geschäftsbericht 2006

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geschäftsbericht 2006
GESCHÄFTSBERICHT 2006
FINANZÜBERSICHT SCHWARZ PHARMA GRUPPE
(IAS/IFRS*, in Mio. €)
2002
2003
2004
2005
963,5
638,5
378,5
124,2
74,9
48,4
161,3
304,6
172,0
295,2
107,3
146,3
296,4
67,4
530,4
1.040,5
2006
1.496,3
1.111,0
517,8
144,0
260,5
132,5
946,6
619,7
348,1
198,3
15,8
(0,8)
990,6 1.000,4
672,6
674,6
406,3
507,7
258,9
215,1
(17,0)
49,5
(54,1)
12,4
207,7
350,2
161,0
214,0
100,6
76,9
271,0
108,7
577,0
1.033,6
184,4
299,8
152,9
196,2
110,6
63,3
245,4
106,9
528,8
943,9
206,0
275,9
164,3
181,5
113,4
22,8
291,9
85,9
540,4
941,1
Aus der Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse
Bruttoergebnis
Vertriebskosten und allgemeine Verwaltungskosten
Forschungs- und Entwicklungskosten
Betriebsergebnis
Konzernergebnis
Aus der Bilanz
Liquide Mittel
Sonstiges Umlaufvermögen
Sachanlagevermögen
Firmenwert und sonstige immaterielle Vermögensgegenstände
Finanzanlagen und andere Aktiva
Kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
Rückstellungen und andere langfristige Verbindlichkeiten
Eigenkapital
Bilanzsumme
277,1
335,6
180,7
148,1
134,2
12,9
416,1
81,3
565,2
1.075,7
Aus dem Cash Flow Statement
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
Abschreibungen (inkl. außerplanmäßige Abschreibungen)
Cash Flow aus Investitionstätigkeit
Investitionen
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit
190,4
61,5
(11,1)
(30,2)
(35,6)
174,2
80,4
(12,8)
(35,6)
(84,3)
46,7
52,9
(27,8)
(25,5)
(32,6)
67,0
55,9
(27,2)
(36,9)
(39,6)
105,8
68,3
(66,7)
(67,0)
49,0
140,8
82,3
1,10
0,60
4,31
51,0
3.739
343,8
289,0
2,94
0,60
3,87
55,8
3.853
69,4
18,2
(0,02)
0,20
1,02
56,0
3.813
93,5
38,3
(1,17)
0,20
1,45
57,4
4.100
38,6
(21,0)
0,26
0,20
2,23
52,5
4.327
Kennzahlen
Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen
und Wertberichtigungen (EBITDA**)
in Mio. €
Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT**) in Mio. €
Ergebnis je Aktie (Basis)
€
Dividende je Aktie
€
Cash Flow je Aktie*** (Basis)
€
Eigenkapitalquote
%
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
Personen
*** 2002 und 2003: US-GAAP
*** ohne Einmaleffekte
*** Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
INHALTSVERZEICHNIS
Unsere Werte
3
Brief des Vorstands
5
UCB übernimmt SCHWARZ PHARMA
9
Forschung & Entwicklung 2006:
Viel versprechende Wirkstoffe im Bereich Neurologie
12
Das Zentrale Nervensystem – Strom des Lebens
21
Das Geschäftsjahr 2006 im Überblick
37
Bestätigungsvermerk
46
Konzernbilanz
48
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
49
Konzern-Kapitalflussrechnung
50
Konzern-Eigenkapitalspiegel
51
Konzernanhang 2006 nach IAS/IFRS
52
Konzernlagebericht
130
Bericht des Aufsichtsrats
170
Corporate Governance
176
Erläuterung des Vorstands zum Lagebericht für das Geschäftsjahr 2006
177
Organe
180
SCHWARZ PHARMA Beteiligungen
184
Führende SCHWARZ PHARMA Produkte
185
Aktieninformationen
186
Finanzkalender
187
Adressen der SCHWARZ PHARMA Gruppe
188
Glossar
190
1
2
GESCHÄFTSBERICHT 2006
UNSERE WERTE
Unternehmerische Dynamik
Als Unternehmer streben wir beständig nach Innovation unserer Produkte,Verbesserung unserer Leistungen für unsere Kunden und nachhaltiger Wertsteigerung für unsere Investoren. Wir vertrauen auf
unsere Kompetenz, sind unseren Zielen verpflichtet
und stehen zueinander.Wir haben die Freiheit, unternehmerisch zu handeln und zu entscheiden.Wir übernehmen die Verantwortung für unser Handeln. Wir
stehen zu unseren Fehlern und lernen daraus.
Kundenorientierung
Wir erfüllen die Bedürfnisse und Erwartungen unserer Kunden mit Leidenschaft. Wir bieten jedem Kunden einen besonders persönlichen und freundlichen
Service von höchster Qualität. Der Kunde hat immer
Recht.
Integrität
Wir sagen, was wir meinen, und handeln danach.
Wir orientieren uns an ethischen Grundsätzen. Unser Handeln können wir in unseren Familien und in
der Öffentlichkeit mit gutem Gewissen vertreten.
Fairness und Respekt
Wir respektieren die Einzigartigkeit jeder Person und
begegnen anderen mit Offenheit und Toleranz.
Wir schätzen die Fähigkeit, zuzuhören und andere
Meinungen in Betracht zu ziehen als Grundlage
erfolgreicher Teamarbeit und fairen Miteinanders.
Wir gründen unsere Beziehungen auf gegenseitiges
Vertrauen.
UNSERE WERTE
3
4
GESCHÄFTSBERICHT 2006
BRIEF DES VORSTANDS
Das Geschäftsjahr 2006 –
ereignisreich und besser als erwartet
wir die Zulassung von Neupro® als Monotherapie in
den USA.
Der Geschäftsverlauf 2006 übertraf unsere Erwartungen. Die SCHWARZ PHARMA Gruppe erzielte
2006 ein Umsatzvolumen von einer Milliarde Euro
und einen Jahresüberschuss in Höhe von 12,4 Mio. €.
Wir schlagen eine Dividende von 0,20 € je Aktie zur
Ausschüttung vor.
Im März 2006 haben wir auch die Zulassungsunterlagen zum Urologie-Medikament Fesoterodin bei den
europäischen und US-amerikanischen Behörden eingereicht. Wir rechnen in 2007 mit einer Zulassung.
Im April 2006 haben wir exklusive Lizenzrechte zu
Fesoterodin an Pfizer vergeben und hierfür im Juni
eine Abschlagszahlung erhalten. Für die Zukunft sind
Der gute Geschäftsverlauf ist auf den Umsatzbeitrag
des US-Geschäfts und ein trotz staatlicher Preissenkungen nur leicht rückläufiges Europageschäft zurückzuführen. Die Marketing- und Vertriebsausgaben
von 329,0 Mio. € (+10,4 %) gehen auch auf die
Markteinführungen von Neupro® in Europa zurück.
Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben von
215,1 Mio. € (–16,9 %) spiegeln den Fortschritt bei
unseren Entwicklungsprojekten wider.
Nach Erhalt der europäischen Marktzulassung für
Neupro® (Rotigotin transdermales System) zur Behandlung der Parkinson-Krankheit als Monotherapie
im Februar 2006 haben wir schon im Folgemonat
März das Parkinson-Pflaster in Deutschland eingeführt. Heute, ein Jahr später, steht Neupro® den Patienten in über zwölf weiteren Ländern Europas zur
Verfügung. Seit Januar 2007 ist das Parkinson-Pflaster
zudem als Kombinationstherapie mit Levodopa zur
symptomatischen Behandlung bei Patienten mit fortgeschrittenem Morbus Parkinson europaweit zugelassen. Im Laufe des ersten Halbjahrs 2007 erwarten
Patrick Schwarz-Schütte
Detlef Thielgen
BRIEF DES VORSTANDS
5
Meilensteinzahlungen von Pfizer und insbesondere
nach Zulassung und Markteinführung Lizenzzahlungen
auf den Umsatz von Fesoterodin und Pfizer’s AntiMuskarinikum-Gruppe Detrol® (Tolterodin) zu erwarten. Mit diesem Schritt haben wir einen starken
Partner gefunden, der Fesoterodin erfolgreich zu den
Patienten bringt, und unsere Forschungsaktivitäten
auf das Zentrale Nervensystem konzentriert. Diese
Entscheidung wird durch positive Meldungen zu
unserer Entwicklungspipeline unterstützt.
Im September 2006 hat SCHWARZ PHARMA eine
Zusammenschlussvereinbarung mit der belgischen
UCB-Gruppe unterzeichnet. In Übereinstimmung
damit hat die belgische UCB-Gruppe ein freundliches
Übernahmeangebot für SCHWARZ PHARMA angekündigt und im November veröffentlicht. Vorstand
und Aufsichtsrat sind zu der Ansicht gekommen, dass
das Angebot finanziell angemessen ist und den Interessen der Gesellschaft, der Aktionäre und der Arbeitnehmer gerecht wird. Vorstand und Aufsichtsrat
haben daher das Angebot unterstützt und den Aktionären die Annahme des Angebots empfohlen.
Der Zusammenschluss soll der zukünftigen Unternehmensgruppe erlauben, die Potenziale der
SCHWARZ PHARMA Produkte aufgrund der erhöhten kritischen Masse, aber auch der von UCB
eingebrachten Vermarktungsstärke insbesondere im
Bereich Neurologie besser auszuschöpfen.
Iris Löw-Friedrich
Klaus Veitinger
6
GESCHÄFTSBERICHT 2006
SCHWARZ PHARMA und UCB haben arbeitnehmerbezogene Grundsätze für die Zusammenführung der Geschäftstätigkeiten vereinbart. Danach werden alle Arbeitnehmer der gemeinsamen
Gruppe fair behandelt und rechtzeitig, angemessen
und umfassend informiert. Monheim soll Hauptsitz
des Geschäftsfelds Allgemeinmedizin der gemeinsamen Gruppe unter dem Namen SCHWARZ
PHARMA werden. Darüber hinaus soll Monheim
Hauptsitz für die gemeinsame Geschäftstätigkeit in
Deutschland werden. Ferner soll der Standort
Monheim ein wichtiges Forschungs- und Entwick-
dungskrankheiten haben, gehört SCHWARZ PHARMA
bei gemeinsamer Betrachtung mit UCB bereits zu den
führenden Biopharmaunternehmen der Welt.
Jürgen Baumann
Unsere Unternehmenskultur, unsere engagierten
Mitarbeiter, die über ein hohes Know-how und anerkannte Expertise verfügen, passen gut zur UCBGruppe. Wir sehen daher bedeutendes Potenzial
in der Kombination von SCHWARZ PHARMA
mit UCB. Ein Beherrschungs- und Gewinnab-
lungszentrum der gemeinsamen Gruppe darstellen.
Gemeinsam mit UCB planen wir, ein führendes Biopharmaunternehmen der nächsten Generation zu
formen. Dabei stehen für uns die Patienten im Vordergrund, denen wir für ihre schweren Erkrankungen
innovative Medikamente anbieten wollen. Mit den
Entwicklungspipelines beider Unternehmen, die ihre
Schwerpunkte im Bereich Neurologie und Entzün-
Peter Möller
führungsvertrag soll SCHWARZ PHARMA und UCB
ermöglichen, beide Unternehmen als eine Gruppe
zu steuern.
Martin Schneider
BRIEF DES VORSTANDS
7
Ausblick 2007 – Markteinführungen Neupro®
und mindestens drei globale Zulassungsanträge
Im gerade begonnenen Geschäftsjahr 2007 rechnen
wir mit einem Umsatzrückgang vor allem infolge des
rückläufigen Geschäfts in den USA. Ein leichtes Umsatzwachstum in Europa aufgrund einer erfolgreichen
Markteinführung des Parkinson-Pflasters Neupro®
kann dies nicht ausgleichen. Wir gehen daher von
einem Umsatzvolumen in der Größenordnung von
800 – 850 Mio. ¤ aus.
Auch 2007 steht im Zeichen der Markeinführung
des Parkinson-Pflasters Neupro® (in allen Stadien
der Erkrankung), der Fertigstellung umfangreicher
Zulassungsunterlagen für jeweils USA und Europa
für voraussichtlich drei Indikationen sowie der
Weiterentwicklung unserer Entwicklungsprojekte.
Gleichzeitig müssen wir den erwarteten Umsatzrückgängen mit Restrukturierungsmaßnahmen,
insbesondere in USA und Deutschland, begegnen.
Trotz der hiermit verbundenen hohen Kosten und
Aufwendungen streben wir ein positives Jahresergebnis 2007 an. In diesen Ausblick einbezogen
sind Erträge aus Produktverkäufen oder Partnerschaften und anderen Desinvestitionen. In diesen
Ausblick nicht einbezogen sind mögliche Kosten
und Aufwendungen im Zusammenhang mit der
weitergehenden Integration von SCHWARZ
PHARMA in die UCB-Gruppe nach Wirksamwerden des geplanten Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags.
8
GESCHÄFTSBERICHT 2006
SCHWARZ PHARMA hat durch eine erfolgreiche
Strategieumsetzung die Chance, zusammen mit UCB
künftig stärker am Wachstum des Weltpharmamarktes zu partizipieren. Gemeinsam mit UCB kann
SCHWARZ PHARMA die sich dort bietenden Möglichkeiten besser nutzen als allein.
Wir danken unseren Mitarbeitern, die sich auch in
diesem ereignisreichen Jahr engagiert für die Ziele
und den Erfolg von SCHWARZ PHARMA eingesetzt
haben. Unser Dank gilt auch unseren Kunden,
Geschäftspartnern und Aktionären für ihre vertrauensvolle Begleitung und Unterstützung.
Detlef Thielgen
Jürgen Baumann
Iris Löw-Friedrich
Peter Möller
Martin Schneider
Monheim, im März 2007
UCB ÜBERNIMMT SCHWARZ PHARMA
Am 25. September 2006 haben SCHWARZ PHARMA
und die UCB-Gruppe ein Business Combination Agreement über ein freundliches Übernahmeangebot für
SCHWARZ PHARMA bekannt gegeben. Danach hat
UCB allen Aktionären der SCHWARZ PHARMA AG
ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot unterbreitet. Als Gegenleistung erhielten die Aktionäre pro
SCHWARZ PHARMA Aktie € 50 in bar und 0,8735
Aktien der UCB SA. Die außerordentliche Hauptversammlung von UCB hat am 23. Oktober 2006 zu
diesem Zweck eine Kapitalerhöhung über bis zu
43.033.437 neue ordentliche UCB Aktien beschlossen.
Die neu ausgegebenen UCB Aktien sind zum Handel
an der Euronext Brüssel (Eurolist;ISIN:BE0003739530,
Ticker: UCB.BR) zugelassen. Die Schwarz Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG und ihre Gesellschafter,
die zusammen ungefähr 60% der Aktien der SCHWARZ
PHARMA Aktiengesellschaft gehalten haben, haben
das Übernahmeangebot im Dezember 2006 angenommen und halten heute keine Aktien der
SCHWARZ PHARMA AG mehr.
UCB hält heute 87,6 % der 48,8 Mio. ausstehenden
SCHWARZ PHARMA Aktien.
UCB und SCHWARZ PHARMA teilten am 11. Januar
2007 mit, dass sie beabsichtigen, einen Beherrschungsund Gewinnabführungsvertrag mit der UCB SP GmbH
als herrschender Gesellschaft und SCHWARZ
PHARMA AG als beherrschter Gesellschaft abzuschließen. Der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag unterliegt der Zustimmung der Hauptversammlung der SCHWARZ PHARMA AG. Der Be-
schluss über die Zustimmung soll in der ordentlichen
Hauptversammlung der SCHWARZ PHARMA AG im
Mai 2007 gefasst werden.
Gemeinsam planen SCHWARZ PHARMA und UCB,
ein führendes Biopharmaunternehmen der nächsten
Generation zu formen. „Biopharma“ beschreibt eine
einzigartige Kombination der klassischen pharmazeutischen Disziplinen mit den Möglichkeiten der Biotechnologie. ImVordergrund stehen jedoch die Patienten
und nicht das Verfahren. Für schwere Erkrankungen
sollen innovative Lösungen angeboten werden. Die
starke gemeinsame kommerzielle Plattform und die
Verbreiterung des Angebots an Medikamenten in
Spezialgebieten bilden die Basis des führenden Neurologie-Unternehmens. Mit den sehr gut gefüllten Entwicklungspipelines beider Unternehmen, die ihren
Schwerpunkt im Bereich Neurologie und Entzündungskrankheiten haben, gehört SCHWARZ PHARMA
bei gemeinsamer Betrachtung mit UCB, gemessen am
gemeinsamen Umsatz, bereits zu den „TOP Fünf“ der
führenden Biopharmaunternehmen der Welt.
Die komplementären Unternehmenskulturen mit
herausragender Kompetenz und einzigartiger Expertise in Forschung & Entwicklung sowie erwiesener
Marketing- und Vertriebskompetenz können ein bedeutendes Synergiepotenzial erschließen. Damit ist
ein verbessertes, langfristiges Umsatz- und Ergebniswachstum erzielbar, das zum Nutzen aller Unternehmensbeteiligter und -interessierter (Patienten,
Mitarbeiter, Investoren und sonstige Stakeholder)
sein wird.
UCB ÜBERNIMMT SCHWARZ PHARMA
9
10
GESCHÄFTSBERICHT 2006
11
FORSCHUNG & ENTWICKLUNG 2006:
VIEL VERSPRECHENDE WIRKSTOFFE IM BEREICH NEUROLOGIE
SCHWARZ PHARMA konzentriert die Forschungsund Entwicklungsaktivitäten strategisch auf das Zentrale Nervensystem. Insbesondere in diesem Bereich
ist der medizinische Bedarf hoch, da heute viele neurologische Indikationen gar nicht oder nicht befriedigend therapiert werden können. Zudem trägt der
demographische Wandel – die älter werdende Gesellschaft – zu einer steigenden Nachfrage nach Medikamenten gerade in diesen Gebieten bei. Patienten
wie behandelnde Ärzte spüren und formulieren den
Bedarf an neuen medizinischen Lösungen und erwarten von den forschenden Arzneimittelherstellern
entsprechende Innovationen. SCHWARZ PHARMA
stellt sich dieser Herausforderung – leidenschaftlich
engagiert und verantwortungsvoll.
Seit 1999 entwickelt SCHWARZ PHARMA innovative Arzneimittel in den Indikationsgebieten Neurologie und Urologie. Im Zuge des Verkaufs seiner
exklusiven Lizenzrechte des Urologie-Projekts Fesoterodin an Pfizer im April 2006 hat SCHWARZ
PHARMA den Fokus auf das Zentrale Nervensystem
gelegt. Die Forschungs- und Entwicklungsteams sind
unter dem Dach der SCHWARZ BIOSCIENCES mit
Standorten in Monheim/Deutschland, Shannon/
Irland, im Research Triangle Park, North Carolina/
USA sowie in Tokio/Japan zusammengefasst. Die weltweit über 700 Experten bei SCHWARZ BIOSCIENCES
konzentrieren sich länder- und kontinenteübergreifend auf die Suche nach neuen Wirkstoffen und
das Management der internationalen Partnerschaften.
Sie treiben die präklinische, die pharmazeutische und
12
GESCHÄFTSBERICHT 2006
klinische Arzneimittelentwicklung voran und betreiben die Zulassungsverfahren.
Mit einem Forschungs- und Entwicklungsbudget von
215 Millionen € im abgelaufenen Geschäftsjahr betreibt
SCHWARZ PHARMA insgesamt neun Projekte in
unterschiedlichen Testphasen der klinischen Entwicklung zur Behandlung von
– Parkinson'scher Erkrankung,
– Restless-Legs-Syndrom,
– Epilepsie,
– neuropathischem Schmerz,
sowie in den neuen Indikationsgebieten
– Fibromyalgie,
– Osteoartritis und der
– Migräneprophylaxe.
Die klinische Entwicklung bereits verlassen haben das
Wirkstoffpflaster Rotigotin zur Behandlung der
Parkinson’schen Erkrankung, das sich seit März 2006
auf dem europäischen Markt befindet, sowie der
Wirkstoff Fesoterodin zur Behandlung der Blasenhyperaktivität, für den die Zulassungsunterlagen im
ersten Quartal 2006 eingereicht wurden.
Parkinson‘sche Erkrankung: Neupro® nun auch als
Kombinationstherapie mit Levodopa in Europa zugelassen
Mitte Februar 2006 hat die Europäische Zulassungsbehörde EMEA (European Medicines Evaluation Agency)
die Zulassung von Neupro® (Rotigotin Transdermales
Pflaster) als Monotherapie zur symptomatischen
Behandlung des Morbus Parkinson in Europa erteilt.
Es handelt sich um das erste Projekt aus der innovativen Entwicklungspipeline, für das SCHWARZ
PHARMA die Marktzulassung erhalten hat. Sie ermöglicht in allen 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen
Union die Markteinführung von Neupro®, die im
März mit Deutschland und Großbritannien begann
und seitdem in weiteren Ländern fortgeführt wird.
Seit Januar 2007 ist das Parkinson-Pflaster nun auch
als Kombinationstherapie mit Levodopa zur symptomatischen Behandlung bei Patienten mit fortgeschrittenem Morbus Parkinson europaweit zugelassen.
Im Laufe des ersten Halbjahrs 2007 erwartet
SCHWARZ PHARMA die Zulassung von Neupro®
als Monotherapie in den USA.
Weltweit leiden fast vier Millionen Patienten unter
den Folgen von Morbus Parkinson, jedes Jahr kommen etwa 400.000 Neuerkrankungen hinzu. Die Parkinson'sche Erkrankung tritt vor allem in höherem
Alter auf und zeichnet sich durch vielfältige Symptome aus: Zittern der Extremitäten (Tremor), Verlangsamung aller Bewegungen (Bradykinese; typisch
sind z. B. ein schlurfender Gang, eine kleiner werdende
Schrift oder ein wegen verringerter Mimik ausdruckslos scheinendes Gesicht), plötzliche Bewegungslosigkeit (Freezing) und Steifheit (Rigor), um nur die häufigsten Erscheinungen zu nennen. Diese sich fortschreitend verschlimmernde (chronisch-progrediente),
degenerative Erkrankung gehört zu den häufigsten
Erkrankungen des Nervensystems. Morbus Parkinson
ist bisher nicht heilbar. Daher steht therapeutisch
eine möglichst gute Symptomkontrolle bei zugleich
möglichst wenigen Nebenwirkungen im Vordergrund.
Moderne Therapieansätze beruhen meist auf dem
Konzept der dopaminergen Stimulation; Dopamin ist
ein Botenstoff im Gehirn, zuständig für die Bewegungskoordination. Der weltweite Markt für Parkinson-Medikamente hat ein Volumen von gut 2,9 Mrd.
US$ und wächst nicht zuletzt aufgrund der demographischen Entwicklung jährlich um ca. 8 %.
Neupro®, das erste Parkinson-Pflaster, kombiniert
die Vorteile des nicht-ergolinen Dopamin-Agonisten
Rotigotin mit einer transdermalen Pflasterapplikation. Eine Pflasterapplikation hat gegenüber anderen Darreichungsformen viel Potenzial: Sie erfolgt
ohne Eingriff in die körperliche Integrität des Patienten
(nicht-invasiv) und bietet gleichzeitig den Vorteil
kontinuierlicher Rezeptor-Stimulation über eine 24stündige Wirkstoffzufuhr. Zudem werden durch die
Aufnahme (Resorption) über die Haut alle Einflüsse
der Magen-Darm-Tätigkeit auf die Resorption umgangen. Ein Pflaster kann auch bei Patienten mit im
Krankheitsverlauf auftretenden Bewusstseinstrübungen
oder bei unregelmäßiger Anwendung der Medikation
FORSCHUNG & ENTWICKLUNG
13
(schlechter Compliance) eingesetzt werden. Es ist
auch für Patienten mit Schluckbeschwerden, einem
häufig auftretenden Sekundärsymptom, sehr gut geeignet.
Internationale klinische Studien haben die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Neupro® (Rotigotin
Transdermales Pflaster) gezeigt. In insgesamt mehr
als 20 solcher klinischen Studien wurden über 2.000
Parkinson-Patienten im frühen oder fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung mit Neupro® behandelt.
Rotigotin weist ein vielversprechendes RezeptorProfil, eine gute Steuerbarkeit und wenig Wechselwirkungspotenzial mit anderen Arzneimitteln auf.
Aufgrund der Pflasterformulierung bietet das Medikament zudem eine bequeme einmal tägliche Gabe
und einfache Handhabung.
Mit der Entwicklung eines Nasalsprays will
SCHWARZ PHARMA eine weitere leicht handhabbare Darreichungsform für Rotigotin zur Verfügung
stellen. Die Verabreichung von Rotigotin als Nasalspray kann gut geeignet sein, um akut auftretende
Symptome der Parkinson’schen Erkrankung schnell
zu lindern. Dies zeigen erste Ergebnisse im Phase IIStudienprogramm. Derzeit wird der weitere klinische Entwicklungsplan erarbeitet.
14
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Restless-Legs-Syndrom (RLS): Vielversprechender
Wirkstoff in einem stark wachsenden Markt
„Restless-Legs-Syndrom“ lässt sich mit „Syndrom der
unruhigen Beine“ übersetzen. Es handelt sich um eine
häufig auftretende Erkrankung, der bisher noch nicht
die nötige Aufmerksamkeit zuteil wurde. RLS ist durch
einen unangenehmen Bewegungsdrang und Kribbelgefühlen in den Beinen gekennzeichnet. Die Symptome treten überwiegend abends und nachts auf und
verhindern so einen erholsamen Schlaf. RLS ist eine
chronische, langsam fortschreitende Krankheit, die
etwa so häufig wie Migräne oder Diabetes vorkommt.
Bis zu 10 % der Bevölkerung, mehr Frauen als Männer,
leiden an dieser Krankheit. Es wird vermutet, dass
die Ursache eine Störung des Nervenstoffwechsels
ist. Dopamin-Agonisten gelten hier als eine wirksame
Behandlungsmöglichkeit. Der Weltmarkt für RLS hat
heute ein Volumen von 350 Mio. US$; das erwartete
Wachstum liegt bei über 29 % pro Jahr.
Erste Ergebnisse von doppelblinden und plazebokontrollierten Studien der Phase III mit dem Wirkstoffpflaster zeigen, dass die Behandlung mit Rotigotin bei Patienten mit Restless-Legs-Syndrom (RLS) zu
einer klinisch relevanten und statistisch signifikanten
Symptomverbesserung führt. Eine deutliche Verbesserung der Symptome gegenüber Plazebo zeigte sich
bei allen getesteten Dosierungen. Des Weiteren hat
SCHWARZ PHARMA Rotigotin bei RLS auch in einer
doppelblinden, plazebo-kontrollierten SchlaflaborStudie erfolgreich getestet. Erste Ergebnisse zeigen
eine deutliche, statistisch signifikante und klinisch
relevante Verbesserung der Symptome. Das Unternehmen plant, im vierten Quartal 2007 die Zulassungsunterlagen für Rotigotin bei RLS in Europa und
in den USA einzureichen.
Epilepsie: Anti-Konvulsivum mit innovativem
dualem Wirkmechanismus
Epilepsie ist die Bezeichnung für eine ganze Gruppe
erblicher, traumatisch oder organisch bedingter Erkrankungen. Durch eine abnorme Aktivitätssteigerung des zentralen Nervensystems kommt es zu sogenannten epileptischen Anfällen, die sich als Störung
der Sensorik, der Motorik, des subjektiven Befindens
oder des objektiven Verhaltens äußern. An Epilepsie
sind ca. 0,5–1,0 % der Bevölkerung erkrankt. AntiEpileptika dienen der Prophylaxe epileptischer Anfälle und werden meist als Dauertherapie eingesetzt.
Der Weltmarkt für Anti-Epileptika beläuft sich auf ca.
12,4 Mrd. US$; er wächst jährlich um 7 %.
Lacosamid repräsentiert ein Antikonvulsivum der
neuesten Generation. Kürzlich konnte SCHWARZ
PHARMA einen neuen dualen Wirkmechanismus für
Lacosamid identifizieren. Die in präklinischen Studien
ermittelten Ergebnisse weisen daraufhin, dass Lacosamid hierdurch eine höhere Wirksamkeit bei
geringeren Nebenwirkungen bieten, in den Verlauf
der Krankheit eingreifen und das Fortschreiten der
Krankheit verlangsamen oder gar stoppen könnte.
Im März 2006 präsentierte SCHWARZ PHARMA
erste Ergebnisse einer Phase III Studie mit Lacosamid
als Kombinationstherapie bei erwachsenen EpilepsiePatienten. Ende Oktober 2006 berichtete SCHWARZ
PHARMA über die zweite Phase III Studie. Die Ergebnisse dieses doppelblinden und plazebo-kontrollierten Studienprogramms der Phase III zeigen eine
klinisch relevante und statistisch signifikante Verbesserung bei beiden Zielparametern – Reduktion epileptischer Anfälle und Ansprechrate von 50 % bei
gleichzeitig guter Verträglichkeit. Die Einreichung der
Zulassungsanträge ist für 2007 in Europa und in den
USA geplant. 2007 wird das klinische Studienprogramm mit Lacosamid als Monotherapie beginnen.
Diabetischer Neuropathischer Schmerz:
Lacosamid hat Potenzial
Neuropathischer Schmerz beruht auf einer Funktionsstörung des Nervensystems. Anders als beim „normalen“ Schmerz hat der neuropathische Schmerz
keine Warnfunktion, sondern tritt ohne akuten
Zusammenhang zu einem pathologischen Geschehen
auf. Unter dem durch die Diabetes-Erkrankung verursachten chronischen Schmerz leiden etwa 11 Millionen Diabetiker. Lange Zeit gab es gegen diese
Schmerzen keine zugelassene Therapie. Ärzte und
Patienten setzen daher häufig Anti-Epileptika zur
Schmerzlinderung ein. Die Marktgröße für diese
Indikation wird auf etwas über 3,5 Mrd. US$ geschätzt.
Experten erwarten ein Marktwachstum von 14 % p.a.
Im März 2006 berichtete SCHWARZ PHARMA
FORSCHUNG & ENTWICKLUNG
15
erste Ergebnisse aus der dritten Phase III Studie mit
Lacosamid zur Behandlung des durch die diabetische
Neuropathie verursachten chronischen Schmerzes.
Mit der angestrebten Tagesdosis von 400 mg Lacosamid gingen neuropathische Schmerzen klinisch relevant und mit einem guten Nebenwirkungsprofil zurück. Lacosamid erreichte das statistische Signifikanzniveau. Erste, 2005 berichtete Ergebnisse von
zwei weiteren klinischen Studien der Phase III hatten
ebenfalls eine signifikante Reduktion neuropathischer
Schmerzen bei guter Verträglichkeit bestätigt.
Die in den USA durchgeführte Studie konnte bezüglich der Hauptzielgröße (Primärvariable) eine statistisch signifikante Verbesserung gegenüber Plazebo
aufweisen. Die zweite in Europa durchgeführte Studie
hat ebenfalls eine deutliche Symptomverbesserung
hervorgebracht, die jedoch bezüglich der Primärvariablen die statistische Signifikanz gegenüber Plazebo
nicht erreicht hat. Erste Ergebnisse einer weiteren
Phase-III-Studie, die im Februar 2007 vorgelegt wurden,
zeigen die Überlegenheit von Lacosamid gegenüber
Plazebo bei der Schmerzreduktion. Die Einreichung
der Zulassungsanträge für Lacosamid in der Indikation diabetischer neuropatischer Schmerz ist für 2007
in Europa und in den USA vorgesehen.
Mit neuen Indikationen zukünftiges Wachstum sichern
Mit einer Reihe von Entwicklungsprojekten im späten
oder bereits abgeschlossenen Entwicklungsstadium
ist SCHWARZ PHARMA sehr gut aufgestellt.
Mit Neupro® befindet sich bereits ein Medikament
16
GESCHÄFTSBERICHT 2006
aus der Entwicklungspipeline auf dem Markt, ein
weiteres, Fesoterodin, durchläuft derzeit das Zulassungsverfahren und drei weitere Projekte stehen
kurz vor der Einreichung der Zulassungsunterlagen.
So verfügt SCHWARZ PHARMA über ausreichend
Kandidaten, um in den nächsten Jahren deutliches
Wachstum zu generieren. Um auch in fernerer Zukunft Wachstum zu ermöglichen, haben wir weitere
Indikationen im Bereich des Zentralen Nervensystems mit hohem medizinischem Bedarf für Rotigotin und Lacosamid identifiziert. Es handelt sich um
Fibromyalgie (Weichteilrheumatismus), Osteoarthritis (Gelenkarthrose) und Migräneprophylaxe.
Fibromyalgie: Bislang noch kein Medikament
zugelassen
Fibromyalgie ist eine schwerwiegende chronische
Schmerzerkrankung der Muskulatur. Neben generalisierten Schmerzen gehören Symptome wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit zum Krankheitsbild, oft
leiden die Erkrankten auch an Depressionen und
Schlafstörungen. Schon heute sind etwa 2 % der
Bevölkerung an Fibromyalgie erkrankt. Frauen sind
deutlich häufiger betroffen als Männer, möglicherweise aufgrund einer hormonellen oder erblichen
Komponente. Die Ursachen der Krankheit sind bisher nicht geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass
das zentrale Nervensystem an der Schmerzentstehung beteiligt ist. Bis heute ist kein Medikament für
diese Indikation zugelassen. Zur Reduzierung der
Symptome werden unter anderem schmerzlindernde
17
Klinische Entwicklungsprodukte
Phase I
Parkinson-Erkrankung (Frühstadium)
Parkinson-Erkrankung (Spätstadium)
Phase II
Phase III
Zulassungsverfahren Zugelassen
USA
EU
EU
Epilepsie (Kombinationstherapie)
Neuropathischer Schmerz
Restless-Legs-Syndrom
Epilepsie (Monotherapie)
Parkinson-Erkrankung (akute Symptome)
Fibromyalgie
Fibromyalgie
Osteoathritis
Migräne-Prophylaxe
18
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Rotigotin Transdermales System
Rotigotin Nasalspray
Lacosamid
Mittel, Antidepressiva und krampflösende Mittel eingesetzt. Hier besteht großer Bedarf an einer wirksamen und gut verträglichen Langzeittherapie.
Klinische Studien der Phase II mit Lacosamid bei
Osteoarthritis werden voraussichtlich im ersten
Halbjahr 2007 beginnen.
Seit Oktober 2006 testet SCHWARZ PHARMA
den Wirkstoff Lacosamid in einer klinischen Studie
der Phase II auf Wirksamkeit bei Fibromyalgie.
Initiale Ergebnisse werden für das erste Quartal
2008 erwartet. Für März 2007 ist auch der Start der
ersten Studie der Phase II mit Rotigotin in dieser Indikation geplant.
