit langer Zeit erfolgreich verkauft werden, besteht ein Patentschutz meist nicht mehr. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Weltwirtschaft Die Weltkonjunktur setzte im Jahr 2006 ihre dynamische Entwicklung ungeachtet höherer Ölpreise und Zinsen fort. Der Zuwachs der Weltproduktion erreichte 3,9 % und fiel damit leicht höher aus als im Vorjahr. 132 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Getragen wurde die Weltkonjunktur – trotz Zinserhöhungen diverser Zentralbanken – von immer noch günstigen monetären Rahmenbedingungen in den wichtigsten Wirtschaftsräumen. Dabei blieben die kurz- als auch langfristigen Realzinsen im historischen Vergleich weiterhin auf niedrigem Niveau, obwohl die Geldpolitik in den Vereinigten Staaten mit dem Überschreiten des Zinsniveaus von 5 % ihre expansive Ausrichtung verloren haben dürfte. Im EuroRaum dagegen signalisierten die Zinserhöhungen nach dem expansiven Kurs der vergangenen Jahre den Weg zur neutralen Geldpolitik. Lediglich in Japan kann trotz einer moderaten Leitzinsanhebung auf 0,25 % weiterhin von einer expansiven Geldpolitik gesprochen werden. Von diesen günstigen Finanzierungsbedingungen konnten die Immobilienmärkte in vielen Ländern profitieren. Sowohl die zusätzlichen Wohnungsbauinvestitionen als auch der aus den Wertsteigerungen der Immobilien resultierende Vermögenseffekt trugen wesentlich zur Konjunkturbelebung bei. Eine positive Entwicklung konnte auch auf den Arbeitsmärkten der großen Wirtschaftsräume beobachtet werden. Die Beschäftigung weitete sich kräftig aus und die Arbeitslosenquoten verringerten sich gegenüber dem Vorjahr in den Vereinigten Staaten, im Euro-Raum und in Japan. Trotzdem in Europa und Japan die Löhne nicht signifikant gestiegen sind, konnte die insgesamt höhere Beschäftigung stützend auf den Konsum und die Konjunktur wirken. Dämpfende Effekte für die Weltwirtschaft gingen erneut vom Ölpreis aus, der im Jahresverlauf mehrfach neue Höchstnotierungen verzeichnete. Diese Entwicklung war hauptsächlich auf die weiterhin starke Nachfrage aus Asien und den Vereinigten Staaten zurückzuführen. Zudem war infolge des erneuten Preisschubs bei den Energieträgern weltweit ein Anstieg der Inflationsraten festzustellen. Die steigenden Rohölpreise sind unter anderem dafür verantwortlich, dass sich die globalen Ungleichgewichte in den Leistungsbilanzen weiter verstärkten. Insbesondere das nochmals gestiegene US-Leistungsbilanzdefizit stellt weiterhin ein Risiko für die weltwirtschaftliche Entwicklung dar, da eine abrupte Anpassung zu Turbulenzen auf den Devisenmärkten führen und einen konjunkturellen Einbruch nach sich ziehen könnte. Deutschland Der Wirtschaftsraum Deutschland erlebte in 2006 einen konjunkturellen Aufschwung. Der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 2,4 % lag in diesem Jahr so hoch wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Der Aufschwung hatte allerdings seine Ursachen nicht nur in der Ausweitung der Exporte wie in Vorjahren, sondern auch die inländische Nachfrage stieg stark an. Insbesondere Bauinvestitionen leisteten seit 1999 erstmals wieder einen positiven Beitrag zum Anstieg des Bruttoinlandsproduktes. Der Aufschwung erreichte in diesem Jahr auch den Arbeitsmarkt. Der deutliche Zuwachs der Beschäftigung übertrug sich jedoch nicht ganz auf das private Konsumverhalten, welches nur sehr moderat zunahm. Der konjunkturelle Aufschwung war allerdings auch von einer Reihe von Sondereffekten geprägt. So stand das Jahr 2006 schon im Schatten der geplanten Umsatzsteuererhöhung in 2007. Vorzieheffekte bei dem Kauf von langlebigen Gebrauchsgütern und vorgezogene Aktivitäten im Wohnungsbau wirkten sich positiv auf die wirtschaftliche Lage in Deutschland aus. Branchenentwicklung Der Pharmamarkt gehört auch weiterhin zu den Wachstumsmärkten der Welt. Innovative Produkte und die demographische Bevölkerungsentwicklung werden ihren Beitrag dazu auch in Zukunft leisten. Allerdings wird die Wachstumsdynamik u.a. durch steigende Belastungen der Gesundheitssysteme, staatlich vorgeschriebene Kostensenkungsmaßnahmen und die Mehrverordnung von Generika gedämpft. Dies wird in 2006 noch dadurch verstärkt, dass in den vergangenen Jahren noch nie so viele Patente mit so hoher Umsatzstärke wie in diesem Jahr ausgelaufen sind. Der Konkurrenzkampf der Marktteilnehmer steigt. Gleichsam erhöht sich der Druck auf die Wettbewerbsfähigkeit der Pharma-Standorte. Die Konzerne haben in 2006 auf den Druck mit diversen Zusammenschlüssen reagiert, wofür der Verkauf von Altana Pharma, der Kauf von Serono durch Merck, der Kauf von Schering durch Bayer und letztendlich auch die Übernahme von SCHWARZ KONZERNLAGEBERICHT 133 PHARMA durch das belgische Pharmaunternehmen UCB spricht. Besonders mittelgroße Arzneimittelhersteller wollen mit Zukäufen zu den übermächtigen US-Konzernen aufschließen. Die Investitionen im Biotechsektor haben bei großen Pharmakonzernen in diesem Jahr erheblich zugenommen. In der Vergangenheit standen noch Partnerschaften und Lizenzverträge mit kleinen Biotechunternehmen im Vordergrund. Nun ist die Bereitschaft vorhanden diese Firmen auch komplett zu übernehmen, um so den Bedarf an neuen Produkten und Technologien zu erfüllen. Gesundheitspolitische Rahmenbedingungen Wie bereits im Vorjahr setzte sich die weltweite Tendenz zunehmender Eingriffe der nationalen Gesetzgeber in die staatlichen Gesundheitssysteme auch in diesem Jahr fort. Zudem wirkt sich der generische Wettbewerb belastend auf den Markt aus. Dies hat abermals zu negativen Auswirkungen auf die Margen wichtiger Umsatzträger insbesondere in Europa geführt. Besonders betroffen waren in diesem Jahr die Länder Spanien, Italien und Großbritannien. Auch in Deutschland hat die unverändert angespannte finanzielle Situation der gesetzlichen Krankenkassen die Bundesregierung dazu veranlasst, weitere Maßnahmen gegen den Anstieg der Gesamtausgaben für Arzneimittel einzuleiten. 134 GESCHÄFTSBERICHT 2006 III. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist die Entwicklung der Ertragslage der SCHWARZ PHARMA Gruppe der vergangenen zwei Jahre dargestellt. Umsatzerlöse Im Geschäftsjahr 2006 erzielte die SCHWARZ PHARMA Gruppe einen Umsatz von 1.000,4 Mio. €, das sind +1,0 % gegenüber dem Jahr 2005. Im Vorjahr war ein Umsatzzuwachs um +4,6% auf 990,6 Mio. € zu verzeichnen. Wechselkursveränderungen wirkten sich in 2006 mit –3,7 Mio. € umsatzmindernd und in 2005 mit +3,7 Mio. € umsatzerhöhend aus. Wechselkursbereinigt ist der Konzernumsatz im Berichtsjahr um +1,4 % auf 1.004,1 Mio. € angestiegen (anstatt einer effektiven Steigerung von 1,0 %). Im internationalen Geschäft stieg der Umsatz um +1,7% auf 771,0 Mio. € (2005:758,3 Mio. €). Der internationale Anteil am Gruppenumsatz machte 2006 77,1 % aus (2005: 76,6 %). Hiervon entfielen 58,4 % auf die USA (2005: 57,1 %), 36,7% auf Europa (2005: 38,3 %) und 4,9 % auf Asien (2005: 4,6 %). USA Der Umsatz in den USA stieg im Berichtsjahr um 3,9% auf 450,3 Mio. € (2005: 433,2 Mio. €), währungsbereinigt hat er sich um 5,1 % auf 455,1 Mio. € erhöht. Das Omeprazol-Generikum liegt mit einem Umsatz von 191,4 Mio. € (240,3 Mio. USD) leicht über dem Vorjahresniveau (184,2 Mio. €). Der erwartete Rückgang des Umsatzes mit dem Magen-Darm-Produkt Glycolax (Polyethylen Glykol) um 7,5 Mio. € auf 44,6 Mio. € aufgrund des Markteintritts mehrerer Konkurrenten konnte durch die sehr gute Entwicklung anderer „Specialty Pharma“ Produkte teilweise kompensiert werden. Insbesondere hat sich der Umsatz von Niravam und Parcopa auf 13,5 Mio. € bzw. 6,1 Mio. € mehr als verdoppelt. Glycolax, Niravam und Parcopa wurden 2004 bzw. 2005 als „Specialty Pharma“ Produkte auf dem USMarkt eingeführt, die durch ihre besondere, innovative Formulierung und Darreichung, z.B. in Form einer Schmelztablette, dem Patienten einen Zusatznutzen bieten. Darüber hinaus trägt die Colyte ProduktFamilie mit einem Umsatzanstieg von 25,4 % auf 18,4 Mio. € positiv zur Geschäftsentwicklung bei. Nachdem Teva den Vertrieb seines Moexipril-Generikums im Herbst 2004 eingestellt hatte, führte der damit verbundene Lageraufbau bei den Großhändlern zu positiven Effekten im Vorjahr. Der Umsatz von Univasc (Moexipril) sank im Berichtsjahr auf 26,3 Mio. € nach 27,9 Mio. € in 2005. Weitere Hauptumsatzträger waren Herz-KreislaufProdukte wie der Kalzium-Antagonist Verelan PM (Verapamil HCL) mit 43,6 Mio. € (+3,8%), das Kombinationspräparat Uniretic (Moexipril/HCTZ) mit 22,5 Mio. € (+10,0 %), sowie Procto, ein Präparat gegen Dermatosen mit 16,6 Mio. € (+37,7 %). Deutschland Die deutschen Vertriebsgesellschaften erwirtschafteten im Berichtsjahr 2006 einen Umsatz von 216,1 Mio. € nach 221,1 Mio. € im Vorjahr. Staatlich verordnete Preissenkungen von insgesamt 28,5% auf das Magen-Darm-Präparat Rifun (Pantoprazol), welches imVorjahr das umsatzstärkste Produkt im Portfolio der deutschen Vertriebsgesellschaft war, führten zu Umsatzrückgängen von 12,2 Mio. € auf 39,9 Mio. €. Die Konzentration innerhalb des Produktsortimentes in Deutschland auf innovative, patentgeschützte Arzneimittel erweist sich trotzdem als Weg in die richtige Richtung. So wuchsen in einem schwierigen Marktumfeld weiterhin die aktiv beworbenen und patentgeschützten Medikamente, was die Marketingstärke des Unternehmens unter Beweis stellt. Umsatzstärkstes Produkt in Deutschland ist das AntiAsthmatikum Atmadisc (Salmeterolxinafoat) mit einem Umsatzvolumen von 47,1 Mio. € (+6,2 %). Auf Platz drei der Top-Produkte folgt das Bluthochdruckmedikament Provas (Valsartan) mit 37,3 Mio. € (+5,9 %). Weitere führende Produkte der deutschen Vertriebsgesellschaft sind Prostavasin (Alprostadil) zur Behandlung peripherer arterieller Verschlusskrankheit sowie das Eisenpräparat Ferro Sanol mit 24,2 Mio. € (–2,8 %) bzw. 15,0 Mio. € (+7,6 %). KONZERNLAGEBERICHT 135 Die Markteinführung des Parkinson Pflasters Neupro (Rotigotin Transdermales System) hat die Erwartungen deutlich übertroffen und hat bereits einen Umsatzbeitrag von 7,2 Mio. € geleistet. Frankreich In Frankreich erhöhte sich der Umsatz um 2,4 % auf 59,0 Mio. €.Vor allem die weiterhin positive Entwicklung des Magen-Darm-Präparats Vogalene (Metopimazin) mit +17,9 % auf 12,3 Mio. €, sowie von Edex (Alprostadil) zur Behandlung der erektilen Dysfunktion mit +10,1 % auf 11,8 Mio. € haben zum Umsatzanstieg beigetragen. Hauptumsatzträger ist nach wie vor das Migräne Präparat Seglor (Dehydroergotamin), das mit 12,4 Mio. € leicht unter dem Umsatzniveau des Vorjahres liegt (–2,2 %). Zu den weiteren Top-Produkten zählt das Bluthochdruckmedikament Kerlone (Betaxolol) mit 9,1 Mio. € (–2,3 %). Italien Der Umsatz in Italien lag mit 47,9 Mio. € (–9,5 %) deutlich unter Vorjahresniveau. Hauptursache ist die Veräußerung von Folina im Vorjahr, da diese Umsatzbeiträge im Berichtsjahr nicht anfallen. Das weitere Portfolio von SCHWARZ PHARMA Italien zeigt eine uneinheitliche Geschäftsentwicklung. Der Umsatzanstieg des Herz-Kreislauf-Präparats Clivarina (Reviparin Natrium) von 6,4 % auf 12,7 Mio. € wird durch Umsatzrückgänge bei Deponit (Glyceroltrinitrat), einem Wirkstoff-Pflaster zur Behandlung der Angina Pectoris, und bei Lorans, einem Medikament zur Behandlung von Angstzuständen, überkompensiert. 136 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Deponit und Lorans verzeichneten Umsätze von 12,6 Mio. € (–9,1 %) bzw. 4,5 Mio. € (–10,7 %). Spanien In Spanien erzielte SCHWARZ PHARMA einen Umsatz von 27,4 Mio. € nach 31,6 Mio. € in 2005, was einem Rückgang von 13,3 % entspricht. Der spanische Markt ist weiterhin geprägt von staatlich verordneten Preissenkungen sowie intensivem generischen Wettbewerb. Umsatzstärkstes Produkt ist wie in 2005 das Anti-Hypertonikum Miten/ Miten Plus (Valsartan) mit 8,3 Mio. € (–0,1%), gefolgt von dem Wirkstoff-Pflaster Cordiplast (Glyceroltrinitrat) mit 4,6 Mio. € (–8,2 %). Auf Rang drei platzierte sich Ferro, ein Präparat gegen Eisenmangel, mit 3,4 Mio. € (+33,6 %). Großbritannien Der Umsatz in Großbritannien sank um 13,8 % auf 24,5 Mio. € bzw. um 14,1 % auf 16,7 Mio. GBP. Der Rückgang ist im Wesentlichen bedingt durch generische Konkurrenz zu den Hauptumsatzträgern und Probleme eines Lieferanten bei der Herstellung eines kleineren Produktes. Umsatzstärkstes Produkt ist weiterhin das Schmerzpräparat Tylex (Paracetamol, Codein) mit 8,0 Mio. € (–15,9 %) vor Dioctyl (Docusate Sodium), einem Magen-Darm-Medikament mit 5,8 Mio. € (–4,7%). Das drittstärkste Produkt in Großbritannien, Elantan (Isosorbidmononitrat) zur Behandlung der Angina Pectoris, verzeichnete einen Umsatzrückgang auf 4,6 Mio. € (–14,0 %). Die Markteinführung von Neupro (Rotigotin Transdermales System) entsprach den Erwartungen. Polen In Polen stieg der Umsatz um 10,1 % auf 27,9 Mio. €. Positive Wechselkurseffekte tragen zu dieser positiven Entwicklung bei. Die Mehrzahl der Produkte der polnischen Vertriebsgesellschaft ist weiterhin generischem Wettbewerb ausgesetzt, so dass die Umsätze der Hauptumsatzträger rückläufig sind. Das umsatzstärkste Produkt ist mit 8,0 Mio. € (–8,0 %) das etablierte Herz-Kreislauf-Produkt Effox (Isorbidmononitrat) gefolgt von Cardin (Simvastatin), einem Präparat zur Behandlung koronarer Herzkrankheiten mit 5,9 Mio. € (–1,7 %). Diese Umsatzrückgänge werden durch das in 2005 neu eingeführte Blutdruck-Medikament Ipres (1,8 Mio. €) mehr als vollständig ausgeglichen. Übriges Europa und Lizenzgeschäft Zum Beginn des Geschäftsjahres 2006 wurde eine neue Organisationsstruktur „Übriges Europa“ implementiert, die die Vertriebseinheiten in Österreich, der Schweiz und in den skandinavischen und in den BeNeLux Ländern umfasst. Darüber hinaus ist der Bereich „Osteuropa“, der die osteuropäischen Länder umfasst, in denen SCHWARZ PHARMA mit eigenen Repräsentanzen – nicht jedoch mit eigenen rechtlich selbstständigen Tochtergesellschaften – vertreten ist (Tschechische Republik, Slowakei, Bulgarien) ebenfalls dieser organisatorischen Einheit zugeordnet. Die Umsätze im Bereich „Übriges Europa“ liegen mit 17,3 Mio. € (+23,8 %) deutlich über dem Vorjahr. Das Lizenzgeschäft mit anderen Ländern der Welt („Rest of the world“) ging um 8,8 % auf 42,2 Mio. € zurück. In einigen Ländern wurden bestehende Lizenzvereinbarungen mit Vertriebspartnern beendet und der Vertrieb nun von SCHWARZ PHARMA eigenen Tochtergesellschaften übernommen (z.B. Skandinavien). Umsatzstärkste Produkte waren Elantan (Isorbidmononitrat) mit 13,7 Mio. € (+9,3 %), Ferro (Eisen) mit 11,2 Mio. € (+34,4 %) und Deponit (Glyceroltrinitrat) mit 11,1 Mio. € (–13,5 %). Gemeinschaft unabhängiger Staaten Durch Repräsentanzen in Moskau, Kiew und Almaty werden die Märkte in Russland, Weißrussland, Armenien, Georgien, Aserbaidschan, Ukraine, Moldawien, Kasachstan und Usbekistan abgedeckt. In dieser Region konnte mit 33,7 Mio. € (+9,8 %) weiterhin eine positive Umsatzentwicklung verzeichnet werden. Eine im Vorjahr etablierte Gesundheitsreform in Russland führte zu deutlichen Umsatzsteigerungen in 2005, da Großhändler und Apotheken von der Regierung angehalten waren, ihre Bestände bestimmter Produktgruppen, zu denen auch SCHWARZ PHARMA Produkte zählten, zu erhöhen. Dieser Trend konnte auch im Berichtsjahr 2006 fortgeführt werden. Isoket (Isorbiddinitrat) zur Behandlung der koronaren Herzkrankheit war mit 18,9 Mio. € das mit Abstand stärkste Produkt dieses Bereiches. KONZERNLAGEBERICHT 137 Produktionsgeschäft Das Volumen des europäischen Lohnherstellungsgeschäftes mit Dritten stieg um 14,2 % auf 16,5 Mio. €. Asien Die positive Entwicklung der vergangenen Geschäftsjahre im asiatischen Raum konnte auch in 2006 fortgesetzt werden. SCHWARZ PHARMA erzielte im Berichtsjahr ein Umsatzplus von 7,3 % auf 37,5 Mio. €. Zum Umsatz trugen im Wesent- Europa (davon Deutschland) USA Asien GESAMT 138 GESCHÄFTSBERICHT 2006 lichen Isoket (Isorbiddinitrat) mit 11,1 Mio. € (+20,7 %) und Elantan (Isorbidmononitrat) mit 6,3 Mio. € (+5,5 %) bei. SCHWARZ PHARMA ist in Asien in folgenden Ländern präsent: China mit Hongkong und Macao, Philippinen, Korea, Taiwan, Indonesien, Thailand, Singapur und Malaysia. Somit verteilt sich der Umsatz 2006 auf folgende Regionen: Umsatz 512,6 Mio. € 229,3 Mio. € 450,3 Mio. € 37,5 Mio. € 1.000,4 Mio. € Δ gegenüber Vorjahr – 1,9 % – 1,3 % + 3,9 % + 7,3 % + 1,0 % Anteil am Gesamtumsatz 51,2 % 22,9 % 45,0 % 3,8 % 100,0 % Im Jahr 2006 erzielten die 25 umsatzstärksten Produkte 84 % (2005: 83 %) des Gesamtumsatzes der SCHWARZ PHARMA Gruppe. Umsatzstärkstes Produkt ist weiterhin das seit Dezember 2002 auf dem US-Markt vertriebene Generikum Omeprazol (Magen-Darm-Präparat) mit einem Umsatz von 191,4 Mio. € (2005: 184,2 Mio. €). Aufgrund der positiven Umsatzentwicklung in Osteuropa etabliert sich Isoket (Isorbiddinitrat) mit 50,1 Mio. € als zweitstärkstes Produkt. Es folgen das AntiAsthmatikum Atmadisc (Salmeterolxinafoat) mit einer Steigerungsrate von 6,2 % und einem Umsatzvolumen von 47,1 Mio. €, sowie das Herz-KreislaufPräparat Elantan (Isorbidmononitrat) mit einem Jahresumsatz von 43,8 Mio. € (+1,2 %). Das Bluthochdruckmedikament Provas/Miten (Valsartan) (45,7 Mio. €, +4,7 %) verzeichnet seit Markteinführung einen stetigen Umsatzanstieg. –23,4 %) müssen deutliche Umsatzrückgänge aufgrund generischer Konkurrenz bzw. staatlich verordneter Preissenkungen verzeichnen. SCHWARZ PHARMA erzielte mit dem ebenfalls zur NitratGruppe gehörenden Herz-Kreislauf-Medikament Deponit (Glyceroltrinitrat-Pflaster) ein Umsatzvolumen von 33,8 Mio. € (–7,5 %). Das etablierte Medikament gegen Eisenmangel, Ferro Sanol, konnte sich im Wettbewerb weiterhin gut behaupten und 29,8 Mio. € (+19,8 %) zum Umsatz der SCHWARZ PHARMA Gruppe beitragen. Weitere führende Umsatzträger in 2006 sind nach wie vor der auf dem US-Markt vertriebene Kalziumantagonist Verelan PM (43,6 Mio. €, +3,8 %), sowie Prostavasin (Alprostadil), ein Medikament zur Behandlung peripherer arterieller Verschlusskrankheit (43,5 Mio. €;+5,6 %). Die Magen-Darm Präparate Glycolax (44,6 Mio. €, –14,5 %) und Rifun (39,9 Mio. €, KONZERNLAGEBERICHT 139 Produktion Die Ausbringung für 5 Isosorbide Mononitrat hat im Werk Shannon mit 55 Tonnen den höchsten Ausstoß seit Inbetriebnahme im Jahr 2000 erreicht. Die Produktion für Moexipril und einige andere Wirkstoffe wurde im Sommer 2006 eingestellt, um die bestehende Produktionsanlage für die Pipeline-Produkte auszubauen. Die Produktionsmenge im Werk Zwickau stieg im Vergleich zum Vorjahr, bedingt durch den Abschluss des Pharmatransfers sowie Mehrbedarfe an Nitraten und der Ferro-Produktgruppe, um ca. 45 % an. Die Mengen in Monheim liegen etwa auf Vorjahresniveau. Der Transfer der pharmazeutischen Produktion von Shannon nach Zwickau ist nun auch regulatorisch fast vollständig abgeschlossen. In allen Werken wird weiterhin an der stetigen Verbesserung der Prozesse gearbeitet. Mit nur relativ geringen Personalerhöhungen konnte ein überproportionaler Anstieg des Ausstoßes erreicht werden. Im Jahr 2006 wurde Neupro in mehreren europäischen Märkten eingeführt. Die Supply Chain zur Produkteinführung wurde aus Shannon gesteuert. Auf einer eigens für diesen Zweck angeschafften Verpackungsanlage werden die Pflaster in Monheim verpackt. 