Migräneprophylaxe
Osteoarthritis: Entwicklung zu einer Volkskrankheit
Osteoarthritis ist eine chronische degenerative Erkrankung der Gelenke, vor allem der Hüft-, Kniegelenke sowie der Fingergelenke. In einem allmählichen
Prozess wird der Gelenkknorpel zerstört. Die elastischen Eigenschaften des Knorpels gehen verloren,
wodurch sich Belastungen unmittelbar auf den Knochen übertragen, was zu Knochendeformationen
führen kann. Die Betroffenen leiden unter Schmerzen
und sind in ihrer Beweglichkeit mitunter erheblich
eingeschränkt. Rund 60 Millionen Menschen sind
weltweit erkrankt und mit der demographischen Entwicklung wird sich die Zahl in Zukunft noch drastisch
erhöhen. Osteoarthritis wird 2020 zu den fünf häufigsten Erkrankungen gehören, die die Lebensqualität
deutlich einschränken. Auch für diese Indikation bestehen bislang keine zufrieden stellenden medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten.
Eine weitere mit Schmerzen verbundene und weit
verbreitete Erkrankung ist die Migräne. Mehr als jeder zehnte Erwachsene leidet daran, Frauen sind
deutlich häufiger betroffen als Männer. Die Veranlagung dazu kann vererbbar sein. Migräne kann auch
durch äußere Faktoren wie Stress, Alkoholgenuss
und das in bestimmten Nahrungsmitteln enthaltene
Tyramin oder auch durch Hormonschwankungen
ausgelöst werden.
Erleidet ein Patient im Monatsdurchschnitt drei oder
mehr Anfälle oder sind die entstehenden Schmerzen
für den Patienten unerträglich, so empfiehlt die
Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft eine
vorbeugende Therapie. Bislang stehen hierzu nur
wenige Präparate zur Verfügung.
SCHWARZ PHARMA hofft, in den kommenden
Jahren mit Lacosamid ein wirksames und für die
Langzeiteinnahme geeignetes prophylaktisches Medikament entwickeln zu können. Bereits im ersten
Halbjahr 2007 soll das klinische Studienprogramm
der Phase II mit Lacosamid beginnen.
19
Kooperationen bei der Suche
nach neuen Wirkstoffen nutzen
SCHWARZ PHARMA geht alle vielversprechenden Wege, um neue Wirkstoffe zu finden. Nicht
nur innerhalb unserer eigenen Organisation, bei
SCHWARZ BIOSCIENCES, sondern auch außerhalb
des Unternehmens. Es gehört elementar zu unserem
Selbstverständnis, Forschung und Entwicklung in
Kooperation oder Partnerschaften mit anderen
Akteuren wie Unternehmen oder Universitäten zu
verfolgen. Derart gebündelte Kompetenzen, Instrumentarien und Ressourcen sowie die Zusammenarbeit hoch qualifizierten Personals verbessern die
Erfolgsaussichten aller Beteiligten um ein Vielfaches.
Dies nutzen wir ganz bewusst. Ob Unterstützung für
Lehrstühle oder Laboratorien, ob gemeinsame
Studien mit Unternehmen ähnlicher Indikationsschwerpunkte:Als forschendes Pharmaunternehmen
üben wir uns in der Pflicht, mit einem Partner zusammenzuarbeiten, wo es dem Wissensfortschritt hilft.
Auch wenn wir am Ende der Pipeline, beim marktreifen Medikament, als Unternehmer im Wettbewerb
stehen.
20
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Das Zentrale Nervensystem
Strom des Lebens
Steuermann des Organismus
Hochkomplex in seiner Anatomie wie auch in den physiologischen Prozessen – das Wunderwerk Mensch. Billiarden Zellen
und hoch differenzierte biochemische sowie physikalische Vorgänge sorgen dafür, dass wir atmen, Nahrung aufnehmen und
verarbeiten, dass wir unsere Umwelt wahrnehmen und uns bewegen können.
Hauptverantwortlich für die notwendige Steuerung und Koordination ist unser Nervensystem, insbesondere das Gehirn, das
zusammen mit dem Rückenmark das Zentrale Nervensystem
(ZNS) bildet. Unser Gehirn nimmt alle Informationen sowohl
aus der Umwelt als auch aus dem Körperinnern auf und reagiert blitzschnell darauf: Es sendet seinerseits Signale aus, die
von Zelle zu Zelle wandern, vom Gehirn über das Rückenmark
zu den peripheren Nerven, die die Information an die ausführenden Organe, zum Beispiel einen Muskel, weiterleiten. Jede
kleinste unserer Bewegungen, eine Fingerkrümmung, ein
Nicken, ein Lächeln, ist die sichtbare Folge eines aufwendigen
Verständigungsprozesses unzähliger Zellen.
Wie aber „sprechen“ die Zellen miteinander? Unsere Zellen
können sich auf zwei Weisen Botschaften übermitteln: entweder
in Form elektrischer Entladungen oder über Botenstoffe, so genannte Transmitter, wie Adrenalin, Serotonin, Acetylcholin oder
Dopamin. Diese wichtigen Überträgersubstanzen werden bei
Bedarf von der sendenden Nervenzelle freigesetzt und lagern
sich in der empfangenden Zelle an spezifischen Andockstellen
(Rezeptoren) an. Die Stelle, an der dies geschieht, wird Synapse genannt, die Kontaktstelle für die Informationsübertragung zwischen zwei Zellen.
So vielfältig die Informationen des Gehirns auch sind, die uns
schlucken, sprechen, zugreifen, aufstehen und jede andere
Handlung ausführen lassen – sie alle zielen darauf, unsere
Vitalität zu erhalten. Kommt es zu Funktionsstörungen im
Die richtige medizinische Behandlung
hilft Parkinson-Patienten, ihr Leben
weiterzuleben und die wichtigen sozialen
Kontakte zu erhalten.
zugrunde gehen, die Dopamin produzieren.Warum die Zellen
sterben, auf diese Frage hat die Wissenschaft bisher keine Antwort gefunden.
Nervensystem, entstehen die verschiedensten Erkrankungen,
die unsere Motorik oder unsere Sensorik mehr oder minder
stark beeinträchtigen.
Vier Millionen Menschen leiden
an Parkinson-Krankheit
Dies ist beispielsweise bei der Parkinson-Erkrankung der Fall.
Parkinson-Patienten leiden vor allem unter Bewegungsarmut,
einem Zittern der Extremitäten, Steifheit und einem unsicheren Gang. Hinzu kommen, von Patient zu Patient verschieden,
Begleitsymptome wie depressive Verstimmungen, chronische
Müdigkeit oder Schmerzen in den Gelenken. Vier Millionen
Menschen sind heute bereits von der Krankheit betroffen,
jedes Jahr kommen weltweit rund 400.000 hinzu. Was die
Erkrankung verursacht, ist bislang nicht geklärt, sowohl die
Erbanlagen als auch Umweltbedingungen können eine Rolle
spielen. Bekannt ist jedoch der Entstehungsort: die in der Tiefe
des Gehirns liegende Substantia nigra (schwarze Substanz),
die zu den so genannten Basalganglien gehört. In dieser Hirnregion werden vor allem unwillkürliche Bewegungsabläufe koordiniert. Erwiesen ist zudem, dass Parkinson auf einer gestörten Balance der Botenstoffe Dopamin auf der einen Seite
und Glutamat und Acetylcholin auf der anderen Seite beruht:
Durch die gestörte Balance werden die Symptome der
Krankheit hervorgerufen. Als Kernproblem ist identifiziert, dass
in der Substantia nigra mehr und mehr diejenigen Nervenzellen
Synapse bei Morbus Parkinson:
Die Substantia Nigra (1) setzt zu geringe Mengen an körpereigenem Dopamin frei. Dieser Mangel wird durch die Einnahme
von Dopamin-Agonisten (2) ausgeglichen, die ersatzweise an
die Dopamin-Rezeptoren andocken (3).
Parkinson ist nicht heilbar, die Krankheit schreitet unaufhörlich
fort. Doch es gibt Therapiemöglichkeiten, durch die die Symptome gut kontrolliert werden können. Um den Mangel des Botenstoffes Dopamin auszugleichen, bestehen zwei grundsätzlich
verschiedene Wege: Die Patienten können zum einen Levodopa,
eine Vorstufe des Dopamins, einnehmen, das im Gehirn zu Dopamin gewandelt wird. Oder sie können zum anderen so genannte Dopamin-Agonisten nutzen, Medikamente, die im Gehirn an denselben Rezeptoren andocken wie das Dopamin
und die Wirkung des fehlenden Botenstoffes im Gehirn effektiv
nachahmen. Dopamin-Agonisten – hierzu gehört beispielsweise Rotigotin, der Wirkstoff des Parkinson-Pflasters Neupro®
– spielen in der modernen Parkinson-Medizin eine immer größere Rolle. Dies hat verschiedene Gründe. Dopamin-Agonisten
sind sehr gut verträglich und zeigen im Vergleich zu Levodopa
weniger unerwünschte Langzeiteffekte. Und: Es gibt Hinweise
darauf, dass bestimmte Dopamin-Agonisten nicht nur die Funktion des Dopamins ersetzen, sondern darüber hinaus auch den
Untergang der dopaminbildenden Nervenzellen verlangsamen
könnten. Dieser mögliche schützende (neuroprotektive) Effekt
wird derzeit intensiv erforscht.
Wie kompliziert der menschliche Organismus gebaut ist und
wie schwer zu erforschen, zeigt sich auch bei einer neurologischen Erkrankung, von der heute bereits jeder Zehnte betroffen ist: dem Restless-Legs-Syndrom, kurz RLS. Hauptsymptome
1
2
3
Ruhelose Beine lassen
die Patienten weder nachts noch
tagsüber zur Ruhe kommen.
Großer Fortschritt
in der RLS-Behandlung in Sicht
von RLS sind Gefühlsstörungen und ein unangenehmer Bewegungsdrang in den Beinen, speziell im Ruhezustand. Eine Folge
ist, dass die Patienten dauerhaft keinen ruhigen Schlaf finden.
Seit 15 Jahren beschäftigt sich die Medizin mit der Klärung der
Ursachen, doch konnte bislang nicht einmal eindeutig ausgemacht werden, wo die Krankheit entsteht – im Gehirn oder im
Rückenmark – und welche Rezeptoren betroffen sind.
Verblüffend war, was die Medizin vor mehr als zehn Jahren
herausfand: dass nämlich Medikamente, die bei Parkinson wirken, auch die Symptome von RLS stark lindern können. Das
bedeutet, dass auch hier ein Mangel an Dopamin zumindest
wesentlichen Anteil an der Erkrankung hat. Seit 2000 wurden
in den USA und in Europa eine Reihe von Arzneimitteln zur
Behandlung von RLS zugelassen, zunächst Levodopa-Präparate
in Europa, dann auch Dopamin-Agonisten in Europa und in
den USA. Levodopa sorgt zwar für eine unmittelbare Linderung
der Symptome, doch kann die dauerhafte Einnahme zum einen
zu einer Verstärkung der Krankheit und zum anderen zu einer
Reihe gravierender unerwünschter Nebenwirkungen führen.
Wie bei Parkinson werden deshalb auch in der Therapie von
RLS zunehmend Dopamin-Agonisten eingesetzt. Mit der Entwicklung eines Rotigotin-Pflasters für die Indikation RLS,
derzeit in der letzten Forschungsphase, will SCHWARZ
PHARMA dazu beitragen, dass sich auch die Lebensqualität
von RLS-Patienten stark verbessert: Das Rotigotin-Pflaster soll
und wird gewährleisten, dass der Körper – anders als bei
Tabletteneinnahmen – konstant über einen Zeitraum von 24
Stunden versorgt wird, ohne Phasen der Über- oder Unterversorgung. Dies schafft beste Voraussetzungen für mehr Lebensqualität.
Wie ein Gewitter im Gehirn
Eine andere Form der neurologischen Erkrankung ist die Epilepsie. Über ein Zusammenspiel von Botenstoffen und Änderungen elektrischer Spannungszustände an der Nervenzelle
werden Informationen zwischen der Körperperipherie und dem
Zentralnervensystem ausgetauscht. Die Informationsleitung
Die neurologische und die pharmazeutische Forschung gehen Hand in Hand auf dem Weg zu besseren medizinischen Lösungen.
erfolgt dabei gerichtet und kontrolliert.Was aber bei einem
epileptische Anfall geschieht, gleicht einem Gewitter: Zur gleichen Zeit entladen sich unkontrolliert ganze Gruppen von
Nervenzellen ihrer elektrischen Energie, es kommt zu einer
abnormen Aktivitätssteigerung im Gehirn und in der Folge zu
anfallsartigen Störungen des Empfindens (Sensorik) und
der Beweglichkeit (Motorik). Dabei kann das ganze Gehirn
betroffen sein (generalisierte Epilepsie) oder nur eine bestimmte
Region (fokale oder partielle Epilepsie). Je nach Ausbreitung
unterscheiden sich auch die Symptome. Bei partieller Epilepsie
bleibt der Patient wach und kann weiter auf seine Umwelt reagieren. Anders bei generalisierter Epilepsie: Der Patient verliert
das Bewusstsein, es kommt zum Sturz, zu Verkrampfungen
und rhythmischen Zuckungen in Armen und Beinen. Zur Vorbeugung beider Arten von Anfällen werden Anti-Epileptika
(Krämpfen entgegenwirkende Medikamente) meist als Dauertherapie eingesetzt. Doch 30 bis 40% aller Patienten erleiden
trotz regelmäßiger Medikamenteneinnahme häufige Anfälle.
Hier geht die Forschung weiter.
SCHWARZ PHARMA bereitet derzeit die Zulassungsunterlagen
für den Wirkstoff Lacosamid, ein neuartiges Anti-Konvulsivum,
als Kombinationstherapie vor. In Zukunft wird der Wirkstoff
voraussichtlich auch zum Einsatz als Monotherapie erforscht.
Darüber hinaus hat sich bei den präklinischen Studien herausgestellt, dass dieser Wirkstoff möglicherweise nicht nur die
Symptome der Krankheit effektiv lindert, sondern auch direkten
Einfluss auf den Krankheitsverlauf nimmt: Alles deutet darauf
hin, dass Lacosamid das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder sogar stoppen könnte. Bestätigt sich diese Annahme
zweifelsfrei, so wäre damit Bahnbrechendes in der EpilepsieTherapie erreicht.
Hilfe bei diabetisbedingten Schmerzen
Dies gälte dann zugleich auch für die große Zahl von Menschen, die unter diabetesbedingten neuropathischen Schmerzen
leiden. Elf Millionen sind es heute weltweit, und jährlich kommen über eine Million Neuerkrankungen hinzu. Studien deuten
darauf hin, dass Lacosamid sich auf die Symptome dieser
Krankheit ebenso positiv auswirkt wie im Falle der Epilepsie.
Dabei unterscheidet sich der diabetische neuropathische
Schmerz bereits in seinem Ursprungsort von der Epilepsie:
Er betrifft nicht das zentrale, sondern das periphere Nervensystem – die Nerven, die in Arme und Beine gehen. Auch hier
sind die Ursachen der Funktionsstörung nicht vollständig geklärt. Die Erbanlagen können ebenso eine Rolle spielen wie die
Ernährung. Bekannt ist, dass die Krankheit mit einer Störung
der Blutzirkulation in den kleineren Gefäßen verbunden ist, die
zu den Nerven laufen. Die Unterversorgung der Nerven mit
Blut löst starke Schmerzen aus. Bislang gibt es für die Betroffenen nur unzureichende Hilfe. Die aktuelle Forschung mit
Lacosamid:
Neuartiger dualer Wirkmechanismus
verspricht großen Fortschritt
Lacosamid hat jedoch erwiesen, dass mit diesem Wirkstoff
kurz- und langzeitig eine enorme Schmerzlinderung erzielt wird
und zugleich nur sehr geringe Nebenwirkungen auftreten.
Die doppelte Wirkung von Lacosamid, die effektive und
schonende Bekämpfung der Symptome einerseits und
möglicherweise die Beeinflussung des Krankheitsverlaufs
andererseits, basiert auf einem neuen zweifachen Wirkmechanismus:
Gesucht: neue, bessere Antworten
Für die Reizweiterleitung im gesamten Nervensystem
sind die so genannten Natriumkanäle verantwortlich.
Diese werden von Lacosamid beeinflusst. Die Besonderheit
dabei: Lacosamid reduziert die überschießenden Nervenreaktionen, ohne jedoch die normale Kommunikation der
Zellen zu beeinträchtigen. Damit gelingt es, anders als mit
herkömmlichen Arzneimitteln, die pathologischen Aktionen
zu dämpfen und gleichzeitig die physiologischen Aktionen
aufrecht zu halten.
Der menschliche Organismus stellt die Medizin vor zahllose
nicht oder nur unzureichend gelöste Aufgaben, permanent
kommen neue hinzu. Das liegt nicht zuletzt am Fortschritt
selbst: Neues, besseres Wissen schafft zugleich auch immer
neue, weiterführende Fragen. Das Feld für die Suche nach
besseren medizinischen Lösungen zum Wohl des Patienten ist
weit gesteckt. SCHWARZ PHARMA konzentriert seine Forschung auf den Bereich der Neurologie, hier sucht und findet
das Unternehmen neue, bessere Antworten. Mit Neupro®,
dem ersten Parkinson-Pflaster, wurde die erste von ihnen formuliert, schon bald werden weitere folgen.
Der zweite Mechanismus betrifft die Krankheit in ihrem
gesamten Verlauf. Hintergrund: Durch epileptische Anfälle
oder Schmerzzustände bilden sich im Gehirn neue
Nervenverbindungen mit fehlerhaften Verschaltungen, die
die unerwünschten überschießenden Nervenreize noch
verstärken. Lacosamid stellt eine Verbindung mit einem
neuen neuronalen Protein her, dem so genannten
Collapsin Response Mediator Protein-2 (CRMP-2), das
beim Auswachsen von Nervenfortsätzen und der Exzitotoxizität eine wichtige Rolle spielt. Diese Interaktion
könnte den Verlauf der Krankheit beeinflussen und neue
therapeutische Möglichkeiten eröffnen.
Bestätigt sich zudem für Lacosamid die Eigenschaft, auch den
gesamten Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen, könnten
viele Millionen Menschen nicht nur mehr Lebensqualität, sondern auch neuen Lebensmut gewinnen.
Parkinsontherapie
– Wenn das Zittern aufhört
Malen als Ausdruck des seelischen Befindens –
für Parkinson-Patienten Dr. Götz ist dies eine
große Quelle der Freude. Dank der modernen
Medizin tut die Hand, was der Kopf will.
Ein grauer Tag im Dezember, der Nikolaustag. Dr.Wolfgang
Götz ist auf dem Rückweg von Frankfurt nach Darmstadt. Eine
vierjährige Ärzte-Odyssee liegt hinter ihm. Internisten, Orthopäden, Neurologen, sie alle hatten versucht herauszufinden,
woher seine starken Rückenschmerzen kamen, und vieles an
Therapien ausprobiert. Er selbst hatte seit Langem eine Vermutung, heute wurde sie Gewissheit: Er leidet an Parkinson.
Der Frankfurter Neurologe und Parkinsonspezialist Prof. Dr.
Peter Alexander Fischer hatte ihn auf- und abgehen lassen und
dabei gesehen, dass sein rechter Arm nicht mitschwingt.
Er hatte einbezogen, dass Dr. Götz’ Handschrift in den letzten
Jahren immer kleiner und krakeliger geworden war, und sich
nicht davon beirren lassen, dass der Patient mit 46 Jahren
„zu jung“ für die Krankheit war. Am Ende stand seine Diagnose fest.
Dieser Tag liegt nun 18 Jahre zurück. Lange vorher hatte Dr.
Götz versucht, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass es
Parkinson sein könnte. Doch das half ihm im Augenblick der
Diagnose nur wenig, sie traf ihn wie ein Schlag. Eine schwierige
Zeit begann. Er sorgte sich um seine Familie und die Frage, wie
er sie absichern könnte – und er sprach in der Anfangszeit
weder mit Freunden noch im Betrieb über die Krankheit. Mit
ungünstigen Folgen: „In der Firma geisterten plötzlich Gerüchte
herum, ich sei Alkoholiker oder drogenabhängig, weil meine
Kollegen mitbekamen, dass ich Medikamente einnahm.“ Als er
das erfuhr, ging er endlich in die Offensive. „Über die Krankheit
sprechen zu lernen, ist vielleicht die größte Herausforderung“,
erklärt der gelernte Apotheker. Vor 20 Jahren war Parkinson
ein Tabuthema – und ist es immer noch. Nicht-Betroffene
haben große Berührungsängste, auch ganz wörtlich genommen.
Ihre Sorgen gehen hin bis zu der Frage, ob Parkinson ansteckend sei. Die Symptome der Krankheit – die Verlangsamung
der Bewegungen, zum Beispiel beim Aufstehen oder beim
Gehen, eine Muskelsteifheit, die die Feinmotorik beeinträchtigt, das Zittern in Ruhe und eine generelle Instabilität der Haltung und damit verbunden eine Unsicherheit in der Bewegung
– empfinden viele Außenstehende als befremdlich. Für viele Patienten schrumpft der Freundeskreis stark zusammen, selbst
ein Teil der Partner der Erkrankten scheut den körperlichen
Kontakt. „Das sind ganz gewaltige emotionale Barrieren, mit
denen sich jeder Einzelne auseinandersetzen muss, und gerade
in der Anfangszeit ist man oft sehr allein“, berichtet Dr. Götz.
Um dies zu vermeiden, rät Wolfgang Götz allen Betroffenen,
so rasch wie möglich mit einer Selbsthilfegruppe Kontakt aufzunehmen. Er selbst hat dies getan, ist seit vielen Jahren Mitglied der deutschen Parkinson Vereinigung, dPV, lange Zeit war
er ihr Vorsitzender. „Einsamkeit und Angst können in der Gemeinschaft viel schneller angenommen und abgebaut werden.
Da braucht man nichts zu erklären, da kann auch mal eine
Kaffeekanne umgeschmissen werden, da gibt es keine Zwänge.
Die Gruppe wird zur zweiten sozialen Heimat. Diese Erfahrung
ist ganz wichtig in dem Prozess, in dem man lernt, mit der
Krankheit umzugehen.“
Eine andere Ebene dieses Lernprozesses betrifft die Einnahme
von Medikamenten. Jeder Patient muss sich daran gewöhnen,
permanent und auf Lebenszeit Medikamente zu nehmen.
Unter Umständen viele und in sehr kurzen Zeitabständen.
Zehn Einnahmen pro Tag sind keine Seltenheit, für Dr. Götz
hat sich die Zahl der Einnahmezeitpunkte auf fünf reduziert.
Allerdings sind es jedes Mal vier bis sechs Medikamente, insgesamt also rund 25 Tag für Tag.
Regelmäßige Medikamenteneinnahme
wird Teil des täglichen Lebens
Die Basistherapie besteht immer darin, den Mangel an dem
Botenstoff Dopamin auszugleichen. Seit Langem wird dazu
L-Dopa eingesetzt, eine Vorstufe des Dopamins, das im Körper
zu Dopamin „umgebaut“ wird. L-Dopa hat anfangs eine sehr
gute Wirkung, doch diese lässt nach etwa fünf Jahren nach.
Zudem kommt es bei der Einnahme von L-Dopa im Laufe des
Tages zu erheblichen Wirkungsschwankungen. Prof. Dr.
Wolfgang Oertel, Direktor der Klinik für Neurologie an der
Philipps-Universität Marburg und Spezialist auf dem Gebiet
der Parkinson-Therapie, beschreibt den Ablauf wie folgt: „Etwa
eine halbe Stunde nach Einnahme der L-Dopa-Tablette wird
der Patient aus seiner Starre befreit und ist für eine Zeit be-
Wirkstoffkonzentration
im Blut
In Gesprächen mit Betroffenen
gewinnen die Forscher von
SCHWARZ PHARMA wertvolle
Hinweise für ihre Arbeit.
Überbeweglichkeit,
Übelkeit
Hypothetisches
Therapeutisches
Fenster
Bewegungsarmut
Über 24 Stunden eine optimale Wirkstoffkonzentration im
Blut durch das neuartige
Wirkstoff-Pflaster Neupro®
weglich. Dann wird er wieder steif. Er muss ‚nachtanken’, damit er beweglich bleibt, und das bis zu acht Mal am Tag.“
Außerdem beeinflusst die Nahrungsaufnahme die Wirkung des
Medikaments: Wird das Medikament beispielsweise auf nüchternen Magen genommen, gelangen die Wirkstoffe sehr schnell
ins Gehirn. Das hat nicht nur eine Verkürzung der Wirkdauer
zur Folge, sondern der Patient wird auch für eine Zeit überbeweglich. Es kommt zu so genannten Dyskinesien, unwillkürlichen Bewegungen, die der Patient kaum steuern kann. „Die
sind sehr unangenehm, da sie ganz plötzlich und ruckartig
einsetzen“, schildert Dr. Götz. „Mir ist das einmal passiert.
Damals hatte ich angefangen zu malen. Ich saß schon länger
an einem Bild und hatte wie üblich in der rechten Hand den
Pinsel und in der linken das Farbtöpfchen. Es war ein sattes
Gelb. Plötzlich machte der linke Arm ‚tschub‘, eine ruckartige
Bewegung, und das ganze Bild war gelb.“
Seit den 1970er-Jahren werden neben L-Dopa auch DopaminErsatzstoffe, die so genannten Dopamin-Agonisten, in der Parkinson-Therapie eingesetzt. Sie sind sehr gut verträglich und
haben deutlich weniger unerwünschte Langzeitwirkungen als
L-Dopa. Es besteht jedoch die Annahme, dass Wirkstoffschwankungen einen Einfluss auf Dyskinesien und die Wirkung
des Dopamin-Agonisten haben. Parkinson-Wissenschaftler
haben deshalb nach Alternativen geforscht, eine gleichmäßige
Abgabe des Dopamin-Ersatzstoffes zu gewährleisten. So wurde
schließlich das Wirkstoff-Pflaster Neupro® entwickelt. In vielen
Mikroreservoirs enthält das selbstklebende Pflaster Rotigotin,
einen so genannten non-ergolinen Dopamin-Agonisten. Aus
den Reservoirs gelangt der Wirkstoff über die Haut in den Blutkreislauf und wird so ins Gehirn transportiert. Prof. Oertel beschreibt die Vorzüge der Darreichungsform: „Das Pflaster hat
den Vorteil, die Wirksubstanz dem Gehirn über 24 Stunden
gleichmäßig anzubieten. So erlebt der Patient während des
Tages nicht das typische Rauf und Runter des Wirkstoffspiegels.“
Zeit
Pflastergabe einmal täglich
Das bestätigt auch Dr. Götz: „Das Pflaster wird morgens aufgeklebt und wirkt den ganzen Tag. Damit hat man 24 Stunden
Ruhe – genau das, wonach Parkinson-Patienten suchen: Ruhe
und Stabilität. Das ist eine große Lebenserleichterung.“ Auch
die Handhabung des Pflasters ist auf die Patientenbedürfnisse
abgestimmt. Es lässt sich auch für Patienten, deren Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt sind, leicht aus der Verpackung
nehmen und aufkleben, und zwar täglich wechselnd auf
Wirkstoff-Pflaster bringt Erleichterung
Bauch, Oberschenkel, Hüfte, Flanke, Schulter oder Oberarm.
Dabei ist die Haftfähigkeit meist so gut, dass die Patienten
damit sorgenfrei duschen, schwimmen und jeden anderen
Sport betreiben können. Darüber hinaus bietet die Darreichungsform als Pflaster noch einen weiteren Vorteil. „ParkinsonPatienten leiden mit zunehmendem Krankheitsverlauf mehr
und mehr an Schluckproblemen. Die Tabletteneinnahme selbst
wird dann zum Problem“, erklärt Dr. Götz. „Deshalb bietet
das Pflaster dem Patienten auch in dieser Hinsicht eine große
Erleichterung.“
Dr. Götz lebt nun seit fast zwei Jahrzehnten mit seiner Krankheit und er kann sein Leben nach wie vor genießen. Dank der
medizinischen Behandlung kann er den Alltag gut bewältigen,
auch Reisen sind ihm möglich.Vor zwei Jahren lernte er eine
Mitpatientin kennen – sein „spätes Glück“. Mit ihr lebt er
heute zusammen. Und er kann weiterhin seinem Hobby, der
Malerei, nachgehen. Das Bild, das ihm die Krankheit zunächst
verunstaltete, malte er zu Ende: „Ich hab’ dran gearbeitet und
gearbeitet, bis es fertig war. Und dann hatte ich es lange Zeit
aufgehängt, denn es war für mich das Zeichen: Es geht! Parkinson ist stur, deshalb muss man auch als Patient stur sein.
Wenn man das ist, hat man mit der Krankheit noch viele lebenswerte Jahre.“
Neue Forschung – bessere
Lösungen für Patienten
Die Medizin ist in den letzten Jahrzehnten auf vielen Gebieten
große Schritte vorangekommen. Heute können beispielsweise
viele Krebsarten geheilt und zahlreiche neurologische Krankheiten wie Parkinson so therapiert werden, dass die Betroffenen
relativ beschwerdearm leben – dies war vor 50 Jahren nicht
vorstellbar. Großen Anteil am medizinischen Fortschritt haben
Pharmaunternehmen, die nach neuen, besseren Therapieformen suchen.
SCHWARZ PHARMA hat sich in seiner Forschung auf den Bereich der Neurologie fokussiert. Die ersten weithin sichtbaren
Meilensteine, die das Unternehmen erreicht hat, waren zum
einen die erfolgreiche Markteinführung des Wirkstoffpflasters
Neupro® zur Parkinson-Therapie im frühen Krankheitsstadium
in Europa im Frühjahr 2006 – in den USA läuft derzeit das
entsprechende Zulassungsverfahren, der Markteintritt hier ist
für das erste Halbjahr 2007 geplant – und zum anderen die
Zulassung von Neupro® als Kombinationstherapie mit Levodopa zur Behandlung von Parkinson im fortgeschrittenen Stadium
durch die europäischen Behörden Anfang 2007. Nach diesen
ersten Erfolgen ist die Entwicklungspipeline weiterhin gut gefüllt:
Das in Neupro® enthaltene Rotigotin sowie der Wirkstoff Lacosamid werden für verschiedene Indikationen entwickelt.
Weit fortgeschritten ist die Entwicklung von Arzneimitteln zur
Behandlung von Morbus Parkinson im fortgeschrittenen Krankheitsstadium wie auch von akuten Parkinson-Symptomen, außerdem zur Therapie des Restless-Legs-Syndroms, von Epilepsie
und neuropatischem Schmerz.
Zur schnellen Linderung akuter Parkinson-Symptome wird
Rotigotin in der Darreichung als Nasalspray entwickelt. Die
jüngsten Ergebnisse (Phase II) deuten auf die Wirksamkeit und
die Sicherheit des Nasalsprays hin. Derzeit wird der weitere
klinische Entwicklungsplan erarbeitet.
Ein langer Weg:
Die Entwicklung von Arzeneimitteln
braucht viele Jahre.
In der Indikation Restless-Legs-Syndrom hat sich auch in einer
plazebokontrollierten Studie der Phase III die eindeutige symptomverbessernde Wirkung von Rotigotin bestätigt. Zusätzliche
Daten weisen auf eine Verbesserung der Schlafqualität durch
Rotigotin bei RLS-Patienten hin. In einer Schlaflaborstudie
konnte gezeigt werden werden, dass die untersuchten Patienten
wieder ruhigen Schlaf finden. Dies bedeutet eine Verbesserung
der Lebensqualität der Patienten.
Lacosamid als Kombinationstherapie für erwachsene EpilepsiePatienten befindet sich bereits kurz vor der Einreichung der
Zulassungsunterlagen. Die Ergebnisse der Studienphase III belegen, dass die Zahl der Anfälle signifikant sinkt und der Wirkstoff für die Patienten gut verträglich ist. Dazu gehört unter
anderem, dass keine Wechselwirkungen mit anderen AntiEpileptika entstehen. Bestätigt sich zudem, dass Lacosamid
nicht nur die Symptome positiv beeinflusst, sondern auch den
Krankheitsverlauf, erhält das entstehende Arzneimittel eine
noch weitaus größere Bedeutung für die Epilepsie-Therapie.
Parallel hierzu wird der Wirkstoff Lacosamid auch zur Behandlung des diabetisbedingten neuropathischen Schmerzes entwickelt – mit sehr guten Ergebnissen: Die in die Studie einbezogenen Patienten erleben eine Schmerzlinderung, und zwar
sowohl bei kurz- als auch bei langzeitiger Anwendung. Außerdem ist das Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil sehr viel versprechend, so bestehen beispielsweise keine Wechselwirkungen
mit anderen häufig eingenommenen Anti-Diabetika, mit Lebensmitteln oder auch mit Östrogenen und Gestagenen.
Screening: Erforschung neuer Wirkmechanismen. Chemische
Strukturen werden per Computersimulation entworfen.
Optimierung:Vielfältige Tests der Therapieeignung
1% der gescreenten Wirkstoffe wird zum Patent angemeldet.
Präklinische Entwicklung: Umfangreiche Sicherheitstests zum
Ausschluss von schädigenden Wirkungen. Erprobung der Darreichungsform. Entwicklung eines Herstellungsverfahrens.
Klinische Phase I:Verträglichkeits- und Sicherheitstests an gesunden Probanden. Erforschung der Wirkung auf Körperfunktionen. Erste Dosistests. Untersuchung der Wechselwirkungen
mit anderen Medikamenten.
Klinische Phase II: Erforschung der Wirksamkeit an 100 bis
500 Patienten. Ermittlung der therapeutischen Dosen.
Klinische Phase III: Studien an bis zu mehreren tausend
Patienten zur Bestätigung der Wirksamkeit. Dokumentation von
Nebenwirkungen und Verträglichkeit.
Zulassung: Zulassungsantrag bei den zuständige Behörden.
Prüfung von Qualität,Wirksamkeit und Verträglichkeit,
Darreichungsform, Herstellung, Beipackzettel, Produktnamen
und Verpackung.
Markt: Nach etwa 10 Jahren der Entwicklung kann ein neues
Medikament auf den Markt gebracht werden.
In beiden Indikationen werden die Zulassungsanträge für Lacosamid bei den zuständigen Behörden in Europa und in den USA
voraussichtlich ab dem zweiten Quartal 2007 eingereicht.
In früheren Stadien der klinischen Entwicklung befinden sich
unter anderem Projekte mit Lacosamid zur Therapie bei zwei
Arten von schmerzhaften Erkrankungen: der Fibromyalgie und
der Osteoarthritis, auch als Gelenkarthrose bezeichnet. Eine
weitere klinische Studie soll die Eignung von Lacosamid zur
Migräneprophylaxe untersuchen.
Fibromyalgie ist eine schwerwiegende chronische Schmerzerkrankung der Muskulatur. Neben generalisierten Schmerzen
gehören Symptome wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit zum
Krankheitsbild, oft leiden die Erkrankten auch an Depressionen
und Schlafstörungen. Viele Patienten sind daher tagsüber erschöpft, finden nachts jedoch keinen erholsamen Schlaf.