140 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Produktionsausblick 2007 Für das Jahr 2007 geht SCHWARZ PHARMA an allen Produktionsstandorten in Europa von gleich bleibenden bzw. leicht steigenden Mengen aus. Die Einführung von Neupro in weiteren europäischen Ländern und den USA wird ein wichtiger Aufgabenbestandteil, insbesondere in Shannon und Monheim, sein. Die Vorbereitungen für die Einführung weiterer Pipeline Produkte laufen auf Hochtouren. Die Schaffung notwendiger Kapazitäten ist bereits initiiert und wird noch bis Mitte des Jahres 2007 dauern. Anlagen, Ausrüstungen und Prozesse Im Sommer 2006 wurde die „Mehrzweckanlage“ in Shannon stillgelegt. Im Rahmen eines Site Developement Projektes wird das Gebäude zu einer Monoproduktanlage für Fesoterodine umgebaut. Das Gesamtprojekt beinhaltet weiterhin noch Investitionen in neue Lagerstätten, Infrastrukturmaßnahmen und Umweltschutz. Auch in Zwickau sind Maßnahmen zur Kapazitätserweiterung für Ferro und Fesoterodine sowie für das Qualitätskontrolllabor eingeleitet worden. Diese Maßnahmen sollen großteils bis Ende des 1. Quartals 2007 abgeschlossen sein. Insbesondere an den Standorten Shannon und Zwickau fanden und finden Vorbereitungen für „PreApproval Inspektionen“ der US-amerikanischen Aufsichtsbehörde FDA im Zusammenhang mit der Zulassung der Pipeline Produkte statt. Bruttoergebnis Das Bruttoergebnis betrug im Berichtszeitraum 67,4 % des Umsatzes (2005: 67,9 %). Absolut gesehen verbesserte sich das Bruttoergebnis 2006 im Vergleich zum Vorjahr um 2,0 Mio. € oder 0,3% auf 674,6 Mio. €. Die Materialeinsatzquote liegt damit ungefähr auf dem Vorjahresniveau. Vertriebskosten Die Vertriebskosten umfassen sämtliche Kosten für Verkaufsförderung, Außendienst und sonstiges Marketing. Die Vertriebskosten sind – in Prozent vom Umsatz – im Geschäftsjahr 2006 angestiegen: Nach 30,1 % im Vorjahr stiegen diese im Berichtsjahr auf 32,9 %. Im absoluten Vergleich stiegen die Vertriebskosten um 30,9 Mio. € auf 329,0 Mio. €.Vor allem in den USA erhöhten sich die Personalkosten, da neue Außendienstmitarbeiter aufgrund der Erweiterung der Neurologie/ZNS-Außendienstlinien im Laufe des Vorjahres eingestellt wurden und diese Gehälter im Berichtsjahr für volle zwölf Monate anfielen. Deutlich höhere Aufwendungen für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme in allen Tochtergesellschaften trugen ebenso zum Anstieg der Personalkosten bei. Durch den Erwerb von mehr als 50 % der SCHWARZ PHARMA Aktien durch UCB wurden alle Mitarbeiterbeteiligungsprogramme vollständig ausübbar und die fälligen Kompensationsleistungen wurden entsprechend in voller Höhe aufwandswirksam. Des Weiteren führte die Sondergratifikation an die Mitarbeiter zu erhöhten Personalkosten. In Zusammenhang mit der Einführung von Neupro (Rotigotin) bzw. dessen bevorstehender Einführung in diversen Ländern wurden Vermarktungsaktivitäten in vielen Tochtergesellschaften durchgeführt, die ebenfalls zu einem Anstieg der Vertriebskosten führten. Allgemeine Verwaltungskosten Die allgemeinen Verwaltungskosten lagen in 2006 mit 17,9 % vom Umsatz über dem Vorjahr (2005: 10,9 %). Absolut gesehen erhöhten sich die Verwaltungskosten gegenüber dem Vorjahr um 70,4 Mio. € auf 178,7 Mio. €. Ursächlich hierfür sind auch hier im Wesentlichen gestiegene Kosten für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme als Folge der erfolgreichen Übernahme durch den belgischen Biopharma Konzern UCB sowie die Sondergratifikation an die Mitarbeiter. Im Berichtsjahr wurden zudem in höherem Umfang Beratungsleistungen in Anspruch genommen. Darstellung der Grundzüge des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat Die Vorstandsvergütung setzt sich zusammen aus einem Fixbezug und einem variablen Bestandteil. Darüber hinaus partizipieren die Vorstandsmitglieder an den Mitarbeiter Aktienoptionsplänen (Executive Stock Option Program – ESOP und Stock Appreciation Rights Program 2005 – SAR 2005) des Unternehmens. Der variable Vergütungsanteil wird als erfolgsabhängiger Bonus für das jeweils vorangegangene Geschäftsjahr gewährt. Er wird bestimmt durch die Erreichung persönlicher Ziele sowie die Erreichung vorher definierter Kennziffern, wie z.B. das Konzernergebnis nach Steuern. Des Weiteren ent- KONZERNLAGEBERICHT 141 hält die Vergütung Pensionszusagen und Sachbezüge. Die Sachbezüge bestehen im Wesentlichen aus einer Unfallversicherung und aus den nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Werten für die Überlassung von Dienstfahrzeugen. Die Vorstandsverträge – mit Ausnahme der Verträge für die zum 1. Januar 2007 erstmals bestellten neuen Vorstandsmitglieder Martin Schneider und Peter Möller – enthalten eine Bestimmung, nach der ein Vorstandsmitglied für den Fall seiner Abberufung nach einem Kontrollwechsel ohne sein Verschulden das Recht erhält, sein Anstellungsverhältnis mit einer Frist von einem Monat zum Monatsende zu kündigen. Dieses Kündigungsrecht steht ihm nur in der Amtsperiode zu, in die der Kontrollwechsel fällt. Übt ein Vorstandsmitglied dieses Kündigungsrecht aus, steht ihm für den Zeitraum zwischen Beendigung des Anstellungsverhältnisses und dem nächstmöglichen ordentlichen Kündigungstermin ein Anspruch gegen die SCHWARZ PHARMA AG auf Auszahlung des Vertrages, d. h. Zahlung der Grundvergütung, einem Mittelwert der erfolgsabhängigen Prämie sowie des geldwerten Vorteils aller sonstigen anstellungsvertraglichen Vergünstigungen zu. Im Berichtsjahr wurden mit drei ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Aufhebungsvereinbarungen getroffen und in diesem Zusammenhang mit zwei Vorstandsmitgliedern Aufhebungsentgelte in Höhe von (einschließlich einer Karenzentschädigung für ein 142 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Wettbewerbsverbot in Höhe von 1.274 T €) insgesamt 3.971 T€ vereinbart. Herr Patrick Schwarz-Schütte und Herr Dr. Klaus Veitinger schieden zum 31. Dezember 2006 aus dem Vorstand aus. Herr Jürgen Baumann wird das Gremium am 30. April 2007 verlassen. Mit Wirkung zum 1. Januar 2007 wurden Herr Martin Schneider und Herr Peter Möller in den Vorstand der SCHWARZ PHARMA AG berufen. Der Vorstand besteht laut § 7 Abs. 1 der Satzung der SCHWARZ PHARMA AG aus mindestens zwei Mitgliedern. Die Zahl und die Person der Vorstandsmitglieder bestimmt gemäß § 7 Abs. 2 der Satzung der Aufsichtsrat, der auch stellvertretende Vorstandsmitglieder bestimmen kann. Der Aufsichtsrat bestimmt nach § 7 Abs. 3 ein Mitglied des Vorstands zum Vorsitzenden und kann einen stellvertretenden Vorsitzenden bestellen. Im Übrigen gelten für die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern die gesetzlichen Vorschriften, insbesondere §§ 84, 85 AktG. Für Satzungsänderungen gelten die gesetzlichen Vorschriften, insbesondere §§ 179, 181 AktG. Der Versammlungsleiter in der Hauptversammlung bestimmt laut § 22 Abs. 2 der Satzung der SCHWARZ PHARMA AG die Form und die weiteren Einzelheiten der Abstimmung über einen satzungsändernden Beschluss. Das Abstimmungsergebnis wird durch Feststellung der Ja- und Nein-Stimmen ermittelt. Die Art der Feststellung, die z. B. durch Abzug der Ja- und Nein-Stimmen und der Stimmenthaltungen von den den Stimmberechtigten insgesamt zustehenden Stimmen getroffen werden kann, wird ebenfalls von dem Versammlungsleiter angeordnet. Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung des Unternehmens geregelt und besteht aus einer Festvergütung und einem variablen Bestandteil, welcher vom Ergebnis je Aktie abhängig ist. Die Aufsichtsratsmitglieder (mit Ausnahme einiger Arbeitnehmervertreter) nehmen an den Mitarbeiter Aktienoptionsplänen und den „Stock Appreciation Rights“-Programmen nicht teil. Forschungs- und Entwicklungskosten Die Forschungs- und Entwicklungskosten gingen in 2006 deutlich um 16,9 % oder 43,9 Mio. € auf 215,1 Mio. € zurück. Damit erreichten sie einen Anteil von 21,5 % am Umsatz (2005: 26,1 %). Ursächlich hierfür war in erster Linie der im Juli 2005 erfolgte Erwerb sämtlicher zukünftiger Lizenzzahlungen im Zusammenhang mit dem Wirkstoff Rotigotin von Aderis Pharmaceuticals Inc., USA durch SCHWARZ PHARMA Ltd., Irland. Diese strategische Akquisition in Höhe von 63,3 Mio. € war in der Vorperiode in den Forschungs- und Entwicklungskosten enthalten. Ferner ist das zügige Fortschreiten der Pipelineprojekte für anhaltend hohe Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen verantwortlich. Die Personalkosten steigen auch im Forschungs- und Entwicklungs- bereich im Wesentlichen aufgrund höherer Kosten für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme als Folge der erfolgreichen Übernahme durch den belgischen Biopharma Konzern UCB sowie der Sondergratifikation an die Mitarbeiter. Nähere Informationen zu den einzelnen Forschungsprojekten sind in den nächsten Abschnitten zu finden. Die weltweiten Forschungsaktivitäten von SCHWARZ PHARMA sind in der SCHWARZ BIOSCIENCES zusammengefasst. Im Zuge des Verkaufs der exklusiven Lizenzrechte des Urologie-Projekts Fesoterodin an Pfizer im Mai 2006 fokussiert SCHWARZ PHARMA seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten nunmehr auf das Zentrale Nervensystem. Momentan befinden sich neun Entwicklungsprojekte in unterschiedlichen klinischen Testphasen. Die klinische Entwicklung bereits verlassen haben das Wirkstoffpflaster Neupro zur Behandlung der Parkinson’schen Erkrankung, das sich seit März 2006 in den ersten europäischen Ländern auf dem Markt befindet sowie der Wirkstoff Fesoterodin zur Behandlung der Blasenhyperaktivität, für den die Zulassungsunterlagen im ersten Quartal 2006 eingereicht wurden. In der letzten Phase der klinischen Entwicklung, der Phase III, befinden sich der Wirkstoff Lacosamid, den SCHWARZ PHARMA sowohl zur Behandlung des neuropathischen Schmerzes als auch der Epilepsie entwickelt, und Rotigotin zur Behandlung des Restless-Legs-Syndroms. Rotigotin als Nasal-Spray zur akuten Behandlung von Symptomen der Parkinson’schen Erkrankung durchläuft derzeit die zweite Phase der klini- KONZERNLAGEBERICHT 143 schen Entwicklung. Darüber hinaus testet SCHWARZ PHARMA die Wirkstoffe Rotigotin und Lacosamid in weiteren Behandlungsgebieten. Es handelt sich um Indikationen des Zentralen Nerven Systems, wie Fibromyalgie (Weichteilrheumatismus), Osteoarthritis (Gelenkarthrose) und Migräneprophylaxe. Alle Projekte kamen 2006 planmäßig voran. Neupro® (Rotigotin Transdermales System) – Parkinson’sche Erkrankung Mitte Februar 2006 hat die Europäische Zulassungsbehörde EMEA (European Medicines Evaluation Agency) die Zulassung des Wirkstoffpflasters Neupro® (Rotigotin Transdermales Pflaster) als Monotherapie zur symptomatischen Behandlung des Morbus Parkinson in Europa erteilt. Es handelt sich um das erste Projekt aus der innovativen Entwicklungspipeline, für das SCHWARZ PHARMA die Marktzulassung erhalten hat. Sie ermöglicht die Markteinführung von Neupro® in allen 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, die im März mit Deutschland und Großbritannien begann, seitdem in weiteren Ländern fortgeführt wird. Ende Februar 2006 bescheinigte die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA, dass Neupro® als Monotherapie zur Behandlung des Morbus Parkinson im frühen Stadium zulassungsfähig („approvable“) ist. Ende August des Jahres 2006 hat SCHWARZ PHARMA die erforderlichen Unterlagen bei der FDA eingereicht. 144 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Neupro® mit dem Wirkstoff Rotigotin ist ein nonergoliner Dopamin-Agonist in der Darreichungsform eines transdermalen Pflasters. Das Pflaster wird einmal täglich aufgebracht, führt dem Körper den Wirkstoff kontinuierlich über 24 Stunden über die Haut zu und ermöglicht so eine kontinuierliche Rezeptorstimulation. Internationale klinische Studien an Patienten im frühen und fortgeschrittenen Stadium der Parkinson-Krankheit haben die Wirksamkeit und Verträglichkeit gezeigt. In insgesamt mehr als 20 klinischen Studien wurden über 2.000 ParkinsonPatienten im frühen oder fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung mit Neupro® (Rotigotin transdermales Pflaster) behandelt. Rotigotin weist ein viel versprechendes Rezeptor-Profil, eine gute Steuerbarkeit und wenig Wechselwirkungspotenzial mit anderen Arzneimitteln auf. Aufgrund der Pflasterformulierung bietet das Medikament zudem eine bequeme einmal tägliche Gabe und einfache Handhabung. Die Parkinson’sche Erkrankung (Morbus Parkinson) ist eine Funktionsstörung des zentralen Nervensystems. Die etwa vier Millionen Patienten weltweit leiden an einem Mangel an Dopamin, einem Botenstoff im zentralen Nervensystem, der für die Koordinierung der Bewegungen zuständig ist. Als Folge dieses Mangels können die Betroffenen ihre Bewegungsabläufe nicht mehr zuverlässig kontrollieren. Mit Dopamin-Agonisten wird versucht, diesen Dopamin-Mangel auszugleichen. Rotigotin Transdermales System – Restless-Legs-Syndrom (RLS) Erste Ergebnisse einer doppelblinden und plazebokontrollierten Studie der Phase III mit dem Wirkstoffpflaster Rotigotin zeigen, dass Rotigotin bei Patienten mit Restless-Legs-Syndrom (RLS) zu einer klinisch relevanten und statistisch signifikanten Symptomverbesserung führt. Eine deutliche Verbesserung der Symptome gegenüber Plazebo zeigte sich bei allen getesteten Dosierungen. Erste Ergebnisse der zweiten Phase III Studie werden im ersten Quartal 2007 erwartet. Des Weiteren hat SCHWARZ PHARMA Rotigotin bei RLS auch in einer doppelblinden, plazebo-kontrollierten Schlaflabor-Studie erfolgreich getestet. Erste Ergebnisse zeigen eine deutlich statistisch signifikante und klinisch relevante Verbesserung der Symptome. „Restless-Legs-Syndrom“ (oder auch „Ekbom Syndrom“) lässt sich mit „Syndrom der unruhigen Beine“ übersetzen. Bis zu zehn Prozent der Bevölkerung erleben Symptome dieser neurologischen Erkrankung, die durch einen unangenehmen Bewegungsdrang und Kribbelgefühlen in den Beinen gekennzeichnet ist. Die Symptome treten oft in Ruhepausen, vor allem aber abends und in der Nacht auf und verhindern einen erholsamen Schlaf. RLS ist eine chronische, langsam fortschreitende Krankheit, die etwa so häufig wie Migräne oder Diabetes vorkommt. Es wird vermutet, dass die Ursache eine Störung des Nervenstoffwechsels ist. Rotigotin Nasalspray – Akute Intervention bei Parkinson’scher Erkrankung Mit der Entwicklung eines Nasalsprays will SCHWARZ PHARMA eine weitere Darreichungsform für Rotigotin zur Verfügung stellen.Werden Wirkstoffe durch die Nase appliziert und durch die Nasenschleimhaut in den Körper aufgenommen, gelangen sie in der Regel schnell und ohne weiteren Abbau durch die Leber an die entsprechenden Wirkorte. Daher ist die Verabreichung von Rotigotin als Nasalspray gut geeignet, um akut auftretende Symptome der Parkinson’schen Erkrankung schnell zu lindern. Studien der Phase IIa konnten im Herbst 2006 abgeschlossen werden. Erste Ergebnisse im Phase IIStudienprogramm zeigen, dass sich Rotigotin in der Darreichungsform eines Nasalsprays zur akuten Behandlung von Symptomen der Parkinson’schen Erkrankung eignen kann. Derzeit wird der weitere klinische Entwicklungsplan erarbeitet. Lacosamid – Epilepsie Im März 2006 präsentierte SCHWARZ PHARMA erste Ergebnisse einer Phase III Studie mit Lacosamid als Kombinationstherapie bei erwachsenen EpilepsiePatienten. Ende Oktober 2006 berichtete SCHWARZ PHARMA über die zweite Phase III Studie. Erste Ergebnisse dieses doppelblinden und plazebo-kontrollierten Studienprogramms der Phase III zeigen eine klinisch relevante und statistisch signifikante Verbesserung bei beiden Zielparametern – Reduktion epileptischer Anfälle und Ansprechrate von 50 %. Die Einreichung der Zulassungsanträge für Lacosamid KONZERNLAGEBERICHT 145 in der Indikationen Epilepsie ist für das 2. Quartal 2007 in Europa und für das vierte Quartal 2007 in den USA geplant. Epilepsie ist die Bezeichnung für eine ganze Gruppe erblicher, traumatisch oder organisch bedingter Erkrankungen. Durch eine abnorme Aktivitätssteigerung des zentralen Nervensystems kommt es zu sogenannten epileptischen Anfällen, die sich als Störung der Sensorik, der Motorik, des subjektiven Befindens oder des objektiven Verhaltens äußern. An Epilepsie sind ca. 0,5–1,0 % der Bevölkerung erkrankt. AntiEpileptika dienen der Prophylaxe epileptischer Anfälle und werden meist als Dauertherapie eingesetzt. Lacosamid – Diabetischer Neuropathischer Schmerz SCHWARZ PHARMA entwickelt den Wirkstoff Lacosamid auch zur Behandlung des durch die diabetische Neuropathie verursachten chronischen Schmerzes. Im März 2006 berichtete SCHWARZ PHARMA erste Ergebnisse aus der dritten Phase III Studie. Mit der angestrebten Tagesdosis von 400 mg Lacosamid gingen neuropathische Schmerzen klinisch relevant und mit einem guten Nebenwirkungsprofil zurück. Die Ergebnisse sind konsistent mit früheren Studienergebnissen. Erste Ergebnisse einer weiteren Phase III Studie werden bereits im ersten Quartal 2007 erwartet. Die Einreichung der Zulassungsanträge für Lacosamid in der Indikation diabetischer neuropatischer Schmerz ist für das 3. Quartal 2007 in Europa und für das vierte Quartal 2007 in den USA geplant. 146 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Neuropathischer Schmerz beruht auf einer Funktionsstörung des Nervensystems. Anders als beim „normalen“ Schmerz hat der neuropathische Schmerz keine Warnfunktion. Unter dem durch die DiabetesErkrankung verursachten chronischen Schmerz leiden etwa 11 Millionen Diabetiker. Lacosamid – Dualer Wirkmechanismus identifiziert Lacosamid repräsentiert ein Antikonvulsivum der neuesten Generation. Im November 2006 gab SCHWARZ PHARMA bekannt, dass ein neuer dualer Wirkmechanismus für den Wirkstoff Lacosamid identifiziert werden konnte. Die in präklinischen Studien ermittelten Ergebnisse weisen daraufhin, dass Lacosamid eine höhere Wirksamkeit bei geringeren Nebenwirkungen bieten, in den Verlauf der Krankheit eingreifen und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder gar stoppen könnte. Der neuartige Wirkmechanismus ist sowohl für Epilepsie als auch für den neuropathischen Schmerz relevant und wird auch Teil der Zulassungsunterlagen sein. Rotigotin und Lacosamid – neue Indikationen SCHWARZ PHARMA testet die Wirkstoffe Rotigotin und Lacosamid in weiteren Behandlungsgebieten. Es handelt sich um Indikationen des Zentralen Nerven Systems, wie Fibromyalgie (Weichteilrheumatismus), Osteoarthritis (Gelenkarthrose) und Migräneprophylaxe. Im Oktober startete die erste der geplanten Phase IIa Studien mit dem Wirkstoff Lacosamid in der Indikation Fibromyalgie. Erste Ergebnisse dieser doppelblinden und plazebo-kontrollierten Studie werden im ersten Quartal 2008 erwartet. Fesoterodin – Blasenhyperaktivität/ Harninkontinenz Nach erfolgreichem Abschluss des Studienprogramms hat SCHWARZ PHARMA im März 2006 die Zulassungsanträge für Fesoterodin zur Behandlung der Blasenhyperaktivität in Europa und USA gestellt. Im April verkündete SCHWARZ PHARMA den Abschluss einer Vereinbarung mit Pfizer. Im Rahmen des Vertrags gewährt SCHWARZ PHARMA Pfizer weltweite exklusive Lizenzrechte an Fesoterodin. Im Gegenzug erhielt SCHWARZ PHARMA im Juni 2006 eine Zahlung in Höhe von 100 Mio. US$ (79,5 Mio. €) und erhält weitere Meilensteinzahlungen von bis zu 110 Mio. US$, unter anderem bei Zulassung des Wirkstoffs in USA und Europa.Von diesen Meilensteinzahlungen wurden bereits 10,3 Mio. € in 2006 berücksichtigt. Die laufenden Entwicklungskosten bis zur Zulassung werden von Pfizer erstattet. Sobald Fesoterodin in den Markt eingeführt ist, erhält SCHWARZ PHARMA Lizenzzahlungen auf den Umsatz von Fesoterodin und Pfizer’s Anti-Muscarinikum Detrol® (Tolterodin). Mit der Vereinbarung wurden auch alle Rechtsstreitigkeiten bezüglich Fesoterodin beigelegt. Das Antimuskarinikum Fesoterodin ist ein neuer Wirkstoff, der von SCHWARZ PHARMA entwickelt wurde. Die Symptome der Blasenhyperaktivität sind vor allem ständige Blasenentleerungen sowie Harndrang, der mit Inkontinenzepisoden (Einnässen) ver- bunden sein kann. Ungefähr 10 % der Bevölkerung im Alter von über 40 Jahren sind von dieser Erkrankung betroffen, überwiegend Frauen. Zur Behandlung dieser Symptome werden in der Regel Antimuskarinika eingesetzt, zu denen auch der von SCHWARZ PHARMA entwickelte neue Wirkstoff Fesoterodin gehört. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte verringerten sich im Berichtsjahr 2006 leicht um 0,2 Mio. € gegenüber dem Vorjahr. Der Rückgang der Abschreibungen ist auf das Auslaufen der Abschreibungsperiode von diversen kleineren immateriellen Vermögenswerten zurückzuführen. Gleichzeitig stiegen die Abschreibungen auf Software-Lizenzen und neu erworbene Rechte nur geringfügig an. Sonderabschreibung gemäß IAS 36 Bei der Durchführung der jährlichen Werthaltigkeitsüberprüfung von Produkten, die keiner regelmäßigen Abschreibung unterliegen, wurde ein Wertberichtigungsbedarf bei zwei Produktrechten einer US-amerikanischen Tochtergesellschaft identifiziert. Es wurde eine Sonderabschreibung gemäß IAS 36 in Höhe von 8,0 Mio. € vorgenommen, um den Buchwert der Produktrechte auf den beizulegenden Zeitwert anzupassen. Die deutsche Vertriebsgesellschaft stellte im Dezember 2006 den Vertrieb für ein Lizenzprodukt ein. Der mit dem Lizenzrecht verbundene Buchwert in Höhe von 3,5 Mio. € wurde vollständig abgeschrieben. Ein weiterer Wertberichtigungsbedarf ergab sich KONZERNLAGEBERICHT 147 für ein Produktrecht für den britischen Markt der SCHWARZ PHARMA AG. Aufgrund veränderter Marktbedingungen für dieses Präparat lag eine Indikation gemäß IAS 36 vor, die eine außerordentliche Werthaltigkeitsprüfung notwendig machte. Der Buchwert des Produktrechtes war nicht mehr erzielbar, so dass eine Sonderabschreibung von 0,6 Mio. € ermittelt und vorgenommen wurde. Ferner führten verschlechterte Marktbedingungen in Spanien dazu, dass zwei kleinere Produktrechte der spanischen Tochtergesellschaft wertgemindert waren und Sonderabschreibungen von 0,5 Mio. € berücksichtigt werden mussten. Im Geschäftsjahr 2005 wurden Sonderabschreibungen in Höhe von 6,1 Mio. € vorgenommen. Die Überprüfung der Werthaltigkeit der Produktrechte, welche keiner regelmäßigen Abschreibung unterliegen, hatte einen Wertberichtigungsbedarf von 5,5 Mio. € bei einer US-amerikanischen Tochtergesellschaft und bei SCHWARZ PHARMA Ltd., Irland, ergeben. Darüber hinaus wurde eine Sonderabschreibung in Höhe von 0,6 Mio. € auf ein Produktrecht der deutschen Vertriebsgesellschaft vorgenommen, da die Vertriebsvereinbarung durch den Lizenzpartner gekündigt worden war. Sonstiges Ergebnis Das sonstige Ergebnis verbesserte sich um 128,3 Mio. € auf 136,5 Mio. € in 2006 nach 8,2 Mio. € im Geschäftsjahr 2005. Im Berichtsjahr wurde das sonstige Ergebnis insbesondere durch den Erhalt von Ver- 148 GESCHÄFTSBERICHT 2006 gütungen und Meilensteinzahlungen von Pfizer Inc., New York/USA, für die Fesoterodin Lizenzrechte in Höhe von 89,8 Mio. € positiv beeinflusst. Die Vergütungen betrafen insbesondere vor dem Vertragsabschluss angefallene Forschungs- und Entwicklungskosten. Im April 2006 verkündete SCHWARZ PHARMA den Abschluss einer Vereinbarung mit Pfizer. Im Rahmen dieses Vertrages gewährt SCHWARZ PHARMA Pfizer weltweit exklusive Lizenzrechte an Fesoterodin und erhält im Gegenzug Abschlags-, Meilenstein- sowie Lizenzzahlungen. Im Zusammenhang mit der Übernahme der SCHWARZ PHARMA Gruppe durch UCB hat der Vorstand und Aufsichtsrat der SCHWARZ PHARMA AG in Überlegungen mit den Familienaktionären beschlossen, der Belegschaft der SCHWARZ PHARMA Gruppe eine Zusatzgratifikation zu gewähren. Zur Untersützung dieser Überlegung hat sich die SCHWARZ Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG mit Zustimmung ihrer Gesellschafter entschlossen, an die SCHWARZ PHARMA AG einen (verlorenen) Zuschuss in Höhe von 42,0 Mio. € zu leisten. Die Vereinnahmung des entsprechenden Betrages wird in dieser Position ausgewiesen. In der irischen Tochtergesellschaft werden Verluste aus Anlagenabgängen durch ein positives Wechselkursergebnis kompensiert. Des Weiteren beinhaltet diese Position letztmalig Gewinnbeteiligungen von Andrx und Genpharm an den Omeprazol-Umsätzen sowie weitere sonstige Aufwendungen und Erträge. Die wesentlichen Einflussfaktoren im Jahr 2005 waren die Veräußerung eines Produktrechtes der Tochtergesellschaft SCHWARZ PHARMA S.p.A., Italien, in Höhe von 9,0 Mio. € sowie der Erhalt einer Meilensteinzahlung von Otsuka Pharmaceuticals Ltd., Tokio/Japan, für Rotigotin in Höhe von 1,5 Mio. €. Zudem beinhaltete das „Sonstige Ergebnis“ Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, aber auch Aufwendungen aus Gewinnbeteiligungsvereinbarungen mit Genpharm und Andrx im Zusammenhang mit dem Omeprazol-Generikum. Finanzergebnis Im Geschäftsjahr 2006 hat sich das Finanzergebnis von –1,1 Mio. € im Vorjahr auf 5,8 Mio. € im laufenden Jahr verbessert. Eine positive Entwicklung des Zinsergebnisses durch die weitere Rückführung von langfristigen Bankverbindlichkeiten sowie effizientes Management des konstant hohen Bestandes an liquiden Mitteln hat zu dieser Verbesserung geführt. Das Zinsergebnis des Vorjahres enthält eine Einmalbelastung in Höhe von –1,0 Mio. €, die durch die vorzeitige Tilgung eines langfristigen Darlehens hervorgerufen wurde. Beteiligungsergebnis Das Beteiligungsergebnis sank im Berichtsjahr auf –8,7 Mio. € nach 0,6 Mio. € im Vorjahr. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf eine notwendige Abwertung des Beteiligungsbuchwertes der Lipocine Inc., USA, in Höhe von 8,6 Mio. € zurückzuführen. Die Abwertung der Beteiligung beruht auf unsicheren Zukunfts- aussichten der Forschungskooperation mit dieser Gesellschaft, so dass eine außerplanmäßige Abschreibung auf die Anteile notwendig wurde. Der im Jahr 2005 ausgewiesene Beteiligungsertrag steht in Zusammenhang mit der Abwicklung der HOYERMADAUS GmbH & Co. KG und reflektiert im Wesentlichen den in der Aufhebungsvereinbarung vorgesehenen Kapitalausgleichsanspruch der SCHWARZ PHARMA Deutschland GmbH. Darüber hinaus waren Dividendenerträge von nicht in den Konsolidierungskreis einbezogenen Tochtergesellschaften in beiden Jahren enthalten. Ertragsteuern Die Ertragsteuern konnten im Berichtsjahr 2006 um 2,5 Mio. € auf 33,5 Mio. € gesenkt werden. Dies entspricht einer effektiven Steuerquote von 71,9 %. Wesentlicher Grund für diese weiterhin hohe Steuerbelastung ist die Tatsache, dass die SCHWARZ PHARMA Gruppe im Berichts- wie auch im Vorjahr Gewinne in Ländern mit hohen Steuersätzen, Verluste dagegen in Ländern mit vergleichsweise niedrigen Steuersätzen erzielte. Einen positiven Effekt auf die Steuerquote hatte eine Veränderung der Steuergesetzgebung in Deutschland. Der Gesetzgeber gewährt einen vorbehaltlosen Auszahlungsanspruch auf Körperschaftsteuerguthaben innerhalb der nächsten 10 Jahre. Da dieser Anspruch mit Ablauf des 31. Dezember 2006 entstanden ist, konnten die bestehenden Körperschaftsteuerguthaben als Steuerertrag in Höhe von 23,1 Mio. € (diskontiert) realisiert werden. KONZERNLAGEBERICHT 149 Der Ertragsteueraufwand lag imVorjahr bei 36,0 Mio. €. Trotz des negativen Vorsteuerergebnisses in Höhe von 17,5 Mio. € war eine deutliche Belastung durch Ertragsteuern gegeben. Wesentlicher Grund für diesen negativen Effekt war die Tatsache, dass die SCHWARZ PHARMA Gruppe im Berichts- wie auch im Vorjahr Gewinne in Ländern mit hohen Steuersätzen, Verluste dagegen in Ländern mit vergleichsweise niedrigen Steuersätzen erzielte. Darüber hinaus fielen im Geschäftsjahr 2005 überproportional hohe nicht abzugsfähige Aufwendungen sowie negative periodenfremde Effekte an. Konzernergebnis Das Konzernergebnis stieg im Jahr 2006 um 66,4 Mio. € auf 12,4 Mio. €. Bereinigt um die Effekte aus der Veräußerung der Fesoterodin-Lizenzrechte an Pfizer in 2006, sowie aus dem Erwerb sämtlicher zukünftiger Lizenzzahlungen im Zusammenhang mit dem Wirkstoff Rotigotin von Aderis Pharmaceuticals Inc., USA, im Vorjahr hätte das Konzernergebnis –48,0 Mio. € bzw. 4,3 Mio. € in 2005 betragen. Das Konzernergebnis ist im Berichtsjahr durch weitere Sondereffekte in Zusammenhang mit der Übernahme durch die belgische UCB-Gruppe geprägt. 150 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Wechselkurseffekte wirkten sich im Berichtsjahr 2006 mit 0,7 Mio. € ergebnismindernd auf das Konzernergebnis aus. Im Vorjahr ist das Ergebnis mit 0,2 Mio. € durch Wechselkurse positiv beeinflusst. Wechselkursbereinigt ergibt sich somit im Geschäftsjahr 2006 eine Steigerung des Konzernergebnisses von 67,1 Mio. €. Das Ergebnis vor Steuern wurde in 2006 und 2005 durch folgende Vorgänge beeinflusst: 2006 • Veräußerung der Fesoterodin Lizenzrechte an Pfizer und Erhalt von Abschlags- und Meilensteinzahlungen von Pfizer in Höhe von 89,8 Mio. € • Gestiegene Personalkosten für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme als Folge der Übernahme der SCHWARZ PHARMA Gruppe durch den belgischen Biopharma Konzern UCB • Abwertung des Beteiligungsbuchwertes Lipocine in Höhe von 8,6 Mio. € • Markteinführung von Neupro in den ersten europäischen Ländern 2005 • Erwerb sämtlicher zukünftiger Lizenzzahlungen im Zusammenhang mit dem Wirkstoff Rotigotin von Aderis Pharmaceuticals Inc., USA, in Höhe von 63,3 Mio. € • Ertrag aus der Veräußerung des Produktrechtes Folina in Italien 9,0 Mio. € • Erfolgreiche Vermarktung von Glycolax in den USA IV. Ausblick 2007 (Prognosebericht) Auf dem Weg innovative Medikamente auf dem Gebiet der Neurologie zu entwickeln und zu vermarkten, hat SCHWARZ PHARMA 2006 entscheidende Schritte getan. Seit dem Frühjahr 2006 führt die Gesellschaft das Parkinson-Pflaster Neupro® in den europäischen Märkten ein. 2007 sollen wichtige weitere Schritte folgen: Im ersten Halbjahr 2007 wird die Zulassung des Parkinson-Pflasters Neupro® für das frühe Stadium der Erkrankung in den USA erwartet. Direkt anschließend an die Zulassung soll das Parkinson-Pflaster in den USA eingeführt werden. Bereits zum Jahresanfang hat SCHWARZ PHARMA die Zulassung des Parkinson-Pflasters Neupro® in Europa auch zur symptomatischen Behandlung in Kombinationstherapie mit Levodopa bei Patienten im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung erhalten. Ein Zulassungsantrag auf diese Indikationserweiterung in USA wird im ersten Halbjahr 2007 folgen. Damit hat SCHWARZ PHARMA die Chance, das ParkinsonPflaster mittelfristig nicht nur in Europa sondern auch in den USA zu vertreiben. Innovative Medikamente, die SCHWARZ PHARMA zur Behandlung des diabetischen neuropathischen Schmerzes, der Epilepsie und des Restless-Legs-Syndroms entwickeln und später vermarkten will, sollen 2007 einen bedeutenden Schritt hin zum Patienten machen. Zulassungsunterlagen für Lacosamid zur Behandlung der Epilepsie und die Unterlagen für Lacosamid zur Behandlung des diabetischen neuropathi- schen Schmerzes werden im Laufe des Jahres 2007 bei den zuständigen Behörden in USA und Europa eingereicht. Nachdem über Rotigotine zur Behandlung des Restless-Legs-Syndroms Anfang des Jahres positive Ergebnisse der letzten klinischen Studie berichtet werden konnten, sollen die Zulassungsanträge auch für diese Indikation bei den US-amerikanischen und den europäischen Behörden noch im Jahr 2007 eingereicht werden. Dies ermöglicht SCHWARZ PHARMA Chancen auf deutliche Umsatzzuwächse aus diesen innovativen Produkten und kann so durch Generikakonkurrenz wegfallende Umsätze zumindest teilweise kompensieren. Dieses Umsatzpotenzial könnte durch das Eingehen von Partnerschaften, z. B. in Vermarktung und Vertrieb der innovativen Produkte, gesichert oder gar ausgeweitet werden. Mit unverminderter Stärke und Energie wird SCHWARZ PHARMA die weitere Entwicklung und die Vermarktung der Produkte voranbringen, denn mit ihnen sind deutliche Wachstumschancen verbunden. Wie für jedes forschende Pharmaunternehmen gibt es dennoch auch Unsicherheiten über die zukünftige Marktzulassung und die erfolgreiche Markteinführung der neuen potenziellen Medikamente. Diese können die Geschäftsentwicklung der SCHWARZ PHARMA Gruppe in den kommenden Jahren wesentlich beeinflussen. SCHWARZ PHARMA hat durch eine erfolgreiche Strategieumsetzung die Chance, künftig deutlich KONZERNLAGEBERICHT 151 stärker am Wachstum des Weltpharmamarktes zu partizipieren. Gemeinsam mit der belgischen UCBGruppe kann SCHWARZ PHARMA die Möglichkeiten, die sich im Pharmamarkt bieten, besser nutzen als allein. Vorstand und Aufsichtsrat sind 2006 im Rahmen einer umfassenden Analyse zu dem Schluss gekommen, dass SCHWARZ PHARMA ohne einen starken Partner an der Seite zu klein wäre, um im immer schärferen Wettbewerb zu bestehen. Im gerade begonnenen Geschäftsjahr 2007 können innovative Medikamente, wie z. B. das Parkinsonpflaster Neupro®, Umsatzrückgänge insbesondere infolge durch Patentablauf bei führenden US-Produkten aber auch der staatlichen Preiseingriffe in Europa nicht ausgleichen. Zudem kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Kontrollerwerb zum Abgang von Produkten führen kann. Ein Vertriebspartner der deutschen Tochtergesellschaft hat zwei Vertriebsvereinbarungen aufgrund des Kontrollwechsels gekündigt. Die Vertriebstochter hat die Kündigungen zurückgewiesen. Die Unternehmen befinden sich in Gesprächen über eine einvernehmliche Lösung. Sollte die Kooperation dennoch nicht fortgesetzt werden können, wird der Umsatz dieser Produkte der Gesellschaft in 2007 fehlen und die organisatorische Aufstellung müsste überprüft werden. SCHWARZ PHARMA geht daher von einem Umsatzvolumen in der Größenordnung von 800 bis zu 850 Mio. € aus. 152 GESCHÄFTSBERICHT 2006 2007 stehen neben der Markeinführung von Neupro® die Fertigstellung umfangreicher Zulassungsunterlagen für insgesamt drei Indikationen sowie die Weiterentwicklung der Entwicklungsprojekte im Vordergrund. Gleichzeitig muss SCHWARZ PHARMA jedoch den erwarteten Umsatzrückgängen mit Restrukturierungsmaßnahmen, insbesondere in den USA, begegnen.Trotz der hiermit verbundenen hohen Aufwendungen strebt die Gesellschaft wieder ein positives Jahresergebnis an. Diese Planung beinhaltet auch Erträge aus Produktverkäufen, anderen Desinvestitionen oder Partnerschaften zu Produkten aus der klinischen Entwicklung. In diesen Ausblick nicht einbezogen sind mögliche Kosten und Aufwendungen, die im Zusammenhang mit weitergehenden Integrationsmaßnahmen mit der UCB-Gruppe stehen. In den darauf folgenden Jahren will die SCHWARZ PHARMA Gruppe wieder zu einem nachhaltigen Gewinnausweis zurückkehren – selbstverständlich in Abhängigkeit von erfolgreichen Markteinführungen der Entwicklungsprodukte und einem stabilen wirtschaftlichen Umfeld. Für das Jahr 2007 rechnet SCHWARZ PHARMA mit signifikanten Investitionen in die Fertigungsstätte in Shannon, Irland. Den Vorbereitungen für die Einführung weiterer Pipeline Produkte wird mit Investitionen in technische Anlagen und Infrastruktur Rechnung getragen. SCHWARZ PHARMA erwartet kurzfristig keinen zusätzlichen Finanzmittelbedarf. Sollte sich jedoch aufgrund von Akquisitionen oder größeren Produktkäufen ein erhöhter Finanzbedarf ergeben, stehen dem Unternehmen neben den vorhandenen flüssigen Mitteln ausreichend Kreditlinien zur Verfügung. Der Trend staatlicher Gesundheitsreformen, welche durch Eingriffe in den pharmazeutischen Markt gekennzeichnet sind, wird sich fortsetzen. Dies wird auch zukünftig zu zunehmendem Margendruck mit entsprechender Auswirkung auf die Umsatz- und Ergebnissituation der SCHWARZ PHARMA Gruppe führen. SCHWARZ PHARMA begegnet diesen möglichen Szenarien mit kontinuierlichen Maßnahmen zur Kosteneffizienz, dem Eingehen von strategischen Partnerschaften und der Entwicklung neuer Umsatzpotenziale. V. Erläuterungen zur Konzernbilanz Die Konzernbilanz zeigt die Vermögenslage des Unternehmens zum Ende eines Geschäftsjahres im Vergleich zum Vorjahr auf. Sie liefert unter anderem Informationen für die Beurteilung der Liquidität und der Finanzmittel des Unternehmens. Die liquiden Mittel stiegen von 206,0 Mio. € zum 31. Dezember 2005 um 71,1 Mio. € auf 277,1 Mio. € per 31. Dezember 2006. Dieser deutliche Anstieg ist in erster Linie auf den Erhalt von Abschlags- und Meilensteinzahlungen aus der vertraglichen Vereinbarung mit Pfizer sowie aus den Effekten aus der Ausübung von Aktienoptionen der SCHWARZ PHARMA Mitarbeiterbeteiligungsprogramme zurückzuführen. Die Mittelabflüsse für sämtliche Investitionstätigkeiten betrugen 66,7 Mio. € im laufenden Geschäftsjahr nach 27,2 Mio. € im Vorjahr. Die Zahlung der Dividende an die Aktionäre der SCHWARZ PHARMA AG in Höhe von 9,3 Mio. € sowie die Rückzahlung von Kreditverbindlichkeiten in Höhe von 9,8 Mio. € (netto) führten zu einem weiteren Liquiditätsabfluss, während dem Unternehmen 68,0 Mio. € – im Wesentlichen – aus der Ausgabe neuer Aktien infolge der Ausübung von Aktienoptionen durch Mitarbeiter zuflossen. Währungskurseffekte wirkten sich im Berichtsjahr mit 17,0 Mio. € negativ auf die liquiden Mittel aus (2005: +21,4 Mio. €). Somit ergab sich ein Anstieg der liquiden Mittel um +34,5 %. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich zum 31. Dezember 2006 um 30,8 Mio. € auf 192,2 Mio. € (2005: 161,4 Mio. €). Dieser Anstieg zeigt sich in erster Linie bei SCHWARZ PHARMA USA (+14,8 Mio. €) aufgrund höherer Umsätze zum Ende des laufenden Geschäftsjahres sowie bei der SCHWARZ PHARMA AG (+12,1 Mio. €) durch die weiterhin positive Umsatzentwicklung in Osteuropa. Andere Gesellschaften hingegen konnten ihre Forderungen im Berichtsjahr abbauen. KONZERNLAGEBERICHT 153 Die Vorräte stiegen zum 31. Dezember 2006 um 9,6 Mio. € auf 96,9 Mio. € (2005: 87,3 Mio. €). Der Anstieg der Vorräte basiert im Wesentlichen auf den höheren Umsätzen der Laboratoires SCHWARZ PHARMA (+4,7 Mio. €) sowie höherer Bevorratung bei SCHWARZ PHARMA Manufacturing in den USA (4,2 Mio. €) aufgrund unterschiedlicher Sachverhalte. Die übrigen Forderungen und Vermögenswerte erhöhten sich im Berichtsjahr um 19,3 Mio. € auf 46,5 Mio. € (2005: 27,2 Mio. €) und ist vornehmlich aus dem Anstieg der Forderungen gegen Mitarbeiter (+ 14,6 Mio. €) zu erklären. Grund dafür sind Forderungen der SCHWARZ PHARMA AG (13,8 Mio. €) für die Versteuerung geldwerter Vorteile aus der Ausübung von Aktienoptionen durch die begünstigten Mitarbeiter. Darüber hinaus leistete die SCHWARZ PHARMA Inc., USA, Steuervorauszahlungen in Höhe von 4,9 Mio. €. Ein Rückgang der Forderungen hingegen ergab sich bei der SCHWARZ PHARMA AG als Folge der Begleichung von Außenständen für den Verkauf einer Produktlizenz (-5,7 Mio. €). Das Sachanlagevermögen stieg in 2006 um 10,0 % auf 180,7 Mio. € (2005: 164,3 Mio. €, +7,5 %). Das Investitionsvolumen lag mit 53,9 Mio. € wie im Vorjahr über den planmäßigen Abschreibungen in Höhe von 20,7 Mio. €. Wechselkurseffekte in Höhe von 5,8 Mio. € wirkten sich im Berichtsjahr hingegen wertmindernd auf das Sachanlagevermögen aus. Wie 154 GESCHÄFTSBERICHT 2006 auch im Vorjahr bezogen sich die Zugänge zum Sachanlagevermögen im Jahr 2006 überwiegend auf den Ausbau der irischen Produktionsstätte zur Herstellung der sich in der Entwicklung befindlichen Substanzen sowie auf Investitionen zur Kapazitätserweiterung der Pharmaproduktion in Deutschland. Zudem erwarb die irische Gesellschaft ein Grundstück für den Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes. Darüber hinaus wurden weltweit unterschiedliche Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen in die IT-Infrastruktur (Hardware, Drucker), in Laborausstattung und diverse Kleinmaschinen getätigt. Da die Investitionen in Sachanlagevermögen die Abschreibungen und die Anlagenabgänge (10,8 Mio. €) übersteigen, erhöhte sich das Sachanlagevermögen in Höhe von 16,4 Mio. € (2005: +11,4 Mio. €). Die immateriellen Vermögenswerte (inklusive Firmenwerte) gingen gegenüber dem 31. Dezember 2005 um 33,4 Mio. € auf 148,1 Mio. € zurück (2005: 181,5 Mio. €). Planmäßige wie auch außerplanmäßige Abschreibungen führten zu einer Verringerung der Buchwerte in Höhe von 38,9 Mio. €. Wechselkurseffekte, in erster Linie durch den US-Dollar beeinflusst, wirkten sich im Berichtsjahr mit 6,5 Mio. € negativ aus. Die Zugänge zu immateriellen Vermögenswerten betrafen im Wesentlichen die Aktivierung im Zusammenhang mit dem Erwerb von Lizenzrechten sowie den Erwerb einerVertriebslizenz durch die SCHWARZ PHARMA Deutschland GmbH. Wie auch im Vorjahr wurde in die umfangreiche Einführung von SAP Enterprise-Software bei den US-Gesellschaften und anderer Software-Lizenzen weltweit investiert. kosten (+11,9 Mio. €). Auch bei der SCHWARZ PHARMA Deutschland GmbH stiegen die latenten Steuern (+3,7 Mio. €). Die Finanzanlagen und andere Aktiva erhöhten sich im Berichtsjahr um 17,0 Mio. € auf 37,4 Mio. € (2005: 20,4 Mio. €). Dieser Anstieg resultiert vornehmlich aus der Aktivierung eines abgezinsten Körperschaftsteuerguthaben in Höhe von 23,1 Mio. € bei der SCHWARZ PHARMA AG. Diese Aktivierung erfolgt vor dem Hintergrund einer geänderten Gesetzeslage im Dezember 2006, mit der die Realisierung von Körperschaftsteuerguthaben zukünftig unabhängig von den Ausschüttungen der Gesellschaft erfolgt. Ab 2008 wird das Körperschaftsteuerguthaben ratierlich über einen Zeitraum von zehn Jahren in gleichen Jahresbeträgen an die Gesellschaft ausgezahlt. Gegenläufig verminderte die vollständige Abschreibung der Anteile an Lipocine Inc., USA, die Finanzanlagen um 8,6 Mio. €. Die latenten Steuerforderungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 4,0 Mio. € auf 96,8 Mio. € (2005: 92,8 €.). Die aktiven latenten Steuerforderungen verringerten sich im Berichtsjahr bei der SCHWARZ PHARMA AG durch den Verbrauch von Verlustvorträgen aufgrund der Erträge aus den Abschlags- und Meilensteinzahlungen von Pfizer für Fesoterodin sowie durch Teilauflösungen von latenten Steueransprüchen (–12,5 Mio. €). Bei der irischen Tochtergesellschaft hingegen erhöhten sich die latenten Steuern im Wesentlichen aufgrund der dort anfallenden hohen Forschungs- und Entwicklungs- Die gesamten Kreditverbindlichkeiten (kurz- sowie langfristige) sanken von 22,8 Mio. € zum 31. Dezember 2005 auf 12,9 Mio. € zum 31. Dezember 2006. Dieser Rückgang war auf gewöhnliche Tilgungsleistungen für Kredite hauptsächlich in Deutschland zurückzuführen. Außerdem gab es zum Jahresende 2006 eine Verschiebung zwischen der kurz- und der langfristigen Verschuldung: Da ein Kredit der SCHWARZ PHARMA AG innerhalb der nächsten 12 Monate fällig wird, wurde dieser aus den langfristigen Kreditverbindlichkeiten in die Position „Kurzfristig fälliger Anteil langfristiger Bankverbindlichkeiten“ umgegliedert. Insgesamt ermöglichte der positive Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft eine Rückführung von Bankverbindlichkeiten in Höhe von 9,9 Mio. €. Der Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 7,6 Mio. € auf 60,6 Mio. € (2005: 68,2 Mio. €) entfiel hauptsächlich auf die SCHWARZ PHARMA Produktions-GmbH (–14,2 Mio. €) sowie SCHWARZ PHARMA Gesellschaften in Großbritannien (–2,2 Mio. €) und Italien (–2,0 Mio. €). Gegenläufig entwickelten sich hingegen die Verbindlichkeiten der US-Vertriebsgesellschaft Kremers Urban Inc. (+10,9 Mio. €), die sich aufgrund von gewährten Kundenrabatten erhöhten. KONZERNLAGEBERICHT 155 Die übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich deutlich um 57,8 Mio. € auf 80,9 Mio. € (2005: 23,1 Mio. €). Ursache hierfür war insbesondere der Anstieg der Lohnsteuerverbindlichkeiten zum Jahresende (+35,9 Mio. €), wovon der größte Teil auf die SCHWARZ PHARMA AG entfiel (24,8 Mio. €). Darüber hinaus stiegen die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern (+22,6 Mio. €), im Wesentlichen für Kosten aus Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen, als Folge der erfolgreichen Übernahme durch den belgischen Biopharma Konzern UCB. Durch den Erwerb von mehr als 50 % der SCHWARZ PHARMA Aktien durch UCB wurden alle Mitarbeiterbeteiligungsprogramme vollständig ausübbar und die fälligen Kompensationsleistungen mussten in voller Höhe passiviert werden. Der Anstieg der kurzfristigen Rückstellungen um 74,0 Mio. € auf insgesamt 274,6 Mio. € (2005: 200,6 Mio. €) resultierte in erster Linie aus einer Erhöhung der Ertragsteuerrückstellungen bei den US-Gesellschaften (+37,1 Mio. €) und bei der SCHWARZ PHARMA AG (+11,8 Mio. €). Ferner erhöhten sich die sonstigen Steuerrückstellungen für das laufende Geschäftsjahr (+12,0 Mio. €), insbesondere bei der SCHWARZ PHARMA AG aufgrund der Ergebnisse sowie der Folgeeffekte der im Berichtsjahr abgeschlossenen Betriebsprüfungen. Darüber hinaus stiegen die Rückstellungen für Personalkosten (+8,2 Mio. €), ausstehende Rechnungen (+7,3 Mio. €), sonstige Rückstellungen (+3,8 Mio. €), Preisnachlässe in den USA (+1,8 Mio. €) und Lizenzrückstellungen (+0,6 Mio. €). 156 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Eine Reduzierung ergab sich hingegen bei Rückstellungen für Gerichtsverfahren und Rechtstreitigkeiten (–1,3 Mio. €). Die Abnahme der sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten um 3,0 Mio. € auf 4,3 Mio. € (2005: 7,3 Mio. €) ergab sich hauptsächlich aus den Wandlungen von Aktienoptionen der SCHWARZ PHARMA Mitarbeiterbeteiligungsprogramme. Die langfristigen Rückstellungen sanken zum 31. Dezember 2006 um 2,3 Mio. € auf 52,9 Mio. € nach 55,2 Mio. € zum Jahresende 2005. Dies ist auf eine Verringerung der langfristigen Rückstellungen für Personalkosten (–2,0 Mio. €) und sonstiger Rückstellungen (–0,3 Mio. €) zurückzuführen. Während sich das gezeichnete Kapital um 3,1 Mio. € erhöhte, stieg die Kapitalrücklage um 69,2 Mio. € an. Diese Eigenkapitalveränderungen ergeben sich einerseits aus der Bilanzierung nach IAS/IFRS, wonach Aufwand für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme über die entsprechenden Perioden in den Personalkosten zu verteilen ist und sich in gleichem Maße das Eigenkapital (Kapitalrücklage) erhöht. Andererseits führte die Wandlung von 2.372.367 Stück Aktienoptionen im Rahmen von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen zu dem wesentlichen Anstieg der Kapitalrücklage. Aufgrund von Währungskursänderungen (insbesondere des USD gegenüber dem EUR) hat sich das Eigenkapital im Berichtsjahr um 51,9 Mio. € vermindert (Fremdwährungssaldo per 31. Dezember 2006: –52,8 Mio. €), während es im Geschäftsjahr 2005 noch mit 60,9 Mio. € positiv beeinflusst war. Des Weiteren zeigt sich im Eigenkapital erstmalig eine erfolgsneutrale Rücklage für Cashflow Hedging Transaktionen in Höhe von 1,2 Mio. € als Folge der Sicherung von erwarteten Meilensteinzahlungen von Pfizer für die Fesoterodin Lizenzrechte. Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt 64.010.403,60 € (2005: 60.926.326,50 EUR). Die Anzahl der am 31. Dezember 2006 von der SCHWARZ PHARMA AG ausgegebenen nennwertlosen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,30 je Stückaktie beträgt – unter Berücksichtigung der unterjährig erfolgten Ausübungen aus den Aktienoptionsprogrammen ESOP 2000 und ESOP 2003 für Führungskräfte – 49.238.772 (2005: 46.866.405) Stück. Wesentliche Verträge der SCHWARZ PHARMA AG mit Change-of-Control-Klauseln Das Entwicklungs- und Lizenzabkommen der SCHWARZ PHARMA AG als Lizenzgeber mit Otsuka Pharmaceutical Co., Ltd. als Lizenznehmer zur Entwicklung und Vermarktung von Rotigotin auf dem japanischen Markt vom 14. November 2002 gewährt jeder Vertragspartei ein Kündigungsrecht für den Fall, dass die andere Partei von einem Dritten übernommen wird. Bei einer Ausübung des Kündigungsrechts durch den Lizenznehmer würde die Notwendigkeit bestehen, einen neuen Lizenznehmer einzuschalten oder die Entwicklung und den Vertrieb von Rotigotin auf dem japanischen Markt über eine eigene Organisation durchzuführen. Am 8. Dezember 2005 schloss die SCHWARZ PHARMA AG mit einem Bankenkonsortium eine syndizierte Kreditlinie in Höhe von 275 Mio. €. Die Kreditlinie wurde nicht in Anspruch genommen. In Folge des Kontrollerwerbs sind alle Konsortialbanken zu einer Kündigung berechtigt. Nach Ausübung von Kündigungen beläuft sich die derzeit noch bestehende Kreditlinie auf 54 Mio. €. Ermächtigung des Vorstands zur Erhöhung des Grundkapitals (genehmigtes Kapital) Der Vorstand ist ermächtigt, in der Zeit bis zum 10. Mai 2010 mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft einmalig oder mehrmals durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlage um bis zu insgesamt 29.302.000 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital), dabei dürfen jeweils Stammaktien und/oder stimmrechtslose Vorzugsaktien ausgegeben werden. Den Aktionären ist ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen: • im Rahmen einer einmaligen oder mehrmaligen Erhöhung des Grundkapitals gegen Bareinlagen von KONZERNLAGEBERICHT 157 insgesamt bis zu EUR 1.170.000, wenn die neuen Aktien an die Mitarbeiter der Gesellschaft oder der mit ihr verbundenen Unternehmen ausgegeben werden; • gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG, wenn die ein- oder mehrmalige Erhöhung des Grundkapitals gegen Bareinlage maximal 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft, das zum Zeitpunkt des erstmaligen Bezugsrechtsausschlusses gemäß dieser Ermächtigung vorhanden ist, nicht übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis bereits notierter Aktien zum Zeitpunkt der Festlegung des Ausgabebetrages, die möglichst zeitnah zur Unterbringung der Aktien erfolgen soll, nicht wesentlich unterschreitet; bei der Berechnung der Höchstgrenze von 10% ist die erfolgte Ausgabe von Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG aufgrund anderweitiger Ermächtigung während der Laufzeit des Genehmigten Kapitals einzubeziehen; ebenfalls einzubeziehen sind Aktien, die während der Laufzeit des Genehmigten Kapitals zur Bedienung von Schuldverschreibungen mit Wandlungs- oder Optionsrechten ausgegeben werden, die ihrerseits in Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben wurden. • wenn die einmalige oder mehrmalige Erhöhung des Grundkapitals gegen Sacheinlage erfolgt; • soweit dies erforderlich ist, um den Inhabern von Options- oder Wandelrechten aus von SCHWARZ 158 GESCHÄFTSBERICHT 2006 PHARMA AG oder einer unmittelbaren oder mittelbaren 100 %igen Beteiligungsgesellschaft der SCHWARZ PHARMA AG begebenen Optionsoder Wandelrechten ein Bezugsrecht in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung des Options- oder Wandlungsrechtes zustehen würde. Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht auszunehmen und – bei gleichzeitiger Ausgabe von auf den Inhaber lautenden Stammaktien und Vorzugsaktien ohne Stimmrecht im Anschluss an eine erstmalige (Teil-) Ausnutzung des Genehmigten Kapitals mit Ausgabe von Vorzugsaktien ohne Stimmrecht – unter Wahrung des bestehenden Beteiligungsverhältnisses der beiden Aktiengattungen das Bezugsrecht der Inhaber von Aktien einer Gattung auf Aktien der anderen Gattung auszuschließen. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats über den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe zu entscheiden. Der Vorstand ist ermächtigt, neue Aktien aus einem genehmigten Kapital auch an Arbeitnehmer der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens auszugeben. Wie im Bericht des Vorstands an die Hauptversammlung vom 11. Mai 2005 erläutert, soll die Gesellschaft durch die Schaffung genehmigten Kapitals in die Lage versetzt werden, ihre Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung kurzfristig den Erfordernissen aktueller Geschäfts- und Marktentwicklungen anzupassen. Die Gesellschaft soll Gelegenheiten zum Erwerb von Unternehmen oder Unternehmensbeteiligungen sowie arzneimittelrechtlichen Zulassungen für pharmazeutische Produkte oder Lizenzrechte schnell und flexibel wahrnehmen können. Die Gesellschaft soll zudem in der Lage sein, über die Begebung von Belegschaftsaktien die Verbundenheit der Mitarbeiter mit dem Unternehmen zu stärken. Die Regelungen sind bei mit der SCHWARZ PHARMA AG vergleichbaren börsennotierten Unternehmen üblich und dienen nicht dem Zweck der Erschwerung etwaiger Übernahmeversuche. Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen Der Vorstand ist aufgrund Beschlussfassung der Hauptversammlung vom 10. Mai 2006 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 9. Mai 2011 auf den Inhaber lautende Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen in einem Gesamtnennbetrag von bis zu 700.000.000 € mit einer Laufzeit von längstens zwanzig Jahren gegen Erbringung einer Bar- oder Sachleistung zu begeben, die den Inhabern Umtausch- bzw. Bezugsrechte auf bis zu 16.000.000 neue Inhaberstammaktien der SCHWARZ PHARMA AG nach Maßgabe der in dem Beschluss der Hauptversammlung festgesetzten Wandel- bzw. Optionsanleihebedingungen gewähren. Er kann unter den im Beschluss der Hauptversammlung genannten Bedingungen mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre ausschließen und Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht ausnehmen. Der Vorstand ist zudem ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Ausgabe und Ausstattung der Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen festzusetzen. Die Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen können auch durch eine Tochtergesellschaft der SCHWARZ PHARMA AG ausgegeben werden. Das Grundkapital ist um bis zu 20.800.000 €, eingeteilt in bis zu 16.000.000 auf den Inhaber lautende Stammaktien, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2006). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Wandelund/oder Optionsschuldverschreibungen, die von der Gesellschaft oder deren unmittelbaren oder mittelbaren Tochtergesellschaften aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 10. Mai 2006 bis zum 9. Mai 2011 gegen bar ausgegeben sind, von ihren Wandlungs- bzw. Optionsrechten Gebrauch machen oder die zur Wandlung verpflichteten Inhaber der Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und soweit nicht eigene Aktien zu Bedienung eingesetzt werden. Wie im Bericht des Vorstands an die Hauptversammlung am 10. Mai 2006 erläutert, ermöglicht die Emission von Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen auf Inhaberaktien der SCHWARZ PHARMA AG die Aufnahme von Kapital. Die Wandel- oder Options- KONZERNLAGEBERICHT 159 schuldverschreibungen können bei Ausgabe gegen Sacheinlage als Akquisitionswährung zum Erwerb von Unternehmen, von Unternehmensbeteiligungen und für die Gesellschaft bedeutsamen Lizenzen sowie im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen eingesetzt werden. Die Art der Regelung ist bei mit der SCHWARZ PHARMA AG vergleichbaren börsennotierten Unternehmen üblich und dient nicht dem Zweck der Erschwerung etwaiger Übernahmeversuche. Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe von Optionsrechten Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 13. Mai 2003 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 12. Mai 2008 bis zu 3.400.000 Bezugsrechte auf Aktien der SCHWARZ PHARMA AG mit einer Laufzeit von bis zu sieben Jahren nach Maßgabe der im Beschluss der Hauptversammlung niedergelegten Bedingungen für den „Executive Stock Option Plan 2003“ auszugeben. Jedes Bezugsrecht berechtigt zum Erwerb einer neuen Stückaktie der Gesellschaft zu dem in den Bedingungen festgelegten Ausübungspreis. Die Gesellschaft kann bei Optionsausübung statt Aktien der SCHWARZ PHARMA AG aus dem dafür geschaffenen bedingten Kapital wahlweise eigene Aktien liefern oder einen Barausgleich leisten. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die im Beschluss der Hauptversammlung aufgeführten Ergänzungen, Anpassungen und Konkretisierungen der Optionsbedingungen vorzunehmen. Soweit Optionsrechte an Vor- 160 GESCHÄFTSBERICHT 2006 standsmitglieder ausgegeben werden können, gilt die Ermächtigung für den Aufsichtsrat. Im Jahr 2003 und 2004 sind unter der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 13. Mai 2003 jeweils 850.000 Bezugsrechte (insgesamt 1,7 Mio. Bezugsrechte) ausgegeben worden. Das Grundkapital ist um bis zu 4.420.000 € durch Ausgabe von bis zu 3.400.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem auf die einzelne Aktie entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals der Gesellschaft von 1,30 €, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2003). Das Bedingte Kapital 2003 dient ausschließlich der Erfüllung von Optionsrechten der Berechtigten, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 13. Mai 2003 ausgegeben wurden. Die bedingte Kapitalerhöhung ist nur insoweit durchzuführen, wie Optionsrechte ausgegeben werden, die Inhaber von Optionsrechten von diesen Gebrauch machen und die Gesellschaft die Optionsrechte nicht durch Übertragung eigener Aktien oder im Wege einer Barzahlung erfüllt. Wie im Bericht des Vorstands an die Hauptversammlung vom 13. Mai 2003 erläutert, dient die Ausgabe der Bezugsrechte auf Aktien der SCHWARZ PHARMA AG im Zuge des „Executive Stock Option Plan 2003“ der Schaffung zusätzlicher Leistungsanreize für qualifizierte Mitarbeiter und Führungskräfte durch Beteiligung am Unternehmenserfolg und der Bindung an das Unternehmen. Die Art der Regelung ist bei mit der SCHWARZ PHARMA AG ver- gleichbaren börsennotierten Unternehmen üblich und dient nicht dem Zweck der Erschwerung etwaiger Übernahmeversuche. Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien Die SCHWARZ PHARMA AG ist aufgrund Beschlussfassung der Hauptversammlung am 10. Mai 2006 bis zum 9. November 2007 ermächtigt, eigene Aktien bis zu 10 vom Hundert des Grundkapitals (mit Stand vom 10. Mai 2006) über die Börse oder mittels eines an alle Aktionäre gerichteten Kaufangebots oder einer Aufforderung zur Abgabe eines Verkaufsangebots zu den in dem Beschluss der Hauptversammlung näher aufgeführten Bedingungen zu erwerben. Er darf so erworbene Aktien auf die in dem Beschluss der Hauptversammlung festgesetzte Art und Weise unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre verwenden oder einziehen. Diese Befugnisse – mit Ausnahme der Einziehung – können auch durch Konzernunternehmen oder Dritte für Rechnung der Gesellschaft ausgenutzt werden. Die Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien ermöglicht es der SCHWARZ PHARMA AG, möglichen Investoren Aktien der Gesellschaft anzubieten oder den Aktionärskreis der Gesellschaft zu erweitern sowie Unternehmen, Unternehmensbeteiligungen, arzneimittelrechtliche Zulassungen für pharmazeutische Produkte oder Lizenzrechte hieran gegen Aktien zu erwerben. Ferner können die eigenen Aktien Mitarbeitern ange- boten oder als Leistungen im Zusammenhang mit Mitarbeiterbeteiligungsmodellen verwendet werden. Die Art der Regelung ist bei mit der SCHWARZ PHARMA AG vergleichbaren börsennotierten Unternehmen üblich und dient nicht dem Zweck der Erschwerung etwaiger Übernahmeversuche. Beteiligungen am Kapital von mehr als 10 vom Hundert der Stimmrechte Die folgenden Unternehmen haben der SCHWARZ PHARMA AG am 22. Dezember 2006 einen direkten oder indirekten Anteil an den Stimmrechten der Gesellschaft in Höhe von je 84,65 % gemeldet: • Financière de Tubize SA, Brüssel/Belgien (indirekte Beteiligung) • UCB S.A., Brüssel/Belgien (indirekte Beteiligung) • UCB Finance N.V., Breda/Niederlande (indirekte Beteiligung) • UCB GmbH, Kerpen-Sindorf (indirekte Beteiligung) • UCB SP GmbH, Monheim (direkte Beteiligung) Die UCB S.A. und die UCB SP GmbH haben ferner öffentlich bekannt gegeben, dass sie nach Ablauf der weiteren Annahmefrist und Durchführung des Übernahmeangebots insgesamt 87,6 % der Stimmrechte an der SCHWARZ PHARMA AG halten. KONZERNLAGEBERICHT 161 VI. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung Die Konzernkapitalflussrechnung zeigt die Veränderung der Zahlungsmittel der SCHWARZ PHARMA Gruppe im Laufe des Jahres 2006 auf. Sie wird in Übereinstimmung mit IAS 7 „Cash Flows Statements“ erstellt. Dabei wird zwischen Zahlungsströmen aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitionsund Finanzierungstätigkeit unterschieden. Nachdem sich der Geldmittelbestand bereits im Vorjahr um 21,6 Mio. € auf 206,0 Mio. € erhöht hatte, konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein weiterer Anstieg der liquiden Mittel um 71,1 Mio. € auf 277,1 Mio. € verzeichnet werden. Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit Der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit lag mit 105,8 Mio. € um 58,0 % über dem Vorjahreswert (67,0 Mio. €). Dieser Anstieg des Mittelzuflusses wurde getragen durch das positive Konzernergebnis von 12,4 Mio. € (2005: –54,1 Mio. €). Das Konzernergebnis ist im Berichtsjahr signifikant beeinflusst durch die Veräußerung aller Fesoterodin Lizenzrechte an Pfizer Inc., USA. Im April 2006 schlossen SCHWARZ PHARMA und Pfizer eine Vereinbarung über die Gewährung von weltweiten exklusiven Lizenzrechten an SCHWARZ PHARMA’s Urologie Wirkstoff Fesoterodin. Im Gegenzug erhielt SCHWARZ PHARMA während des Berichtsjahres 2006 bereits Abschlags- und Meilensteinzahlungen in Höhe von 91,9 Mio. €. 162 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Die planmäßigen und außerplanmäßigen Abschreibungen erhöhten sich im Berichtsjahr um 6,9 % auf 59,7 Mio. €. Dabei verminderten sich die planmäßigen Abschreibungen um 2,7 Mio. € gegenüber dem Vorjahr. Grund hierfür sind verringerte Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagevermögen nach Abgang von Vermögenswerten oder Ablauf der Abschreibungsperiode. Allerdings waren im Berichtsjahr Sonderabschreibungen gemäß IAS 36 in Höhe von 12,6 Mio. € für Produktrechte in den USA, Deutschland, Großbritannien und Spanien zu verzeichnen. Im Berichtsjahr 2006 wurden des Weiteren aufgrund der unsicheren Zukunftsaussichten der Forschungskooperation mit der Lipocine Inc., USA, außerplanmäßige Abschreibungen auf die Anteile an dieser Gesellschaft notwendig. Die Ausweitung der Steuerverbindlichkeiten im Wesentlichen als Folge der Erträge aus der Veräußerung der Fesoterodin Lizenzrechte führte zu einer Freisetzung von liquiden Mitteln in Höhe von 91,0 Mio. €.Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen beliefen sich in 2006 auf 9,0 Mio. € und sind hauptsächlich auf den Abgang von Anlagen zurückzuführen, die nach der Fertigstellung des Ausbaus der irischen Produktionsstätte keine Verwendung mehr finden werden. Hingegen wurden durch den Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 39,9 Mio. € gebunden. Die Erhöhung der übrigen Vermögenswerte um 68,3 Mio. € bindet liquide Mittel aus der Aktivierung eines Körperschaftsteuererstattungsanspruches in Höhe von 23,1 Mio. € sowie aus der Erhöhung der Forderungen gegen Mitarbeiter (+ 13,8 Mio. €), die haupt- sächlich aus der Versteuerung geldwerter Vorteile aus den fällig gewordenen Aktienoptionsprogrammen resultieren. Als Folge der erhaltenen Meilensteinzahlungen von Pfizer sowie erhöhten Steuerverbindlichkeiten in den USA und höheren Lohnsteuerverbindlichkeiten in Deutschland, erhöhten sich die Steuerrückstellungen und wirkten sich damit erhöhend auf den Cash Flow aus. Der Anstieg der übrigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten um 63,0 Mio. € hat sich positiv auf den Cash Flow ausgewirkt und ist wesentlich auf die Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern zurückzuführen. Ursächlich hierfür sind die Verpflichtungen der Gesellschaft aus fällig gewordenen Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen. Im Vorjahr belief sich der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit auf 67,0 Mio. € bei einem Konzernergebnis in Höhe von –54,1 Mio. €. Dieses negative Ergebnis resultierte aus dem Erwerb sämtlicher zukünftiger Lizenzzahlungen in Zusammenhang mit dem Wirkstoff Rotigotin von Aderis Pharmaceuticals Inc., USA. Die Transaktion führte zu einem einmaligen, zusätzlichen Forschungs- und Entwicklungsaufwand in Höhe von 63,3 Mio. €. Der Betrag umfasst eine Kaufpreiskomponente in bar und sonstige diesbezügliche Ausgaben (55,8 Mio. €) sowie eine nicht zahlungswirksame Komponente in Form der Rückgabe von Aktien (7,5 Mio. €), welche SCHWARZ PHARMA noch an Aderis Pharmaceuticals Inc. besaß. Somit flossen im Juli 2005 erhebliche Zahlungsmittel für diese Transaktion ab. Bereinigt ergibt sich ein Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 122,8 Mio. € (+162,8 %). Die Abschreibungen beliefen sich im Vorjahr auf 55,9 Mio. €. Darin enthalten waren Sonderabschreibungen gemäß IAS 36 in Höhe von 6,1 Mio. € für Produktrechte in den USA, Irland und Deutschland zu verzeichnen. Der Anstieg der saldierten latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten führte zu einer Bindung von liquiden Mittel in Höhe von 30,3 Mio. €. Hingegen konnten durch die Ausweitung insbesondere der Steuerverbindlichkeiten in Deutschland und in den USA flüssige Mittel in Höhe von 30,4 Mio. € freigesetzt werden. Die Veränderungen der restlichen „sonstigen Positionen des Umlaufvermögens“ führte zu einem Mittelzufluss in Höhe von 64,8 Mio. €. Ursächlich hierfür war vornehmlich die Bilanzierung verminderter Steuererstattungsansprüche in den USA: Während die US-amerikanischen Gesellschaften in 2004 eine Netto-Steuerforderung bilanziert hatten, kehrte sich diese im Berichtsjahr 2005 in eine Netto-Verbindlichkeit aus Steuern um (–34,8 Mio. €). Auch andere übrige Forderungen und Vermögenswerte verminderten sich deutlich. Somit ergab sich zum 31. Dezember 2005 ein Mittelzufluss aus operativer Tätigkeit in Höhe von 67,0 Mio. €. Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit Im Berichtsjahr flossen brutto 66,7 Mio. € für die Investitionstätigkeit des Unternehmens ab, davon 54,1 Mio. € für Sachanlagen und 12,9 Mio. € für immaterielle Vermögenswerte. Der Großteil der Investitionen in Sachanlagen bezieht sich auf die Modernisierung und Erweiterung der Produktionsanlagen der KONZERNLAGEBERICHT 163 SCHWARZ PHARMA Ltd. in Shannon, Irland, zur Vorbereitung der Herstellung der Pipeline Produkte (insgesamt 36,9 Mio. €). Des Weiteren erwarb die irische Gesellschaft ein Grundstück für die Erweiterung des Standortes. Bei dem Mittelabfluss für immaterielle Vermögenswerte handelt es sich um Meilensteinzahlungen an einen Kooperationspartner sowie um den Erwerb der Vertriebslizenz für Pletal zur Behandlung der peripheren arteriellen Hypertonie von Otsuka sowie die Aktivierung von Software-Lizenzen, u.a. im Zusammenhang mit dem Abschluss der SAP R3 Einführung in den US-amerikanischen Tochtergesellschaften. Zur Sicherung von Altersteilzeitbzw. Pensionsverbindlichkeiten wurden Wertpapiere in Höhe von 2,7 Mio. € erworben. Aus der Veräußerung von Anlagegütern flossen 2,7 Mio. € zu. Folglich betrug der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit im Berichtsjahr per Saldo 66,7 Mio. €. Der für Investitionstätigkeiten verwendete Mittelabfluss betrug im Vorjahr netto 27,2 Mio. €. Dieser Mittelabfluss bezog sich hauptsächlich auf Investitionen in Produktionsanlagen der SCHWARZ PHARMA Ltd. in Shannon, Irland für die „New Chemical Entities“ sowie Verpackungsmaschinen in Seymour, USA (29,1 Mio. €). Ferner flossen Mittel in Höhe von 7,8 Mio. € für immaterielle Vermögenswerte ab, größtenteils Software Lizenzen in Zusammenhang mit der umfangreichen SAP R3 Einführung in den US-amerikanischen Tochtergesellschaften. Aus der Veräußerung von Produktrechten, die nicht mehr im strategischen Fokus des Unternehmens stehen, flossen 10,1 Mio. € zu. 164 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Mittelzufluss/-abfluss aus Finanzierungstätigkeit Der Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von insgesamt 49,0 Mio. € ist wesentlich gekennzeichnet durch die Ausgabe von neuen Aktien durch die Wandlung von Mitarbeiter-Aktienoptionen. Als Folge der Übernahme von SCHWARZ PHARMA durch UCB waren alle Optionsprogramme sofort ausübbar geworden. Die Wandlung der Aktienoptionen und die damit verbundene Ausgabe der neuen Aktien führte zu Mittelzuflüssen von 68,6 Mio. €. Die Tilgung von langfristigen Bankverbindlichkeiten führte zu einer Verringerung der liquiden Mittel in Höhe von 9,8 Mio. €. Darüber hinaus zahlte das Unternehmen eine Dividende in Höhe von 9,3 Mio. €. Der Kauf von Eigenen Anteilen führte ebenfalls zu einem Mittelabfluss von 0,6 Mio. €. Im Jahr 2005 betrug der für die Finanzierungstätigkeit verwendete Mittelabfluss 39,6 Mio. €. Dieser Abfluss erklärte sich im Wesentlichen durch die Tilgung von langfristigen Bankverbindlichkeiten in Höhe von 41,0 Mio. €. Dabei handelte es sich sowohl um gewöhnliche Tilgungsleistungen als auch um die vorzeitige Ablösung eines Schuldscheindarlehens in Höhe von 25 Mio. €. Ferner zahlte das Unternehmen eine Dividende in Höhe von 9,2 Mio. €. Diesen Mittelabflüssen standen Mittelzuflüsse in Höhe von 10,5 Mio. € durch die Ausgabe von neuen Aktien durch Wandlung von Aktienoptionen sowie Abgabe Eigener Aktien für Mitarbeiteraktien entgegen. Wie im Vorjahr waren die Fremdwährungen auch im Jahr 2006 starken Schwankungen ausgesetzt. Insbesondere stieg der EUR gegenüber dem USD im Jahresvergleich 31. Dezember 2006 zum 31. Dezember 2005 stark an (1,32 USD/EUR per 31. Dezember 2006 verglichen zu 1,18 USD/EUR per 31. Dezember 2005). Als Folge dessen betrug der Einfluss der Währungskursänderungen auf die liquiden Mittel –17,0 Mio. € (Vorjahr +21,4 Mio. €). Die liquiden Mittel belaufen sich somit auf 277,1 Mio. € zum 31. Dezember 2006 (+34,5 %). Gleichzeitig stieg die Netto-Liquidität zum 31. Dezember 2006 um 44,1 % auf 264,1 Mio. € (Vorjahr: 183,3 Mio. €) an. Die Dividendenausschüttungsquote beträgt im Berichtsjahr 76,9 %. Die Berechnung einer Dividendenausschüttungsquote für das Vorjahr ist nicht sinnvoll, da das Konzernergebnis bzw. das Ergebnis je Stammaktie negativ war. Generell ermittelt sich die Quote als Bardividende je Stammaktie dividiert durch das Ergebnis je Stammaktie (Basic Earnings per Share). In Anbetracht der gegenwärtigen Unternehmensund Markteinschätzung geht der Vorstand davon aus, dass der Bestand an liquiden Mitteln, der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit zusammen mit den vorhandenen Kreditlinien eine angemessene und solide Grundlage zur Unterstützung des geplanten Wachstums und des andauernden Fortschritts der SCHWARZ PHARMA Gruppe bilden werden. VII. Risikomanagement Risikomanagement-System Für SCHWARZ PHARMA als international operierende Unternehmensgruppe stellt das Risikomanagement einen wesentlichen und unverzichtbaren Bestandteil der Unternehmensführung und -steuerung dar. SCHWARZ PHARMA überwacht – unter anderem durch ein zentrales und permanentes Controlling – die Geschäftsentwicklung sämtlicher Gesellschaften der Gruppe. Ein standardisiertes Konzernberichtswesen stellt sicher, dass der Geschäftsverlauf in den einzelnen Konzernunternehmen nach einheitlichen Richtlinien abgebildet und zeitnah an die Konzernzentrale berichtet wird. Neben einem rollierenden Prognose-System werden regelmäßig interne Berichte erstellt, die den Vorstand und die verantwortlichen Managementebenen frühzeitig und umfassend über alle signifikanten Risiken informieren. Die wichtigsten Risiken sind nachstehend, gruppiert nach Risikokategorien, aufgeführt: Wettbewerbsrisiken SCHWARZ PHARMA befindet sich im Wettbewerb mit anderen pharmazeutischen Unternehmen. Durch Markt- und Wettbewerbsbeobachtung werden Risiken für die eigene Marktposition regelmäßig analysiert und – soweit möglich – Gegenmaßnahmen eingeleitet. KONZERNLAGEBERICHT 165 Risiken der zukünftigen Marktzulassung und erfolgreichen Markteinführung Wie für jedes forschende Pharmaunternehmen stellt auch für die SCHWARZ PHARMA Gruppe die Unsicherheit über die zukünftige Marktzulassung und erfolgreiche Markteinführung der in der Entwicklungspipeline befindlichen Forschungs- und Entwicklungsprojekte ein zentrales Risiko für die zukünftige Geschäftsentwicklung dar. Für das laufende Monitoring dieser Risiken verfügt SCHWARZ PHARMA über Projektbewertungssysteme sowie eine adäquate Projektmanagement-Organisation. Risiken durch die Veränderung rechtlicher Rahmenbedingungen Die Auswirkungen tendenziell zunehmender weltweiter staatlicher Eingriffe in die nationalen Gesundheitssysteme (z.B. durch die Einführung bzw. Modifikation unterschiedlicher Formen von Preisreglementierungen) können zu einem signifikanten zusätzlichen Margendruck bei wichtigen Umsatzträgern führen und sich auf die Ergebnissituation des Konzerns nachteilig auswirken. SCHWARZ PHARMA begegnet diesen Risiken durch kontinuierliche Maßnahmen zur Kosteneffizienz und das ständige Bestreben, neue Umsatzpotenziale zu entwickeln. Fertigungs- und Beschaffungsrisiken SCHWARZ PHARMA unterliegt darüber hinaus bestimmten Beschaffungsmarktrisiken, die darin bestehen, dass die zur Herstellung der Produkte benötigten Rohstoffe und Vorprodukte nicht oder nicht in 166 GESCHÄFTSBERICHT 2006 ausreichendem Maß in der erforderlichen Qualität bzw. Quantität zur Verfügung stehen. Lieferanten werden daher regelmäßig bewertet und – soweit erforderlich – werden Lieferalternativen entwickelt. Die Einrichtungen und Fertigungstechniken für die Herstellung pharmazeutischer Produkte werden von staatlichen Behörden regelmäßig auf die Einhaltung von GMP-Standards untersucht (GMP = Good Manufacturing Practices/Gute Fertigungspraktiken). Die SCHWARZ PHARMA Gruppe unterstützt die Einhaltung dieser Standards durch Einsatz entsprechender Maßnahmen zur Qualitätskontrolle und -sicherung. Durch Sicherheitsmaßnahmen und Wartungspläne wird versucht, das Risiko eines teilweisen oder vollständigen Ausfalls von Produktionsanlagen zu minimieren. Zudem ist SCHWARZ PHARMA bestrebt, ausreichende interne oder externe Ausweichkapazitäten zu schaffen. Finanzrisiken Zur Absicherung gegen Zins- und Währungsrisiken werden adäquate derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese sind im Konzernanhang unter dem Punkt 20 – Finanzinstrumente (Seite 92) – erläutert. Rechtliche Risiken Die Unternehmensgruppe ist darüber hinaus auch rechtlichen Risiken ausgesetzt: Derzeit bestehen bei verschiedenen Teilen des Konzerns laufende Gerichtsverfahren. Deren Ausgang ist im Hinblick auf die Unwägbarkeiten, mit denen Rechtsstreitigkeiten generell behaftet sind, nicht mit völliger Bestimmtheit vorhersehbar. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand gehen wir jedoch davon aus, dass sich aus laufenden Verfahren kein erheblicher Einfluss auf die wirtschaftliche Lage der SCHWARZ PHARMA Gruppe ergeben wird. Schutz vor Schadensrisiken Das Risiko von Sach- und Haftungsschäden ist, soweit möglich und ökonomisch sinnvoll, durch Versicherungen in ausreichendem Maß abgedeckt. VIII. Abhängigkeitsbericht Da mit UCB SP GmbH als Mehrheitsaktionär kein Beherrschungsvertrag besteht, war der Vorstand der SCHWARZ PHARMA AG zur Aufstellung eines Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG verpflichtet. Der Berichtzeitraum beinhaltet die Periode vom 20. Dezember bis zum 31. Dezember 2006. In diesem Bericht wurden die Beziehungen zur UCB Gruppe und den zum SCHWARZ PHARMA Konzern gehörenden Unternehmen erfasst. Der Vorstand der SCHWARZ PHARMA AG erklärt gemäß § 312 Abs. 3 AktG, dass die SCHWARZ PHARMA AG nach den Umständen, die ihm zu dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die in den Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufzunehmenden Rechtsgeschäfte vorgenommen oder Maßnahmen getroffen oder un- terlassen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielt und dadurch, dass die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt wurde. Der vorstehende Absatz ist auch Teil des Lageberichts des Einzelabschlusses der SCHWARZ PHARMA AG. IX. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Beendigung des Geschäftsjahres Die veränderte Wettbewerbssituation in den USA und der Patentablauf wichtiger vermarkteter Produkte in 2007, macht eine Restrukturierung des USGeschäfts erforderlich. SCHWARZ PHARMA hat sich entschlossen, die Vermarktung der Produkte im allgemeinmedizinischen Bereich einzustellen. Der Außendienst im Bereich Neurologie wird ab sofort auf 92 Mitarbeiter ausgeweitet, die die Vermarktung von Neupro® in diesem Sommer vorbereiten. Die US-Organisation beabsichtigt, die neuen Positionen (ca. 30) mit Außendienstmitarbeitern aus dem allgemeinmedizinischen Bereich zu besetzen. Da UCB zurzeit seinen Außendienst neu organisiert, um sich auf die bevorstehende Markteinführung von Xycal vorzubereiten, wird UCB einigen Managern und Außendienstmitarbeitern des allgemeinmedizinischen Bereichs Positionen innerhalb des neuen UCB Außendienstes anbieten können. Den Mitarbei- KONZERNLAGEBERICHT 167 tern, denen kein Angebot für eine weitere Position gemacht werden kann, wird eine angemessene Abfindung angeboten werden. Da sich auch in Deutschland die Marktbedingungen u. a. auch aufgrund staatlicher Preissenkungen geändert haben, sieht sich die deutsche Vertriebsgesellschaft gezwungen, Personalmaßnahmen einzuleiten. Die Geschäftsführung wird in Verhandlungen mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan eintreten. Die Gesellschaft hatte zum Ende des Berichtsjahres 2006 noch keine Maßnahmen hinsichtlich möglicher Restrukturierungsmaßnahmen getroffen. Mit der Konkretisierung dieser Maßnahmen wurde erst im Jahr 2007 begonnen. Die finanziellen Auswirkungen der möglichen Maßnahmen lassen sich bis heute noch nicht bestimmen. Die Kreditlinie aus dem mit Datum vom 8. Dezember 2005 abgeschlossenen syndizierten Kreditvertrag ist zum 31. Dezember 2006 um 36,7 Mio. € auf 238,3 Mio. € gesunken, da eine der teilnehmenden Banken, aufgrund des Eigentümerwechsels bei der SCHWARZ PHARMA AG, ihren Anteil an der syndizierten Kreditlinie gekündigt hat. Nach dem Bilanzstichtag haben weitere Banken von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch gemacht, so dass die Kreditlinie am Tag der Berichtserstellung 54,0 Mio. € betrug. Neben den vorstehend beschriebenen Sachverhalten sind nach dem Bilanzstichtag keinerlei Ereignisse ein- 168 GESCHÄFTSBERICHT 2006 getreten, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von SCHWARZ PHARMA und die Risikoeinschätzung der Gruppe nehmen könnten. Monheim, 9. Februar 2007 Detlef Thielgen Jürgen Baumann Prof. Dr. Iris Löw-Friedrich Peter Möller Martin Schneider KONZERNLAGEBERICHT 169 BERICHT DES AUFSICHTSRATS Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten sowie die Geschäftsführung der Gesellschaft überwacht. Der Aufsichtsrat war in alle für das Unternehmen wesentlichen Entscheidungen eingebunden. Als Entscheidungsgrundlage dienten ihm unter anderem die regelmäßigen Berichte des Vorstands, wie sie im Gesetz und in § 11 Abs. 2 der Satzung der SCHWARZ PHARMA AG vorgesehen sind, die gesonderten Berichte, die der Vorstand anlassbezogen oder auf Verlangen des Aufsichtsrats erstattet hat, sowie die ergänzenden Erläuterungen des Vorstands. Der Vorstand hat regelmäßig, zeitnah und umfassend mündlich und schriftlich über alle wichtigen Fragen der Geschäftsentwicklung und der Planung, über die Risikolage und das Risikomanagement, wichtige Geschäftsvorgänge und -vorhaben sowie die Unternehmensplanung und strategische Weiterentwicklung des Unternehmens berichtet. Bei wesentlichen Vorgängen haben diese Berichte dem Aufsichtsrat auch in schriftlicher Form vorgelegen. Der Aufsichtsrat hat in den Fällen, in denen es erforderlich war, nach ausführlicher Beratung die Zustimmung zu einer geschäftlichen Maßnahme erteilt. Soweit der Vorstand dem Aufsichtsrat geschäftliche Maßnahmen zur Zustimmung vorgelegt hat, war der Vorstandsvorlage jeweils eine Darstellung über die wesentlichen bei der Entscheidung zu berücksichtigenden Gesichtspunkte beigefügt. Der Aufsichtsrat 170 GESCHÄFTSBERICHT 2006 hat im Berichtszeitraum in keinem Fall Veranlassung gesehen, durch einzelne Mitglieder des Aufsichtsrats oder besondere Sachverständige die Bücher und Schriften der Gesellschaft einzusehen oder zu prüfen. Im Geschäftsjahr 2006 haben sieben Aufsichtsratssitzungen stattgefunden. Darüber hinaus wurde der Vorsitzende des Aufsichtsrats vom Vorstandsvorsitzenden auch zwischen den Sitzungsterminen laufend über wichtige Entwicklungen und anstehende Entscheidungen unterrichtet. Soweit erforderlich hat der Aufsichtsrat hierzu Beschlüsse im schriftlichen Verfahren oder per Telefon gefasst. Bei den sieben Sitzungen des Aufsichtsrats hat lediglich in drei Sitzungen jeweils ein Aufsichtsratsmitglied entschuldigt gefehlt. Im Übrigen haben alle Aufsichtsratsmitglieder an sämtlichen Aufsichtsratssitzungen und Beschlüssen im Geschäftsjahr 2006 teilgenommen. Der Aufsichtsrat hat sich in zwei außerordentlichen Sitzungen besonders intensiv mit den Bedingungen des öffentlichen Übernahmeangebots der UCB S.A. und der UCB SP GmbH an die Aktionäre der SCHWARZ PHARMA AG befasst. In der Aufsichtsratssitzung vom 24. September 2006 hat der Vorstand ausführlich über das beabsichtigte Business Combination Agreement mit UCB S.A. und das damit beabsichtigte freundliche Übernahmeangebot der UCB S.A. und der UCB SP GmbH berichtet. Er hat die Ausgangssituation der SCHWARZ PHARMA Gruppe dargelegt und eingehend das Angebot der UCB S.A. sowie die Folgen einer Zusammenführung beider Unternehmen erläutert. Der Aufsichtsrat hat im Anschluss daran intensiv die Kernelemente der Transaktion erörtert einschließlich etwaiger Risiken sowie der Auswirkungen des Zusammenschlusses für das Unternehmen und der erwarteten Reaktion des Kapitalmarkts auf eine Kapitalerhöhung der UCB S.A. Der Aufsichtsrat hat dem Abschluss des Business Combination Agreement zwischen SCHWARZ PHARMA AG, UCB S.A. und UCB SP GmbH einstimmig zugestimmt. Das sich daran anschließende Übernahmeangebot und die dazu am 10. November 2006 veröffentlichte Angebotsunterlage der UCB S.A. und der UCB SP GmbH waren Gegenstand einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats vom 20. November 2006. Nach ausführlicher Diskussion kam der Aufsichtsrat gemeinsam mit dem Vorstand zu dem Schluss, dass die angebotene Gegenleistung in finanzieller Hinsicht angemessen war und das Übernahmeangebot den Interessen der Gesellschaft, der SCHWARZ PHARMA Aktionäre und der Arbeitnehmer gerecht wurde. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, das Angebot zu unterstützen und den SCHWARZ PHARMA Aktionären die Annahme des Angebots und die Einreichung ihrer SCHWARZ PHARMA Aktien im Rahmen des Angebots zu empfehlen. Die Erwägungen des Aufsichtsrats und des Vorstands sind im Einzelnen in der veröffentlichten gemeinsamen Stellungnahme von Vorstand und Aufsichtsrat vom 20. November 2006 näher dargestellt. In Übereinstimmung mit den in der gemeinsamen Stellungnahme veröffentlichten Absichten haben die damali- gen Mitglieder des Aufsichtsrats, die Aktien der SCHWARZ PHARMA AG hielten, das öffentliche Übernahmeangebot für alle von ihnen gehaltenen Aktien angenommen. Der Aufsichtsrat hat ferner in seinen Sitzungen regelmäßig die Umsatzberichte sowie Analysen über die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens und seiner Tochtergesellschaften behandelt. Abweichungen von den Zielsetzungen und Planzahlen sowie die Gründe für derartige Abweichungen wurden im Rahmen der regelmäßigen „Operating Updates“ für die Regionen USA, Europa und Asien dem Aufsichtsrat erläutert und von ihm geprüft. Der Aufsichtsrat erteilte weiterführende Berichtsaufträge, die u. a. die vom Unternehmen geplanten und getroffenen Wechselkurssicherungsmaßnahmen, deren Auswirkungen und das entsprechende Risikomanagement zum Gegenstand hatten. Gegenstand regelmäßiger Beratungen in den Aufsichtsratssitzungen waren zudem die strategische Planung und Weiterentwicklung der SCHWARZ PHARMA Gruppe, die Fortschritte der laufenden Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie der weitere Ausbau der Entwicklungspipeline durch neue, innovative Projekte. In diesem Zusammenhang beriet der Aufsichtsrat insbesondere jeweils über die Verbesserung der Marktposition und der Ergebnissituation der Vertriebsgesellschaften sowie die Strukturierung der Vertriebseinheiten im Hinblick auf die Erfordernisse der Vermarktung der BERICHT DES AUFSICHTSRATS 171 172 Pipeline-Produkte, die wesentliche Fortschritte auf dem Weg zur Zulassung verzeichnen konnten. Durchführung des Übernahmeangebots Gegenstand der Erörterung des Aufsichtsrats. Der Aufsichtsrat befasste sich im Laufe des Geschäftsjahres 2006 mit einer Reihe weiterer Vorgänge und Themen. Er beriet über die Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2006, den Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2005 und die Vorbereitung der Hauptversammlung im Jahr 2006. Er beschloss in seiner Sitzung am 9. Mai 2006 die Ausgabe einer zweiten Tranche des Stock Appreciation Rights Program 2005 an die Vorstandsmitglieder und stimmte der Ausgabe solcher Rechte an ausgewählte Führungskräfte der SCHWARZ PHARMA Gruppe zu. Zudem nahm er die Ausgabe von Belegschaftsaktien zustimmend zur Kenntnis. Der Aufsichtsrat befasste sich mit der Verhandlung eines Lizenzvertrages der SCHWARZ PHARMA AG mit Pfizer Inc., USA, über die Rechte an dem Wirkstoff Fesoterodin, stimmte dessen Abschluss zu und beriet über Investitionen in Kapazitäten zur Herstellung von Fesoterodin in Irland. Der Aufsichtsrat beriet über die Entwicklung des Unternehmenswertes, insbesondere im Hinblick auf die Pipelineprodukte. Zudem stimmte der Aufsichtsrat der Budgetplanung 2007 für die SCHWARZ PHARMA Gruppe und der Honorarvereinbarung mit dem Abschlussprüfer für den Jahresabschluss 2006 zu. Im Zusammenhang mit dem laufenden Übernahmeangebot der UCB S.A. und der UCB SP GmbH waren schließlich die Vorbereitungsmaßnahmen für einen Integrationsprozess nach Der als einziger Aufsichtsratsausschuss gebildete Personalausschuss des Aufsichtsrats hielt im Geschäftsjahr 2006 fünf Sitzungen ab. Die Arbeit des Personalausschusses hatte die Vergütung des Vorstands zum Gegenstand, insbesondere die Festsetzung jährlicher Prämien und die Gewährung von Wertsteigerungsrechten unter dem Managementbeteiligungsprogramm. Ferner beschäftigte sich der Personalausschuss mit dem Abschluss, der Änderung und der Beendigung von Vorstandsverträgen sowie damit einhergehender Aufhebungsvereinbarungen einschließlich zu zahlender Abfindungen und Karenzentschädigungen ausscheidender Vorstandsmitglieder. Der Vorsitzende des Personalausschusses hat im Aufsichtsrat jeweils über die Arbeit des Ausschusses berichtet. GESCHÄFTSBERICHT 2006 Der Aufsichtsrat befasste sich zudem im Dezember vor dem Hintergrund des sicheren Erwerbs der Mehrheit der Anteile an der SCHWARZ PHARMA AG durch die UCB SP GmbH intensiv mit personellen Veränderungen des Vorstands und einer geänderten Geschäftsverteilung im Zuge der Übernahme. Herr Patrick Schwarz-Schütte hat zum 31. Dezember 2006 seinen Rücktritt als Vorsitzender des Vorstands und Mitglied des Vorstands erklärt. Auch Herr Dr. Klaus Veitinger ist zum 31. Dezember 2006 von seinem Amt als Mitglied des Vorstands zurückgetreten. Herr Jürgen Baumann hat seinen Rücktritt als Mitglied des Vorstands zum 30. April 2007 erklärt. Der Aufsichtsrat nahm die Amtsniederlegungen der Vorstandsmitglieder an. Herr Detlef Thielgen wurde mit Wirkung ab dem 1. Januar 2007 mit einer Amtszeit bis zum 31. Dezember 2009 zum Vorstandsvorsitzenden bestellt. Die Bestellung von Frau Prof. Dr. Iris Löw-Friedrich als Mitglied des Vorstands wurde bis zum 31. Juli 2009 verlängert. Herr Rechtsanwalt Peter Möller und Herr Martin Schneider wurden mit Wirkung zum 1. Januar 2007 erstmals für die Dauer von drei Jahren zu Mitgliedern des Vorstands der SCHWARZ PHARMA AG bestellt. Herr Möller ist im Vorstand verantwortlich für Recht und Herr Schneider für Personal. Vor dem Hintergrund dieser personellen Veränderungen wurde ein neuer Geschäftsverteilungsplan für den Vorstand beschlossen. Der Aufsichtsrat billigte außerdem die Berufung von Herrn Thielgen in das Executive Committee der UCB S.A. Der Aufsichtsrat hat sich davon überzeugt, dass die SCHWARZ PHARMA AG im abgelaufenen Geschäftsjahr die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß der Entsprechenserklärung vom März 2006 erfüllt hat. Den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex wurde und wird mit nur wenigen Ausnahmen entsprochen. Die Gründe für derartige Abweichungen sind in der Entsprechenserklärung erläutert, die im Internet unter www.schwarzpharma.com abrufbar ist. Der Jahresabschluss und der Lagebericht der SCHWARZ PHARMA AG sowie der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2006 wurden durch den von der Hauptversammlung bestellten Abschlussprüfer Ernst & Young AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat hatte dem Abschlussprüfer auf der Grundlage detaillierter Informationen über die Prüfungskosten den Prüfungsauftrag erteilt und die Prüfungsschwerpunkte für die Abschlussprüfung definiert. Der Jahresabschluss nebst Lagebericht sowie der Konzernabschluss nebst Konzernlagebericht, jeweils einschließlich Prüfungsbericht, wurden dem Aufsichtsrat zusammen mit dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns frühzeitig vorgelegt. Der Aufsichtsrat hat das Prüfungsergebnis des Abschlussprüfers, der in der Aufsichtsratssitzung am 22. März 2007 anwesend war und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtete, nach eingehender Erörterung zustimmend zur Kenntnis genommen. Auch nach dem abschließenden Ergebnis eigener Prüfungen des Jahres- und des Konzernabschlusses einschließlich der Lageberichte waren keine Einwände zu erheben. Auf Basis seiner Prüfung und Erörterung hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss der SCHWARZ PHARMA AG für das Geschäftsjahr 2006 gebilligt. Der Jahresabschluss der SCHWARZ PHARMA AG für das Geschäftsjahr 2006 ist damit festgestellt. BERICHT DES AUFSICHTSRATS 173 Dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns hat sich der Aufsichtsrat angeschlossen. Der Aufsichtsrat hat sich den Bericht des Vorstands zu den Angaben nach § 289 Abs. 4 HGB im Lagebericht sowie zu den Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB im Konzernlagebericht im Einzelnen durch den Vorstand erläutern lassen. Der Aufsichtsrat hat die Angaben im Lagebericht nach § 289 Abs. 4 HGB und die Angaben im Konzernlagebericht gemäß § 315 Abs. 4 HGB eingehend erörtert und geprüft. Er ist zu dem Ergebnis gekommen, dass der erläuternde Bericht des Vorstands in jeder Hinsicht zutreffend ist, und schließt sich den Erläuterungen des Vorstands vollumfänglich an. Der Vorstand hat gemäß § 312 AktG einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) erstellt. Am Schluss des Berichts hat er erklärt, dass die SCHWARZ PHARMA AG nach den Umständen, die ihm zu dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die in den Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufzunehmenden Rechtsgeschäfte vorgenommen oder Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielt und dadurch, dass die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt wurde. 174 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Der Abschlussprüfer Ernst & Young AG hat den vom Vorstand nach § 312 AktG erstellten Bericht geprüft und folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt: „Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war, 3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.“ Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht auf seine Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft. Der Vorstand hat nach Auffassung des Aufsichtsrats den Kreis der verbundenen Unternehmen mit der gebotenen Sorgfalt festgestellt. Er hat die notwendigen Vorkehrungen zur Erfassung der Rechtsgeschäfte und sonstigen Maßnahmen getroffen, welche die SCHWARZ PHARMA AG im vergangenen Geschäftsjahr ab dem Zeitpunkt der Begründung des Abhängigkeitsverhältnisses mit den, auf Veranlassung oder im Interesse der herrschenden Unternehmen und der mit ihnen verbundenen Unternehmen vorgenommen oder unterlassen hat. Nach dem Ergebnis der Prüfung sind keine Anhaltspunkte ersichtlich, dass Rechtsgeschäfte oder Maßnahmen nicht vollständig erfasst worden sind. Der Aufsichtsrat schließt sich daher dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer an. Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts sind nicht zu erheben. Von der Hauptversammlung am 10. Mai 2006 wurde Herr Dr. Eberhardt Peill zum Mitglied des Aufsichtsrats gewählt. Herr Dr. Terence Eaves wurde als Mitglied des Aufsichtsgremiums wiedergewählt. Das Aufsichtsratsmandat von Herrn Dr. Rüdiger Hauffe endete mit Ablauf der Hauptversammlung am 10. Mai 2006. Herr Dr. Hauffe stand für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung. Im Übrigen haben sich im Geschäftsjahr 2006 keine Änderungen in der Zusammensetzung des Aufsichtsrats ergeben. Nach dem Ende des Geschäftsjahres haben die Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat ihr Amt im Anschluss an die Übernahme der SCHWARZ PHARMA AG niedergelegt. Auf Antrag des Vorstands hat das Amtsgericht Düsseldorf am 1. Februar 2007 Herrn Dr. Wolf-Dietrich Loose, Herrn Dr. Roch Doliveux, Herrn Jean-Pierre Pradier, Herrn Robert Trainor, Herrn Gerhard Mayr sowie Herrn Tom Lauda zu neuen Mitgliedern des Aufsichtsrats bestellt. Zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden wählte der Aufsichtsrat Herrn Dr. Wolf-Dietrich Loose und zum stellvertretenden Vorsitzenden Herrn Dr. Roch Doliveux. Übernahmeangebot durch die UCB-Gruppe gebracht und zu einer Reihe von Veränderungen geführt. Der Aufsichtsrat spricht an dieser Stelle den gegenwärtigen und den ausgeschiedenen Mitgliedern des Vorstands, den ausgeschiedenen Mitgliedern des Aufsichtsrats und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die engagiert und kompetent ihren Beitrag zum Erfolg der SCHWARZ PHARMA Gruppe geleistet haben, seinen ausdrücklichen Dank und seine Anerkennung für die im Geschäftsjahr 2006 geleistete Arbeit aus. Der Aufsichtsrat Dr. Wolf-Dietrich Loose Vorsitzender des Aufsichtsrats Monheim, im März 2007 Das zurückliegende Geschäftsjahr hat für alle Beschäftigten der SCHWARZ PHARMA Gruppe zusätzliche Belastungen im Zusammenhang mit dem BERICHT DES AUFSICHTSRATS 175 CORPORATE GOVERNANCE Entsprechenserklärung 2007 Vorstand und Aufsichtsrat erklären gemäß § 161 AktG, dass die SCHWARZ PHARMA AG nach Maßgabe dieser Erklärung den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex seit der letzten Entsprechenserklärung vom 16. März 2006 entsprochen hat und auch künftig nach Maßgabe dieser Erklärung entsprechen wird. Einzelne Abweichungen zu den Empfehlungen im Deutschen Corporate Governance Kodex bestehen wie folgt: Haftpflichtversicherungen, die die Gesellschaft für Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder abschließt (D&O-Versicherungsverträge), weisen keinen Selbstbehalt auf (Kodex Ziff. 3.8). Ein Selbstbehalt ist nach Auffassung der Gesellschaft nicht geeignet, die Motivation und das Verantwortungsbewusstsein der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat zu steigern. Eine Begrenzung (Cap) bei aktienkursbasierten Vergütungselementen für Vorstandsmitglieder besteht nicht (Kodex Ziff. 4.2.3). Nach Ansicht der Gesellschaft liegt die besondere Anreizwirkung solcher Vergütungselemente darin, das finanzielle Interesse der Berechtigten unmittelbar an die tatsächliche Entwicklung des Börsenkurses zu koppeln. Zudem würde eine Begrenzung im Hinblick auf die bei den übrigen Begünstigten geltenden Bedingungen eine Ungleichbehandlung zu Lasten des Leitungsorgans darstellen. Es wurde von einer Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder abgesehen (Kodex Ziff. 5.4.1), da es aus Sicht der Gesellschaft bei 176 GESCHÄFTSBERICHT 2006 diesen in erster Linie auf Kenntnisse und Fähigkeiten sowie die fachliche Erfahrung ankommt. Der Aufsichtsrat hat auf die Bildung eines Prüfungsausschusses verzichtet (Kodex Ziff. 5.3.2). Fragen der Rechnungslegung, des Risikomanagements sowie die Schwerpunkte der Abschlussprüfung werden aufgrund ihrer Bedeutung von allen Mitgliedern des Aufsichtsrats behandelt. Der Aktienbesitz der Familien Schwarz und Schwarz-Schütte wurde wie vom Wertpapierhandelsgesetz vorgeschrieben veröffentlicht. Eine darüber hinausgehende Veröffentlichung der von Organmitgliedern an der Gesellschaft gehaltenen Aktien oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente im Corporate Governance Bericht erfolgt nicht (Kodex Ziff. 6.6). Der Geschäftsbericht der SCHWARZ PHARMA Gruppe enthält keinen Ergebnisausweis für Drittunternehmen, an denen die SCHWARZ PHARMA AG eine Beteiligung von für das Unternehmen nicht untergeordneter Bedeutung hat (Kodex Ziff. 7.1.4). Bei Befolgung dieser Empfehlung würden Wettbewerber Informationen über die Kosten- und Margenstrukturen in einzelnen Ländern und Vertriebsorganisationen erlangen. SCHWARZ PHARMA AG Vorstand und Aufsichtsrat Monheim, den 22. März 2007 ERLÄUTERUNG DES VORSTANDS ZUM LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2006 Die Angaben nach §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB sind im Konzernlagebericht in den Abschnitten 6.3 und 6.5 und im Lagebericht der SCHWARZ PHARMA AG in den Abschnitten VII. bis XII. enthalten. schreibt zwingend eine andere Mehrheit vor. 4. Für die Befugnisse des Vorstands insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen, gilt Folgendes: 2. Die UCB SP GmbH, Monheim ist zum vorgenannten Zeitpunkt direkt und die Financière de Tubize S.A., Brüssel, Belgien, UCB S.A., Brüssel, Belgien, UCB Finance N.V., Breda, Niederlande sowie UCB GmbH, Kerpen-Sindorf sind zu diesem Zeitpunkt indirekt mit 86,77 % der Stimmrechte an der SCHWARZ PHARMA AG beteiligt. – Die Schaffung genehmigten Kapitals und die entsprechende Ermächtigung des Vorstands durch Beschluss der Hauptversammlung vom 11. Mai 2005 soll die SCHWARZ PHARMA AG in die Lage versetzen, ihre Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung kurzfristig den Erfordernissen aktueller Geschäfts- und Marktentwicklungen anzupassen. Die Gesellschaft soll Gelegenheiten zum Erwerb von Unternehmen oder Unternehmensbeteiligungen sowie arzneimittelrechtlichen Zulassungen für pharmazeutische Produkte oder Lizenzrechte schnell und flexibel wahrnehmen können. Die Gesellschaft soll zudem in der Lage sein, über die Begebung von Belegschaftsaktien die Verbundenheit der Mitarbeiter mit dem Unternehmen zu stärken. 3. Der Vorstand wird nach den gesetzlichen Vorschriften bestellt und abberufen. Die Satzung der SCHWARZ PHARMA AG legt in § 7 lediglich die Mindestanzahl der Vorstandsmitglieder fest. Darüber hinaus bestimmt der Aufsichtsrat die Zahl der Vorstandsmitglieder. Die Änderung der Satzung erfolgt durch Beschluss der Hauptversammlung, der nach § 22 der Satzung mit einfacher Kapitalmehrheit gefasst wird, außer das Gesetz – Die Ermächtigung des Vorstands zur Emission von Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen auf Inhaberaktien durch Beschluss der Hauptversammlung vom 10. Mai 2006 ermöglicht der SCHWARZ PHARMA AG die Aufnahme von Kapital. Die Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen können bei Ausgabe gegen Sacheinlage als Akquisitionswährung zum Erwerb von Unternehmen, von Unternehmensbeteiligungen und Die Angaben erläutert der Vorstand wie folgt: 1. Das Grundkapital der SCHWARZ PHARMA AG per 22. März 2007 beträgt 64.031.475,30 €. Es ist eingeteilt in 49.254.981 nennwertlose, auf den Inhaber lautende Stückaktien, die den Aktionären jeweils die gleichen Rechte – insbesondere die gleichen Stimmrechte – gewähren. ERLÄUTERUNGEN DES VORSTANDS 177 für die Gesellschaft bedeutsamen Lizenzen sowie im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen eingesetzt werden. börsennotierten Unternehmen üblich sind und nicht dem Zweck der Erschwerung etwaiger Übernahmeversuche dienen. – Die Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe der Bezugsrechte auf Aktien der SCHWARZ PHARMA AG im Zuge des „Executive Stock Option Plan 2003“ durch Beschluss der Hauptversammlung vom 13. Mai 2003 gewährt die Möglichkeit zur Schaffung zusätzlicher Leistungsanreize für qualifizierte Mitarbeiter und Führungskräfte durch Beteiligung am Unternehmenserfolg und der Bindung an das Unternehmen. 5. Hinsichtlich der im Konzernlagebericht und im Lagebericht der SCHWARZ PHARMA AG aufgeführten Change-of-Control-Klauseln in wesentlichen Verträgen ist Folgendes anzumerken: Die Berechtigung zur Kündigung der der SCHWARZ PHARMA AG gewährten Kreditlinie im Falle eines Kontrollwechsels ist für Finanzierungsverträge marktüblich und dient der Wahrnehmung legitimer Geschäftsinteressen der beteiligten Banken. Unter anderem müssen diese aus Gründen des Risikomanagements die Möglichkeit haben, im Falle geänderter Beteiligungsverhältnisse ihr bestehendes Kreditengagement zu überprüfen und etwa ihr Gesamtengagement bei einer aus dem Zusammenschluss von Unternehmen hervorgehenden Unternehmensgruppe entsprechend dem Kreditrisiko der neuen Gruppe zu begrenzen. Die Change-of-Control-Klausel in dem Entwicklungsund Lizenzabkommen zur Entwicklung und Vermarktung von Rotigotin auf dem japanischen Markt dient in erster Linie dem Schutz vor einem Kontrollerwerb des Lizenznehmers durch einen Wettbewerber der SCHWARZ PHARMA AG. – Die Ermächtigung des Vorstands zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien aufgrund der Beschlussfassung der Hauptversammlung vom 10. Mai 2006 ermöglicht es der SCHWARZ PHARMA AG, möglichen Investoren Aktien der Gesellschaft anzubieten oder den Aktionärskreis der Gesellschaft zu erweitern sowie Unternehmen, Unternehmensbeteiligungen, arzneimittelrechtliche Zulassungen für pharmazeutische Produkte oder Lizenzrechte hieran gegen Aktien zu erwerben. Ferner können die eigenen Aktien Mitarbeitern angeboten oder als Leistungen im Zusammenhang mit Mitarbeiterbeteiligungsmodellen verwendet werden. Die vorstehenden Befugnisse zur Durchführung von Kapitalmaßnahmen stellen Regelungen dar, die bei mit der SCHWARZ PHARMA AG vergleichbaren 178 GESCHÄFTSBERICHT 2006 6. Die in den Vorstandsverträgen enthaltenen Changeof-Control-Klauseln bzw. Entschädigungsvereinbarungen räumen den Mitgliedern des Vorstands nicht generell ein außerordentliches Kündigungs- recht im Falle eines Kontrollwechsels ein, sondern gewähren ein solches Kündigungsrecht nur, wenn das Vorstandsmitglied ohne eigenes Verschulden aus seinem Amt abberufen wird. Die Klausel trifft eine Regelung zur Abwicklung der dem jeweiligen Vorstandsmitglied im Falle einer unverschuldeten Abberufung im Grundsatz gesetzlich zustehenden Vergütungs- bzw. Abfindungsansprüche und dient insoweit lediglich der Streitvermeidung. Monheim, im Februar 2007 SCHWARZ PHARMA AG Der Vorstand BERICHT ZU DEN ANGABEN 179 ORGANE Aufsichtsrat bis 31. Januar 2007 Dr. Rolf Schwarz-Schütte Dr. Eberhard Peill (seit dem 10. Mai 2006) Ehrenvorsitzender Geschäftsführender Partner der MSR Consulting, Köln Stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates der Siegwerk GmbH & Co. KG, Siegburg Mitglied des Beirats der C. Krieger & Co. Nachfolger GmbH & Co. KG, Koblenz Dr. Hans-Dietrich Winkhaus Vorsitzender Mitglied des Gesellschafterausschusses der Henkel KGaA Mitglied des Aufsichtsrats BMW AG, München Mitglied des Aufsichtsrats der Degussa AG, Düsseldorf Mitglied des Aufsichtsrats der Deutsche Lufthansa AG, Köln Mitglied des Aufsichtsrats der ERGO Versicherungsgruppe AG, Düsseldorf Dr. Kurt Rudolf Schwarz Axel C. Pfeil Geschäftsführender Gesellschafter der Leifina GmbH & Co. KG, München Vorsitzender des Aufsichtsrats der The Bioscience Ventures Group AG, München Stellvertretender Vorsitzender Mitglied des Beirats der Neuen Osnabrücker Zeitung GmbH & Co. KG Eva Severin* Head of International Marketing Heinrich Bergmeier* Kaufmännischer Angestellter Erwin Worm* Technischer Angestellter Dr. Terence Eaves Ehemaliges Mitglied des Vorstands der GlaxoWellcome Research and Development Ltd., London, England Ehemaliges Mitglied des Vorstands der GlaxoWellcome Inc., North Carolina, USA Dr. Rüdiger Hauffe (bis zum 10. Mai 2006) Mitglied des Aufsichtsrats der DIREVO Biotech AG, Köln Vorsitzender des Beirats der Genzyme GmbH, Neu-Isenburg Mitglied des Beirats der ACCOVION GmbH, Eschborn Mitglied des Aufsichtsrats der HAUPT Pharma AG, Berlin Jürgen Peddinghaus Vorsitzender des Aufsichtsrats der MAY Holding GmbH & Co. KG, Erftstadt Vorsitzender des Aufsichtsrats der Faber-Castell AG, Stein Mitglied des Aufsichtsrats der Zwilling J. A. Henckels AG, Solingen Vorsitzender des Beirats Norddeutsche Private Equity, Hamburg Vorsitzender des Aufsichtsrats der Jungheinrich AG, Hamburg Mitglied des Beirats der Booz Allen Hamilton GmbH, München 180 GESCHÄFTSBERICHT 2006 *Arbeitnehmervertreter Vorstand Patrick Schwarz-Schütte (bis zum 31. Dezember 2006) Vorsitzender Externe Mandate Aufsichtsrat Victoria Versicherung AG, Deutschland Victoria Lebensversicherung AG, Deutschland Detlef Thielgen (Vorsitzender ab 1. Januar 2007) Finanzen, Controlling, IT und Corporate Communications Jürgen Baumann (bis zum 30. April 2007) Europa Prof. Dr. Iris Löw-Friedrich Forschung & Entwicklung Peter Möller (ab 1. Januar 2007) Recht Martin Schneider (ab 1. Januar 2007) Personal Dr. Klaus Veitinger (bis zum 31. Dezember 2006) USA und Asien Externe Mandate Aufsichtsrat AnorMED Inc., Biotech Unternehmen, Kanada ORGANE 181 Aufsichtsrat ab 1. Februar 2007 Dr. Rolf Schwarz-Schütte Heinrich Bergmeier* Ehrenvorsitzender Kaufmännischer Angestellter Dr. Wolf-Dietrich Loose Tom Lauda Vorsitzender Babcock Borsig AG i.L., Oberhausen, Mitglied des Aufsichtsrats1 Capiton AG, Berlin, Mitglied des Aufsichtsrats und des Investitionsausschusses1 Dekra Personaldienste GmbH, Eschborn, Aufsichtsratsvorsitzender1 iVA Valuation & Advisory AG, Frankfurt, Aufsichtsratsvorsitzender1 Metro Asset Management GmbH & Co. KG, Mitglied des Gesellschafterausschusses2 Dr. Milker Holding, Horhausen, Beiratsvorsitzender2 Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte Holding AG, Aufsichtsrat1 Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte AG, Aufsichtsrat1 Kaufhalle AG Vorsitzender des Aufsichtsrats1 Dr. Frédéric Roch Doliveux Stellvertretender Vorsitzender UCB Pharma S.A. (Belgique), Président Conseil Administration (Board of Directors)2 UCB S.A., Administrateur (Board of Directors)2 UCB Holdings Inc., Chairman Board of Directors2 Fin. UCB S.A., Président Conseil Administration (Board of Directors)2 UCB Farchim S.A. (A.G. – Ltd.), Président Conseil Administration (Board of Directors)2 UCB Japan Co., Ltd., Chairman Board of Directors2 UCB Lux S.A., Président Conseil Administration (Board of Directors)2 Celltech Group Ltd., Chairman Board of Directors2 Chirec, Board of Directors2 1 2 182 Gerhard N. Mayr OMV AG, Aufsichtsratsmitglied2 Lonza Group Ltd., Verwaltungsratsmitglied2 UCB S.A., Board of Directors2 Jean-Pierre Pradier UCB Pharma S.A. (Belgique), Administrateur (Board of Directors)2 UCB Holdings Inc., Director (Board of Directors)2 UCB Finance N.V., Commissaris (Board of Directors)2 Fin. UCB S.A., Administrateur (Board of Directors)2 Vedim Pharma S.A., Consejero (Board of Directors)2 UCB Japan Co., Ltd., Director (Board of Directors)2 UCB Lux S.A, Administrateur (Board of Directors)2 UCB (Investments) Ltd., Director (Board of Directors)2 UCB Pharma Asia Pacific Sdn. Bhd., Director (Board of Directors)2 Celltech Group Ltd., Director (Board of Directors)2 Mutualités Neutres, Board of Directors2 Eva Severin* Head of International Marketing *Arbeitnehmervertreter Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten Angaben zur Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen GESCHÄFTSBERICHT 2006 Robert J. Trainor UCB Pharma S.A. (Belgique), Administrateur (Board of Directors)2 UCB Holdings Inc., Director (Board of Directors)2 UCB Japan Co., Ltd., Director (Board of Directors)2 UCB Inc., Director (Board of Directors)2 Celltech Reinsurance (Irland) Ltd., Director (Board of Directors)2 Celltech Insurance (Irland) Ltd., Director (Board of Directors)2 Erwin Worm* Technischer Angestellter *Arbeitnehmervertreter 183 SCHWARZ PHARMA BETEILIGUNGEN Anteil am Eigenkapital in % 2005 Mio. € 2006 Mio. € 2005 Mio. € 2006 Mio. € D/Monheim 100 539,3 641,1 148,7 131,9 373 446 SCHWARZ PHARMA Deutschland GmbH D/Monheim 100 10,8 16,3 221,1 215,7 498 510 Sitz SCHWARZ PHARMA AG Eigenkapital Gesamtumsatz SANOL GmbH D/Monheim 100 0,3 0,3 – – – – SCHWARZ BIOSCIENCES GmbH D/Monheim 100 0,4 0,4 – – 365 406 SCHWARZ & Co. Immobiliengesellschaft D/Monheim 100 0,1 0,1 0,0 0,0 – – SCHWARZ & Co. Industriegebäudegesellschaft D/Monheim 100 2,5 2,3 0,0 0,0 – – SCHWARZ PHARMA Produktions GmbH D/Monheim 100 67,3 66,7 167,0 165,3 461 498 SCHWARZ PHARMA Ltd UK GB/Chesham 100 6,5 7,0 28,4 24,5 101 82 SCHWARZ PHARMA Russland RU/Moskau 100 0,1 (0,1) 0,0 0,0 – 1 SCHWARZ PHARMA Gruppe Italien I/Mailand 100 12,5 7,7 53,0 48,0 194 194 5,1 5,2 SCHWARZ PHARMA AG Schweiz CH/Münchenstein 100 SCHWARZ PHARMA Ltd. Irland IE/Shannon 100 LABORATOIRES SCHWARZ PHARMA S. A.F/Boulogne 100 (122,3) (219,1) 15,5 15,3 8,3 2,4 18 13 35,5 41,3 182 202 57,6 59,0 177 174 SCHWARZ PHARMA Poland Sp. zo.o. PL/Warschau 100 9,7 9,9 24,0 25,8 151 147 SCHWARZ PHARMA Gruppe USA USA/Wilmington 100 202,9 187,8 434,1 450,1 867 875 ZHUHAI SCHWARZ PHARMA Co., Ltd. VRC/Zhuhai 75 6,4 8,7 11,7 14,6 286 356 SCHWARZ PHARMA Hongkong Ltd. VRC/Hongkong 100 4,4 3,5 9,0 9,7 12 12 SCHWARZ PHARMA Co. Ltd. JAP/Tokio 100 0,1 0,1 – – 4 4 SCHWARZ PHARMA Gruppe Spanien ESP/Madrid 100 71,0 46,1 31,6 27,4 163 158 SCHWARZ PHARMA Philippines Inc. PHI/Manila 100 (0,1) (0,7) 1,9 3,0 93 76 SCHWARZ PHARMA Macao, Ltd. VRC/Macao 100 1,9 9,5 15,0 14,3 2 2 SCHWARZ PHARMA Korea Co., Ltd. SKR/Seoul 100 (1,2) (2,5) 11,2 10,3 6 12 SCHWARZ PHARMA GmbH Österreich AUT/Wien 100 0,2 0,5 0,0 0,0 13 13 SCHWARZ PHARMA ApS Dänemark DK/Frederiksberg 100 0,0 0,3 0,0 0,1 – 1 SCHWARZ PHARMA Oy Finnland FI/Vantaa 100 0,0 0,0 0,0 0,2 – 1 SCHWARZ PHARMA AS Norwegen NO/Oslo 100 0,0 0,2 0,0 1,1 – 2 SCHWARZ PHARMA AB Schweden SE/Stockholm 100 0,0 2,5 0,0 0,0 – 1 SCHWARZ PHARMA BV Niederlande NL/Den Haag 100 0,0 0,3 0,0 0,0 – 1 SCHWARZ PHARMA MEPE Griechenland GR/Athen 100 0,0 (0,1) 0,0 0,1 – 2 SCHWARZ PHARMA Lda.Portugal PT/Lissabon 100 0,0 0,0 0,0 0,0 – 0 SCHWARZ PHARMA BIOSCIENCES Inc. USA/Durham 100 17,2 19,4 – – 140 174 Die Veröffentlichung der Ergebnisse von Beteiligungsunternehmen unterbleibt aus Wettbewerbsgründen. 