Die Lebensqualität ist daher zumeist erheblich eingeschränkt.
Schon heute sind etwa 2% der Weltbevölkerung an Fibromyalgie
erkrankt,Tendenz steigend. 80 bis 90% aller Patienten sind
Frauen, die möglicherweise aufgrund einer hormonellen oder
erblichen Komponente häufiger betroffen sind als Männer.
Die Ursachen der Krankheit sind bisher nicht geklärt. Es steht
jedoch in der Diskussion, dass die Schmerzen vom Zentralen
Für Patienten, die unter neuropathischen
Schmerzen leiden, kann schon die leichteste Berührung schmerzvoll sein.
Bis heute nicht heilbar und nur
unzureichend in den Symptomen
behandelbar: Migräne, eine
der am häufigsten auftretenden
neurologischen Krankheiten.
Nervensystem ausgehen. Bis heute ist kein Medikament für
diese Indikation zugelassen. Zur Reduzierung der Symptome
werden unter anderem schmerzlindernde Mittel, Antidepressiva
und krampflösende Mittel eingesetzt. Hier besteht großer Bedarf an einer wirksamen und gut verträglichen Langzeittherapie.
SCHWARZ PHARMA startete dazu im vergangenen Oktober
die erste der geplanten Studien (Phase II) mit dem Wirkstoff Lacosamid. Erste Ergebnisse werden für das erste Quartal 2008
erwartet. Noch im ersten Quartal 2007 wird Rotigotin auf
Wirksamkeit bei Fibromyalgie getestet.
medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten. Entsprechende
Studien mit Lacosamid werden voraussichtlich im ersten Quartal 2007 beginnen.
Osteoarthritis weit verbreitet
Eine weitere mit Schmerzen verbundene und weit verbreitete
neurologische Erkrankung ist die Migräne. Mehr als jeder
zehnte Erwachsene leidet daran, wobei Frauen deutlich häufiger betroffen sind als Männer. Die Veranlagung dazu kann
vererbbar sein. Migräne kann jedoch auch durch äußere Faktoren wie Stress, Alkoholgenuss und das in bestimmten Nahrungsmitteln enthaltene Tyramin oder auch durch Hormonschwankungen ausgelöst werden.
Anders als bei der Fibromyalgie handelt es sich bei Osteoarthritis um eine chronische degenerative Erkrankung der Gelenke,
vor allem der Hüft- und Kniegelenke sowie der Fingergelenke:
In einem allmählichen Prozess wird der Gelenkknorpel zerstört.
Dies verhindert ein reibungsfreies Gleiten der Knochen im Gelenk. Die elastischen Eigenschaften des Knorpels gehen verloren,
und Belastungen übertragen sich unmittelbar auf den Knochen.
Die Folge sind schließlich Knochendeformationen. Die Betroffenen leiden unter Schmerzen und sind in ihrer Beweglichkeit
mitunter erheblich eingeschränkt. Rund 60 Millionen Menschen
sind weltweit erkrankt, mit der weiter steigenden Lebenserwartung wird sich die Zahl in Zukunft noch drastisch erhöhen.
Osteoarthritis wird 2020 zu den fünf häufigsten Erkrankungen
gehören, die die Lebensqualität deutlich einschränken. Auch
für diese Indikation bestehen bislang keine zufrieden stellenden
Bei 10 bis 20% der Migränepatienten kündigt eine so genannte
Aura einen bevorstehenden Migräneanfall an. In der Auraphase
treten typischerweise Sehstörungen, Kribbelgefühle in den Armen oder andere neurologische Ausfälle auf. Anschließend entwickelt sich der eigentliche Migränekopfschmerz, ein attackenweise auftretender heftiger pulsierend-pochender Schmerz,
häufig nur auf eine Kopfseite bezogen. Erleidet ein Patient im
Monatsdurchschnitt drei oder mehr Anfälle oder sind die entstehenden Schmerzen für den Patienten unerträglich, so empfiehlt die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft
eine vorbeugende Therapie. Bislang stehen hierzu nur wenige
Präparate zur Verfügung. SCHWARZ PHARMA hofft, in den
kommenden Jahren auf der Basis von Lacosamid ein wirksames
und für die Langzeiteinnahme geeignetes prophylaktisches
Medikament entwickeln zu können.
DAS GESCHÄFTSJAHR 2006 IM ÜBERBLICK
Im Geschäftsjahr 2006 erreichte der Umsatz der
SCHWARZ PHARMA Gruppe 1.000,4 Mio. € und
übertraf das Vorjahresniveau (+1,0 %). Die Abschlagszahlungen von Pfizer für die Fesoterodin-Lizenzrechte führten zu einem Anstieg des Betriebsergebnisses auf 49,5 Mio. € (Vorjahr: –17,0 Mio. €). Das
Konzernergebnis erreichte 12,4 Mio. € nach
–54,1 Mio. €. Für das Geschäftsjahr 2006 schlägt
SCHWARZ PHARMA eine Dividende von 0,20 € je
Aktie zur Ausschüttung vor.
Umsatzentwickung 2006
Der Umsatz der SCHWARZ PHARMA Gruppe stieg
2006 auf eine Milliarde Euro und lag damit leicht über
dem Vorjahresniveau (+1,0 %). Bereinigt um Währungseinflüsse stieg der Umsatz um 1,4 %.
USA
Der US-Umsatz stieg um 3,9 % auf 450,3 Mio. €, auf
US-Dollar-Basis erhöhte er sich um 5,1 % auf 565,4
Mio. US$.
Der Umsatz des Omeprazol-Generikums stieg im
Geschäftsjahr 2006 um 3,9 % auf 191,4 Mio. € (240,3
Mio. US$). Der Umsatz des Magen-Darm-Präparats
GlycoLax® (Polyethylenglycol) ging aufgrund des Markteintritts mehrerer Wettbewerber um 14,5 % auf 44,6
Mio. € zurück. Bereinigt um die Generikaprodukte
(insgesamt 253,2 Mio. €) stieg der Umsatz im USGeschäft um 5,7 % auf 197,0 Mio. €. Die MagenDarm-Präparate der Colyte-Produktgruppe verzeichneten ein Umsatzplus von 25,4 % auf 18,4 Mio. €.
Auch die Schmelztabletten Niravam® (Alprazolam;
13,5 Mio. €) zur Behandlung von Panikattacken und
Parcopa® (Carbidopa/Levodopa; 6,1 Mio. €) bei Parkinson’scher Erkrankung wuchsen deutlich. Hingegen
sank der Umsatz mit Univasc® um 5,8% auf 26,3 Mio. €.
Umsatzverteilung nach Märkten
Europa 29 %
(ohne Deutschland)
Asien 4 %
USA 45 %
Deutschland
22 %
DAS GESCHÄFTSJAHR 2006 IM ÜBERBLICK
37
Europa
Der Umsatz der europäischen Gesellschaften war
2006 mit –1,9 % auf insgesamt 512,6 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr rückläufig.
In Deutschland ging der Umsatz um 2,2 % auf 216,1
Mio. € zurück. Ursache waren weitere staatlich verordnete Preissenkungen zum 1. Juli, die vor allem zu
Umsatzrückgängen des Magen-Darm-Medikaments
Rifun® (Pantoprazol) um 23,4 % auf 39,9 Mio. € sowie des Herz-Kreislauf-Präparats Isoket ® (Isosorbiddinitrat) um 21,5 % auf 9,1 Mio. € führten. Trotz
dieses schwierigen Marktumfelds verzeichneten das
Anti-Asthmatikum Atmadisc® (Fluticason/Salmeterol) sowie Provas® (Valsartan) bei Hypertonie Umsatzsteigerungen um 6,2 % auf 47,1 Mio. € respektive
um 5,9 % auf 37,3 Mio. €. Im März hat SCHWARZ
PHARMA das Wirkstoffpflaster Neupro® (Rotigotin
transdermales System) zur Behandlung der Parkinson-Krankheit erfolgreich in den deutschen Markt
eingeführt. 2006 erreichte der Umsatz bereits 7,2
Mio. € und hat damit die Erwartungen deutlich übertroffen. SCHWARZ PHARMA und Otsuka Pharmaceuticals Europe haben im Dezember 2006 einen
Vertrag zur gemeinsamen Vermarktung von Pletal® in
Deutschland unterzeichnet. Pletal® (Cilostazol) ist
ein Medikament zur oralen Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, das sich bereits
in den USA, Japan und Großbritannien bewährt hat.
38
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Auch in den übrigen europäischen Märkten verzeichneten die SCHWARZ PHARMA Gesellschaften insgesamt einen Umsatzrückgang von 1,6 % auf 296,4
Mio. €. Während das Geschäft in den Ländern Osteuropas gesteigert werden konnte, führten in den
westeuropäischen Ländern mit Ausnahme von Frankreich staatlich verordnete Preisrabatte und Generikakonkurrenz zu Umsatzrückgängen. In Italien ging
der Umsatz deutlich zurück, da in 2005 ein Produkt
verkauft worden war.
Zur Vorbereitung auf die Markteinführungen der Produkte aus eigener Entwicklung ist SCHWARZ
PHARMA mit eigenen Vertriebsgesellschaften in
Österreich, der Schweiz, Skandinavien, BeNeLux und
Repräsentanzen in Südosteuropa vertreten. Diese
unter der Bezeichnung „Übriges Europa“ zusammengefassten Länder steigerten ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2006 deutlich (+23,8 %). Infolge dieser
Umgruppierung erreichte der Umsatz des Lizenzgeschäfts ein um 8,8 % niedrigeres Niveau. Das Parkinsonpflaster Neupro® hat SCHWARZ PHARMA bereits in Großbritannien, Österreich, Dänemark,
Irland, Norwegen, der Schweiz, Schweden, Griechenland sowie Spanien (Januar 2007) und Finnland
(Februar 2007) eingeführt.Weitere europäische Länder folgen 2007.
Umsatzentwicklung in Europa (ohne Deutschland)
in Mio. €
Lizenzgeschäft
Frankreich
Italien
Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS)
Spanien
Großbritannien/Irland
Polen
Produktionsgeschäft mit Dritten
Übriges Europa
Jan.– Dez.
2006
42,2
59,0
47,9
33,7
27,4
24,5
27,9
16,5
17,3
Veränd.
in %
–8,8
2,4
–9,5
9,8
–13,3
–13,8
10,1
14,2
23,8
Bereinigt*
in %
–14,1
7,0
*Währungseffekte
Asien
In Asien stieg der Umsatz der SCHWARZ PHARMA
Tochtergesellschaften um 7,3 % auf 37,5 Mio. €, bereinigt um Währungseinflüsse stieg er um 6,3 %.
Umsatzstärkstes Produkt in diesen Märkten war das
Herz-Kreislauf-Medikament Isoket® (Isosorbiddinitrat).
DAS GESCHÄFTSJAHR 2006 IM ÜBERBLICK
39
Umsatzverteilung nach therapeutischen Gebieten
Urologie 3 %
Sonstige 15 %
Magen-Darm 34 %
Zentrales
Nervensystem 7 %
Herz-Kreislauf 41%
Ergebnisentwicklung 2006
2006 erzielte SCHWARZ PHARMA ein Bruttoergebnis von 674,6 Mio. € (+0,3 %). Die Bruttomarge
verschlechterte sich von 67,9 % auf 67,4 %, infolge
der vorübergehenden negativen Einflüsse aus der
Restrukturierung der irischen Produktionsstätte.
Die Restrukturierung der irischen Produktionsstätte
steht im Zusammenhang mit der Vorbereitung auf die
Herstellung der Wirkstoffe für die Pipeline-Produkte.
Die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten
stiegen deutlich um 24,9 % auf 507,7 Mio. €. Ursachen hierfür sind vor allem die Erweiterung der Neurologie/CNS-Außendienstlinien in den USA,Vermarktungsaktivitäten zur Einführung von Neupro, sowie
40
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Kosten für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme als
Folge der erfolgreichen Übernahme durch den belgischen Biopharma Konzern UCB und die Sondergratifikation an die Mitarbeiter. Zudem wurden in
höherem Umfang Beratungsleistungen in Anspruch
genommen.
Die Forschungs- und Entwicklungskosten gingen um
16,9 % auf 215,1 Mio. € zurück, da sich im Vorjahr geleistete Aufwendungen (63,3 Mio. €) für den Erwerb
der verbliebenen Rotigotin Lizenzzahlungen von Aderis Pharmaceuticals Inc., USA, nicht wiederholten.
Weitere Details zu den Fortschritten der Entwicklungsprojekte finden Sie auf Seite 12 dieses Berichts.
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögens-
41
werte blieben mit 26,3 Mio. € auf dem Niveau der
Vergleichsperiode (26,5 Mio. €). Der Werthaltigkeitstest führte bei einigen Produkten zu einer Sonderabschreibung gemäß IAS 36 von insgesamt 12,6 Mio. €.
2006 erreichten die sonstigen Erträge 136,5 Mio. €
gegenüber 8,2 Mio. € in 2005. Dieser deutliche Anstieg resultiert aus den Meilenstein- und Abschlagszahlungen von Pfizer für Fesoterodin-Lizenzrechte
(94,2 Mio. €) sowie dem Erhalt der Gratifikation der
Familie Schwarz (42 Mio. €). Die Familien SchwarzSchütte und Schwarz haben als Ausdruck ihrer Dankbarkeit für die geleistete Arbeit allen Mitarbeitern
der SCHWARZ PHARMA Gruppe einen Geldbetrag
zukommen lassen, der über die jeweilige Gehaltsabrechnung im Dezember 2006 ausgezahlt wurde.
Somit betrug das Betriebsergebnis im abgelaufenen
Geschäftsjahr 49,5 Mio. € nach einem Betriebsverlust von 17,0 Mio. € im Vorjahr.
42
Wesentlichen Einfluss auf die Konzernsteuerquote
von 71,9 % hat, dass ein Großteil der Gewinne in
Hochsteuerländern erwirtschaftet wird, während
Verluste, insbesondere die Forschungs- und Entwicklungskosten, überwiegend in Ländern mit vergleichsweise niedrigen Steuersätzen anfallen. Daneben
konnte aufgrund einer gesetzlichen Änderung in
Deutschland ein Körperschaftssteuerguthaben in
Höhe von 23,1 Mio. € realisiert werden. Dieses Guthaben steht SCHWARZ PHARMA noch aus Zeiten
des körperschaftsteuerlichen Anrechungsverfahrens zu.
Somit erzielte SCHWARZ PHARMA im Geschäftsjahr 2006 ein Konzernjahresüberschuss von 12,4
Mio. € gegenüber einem Verlust von 54,1 Mio. € im
Vorjahr. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von
0,26 € gegenüber –1,17 € je Aktie in 2005.
Im Geschäftsjahr 2006 befanden sich im Durchschnitt 47,4 und zum Stichtag 48,8 Millionen Aktien
im Umlauf (+2,7 %, respektive +5,1 %). Der Anstieg
resultiert aus der vermehrten Ausübung von Aktienoptionen durch Mitarbeiter infolge der erfolgreichen
Übernahme durch UCB.
Das Finanzergebnis stieg auf 5,8 Mio. € nach –1,1
Mio. € im Vorjahr infolge der geringen Kreditinanspruchnahme und des erfolgreichen Liquiditätsmanagements. Das Beteiligungsergebnis verschlechterte
sich von 0,6 Mio. € auf – 8,7 Mio. €, weil eine Beteiligung an einem Entwicklungspartner abgeschrieben
wurde.
Vermögens- und Finanzlage 2006
Das Ergebnis vor Steuern betrug 46,6 Mio. € nach
–17,5 Mio. € im Geschäftsjahr 2005. Der Ertragsteueraufwand erreichte 33,5 Mio. € nach 36,0 Mio. €.
Die positive Veränderung des Konzernergebnisses
trug wesentlich zu einer Steigerung des Mittelzuflusses aus laufender Geschäftstätigkeit auf 105,8
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Mio. € bei, nach einem Zufluss von 67,0 Mio. €
im Vorjahr.
Für Investitionen flossen Mittel in Höhe von 66,7
Mio. € ab gegenüber 27,2 Mio. € in 2005. Mit 54,1
Mio. € erfolgte der überwiegende Teil der Investitionen in Sachanlagen, vor allem in die begonnene Erweiterung der Feinchemieproduktion in Shannon,
Irland. Der Nettoabfluss für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte sowie Finanzanlagen belief
sich auf 12,6 Mio. €.
Investitionen (Mio. €)
Immaterielle
Vermögensgegenstände
Sachanlagevermögen
Finanzanlagen
2005
2006
7,8
29,1
0,3
12,9
54,1
2,7
Der Zufluss aus Finanzierungstätigkeit betrug 49,0
Mio. € gegenüber einem Abfluss von 39,6 Mio. € in
der Vorjahresperiode. Die Zuflüsse stammen aus der
Ausübung von Aktienoptionsrechten durch Mitarbeiter (68,6 Mio. €), denen Abflüsse insbesondere durch
Kreditrückzahlungen (9,9 Mio. €) und der Dividendenzahlung (9,3 Mio. €) gegenüberstanden. Infolge
der Ausübung von Aktienoptionsrechten durch Mitarbeiter stieg das Eigenkapital um 4,6 % auf 565,2
Mio. €. Die Eigenkapitalquote lag mit 52,5 % unter
dem Niveau vom 31. Dezember 2005 (57,4 %),
was auf die Verlängerung der Bilanz um 14,3 % zurückzuführen ist. Die kurzfristigen Kreditverbindlichkeiten belaufen sich auf nahezu unverändert 10,5
Mio. €, während sich die langfristigen Kreditverbindlichkeiten von 12,8 Mio. € auf 2,4 Mio. € verringerten. Die liquiden Mittel stiegen gegenüber dem Geschäftsjahr 2005 um 34,5% auf 277,1 Mio. €. Insgesamt betrug die Nettoliquidität zum 31. Dezember
2006 somit 264,1 Mio. €.
DAS GESCHÄFTSJAHR 2006 IM ÜBERBLICK
43
Nettoliquidität steigt auf 264,1 Mio. €
2006
264
2005
183
2004
121
Mitarbeiter
Die SCHWARZ PHARMA Gruppe beschäftigte am
31. Dezember 2006 weltweit 4.327 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das sind 3,8 % mehr als zum
31. Dezember 2005. Einstellungen erfolgten vor
allem im Außendienst sowie im Bereich Forschung
und Entwicklung.
nach Bereichen
Marketing & Vertrieb
Produktion
Service
Forschung & Entwicklung
44
GESCHÄFTSBERICHT 2006
nach Ländern
2005
46%
23%
15%
16%
2006
45%
23%
15%
17%
Deutschland
Europa
USA
Asien
2005
41%
25%
25%
9%
2006
43%
22%
24%
11%
45
BESTÄTIGUNGSVERMERK
Zu dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:
„Wir haben den von der Schwarz Pharma Aktiengesellschaft, Monheim, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalspiegel
und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das
Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006
geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und
Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU
anzuwenden sind, und den ergänzenden nach § 315a
Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen
Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf
der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung
eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den
Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach
§ 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen
Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,
die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden
Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit
hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der
46
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Feststellung der Prüfungshandlungen werden die
Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das
wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns
sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen
Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben
im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.
Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und
Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen
Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die
Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der
Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzenden nach § 315a
Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen
Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser
Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht
steht in Einklang mit dem Konzernabschluss,
vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der
Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken
der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“
Düsseldorf, 9. Februar 2007
Ernst & Young AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Beyer
Wirtschaftsprüfer
Achenbach
Wirtschaftsprüfer
BESTÄTIGUNGSVERMERK
47
KONZERNBILANZ
SCHWARZ PHARMA AG und Tochtergesellschaften
(in Tausend €)
Aktiva
Kurzfristiges Vermögen
Liquide Mittel
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Vorräte
Übrige Forderungen und Vermögenswerte
Kurzfristiges Vermögen
Langfristiges Vermögen
Sachanlagevermögen
Immaterielle Vermögenswerte
At-Equity Beteiligungen
Finanzanlagen und andere Aktiva
Langfristiges Vermögen
Latente Steuerforderungen
Summe AKTIVA
Passiva
Kurzfristiges Fremdkapital
Kurzfristige Bankverbindlichkeiten
Kurzfristig fälliger Anteil langfristiger Bankverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Rückstellungen
Kurzfristiges Fremdkapital
Langfristiges Fremdkapital
Langfristige Bankverbindlichkeiten
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Übrige langfristige Verbindlichkeiten
Langfristige Rückstellungen
Langfristiges Fremdkapital
Eigenkapital
Grundkapital
Kapitalrücklage
Konzerngewinn und Gewinnrücklagen
Eigene Aktien
Minderheitenanteile
Übrige Eigenkapitalveränderungen
Eigenkapital gesamt
Summe PASSIVA
48
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Anhang
31.12.2006 31.12.2005
3; 26
3; 13
3; 14
3; 15
277.084
192.177
96.872
46.545
612.678
206.009
161.377
87.270
27.206
481.862
3; 16
3; 17
3; 18
3; 18
180.713
148.078
0
37.408
366.199
96.805
1.075.682
164.309
181.533
128
20.405
366.375
92.822
941.059
13
10.530
60.613
80.882
274.646
426.684
13
9.935
68.202
23.103
200.638
301.891
2.405
24.139
4.290
52.915
83.749
12.803
23.437
7.310
55.202
98.752
19
22
3; 13
3; 13; 23
3; 13; 24
22
3; 21
23
3; 24
25
64.010
245.681
313.078
(8.098)
2.155
(51.577)
565.249
1.075.682
60.926
176.447
309.997
(7.534)
1.441
(861)
540.416
941.059
KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
SCHWARZ PHARMA AG und Tochtergesellschaften
Für das Geschäftsjahr vom 01.01. bis 31.12.
(in Tausend €)
Umsatzerlöse
Herstellungskosten
Bruttoergebnis vom Umsatz
Marketing- und Vertriebskosten
Allgemeine Verwaltungskosten
Forschungs- und Entwicklungskosten
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte
Sonderabschreibung gemäß IAS 36
Sonstiges Ergebnis
Betriebsergebnis
Zinsergebnis
Ergebnis aus At-Equity-Beteiligungen
Übriges Beteiligungsergebnis
Ergebnis vor Ertragsteuern
Ertragsteuern
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
Anhang
3
3
3
3
3
3; 7
8
3; 9
10
10
3; 11
Gewinn-/(Verlust-)anteil anderer Gesellschafter
Konzernüberschuss/-fehlbetrag
Ergebnis je Aktie in €
Unverwässertes Ergebnis je Aktie („basic“) in €
Verwässertes Ergebnis je Aktie („diluted“) in €
2006
1.000.375
325.781
674.594
329.001
178.651
215.057
26.256
12.617
136.489
49.501
5.789
9
(8.687)
46.612
33.533
13.079
2005
990.572
317.938
672.634
298.062
108.247
258.931
26.476
6.060
8.184
(16.958)
(1.131)
585
49
(17.455)
36.002
(53.457)
714
12.365
626
(54.083)
0,26
0,26
(1,17)
(1,14)
12
KONZERNBILANZ, KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
49
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG
SCHWARZ PHARMA AG und Tochtergesellschaften
(in Tausend €)
Mittelzufluss/(-abfluss) aus laufender Geschäftstätigkeit
Konzernergebnis
Überleitung zum Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit:
Abschreibungen
Sonderabschreibung gemäß IAS 36
Abschreibungen auf Wertpapiere
Verluste (Gewinne) aus dem Abgang von Sachanlagen
und immateriellen Vermögenswerten
Verluste (Gewinne) aus dem Abgang von Finanzanlagen
Kapitalrückzahlungen aus At-Equity Unternehmen
Veränderungen der sonstigen Positionen:
Latente Steuern
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Vorräte
Übrige Vermögenswerte
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Steuerrückstellungen
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Übrige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Mittelzufluss/(-abfluss) aus laufender Geschäftstätigkeit
Anhang
2005
12.365
(54.083)
47.091
12.617
8.617
49.807
6.060
0
9.042
0
128
(7.805)
7.452
609
(5.712)
(39.902)
(13.334)
(68.307)
(5.694)
91.024
704
57.180
105.819
(30.261)
(7.373)
1.259
80.655
18.475
30.355
508
(28.702)
66.956
Mittelzufluss/(-abfluss) aus Investitionstätigkeit
Investitionen in Sachanlagen
Abfluss aus Unternehmens- und Produktakquisitionen
Veräußerungen von Sachanlagen/immat. Vermögenswerten
Erwerb von Wertpapieren
Mittelzufluss/(-abfluss) aus Investitionstätigkeit
(54.126)
(12.904)
3.021
(2.695)
(66.704)
(29.100)
(7.835)
10.079
(335)
(27.191)
Mittelzufluss/(-abfluss) aus Finanzierungstätigkeit
Veränderung der kurzfristigen Bankverbindlichkeiten
Aufnahme langfristiger Bankverbindlichkeiten
Tilgung langfristiger Bankverbindlichkeiten
Veränderung des Bestands eigener Aktien
Erhöhung des Grundkapitals und der Kapitalrücklage
Dividendenzahlung
Mittelzufluss/(-abfluss) aus Finanzierungstätigkeit
0
94
(9.898)
(564)
68.604
(9.284)
48.952
(80)
251
(41.041)
153
10.316
(9.172)
(39.573)
(16.992)
71.075
21.393
21.585
206.009
277.084
184.424
206.009
26
Einfluss von Währungskursänderungen auf die liquiden Mittel
Veränderung des Bestands an liquiden Mitteln
Liquide Mittel am 1.1.
Liquide Mittel am 31.12.
50
2006
GESCHÄFTSBERICHT 2006
3; 7; 26
KONZERN-EIGENKAPITALSPIEGEL
SCHWARZ PHARMA AG und Tochtergesellschaften
Eingezahltes Kapital
in
Tausend €
Saldo zum 01.01.2005
Währungsumrechnungsdifferenz
Übrige Eigenkapitalveränderungen
Jahresfehlbetrag
Dividendenzahlungen
(Kauf)/Verkauf Eigener Anteile
Aufwand Aktienoptionsprogramme
Ausgabe neuer Aktien
Saldo zum 31.12.2005
Währungsumrechnungsdifferenz
Cash Flow Hedge
Übrige Eigenkapitalveränderungen
Jahresüberschuss
Dividendenzahlungen
(Kauf)/Verkauf Eigener Anteile
Aufwand Aktienoptionsprogramme
Ausgabe neuer Aktien
Saldo zum 31.12.2006
Anzahl ausstehender
Aktien
(in ’000)
45.863
Grundkapital
Kapitalrücklage
60.235 163.425
Erwirtschaftetes Kapital
Übrige
Eigenkapitalveränderungen
Bilanzgewinn
(61.829) 373.252
Eigene
Aktien
(7.687)
Minderheitenanteile
Eigenkapital
gesamt
815
528.211
60.968
60.968
(54.083)
(9.172)
9
280
532
46.404
3.397
691
9.345
60.926 176.447
626
153
(861) 309.997
(7.534)
1.441
(51.897)
1.181
2.373
48.776
429
3.714
3.084 65.091
64.010 245.681
3.397
10.036
540.416
(51.897)
1.181
12.365
(9.284)
(1)
60.968
(53.457)
(9.172)
433
714
(564)
(51.577) 313.078
(8.098)
2.155
(50.716)
13.079
(9.284)
(135)
3.714
68.175
565.249
KAPITALFLUSSRECHNUNG, EIGENKAPITALSPIEGEL
51
KONZERNANHANG 2006 NACH IAS/IFRS
(Angaben in T€, sofern nicht anders angegeben)
ALLGEMEINE ANGABEN
2. Erstmalige Anwendung der IAS/IFRS in 2005
1. Geschäftsüberblick
Die SCHWARZ PHARMA AG ist eine an der deutschen Börse (im M-DAX) notierte Kapitalgesellschaft. Als solche ist der SCHWARZ PHARMA
Konzern seit dem 1. Januar 2005 gemäß der europäischen „Verordnung betreffend die Übernahme internationaler Rechnungslegungsstandards“ verpflichtet,
sowohl Zwischenberichte als auch Jahresabschlüsse
nach den Richtlinien des IASB zu erstellen.
Die SCHWARZ PHARMA Gruppe ist ein international agierendes Unternehmen der pharmazeutischen
Industrie, welches sich auf die Erforschung, Entwicklung, Zulassung, Herstellung und Vermarktung einer
umfangreichen und vielseitigen Palette pharmazeutischer Produkte und Dienstleistungen konzentriert.
Als Spezialist für ausgewählte Indikationsgebiete entwickelt und vermarktet SCHWARZ PHARMA insbesondere neuartige Arzneitherapien und innovative
Produkte. Die wesentlichen Indikationsgebiete sind
Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, des Zentralen-Nerven-Systems, des Magen-Darmtrakts sowie urologische Erkrankungen. Die Präparate sind
größtenteils verschreibungspflichtige Medikamente
und werden hauptsächlich über den pharmazeutischen Großhandel vertrieben.Während im Wesentlichen zwei Konzerngesellschaften in Deutschland
und den USA die Forschungsaktivitäten der Gruppe
bündeln, werden die Produktionsaktivitäten von
SCHWARZ PHARMA in den USA, Irland, Deutschland und Polen durchgeführt. Auch das Joint Venture
in Zhuhai/China fertigt pharmazeutische Produkte.
Vertriebsgesellschaften sind ebenso in den USA,
Europa und in Asien vertreten.
52
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Die SCHWARZ PHARMA Gruppe hat zuvor nach
den Regeln des US-amerikanischen Financial Standards Accounting Board (FASB), den United StatesGenerally Accepted Accounting Principles (US-GAAP)
bilanziert. Die Vorbereitungen zur Umstellung der
Bilanzierung von US-GAAP auf IAS/IFRS begannen
bereits im Jahr 2003. Die Eröffnungsbilanz wurde auf
den 1. Januar 2004 erstellt. Für das Geschäftsjahr
2004 wurde parallel sowohl nach US-GAAP als auch
nach IAS/IFRS bilanziert, um sämtliche Berichtserfordernisse zu erfüllen.
3. Wichtige Bilanzierungs- und
Bewertungsvorschriften
Allgemeine Grundsätze – Der Konzernabschluss
2006 der SCHWARZ PHARMA AG und ihrer Tochtergesellschaften (im Folgenden „SCHWARZ PHARMA“,
„der Konzern“, „das Unternehmen“ oder auch „die
Gesellschaft“ genannt) ist gemäß den in der Europäischen Union verbindlichen Rechnungslegungsvorschriften, den International Financial Reporting
Standards (IFRS) bzw. den International Accounting
Standards (IAS), und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee
(IFRIC) erstellt. Der Abschluss vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des SCHWARZ
PHARMA Konzerns. Mit dem vorliegenden Konzernabschluss erfüllt die SCHWARZ PHARMA Gruppe
die Anforderungen des § 315a HGB i.V.m. Art. 4 der
Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen
Parlamentes und des Rates vom 19. Juli 2002 betreffend die Übernahme internationaler Rechnungslegungsstandards. Demnach braucht ein Konzernabschluss nach deutschem Recht nicht aufgestellt zu
werden, sofern ein Konzernabschluss nach anerkannten internationalen Rechnungslegungsstandards erstellt wird.
KONZERNANHANG 2006
53
Konsolidierung
Konsolidierungskreis – In den Konzernabschluss
wurden die SCHWARZ PHARMA AG sowie alle
wesentlichen Tochtergesellschaften einbezogen, an
denen die SCHWARZ PHARMA AG unmittelbar
oder mittelbar die Mehrheit der Gesellschaftsanteile
hält und somit die Kontrolle im Sinne des IAS 27.13
zusteht. Der Konzernabschluss 2006 umfasst 9
(2005: 9) inländische und 36 (2005: 33) ausländische
Gesellschaften. 10 Tochtergesellschaften (2005: 10)
wurden aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung
für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns (Umsatzvolumen, Ergebnis sowie Bilanzsumme jeweils unter 1 %) nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen. Bei sämtlichen in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen entspricht der Stichtag der Einzelabschlüsse dem Stichtag des Konzernabschlusses. Eine Liste sämtlicher
SCHWARZ PHARMA Konzerngesellschaften befindet sich in Anlage 7. Die Aufstellung des vollständigen
Anteilsbesitzes des SCHWARZ PHARMA Konzerns
ist gem. § 313 Abs. 4 HGB beim Amtsgericht Düsseldorf unter der Nummer HRB 45462 hinterlegt.
Der Konsolidierungskreis änderte sich im Berichtsjahr wie folgt:
Zugänge
SCHWARZ PHARMA B.V., Amersfoort,
Niederlande
SCHWARZ PHARMA M.E.P.E., Neo Psychiko,
Griechenland
SCHWARZ PHARMA LDA., Lissabon, Portugal
54
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Diese Gesellschaften wurden im Zuge des weiteren
Ausbaus der europäischen Präsenz zu verschiedenen
Zeitpunkten im Berichtsjahr 2006 gegründet. Sie
werden die Vermarktung von Produkten aus der
SCHWARZ PHARMA Pipeline – nach erfolgter
Zulassung zunächst insbesondere von Neupro – vorantreiben, um so das bestehende Geschäft in Europa
nachhaltig zu stärken.
Sonstige Änderungen
Cepa SCHWARZ PHARMA S.L., Madrid,
Spanien
Die Gesellschaft wurde während des Berichtsjahres
auf ihre Muttergesellschaft SCHWARZ PHARMA S.L.,
Barcelona, verschmolzen.
BSP Pharma Project AB,Trangsund, Schweden
Die SCHWARZ PHARMA AG erwarb im Februar
2006 100 % der Anteile an der BSP Pharma Project
AB. Während des Geschäftsjahres wurden sämtliche
Anteile an der BSP Pharma Project AB auf die
SCHWARZ PHARMA AB, Stockholm/Schweden,
übertragen. Mit Datum vom 21. November 2006
wurde die BSP Pharma Project AB auf die
SCHWARZ PHARMA AB verschmolzen.
Nachfolgende inländische Tochtergesellschaften in
der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft bzw.
Personenhandelsgesellschaft im Sinne des § 264a
HGB haben die gemäß § 264 Abs. 3 und § 264b HGB
erforderlichen Bedingungen für die Inanspruchnahme
der Befreiungsvorschrift erfüllt und verzichten deshalb auf die Offenlegung ihrer Jahresabschlussunterlagen.
Schwarz Pharma Produktions-GmbH
Schwarz BioSciences GmbH
Schwarz Pharma Deutschland GmbH
Schwarz & Co. Industriegebäudegesellschaft
Zwickau beschränkt haftende OHG
Konsolidierungsgrundsätze – SCHWARZ PHARMA
wendet für sämtliche vollkonsolidierte Tochtergesellschaften die Erwerbsmethode („Purchase Accounting“) an. Dabei werden die Anschaffungswerte der
Beteiligungen mit den Zeitwerten der erworbenen
Vermögenswerte und Schulden verrechnet. Ein verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäftswert bilanziert. Sämtliche wesentliche Transaktionen aus innerkonzernlichen Lieferungen und
Leistungen (Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge) werden eliminiert.
Beteiligungen an Joint Venture Unternehmen, an denen der Konzern zu 50 % beteiligt ist, werden nach
der Equity-Methode erfasst.
Währungsumrechnung – Der Konzernabschluss
der SCHWARZ PHARMA AG wird in Euro „€“ aufgestellt. Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
der ausländischen Tochtergesellschaften werden gemäß IAS 21 nach dem Konzept der funktionalen
Währung in Euro umgerechnet. Die funktionale
Währung ist die Währung, in der eine ausländische
Gesellschaft überwiegend ihre Mittel erwirtschaftet
und Zahlungen leistet. Da die funktionale Währung
bei allen Konzerngesellschaften die jeweilige Landeswährung ist, werden die Abschlüsse aller ausländischen Tochtergesellschaften außerhalb der Europäischen Währungsunion wie folgt umgerechnet:
• Vermögenswerte und Schulden mit dem Kurs am
Bilanzstichtag
• Aufwendungen und Erträge zu Jahresdurchschnittskursen
• die aus Wechselkursveränderungen gegenüber
dem Vorjahr entstandenen Umrechnungsdifferenzen sowie der Unterschiedsbetrag zwischen
Stichtagskurs und Jahresdurchschnittskurs werden
ergebnisneutral als gesonderter Posten im Eigenkapital ausgewiesen.
Wechselkursgewinne und -verluste, die aus Geschäftstransaktionen in anderen Währungen als der jeweiligen Hauswährung resultieren, werden ergebniswirksam erfasst und in der Gewinn- und Verlustrechnung
unter den sonstigen Aufwendungen und Erträgen gezeigt (2006: 6,6 Mio. € ; 2005: –2,6 Mio. €).
Die für die SCHWARZ PHARMA Gruppe wesentlichen Wechselkurse veränderten sich gegenüber
dem EURO wie folgt:
In Fremdwährung je EURO
Stichtagskurs
2006
2005
USA
Schweiz
Großbritannien
Polen
1,32
1,61
0,67
3,83
USD
CHF
GBP
PLZ
1,18
1,56
0,69
3,86
Jahresdurchschnittskurs
2006
2005
1,26
1,57
0,68
3,90
1,24
1,55
0,68
4,02
KONZERNANHANG 2006
55
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatz- und sonstige Erlösrealisierung – Grundsätzlich erfolgt die Realisierung der Umsätze im Zeitpunkt der Lieferung von Erzeugnissen oder der
Leistungserbringung an Dritte sowie des damit erfolgten Gefahren- und Eigentumsüberganges. Rückstellungen
im Zusammenhang mit Kundenskonti, Rabatten, Preisnachlässen oder Retouren werden zum Zeitpunkt
der Umsatzerfassung als Reduktion des Umsatzes
gebucht. Sie errechnen sich anhand historischer
Daten und der jeweiligen spezifischen Vereinbarungen.
Sofern es wahrscheinlich ist, dass ausstehende Forderungen aus dem Verkauf von Produkten oder dem
Erbringen von Leistungen nicht realisierbar sein werden,
nimmt die Gesellschaft eine das Ergebnis mindernde
Wertberichtigung vor.
Einige Konzerngesellschaften erhalten von Dritten
Zahlungen für die Vergabe von Lizenzrechten an
Projekten oder Produkten. Umgekehrt leistet das
Unternehmen auch diesbezügliche Zahlungen. Projektbezogene und an Meilensteine gebundene erhaltene
Zahlungen aus Kooperationsverträgen zur Entwicklung von Produkten werden gemäß Projektfortschritt
und Vertragsvereinbarungen ergebniswirksam erfasst,
da es sich bei diesen Zahlungen in der Regel um die
Abgeltung vergangener Entwicklungskosten handelt.
Gezahlte „Meilenstein-“ und sonstige „Upfront“-Zahlungen – Von Konzerngesellschaften im
Rahmen von Forschungsprojekten geleistete Meilen-
56
GESCHÄFTSBERICHT 2006
stein- und sonstige „Up-front“-Zahlungen belasten
die laufenden Forschungs- und Entwicklungskosten,
es sei denn, dass ein zukünftiger wirtschaftlicher
Nutzen für den Konzern wahrscheinlich ist. In diesem Fall werden die geleisteten Zahlungen innerhalb
des immateriellen Anlagevermögens als Entwicklungskosten aktiviert und über die Nutzungsdauer
des entsprechenden Produktrechtes abgeschrieben.
Erhaltene und geleistete Zahlungen zwischen Konzerngesellschaften werden in der konsolidierten Gewinn- und Verlustrechnung eliminiert.
Herstellkosten – In dieser Position werden die
Kosten der umgesetzten Erzeugnisse und die Einstandskosten der verkauften Handelswaren ausgewiesen. Die Herstellkosten der verkauften Produkte
beinhalten die direkt zurechenbaren Kosten wie die
Material-, Personal- und Energiekosten sowie die
anteiligen Produktionsgemeinkosten (einschließlich
der Abschreibungen) der an Kunden erbrachten Lieferungen und Leistungen.
Marketing- und Vertriebskosten – Diese Kostenposition beinhaltet sämtliche Kosten der Vertriebsorganisation, der Distribution, der Marktforschung, des
zentralen Marketings sowie des Außendienstes und
Werbeaufwendungen. Die Aufwendungen für Werbung werden – wie auch alle anderen Marketing- und
Vertriebskosten – in der Periode aufwandswirksam
verbucht, in welcher die Aktionen anfallen.
Allgemeine Verwaltungskosten – Unter diese
Kosten fallen sämtliche Personal- und Sachkosten der
Konzernsteuerung inklusive Corporate Communication, die Bereiche Finanzen/Controlling, der Personalbereich, der Einkauf, die Rechtsabteilung sowie die IT
Abteilung. Abschreibungen auf uneinbringliche bzw.
nicht werthaltige Forderungen werden ebenfalls hier
ausgewiesen.
Forschung und Entwicklung – Forschungs- und
Entwicklungskosten entstehen im Rahmen planmäßig
durchgeführter Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die darauf gerichtet sind, neue Erkenntnisse
zu gewinnen, um innovative Produkte und Produktionsprozesse zu entwickeln oder existierende Produkte oder Produktionsprozesse entscheidend zu
verbessern. Dies wird in aller Regel über eine intensive Prüfung aller in Frage kommenden Alternativen
erreicht. Grundsätzlich werden Forschungskosten
gemäß IAS 38 im Zeitpunkt der Entstehung aufwandswirksam erfasst.
Die Position „Forschungs- und Entwicklungskosten“
enthält Personalkosten für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, direkt zuordenbare variable und fixe
Gemeinkosten, klinische Untersuchungen und damit
in Zusammenhang stehende Produktionskosten,
Zahlungen für Forschungs- und Entwicklungsvereinbarungen sowie Kosten für alle zugekauften Leistungen.
Entwicklungskosten werden lediglich dann im immateriellen Anlagevermögen aktiviert, sofern ein künftiger wirtschaftlicher Nutzen für den Konzern wahrscheinlich ist. Da dies bei der Entwicklung pharmazeutischer Produkte erst ab dem Zeitpunkt der behördlichen Zulassung hinreichend sicher ist, werden
auch sämtliche Entwicklungskosten sofort aufwandswirksam erfasst. Dies gilt im Wesentlichen auch analog für von Dritten eingekaufte Forschungs- und Entwicklungsleistungen.
Zinsergebnis – Fremdkapitalkosten werden zum
Zeitpunkt ihres Entstehens als Aufwand verbucht (so
genannte Benchmark-Methode).
Ertragsteuern – Die laufenden Ertragsteuern werden auf Basis der einzelnen steuerlichen Ergebnisse
der Gesellschaften ermittelt.
Darüber hinaus werden gemäß IAS 12 (überarbeitet
2000) latente Ertragsteuern nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode gebildet. Danach werden aktive und passive latente Steuern mit der Steuerwirkung für zeitliche, sich in der Zukunft voraussichtlich umkehrende Differenzen zwischen den jeweiligen steuerrechtlichen Werten und Bilanzansätzen
nach IAS/IFRS angesetzt. Latente Steuern werden
ferner für steuerliche Verlustvorträge gebildet, sofern
es wahrscheinlich ist, dass in der Zukunft genügend
steuerliche Gewinne erzielt werden, gegen die steuerliche Verlustvorträge verrechnet werden können.
Für die nicht ausgeschütteten Gewinne aller Tochter-
KONZERNANHANG 2006
57
gesellschaften wurde unterstellt, dass sie im Unternehmen dauerhaft reinvestiert werden. Dementsprechend wurden keine latenten Steuern für zusätzliche Ertragsteuerbelastungen angesetzt, die sich gegebenenfalls im Zuge der Ausschüttung dieser Gewinne ergeben könnten.
Eine Saldierung von Forderungen und Verbindlichkeiten aus latenten Ertragsteuern wird vorgenommen, soweit das Unternehmen ein Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steuererstattungsansprüche
gegen Steuerschulden hat, und die latenten Steueransprüche bzw. latenten Steuerschulden sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde für dasselbe Steuersubjekt (d.h. rechtliche
Einheit oder organschaftliches Verhältnis mehrerer
Unternehmen) erhoben werden. Zur Berechnung
der aktiven und passiven latenten Steuern werden
die am Bilanzstichtag geltenden Steuersätze angesetzt. Die Auswirkungen von Steuersatzänderungen
auf latente Steuern werden erfasst, sobald die Verabschiedung der gesetzlichen Änderung zuverlässig abzusehen ist.
Staatliche Zuschüsse – Im Geschäftsjahr 2006
erhielt der Konzern zum Erwerb bestimmter langlebiger Wirtschaftsgüter steuerpflichtige Investitionszuschüsse in Höhe von 0,5 Mio. € (2005: 0,6 Mio. €)
sowie steuerfreie Investitionszulagen in Höhe von
0,0 Mio. € (2005: 0,5 Mio. €). Diese Zuschüsse und
Zulagen sind passivisch abgegrenzt worden.
58
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Restrukturierungsaufwand – Restrukturierungsaufwand wird dem operativen Ergebnis der Periode
belastet, in welcher die Unternehmensleitung sich zu
einer Restrukturierungsmaßnahme verpflichtet, und
deren Kosten mit genügender Zuverlässigkeit geschätzt werden können. Die Bildung und Auflösung
von Restrukturierungsrückstellungen werden dem
entsprechenden Funktionsbereich zugeordnet.
Bilanz
Liquide Mittel – Die Gesellschaft betrachtet sämtliche liquiden Anlagen, die eine ursprüngliche Laufzeit
von bis zu drei Monaten aufweisen, als Zahlungsmittel. Die Zahlungsmittel umfassen in erster Linie
Kassenbestände, Bankguthaben, Festgelder und Inhaberschuldverschreibungen. Diese werden zu Nominalwerten bzw. Anschaffungskosten bilanziert, die zu
den jeweiligen Stichtagen dem Zeit- oder Marktwert
annähernd entsprechen. Diese Definition wird entsprechend in der Kapitalflussrechnung verwendet.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen –
Forderungen werden mit ihrem Nominalwert ausgewiesen, der dem Marktwert entspricht. Wertberichtigungen für mögliche Ausfallrisiken werden
gebildet, sofern objektive Anzeichen dafür bestehen,
dass der Forderungsbetrag nicht beglichen wird.
Vorräte – Unter den Vorräten sind gemäß IAS 2
diejenigen Vorräte ausgewiesen, die zum Verkauf im
normalen Geschäftsgang gehalten werden (fertige
Erzeugnisse und Waren), die sich in der Herstellung
für den Verkauf befinden (unfertige Erzeugnisse) oder
die im Rahmen der Herstellung oder Erbringung von
Dienstleistungen verbraucht werden (Roh-, Hilfsund Betriebsstoffe). Die Bewertung der Vorräte erfolgt
zum niedrigeren Wert der auf Basis der gewichteten
Durchschnittsmethode ermittelten Anschaffungsbzw. Herstellungskosten und ihrem Nettoveräußerungswert, d.h. dem im normalen Geschäftsgang
erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der geschätzten
Fertigstellungs- und Vertriebskosten. Die Herstellungskosten umfassen neben Material- und Personalaufwand auch zurechenbare Produktionsgemeinkosten.
Finanzierungskosten werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen. Für Wertminderungen aufgrund von überalterten oder schwer verkäuflichen
Vorratsbeständen bildet SCHWARZ PHARMA auf
Basis vernünftiger Schätzungen und Prognosen ausreichende Abschläge.
Übrige Forderungen und Vermögenswerte –
Diese Bilanzposition umfasst die Bilanzierung von
Derivaten zum Marktwert, Forderungen an assoziierte und nicht konsolidierte Beteiligungen, Forderungen an Mitarbeiter, Umsatzsteuer- und sonstige
Steuererstattungsansprüche, geleistete Anzahlungen,
Rechnungsabgrenzungen sowie sonstige Sachverhalte. Die Übrigen Forderungen und Vermögenswerte sind zum Nenn- oder beizulegenden Zeitwert
bilanziert.
Sachanlagevermögen – Sachanlagen werden zu
Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet
und, mit Ausnahme von Grundstücken, linear abgeschrieben. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen enthalten neben den Einzelkosten
angemessene Teile der notwendigen Material- und
Fertigungsgemeinkosten.
KONZERNANHANG 2006
59
Die geschätzten wirtschaftlichen Nutzungsdauern
für das Sachanlagevermögen betragen:
Gebäude
Technische Anlagen und Maschinen
Betriebs- und Geschäftsausstattung
Vermögenswerte aus Finanzierungsleasing
Jahre
20 bis 40
3 bis 15
5 bis 10
2
Ausgaben für Maßnahmen, die zur Verlängerung der
Nutzungsdauer führen, werden aktiviert. Hingegen
werden Erhaltungsmaßnahmen und Reparaturen als
laufender Aufwand verrechnet. Finanzierungskosten
werden nicht aktiviert. Voll abgeschriebenes Sachanlagevermögen wird so lange unter den Anschaffungs- und Herstellungskosten und den kumulierten
Abschreibungen ausgewiesen, bis die betreffenden
Vermögenswerte abgehen. Die Ergebnisse aus Anlagenabgängen (Abgangserlöse abzüglich Restbuchwerte) werden in der Gewinn- und Verlustrechnung
unter den sonstigen Aufwendungen bzw. Erträgen
ausgewiesen. Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen sind den jeweiligen Funktionsbereichen zugeordnet.
Leasing – Geleaste Sachanlagen, bei denen die Kriterien des Finanzierungsleasings erfüllt sind, werden
in der Konzernbilanz zu ihrem Verkehrswert bzw.
zum niedrigeren Barwert der Mindestleasingzahlungen aktiviert und gemäß den oben genannten
Grundsätzen abgeschrieben. Leasingverbindlichkeiten werden nach Abzug der Finanzierungskosten in
den „Sonstigen Verbindlichkeiten“ ausgewiesen.
60
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Leasinggegenstände, die nicht die Kriterien des
Finanzierungsleasings erfüllen, werden dem „Operativen Leasing“ zugeordnet. Die für „Operatives
Leasing“ zu leistenden Zahlungen werden der Gewinn- und Verlustrechnung in gleichmäßigen Raten
über die Leasingdauer belastet.
IFRIC 4 gibt konkrete Anhaltspunkte für die Entscheidung, ob bestimmte Vertragsverhältnisse ein LeasingVerhältnis beinhalten und wird in der SCHWARZ
PHARMA Gruppe seit dem Geschäftsjahr 2006 angewendet. Es wurden keine Vertragskonstruktionen
identifiziert, die ein Leasingverhältnis beinhalten, das
nicht bereits nach IAS 17 als solches behandelt wird.
Immaterielle Vermögenswerte – Zu den immateriellen Vermögenswerten zählen Geschäfts- oder
Firmenwerte, Patente, Lizenzen, Handelsmarken,
Software und sonstige Vermögenswerte. Immaterielle Vermögenswerte exklusive Geschäfts- oder
Firmenwerte werden gemäß IAS 38 (überarbeitet
2004) bilanziert, wenn der immaterielle Vermögenswert identifizierbar ist, wenn es wahrscheinlich ist,
dass das Unternehmen zukünftigen wirtschaftlichen
Nutzen aus dem Vermögenswert ziehen wird und
wenn die Kosten des immateriellen Vermögenswertes verlässlich gemessen werden können.
Der Ansatz der immateriellen Vermögenswerte mit
bestimmbarer Nutzungsdauer erfolgt zu ihren Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen. Sie werden linear über den kürzeren Zeitraum
von Vertragslaufzeit oder geschätzter Nutzungs-
dauer, in der Regel zwischen 5 und 15 Jahren, abgeschrieben. Die geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer der Produktrechte beruht auf der Marktreife
der Produkte und der geschätzten Dauer, in welcher
das Produkt wirtschaftlichen Nutzen erbringen wird.
Immaterielle Vermögenswerte, die einer unbestimmbaren Nutzungsdauer unterliegen, werden nicht
planmäßig abgeschrieben, sondern einem jährlichen
Werthaltigkeitstest unterzogen.
Die Unterschiedsbeträge zwischen den jeweiligen
Anschaffungskosten von Beteiligungen und den Marktwerten der erworbenen Einzelwirtschaftsgüter
werden als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert.
Gemäß IFRS 3 werden Geschäfts- oder Firmenwerte nicht planmäßig abgeschrieben. Es werden jährlich Überprüfungen der Werthaltigkeit durchgeführt,
sofern nicht früher Ereignisse oder Umstände darauf
hindeuten, dass der Marktwert dieser Vermögenswerte dessen Buchwert unterschritten hat. Davon
unberührt bleiben die im Rahmen von Akquisitionen
aufgedeckten stillen Reserven, die nach wie vor planmäßig abschreibungsfähig sind.
Wertminderung von Sachanlagevermögen
und immateriellen Vermögenswerten –
Die Gesellschaft überprüft jährlich die Werthaltigkeit
aller Geschäfts- und Firmenwerte und immaterieller
Vermögenswerte, die nicht einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, unabhängig davon, ob konkrete Sachverhalte vorliegen, die auf einen Wertminderungsbedarf schließen lassen. Für Zwecke des
Werthaltigkeitstests der Geschäfts- und Firmen-
werte werden diese zahlungsmittelgenerierenden
Einheiten („cash generating units“) zugeordnet, denen
der Nutzen aus diesen Geschäftswerten zugutekommt. Der Definition einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit entsprechend werden die in der
Segmentberichterstattung erläuterten Segmente der
SCHWARZ PHARMA Gruppe als „cash generating
unit“ verwendet. Immaterielle Vermögenswerte mit
bestimmbarer Nutzungsdauer sowie Sachanlagen
werden darüber hinaus einem Werthaltigkeitstest
immer dann unterzogen, wenn Anzeichen für eine
mögliche Wertminderung des Vermögenswertes bestehen.
Gemäß IAS 36.8 „Wertminderung von Vermögenswerten“ ist eine Sonderabschreibung („Impairment
Loss“) dann vorzunehmen, wenn der bilanzielle
Wertansatz zukünftig nicht zu erwirtschaften sein wird.
Dies ist der Fall, wenn der Buchwert eines Vermögenswertes größer ist als sein Fair Value (Marktwert).
Der Fair Value bestimmt sich als der höhere Wert aus
Nettoveräußerungspreis oder der Summe der zukünftig erwarteten, diskontierten Mittelzuflüsse aus
dem Vermögenswert (Nutzungswert). In einem ersten
Schritt wird der Geschäfts- bzw. Firmenwert der betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheit um
den so ermittelten Wertberichtigungsbetrag abgeschrieben. Ein eventuell verbleibender Abschreibungsrestbetrag wird anteilig auf die anderen Vermögenswerte des jeweiligen Segmentes auf Basis der
Restbuchwerte zum Abschlussstichtag jedes einzelnen Vermögenswertes verteilt. Die Minderung des
Buchwertes auf den Nettoveräußerungspreis bzw.
KONZERNANHANG 2006
61
Nutzungswert des Vermögensgegenwertes wird als
außerplanmäßige Abschreibung in einer separaten
Zeile der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
Im Berichtsjahr 2006 fiel eine Sonderabschreibung
gemäß IAS 36 in Höhe von 12,6 Mio. € an, während
im Jahr 2005 eine Sonderabschreibung in Höhe von
6,1 Mio. € erfasst wurde.
Der Nutzungswert wird basierend auf diskontierten
Cash Flow Rechnungen ermittelt, welche sich auf die
aktuellen längerfristigen Prognosen (10 Jahres-Planung)
des Unternehmens stützen sowie Erfahrungen der
Vergangenheit widerspiegeln. Die Wachstumsrate,
die zur Extrapolation der Cash Flow Prognosen jenseits des 10 Jahreszeitraums angewandt wird, befindet sich – je nach Markteinschätzung – im einstelligen
Prozentbereich. Der angewandte Diskontierungsfaktor beträgt in der Regel 9 %.
Wenn Gründe, die in der Vergangenheit zu einer
außerplanmäßigen Wertminderung geführt haben,
nicht mehr vorliegen, wird geprüft, ob eine Wertaufholung erfolgen muss. Derartige Wertaufholungen
erfolgen in der Zeile „Sonderabschreibung gemäß
IAS 36“ in der Gewinn- und Verlustrechnung. In den
Geschäftsjahren 2005 und 2006 wurden keine Wertaufholungen vorgenommen.
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
(Investment Property) – Zur Erzielung von Mieterträgen gehaltene Grundstücke und Gebäude
(Investment Property) werden zu fortgeführten
Anschaffungskosten bilanziert und linear über die ge-
62
GESCHÄFTSBERICHT 2006
schätzte Nutzungsdauer abgeschrieben. Dabei entsprechen die zugrunde gelegten Nutzungsdauern denen der selbst genutzten Sachanlagen. Aufgrund der
untergeordneten Bedeutung des Betrages der als
Finanzinvestition gehaltenen Immobilien werden
diese nicht separat in der Bilanz ausgewiesen.
At-Equity Beteiligungen – Unter Anwendung der
Equity-Bilanzierungsmethode werden Investitionen
in Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture), an
denen die Gesellschaft zu 50 % beteiligt ist, zu Anschaffungskosten zu- oder abzüglich des der Gesellschaft zustehenden Anteils an den thesaurierten und
ausgeschütteten Gewinnen oder Verlusten bilanziert.
Finanzinstrumente – Gemäß IAS 39 (überarbeitet
2000) weist das Unternehmen alle Finanzaktiva
(Finanzanlagen, Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen und liquide Mittel), Finanzpassiva (Bankverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) und die derivativen Finanzinstrumente in der Bilanz als Vermögenswerte oder
Schulden aus. Alle Finanzinstrumente werden zu
Marktwerten bilanziert, mit Ausnahme der langfristigen Bankverbindlichkeiten. Für die Anhangsangabe
werden die Marktwerte der langfristigen Bankverbindlichkeiten auf Basis der zukünftigen diskontierten
Zahlungsströme unter Einbeziehung von aktuellen
Schuldzinssätzen, Wechselkursen und verbleibenden
Restlaufzeiten ermittelt. IFRS 7 beinhaltet die Offenlegungsverpflichtungen bezüglich der Bedeutung von
Finanzinstrumenten für die Finanzlage und die Ertragskraft des Unternehmens und ersetzt ab dem Ge-
schäftsjahr 2007 die Angabepflichten des IAS 32.
Es müssen Angaben zum Marktwert bestimmter Finanzinstrumente gemacht werden, für die eine Ermittlung
dieser Werte mit vertretbarem Aufwand möglich ist.
Der Marktwert eines Finanzinstrumentes ist der Wert,
zu dem das Finanzinstrument wie unter fremden
Dritten zwischen zwei verkaufs- bzw. kaufwilligen
Parteien gehandelt werden könnte und es sich hierbei nicht um einen Zwangs- oder Liquidationsverkauf
handelt. Die Einschätzung des Marktwertes sollte
nach vernünftigen kaufmännischen Gepflogenheiten
erfolgen. Demzufolge müssen die Werte, die SCHWARZ
PHARMA in einer Markttransaktion erzielen könnte
oder letztlich bei Fälligkeit oder Ausübbarkeit auch
tatsächlich realisiert, nicht unbedingt mit der Schätzung des Marktwertes übereinstimmen.
Finanzanlagen – SCHWARZ PHARMA betrachtet
sämtliche bilanzierte Wertpapiere der Finanzanlagen
als zur potentiellen Wiederveräußerung bestimmt
(„Available-For-Sale“-Papiere).
Langfristige Finanzanlagen zur potentiellen Wiederveräußerung sind handelbare Anteilspapiere, die zu
Marktwerten bilanziert sind. Unrealisierte Gewinne
und Verluste aus Finanzanlagen zur potentiellen
Wiederveräußerung werden – unter Abzug der auf
sie entfallenden latenten Ertragsteuern – im Eigenkapital separat ausgewiesen. Bei Realisierung durch
Abgang oder bei nicht nur vorübergehendem
Absinken des Marktwerts unter die Anschaffungskosten werden die Marktwertveränderungen erfolgswirksam erfasst.
Ferner werden unter den langfristigen Finanzanlagen
nicht handelbare Anteilspapiere zu fortgeführten
Anschaffungskosten ausgewiesen. Die Finanzanlagen
werden als „langfristig“ klassifiziert, sofern die Gesellschaft beabsichtigt, die Geldanlagen nicht innerhalb der nächsten 12 Monate zu veräußern.
Soweit objektive, substantielle Hinweise für eine Wertminderung vorliegen, wird ein Werthaltigkeitstest
durchgeführt und der Wertminderung durch außerplanmäßige Abschreibung Rechnung getragen. Dabei
wird geprüft, ob der Buchwert den Marktwert oder
den Barwert der erwarteten zukünftigen Cashflows,
abgezinst mit einem angemessenen Diskontierungsfaktor, übersteigt. Sollte dies der Fall sein, wird in
Höhe der Differenz eine Abschreibung vorgenommen. Bei Wegfall der Gründe für Wertminderungen
werden entsprechende Wertaufholungen vorgenommen, die nicht die fortgeführten Anschaffungskosten
übersteigen dürfen. Sowohl im Berichtsjahr als auch
im Jahr 2005 wurden keine Wertaufholungen bei den
Finanzanlagen vorgenommen.
Von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte bei
ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte („Financial Assets at Fair Value through
Profit or Loss“) zu designieren, hat SCHWARZ
PHARMA bislang keinen Gebrauch gemacht.
Derivative Finanzinstrumente – Zur Abdeckung
des Wechselkursrisikos hat der Konzern verschiedenartig gestaltete Devisentermin- oder Devisen-
KONZERNANHANG 2006
63
optionskontrakte (Forward Contracts) abgeschlossen, die zur Kurssicherung bestimmter Ein- und
Verkaufsverpflichtungen und schwebender oder sich
anbahnender Geschäftstransaktionen in fremder
Währung eingesetzt werden. Zinsderivate (ZinsSwaps, Zins-Caps) werden eingesetzt, um langfristig
ein attraktives Zinsniveau für bestehende und potentielle Kreditaufnahmen abzusichern.
Zu Spekulationszwecken werden derivative Finanzinstrumente weder gehalten noch begeben.
Die derivativen Finanzinstrumente werden – wie alle
Finanzinstrumente – bei ihrer erstmaligen Erfassung
mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Die Zeitwerte sind auch für die Folgebewertung relevant.
Der beizulegende Zeitwert gehandelter derivativer
Finanzinstrumente entspricht dem Marktwert.
Dieser Wert kann positiv oder negativ sein. Liegen
keine Marktwerte vor, müssen die Zeitwerte anhand
anerkannter finanzmathematischer Modelle berechnet werden.
SCHWARZ PHARMA wendet Vorschriften zu Sicherungsmaßnahmen gemäß IAS 39 (Hedge Accounting)
zur Sicherung von Bilanzposten und zukünftigen
Zahlungsströmen an. Dies mindert die Volatilitäten in
der Gewinn- und Verlustrechnung. Damit ein Sicherungsinstrument im Rahmen des „Hedge Accounting“ als Sicherungsgeschäft bilanziert werden darf,
müssen das Sicherungsinstrument und das zu
sichernde Grundgeschäft mehrere strenge Anforderungen bezüglich Dokumentation, Eintrittswahr-
64
GESCHÄFTSBERICHT 2006
scheinlichkeit, Wirksamkeit und verlässlicher Bewertung erfüllen. Werden diese Anforderungen nicht
erfüllt, ist das Sicherungsinstrument nicht für die
Bilanzierung als Sicherungsgeschäft qualifiziert. Die
Anwendung von Hedge Accounting führt gemäß IAS
39 dazu, dass alle mit dem Sicherungsinstrument verbundenen Gewinne und Verluste aus Bewertung zum
Marktwert solange im Eigenkapital erfasst werden bis
die erwartete Transaktion eintritt.
Für bestimmte erwartete Meilenstein Zahlungen aus
dem Fesoterodin Lizenzvertrag mit Pfizer werden
diese strengen Anforderungen erfüllt. SCHWARZ
PHARMA hat diese Zahlungsströme mit Devisentermingeschäften abgesichert.
Da die strengen Kriterien im Falle der restlichen
Devisentermin- und -optionskontrakte sowie der
Zinsderivate nicht erfüllt sind, qualifizieren sich diese
nicht für die Anwendung von „Hedge Accounting“.
In diesem Fall werden die für die Derivate gezahlten
oder erhaltenen Optionsprämien gemäß IAS 39 als
sonstiger Vermögenswert oder sonstige Verbindlichkeit zu Anschaffungskosten zum Erfüllungstag angesetzt und in der Folge zu Marktwerten bilanziert. Die
Bewertung der Finanzderivate erfolgt zu Marktwerten unter Zugrundelegung der aktuellen Zins- und
Währungskurse (inklusive der Terminkurse) und der
aktuellen Volatilitäten. Aus den Wertschwankungen
resultierende Erträge und Aufwendungen werden sofort ergebniswirksam im Sonstigen Ergebnis vereinnahmt.
Das am 9. Dezember 2004 veröffentlichte „Gesetz
zur Einführung internationaler Rechnungslegungsstandards und zur Sicherung der Qualität der Abschlussprüfung“ (Bilanzrechtsreformgesetz – BilReG) enthält
unter anderem die Anforderung erweiterter Anhangsangaben zu derivativen Finanzinstrumenten. SCHWARZ
PHARMA erfüllt diese Anforderungen im Rahmen
der Anhangsangabe Nr. 20. Dort werden sämtliche
notwendige Angaben gemacht.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie übrige kurzfristige Verbindlichkeiten – Verbindlichkeiten werden mit ihrem Rückzahlungsbetrag angesetzt, der dem Marktwert entspricht. Die Position „Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten“ umfasst Verbindlichkeiten aus Ertrag-, Umsatz-, Lohn- und sonstigen Steuern, Zinsverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern,
Leasingverpflichtungen, passive Rechnungsabgrenzungsposten sowie sonstige Verpflichtungen. Die Position „Übrige langfristige Verbindlichkeiten“ beinhaltet
im Wesentlichen langfristige Leasingverbindlichkeiten
sowie langfristige Verbindlichkeiten gegenüber nicht
konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen.Verbindlichkeiten werden als „kurzfristig“
klassifiziert, sofern ihre Realisierung innerhalb 12
Monate nach Berichtsstichtag wahrscheinlich ist.
Darüber hinausgehende Verbindlichkeiten werden als
„langfristig“ ausgewiesen.
Verpflichtungen aus aktienbasierten Vergütungen und Mitarbeiteraktienprogrammen –
Grundsätzlich werden Aktienoptionsprogramme
gemäß IFRS 2 „Share-based Payment“ aufwandswirksam erfasst. Diese Programme werden unter
Punkt Nr. 5 beschrieben.
SCHWARZ PHARMA Aktien werden aus dem Bestand Eigener Aktien an die Mitarbeiter der Gesellschaft zu einem Preis abgegeben, der unter dem jeweils aktuellen börsennotierten Preis liegt. Folglich
wird gemäß IFRS 2 die Differenz zwischen dem „Einkaufspreis“ der erworbenen Eigenen Aktien und dem
Ausgabekurs ergebniswirksam erfasst.
Kurzfristige und langfristige Rückstellungen –
Rückstellungen werden gemäß IAS 37 gebildet, wenn
eine gesetzliche oder faktische Verpflichtung entstanden, der Abfluss von Mitteln zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich und eine zuverlässige
Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist.
Restrukturierungsrückstellungen werden gebildet,
wenn der Konzern über einen detaillierten formalen
Restrukturierungsplan verfügt, mit dessen Umsetzung entweder begonnen wurde oder über den der
Konzern informiert hat. Rückstellungen werden als
„kurzfristig“ klassifiziert, sofern erwartet wird, dass
die Verpflichtungen innerhalb der nächsten 12 Monate realisiert werden. Wenn dies nicht der Fall ist,
wird die Rückstellung als „langfristig“ eingeordnet.
Dabei wird der langfristige Rückstellungsbetrag mit
dem abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt. Mögliche Verpflichtungen, deren Höhe nicht zuverlässig
eingeschätzt werden kann, werden im Anhang des
Konzernabschlusses offengelegt.
KONZERNANHANG 2006
65
Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen – Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgt gemäß IAS 19 (überarbeitet 2002)
nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter
Berücksichtigung von zukünftigen Entgelt- und Rentenanpassungen. In die Bewertungsmethode werden
versicherungsmathematische Annahmen hinsichtlich
des Abzinsungsfaktors zur Berechnung des Barwertes, der geschätzten Entwicklung der Mitarbeiterentgelte sowie der langfristig erwarteten Rendite
der Vermögenswerte einbezogen. Abweichungen
zwischen den auf Basis von Annahmen ermittelten
Pensionsverpflichtungen und der tatsächlichen Entwicklung der Pensionsverpflichtung sowie Auswirkungen veränderter versicherungsmathematischer Annahmen werden über die geschätzte durchschnittlich verbleibende Restdienstzeit ergebniswirksam verteilt, sofern die Abweichungen 10% des
höheren Wertes aus Barwert des Verpflichtungsumfanges bzw. aus Marktwert des Planvermögens
überschreiten. Die Werte des Planvermögens und
der Verpflichtungen werden miteinander verrechnet.
Die Pensionsverpflichtungen in Deutschland werden
unter Berücksichtigung der Biometrischen Rechnungsgrundlagen gemäß den Richttafeln 2005 G von
Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt.
Die SCHWARZ PHARMA AG initiierte zum 1. Januar
2002 einen „Deferred Compensation Plan“, welcher
es Mitarbeitern mit einem Gehalt oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze zur gesetzlichen Rentenversicherung ermöglicht, Kapitalbeiträge in ausge-
66
GESCHÄFTSBERICHT 2006
wählte Investmentfonds einzuzahlen. Das zur Rückdeckung der Versorgungszusagen dienende Fondsvermögen wurde im Geschäftsjahr 2004 in den eigens zu diesem Zweck gegründeten unabhängigen
Rechtsträger SCHWARZ PHARMA Pension Trust
e.V. eingebracht.