184 Belegschaft Durchschnitt 2005 2006 31.12. 31.12. GESCHÄFTSBERICHT 2006 FÜHRENDE SCHWARZ PHARMA PRODUKTE Produktgruppe/ Warenzeichen (alle®) Inhaltsstoff Indikation Herz-Kreislauf Netto Umsatz in Mio. € 2006 2005 Isoket/Dilatrate Isorbiddinitrat Koronare Herzkrankheit 50,1 52,2 Provas/Miten Valsartan Hypertonie 45,7 43,7 Elantan Isorbidmononitrat Koronare Herzkrankheit 43,8 43,3 Prostavasin Alprostadil Periphere arterielle Verschlusskrankheit 43,5 41,2 Verelan PM Verapamil HCI Hypertonie 43,6 42,0 Deponit Glyceroltrinitrat Koronare Herzkrankheit 33,8 36,6 Univasc/Femipres Moexipril Hypertonie 35,7 38,7 Uniretic/Femipres Plus Moexipril HCTZ Hypertonie 25,5 23,7 Clivarina Reviparin Natrium Venenthrombosen 12,7 12,0 Magen-Darm Omeprazol (KUDCo) Omeprazol Gastro-intestinale Ulcera, Refluxösophaig 191,6 184,3 Rifun Pantoprazol Gastro-intestinale Ulcera, Refluxösophaig 39,9 52,1 Glycolax Polyethylenglycol Obstipation 44,6 52,2 Colyte Polyethylenglycol, Natriumchlorid Darmreinigung vor Koloskopie 23,2 19,0 Procto Hydrocortison Dermatosen 16,6 12,1 Vogalene Metopimazin Übelkeit 12,3 10,4 Zentrales Nervensystem Agit/Seglor Dihydroergotamin Migräne 12,7 13,1 Niravam Alprazolam Angstzustände 13,5 3,6 Neupro Rotigotin Parkinson’sche Erkrankung 9,5 – Tylex Paracetamol, Codein Schmerzen 8,0 9,5 Primesin Fluvastatin Arthritis 5,7 5,5 Parcopa Carbidopa/Levadopa Parkinson’sche Erkrankung 6,1 2,5 Lorans Lorazepam Angstzustände 4,5 5,0 Atmadisc Fluticason/Salmeterol Asthma 47,1 44,4 Ferro Eisen (II)-GlycinSulfat-Komplex Eisenmangel 29,8 24,8 Alprostadil Erektile Dysfunktion 19,6 17,7 Sonstige Viridal/Edex SCHWARZ PHARMA BETEILIGUNGEN, FÜHRENDE PRODUKTE 185 AKTIENINFORMATIONEN Aktionärsstruktur der SCHWARZ PHARMA AG UCB 88 % Streubesitz 12 % Aktieninformationen* Ergebnis je Aktie Cash Flow** je Aktie Dividende je Aktie Buchwert (Eigenkapital) je Aktie Marktkapitalisierung (31.12.) Aktienanzahl (gew. Durchschnitt) Aktienanzahl (gew. Durchschnitt, verwässert) Anzahl der Aktien (31.12.) € € € € Mio. € 2002 1,10 4,31 0,60 12,01 1.549 2003 2,94 3,87 0,60 12,82 969 2004 (0,02) 1,02 0,20 11,60 1.507 2005 (1,17) 1,45 0,20 11,70 2.489 2006 0,26 2,23 0,20 11,92 4.655 in Tsd. 44.172 45.050 45.530 46.180 47.418 in Tsd. in Tsd. 44.449 44.725 46.170 45.352 47.301 45.863 47.367 46.404 47.846 48.776 * bis 2003: USGAAP; ab 2004: IAS/IFRS** ** Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit Wertpapierkenn-Nr. 722 190 / ISIN Nr. DE 0007221905 / Anzahl Aktien umbasiert:Aktiensplit 1:2 am 15. Juli 2002 SCHWARZ PHARMA AG im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet und Mitglied im MDAX® (bis März 2007) SCHWARZ PHARMA Aktie 2006 Kursentwicklung im Vergleich zu MDAX ® ® und DAX (1.1.2006 = 100 %) SCHWARZ PHARMA 190 180 170 160 150 140 ® MDAX 130 120 ® DAX 110 100 90 01.01.2006 186 GESCHÄFTSBERICHT 2006 31.12.2006 FINANZKALENDER 26. Februar 2007 Bericht zwölf Monate 2006 25. April 2007 Bericht erstes Quartal 2007 8./9. Mai 2007 Hauptversammlung in Düsseldorf 26. Juli 2007 Bericht erstes Halbjahr 2007 25. Oktober 2007 Bericht neun Monate 2007 Diese Informationen werden im Internet aktualisiert. www.schwarzpharma.com AKTIENINFORMATIONEN, FINANZKALENDER 187 ADRESSEN DER SCHWARZ PHARMA GRUPPE SCHWARZ PHARMA AG Alfred-Nobel-Straße 10 40789 Monheim, Deutschland Telefon +49 2173 48 0 Telefax +49 2173 48 1608 www.schwarzpharma.com Deutschland SCHWARZ PHARMA Deutschland GmbH* Telefon +49 2173 48 0 Telefax +49 2173 48 1608 www.schwarzpharma.de Geschäftsführer: Konstantin von Alvensleben SCHWARZ PHARMA Produktions-GmbH* Telefon +49 2173 48 0 Telefax +49 2173 48 1608 Geschäftsführer: Josef Landwehr SCHWARZ BIOSCIENCES GmbH* Telefon +49 2173 48 0 Telefax +49 2173 48 1608 Geschäftsführer: Prof. Dr. Iris Löw-Friedrich, Detlef Thielgen SCHWARZ PHARMA Philippines Inc. 3/F, Rufino Building 6784 Ayala Avenue 1200 Makati City, Philippinen Telefon +63 2 8 10 49 90 Telefax +63 2 8 44 09 37 www.schwarzpharma-asia.com Repräsentant: Bodgit Gomez Zhuhai SCHWARZ PHARMA Company Limited Rm. 2604 – 2607, Tian An Center No. 338 NanJing Road (W) Shanghai, 200003 VR China Telefon +86 21 6359 88 77 Telefax +86 21 6359 70 68 www.schwarzpharma-asia.com Repräsentant: Klaus Bitterauf *Adresse identisch mit SCHWARZ PHARMA AG 188 GESCHÄFTSBERICHT 2006 SCHWARZ PHARMA OY Pakkalankuja 7 01510 Vantaa, Finnland Telefon +358 9 47 308 351 Telefax +358 9 47 308 999 Repräsentant:Timo Auvinen Frankreich SCHWARZ PHARMA Korea Co., Limited 7/F, Bongwoo Building, 31-7, 1 Ga, Jangchung-dong Chung-gu Seoul 100 – 391, Korea Telefon +82 2 22 68 93 93 Telefax +82 2 22 68 27 99 SCHWARZ PHARMA Commercial Offshore De Macau Limiteda Avenida da Praia Grande No. 762-804 Edificio China Plaza 18 andar J-2, Macau Telefon +85 3 71 55 25 Telefax +85 3 71 55 24 Repräsentant: Edwin Ooi Asien SCHWARZ PHARMA Hong Kong Ltd. Regional Office, Units 4912-13, 49/F The Center, 99 Queen’s Road Central Hong Kong, VR China Telefon +85 2 28 54 93 33 Telefax +85 2 28 54 91 11 www.schwarzpharma-asia.com Geschäftsführer Asien: Reto Carl Rietmann Repräsentant: Cedric Cheng Finnland LABORATOIRES SCHWARZ PHARMA SAS Le Mail du Point du Jour 235, Avenue Le Jour se Lève 92651 Boulogne Billancourt cedex, Frankreich Telefon +33 1 46 10 66 66 Telefax +33 1 46 21 22 85 www.schwarzpharma.fr Geschäftsführerin: Marie-Laure Pochon Griechenland SCHWARZ PHARMA M.E.P.E. Ethnikis Antistaseos Av. 103 15451 N.Psychiko/Athens, Griechenland Telefon +30 210 677 7487 Telefax +30 210 677 7906 Repräsentant: Ioannis Papadopoulos SCHWARZ PHARMA Japan Co., Ltd. 2-14, Nihonbashi Ohdenma-cho Chuo-ku Tokyo 103-0011, Japan Telefon +81 3 56 42 21 26 Telefax +81 3 56 42 21 27 Repräsentant: Noriaki Murao Irland Bulgarien Italien SCHWARZ PHARMA AG Shipka Str. 15 1504 Sofia, Bulgarien Telefon +35 9 28 46 21 47 Telefax +35 9 29 44 15 08 Repräsentant: Rodop Valkanov SCHWARZ PHARMA S.p.A. Via Gadames, 57 20151 Milano, Italien Telefon +39 02 30 07 91 Telefax +39 02 30 863 59 www.schwarzpharma.it Geschäftsführer: Dr. Giancarlo Civita Dänemark SCHWARZ PHARMA ApS Gydevang 39-41 3450 Allerød, Denmark Telefon +45 48 18 17 13 Telefax +45 48 18 16 13 Repräsentant: Carsten Gregaard SCHWARZ PHARMA Ltd. Shannon Industrial Estate Shannon, Co. Clare, Irland Telefon +353 61 71 41 00 Telefax +353 61 71 41 01 Geschäftsführer:Werner Kunz Kasachstan Schweden Ukraine SCHWARZ PHARMA AG Ul. Tole Bi 69, Office 21 050000 Almaty, Kasachstan Telefon +7 32 72 72 78 39 Telefax +7 32 72 50 70 96 Repräsentantin: Dina Kirgizbayewa SCHWARZ PHARMA AB Svärdvägen 21 18215 Danderyd, Schweden Telefon +46 8 7535 991 Telefax +46 8 7535 992 Repräsentant: Bernd Kuntscher SCHWARZ PHARMA AG Ul. Degtjarevskaja 62 04112 Kiev, Ukraine Telefon +38 044 492 94-75 Telefax +38 044 492 94-74 Repräsentant: Iliya Naumov Niederlande Schweiz United Kingdom SCHWARZ PHARMA BV Hardwareweg 4 3821 BM Amersfoort, Niederlande Telefon +31 33 454 6645 Telefax +31 33 454 6643 Geschäftsführer: Henk-Jan R. Cremer SCHWARZ PHARMA AG Jurastrasse 2 4142 Münchenstein, Schweiz Telefon +41 61 9069050 Telefax +41 61 9069044 www.schwarzpharma.ch Geschäftsführer: Marc Wannhoff SCHWARZ PHARMA Ltd. 5 Hercules Way, Leavesden Park, Hertfordshire Watford, WD25 7GS, United Kingdom Telefon +44 1923 684100 Telefax +44 1923 684200 www.schwarzpharma.co.uk Geschäftsführerin:Andrea Quellhorst Slowakische Republik USA SCHWARZ PHARMA AG Kutlikova 17 85102 Bratislava 5, Slowakische Republik Telefon +421 26 828 6766 Telefax +421 26 828 6765 www.schwarzpharma.sk Repräsentant: Jiri Ondracek SCHWARZ PHARMA, Inc. 6140 West Executive Drive Mequon, WI 53092, USA Telefon +1 262 2385 400 Telefax +1 262 238 0311 www.schwarzusa.com Geschäftsführer: Rich Denness Spanien SCHWARZ BIOSCIENCES, Inc. 8010 Arco Corporate Drive, Suite 100 Raleigh, NC 27617, USA Telefon +1 919 767 2555 Telefax +1 919 767 2570 Geschäftsführerin: Prof. Dr. Iris Löw-Friedrich Norwegen SCHWARZ PHARMA AS Nydalsveien 33 0484 Oslo, Norwegen Telefon +47 21 520115 Telefax +47 21 520117 Repräsentant: Rune Sjoblom Österreich SCHWARZ PHARMA GmbH Saturn Tower, Leonard-Bernstein-Straße 10 1220 Wien, Österreich Telefon +43 1 269 7090 0 Telefax +43 1 269 7090 99 Geschäftsführerin: Michaela Modes Polen SCHWARZ PHARMA Sp.z o.o. Ul. Dolna 21 05-092 Lomianki, Polen Telefon +48 22 7511328 Telefax +48 22 7518796 www.schwarzpharma.pl Geschäftsführer: Jacek Wegrzyk Russland/GUS SCHWARZ PHARMA AG Ul. Schabolovka 10, Building 2, 5th Floor 119049 Moscow, Russia Telefon +7 495 9330282 Telefax +7 495 9330283 Geschäftsführer: Peter Sperner Repräsentant: Michael Marijadi SCHWARZ PHARMA, S.L. Paseo de la Castellana, 141 15th Floor 28046 Madrid, Spanien Telefon +34 91 5703444 Telefax +34 91 5702962 www.schwarzpharma.es Geschäftsführer: Dr. Antonio Martin Tschechische Republik SCHWARZ PHARMA AG Avenir Business Park, Radlická 740/113c 15800 Praha 5, Nové Butovice Tschechische Republik Telefon +420 226 200 781 Telefax +420 226 200 788 www.schwarzpharma.cz Repräsentant: Radim Petrás SCHWARZ PHARMA Manufacturing, Inc. 1101 „C“ Avenue West, Freeman Field Seymour, IN 47274, USA Telefon +1 812 523 3457 Telefax +1 812 523 1887 Geschäftsführer: Jeff Siefert ADRESSEN 189 GLOSSAR Acetylcholin Acetylcholin ist ein biogenes Amin. Es zählt zu den wichtigsten Neurotransmittern. Agonist Substanzen, die Rezeptoren stimulieren bzw. aktivieren können. Antiepileptikum Siehe Antikonvulsivum Antikonvulsivum Arzneimittel zur Behandlung oder Verhinderung epileptischer Krampfgeschehen. Einige Antikonvulsiva wirken auch bei Neuropathischem Schmerz. Antimuskarinikum Pharmakologische Substanzklasse, die an Muskarin-Rezeptoren bindet. Das Antimuskarinikum entspannt die hyperaktive Blasenmuskulatur, so dass der Inkontinenz entgegen gewirkt wird. Basalganglien Unterhalb der Großhirnrinde gelegene, in jeder Hirnhälfte angelegte Kerne bzw. Kerngebiete.Von großer Bedeutung für wichtige funktionelle Aspekte motorischer, kognitiver und limbischer Regelungen. Biopharma Beschreibt eine einzigartige Kombination der klassischen pharmazeutischen Disziplinen mit den Möglichkeiten der Biotechnologie. Blasenhyperaktivität Überaktivität des Blasenmuskels, die zu unkontrolliertem Verlust von Urin führen kann (Inkontinenz). Cash Flow Der Cash Flow ist eine Kennzahl zur Beurteilung der Ertragslage eines Unternehmens. Er errechnet sich als Differenz aller Einnahmen und Ausgaben eines Unternehmens in einer Abrechnungsperiode. Dermatosen Hauterkrankungen Dopamin Körpereigener Botenstoff des Zentralen Nervensystems Eigenkapitalquote Die Eigenkapitalquote errechnet sich aus dem prozentualen Verhältnis des Eigenkapitals zur Bilanzsumme des Unternehmens. Sie beschreibt den Grad der wirtschaftlichen und finanziellen Stabilität des Unternehmens. EMEA European Medicines Agency Europäische Zulassungsbehörde für Arzneimittel Epilepsie Anfallartige Funktionsstörung des Gehirns aufgrund abnormer Aktivitätssteigerung von Nervenzellen. Symptome sind u. a. Störungen der Motorik und Bewußtseinsstörungen. Erektile Dysfunktion Störung der Erektionsfähigkeit, Impotenz Ergolin „Ergolin“ weist darauf hin, dass sich eine Substanz von den sogenannten Ergotaminen ableitet. Ergotamine sind Bestandteile des Mutterkornpilzes, deren Abkömmlinge (Derivate) seit vielen Jahren in der Medizin genutzt werden, u.a. zur Behandlung von Migräne, peripheren Durchblutungsstörungen, der Parkinson-Krankheit und als Wehenmittel. ESOP Executive Stock Option Program Im Rahmen des ESOP werden Führungskräfte und Mitarbeiter durch Aktienoptionen am Unternehmenserfolg beteiligt. FAS Financial Accounting Standard US-Rechnungslegungsstandard FDA Food and Drug Administration Zulassungsbehörde für Lebensmittel und Arzneimittel in den USA Fibromyalgie Schwerwiegende chronische, nicht-entzündliche Schmerzerkrankung der Muskulatur. Neben generalisierten Schmerzen gehören Symptome wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit zum Krankheitsbild, oft leiden die Erkrankten auch an Depressionen und Schlafstörungen. 190 GESCHÄFTSBERICHT 2006 Freezing Bewegungslosigkeit Gastro-intestinal Den Magen-Darm-Trakt betreffend Generika Wirkstoffgleiche Medikamente eines patentfreien Wirkstoffs (sog. Nachahmerpräparate). Gestagen Gestagene oder Gelbkörperhormone sind neben den Östrogenen die zweite wichtige Klasse der weiblichen Geschlechtshormone. Wie bei diesen handelt es sich um Steroide. Glutamat Der wichtigste erregende Neurotransmitter im zentralen Nervensystem der Wirbeltiere. Harninkontinenz Unvermögen, Urin kontrolliert zurückzuhalten. Hypertonie Bluthochdruck IAS International Accounting Standards Siehe IFRS IFRS International Financial Reporting Standards Von einem unabhängigen privaten Gremium, dem International Accounting Standards Board (IASB), entwickelte Regeln zur externen Berichterstattung von Unternehmen. Joint Venture Spezielle Form einer zwischenbetrieblichen Kooperation Kardiovaskulär Herz und Kreislauf (Gefäße) betreffend Koloskopie Instrumentelle Untersuchung des Dickdarms (Darmspiegelung). Koronare Herzkrankheit (KHK) Durch Einengung oder Verschluss von Herzkranzgefäßen hervorgerufene Verminderung der Durchblutung des Herzens. KUDCo Kremers Urban Development Co. ist eine Tochtergesellschaft der SCHWARZ PHARMA Inc., U.S.A. Marktkapitalisierung Kennziffer, die den Marktwert des Eigenkapitals eines Unternehmens angibt. Entspricht dem Aktienkurs multipliziert mit der Anzahl Aktien. Migräne Anfallartige, oft pulsierende Kopfschmerzen, die wiederholt und meist einseitig auftreten. Typische Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Licht und Lärmscheu, visuelle und neurologische Ausfälle. Morbus Parkinson Parkinson´sche Krankheit, Schüttellähmung;Verkümmerung von Nervenzellen in bestimmten Hirnbereichen, bei der es zu einer Verlangsamung der Bewegung, Zittern der Extremitäten im Ruhezustand sowie Muskelversteifung kommt. Neurologie Medizinisches Fachgebiet, das sich mit Nervenerkrankungen befasst. Neuropathie Funktionsstörung des Nervensystems Neuropathischer Schmerz Schmerzen, die im Rahmen einer Neuropathie aufgrund einer Irritation des Nervensystems auftreten. Schmerz erfüllt keine „Warnfunktion“. Neurotransmitter heterogene biochemische Stoffe, welche die Information von einer Nervenzelle zur anderen über die Kontaktstelle der Nervenzellen, der Synapse, weitergibt. GLOSSAR 191 Nicht-invasive Darreichungsform Darreichungsform eines Medikaments, die ohne Eingriff in die körperliche Integrität des Patienten erfolgt (z. B. Pflasterapplikation). Nitrate Salze der Salpetersäure, die in der Langzeitbehandlung der KHK eingesetzt werden. Non-ergolin „Non-ergoline“ Dopaminagonisten wurden mit dem Zweck entwickelt, eine gezieltere Wirksamkeit als ergoline Dopamin Agonisten bei besserer Verträglichkeit zu erreichen. Diese Medikamente leiten sich nicht von den sogenannten Ergotaminen ab. Osteoarthritis Chronische degenerative Erkrankung der Gelenke, vor allem der Hüft-, Kniegelenke sowie der Fingergelenke. In einem allmählichen Prozess wird der Gelenkknorpel zerstört. Östrogen Oberbegriff für die wichtigsten weiblichen Geschlechtshormone. Parkinson-Krankheit Siehe Morbus Parkinson Periphere arterielle Verschlusskrankheit Behinderung der Blutversorgung im Bereich der Extremitäten durch Arterienverkalkung. Pflasterapplikation Verabreichung des Wirkstoffs über ein Pflaster. Plazebo Scheinmedikament, das in Aussehen, Geschmack etc. einem echten Arzneimittel gleicht. Protein Proteine, (Eiweiße), sind Makromoleküle. Sie gehören zu den Grundbausteinen aller Zellen, verleihen ihnen nicht nur Struktur, sondern sind die molekularen „Maschinen“, die Stoffe transportieren, Ionen pumpen und Signalstoffe erkennen. Refluxösophagitis Entzündung der Speiseröhre durch Rückfluss des Magensaftes. RLS Restless-Legs-Syndrom Vor allem abends und nachts auftretende schmerzhafte Zuckungen und Bewegungsunruhe der Beine. Rezeptor Struktur im Organismus, die spezifische Reize zu empfangen vermag und eine darauf beruhende Folgereaktion vermittelt. SAR Stock Appreciation Rights Bonusprogramm für Mitarbeiter, das auf der Kursentwicklung der SCHWARZ PHARMA Aktie basiert. Stock Option Program Siehe ESOP Synapse Kontaktstelle für die Informationsübertragung zwischen zwei Zellen. Transdermal Durch die Haut UCB Union Chimique Belge Ulkus/Ulcera Entzündliche Prozesse auf Haut und Schleimhäuten, die durch lokalen Sauerstoffmangel, gestörte Durchblutung, Infektionen u. a. hervorgerufen werden. Urologie Medizinisches Fachgebiet, das sich mit den Veränderungen und Erkrankungen der ableitenden Harnwege sowie dem männlichen Geschlechtsorganen befasst. ZNS Zentrales Nervensystem Gehirn und Rückenmark betreffend 192 GESCHÄFTSBERICHT 2006 IMPRESSUM Herausgeber: SCHWARZ PHARMA AG Alfred-Nobel-Straße 10 40789 Monheim, Deutschland Tel +49 2173 48 0 Fax +49 2173 48 1608 E-Mail [email protected] Internet www.schwarzpharma.com Kontakt Investor Relations: Corporate Communications Antje Witte Tel +49 2173 48 1866 Fax +49 2173 48 1856 E-Mail [email protected] Bettina Ellinghorst Tel +49 2173 48 2329 Fax +49 2173 48 1856 E-Mail [email protected] Der vollständige, in Euro aufgestellte Konzernabschluss der SCHWARZ PHARMA AG wird im Bundesanzeiger veröffentlicht und beim Handelsregister des Amtsgerichts Düsseldorf hinterlegt. Der vollständige Geschäftsbericht in deutscher und englischer Sprache ist im Internet unter www.schwarzpharma.com veröffentlicht. Dieser Bericht ist auch in englischer Sprache erhältlich. Konzept und Gestaltung: EGGERT GROUP GmbH & Co. KG Düsseldorf Fotos: Dominik Obertreis Jochen Manz (Vorstand) Rechtlicher Hinweis Dieser Geschäftsbericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen. Dazu gehören Umsatz- und Ergebnisprognosen, Pläne, Annahmen, Erwartungen und Prognosen zur zukünftigen Entwicklung der Branche, des rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmens und des Unternehmens. Diese Aussagen, Annahmen, Erwartungen und Prognosen sind unsicher und unterliegen jederzeit einem Änderungsrisiko. Dies kann zur Folge haben, dass zukünftige Berichte und Fakten des Unternehmens wesentlich von den hier skizzierten Aussichten abweichen. Das Unternehmen übernimmt keinerlei Verantwortung für die Aktualisierung derartiger Aussagen, Annahmen, Erwartungen und Prognosen zur zukünftigen Entwicklung der Branche, des rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmens und des Unternehmens. In diesem Bericht genannte Markennamen sind eingetragene Warenzeichen®.