Ermessensentscheidungen und Schätzungen
Ermessensentscheidungen
Entwicklungskosten sind, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, gemäß IAS 38 als immaterieller Vermögenswert zu aktivieren. Unter anderem
muss hinreichend sicher sein, dass die Entwicklungsmaßnahmen zukünftig zu einem Nutzenzufluss führen
werden. Nach SCHWARZ PHARMA’s Einschätzung
ist bei der Entwicklung pharmazeutischer Produkte
erst ab dem Zeitpunkt der behördlichen Zulassung
hinreichende Sicherheit dafür erreicht, dass ein Entwicklungsprojekt zukünftig zu einem Nutzenzufluss
führen wird. Demzufolge werden sämtliche Entwicklungskosten für pharmazeutische Produkte bis zum
Zeitpunkt der Zulassung sofort aufwandswirksam
erfasst. Dies gilt im Wesentlichen auch analog für von
Dritten eingekaufte Forschungs- und Entwicklungsleistungen.
Schätzungen
Die Aufstellung des Konzernabschlusses unter Beachtung der IFRS erfordert bei einigen Positionen, dass
Schätzungen vorgenommen werden, die sich auf den
Ansatz und die Bewertung in der Bilanz bzw. in der
Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns sowie bei
der Angabe von Eventualverbindlichkeiten auswirken.
Die tatsächlichen Beträge können von diesen Schätzungen abweichen. Schätzungen sind insbesondere
erforderlich bei:
• der Beurteilung der Notwendigkeit sowie der Bemessung einer Sonderabschreibung
• dem Ansatz und der Bemessung für Rückstellungen
• der Beurteilung der Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern
• der Ermittlung des Abwertungsbedarfs bei Vorräten
Insofern ist die Bilanzierung des SCHWARZ PHARMA
Konzerns von Ermessensentscheidungen und Schätzungen beeinflusst.
Neue Rechnungslegungsstandards – Im August
2005 hat das IASB den neuen Standard IFRS 7 „Financial Instruments:Disclosures“ veröffentlicht. Der Standard führt zu einer grundlegenden Umstrukturierung
der Offenlegungsverpflichtungen für Finanzinstrumente
und vereint sämtliche Angabevorschriften zu Finanzinstrumenten in einem neuen Standard. Zum einen
ersetzt er die Anforderungen des für Banken und
ähnliche Finanzinstitutionen einschlägigen IAS 30,
zum anderen wurde der Teil von IAS 32, der sich auf
Anhangsangaben bezieht, in IFRS 7 übernommen und
überarbeitet.
IFRS 7 fordert Informationen zur Bedeutung von
Finanzinstrumenten für die Vermögens- und Ertragslage von Unternehmen. Zudem enthält er neue Anforderungen hinsichtlich der qualitativen und quantitativen Berichterstattung über Risiken, die mit
Finanzinstrumenten verbunden sind.
IFRS 7 tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder
nach dem 1. Januar 2007 beginnen und wird deshalb
von SCHWARZ PHARMA noch nicht angewendet.
Im Juni 2005 veröffentlichte der IASB eine Änderung
zu IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and
Measurement – The Fair-Value-Option“. Mit dieser
Änderung wird die Ausübung des Wahlrechts, jeden
finanziellen Vermögenswert bzw. jede finanzielle Verbindlichkeit erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten („Fair-Value-Option“), eingeschränkt. Die Regelungen dieser Änderung sind für
Berichtszeiträume anzuwenden, die am oder nach
dem 1. Januar 2006 beginnen. SCHWARZ PHARMA
hat sich entschlossen, die Fair Value Option nicht anzuwenden. Daher ist die Änderung nicht relevant.
Für das Geschäftsjahr 2006 wurde erstmalig IFRIC 4
(„Determining whether an arrangement contains a
lease“) angewendet. Es wurden keine Vertragskonstruktionen identifiziert, die ein Leasingverhältnis beinhalten, das nicht bereits nach IAS 17 als solches
behandelt wurde.
KONZERNANHANG 2006
67
PRODUKTAKQUISITIONEN UND STRATEGISCHE PARTNERSCHAFTEN
Im April 2006 haben SCHWARZ PHARMA und
Pfizer Inc., USA, einen weltweiten Vertrag über sämtliche Rechte am Wirkstoff Fesoterodin geschlossen.
Im Rahmen der Vereinbarung gewährt SCHWARZ
PHARMA Pfizer weltweite, exklusive Lizenzrechte
an Fesoterodin. Im Gegenzug erhielt SCHWARZ
PHARMA im Juni 2006 eine Zahlung in Höhe von
100 Mio. US$ (79,5 Mio. €) und erhält weitere Meilensteinzahlungen von bis zu 110 Mio. US$, unter anderem bei Zulassung des Wirkstoffs in USA und Europa.
Von diesen Meilensteinzahlungen wurden bereits
10,3 Mio. € in 2006 berücksichtigt. Sobald Fesoterodin in den Markt eingeführt ist, erhält SCHWARZ
PHARMA Lizenzzahlungen auf den Umsatz von Fesoterodin und Pfizer’s Anti-Muscarinikum Detrol® (Tolterodin). Im März 2006 hat SCHWARZ PHARMA
die Zulassungsunterlagen zu Fesoterodin bei den USamerikanischen und den europäischen Behörden eingereicht. Fesoterodin stellt eine neue Behandlungsoption mit deutlichen Vorteilen für Patienten dar, die
an Blasenüberaktivität erkrankt sind. Pfizer wird sicherstellen, dass Fesoterodin auf breiter Basis für Ärzte
und Patienten verfügbar sein wird. Mit den zufließenden Mitteln stärkt SCHWARZ PHARMA die Weiterentwicklung der Entwicklungspipeline.
Im Dezember 2006 haben SCHWARZ PHARMA
und Otsuka Pharmaceuticals Europe, Großbritannien,
einen Vertrag zur gemeinsamen Vermarktung von
Pletal® in Deutschland unterzeichnet. Pletal® wurde
im Januar 2007 in den deutschen Markt eingeführt.
Pletal® mit dem von Otsuka entwickelten Wirkstoff
68
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Cilostazol hat sich als Medikament zur oralen Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) im Stadium II bereits in den USA, Japan
und Großbritannien bewährt. Mehrere hunderttausend pAVK-Patienten, in Deutschland sind fast 20 %
der über 65-jährigen betroffen, könnten von diesem
Arzneimittel profitieren, für das im Rahmen des klinischen Entwicklungsprogramms statistisch signifikante und klinisch relevante Verbesserungen des
Krankheitsbildes gezeigt werden konnten.
2005 erwarb SCHWARZ PHARMA die zukünftigen
Lizenzzahlungen im Zusammenhang mit dem Wirkstoff Rotigotin von Aderis Pharmaceuticals Inc., USA.
Diese Transaktion führte zu einem einmaligen, zusätzlichen Forschungs- und Entwicklungsaufwand von
63,3 Mio. €. Bei diesem Aufwand handelte es sich um
das Recht zur Nutzung von Forschungsergebnissen,
welche zur Generierung von künftigen Umsätzen aus
eigenen Produkten notwendig sind. Daher werden
diese Aufwendungen im Funktionsbereich Forschung
und Entwicklung dargestellt. Diese Akquisition ist
eine strategisch wichtige Weichenstellung für höhere
Profitabilität in der Zukunft gewesen. Sie wurde aus
internen Mitteln finanziert. SCHWARZ PHARMA
entwickelt den Wirkstoff Rotigotin in einem transdermalen Pflaster sowohl zur Behandlung des Morbus Parkinson als auch des Restless Legs Syndroms.
Zur Behandlung der frühen Parkinson'schen Erkrankung wird das Produkt seit Frühjahr 2006 unter dem
Markennamen „Neupro“ in den Europäischen Markt
eingeführt.
ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
4. Personalaufwand/Mitarbeiter
Personalaufwand
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung
Aufwendungen für Altersversorgung
Anzahl der Mitarbeiter nach Funktionen (Jahresdurchschnitt)
Forschung und Entwicklung
Produktion
Marketing und Vertrieb
Verwaltung
Anzahl der Mitarbeiter nach Regionen (Jahresdurchschnitt)
Deutschland
Europa – ohne Deutschland
USA
Asien
2006
2005
333.365
42.274
375.639
12.611
388.250
213.726
33.856
247.582
12.264
259.846
713
984
1.999
663
4.359
625
931
1.933
611
4.100
1.860
990
1.050
459
4.359
1.696
999
1.006
399
4.100
KONZERNANHANG 2006
69
5. Mitarbeiter-Aktienoptionspläne
Kontrollerwerb (Change of control)
Die belgische UCB Gruppe hatte am 10. November
2006 ein freiwilliges Übernahmeangebot an die Aktionäre der SCHWARZ PHARMA AG gerichtet. Die
Abwicklung des Übernahmeangebotes erfolgte am
20. Dezember 2006 und am 13. Januar 2007. Nach
Ablauf der Annahmefrist hatte UCB mehr als 50 %
der Aktien der SCHWARZ PHARMA AG erworben.
Damit lagen die rechtlichen Voraussetzungen für den
Eintritt des so genannten Kontrollerwerbs im Sinne
der Beteiligungsprogramme ESOP 2003 (1. Tranche
und 2. Tranche) sowie SAR 2005 (1. Tranche und 2.
Tranche) vor. Dies hatte zur Folge, dass die vollständige Ausübbarkeit der hierunter gewährten und bis
zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausübbaren Optionsund Aktienkurs-Bonusprogramme vorzeitig mit Wirkung zum 20. Dezember 2006 gegeben war.
Aktienoptionsplan 2000
Am 10. Mai 2000 verabschiedete die Hauptversammlung der SCHWARZ PHARMA AG einen Aktienoptionsplan für Führungskräfte (Executive Stock Option
Program – ESOP 2000), aufgrund dessen bestimmten
Führungskräften das Recht eingeräumt wurde, in mit
5,5 % festverzinsliche Wandelschuldverschreibungen
mit einer Laufzeit von 10 Jahren zu investieren, die in
Stückaktien auf das gezeichnete Kapital der Gesellschaft umgewandelt werden können. Jede Schuldverschreibung (Nominalwert von 1,30 €) berechtigt die
Mitarbeiter zum Umtausch in eine Stückaktie unter
70
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Zuzahlung der Differenz zwischen Wandlungspreis
und Nennbetrag je Aktie. Der Aktienoptionsplan
nimmt keine Unterscheidung hinsichtlich des begünstigten Personenkreises vor.
Der Wandlungspreis ermittelt sich als durchschnittlicher Aktienpreis der SCHWARZ PHARMA Aktie
über die letzten zehn Börsentage vor Ausgabe der
Schuldverschreibungen (Referenzpreis) zuzüglich
eines Aufschlags von 15 % (Ausübungshürde) vom
Referenzpreis. Nach jeweils zwei und drei Jahren
können fünfzig Prozent des zugeteilten Optionskontingentes ausgeübt werden, jedoch nur, wenn die
begünstigten Mitarbeiter nicht zuvor aufgrund Kündigung, Arbeitsunfähigkeit, Ruhestand oder Tod aus
der Gesellschaft ausgeschieden sind.
Ausübungsmöglichkeiten für das ESOP 2000 bestehen drei Mal jährlich jeweils vier Wochen lang während so genannter „Ausübungsfenster“. Diese Wandlungsfenster beginnen jeweils am Tag nach der Hauptversammlung, am Tag nach Veröffentlichung des Halbjahresberichtes sowie am Tag nach der Veröffentlichung des Berichtes zum 3. Quartal. Für das Geschäftsjahr 2007 sind die Wandlungsfenster somit
vom 10. Mai 2007 bis 07. Juni 2007, vom 27. Juli
2007 bis 24. August 2007, sowie vom 26. Oktober
2007 bis 23. November 2007.
Aktienoptionsplan 2003
Am 13. Mai 2003 hat die Hauptversammlung der
SCHWARZ PHARMA AG einen neuen Aktienoptionsplan für Führungskräfte (Executive Stock Option
Program – ESOP 2003) beschlossen, aufgrund dessen bestimmten Führungskräften das Recht einräumt
wurde, je Optionsrecht eine neue Stückaktie der
Gesellschaft zum Ausübungspreis zu erwerben. Auf
der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung konnte erstmals ein Programm in Form von
„Naked Options“ angeboten werden. „Naked Options“ sind Bezugsrechte auf neue (junge) Aktien, die
durch eine Kapitalerhöhung entstehen. Die Einräumung dieser Optionsrechte ist im Gegensatz zum
Aktienoptionsplan 2000 nicht mit der Ausgabe von
Schuldverschreibungen verbunden. Auch dieser
Aktienoptionsplan nimmt keine Unterscheidung hinsichtlich des begünstigten Personenkreises vor.
durch den Vorstand bzw. Aufsichtsrat vorgesehen
werden.
Der Basispreis entspricht dem durchschnittlichen
Schlusskurs der SCHWARZ PHARMA Aktie im
XETRA-Handel an der Börse Frankfurt/Main während der letzten fünf Tage vor dem Tag der Ausgabe
der jeweiligen Optionsrechte. Der Ausübungspreis zum Erwerb einer Stückaktie der SCHWARZ
PHARMA AG bei Optionsausübung ergibt sich aus
dem Basispreis zuzüglich eines Aufschlags von 20 %
als Erfolgsziel. Nach zwei Jahren können fünfzig
Prozent des zugeteilten Optionskontingentes ausgeübt werden, nach drei bzw. vier Jahren stehen jeweils weitere 25 Prozent zur Ausübung zur Verfügung, jedoch nur, wenn die begünstigten Mitarbeiter
nicht zuvor aufgrund Kündigung aus der Gesellschaft ausgeschieden sind. Für Sonderfälle wie
Todesfall, Erwerbs- oder Berufsunfähigkeit, Pensionierung und nicht kündigungsbedingte Beendigung
des Anstellungsvertrages können Sonderregelungen
Aktienkurs-Bonusprogramm 2000
(SAR 2000 Plan)
Das Aktienkurs-Bonusprogramm 2000 wurde am
31. Dezember 2000 aufgelegt und mit einer Gesamtlaufzeit von fünf Jahren ausgestattet. Im Rahmen des
SAR 2000 Plans gewährt SCHWARZ PHARMA ausgewählten Führungskräften eine bestimmte Anzahl
an Bonusrechten. Der Basispreis eines SAR im
Rahmen dieses Programms beträgt 10,00 €. Eine Erfüllung der Verpflichtungen aus dem Plan durch Ausgabe von Aktien ist nicht vorgesehen.
Die Ausübungsmöglichkeiten des ESOP 2003 unterscheiden sich von denen des ESOP 2000. Im Rahmen
des ESOP 2003 werden bestimmte Zeiträume innerhalb eines Geschäftsjahres von der Ausübung
grundsätzlich ausgeschlossen (Sperrfrist). Folglich
können Aktienoptionen des ESOP 2003 während folgender Sperrfristen nicht ausgeübt werden: Zwei
Wochen vor der Veröffentlichung des Jahresabschlusses oder eines Quartalsberichtes bis zwei Tage danach
sowie acht Wochen vor der jährlichen Hauptversammlung bis drei Tage nach der Hauptversammlung.
Mit Ablauf von jeweils einem Jahr nach Gewährung
der Rechte werden je die Hälfte der ausgegebenen
SARs zur Ausübung zugelassen;d.h. am 31. Dezember
2002 bestand die Möglichkeit, das zugeteilte Volumen
in vollem Umfang auszuüben. Dies gilt jedoch nur,
wenn die begünstigten Mitarbeiter nicht zuvor aus
KONZERNANHANG 2006
71
der Gesellschaft ausgeschieden sind. Im Falle eines
gesellschaftsrechtlichen Eigentümerwechsels bei der
SCHWARZ PHARMA AG erlangen sämtliche SARs
den Status der sofortigen Ausübbarkeit. Bei Ausübung erhalten die begünstigten Mitarbeiter einen
Ausgleich in bar, dessen Höhe davon abhängt, wie
sich der Aktienkurs der Gesellschaft im Verhältnis zu
dem zuvor festgelegten Basispreis entwickelt.
Der Ausübungspreis zur Wandlung der SAR ergibt sich
aus einem Basispreis zuzüglich eines 20%-igen Aufschlages
(Erfolgsziel). Der Basispreis entspricht dem durchschnittlichen Schlusskurs der SCHWARZ PHARMA Aktie
während der letzten fünf Handelstage vor dem Tag der
Ausgabe der jeweiligen Rechte. Er beträgt für den SAR
2005-Plan in der 1.Tranche 46,03 €, somit beläuft sich
der Ausübungspreis für diese Tranche auf 55,24 €.
Der SAR 2000 Plan verfiel mit dem Berichtsstichtag
31. Dezember 2005. Da das gesamte Volumen vollständig ausübbar aber noch nicht vollständig abgewickelt war, wurden für Verpflichtungen aus dem SAR
2000 Plan am 31. Dezember 2005 letztmalig Verbindlichkeiten in Höhe von 0,8 Mio. € passiviert.
Die SAR können frühestens nach Ablauf bestimmter
Wartezeiten ausgeübt werden. Mit Ablauf von jeweils
einem Jahr nach Gewährung der Rechte können je ein
Viertel des zugeteilten Volumens ausgeübt werden, das
heißt vier Jahre nach Zuteilung, am 16. September 2009
können sämtliche Stock Appreciation Rights gewandelt
werden. Das Recht zur Ausübung der SAR endet spätestens am 16. September 2011 (sechs Jahre nach dem Ausgabetag). Bis zu diesem Zeitpunkt nicht ausgeübte SAR
verfallen ersatzlos. Im Falle einer Übernahme von 50% der
Aktien der SCHWARZ PHARMA AG durch einen Dritten können sämtliche Rechte ungeachtet der vorstehenden Wartezeiten sofort vollständig ausgeübt werden.
Dieser Kontrollerwerb trat am 20. Dezember 2006 ein.
Aktienkurs-Bonusprogramm 2005 (SAR 2005
Plan – 1. Tranche)
Im September 2005 führte das Unternehmen ein
weiteres Aktienkurs-Bonusprogramm (SAR 2005
Plan – 1. Tranche) für Führungskräfte und sonstige
Leistungsträger des SCHWARZ PHARMA Konzerns
ein. Es besteht keine Unterscheidung bezüglich des
begünstigten Personenkreises. Die vom Vorstand
benannten Berechtigten erhalten als Inhaber der
Stock Appreciation Rights (SAR) bei Ausübung ihrer
Rechte eine Barzahlung, deren Höhe von der Kurssteigerung der SCHWARZ PHARMA Aktie abhängig
ist. Die Höhe des von der Gesellschaft zu leistenden
Barausgleiches bemisst sich als Differenz zwischen
dem XETRA-Schlusskurs am Tag der Ausübung und
dem bei Ausgabe der SARs festgelegten Ausübungspreis.
72
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Die Rechte können in bestimmten Zeiträumen (Sperrfristen) nicht ausgeübt werden. Die Sperrfristen beginnen zwei Wochen vor der Bekanntgabe der Quartalsbzw. Jahresergebnisse und enden drei Handelstage danach, sowie acht Wochen vor der ordentlichen Hauptversammlung und enden am dritten Handelstag danach.
Die sich aus dem SAR 2005 Plan ergebenden Rechte
können weder übertragen noch verpfändet werden.
Die Rechte können bis zum 7. Kalendertag nach Austritt des Mitarbeiters aus dem Unternehmen ausgeübt
werden. Im Todesfall können berechtigte Erben zwölf
Monate lang die Rechte des verstorbenen Begünstigten ausüben, deren Wartezeit zum Zeitpunkt des
Todes bereits abgelaufen war.
Zum 31. Dezember 2006 wurde eine kurzfristige
Verbindlichkeit in Höhe von 9,6 Mio. € (2005: 1,1 Mio.
€) bilanziert. Zum Stichtag wurde keine langfristige
Verbindlichkeit ausgewiesen (2005: 1,1 Mio. €). Das
Unternehmen erfasste im Berichtszeitraum Personalaufwand in Höhe von 36,8 Mio. € für den SAR 2005
Plan – 1. Tranche (2005: 2,2 Mio. €).
Aktienkurs-Bonusprogramm 2006
(SAR 2005 Plan – 2. Tranche)
Im Mai 2006 führte das Unternehmen ein weiteres
Aktienkurs-Bonusprogramm (SAR 2005 Plan –
2. Tranche) für Führungskräfte und sonstige Leistungsträger des SCHWARZ PHARMA Konzerns ein.
Es bestehen keine Unterschiede hinsichtlich der
Merkmale des Bonusprogramms zur ersten Tranche.
Der Ausübungspreis zur Wandlung der SAR ergibt sich
aus einem Basispreis zuzüglich eines 20 %-igen Aufschlages (Erfolgsziel). Der Basispreis entspricht
dem durchschnittlichen Schlusskurs der SCHWARZ
PHARMA Aktie während der letzten fünf Handelstage
vor dem Tag der Ausgabe der jeweiligen Rechte. Er beträgt für den SAR 2005 Plan – 2. Tranche 70,63 €,
somit beläuft sich der Ausübungspreis für diese
Tranche auf 84,76 €.
Die SAR können frühestens vier Jahre nach Zuteilung,
am 16. Mai 2010, oder im Falle des Erwerbs von 50 €
der Aktien der SCHWARZ PHARMA AG durch einen
Dritten vollständig gewandelt werden. Das Recht zur
Ausübung der SAR endet spätestens am 16. Mai 2012
(sechs Jahre nach dem Ausgabetag). Bis zu diesem Zeitpunkt nicht ausgeübte SAR verfallen ersatzlos.
Aufgrund des Kontrollerwerbs durch UCB S.A. sind
sämtliche Rechte ab dem 20. Dezember 2006 vollständig ausübbar.
Zum 31. Dezember 2006 wurde eine kurzfristige
Verbindlichkeit in Höhe von 3,7 Mio. € bilanziert.
Das Unternehmen erfasste im Berichtszeitraum Personalaufwand in Höhe von 11,7 Mio. € für den SAR
2005 Plan – 2. Tranche.
Aktienkurs-Bonusprogramm USA 2003
(SCHWARZ PHARMA Restricted Stock Unit
Agreement)
Dieses Aktienkurs-Bonusprogramm wurde am 1. Januar 2003 in den USA aufgelegt. Danach wird den
begünstigten US-Mitarbeitern eine bestimmte Anzahl
von Bonusrechten gewährt, welche an den Kurs der
SCHWARZ PHARMA Aktie gebunden sind. Zum 31.
Dezember 2006 waren 115.453 Bonusrechte (2005:
172.428 Bonusrechte) ausgegeben. Aufgrund des
Kontrollerwerbs durch UCB wurde dieses Programm ebenfalls vorzeitig vollständig ausübbar.
Im Berichtsjahr 2006 wurde Personalaufwand in
Höhe von 13,8 Mio. € (2005: 3,1 Mio. €) gebucht.
KONZERNANHANG 2006
73
Die folgende Tabelle stellt die Aktivitäten sämtlicher Tranchen der Aktienoptionspläne (ESOP 2000 und ESOP
2003) für die Jahre 2006 und 2005 dar:
2006
ESOP 2003/2. Tranche
Gewährte Optionen 1. 1.
Ausgabe
Ausübung
Rücknahme
Gewährte Optionen 31.12.
Ausübbar am 31.12.
ESOP 2003/1. Tranche
Gewährte Optionen 1.1.
Ausgabe
Ausübung
Rücknahme
Gewährte Optionen 31.12.
Ausübbar am 31.12.
ESOP 2000/3. Tranche
Gewährte Optionen 1.1.
Ausgabe
Ausübung
Rücknahme
Gewährte Optionen 31.12.
Ausübbar am 31.12.
ESOP 2000/2. Tranche
Gewährte Optionen 1.1.
Ausgabe
Ausübung
Rücknahme
Gewährte Optionen 31.12.
Ausübbar am 31.12.
ESOP 2000/1. Tranche
Gewährte Optionen 1.1.
Ausgabe
Ausübung
Rücknahme
Gewährte Optionen 31.12.
Ausübbar am 31.12.
74
GESCHÄFTSBERICHT 2006
2005
Anzahl
der dem
Optionsrecht
unterliegenden Aktien
Ausübungspreis je
Option
in EUR
Anzahl
der dem
Optionsrecht
unterliegenden Aktien
794.350
–
(767.925)
(16.350)
10.075
10.075
29,12
–
29,12
29,12
29,12
29,12
840.300
–
–
(45.950)
794.350
–
29,12
–
–
29,12
29,12
–
748.800
–
(732.205)
(10.336)
6.259
6.259
41,39
–
41,39
41,39
41,39
41,39
807.250
–
(18.400)
(40.050)
748.800
368.800
41,39
–
41,39
41,39
41,39
41,39
484.608
–
(483.608)
–
1.000
1.000
20,15
–
20,15
–
20,15
20,15
800.610
–
(304.402)
(11.600)
484.608
484.608
20,15
–
20,15
20,15
20,15
20,15
298.580
–
(295.180)
–
3.400
3.400
15,23
–
15,23
–
15,23
15,23
484.845
–
(186.265)
–
298.580
298.580
15,23
–
15,23
–
15,23
15,23
95.949
–
(93.449)
–
2.500
2.500
13,56
–
13,56
–
13,56
13,56
118.396
–
(22.447)
–
95.949
95.949
13,56
–
13,56
–
13,56
13,56
Ausübungspreis je
Option
in EUR
Die folgende Tabelle stellt die Aktivitäten der Aktienkurs-Bonusprogramme (SAR 1999 Plan, SAR 2000 Plan
und SAR 2005 Plan) für die Jahre 2006 und 2005 dar:
2006
Anzahl
der dem
Optionsrecht
unterliegenden Aktien
SAR 2005/2. Tranche
Gewährte Optionen 1.1.
Ausgabe
Ausübung
Rücknahme
Gewährte Optionen 31.12.
Ausgeübt, aber noch nicht ausgezahlt
Ausübbar am 31.12.
SAR 2000/1. Tranche
Gewährte Optionen 1.1.
Ausgabe
Ausübung
Rücknahme
Gewährte Optionen 31.12.
Ausgeübt, aber noch nicht ausgezahlt
Ausübbar am 31.12.
SAR 2000
Gewährte Optionen 1.1.
Ausgabe
Ausübung
Rücknahme
Gewährte Optionen 31.12.
Ausübbar am 31.12.
2005
Ausübungspreis je
Option
in EUR
Anzahl
der dem
Optionsrecht
unterliegenden Aktien
Ausübungspreis je
Option
in EUR
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
969.200
(652.300)
(12.750)
304.150
(241.525)
62.625
–
84,76
84,76
84,76
84,76
84,76
84,76
956.250
–
(704.732)
(22.450)
229.068
(191.805)
37.263
55,24
–
55,24
55,24
55,24
55,24
55,24
–
960.000
–
(3.750)
956.250
–
–
–
55,24
–
55,24
55,24
–
–
–
–
–
–
–
–
85.200
–
(85.200)
–
–
–
10,00
–
10,00
–
–
–
–
–
–
–
–
–
KONZERNANHANG 2006
75
Bewertung der Aktienoptionsprogramme
Der Wert einer Option der Aktienoptionsprogramme 2000 sowie 2003 wurde mit Hilfe eines BinominalModells unter Verwendung folgender Annahmen errechnet:
ESOP 2000
Erwartete Laufzeit der Option
Dividendenrendite
Volatilität
Risikofreier Zinssatz
Optionswert
Optionswert für alle ursprünglich gewährten Optionen
ESOP 2003
Erwartete Laufzeit der Option
Dividendenrendite
Volatilität
Risikofreier Zinssatz
Optionswert
Optionswert für alle ursprünglich gewährten Optionen
1. Tranche
2000
2. Tranche
2001
3. Tranche
2002
10 Jahre
1,7 %
36,0 %
5,40 %
4,03 €
3.614 T€
10 Jahre
3,4 %
50,0 %
5,20 %
6,10 €
7.302 T€
10 Jahre
1,7 %
50,0 %
4,43 %
8,32 €
8.045 T€
1. Tranche
2003
2. Tranche
2004
7 Jahre
1,8 %
28,5 %
3,92 %
8,17 €
6.945 T€
7 Jahre
0,6 %
31,0 %
3,95 %
6,65 €
5.653 T€
Die Aufwendungen der oben genannten Aktienoptionspläne wurden gemäß den entsprechenden Sperrfristen
und Ausübungsmöglichkeiten über mehrere Jahre bis zum Eintritt des Kontrollerwerbs verteilt. Daraus resultierte Personalaufwand in Höhe von 3.609 T€ in 2006 und 3.397 T€ in 2005.
Gemäß IFRS 1.25B hat SCHWARZ PHARMA von der Befreiungsmöglichkeit Gebrauch gemacht, die vor dem
7. November 2002 aufgelegten und vor dem 1. Januar 2005 vollständig ausübbaren Aktienoptionsprogramme
(d. h. alle Tranchen des ESOP 2000) in der Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2004 unberücksichtigt zu lassen.
Insofern spiegelt der angegebene Personalaufwand lediglich das Aktienoptionsprogramm 2003 wider. Ergebnisauswirkungen aus dem ESOP 2000 werden sich somit in Zukunft nicht ergeben.
76
GESCHÄFTSBERICHT 2006
6. Restrukturierungsaufwendungen
Sowohl im Berichtsjahr 2006 als auch im Vorjahr wurden keine weiteren Restrukturierungsmaßnahmen (wie
in den Jahren 2002/2003 in Deutschland und Irland) ergriffen.
Seit dem Jahr 2002 bereitet sich SCHWARZ PHARMA im Produktionsbereich auf die Vermarktung der Pipeline-Produkte vor und baut an seinem Standort in Shannon/Irland die Feinchemieaktivitäten aus, um hier die
Wirkstoffe der Pipeline-Produkte herstellen zu können. Gleichzeitig wurde mit der Konzentration der
Pharma-Bulkfertigung für Europa am Standort Zwickau/Deutschland begonnen.
Restrukturierungsmaßnahme in Irland
Bereits in den Jahren 2003 und 2004 wurden aufgrund des Pharmatransfers in Irland 132 bzw. 56 Mitarbeiter freigesetzt; im Geschäftsjahr 2005 wurden weitere 31 Mitarbeiter entlassen. Ein Teil der Maschinen und
technischen Anlagen wurde während der Jahre 2004 und 2005 von der Produktionsstätte in Irland nach
Zwickau/Deutschland transferiert.
Im Geschäftsjahr 2006 fielen – wie auch schon im Vorjahr – keine weiteren Kosten für die Restrukturierungsmaßnahme in Irland an.
Restrukturierungsmaßnahme in Deutschland
Eine weitere Belastung stellt nach wie vor die deutsche Gesundheitsreform dar und führte bereits im Jahr
2003 zu einschneidenden Maßnahmen. Zum 31. Dezember 2003 wurden ca. 20 % der Arbeitsplätze, sowohl
im Außen- als auch im Innendienst der SCHWARZ PHARMA Deutschland GmbH abgebaut. Die bilanziellen
Auswirkungen zeigten sich somit zu wesentlichen Teilen auch noch im Jahr 2004. Im Berichtsjahr 2005 wurde
der überwiegende Teil der Restrukturierungsrückstellung für diese Maßnahme in Anspruch genommen.
Ein Restbetrag konnte ergebniswirksam aufgelöst werden, sodass zum 31. Dezember 2005 keinerlei Verpflichtungen mehr bestehen.
KONZERNANHANG 2006
77
In den nachfolgenden Tabellen ist die Entwicklung der Restrukturierungsrückstellungen in den Jahren 2006 und
2005 – getrennt nach Maßnahme – aufgeführt:
2006 in T€
Irland
Rückstellung am 1.1.2006
Zuführung
Verbrauch
Auflösung
Rückstellung am 31.12.2006
321
0
(246)
0
75
2005 in T€
Rückstellung am 1.1.2005
Zuführung
Verbrauch
Auflösung
Rückstellung am 31.12.2005
5.273
0
(2.142)
(2.810)
321
Deutschland
0
0
0
0
0
616
0
(605)
(11)
0
Übrige
Maßnahmen
GESAMT
66
0
(29)
(37)
0
387
0
(275)
(37)
75
126
0
(60)
0
66
6.015
0
(2.807)
(2.821)
387
7. Sonderabschreibung gemäß IAS 36
Sonderabschreibungen gemäß IAS 36 sind immer dann erforderlich, wenn der Buchwert des untersuchten Vermögenswertes den erzielbaren Betrag übersteigt. Sofern Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen
(wie z.B. Veränderung des Marktumfelds), ist eine Überprüfung des Marktwertes des Vermögenswertes vorzunehmen. Bei immateriellen Vermögenswerten, die keiner regelmäßigen Abschreibung unterliegen, ist die
Werthaltigkeit jährlich zu überprüfen.
Bei der Durchführung der jährlichen Werthaltigkeitsüberprüfung wurde ein Wertberichtigungsbedarf bei zwei
Produktrechten einer US-amerikanischen Tochtergesellschaft identifiziert. Es wurde eine Sonderabschreibung
in Höhe von 8,0 Mio. € vorgenommen, um den Buchwert der Produktrechte auf den beizulegenden Zeitwert
anzupassen. Die deutsche Vertriebsgesellschaft stellte im Dezember 2006 den Vertrieb für ein Lizenzprodukt
ein. Der mit dem Lizenzrecht verbundene Buchwert in Höhe von 3,5 Mio. € wurde vollständig abgeschrieben.
Ein weiterer Wertberichtigungsbedarf ergab sich für ein Produktrecht der SCHWARZ PHARMA AG, welches
auf dem britischen Markt vertrieben wird. Aufgrund veränderter Marktbedingungen für dieses Präparat lag
eine Indikation gemäß IAS 36 vor, die eine außerordentliche Werthaltigkeitsprüfung notwendig machte.
78
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Der Buchwert des Produktrechtes war nicht mehr erzielbar, sodass eine Sonderabschreibung von 0,6 Mio. €
ermittelt und vorgenommen wurde. Ferner führten verschlechterte Marktbedingungen in Spanien dazu, dass
zwei Produktrechte der spanischen Tochtergesellschaft wertgemindert waren und Sonderabschreibungen von
0,5 Mio. € berücksichtigt werden mussten.
Im Berichtsjahr 2005 ergab diese jährliche Überprüfung, dass für zwei Produktrechte, welche die SCHWARZ
PHARMA Inc., USA, hält, die künftig zu erwartenden Einnahmeüberschüsse den Buchwert unterschreiten
werden. Insofern wurde bei der US-amerikanischen Tochtergesellschaft eine Sonderabschreibung in Höhe von
5,0 Mio. € vorgenommen. Darüber hinaus wurde eine Sonderabschreibung in Höhe von 0,5 Mio. € bei
SCHWARZ PHARMA Ltd., Irland, auf aktivierte Meilensteinzahlungen vorgenommen. Ferner wurde der
Buchwert eines deutschen Produktrechtes (0,6 Mio. €) aufgrund der Kündigung der Vertriebslizenz durch den
Lizenzgeber zum Jahresende vollständig wertgemindert.
8. Sonstiges Ergebnis
Im Folgenden sind die Komponenten des „Sonstigen Ergebnisses“ detailliert dargestellt:
in T€
Erhaltene Meilenstein-Zahlungen für F&E Projekte
Verlorener Zuschuss der SCHWARZ Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG
Erhaltene Erstattungen für Forschungskosten
Gewinne/(Verluste) aus dem Verkauf von Produktrechten
Gewinne/(Verluste) aus Anlagenabgängen
Auflösung/(Bildung) von Rückstellungen
Übriges
Sonstiges Ergebnis
2006
89.789
42.000
4.461
541
(9.347)
776
8.269
136.489
2005
1.509
0
0
9.966
(1.451)
6.818
(8.658)
8.184
Die Position „Übriges“ beinhaltet im Wesentlichen sonstige Omeprazol bezogene Aufwendungen (Gewinnbeteiligungsvereinbarungen etc.), sowie Fremdwährungsgewinne und -verluste als auch Gewinne und Verluste
aus Devisentermingeschäften.
KONZERNANHANG 2006
79
9. Zinsergebnis
In T€
Zinsen und ähnliche Erträge
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Zinsergebnis
2006
20.906
(15.117)
5.789
2005
6.319
(7.450)
(1.131)
2006
78
(8.780)
15
9
(8.678)
2005
49
0
0
585
634
10. Beteiligungsergebnis
In T€
Ergebnisvereinnahmung
Abschreibungen auf Finanzanlagen
Sonstige Beteiligungserträge
Ergebnis aus At-Equity Beteiligungen
Übriges Beteiligungsergebnis
Die Zeile „Übriges Beteiligungsergebnis“ beinhaltet sowohl im Geschäftsjahr 2006 (78 T€) als auch 2005
(49 T€) das vereinnahmte Ergebnis der SCHWARZ Versicherungsvermittlungsgesellschaft mbH in Monheim.
Diese Gesellschaft wird aufgrund untergeordneter Bedeutung nicht konsolidiert.
Ebenfalls sind dieser Position die Abschreibungen auf Finanzanlagen zugeordnet. Sie entfallen im Wesentlichen
auf die Abschreibung der Wertpapiere der Lipocine Inc., USA.
80
GESCHÄFTSBERICHT 2006
11. Ertragsteuern
Der Steueraufwand aus laufender Geschäftstätigkeit setzt sich wie folgt zusammen:
in T€
Laufende Ertragsteuern:
Inländische Körperschaftsteuer
Inländische Gewerbesteuer
Ausländische Steuern
(Aufwand)/Ertrag aus laufenden Ertragsteuern
2006
2005
15.770
(10.812)
(44.134)
(39.176)
(11.501)
(5.410)
(49.351)
(66.262)
Latente Ertragsteuern:
Inländische Körperschaftsteuer
Inländische Gewerbesteuer
Ausländische Steuern
(Aufwand)/Ertrag aus latenten Ertragsteuern
Gesamter Ertragsteueraufwand
(2.594)
(5.519)
13.756
5.643
(33.533)
(9.542)
(3.071)
42.873
30.260
(36.002)
2006
49.870
(3.258)
46.612
2005
47.637
(65.092)
(17.455)
2006
(3.155)
(30.378)
(33.533)
2005
(29.524)
(6.478)
(36.002)
Aufteilung des Ergebnisses vor Ertragsteuern nach In- und Ausland
(Aufwand)/Ertrag
in T€
Inland
Ausland
Ertrag vor Steuern
Aufteilung der Ertragsteuern nach In- und Ausland
(Aufwand)/Ertrag
in T€
Inland
Ausland
Ertragsteueraufwand
KONZERNANHANG 2006
81
In Deutschland gilt ein einheitlicher Körperschaftsteuersatz von 25% zuzüglich 5,5% Solidaritätszuschlag auf
die Körperschaftsteuer. Zudem unterliegen deutsche Unternehmen der Gewerbesteuer, deren Satz für die
SCHWARZ PHARMA AG mit Sitz in Monheim 17,4% (2005: 17,4%) beträgt. Der kombinierte Steuersatz für
das Jahr 2006 lag wie im Vorjahr bei 39,1%.
Die laufenden Ertragsteuern des Berichtsjahres beinhalten den bei der SCHWARZ Pharma AG infolge geänderter Gesetzeslage erstmals zum 31. Dezember 2006 in Höhe von 23,1 Mio. € aktivierten, abgezinsten
Anspruch auf die künftige Auszahlung des vorhandenen Körperschaftsteuerguthabens. Die Aktivierung erfolgt
vor dem Hintergrund des im Dezember 2006 in Kraft getretenen Gesetzes über steuerliche Begleitmaßnahmen zur Einführung der Europäischen Gesellschaft und zur Änderung weiterer steuerlicher Vorschriften (SEStEG). Durch dieses Gesetz wird die Realisierung von Körperschaftsteuerguthaben zukünftig unabhängig von
den Ausschüttungen der Gesellschaft erfolgen. Ab 2008 wird das Körperschaftsteuerguthaben ratierlich über
einen Zeitraum von zehn Jahren in gleichen Jahresbeträgen an die Gesellschaft ausgezahlt.
Für die Geschäftsjahre 2006 und 2005 ließ sich der tatsächliche Steueraufwand von dem erwarteten Steueraufwand (bei Anwendung des erwarteten Steuersatzes in Höhe von 39,1%) wie folgt ableiten:
in T€
Ergebnis vor Ertragsteuern
Erwarteter (Aufwand)/Ertrag aus Steuern
(Steuersatz der SCHWARZ PHARMA AG)
Unterschiede zu ausländischen Ertragsteuern
Nichtabzugsfähige Aufwendungen/
nicht steuerpflichtige Erträge
Nichtabzugsfähige Abschreibung stiller Reserven
Periodenfremde Effekte
Steuersatzänderungen
Sonstige Effekte
Ertragsteuern
Steuersatz
Ertrag/(Aufwand) aus laufenden Ertragsteuern
Ertrag/(Aufwand) aus latenter Steuerabgrenzung
Ertragsteuern
82
GESCHÄFTSBERICHT 2006
2006
46.612
2005
(17.455)
(18.225)
(32.268)
6.825
(32.308)
1.168
(547)
15.992
0
347
(33.533)
71,9 %
(39.176)
5.643
(33.533)
(5.115)
(1.530)
(3.105)
269
(1.038)
(36.002)
206,3 %
(66.262)
30.260
(36.002)
12. Ergebnis je Aktie
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie (Basis) wird ermittelt, indem das Konzernergebnis durch den gewogenen Durchschnitt der Zahl der ausstehenden Aktien dividiert wird:
Berechnung unverwässertes Ergebnis je Aktie
Konzernergebnis in T€
Gewogener Durchschnitt der ausstehenden Aktien in Tausend
Unverwässertes Ergebnis je Aktie („basic“) in €
2006
12.365
47.418
0,26
2005
(54.083)
46.180
(1,17)
Für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird die gewichtete durchschnittliche Anzahl der
ausstehenden Aktien um die Anzahl aller potentiell verwässernden Aktien berichtigt. Dabei ermittelt sich die
Anzahl aller potentiell verwässernden Aktien durch Anwendung der „If-converted“ Methode für so genannte
„naked options“ (im Fall der SCHWARZ PHARMA Gruppe das ESOP 2003 Programm) und nach der
„Treasury Stock“ Methode für Aktienoptionen mit Zuzahlung (im Fall von SCHWARZ PHARMA das ESOP
2000 Programm).
Berechnung verwässertes Ergebnis je Aktie
Konzernergebnis in T€
Anpassung des Konzernergebnisses in T€
Angepasstes Konzernergebnis in T€
Gewogener Durchschnitt der ausstehenden Aktien in Tausend
Anpassung um potenziell verwässernde Aktien in Tausend
Gewogener Durchschnitt der verwässernden
ausstehenden Aktien („diluted“) in Tausend
Verwässertes Ergebnis je Aktie („diluted“) in €
2006
12.365
9
12.374
47.418
428
2005
(54.083)
52
(54.031)
46.180
1.187
47.846
0,26
47.367
(1,14)
Für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird das Konzernergebnis um den Zinsaufwand
bereinigt, welcher auf die den Aktienoptionen zugrunde liegenden Wandelschuldverschreibungen des ESOP
2000 entfällt.
KONZERNANHANG 2006
83
ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
13. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind innerhalb eines Jahres fällig. Einzelrisiken werden durch
angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt. Insgesamt sind zum Berichtsstichtag Wertberichtigungen in
Höhe von 2,3 Mio. € aufgelaufen (2005: 1,9 Mio. €).
14. Vorräte
Die Vorräte setzten sich am 31. Dezember wie folgt zusammen:
in T€
Rohstoffe und unfertige Erzeugnisse
Fertigerzeugnisse
Handelsware
2006
39.531
30.334
27.007
96.872
2005
38.749
24.354
24.167
87.270
Die in den Jahren 2005 und 2006 vorgenommenen Wertberichtigungen auf Vorräte waren – im Verhältnis zu den
gesamten Herstellungskosten – nicht wesentlich.
84
GESCHÄFTSBERICHT 2006
15. Übrige Forderungen und Vermögenswerte
Diese Position teilt sich wie nachfolgend dargestellt auf:
in T€
Forderungen gegen assoziierte Unternehmen
Steuerforderungen
Forderungen gegen Mitarbeiter
Vorauszahlungen
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
2006
0
7.181
14.908
10.794
13.662
46.545
2005
178
3.266
292
6.393
17.077
27.206
Die Erhöhung der Forderungen gegenüber Mitarbeitern ist im Wesentlichen auf Forderungen für die Versteuerung geldwerter Vorteile aus der Ausübung von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen durch die begünstigten
Mitarbeiter zurückzuführen.
Die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte umfassen Forderungen aus Lizenzvereinbarungen sowie die
Vermögenswerte der bilanzierten kurzfristigen Sicherungsgeschäfte.
KONZERNANHANG 2006
85
16. Sachanlagevermögen
in T€
Anschaffungskosten 31.12.2005
Währungsänderungen
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Anschaffungskosten 31.12.2006
Abschreibungen 31.12.2005
Währungsänderungen
Abschreibungen 2006
Abgänge
Umbuchungen
Abschreibungen 31.12.2006
Nettowerte 31.12.2006
Nettowerte 31.12.2005
Grund- Als Finanzstücke investition
und
gehaltene
Bauten Immobilien
133.432
– 4.363
9.282
–2.800
1.399
136.950
– 45.961
1.149
–4.812
2.189
–576
– 48.011
88.939
87.471
Maschinen
und techn.
Ausstattung
645 178.594
0
–5.521
0
9.013
0 –33.695
0
1.550
645 149.941
–287 –112.646
0
3.505
–32 –13.880
0
24.373
0
43
–319 –98.605
326
51.336
358
65.948
BetriebsGeleistete
aus- Anzahlungen
stattung und Anlagen
im Bau
26.692
–773
2.203
–3.501
–1.382
23.239
–18.937
405
–1.949
3.122
992
–16.367
6.872
7.755
Summe
2.782 342.145
–235 –10.892
33.391
53.889
– 493 – 40.489
–2.201
–634
33.244 344.019
–5 –177.836
1
5.060
0 –20.673
0
29.684
0
459
– 4 –163.306
33.240 180.713
2.777 164.309
Die Zugänge im Sachanlagevermögen betreffen mit 36,5 Mio. € die Erweiterung des irischen Produktionsstandorts. Zur Vorbereitung der Herstellung der Produkte aus der Forschungspipeline werden signifikante Investitionen in Gebäude und technische Ausstattung getätigt. Da die Erweiterungsvorhaben noch nicht abgeschlossen sind, erfolgt der Ausweis größtenteils unter „Anlagen im Bau“. Erweiterungen der Produktionsstätte
in Zwickau (Gebäude) führten zu Investitionen in Höhe von 2,2 Mio. €. Weitere Investitionen (1,0 Mio. €) in
technische Ausstattung entfallen zu wesentlichen Teilen auf Dienstfahrzeuge in Osteuropa.
Die Abgänge von Sachanlagevermögen in Höhe von 10,8 Mio. € entfallen zu wesentlichen Teilen auf maschinelle Anlagen, die im Rahmen der Erweiterung des Produktionsstandorts in Irland nicht mehr genutzt werden.
Die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien sind zu ihren historischen Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen bilanziert. Da dieses „Investment Property“ in Relation zum gesamten Anlagevermögen keinen wesentlichen Betrag darstellt, wurde auf die Erstellung eines externen Marktwert-Gutachtens
verzichtet. Es wird angenommen, dass der beizulegende Zeitwert dem Buchwert entspricht. Die Mieteinnahmen aus „Investment Property“ betragen im Berichtsjahr 59 T€ (2005: 67 T€).
86
GESCHÄFTSBERICHT 2006
17. Immaterielle Vermögenswerte
in T€
Anschaffungskosten 31.12.2005
Währungsänderungen
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Anschaffungskosten 31.12.2006
Amortisation 31.12.2005
Währungsänderungen
Abschreibung 2006
Abgänge
Umbuchungen
Amortisation 31.12.2006
Nettowerte 31.12.2006
Nettowerte 31.12.2005
Konzessionen,
Patente,
Warenzeichen
und ähnliche
Rechte
Lizenzen
und
ähnliche
Rechte
60.893
–680
273
–187
–24.893
35.406
– 40.857
407
–3.158
94
16.911
–26.603
8.803
20.036
357.793
–14.779
12.194
– 6.401
28.547
377.354
–242.348
9.299
–35.715
5.323
–17.370
–280.811
96.543
115.445
Geschäftsoder
Firmenwert
86.510
–3.560
0
0
0
82.950
– 43.543
2.840
0
0
0
– 40.703
42.247
42.967
Geleistete
Anzahlungen auf
immat.
Anlagen
Summe
3.085
0
420
0
–3.020
485
0
0
0
0
0
0
485
3.085
508.281
–19.019
12.887
–6.588
634
496.195
–326.748
12.546
–38.873
5.417
–459
–348.117
148.078
181.533
Die Zugänge innerhalb des immateriellen Anlagevermögens von insgesamt 12,9 Mio. € entfallen im Wesentlichen auf die Aktivierung von Zahlungen im Zusammenhang mit dem Erwerb von Lizenzrechten (7,0 Mio. €)
sowie auf die Anschaffung verschiedenster Software weltweit (SAP Einführung USA, SAP CRM Upgrade, etc.).
Für den deutschen Markt ist eine Co-Marketing Lizenz für ein Herz-Kreislauf Präparat (Pletal®) erworben worden.
Die voraussichtlichen Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen für die kommenden Jahre betragen:
2007
2008
2009
2010
2011
in T€
22.794
20.279
10.056
7.526
5.441
Der Nettobuchwert des immateriellen Anlagevermögens, welches aufgrund unbestimmbarer Nutzungsdauer
nicht planmäßig abgeschrieben wird (Produktrechte), beträgt 17.659 T€ (2005: 20.321 T€). Diese Produktrechte werden in den Segmenten USA und Deutschland gehalten.
KONZERNANHANG 2006
87
18. At-Equity Beteiligungen/Finanzanlagen und andere Aktiva
in T€
Anschaffungskosten 31.12.2005
Währungsänderungen
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Anschaffungskosten 31.12.2006
Abschreibungen 31.12.2005
Währungsänderungen
Abschreibungen 2006
Abschreibungen 31.12.2006
Nettowerte 31.12.2006
Nettowerte 31.12.2005
Anteile an
verbundenen
Unternehmen
Anteile an
assoziierten
Unternehmen
Wertpapiere
des Anlagevermögens
Summe
1.167
0
0
–17
0
1.150
0
0
–163
–163
987
1.167
128
0
0
–128
0
0
0
0
0
0
0
128
9.886
–89
2.321
0
5.845
17.963
–848
89
–8.617
–9.376
8.587
9.038
11.181
–89
2.321
–145
5.845
19.113
–848
89
–8.780
–9.539
9.574
10.333
Zum Ende des Jahres 2004 wurde das Joint Venture HOYER-MADAUS aufgrund mittlerweile unterschiedlicher strategischer Ausrichtungen der Joint Venture Partner SCHWARZ PHARMA Deutschland GmbH und
der Madaus AG aufgelöst. Im Rahmen der Realteilung erhielt jedes Unternehmen die eingebrachten Vermögenswerte zurück. Die mit dem Joint Venture verbundenen Buchwerte wurden auf die durch die SCHWARZ
PHARMA Deutschland GmbH übernommenen Produktlizenzen übertragen. Im Berichtsjahr 2006 erfolgte die
endgültige Abwicklung der HOYER-MADAUS GmbH & Co. KG durch eine finale Rückzahlung der Gesellschaftereinlagen in Höhe von 128 T€.
Die Bilanzposition „Finanzanlagen und andere Aktiva“ lässt sich wie folgt aufgliedern:
in T€
Körperschaftsteuerguthaben
Anteile an verbundenen Unternehmen
Wertpapiere des Anlagevermögens
Langfristige Abgrenzungen
Sonstige langfristige Forderungen
Finanzanlagen und andere Aktiva
88
GESCHÄFTSBERICHT 2006
2006
23.080
987
8.587
647
4.107
37.408
2005
0
1.167
9.038
7.320
2.880
20.405
Vor dem Hintergrund einer geänderten Gesetzeslage im Dezember 2006 in Deutschland, mit der die Realisierung von Körperschaftsteuerguthaben zukünftig unabhängig von den Ausschüttungen der Gesellschaft
erfolgt, konnte ein abgezinstes Körperschaftsteuerguthaben in Höhe von 23,1 Mio. € aktiviert werden.
Ab 2008 wird das Körperschaftsteuerguthaben ratierlich über einen Zeitraum von zehn Jahren in gleichen Jahresbeträgen an die Gesellschaft ausgezahlt.
Die Gesellschaft besitzt weder Wertpapiere, welche bis zur Endfälligkeit gehalten werden sollen („Held-ToMaturity“) noch Wertpapiere zu Handelszwecken („Trading“). Daher sind sämtliche Wertpapiere des Anlagevermögens in die Kategorie „zur potentiellen Wiederveräußerung“ („Available for sale“) eingegliedert.
Die Anteile an verbundenen Unternehmen (987 T€) betreffen Anteile an nicht konsolidierten Gesellschaften,
die wegen untergeordneter Bedeutung nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen werden. Der Abgang in
Höhe von 17 T€ betrifft die Hoyer Verwaltungs GmbH.
Die Abschreibungen auf verbundene Unternehmen (163 T€) entfällt auf nicht konsolidierte Tochtergesellschaften
der SCHWARZ PHARMA Deutschland GmbH.
Die Wertpapiere des Anlagevermögens (8.587 T€) umfassen im Wesentlichen die folgenden Sachverhalte:
1. Während des Geschäftsjahres 2004 hat SCHWARZ PHARMA Ltd., Irland, die Rechte an einer neuen Formulierungstechnologie von Lipocine Inc., Salt Lake City, USA, erworben. In diesem Zusammenhang beteiligte
sich das Unternehmen mit einem 10 %-igen Eigenkapitalanteil in Höhe von 10,4 Mio. USD an Lipocine Inc.,
sodass die Anschaffungskosten der Beteiligung des Konzerns, welche nach der Anschaffungskostenmethode
bewertet werden, 8.617 T€ betragen. Da aus der Kooperation keine wesentlichen für SCHWARZ PHARMA
zukünftig nutzbare Ergebnisse hervorgingen, ein weiteres finanzielles Engagement der Gesellschaft nicht
vorgesehen ist und die Überlebensfähigkeit der Beteiligung ohne künftige Mittelzuflüsse nicht gesichert ist,
wurde die Beteiligung im Geschäftsjahr 2006 vollständig abgeschrieben.
2. Die SCHWARZ PHARMA Gesellschaften in den USA besitzen Fondsanteile in Zusammenhang mit Mitarbeiter-Sparplänen (Deferred Compensation Plan) in Höhe von 7.655 T€. Im Vorjahr erfolgte der Ausweis
dieser Wertpapiere unter den langfristigen Abgrenzungen.
3. Darüber hinaus besitzen die deutschen SCHWARZ PHARMA Gesellschaften sonstige finanzielle Beteiligungen sowie langfristige Fondsanteile zur Deckung diverser Pensionsverpflichtungen (932 T€).
KONZERNANHANG 2006
89
Die langfristigen Abgrenzungen und sonstigen langfristigen Forderungen in Höhe von insgesamt 4.754 T€
beziehen sich zum größten Teil auf die Marktwertbewertung von langfristigen Zinsderivaten und Devisentermingeschäften sowie diverse langfristige Vorauszahlungen.
19. Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten
Die aktiven und passiven latenten Steuern entfallen auf folgende Bilanzpositionen:
2006
in T€
Vorräte
Sachanlagevermögen
Immaterielles Anlagevermögen
Steuerliche Verlustvorträge
Verbindlichkeiten
Pensionsrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Übrige
Gesamt
Latente Steuern, netto
aktiv
5.645
248
67.045
44.446
0
1.160
25.310
31.678
175.532
96.805
2005
passiv
89
6.632
6.731
0
56.582
0
6.561
2.132
78.727
aktiv
6.326
268
56.394
51.208
0
1.794
20.042
33.011
169.043
92.822
passiv
234
7.774
12.235
0
51.095
0
186
4.697
76.221
Latente Steuern auf steuerliche Verluste werden aktiviert, soweit es das Unternehmen als wahrscheinlich erachtet, dass zukünftig zu versteuernde Gewinne in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen, gegen die
noch nicht genutzte steuerliche Verluste verwendet werden können. Sofern steuerliche Verlustvorträge hingegen nicht nutzbar sind, werden die darauf entfallenden latenten Steuern nicht angesetzt.
Bis auf einen Betrag in Höhe von 2,5 Mio. € wurden auf sämtliche steuerliche Verlustvorträge aktive latente
Steuern berücksichtigt, da die künftige Verrechnung mit steuerpflichtigen Gewinnen wahrscheinlich ist.
SCHWARZ PHARMA verifiziert dies regelmäßig auf Basis der langfristigen Unternehmensplanung.
90
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Aktive latente Steuern sind bilanziert, soweit es das Unternehmen für wahrscheinlich erachtet, dass der
Gesamtbetrag der latenten Steuerforderung zu realisieren sein wird. Demzufolge wurden auf Verlustvorträge
in Höhe von 6,5 Mio. € (2005: 7,3 Mio. €) aktive latente Steuern in Höhe von 2,5 Mio. € (2005: 2,7 Mio. €)
nicht aktiviert, da eine Realisierung unwahrscheinlich erscheint. Bei der SCHWARZ PHARMA ProduktionsGmbH kann der Verlustvortrag aufgrund eines Rechtsformwechsels und des damit im Zusammenhang
stehenden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages mittelfristig nicht steuermindernd genutzt werden.
Im Berichtsjahr sowie im Jahr 2005 waren keine weiteren Wertminderungen gemäß IAS 12.56 aufgrund
mangelnder Werthaltigkeit von latenten Steuerforderungen vorzunehmen.
Für die nicht ausgeschütteten Gewinne aller Tochtergesellschaften wurde unterstellt, dass sie im Unternehmen dauerhaft reinvestiert werden. Dementsprechend wurden hierfür keine Steuerabgrenzungen im Berichtsjahr gebildet. Die nicht ausgeschütteten und einer Quellensteuer unterliegenden Gewinne der im Ausland ansässigen Tochtergesellschaften betrugen im Berichtsjahr 386,1 Mio. € (2005: 276,9 Mio. €). Im Falle der Ausschüttung dieser Gewinne wäre derzeit mit einer Steuerbelastung von 27,2 Mio. € zu rechnen (2005: 19,6
Mio. €).
Im Berichtsjahr 2006 und im Vorjahr wurden keine Steuerabgrenzungen vorgenommen, die direkt im Eigenkapital erfasst wurden.
In 2006 betrugen die geleisteten Steuerzahlungen 13,8 Mio. €, die Steuererstattungen 6,2 Mio. €. Dies entspricht einer Nettozahlung von 7,6 Mio. € (2005: 8,2 Mio. €).
Entsprechend der Klassifizierung im laufenden Jahr, wurden im Vorjahr passive latente Steuern in Höhe von
8,9 Mio. € aus den steuerlichen Verlustvorträgen in die Position „Immaterielles Anlagevermögen“ umgegliedert.
Die SCHWARZ PHARMA AG und ihre Tochtergesellschaften werden in regelmäßigen Abständen durch die
jeweiligen Steuerbehörden oder -verwaltungen geprüft. Sofern die Risiken daraus mit hinreichender Wahrscheinlichkeit quantifiziert werden können, werden Rückstellungen in angemessenem Umfang gebildet.
KONZERNANHANG 2006
91
20. Finanzinstrumente
Einsatz von Finanzinstrumenten
SCHWARZ PHARMA ist ein international operierendes Unternehmen in der pharmazeutischen Industrie mit
Aktivitäten und Tochterunternehmen in einer Vielzahl von Ländern. Daher ist die Gesellschaft aus dem
Ein- und Verkauf von Waren und Dienstleistungen sowie aus Finanztransaktionen in Fremdwährungen häufig
Währungs- und Zinsrisiken ausgesetzt.
Um die wesentlichen Risiken, denen SCHWARZ PHARMA ausgesetzt ist, zu minimieren, steuert die Abteilung „Corporate Treasury“ zentral das Währungs- und Zinsmanagement des Konzerns. Dementsprechend
kontrahiert die Abteilung Corporate Treasury die wesentlichen derivativen Finanzinstrumente zur Absicherung dieser Risiken. Zur Quantifizierung der Marktrisiken aus offenen Positionen wird ein Risikomesssystem
(auf Basis einer historischen Simulation) eingesetzt. Zur Begrenzung der Risiken dient neben der organisatorischen Trennung von Handel, Abwicklung und Buchung die regelmäßige Berichterstattung über offene Positionen sowie über die Ergebnisse auf Basis von Marktwerten.
Derivative Finanzinstrumente zur Sicherung von Währungsrisiken werden zur Sicherung von Transaktionsrisiken und Translationsrisiken eingesetzt. Das Transaktionsrisiko entsteht durch Wertveränderungen zukünftig erwarteter Fremdwährungszahlungsflüsse aufgrund von Wechselkursschwankungen. Translationsrisiken
spiegeln die Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf Bilanzpositionen in Fremdwährung aufgrund von
Bewertungs- und Bilanzierungsrichtlinien wider.
Neben der Sicherung von Währungsrisiken ist die Steuerung des Zinsänderungsrisikos ein wichtiger Bestandteil der Risikominimierungsstrategie. Zinsderivate bestehen auch über den Bilanzstichtag hinaus.
92
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Marktwert von Finanzinstrumenten
Die Markt- und Buchwerte sämtlicher Finanzinstrumente am Bilanzstichtag stellen sich wie folgt dar:
in T€
FINANZINSTRUMENTE
Aktiva
Finanzanlagen
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
Liquide Mittel
Passiva
Kurzfristig fälliger Anteil
Bankverbindlichkeiten
Langfristige Bankverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
Derivative Finanzinstrumente
Devisentermingeschäfte
Zins-Swaps
Zins-Caps
Buchwert
2006
Marktwert
Buchwert
2005
Marktwert
9.574
9.574
10.205
10.205
192.177
277.084
192.177
277.084
161.377
206.009
161.377
206.009
10.530
2.405
10.530
1.991
9.935
12.803
9.935
13.247
60.613
60.613
68.202
68.202
1.242
0
451
1.242
0
451
18
(13)
395
18
(13)
395
Die Position „Finanzanlagen“ beinhaltet nicht die in der Bilanz unter den „Finanzanlagen und anderen Aktiva“
ausgewiesenen „Langfristigen Abgrenzungen“ und „Sonstigen langfristigen Forderungen“.
Die Marktwerte der langfristigen Bankverbindlichkeiten wurden auf Basis der zukünftigen diskontierten
Zahlungsströme unter Einbeziehung von aktuellen Schuldzinssätzen, Wechselkursen und verbleibenden Restlaufzeiten ermittelt.
KONZERNANHANG 2006
93
Derivative Finanzinstrumente
Zur Reduzierung von Währungs- und Zinsrisiken vor allem aus Bilanzpositionen und zukünftig erwarteten
Zahlungseingängen werden außerhalb der Börse gehandelte Finanzinstrumente eingesetzt.
Die nachstehende Tabelle verdeutlicht die Komponenten der derivativen Finanzinstrumente nach Nominalwerten und Buchwerten der entsprechenden Geschäfte zu den jeweiligen Stichtagen 31. Dezember 2006
und 2005:
in T€
WÄHRUNGSSICHERUNG
Devisentermingeschäfte
ZINSSICHERUNG
Zins-Swaps
Zins-Caps
Gesamt
Nominalwert
2006
Buchwert
Nominalwert
2005
Buchwert
265.239
1.242
212.268
18
0
50.000
315.239
0
451
1.693
25.000
50.000
287.268
(13)
395
400
Cash Flow Hedges
Im Geschäftsjahr 2006 hat SCHWARZ PHARMA zur Absicherung des in Euro umgerechneten zahlbaren
Betrags für in US-Dollar denominierte hoch wahrscheinliche zukünftige Zahlungseingänge einige Devisentermingeschäfte „Termin-Kauf Euro/Verkauf US-Dollar“ als Cash Flow Hedges designiert. Die dazugehörigen
Grundgeschäfte resultieren aus den im Lizenzierungsvertrag mit Pfizer vertraglich vereinbarten Meilensteinzahlungen.
Die folgende Tabelle zeigt die Fälligkeiten der Zahlungen, d.h. wann das Grundgeschäft erfolgswirksam wird:
Nominalwert in Mio. US$
20,00
10,00
7,00
7,35
44,35
94
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Fälligkeit
28.06.2007
28.09.2007
31.12.2007
31.12.2007
Bewertung derivativer Finanzinstrumente
Im Hinblick auf die Währungssicherung von Bilanzpositionen werden die Grundgeschäfte als Saldo aus Forderungen und Verbindlichkeiten definiert. Bilanzpositionen in Fremdwährung sind am 31. Dezember 2006 zu
97 % gesichert. Davon entfallen ca. 99 % auf den US-Dollar.
Die Bewertung der Sicherungsinstrumente (beizulegender Zeitwert) erfolgt zum Börsenkurs, mit Hilfe von
Referenzkursen (z.B. EZB-Referenzkurse) oder durch Anwendung anerkannter Bewertungsverfahren (z.B.
Black-Scholes-Optionspreismodell). Der Ausweis von Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts erfolgt in
der Bilanz unter den „Übrigen Forderungen und Vermögenswerten“ bzw. unter den „Übrigen Verbindlichkeiten“.
Sofern die Sicherungsinstrumente die strengen Anforderungskriterien (u.a. Eintrittswahrscheinlichkeit und
Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung) des Hedge Accounting erfüllen, werden Änderungen des beizulegenden Zeitwerts so lange erfolgsneutral im Eigenkapital verbucht bis das Grundgeschäft realisiert wird. Erfüllt
das Sicherungsinstrument diese strengen Kriterien nicht, werden Zeitwertänderungen erfolgswirksam im
„Sonstigen Ergebnis“ erfasst. Diesen Erträgen bzw. Aufwendungen stehen korrespondierende gegenläufige Effekte aus der Bewertung der zugrunde liegenden Bilanzpositionen gegenüber.
Die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wird prospektiv als auch retrospektiv ermittelt. Bei den angewandten
Verfahren wird die Wertänderung bei Grund- und Sicherungsgeschäft aufgrund von Terminkurs-Änderungen
ermittelt und zueinander ins Verhältnis gesetzt. Liegt der Quotient zwischen 80 % und 125% ist die Sicherung
als effektiv zu betrachten.
Veränderungen des Zeitwerts der Derivate zur Steuerung der Zinsrisiken werden im Zinsergebnis erfasst.
Neben zwei langfristigen Zins-Caps mit Restlaufzeiten von mehr als sieben Jahren werden Zins-Swaps zur Absicherung der Zinsrisiken eingesetzt.
Der positive Marktwert von Finanzderivaten stellt ein Kreditrisiko dar. Um dieses Kreditrisiko zu begrenzen,
werden sowohl Geldanlagen als auch Geschäfte mit Derivaten nur mit Schuldnern bzw. Banken abgeschlossen, die eine einwandfreie Bonität besitzen.
KONZERNANHANG 2006
95
21. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Leistungen der Altersversorgung
Die Gesellschaft unterhält verschiedene leistungsorientierte Pensionspläne (Non-Contributory Defined
Benefit Plans), die bestimmte berechtigte Mitarbeiter, einschließlich bestimmter Personengruppen im Ausland,
einbeziehen. Die überwiegende Mehrzahl der Pläne gewährt Leistungen in Höhe eines zuvor festgelegten
Betrages in Abhängigkeit von der jeweiligen Dienstzeit der pensionsberechtigten Mitarbeiter. Die Gesellschaft
nimmt Einzahlungen in die Pensionspläne nur in den Fällen vor, in denen es gesetzlich vorgeschrieben oder
steuerlich vorteilhaft ist oder wenn derartige Einzahlungen den lokalen Gepflogenheiten entsprechen.
Ferner unterstützt die Gesellschaft beitragsorientierte Pensionspläne (Defined Contribution Plans) und beteiligt
sich in einigen Ländern an staatlich geförderten Alterssicherungsprogrammen.
A Leistungsorientierte Pläne („Defined Benefit Plans“)
1. Deutscher Pensionsplan bis 2000
Ende Juni 2000 stellte die Gesellschaft den bis dahin gültigen Pensionsplan der deutschen Unternehmensbereiche ein und ersetzte diesen durch ein neues Versorgungskonzept. Die Pensionsrückstellungen für alle
anspruchsberechtigten Mitarbeiter des bisherigen Plans wurden zu diesem Datum eingefroren. Die aus diesem
Plan noch zu erbringenden Pensionsleistungen werden nach Erfüllung der Pensionsvoraussetzungen des
Plans geleistet.
Die in der Zukunft erwarteten Pensionszahlungen an ehemalige Arbeitnehmer stellen sich zum 31. Dezember
2006 wie folgt dar:
in T€
Im Geschäftsjahr 2007
Im Geschäftsjahr 2008
Im Geschäftsjahr 2009
Im Geschäftsjahr 2010
Im Geschäftsjahr 2011
In den Geschäftsjahren nach 2011
96
GESCHÄFTSBERICHT 2006
1.263
1.279
1.275
1.284
1.304
6.620
2. Mitarbeiter-Sparplan (Deferred Compensation Plan)
USA
Die Tochtergesellschaften von SCHWARZ PHARMA in den USA unterhalten seit dem 1. Januar 1998 einen
Mitarbeiter-Sparplan (Deferred Compensation Plan), welcher bestimmte Führungskräfte dazu berechtigt,
Gehaltsbestandteile in diesen Plan zu ihren Gunsten einzuzahlen, um Rücklagen für die Altersversorgung zu
bilden. Der Sparplan ist nach der lokalen Gesetzgebung nicht steuerlich begünstigt. Darüber hinaus stellt der
Sparplan keine eigenständige Rechnungslegungseinheit dar, so dass das Planvermögen als Vermögenswert der
Gesellschaft ausgewiesen wird. Allerdings werden die angesparten Gehaltsbestandteile in eine Gruppenlebensversicherung eingezahlt, die von der Gesellschaft abgeschlossen worden ist. Innerhalb dieses Versicherungsvertrages haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, verschiedene Anlageformen individuell zu wählen. Die Erträge
aus diesen Geldanlagen werden den jeweiligen Mitarbeiterkonten gutgeschrieben.
Zum 31. Dezember 2006 und 2005 wurden jeweils 7,3 Mio. € bzw. 6,1 Mio. € als „Übrige langfristige Verbindlichkeiten“ gegenüber dem Sparplan ausgewiesen.
Deutschland
Auch die SCHWARZ PHARMA AG initiierte zum 1. Januar 2002 einen „Deferred Compensation Plan“.
Dieser Mitarbeiter-Sparplan richtet sich an all diejenigen Mitarbeiter, die auch nach Berücksichtigung aller Entgeltverzichte mit ihrem Gehalt oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze zur gesetzlichen Rentenversicherung
liegen. Die von den Mitarbeitern aufgewendeten Kapitalbeiträge werden derzeit in Aktien- und Rentenfonds
eingezahlt. Aufgrund des längerfristigen Anlagehorizontes (Altersvorsorge) erfolgt derzeit eine Übergewichtung des Aktienanteils. Die Anlagepolitik wird halbjährlich von einem Anlagebeirat überprüft. Die jährlich erwirtschafteten Kursgewinne, Zinseinnahmen und sonstigen Einkünfte erhöhen das eingezahlte und vom
Unternehmen garantierte Versorgungskapital.
Das zur Rückdeckung der Versorgungszusagen dienende und im Wesentlichen aus den Kapitalbeiträgen der
Mitarbeiter stammende Fondsvermögen wurde im Geschäftsjahr 2004 in ein sogenanntes Contractual Trust
Arrangement (CTA) eingebracht. Hierbei wurden die Vermögenswerte in den eigens zu diesem Zweck
gegründeten unabhängigen Rechtsträger SCHWARZ PHARMA Pension Trust e.V. mit Sitz in Monheim eingebracht, der als Treuhänder fungiert. Die Übertragung der Vermögenswerte erfolgte mit der Maßgabe, dass
diese nur für den Zweck der Finanzierung der aus dem Deferred Compensation Plan resultierenden direkten
KONZERNANHANG 2006
97
Pensionsverpflichtungen der angeschlossenen Trägerunternehmen verwendet werden dürfen. Die begünstigten Arbeitnehmer behalten für den Leistungsfall auch bei dem implementierten CTA-Modell ihren unmittelbaren Anspruch gegen die Trägerunternehmen der SCHWARZ PHARMA Gruppe.
In 2006 wurden durch die Mitarbeiter Einzahlungen von 896 T€ (2005: 589 T€) in den Plan geleistet. Zum
31. Dezember 2006 lag eine Überdeckung der Pensionsverpflichtung in Höhe von 2.451 T€ (2005 1.549 T€) vor.
Diese wurde im Berichtsjahr nicht als sonstiger langfristiger Vermögenswert aktiviert, da das Planvermögen
den Mitarbeitern zuzurechnen ist und die Gesellschaft somit nicht frei darüber verfügen kann (Limitierungen
durch IAS 19.58b und IAS 19.59).
Für das Geschäftsjahr 2007 erwartet der Konzern Beiträge zu leistungsorientierten Pensionsplänen in Höhe
von insgesamt 1.738 T€.
Die Position “Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen“ in der Bilanz lässt sich wie nachfolgend dargestellt auf die unterschiedlichen Pläne und ähnliche Verpflichtungen aufteilen:
in T€
Pensionsverpflichtungen aus deutschem Pensionsplan bis 2000
Pensionsähnliche Verpflichtungen
Rückstellungen für Pensionen u. ähnl. Verpflichtungen
2006
23.688
451
24.139
2005
23.006
431
23.437
Bei den „Pensionsähnlichen Verpflichtungen“ handelt es sich um Verpflichtungen, die nicht unter die Definition
der leistungsorientierten Pläne gemäß IAS 19 fallen. Diese Art der pensionsähnlichen Verpflichtungen ist bei
den Tochtergesellschaften in Polen, Frankreich und Korea bilanziert.
98
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Folgende Darstellung der leistungsorientierten Pensionspläne („Defined Benefit Plans“) ergab sich zu den
jeweiligen Stichtagen:
in T€
Veränderung der Versorgungsverpflichtung
Versorgungsverpflichtung am 1.1.
Dienstzeitaufwand
Zinsaufwand
Anpassungen
Finanzmathematische (Gewinne)/Verluste
Rentenzahlungen
Planauflösung
Versorgungsverpflichtung am 31.12.
Veränderung des Planvermögens
Marktwert des Planvermögens am 1.1.
Erwartete Erträge des Planvermögens
Finanzmathematische Gewinne/(Verluste) des Planvermögens
Einzahlungen des Arbeitgebers
Auszahlungen
Marktwert des Planvermögens am 31.12.
Durch Planvermögen gedeckt/(nicht gedeckt)
Unrealisierte (Gewinne)/Verluste, netto
Nicht erfasster Vermögenswert aufgrund Limitierung (IAS 19.58)
Unrealisierter Dienstzeitaufwand aus Vorjahren
Bilanzbetrag (Saldo)
2006
2005
32.740
507
1.295
0
(447)
(1.451)
0
32.644
25.938
374
1.315
25
6.276
(1.188)
0
32.740
2.454
115
161
896
(7)
3.619
(29.025)
6.674
(2.451)
663
(24.139)
1.637
77
194
579
(33)
2.454
(30.286)
7.675
(1.549)
723
(23.437)
Beiträge der laufenden und der vergangenen zwei Berichtsperioden stellen sich wie folgt dar:
in T€
Leistungsorientierte Verpflichtung
Planvermögen
Überdeckung / (Unterdeckung)
Erfahrungsbedingte Anpassung der Planschulden
Erfahrungsbedingte Anpassung des Planvermögens
2006
(32.644)
3.619
(29.025)
447
161
2005
(32.740)
2.454
(30.286)
(6.276)
194
2004
(25.938)
1.637
(24.301)
(1.633)
56
KONZERNANHANG 2006
99
Die folgende Tabelle zeigt die zugrunde liegenden versicherungsmathematischen Annahmen für die leistungsorientierten Pensionspläne jeweils am 31. Dezember:
Bewertungsfaktoren
Nationale und andere europäische Pläne:
Diskontierungsfaktor
Lohn- und Gehaltsanstieg
Erwartete Rendite des Planvermögens
2006
2005
4,2 %
2,0 %
4,0 %
4,0 %
2,0 %
4,0 %
In der folgenden Tabelle ist die Aufteilung des Planvermögens des Mitarbeiter-Sparplans in Deutschland in
einzelne Vermögenskategorien dargestellt:
Aufteilung des Planvermögens
Aktien
Fest verzinsliche Wertpapiere
Geldmarktanlagen
Planvermögen am 31.12.
2006
36 %
9%
55 %
100 %
2005
42 %
20 %
38 %
100 %
Mit den Investitionen in Planvermögen wird das Ziel verfolgt, die zukünftig aus den Pensionsverpflichtungen
erwarteten Zahlungsmittelabflüsse durch die Erzielung langfristiger Erträge aus dem Anlageportfolio abzusichern. Daher ist die Zusammensetzung des Planvermögens sowohl an der Fristigkeit der abzusichernden
Versorgungsverpflichtungen als auch an der Nachhaltigkeit der Erträge ausgerichtet.
B Beitragsorientierte Pläne („Defined Contribution Plans“)
1. Deutscher Pensionsplan
Beginnend am 1. Juli 2000 wurde in Deutschland ein neuer Rentenplan eingeführt, der im Wesentlichen alle
Mitarbeiter abdeckt. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Modelle für die Tarif-/Außendienstmitarbeiter sowie
außertarifliche Mitarbeiter. Der neue Plan gewährt Leistungen der betrieblichen Altersversorgung über eine
Gruppenunterstützungskasse, bei der es sich um ein unabhängiges Unternehmen handelt. Die Unterstützungskasse ist verpflichtet, für jeden begünstigten Mitarbeiter individuell Rückdeckungsversicherungen abzuschließen, um so die zukünftigen Pensionszahlungen aus der Unterstützungskasse sicherzustellen.
100
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Für Tarif-/Außendienstmitarbeiter steuert das Unternehmen 0,75% des Bruttogrundentgelts eines jeden
Mitarbeiters zu dem Plan bei (Versorgungsbeitrag 1). Der Mitarbeiter kann darüber hinaus seine Vermögenswirksamen Leistungen als Eigenanteil in den Plan einzahlen (Versorgungsbeitrag 2). Sofern die Mitarbeiter einen Versorgungsbeitrag 2 leisten, gewährt die Gesellschaft einen zusätzlichen Beitrag in gleicher Höhe, wobei vorab festgelegte Höchstgrenzen jedoch nicht überschritten werden dürfen. Ist der Versorgungsbeitrag 2
in Anspruch genommen worden, können die Beteiligten nach ihrem eigenen Ermessen auf die Auszahlung von
Teilen oder ihres gesamten Urlaubsgeldes verzichten und diesen Betrag in den Plan einzahlen (Versorgungsbeitrag 3). Der Versorgungsbeitrag 3 wird mit 13% des vom Mitarbeiter aufgewendeten Urlaubsgeldes unterstützt. Nur wenn der Versorgungsbeitrag 3 zu 100% ausgeschöpft wurde, kann ein weiterer Eigenanteil im Rahmen der Jahresabschlusszahlung gewandelt werden (Versorgungsbeitrag 4). Sämtliche Beitragszahlungen in den
Plan werden unmittelbar unverfallbar.
Für außertarifliche Mitarbeiter ergibt sich lediglich eine Abweichung in Bezug auf den Versorgungsbeitrag 3:
Die Beteiligten können nach eigenem Ermessen einen über Versorgungsbeitrag 1 und 2 hinausgehenden
weiteren Betrag in Höhe von bis zu 4% ihres Bruttogrundentgelts in den Plan einzahlen. Sämtliche Beitragszahlungen in den Plan werden auch hier unmittelbar unverfallbar.
Nach Erreichen eines bestimmten Rentenalters kann der Mitarbeiter sich zwischen drei Auszahlungsformen
entscheiden. Die Altersleistung kann als einmaliger Kapitalbetrag, in drei bis fünf Raten oder als monatliche
Rente ausgezahlt werden. Die Höhe der Altersleistung ergibt sich aus der versicherungstechnischen Umsetzung des jeweiligen Versorgungsbeitrages im Rahmen der Rückdeckungsversicherung.
2. Mitarbeiter-Vermögensbildung („401(k) plan“)
Die Tochtergesellschaften von SCHWARZ PHARMA in den USA unterhalten ebenfalls einen beitragsorientierten Pensionsplan (Defined Contribution Plan), der grundsätzlich alle Mitarbeiter in den USA einbezieht.
Pensionsberechtigte Mitarbeiter können Anteile ihres Einkommens in eine so genannte „401(k)“ Sparfunktion
des Versorgungsplans einzahlen. SCHWARZ PHARMA steuert weitere 50 % der ersten 6 % der jährlichen Mitarbeitereinzahlungen als Zuschuss bei. SCHWARZ PHARMA kann nach dem Ermessen der Geschäftsleitung
in den USA weitere gewinnabhängige Zuzahlungen in den Versorgungsplan leisten.
In 2006 und 2005 hat SCHWARZ PHARMA Arbeitgeberzuschüsse von 1.320 T€ in 2006 bzw. 1.261 T€ im
Vorjahr geleistet. Die Geschäftsleitung in den USA genehmigte weitere, freiwillige Zuzahlungen der Gesellschaft von 2.425 T€ und 2.993 T€ in den Jahren 2006 und 2005.
KONZERNANHANG 2006
101
Die Bestandteile des Pensionsaufwandes der leistungs- und beitragsorientierten Pläne stellten sich für die entsprechenden Geschäftsjahre wie folgt dar:
in T€
Pensionsaufwand für leistungsorientierte Pläne
Dienstzeitaufwand
Zinsaufwand
Erträge des Planvermögens
Amortisierung der unrealisierten (Gewinne)/Verluste
Amortisierung des unrealisierten Dienstzeitaufwands aus Vorjahren
Pensionsaufwand für leistungsorientierte Pläne, netto
Pensionsaufwand für beitragsorientierte Pläne
Gesamter Pensionsaufwand, netto
2006
2005
508
1.295
(115)
372
60
2.120
5.699
7.819
374
1.315
(77)
8
63
1.683
6.076
7.759
22. Bankverbindlichkeiten und Darlehensvereinbarungen
Die Bankverbindlichkeiten setzen sich am Stichtag jeweils wie folgt zusammen:
2006
in T€
Deutschland:
Bankdarlehen
Ausland:
Staatliche Darlehen
2005
Langfristig
Fällig in
Jahresfrist
Langfristig
Fällig in
Jahresfrist
0
9.998
9.970
9.500
2.405
2.405
532
10.530
2.833
12.803
435
9.935
Der gewichtete durchschnittliche Zinssatz für die Bankverbindlichkeiten betrug 5,3 % (2005: 5,6 %). Dabei
lagen den Kreditvereinbarungen fixe Zinssätze zugrunde. Sämtliche Finanzierungen in Deutschland werden im
Jahr 2007 endfällig. Die staatlichen Darlehen weisen Laufzeiten bis 2015 auf. Das Zinsrisiko für eine mögliche
Anschlussfinanzierung wurde durch den Abschluss eines Zins-Caps gemildert.
Sämtliche Bankverbindlichkeiten waren nicht grundpfandrechtlich gesichert.
102
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Am 31. Dezember 2006 stellte sich die in den nächsten fünf Jahren und später fällige Verschuldung wie folgt dar:
Nominalbeträge in T€
Im Geschäftsjahr 2007
Im Geschäftsjahr 2008
Im Geschäftsjahr 2009
Im Geschäftsjahr 2010
Im Geschäftsjahr 2011
In den Geschäftsjahren nach 2011
10.530
543
575
485
385
417
SCHWARZ PHARMA hat mit in- und ausländischen Banken Kreditlinienvereinbarungen im Gesamtumfang
von 272,4 Mio. € (2005: 311,3 Mio. €) abgeschlossen, die am 31. Dezember 2006 nicht in Anspruch genommen wurden. Die Zinsleistungsverpflichtungen hieraus ergeben sich aus den Bedingungen der jeweiligen Kreditvereinbarungen und sind abhängig von den aktuellen Marktgegebenheiten.
Im Dezember 2005 wurde ein Großteil der bestehenden bilateralen Kreditlinien im Rahmen einer Refinanzierung in eine syndizierte Kreditlinie umgewandelt. Die syndizierte Kreditlinie betrug 275 Mio. € und hatte
eine Laufzeit von 5 Jahren. Der Zinssatz bemisst sich in Abhängigkeit des Verschuldungsgrades, wobei die anfängliche Marge 0,30 % über EURIBOR beträgt. Die Linie wurde am 29. Dezember 2006 aufgrund des Kontrollerwerbs durch UCB vertragsgerecht von einer Bank reduziert, da bei Vorliegen eines Kontrollerwerbs die
Kreditinstitute ein einseitiges Kündigungsrecht besitzen. Somit beträgt die Kreditlinie per 31. Dezember 2006
238 Mio. €.
Einige Vereinbarungen enthalten Auflagen zur Einhaltung bestimmter, zuvor definierter Kennziffern oder andere
Restriktionen. Darunter fallen unter anderem Einschränkungen der Neuverschuldung, Mindesteigenmittel
oder die Einhaltung verschiedener Kennziffern im Zusammenhang mit Kosten der Fremdfinanzierung. Die Gesellschaft erwartet nicht, dass zukünftige Kreditaufnahmen von den Bedingungen vorstehender Vereinbarungen
beeinträchtigt werden.
Kurzfristige Darlehen betreffen die Inanspruchnahme von Kreditlinien. Es wurden keine kurzfristigen Bankdarlehen zum 31. Dezember 2006 in Anspruch genommen. Zinszahlungen an Dritte betrugen 2,4 Mio. € in
2006 und 6,8 Mio. € in 2005.
KONZERNANHANG 2006
103
23. Übrige Verbindlichkeiten
Die Übrigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
in T€
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Steuern
Zinsen
Sozialabgaben
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern
Leasing
Kurzfristige Rechnungsabgrenzung
Sonstiges
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Langfristige Verbindlichkeiten
Wandelschuldverschreibungen
Leasing
Langfristige Rechnungsabgrenzung
Sonstiges
Langfristige Verbindlichkeiten
2006
2005
42.636
604
5.583
24.967
1.045
2.765
3.282
80.882
9.000
1.484
5.455
2.331
1.274
594
2.965
23.103
9
813
1.621
1.847
4.290
1.562
1.136
1.357
3.255
7.310
Die Steuerverbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Lohnsteuerverbindlichkeiten und sind auf die hohen
Lohn- und Gehaltszahlungen im Dezember 2006 aufgrund der Sondervergütung und der Wandlung von
Optionen und SAR-Rechten zurückzuführen. Aus der Ausübung von SAR-Rechten resultiert ebenfalls der
Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern, da der Ausübungsbetrag zum Jahresende 2006 noch
nicht an alle Begünstigten ausgezahlt war.
104
GESCHÄFTSBERICHT 2006
24. Rückstellungen
in T€
Kurzfristige Rückstellungen für
Steuern
Personal
Restrukturierung
Rabatte/Retouren
Sonstige
Kurzfristige Rückstellungen
39.868
33.922
387
58.253
68.208
200.638
Langfristige Rückstellungen für
Personal
Rabatte/Retouren
Sonstige
Langfristige Rückstellungen
17.103
37.691
408
55.202
RÜCKSTELLUNGEN
1.1.2006
255.840
Änderung
Währung
Verbrauch
Auflösung 31.12.2006
(1.869) 76.581 (13.935)
(7.132) 93.513
(1.484) 39.250 (27.709)
(1.550) 42.429
0
0
(275)
(37)
75
(5.885) 29.117 (20.998)
(457) 60.030
(3.205) 66.155 (45.793)
(6.766) 78.599
(12.443) 211.103 (108.710) (15.942) 274.646
(872)
(3.929)
6
(4.795)
3.844
4.285
1
8.130
(4.746)
(253)
(70)
(5.069)
(208)
0
(345)
(553)
15.121
37.794
0
52.915
(17.238) 219.233 (113.779) (16.495) 327.561
in T€
Kurzfristige Rückstellungen für
Steuern
Personal
Restrukturierung
Rabatte/Retouren
Sonstige
Kurzfristige Rückstellungen
6.531
30.777
6.015
61.091
68.727
173.141
Langfristige Rückstellungen für
Steuern
Personal
Rabatte/Retouren
Sonstige
Langfristige Rückstellungen
6.678
14.920
32.811
5.624
60.033
RÜCKSTELLUNGEN
Zuführung
1.1.2005
233.174
Änderung
Währung
Zuführung
Verbrauch
Auflösung 31.12.2005
2.194 40.955
(9.726)
(86) 39.868
1.906 24.030 (22.047)
(744) 33.922
0
0
(2.807) (2.821)
387
9.002 17.579 (29.384)
(35) 58.253
4.580 50.554 (42.988) (12.665) 68.208
17.682 133.118 (106.952) (16.351) 200.638
0
989
5.032
76
6.097
0
3.445
17.083
108
20.636
0
(2.251)
(17.235)
(4.205)
(23.691)
(6.678)
0
0 17.103
0 37.691
(1.195)
408
(7.873) 55.202
23.779 153.754 (130.643) (24.224) 255.840
KONZERNANHANG 2006
105
Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für ausstehende Rechnungen und in der Prüfung befindliche Rechnungen. Ferner enthält diese Position Omeprazol bezogene Rückstellungen für Gewinnbeteiligungen in den USA, Rückstellungen für Lizenzen, Rechtsstreitigkeiten sowie diverse
andere Sachverhalte.
25. Eigenkapital
Grundkapital
Das Grundkapital der SCHWARZ PHARMA AG beträgt zum 31. Dezember 2006 64.010.403,60 €
(2005: 60.926.326,50 €) und ist in 49.238.772 Stückaktien (2005: 46.866.405 Stück) eingeteilt.
Genehmigtes Kapital
Der Vorstand ist ermächtigt, in der Zeit bis zum 10. Mai 2010 mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft einmalig oder mehrmals durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautenden Stückaktien
gegen Bar- oder Sacheinlage um bis zu insgesamt 29.302.000 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital), dabei dürfen
jeweils Stammaktien und/oder stimmrechtslose Vorzugsaktien ausgegeben werden.
Den Aktionären ist ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des
Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen:
• wenn die neuen Aktien an die Mitarbeiter der Gesellschaft oder der mit ihr verbundenen Unternehmen
ausgegeben werden
• wenn die ein- oder mehrmalige Erhöhung des Grundkapitals gegen Bareinlage maximal 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft nicht übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis bereits
notierter Aktien zum Zeitpunkt der Festlegung des Ausgabebetrages nicht wesentlich unterschreitet
• wenn die Erhöhung des Grundkapitals gegen Sacheinlage erfolgt
• wenn dies erforderlich ist, um den Inhabern von Options- und Wandelrechten aus begebenen Options- oder
Wandelrechten ein Bezugsrecht in ausreichendem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung des
Options- oder Wandlungsrechtes zustehen würde.
Der Vorstand ist ebenfalls ermächtigt, neue Aktien aus einem genehmigten Kapital auch an Arbeitnehmer der
Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmen auszugeben.
106
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Bedingtes Kapital
Das Grundkapital ist um bis zu 20.800.000 €, eingeteilt in bis zu 16.000.000 auf den Inhaber lautende Stammaktien, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2006). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen, die von der Gesellschaft aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 10. Mai 2006 bis zum 09. Mai 2011 gegen
bar ausgegeben sind, von ihren Wandlungs- bzw. Optionsrechten Gebrauch machen.
Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu 4.160.000 €, eingeteilt in bis zu 3.200.000 auf den Inhaber
lautende Stückaktien, durch Ausgabe neuer Aktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2000). Die bedingte
Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber der Wandelschuldverschreibungen, die von
der SCHWARZ PHARMA AG aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 10. Mai 2000 ausgegeben werden, von ihrem Wandlungsrecht auf Umtausch in neue Aktien Gebrauch machen und diese Umtauschrechte nach Wahl der Gesellschaft nicht durch die Ausgabe Eigener Aktien erfüllt werden.
Das Grundkapital ist um bis zu 4.420.000 € durch Ausgabe von bis zu 3.400.000 auf den Inhaber lautende
Stückaktien mit einem auf die einzelne Aktie entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals der Gesellschaft
von 1,30 €, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2003). Das Bedingte Kapital 2003 dient ausschließlich der
Erfüllung von Optionsrechten der Berechtigten, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom
13. Mai 2003 ausgegeben wurden. Die bedingte Kapitalerhöhung ist nur insoweit durchzuführen, wie Optionsrechte ausgegeben werden, die Inhaber von Optionsrechten von diesen Gebrauch machen und die Gesellschaft die Optionsrechte nicht durch Übertragung eigener Aktien oder im Wege einer Barzahlung erfüllt.
Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage enthält die bis dato bei der Ausgabe von Aktien und Optionsschuldverschreibungen über
den Nennbetrag hinaus erzielten Beträge.
Konzerngewinn und Gewinnrücklagen
In dieser Position ist das Konzernergebnis des Geschäftsjahres abzüglich der Anteile Fremder am Ergebnis
sowie in früheren Jahren erwirtschaftete Beträge enthalten.
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen die Ausschüttung einer Dividende von 0,20 € pro Aktie vor. Bezogen auf
das Grundkapital der SCHWARZ PHARMA AG in Höhe von 64.010 T€ entspricht dies einer Ausschüttung
von insgesamt 9.848 T€ abzüglich eines Betrages von 93 T€, der auf die im Besitz der SCHWARZ PHARMA AG
befindlichen 463.070 Stück eigenen Aktien entfällt und der gem. § 71b AktG von der Ausschüttung auszuschließen ist. Die Ausschüttung beträgt damit insgesamt 9.755 T€.
KONZERNANHANG 2006
107
Eigene Aktien
Zum Stichtag 31. Dezember 2006 hielt die Gesellschaft 463.070 Eigene Aktien (2005: 462.440 Stück). Es wurden
10.000 Stück eigene Aktien an der Börse gekauft und zur Ausgabe von Mitarbeiteraktien verwendet. Den bezugsberechtigten Mitarbeitern wurden die Aktien zu einem Stückpreis von 49,72 € angeboten.
Dieser Bestand an Eigenen Aktien wird im Eigenkapital in einer separaten Zeile dargestellt und vermindert
sowohl das gezeichnete Kapital als auch die Kapitalrücklage.
Insgesamt stellt sich die Anzahl der Aktien zu den jeweiligen Stichtagen wie folgt dar:
Angaben in Stück
Maximale Anzahl der Aktien aus genehmigtem Kapital
Maximale Anzahl der Aktien aus bedingtem Kapital
Ausstehende Aktien
Eigene Aktien
Ausgegebene Aktien
2006
22.540.000
22.600.000
48.775.702
463.070
49.238.772
2005
22.540.000
22.600.000
46.403.965
462.440
46.866.405
Die Entwicklung der ausstehenden Aktien vom 1. Januar bis zum 31. Dezember stellt sich wie folgt dar
(alle Angaben in Stück):
Angaben in Stück
Ausstehende Aktien am 1.1.
Rückkauf Eigener Aktien
Ausgabe Eigener Aktien an Mitarbeiter
Wandlung von Aktienoptionsrechten
Ausstehende Aktien am 31.12.
108
GESCHÄFTSBERICHT 2006
2006
46.403.965
(10.000)
9.370
2.372.367
48.775.702
2005
45.863.031
0
9.420
531.514
46.403.965
Minderheitenanteile
Der Ausgleichsposten enthält Anteile von Dritten am Eigenkapital unseres Joint Ventures in Zhuhai, China.
Übrige Eigenkapitalveränderungen
Die Position „Übrige Eigenkapitalveränderungen“ stellt sich für das Geschäftsjahr 2006 wie folgt dar:
in T€
Stand 1.1.2006
Veränderung
Stand 31.12.2006
Währungs- Cash Flow Hedge
umrechnungsReserve
differenz
(861)
0
(51.897)
1.181
(52.758)
1.181
Übrige Eigenkapitalveränderungen
(861)
(50.716)
(51.577)
Die Währungsumrechnungsdifferenz bezieht sich zu großen Teilen auf die Kursveränderung des EUR gegenüber dem US-Dollar.
KONZERNANHANG 2006
109
ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG
26. Liquide Mittel
Die Gesellschaft betrachtet sämtliche liquiden Anlagen, die eine ursprüngliche Laufzeit von bis zu drei Monaten
aufweisen, als Zahlungsmittel. Die Zahlungsmittel umfassen in erster Linie Kassenbestände, Bankguthaben,
Festgelder und Inhaberschuldverschreibungen. Diese werden zu Nominalwerten bzw. Anschaffungskosten
bilanziert, die zu den jeweiligen Stichtagen dem Zeit- oder Marktwert annähernd entsprechen.
27. Zins- und Steuerzahlungen
Folgende Zins- und Steuerein- sowie -auszahlungen wurden in den Geschäftsjahren 2006 und 2005 vereinnahmt bzw. geleistet:
in T€
Auszahlungen für:
Ertragsteuern
Zinsen
Einzahlungen für:
Ertragsteuern
Zinsen
110
GESCHÄFTSBERICHT 2006
2006
2005
13.769
2.414
19.914
6.776
6.189
10.128
11.700
4.799
SONSTIGE ANGABEN
28. Segmentberichterstattung
Die SCHWARZ PHARMA Gruppe vermittelt Segmentinformationen nach den Vorschriften des IAS 14. Gemäß
IAS 14.26 bestimmt der vorherrschende Ursprung und die Art der Risiken und Chancen der Gesellschaft, ob
dessen primäres Segmentberichtsformat Geschäftssegmente oder geographische Segmente sind. Die in der
Segmentberichterstattung der geographischen Segmente sowie der Geschäftssegmente angewandten Rechnungslegungsmethoden sind die gleichen, wie sie für den Konzern in den Grundsätzen der Rechnungslegung
beschrieben sind (siehe Punkt 3 des Konzernanhangs).
Da die Risiken und Chancen in den diversen Teilmärkten in denen sich SCHWARZ PHARMA betätigt, regional sehr differenziert sind, berichtet SCHWARZ PHARMA geographische Segmente im primären Segmentberichtsformat und Geschäftssegmente im sekundären Segmentberichtsformat. Somit stellen sich die
primären Segmente wie folgt dar:
Deutschland – Das Segment „Deutschland“ umfasst die Produktions- und Vertriebseinheiten in Deutschland.
Zudem sind der deutsche Teil des Forschungs- und Entwicklungsbereichs „BIOSCIENCES“, sowie die Holdingfunktionen der SCHWARZ PHARMA AG diesem Segment zugeordnet.
Europa (ohne Deutschland) – Die Aktivitäten dieses Segmentes liegen in der Produktion und Vermarktung pharmazeutischer Produkte aller Indikationsbereiche sowie lokale Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten in Europa.
USA – Auch dieses Segment konzentriert sich auf die Produktion und Vermarktung der SCHWARZ PHARMA
Produkte, allerdings auf dem nordamerikanischen Markt. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der
SCHWARZ BIOSCIENCES Inc. im Research Triangle Park, North Carolina, USA, werden ebenfalls dem Segment USA zugeordnet.
Asien – Die Produktions- und Vermarktungsaktivitäten auf den asiatischen Märkten werden in diesem Segment
abgebildet. Darüber hinaus sind einige Gesellschaften mit Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für die jeweiligen lokalen Märkte befasst.
Ferner erfordert IAS 14 Angaben nach Geschäftssegmenten (sekundäre Segmente). Diese werden auf
Basis der Hauptfunktionen innerhalb des Konzerns – nämlich Produktion, Vermarktung und Vertrieb, Forschung und Entwicklung sowie Holdingfunktionen – vorgenommen.
KONZERNANHANG 2006
111
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (Erträge) umfassen Pensionsaufwendungen, Wertanpassungen
von Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung sowie Marktwertanpassungen der Sicherungsgeschäfte des Unternehmens.
Das Vermögen des Verwaltungsbereiches beinhaltet die liquiden Mittel, Wertpapiere sowie langfristige Finanzanlagen. Dieses Vermögen wird dem Verwaltungsbereich zugeordnet, in der Annahme, dass es der gesamten
SCHWARZ PHARMA Gruppe unabhängig von der Zugehörigkeit zu einem spezifischen Segment zur Verfügung steht.
Das langfristige Vermögen umfasst das Sachanlagevermögen, immaterielle Vermögenswerte, At-Equity Beteiligungen sowie andere langfristige Aktiva. Nicht enthalten sind die langfristigen Finanzanlagen.
Die Investitionen beziehen sich – ebenso wie „Abschreibungen und Amortisation“ – sowohl auf das Sachanlagevermögen als auch auf immaterielle Vermögenswerte. Die Zugänge zum Anlagevermögen beinhalten
jedoch nicht etwaige Zugänge aus Änderungen des Konsolidierungskreises und Währungsänderungen.
Die Segmentschulden bestehen aus sämtlichen Verbindlichkeiten und Rückstellungen abzüglich der Bank- und
Leasingverbindlichkeiten der SCHWARZ PHARMA Gruppe.
112
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Somit ergeben sich folgende Segmentangaben nach geographischen Bereichen:
Primäre Segmentberichterstattung nach geographischen Bereichen
in T€
Umsätze
Deutschland
Europa – ohne Deutschland
USA
Asien
Umsätze zwischen den Segmenten
Umsätze
2006
2005
375.404
222.488
450.276
37.523
(85.316)
1.000.375
378.492
231.492
433.432
34.954
(87.798)
990.572
Betriebsergebnis
Deutschland
Europa – ohne Deutschland
USA
Asien
Eliminierung Zwischensegmentergebnisse
Betriebsergebnis
49.030
(100.849)
91.639
8.107
1.574
49.501
44.463
(105.487)
27.415
9.463
7.188
(16.958)
Sonderabschreibung gemäß IAS 36
Deutschland
Europa – ohne Deutschland
USA
Asien
Sonderabschreibung gemäß IAS 36
(3.559)
(1.094)
(7.964)
0
(12.617)
(545)
(524)
(4.991)
0
(6.060)
Zinsergebnis
Deutschland
Europa – ohne Deutschland
USA
Asien
Zinserträge/(-aufwendungen) zw. den Segmenten
Zinsergebnis
(1.577)
(11.304)
18.505
220
(55)
(5.789)
(3.385)
(8.615)
10.799
45
25
(1.131)
KONZERNANHANG 2006
113
in T€
Beteiligungsergebnis At-Equity
Deutschland
Europa – ohne Deutschland
USA
Asien
Beteiligungsergebnis At-Equity
Ertragsteuern
Deutschland
Europa – ohne Deutschland
USA
Asien
Steuern auf Konsolidierungsmaßnahmen
Ertragsteuern
114
2006
2005
9
0
0
0
9
585
0
0
0
585
(2.223)
12.742
(40.578)
(2.053)
(1.421)
(33.533)
(27.142)
6.868
(12.591)
(269)
(2.868)
(36.002)
Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame (Aufwendungen)/Erträge
Deutschland
Europa – ohne Deutschland
USA
Asien
Konsolidierungseffekte
Zahlungsunwirksame (Aufwendungen)/Erträge
(262)
1.961
3.725)
896
65
(1.065)
(1.785)
(3.429)
(4.319)
(563)
(264)
(10.360)
Geschäfts- und Firmenwerte
Deutschland
Europa – ohne Deutschland
USA
Asien
Geschäfts- und Firmenwerte
0
35.746
6.501
0
42.247
0
35.710
7.257
0
42.967
GESCHÄFTSBERICHT 2006
in T€
Bilanzsumme
Deutschland
Europa – ohne Deutschland
USA
Asien
Eliminierung Zwischensegmentvermögen
Vermögen des Verwaltungsbereiches
Bilanzsumme
2006
2005
527.209
281.859
304.015
17.064
(341.123)
286.658
1.075.682
369.789
311.464
294.152
14.388
(264.948)
216.214
941.059
Langfristiges Vermögen
Deutschland
Europa – ohne Deutschland
USA
Asien
Langfristiges Vermögen
114.778
118.948
97.806
2.013
333.545
116.112
105.777
131.743
2.538
356.170
Investitionen
Deutschland
Europa – ohne Deutschland
USA
Asien
Investitionen
21.124
39.429
5.667
556
66.776
11.116
16.697
9.107
527
37.447
Abschreibungen und Amortisation
Deutschland
Europa – ohne Deutschland
USA
Asien
Abschreibungen und Amortisation
22.702
15.162
20.939
743
59.546
18.996
15.531
20.667
673
55.867
KONZERNANHANG 2006
115
in T€
Schulden
Deutschland
Europa – ohne Deutschland
USA
Asien
Eliminierung Zwischensegmentverbindlichkeiten
Schulden
2006
247.827
117.843
242.178
14.114
(126.344)
495.618
2005
135.614
117.219
256.812
11.240
(146.545)
374.340
Sekundäre Segmentberichterstattung nach Geschäftsbereichen
Die nachfolgende Tabelle zeigt ausgewählte Finanzinformationen nach Geschäftsbereichen zu den jeweiligen
Berichtsstichtagen 31. Dezember:
116
in T€
Umsätze
Vermarktung und Vertrieb
Produktion
Forschung und Entwicklung
Holding
Umsätze
2006
2005
967.880
32.495
0
0
1.000.375
956.111
34.461
0
0
990.572
Bilanzsumme
Vermarktung und Vertrieb
Produktion
Forschung und Entwicklung
Holding
Vermögen des Verwaltungsbereiches
Bilanzsumme
358.329
237.849
14.158
178.689
286.657
1.075.682
354.903
209.265
13.065
147.612
216.214
941.059
GESCHÄFTSBERICHT 2006
in T€
Langfristiges Vermögen
Vermarktung und Vertrieb
Produktion
Forschung und Entwicklung
Holding
Langfristiges Vermögen
2006
2005
127.633
138.125
8.923
58.864
333.545
163.088
121.225
8.552
63.305
356.170
Investitionen
Vermarktung und Vertrieb
Produktion
Forschung und Entwicklung
Holding
Investitionen
4.726
46.144
2.896
13.010
66.776
4.651
21.920
3.926
6.950
37.447
Die vorstehende Übersicht segmentiert ausgewählte Kennziffern des Konzerns nach Geschäftsbereichen.
Dabei wurden alle dargestellten Werte in gleicher Weise wie die veröffentlichten konsolidierten Daten ermittelt. Somit entsprechen die Summen der segmentierten Angaben den konsolidierten Werten.
Verkäufe zwischen den einzelnen Regionen erfolgen zu originären Kosten zuzüglich eines angemessenen Gewinnaufschlages. In 2006 und 2005 wurde mit keinem Kunden mehr als 10% des konsolidierten Nettoumsatzes erzielt.
KONZERNANHANG 2006
117
29. Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen
Als nahe stehende Unternehmen im Sinne des IAS 24 gelten Tochter- und Beteiligungsgesellschaften, die nicht
in den Konsolidierungskreis einbezogen sind. Forderungen oder Verbindlichkeiten mit nahe stehenden Unternehmen werden unter den übrigen Vermögenswerten, übrigen Verbindlichkeiten und im Sonstigen Ergebnis
(Kostenerstattungen) ausgewiesen. Sämtliche Transaktionen zwischen der SCHWARZ PHARMA Gruppe und
den nahe stehenden Unternehmen werden zu marktüblichen Konditionen durchgeführt.
In der folgenden Tabelle sind Geschäfte mit nicht konsolidierten Tochtergesellschaften aufgeführt:
in T€
Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Personen
Zinsaufwendungen an nahe stehende Personen
Zinserträge von nahe stehenden Personen
Kostenerstattungen (Sonstiges Ergebnis)
Anteile an nicht konsolidierten Unternehmen
2006
158
3
0
522
987
2005
133
2
1
561
1.167
Zum 31. Dezember 2006 waren keine Forderungen gegen nicht konsolidierte Tochtergesellschaften wertgemindert (Aufwand aus Wertminderungen 0 Mio. €).
Auch Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen gelten als nahe stehende Personen im Sinne des IAS 24.
Während der Geschäftsjahre 2005 und 2006 haben keine Geschäfte zwischen SCHWARZ PHARMA und
diesen Personen des Managements stattgefunden. Zum Berichtsstichtag weist SCHWARZ PHARMA Forderungen in Höhe von 13,4 Mio. € (2005: 38 T€) gegen diesen Personenkreis aus. Die Salden resultieren im
Wesentlichen aus Forderungen für die Versteuerung geldwerter Vorteile aus der Ausübung von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen.
Darüber hinaus gilt nun als nahe stehende Person die UCB SP GmbH sowie deren verbundene Unternehmen
aus der UCB-Gruppe, welche nach der zweiten Angebotsphase, die am 28. Dezember 2006 endete, zum
Berichtsstichtag 83,63 % des Grundkapitals der SCHWARZ PHARMA AG hält. Die SCHWARZ PHARMA
Gruppe wurde zum 31. Dezember 2006 erstmalig in den Konzernabschluss der UCB S.A., Brüssel, einbezogen.
118
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Im Januar 2007 wurde ein Vertrag zwischen der SCHWARZ PHARMA AG und der UCB S.A. mit Wirkung
zum 15. Dezember 2006 abgeschlossen. Im Rahmen dieses Vertrages hat sich die SCHWARZ PHARMA AG
verpflichtet, bestimmte Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der UCB S.A. beratend zu unterstützen.
Als Gegenleistung ist eine anteilige Kompensation der laufenden Bezüge und sonstigen Kosten des Beraterteams zuzüglich eines angemessenen Mark-ups vereinbart.
Aus diesem Vertrag wurden in 2006 keine Leistungen ausgetauscht und darüber hinaus wurden in 2006 keine
Geschäfte zwischen der SCHWARZ-Gruppe und der UCB-Gruppe getätigt.
Vor der Übernahme galten als nahe stehende Personen auch Mitglieder der Familien Schwarz und SchwarzSchütte. Zum Berichtsstichtag 2005 hielten die Familienmitglieder ca. 61 % der ausstehenden Aktien. Es wurden
während der Geschäftsjahre 2005 und 2006 keine Geschäfte – abgesehen von berichtspflichtigen Wertpapiergeschäften – zwischen der SCHWARZ PHARMA Gruppe und den Mitgliedern der Familien Schwarz und
Schwarz-Schütte getätigt.
Die SCHWARZ PHARMA AG berichtete in den entsprechenden Geschäftsjahren vorschriftsgemäß über alle
Wertpapiergeschäfte der Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder mit Aktien der Gesellschaft auf der Internetseite der Gesellschaft.
30. Bezüge und Vergütungsstruktur des Vorstands
Grundstruktur der Vorstandsvergütung bei der SCHWARZ PHARMA AG:
Die Vorstandsvergütung setzt sich zusammen aus einem Fixbezug und einem variablen Bestandteil. Darüber
hinaus partizipieren die Vorstandsmitglieder an den Mitarbeiter Aktienoptionsplänen (Executive Stock Option
Program – ESOP und Stock Appreciation Rights Program 2005 – SAR 2005) des Unternehmens. Der variable
Vergütungsanteil wird als erfolgsabhängiger Bonus für das jeweils vorangegangene Geschäftsjahr gewährt.
Er wird bestimmt durch die Erreichung persönlicher Ziele sowie die Erreichung vorher definierter Kennziffern, wie z.B. das Konzernergebnis nach Steuern.
Im Berichtsjahr wurden Aufhebungsvereinbarungen mit ausscheidenden Vorstandsmitgliedern mit einer Entschädigungs- und Karenzsumme in Höhe von insgesamt 3.971 T€ getroffen, wovon 1.285 T€ als Rückstellung
bilanziert wurden.
KONZERNANHANG 2006
119
Im Einzelnen wurde folgender Personalaufwand für die Vorstandsmitglieder in den Jahren 2006 und 2005 berücksichtigt:
2006
in T€
Patrick Schwarz-Schütte
Prof. Dr. Iris Löw-Friedrich
Jürgen Baumann
Detlef Thielgen
Dr. Klaus Veitinger1)
GESAMT
Fix
Variabel
750
400
300
350
560
2.360
1.510
436
350
350
1.068
3.714
1)
Umrechnung von USD in € zum jeweiligen Wechselkurs am Ende des Vormonats
2)
Enthält eine Karenzentschädigung für ein Wettbewerbsverbot in Höhe von 1.274 T€
3)
Auszahlung erfolgt in 2007
in T€
Patrick Schwarz-Schütte
Prof. Dr. Iris Löw-Friedrich
Jürgen Baumann
Detlef Thielgen
Dr. Klaus Veitinger1)
GESAMT
1)
Fix
630
300
300
300
495
2.025
Aufhebungsvergütung
0
0
1.2853)
0
2.6862)
3.971
2005
Variabel
832
385
294
315
527
2.353
Gesamt
2.260
836
1.935
700
4.314
10.045
Gesamt
1.462
685
594
615
1.022
4.378
Umrechnung von USD in € zum jeweiligen Wechselkurs am Ende des Vormonats
Ferner wurden folgende Stock Appreciation Rights (SAR) bzw. Restricted Stock Units Rechte (RSU) ausgegeben:
Stück
Patrick Schwarz-Schütte
Prof. Dr. Iris Löw-Friedrich
Jürgen Baumann
Detlef Thielgen
Dr. Klaus Veitinger
GESAMT
120
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Ausgegebene
RSU USA
–
–
–
–
11.753
11.753
2006
Ausgegebene
SAR
50.000
32.500
32.500
32.500
32.500
180.000
Zeitwert der SAR
bei Zuteilung in T€
1.399
909
909
909
909
5.035
2005
Ausgegebene
RSU USA
–
–
–
–
16.824
16.824
Stück
Patrick Schwarz-Schütte
Prof. Dr. Iris Löw-Friedrich
Jürgen Baumann
Detlef Thielgen
Dr. Klaus Veitinger
GESAMT
Ausgegebene
SAR
50.000
32.500
32.500
32.500
32.500
180.000
Die Mitglieder des Vorstands wandelten wie folgt Aktienoptionen (ESOP) bzw. Stock Appreciation Rights (SAR)
und Restricted Stock Units (RSU):
2006
Geldwerter Vorteil
in T€
Patrick Schwarz-Schütte
Prof. Dr. Iris Löw-Friedrich
Jürgen Baumann
Detlef Thielgen
Dr. Klaus Veitinger
GESAMT
Wandlung
SAR/RSU
2.635
1.712
1.712
1.712
4.675
12.446
2005
Wandlung
ESOP
18.555
8.381
3.549
6.998
6.146
43.629
Wandlung
SAR
1.097
37
1.134
Wandlung
ESOP
642
521
1.163
Darüber hinaus enthält die Vergütung Pensionszusagen und Sachbezüge. Die Sachbezüge bestehen im Wesentlichen aus einer Unfallversicherung und aus den nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Werten für die
Überlassung von Dienstfahrzeugen.
Die Vorstandsverträge der vorgenannten Personen enthalten eine Bestimmung, nach der das Vorstandsmitglied für den Fall seiner Abberufung nach einem Kontrollwechsel ohne sein Verschulden das Recht erhält, sein
Anstellungsverhältnis mit einer Frist von einem Monat zum Monatsende zu kündigen. Dieses Kündigungsrecht
steht ihm nur in der Amtsperiode zu, in die der Kontrollwechsel fällt. Übt ein Vorstandsmitglied dieses Kündigungsrecht aus, steht ihm für den Zeitraum zwischen Beendigung des Anstellungsverhältnisses und dem
nächstmöglichen ordentlichen Kündigungstermin ein Anspruch gegen die SCHWARZ PHARMA AG auf Auszahlung des Vertrages, d. h. Zahlung der Grundvergütung, einem Mittelwert der erfolgsabhängigen Prämie
sowie des geldwerten Vorteils aller sonstigen anstellungsvertraglichen Vergünstigungen zu.
KONZERNANHANG 2006
121
Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands bzw. der Geschäftsführung sind zum
31. Dezember 2006 mit 4.843 T€ (2005: 4.946 T€) zurückgestellt. Die laufenden Bezüge der früheren Mitglieder des Vorstands bzw. der Geschäftsführung betrugen 536 T€ im Geschäftsjahr 2006. Den Mitgliedern des
Vorstands wurden zum Jahresende keine Kredite gewährt.
Herr Patrick Schwarz-Schütte und Herr Dr. Klaus Veitinger schieden zum 31. Dezember 2006 aus dem
Vorstand aus. Herr Jürgen Baumann wird das Gremium am 30. April 2007 verlassen. Mit Wirkung zum
1. Januar 2007 wurden Herr Martin Schneider und Herr Peter Möller in den Vorstand der SCHWARZ
PHARMA AG berufen.
31. Bezüge und Vergütungsstruktur des Aufsichtsrats
Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung des Unternehmens geregelt und besteht aus einer Festvergütung und einem variablen Bestandteil, welcher vom Ergebnis je Aktie abhängig ist.
Danach erhielten die Aufsichtsratsmitglieder die folgende Vergütung:
2006
in T€
Fix
1)
Dr. Winkhaus, Hans-Dietrich
61
Pfeil, Axel C. 2)
31
Peddinghaus, Jürgen
15
Dr. Schwarz, Kurt-Rudolf
15
Dr. Eaves, Terence
15
Dr. Hauffe, Rüdiger 3)
6
4)
Dr. Peill, Eberhard
10
Bergmeier, Heinrich, Arbeitnehmervertreter 15
Severin, Eva, Arbeitnehmervertreter
15
Worm, Erwin, Arbeitnehmervertreter
15
GESAMT
198
Vorsitzender
stellvertretender Vorsitzender
3) ordentliches Mitglied bis 10.05.2006
4) ordentliches Mitglied ab 11.05.2006
1)
2)
122
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Variabel
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
2005
Gesamt
61
31
15
15
15
6
10
15
15
15
198
Fix
61
31
15
15
15
15
–
15
15
15
197
Variabel
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
Gesamt
61
31
15
15
15
15
–
15
15
15
197
Die Aufsichtsratsmitglieder (mit Ausnahme einiger Arbeitnehmervertreter) nehmen an den Mitarbeiter
Aktienoptionsplänen und den „Stock Appreciation Rights“-Programmen nicht teil. Herr Terence Eaves erhielt
für Beratung außerhalb seines Aufsichtsratsmandats eine Vergütung von 83 T€. Darüber hinaus erfolgten keine
weiteren Vergütungen an Aufsichtsratsmitglieder für Tätigkeiten außerhalb ihrer Mandate.
Nach der Durchführung des öffentlichen Übernahmeangebots der UCB S.A., Brüssel, und ihrer Tochtergesellschaft UCB SP GmbH, Monheim, an die Aktionäre der SCHWARZ PHARMA AG und dem Erwerb einer qualifizierten Mehrheit haben sämtliche von der Hauptversammlung bestellten Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat mit Schreiben vom 15. bzw. 17. Januar 2007 ihr Amt als Mitglied des Aufsichtsrats jeweils mit Wirkung zum
Ablauf einer Frist von zwei Wochen niedergelegt und sind entsprechend zum Ablauf des 29. bzw. 31. Januar
2007 aus dem Aufsichtsrat der Gesellschaft ausgeschieden.
Dies betrifft folgende Personen:
•
•
•
•
•
•
Dr. Hans-Dietrich Winkhaus
Axel C. Pfeil
Jürgen Peddinghaus
Dr. Kurt Rudolf Schwarz
Dr. Terence Eaves
Dr. Eberhard Peill
Auf Antrag des Vorstands der SCHWARZ PHARMA AG hat das Amtsgericht Düsseldorf den Aufsichtsrat
ergänzt und folgende Personen mit Beschluss vom 1. Februar 2007 zu neuen Mitgliedern des Aufsichtsrats bestellt:
•
•
•
•
•
•
Dr. Wolf-Dietrich Loose, Rechtsanwalt
Dr. Frédéric Roch Doliveux, Vorstandsvorsitzender UCB S.A.
Jean-Pierre Pradier, Personaldirektor UCB S.A.
Robert W. Trainor, Chefsyndikus UCB S.A.
Gerhard N. Mayr
Tom Lauda, Senior Manager UCB S.A.
In einer konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats vom 9. Februar 2007 wurde Herr Dr. Loose zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats und Herr Dr. Frédéric Roch Doliveux zum Stellvertretenden Vorsitzenden des
Aufsichtsrats gewählt. Auf der am 8. Mai 2007 und ggf. 9. Mai 2007 in Düsseldorf stattfindenden Hauptversammlung der Gesellschaft stehen entsprechende Neuwahlen zum Aufsichtsrat an.
KONZERNANHANG 2006
123
32. Aktienbesitz und meldepflichtige Geschäfte (Directors’ Dealing)
Gemäß § 15a WpHG, zuletzt geändert durch das AnSVG vom 28. Oktober 2004, müssen Wertpapiergeschäfte
von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern börsennotierter Gesellschaften mit Wertpapieren der eigenen
Gesellschaft unverzüglich mitgeteilt und veröffentlicht werden. Die SCHWARZ PHARMA AG berichtete in
den Geschäftsjahren 2005 und 2006 vorschriftsgemäß über alle Wertpapiergeschäfte des betroffenen Personenkreises mit Aktien der Gesellschaft auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.schwarzpharma.com
(unter Stichpunkt „Investor Relations/Corporate Governance“).
33. Honorare des Abschlussprüfers
Der Aufsichtsrat der SCHWARZ PHARMA AG hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young AG
durch Beschluss der Hauptversammlung mit der Prüfung des Konzernabschlusses beauftragt. Für die in den
Geschäftsjahren 2006 und 2005 erbrachten Dienstleistungen des Konzernabschlussprüfers Ernst & Young sind
folgende Honorare als Aufwand erfasst worden:
in T€
Abschlussprüfung
Sonstige Bestätigungs- und Bewertungsleistungen
Steuerberatungsleistungen
Sonstige Leistungen
GESAMT
2006
840
0
5
93
938
2005
693
2
22
104
821
Die Honorare der Abschlussprüfung beinhalten die Honorare für die Konzernabschlussprüfung sowie die
gesetzlich vorgeschriebene Prüfung der SCHWARZ PHARMA AG und der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen. Davon entfielen auf die Ernst & Young AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Steuerberatungsgesellschaft, Düsseldorf, 310 T€ (2005: 263 T€).
124
GESCHÄFTSBERICHT 2006
34. Corporate Governance
Entsprechenserklärung für das Geschäftsjahr 2005 nach § 161 Aktiengesetz
Die SCHWARZ PHARMA AG hat die nach § 161 Aktiengesetz vorgeschriebene Entsprechenserklärung im
März 2005 abgegeben und macht diese den Aktionären dauerhaft auf der Internetseite des Unternehmens
unter www.schwarzpharma.com (unter Stichpunkt „Investor Relations/Corporate Governance“) zugänglich.
Neben der aktuellen Erklärung und früheren Entsprechenserklärungen sind auch der Vergütungsbericht und
der Corporate Governance Bericht der Gesellschaft auf dieser Internetseite veröffentlicht.
35. Kreditrisiken
Die Gesellschaft überprüft regelmäßig die Kreditwürdigkeit ihrer Vertragsparteien, mit denen sowohl im
Fremdwährungsgeschäft als auch im Rahmen anderer Vereinbarungen zusammengearbeitet wird. SCHWARZ
PHARMA erwartet keinerlei Verluste, die aus Vertragsverletzungen der anderen Parteien herrühren könnten.
Aufgrund des großen Kundenkreises ist das Forderungsausfallrisiko im Bereich der Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen begrenzt. Fortlaufend werden Kreditwürdigkeitsprüfungen hinsichtlich der finanziellen Situation einzelner Kunden durchgeführt; Kreditsicherheiten werden in der Regel nicht verlangt.
36. Finanzielle Verpflichtungen
Es bestehen finanzielle Verpflichtungen im Wesentlichen für zukünftige Erweiterungsinvestitionen in Irland sowie für das Bestellobligo. Diese betrugen am 31. Dezember 2006 insgesamt 56.974 T€ (2005: 13.062 T€).
37. Finanzierungsleasing
Bis 2003 hatten die Konzerngesellschaften unkündbare Leasingverträge über Büro- und Geschäftsausstattung
abgeschlossen, welche die Voraussetzungen des Finanzierungsleasing gemäß IAS/IFRS erfüllten und die im
Anlagevermögen ausgewiesen wurden. Während des Jahres 2004 wurden verschiedene Leasingverträge neu
KONZERNANHANG 2006
125
abgeschlossen mit der Folge, dass nun die Leasingverträge bezüglich Büro- und Geschäftsausstattung als
„Operatives Leasing“ eingestuft sind. Die betroffenen Leasinggegenstände werden daher nicht mehr bei der
Gesellschaft aktiviert.
Allerdings qualifiziert sich der Außendienst-Fuhrpark in den USA als Finanzierungsleasing und wird somit in
der Bilanz aktiviert. Zum 31. Dezember 2006 sind 345 Fahrzeuge (2005: 405 Fahrzeuge) für den Außendienst
als Leasinggegenstände aktiviert, deren durchschnittliche Leasingdauer 24 Monate beträgt. Die Fahrzeuge
werden zweimal im Jahr bestellt. Der Leasingvertrag sieht keine günstige Kaufoption am Ende der Leasingdauer vor.Auch wird das Eigentum nicht an SCHWARZ PHARMA übertragen, allerdings trägt das Unternehmen
sämtliche finanziellen Risiken und Chancen aus dem Leasingvertrag.
Die Buchwerte der Finanzierungsleasing Vermögenswerte haben sich jeweils zum 31. Dezember wie folgt entwickelt:
in T€
Bruttowert Dienstfahrzeuge
abzüglich kumulierter Abschreibungen
Nettobuchwert der Vermögenswerte
2006
3.112
1.556
1.556
2005
3.903
1.952
1.951
Die zukünftigen Leasingverpflichtungen aus Finanzierungsleasing betragen jeweils zum 31. Dezember:
in T€
Innerhalb eines Jahres
Zwischen einem und fünf Jahren
Länger als fünf Jahre
Zukünftige Leasingverpflichtungen
abzüglich Zinsanteil
Barwert der zukünftigen Leasingverpflichtungen
2006
1.055
527
–
1.582
26
1.556
2005
1.322
661
–
1.983
32
1.951
Es wurden keine bedingten Mietzahlungen im Zusammenhang mit dieser Vereinbarung erfolgswirksam im
Berichtsjahr oder Vorjahr erfasst.
126
GESCHÄFTSBERICHT 2006
38. Operatives Leasing
Die Konzerngesellschaften sind Leasingnehmer im Rahmen verschiedener Leasingverträge für Dienstfahrzeuge, bestimmte Geschäftsausstattungsgegenstände sowie Büro- und Lagereinrichtungen. Der Miet- und
Leasingaufwand betrug in 2006 15.131 T€ (2005: 14.849 T€).
Die zukünftig mindestens zu leistenden Miet- und Leasingzahlungen aus vorstehend beschriebenen operativen
Leasingverträgen hatten am 31. Dezember 2006 folgenden Umfang:
in T€
Innerhalb eines Jahres
Zwischen einem und fünf Jahren
Länger als fünf Jahre
Gesamt
10.981
21.576
4.482
37.039
39. Haftungsverhältnisse
Die SCHWARZ PHARMA AG hat einem Kreditgeber ihrer Tochtergesellschaft SCHWARZ PHARMA S.L.,
Madrid/Spanien, gegenüber eine Zahlungsgarantie aus der Inanspruchnahme aus einer eingeräumten Avalkreditlinie bis zu einer maximalen Höhe von 2.700 T€ (Vorjahr 3.500 T€) abgegeben. Zum Bilanzstichtag wurde die der
Tochtergesellschaft eingeräumte Kreditlinie mit insgesamt 2.700 T€ (Vorjahr 3.268 T€) in Anspruch genommen.
Die SCHWARZ PHARMA AG hat im Weiteren gegenüber der Tochtergesellschaft SCHWARZ PHARMA Ltd.,
Großbritannien, eine Patronatserklärung dahingehend abgegeben, die Tochtergesellschaft im Bedarfsfall finanziell in die Lage zu versetzen, ihre Geschäftstätigkeit für den Fall aufrecht zu erhalten, dass von ihr Verpflichtungen aus dem 1999 Pharmaceutical Price Regulations Scheme (PPRS) in einem Umfang zu tragen sind,
welcher eine Fortsetzung der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft negativ beeinflussen könnte.
Weiterhin hat die SCHWARZ PHARMA AG gegenüber einem Kreditgeber der irischen Tochtergesellschaft
SCHWARZ PHARMA Ltd. eine Patronatserklärung dahingehend abgegeben, dass die SCHWARZ PHARMA AG
100% der Anteile an der irischen Gesellschaft hält und dass diese im Bedarfsfall finanziell in die Lage versetzt
wird, ihre Geschäftstätigkeit aufrechterhalten zu können. Die abgesicherte Kreditlinie wurde zum Berichtsstichtag nicht in Anspruch genommen.
KONZERNANHANG 2006
127
Ferner hat die SCHWARZ PHARMA AG gegenüber der Tochtergesellschaft SCHWARZ PHARMA GmbH,
Wien/Österreich, eine Patronatserklärung dahingehend abgegeben, die Verpflichtungen aus einer getroffenen
Marketing- und Vertriebsvereinbarung gegenüber einem Dritten zu erfüllen.
40. Ungewisse Verbindlichkeiten
Die Konzerngesellschaften sind in verschiedenen Gerichtsverfahren vertreten, welche im Rahmen der normalen
Geschäftstätigkeit entstanden sind. Dazu gehören Fälle von Patentstreitigkeiten und arbeitsrechtliche Verfahren. Die Gesellschaften genießen gesetzlichen Versicherungsschutz in Höhe vorgegebener Versicherungssummen in den Bereichen Gesundheitswesen, Berufsgenossenschaft sowie in einigen Ländern auch für Produkthaftung. Darüber hinaus haben die Gesellschaften Versicherungsschutz für diverse Risiken durch Versicherungen mit unabhängigen Versicherungsgesellschaften abgedeckt. In regelmäßigen Abständen überprüft
SCHWARZ PHARMA den möglichen Ausgang anhängiger Verfahren, die damit in Zusammenhang stehenden
erwarteten Aufwendungen, die Verfügbarkeit und die ausreichende Deckung der Ansprüche durch bestehende
Versicherungen sowie die korrekte Bewertung der für das nicht versicherte Risiko gebildeten Rückstellungen.
Der Ausgang anhängiger Gerichtsverfahren kann nicht mit Bestimmtheit vorausgesagt werden. In diesem
Zusammenhang sei auf die Ausführungen zum Risikomanagement verwiesen.
Die SCHWARZ PHARMA AG und alle Tochtergesellschaften der SCHWARZ PHARMA Gruppe werden in
regelmäßigen Abständen durch die jeweiligen Steuerbehörden oder Steuerverwaltungen geprüft. Sofern die
Risiken daraus quantifiziert werden können, bildet die entsprechende Gesellschaft Rückstellungen in angemessenem Umfang.
41. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Die veränderte Wettbewerbssituation in den USA und der Patentablauf wichtiger vermarkteter Produkte in
2007 macht eine Restrukturierung des US-Geschäfts erforderlich. SCHWARZ PHARMA hat sich entschlossen,
die Vermarktung der Produkte im allgemeinmedizinischen Bereich einzustellen. Der Außendienst im Bereich
Neurologie wird ab sofort auf 92 Mitarbeiter ausgeweitet, die die Vermarktung von Neupro® in diesem
Sommer vorbereiten.
128
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Die US-Organisation beabsichtigt, die neuen Positionen (ca. 30) mit Außendienstmitarbeitern aus dem allgemeinmedizinischen Bereich zu besetzen. Da UCB zurzeit seinen Außendienst neu organisiert, um sich auf die
bevorstehende Markteinführung von Xycal vorzubereiten, wird UCB einigen Managern und Außendienstmitarbeitern des allgemeinmedizinischen Bereichs Positionen innerhalb des neuen UCB Außendienstes anbieten
können. Den Mitarbeitern, denen kein Angebot für eine weitere Position gemacht werden kann, wird eine
angemessene Abfindung angeboten werden.
Da sich auch in Deutschland die Marktbedingungen u.a. auch aufgrund staatlicher Preissenkungen geändert
haben, sieht sich die deutsche Vertriebsgesellschaft gezwungen, Personalmaßnahmen einzuleiten. Die Geschäftsführung wird in Verhandlungen mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan eintreten.
Die Gesellschaft hatte zum Ende des Berichtsjahres 2006 noch keine Maßnahmen hinsichtlich möglicher Restrukturierungsmaßnahmen getroffen. Mit der Konkretisierung dieser Maßnahmen wurde erst im Jahr 2007
begonnen. Die finanziellen Auswirkungen der möglichen Maßnahmen lassen sich bis heute noch nicht bestimmen.
Die Kreditlinie aus dem mit Datum vom 8. Dezember 2005 abgeschlossenen syndizierten Kreditvertrag ist
zum 31. Dezember 2006 um 36,7 Mio. € auf 238,3 Mio. € gesunken, da eine der teilnehmenden Banken, aufgrund des Eigentümerwechsels bei der SCHWARZ PHARMA AG, ihren Anteil an der syndizierten Kreditlinie
gekündigt hat. Nach dem Bilanzstichtag haben weitere Banken von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch
gemacht, so dass die Kreditlinie am Tag der Berichtserstellung 54,0 Mio. € betrug.
Neben den vorstehend beschriebenen Sachverhalten sind nach dem Bilanzstichtag keinerlei Ereignisse eingetreten, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von SCHWARZ PHARMA
und die Risikoeinschätzung der Gruppe nehmen könnten.
Monheim, im Februar 2007
Detlef Thielgen
Jürgen Baumann
Prof. Dr. Iris Löw-Friedrich
Peter Möller
Martin Schneider
KONZERNANHANG 2006
129
KONZERNLAGEBERICHT
I. Erläuterungen zur Übernahme von SCHWARZ
PHARMA durch UCB
Am 25. September 2006 haben SCHWARZ PHARMA
und die UCB-Gruppe ein Business Combination
Agreement über ein freundliches Übernahmeangebot für SCHWARZ PHARMA bekannt gegeben.
Danach hat UCB allen Aktionären der SCHWARZ
PHARMA AG ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot unterbreitet. Als Gegenleistung erhielten
die Aktionäre pro SCHWARZ PHARMA Aktie € 50
in bar und 0,8735 Aktien der UCB S.A. Die außerordentliche Hauptversammlung von UCB hat am
23. Oktober 2006 zu diesem Zweck eine Kapitalerhöhung über bis zu 43.033.437 neue ordentliche
UCB Aktien beschlossen. Die neu ausgegebenen
UCB Aktien sind zum Handel an der Euronext Brüssel
(Eurolist; ISIN: BE0003739530, Ticker: UCB.BR) zugelassen. Die Schwarz Vermögensverwaltung GmbH
& Co. KG und ihre Gesellschafter, die zusammen ca.
60 % der Aktien der SCHWARZ PHARMA Aktiengesellschaft gehalten haben, haben das Übernahmeangebot im Dezember 2006 angenommen und halten
heute keine Aktien der SCHWARZ PHARMA AG mehr.
UCB hielt per 31. Dezember 2006 41.178.889 Aktien
der SCHWARZ PHARMA AG, das entspricht 83,63 %
des Grundkapitals der SCHWARZ PHARMA AG.
Das Grundkapital der SCHWARZ PHARMA AG beträgt zum 31. Dezember 2006 64.010.403,60 € und ist
eingeteilt in 49.238.772 auf den Inhaber lautende Stückaktien.
130
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Die SCHWARZ PHARMA Gruppe wurde zum
31. Dezember 2006 erstmalig in den Konzernabschluss der UCB Gruppe einbezogen.
UCB und SCHWARZ PHARMA teilten am 11. Januar
2007 mit, dass sie beabsichtigen, einen Beherrschungsund Gewinnabführungsvertrag mit der UCB SP
GmbH als herrschender Gesellschaft und SCHWARZ
PHARMA AG als beherrschter Gesellschaft abzuschließen. Der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag unterliegt der Zustimmung der
Hauptversammlung der SCHWARZ PHARMA AG.
Der Beschluss über die Zustimmung soll in der
ordentlichen Hauptversammlung der SCHWARZ
PHARMA AG am 8. Mai 2007 und ggf. 9. Mai 2007
gefasst werden.
Im Zuge des oben beschriebenen Kontrollerwerbs
der SCHWARZ PHARMA AG durch die UCB
Gruppe hat Ende Dezember ein Vertriebspartner der
deutschen Tochtergesellschaft zur Wahrung seiner
Rechtsposition die drei bestehenden Vertriebsvereinbarungen einseitig gekündigt. Die Unternehmen befinden sich in Verhandlungen, um die Möglichkeiten
der weiteren Zusammenarbeit zu diskutieren.
SCHWARZ PHARMA geht von einer erfolgreichen
Fortsetzung der Partnerschaft aus.
Darüber hinaus wurde eine Vertriebskooperation
der deutschen Tochtergesellschaft – bei der auch die
SCHWARZ PHARMA AG als Vertragspartner auftritt –
ein Jahr vor ihrem regulären Ablauf aufgrund des
Kontrollerwerbs durch UCB durch den Lizenzgeber
gekündigt.
Mit Schreiben vom 15. bzw. 17. Januar 2007 haben
sämtliche von der Hauptversammlung bestellten
Anteilseignervertreter im Aufsichtrat ihr Amt als
Mitglied des Aufsichtsrats jeweils mit Wirkung zum
Ablauf einer Frist von zwei Wochen niedergelegt und
sind entsprechend zum Ablauf des 29. bzw. 31. Januar
2007 aus dem Aufsichtsrat der Gesellschaft ausgeschieden.
Dies betrifft folgende Personen:
•
•
•
•
•
•
Dr. Hans-Dietrich Winkhaus
Axel C. Pfeil
Jürgen Peddinghaus
Dr. Kurt Rudolf Schwarz
Dr. Terence Eaves
Dr. Eberhard Peill
Auf Antrag des Vorstands der SCHWARZ PHARMA
AG hat das Amtsgericht Düsseldorf den Aufsichtsrat
ergänzt und folgende Personen zu neuen Mitgliedern
des Aufsichtsrats bestellt:
• Dr. Wolf-Dietrich Loose, Rechtsanwalt
• Dr. Frédéric Roch Doliveux,Vorstandsvorsitzender
UCB S.A.
• Jean-Pierre Pradier, Personaldirektor UCB S.A.
• Robert W. Trainor, Chefsyndikus UCB S.A.
• Gerhard N. Mayr
• Tom Lauda, Senior Manager UCB S.A.
In einer konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats
vom 9. Februar 2007 wurde Herr Dr. Loose zum
Vorsitzenden des Aufsichtsrats und Herr Dr. Frédéric
Roch Doliveux zum Stellvertretenden Vorsitzenden
des Aufsichtsrats gewählt. Auf der am 8. Mai 2007
und ggf. 9. Mai 2007 in Düsseldorf stattfindenden
Hauptversammlung der Gesellschaft stehen entsprechende Neuwahlen zum Aufsichtsrat an.
II. Erläuterungen der Geschäftstätigkeit und der
gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen
Geschäftstätigkeit
Die SCHWARZ PHARMA Unternehmensgruppe ist
ein Unternehmen der pharmazeutischen Industrie.
Aktivitäten umfassen Forschung & Entwicklung, Produktion, Marketing und Vertrieb sowie die nötigen
Service- und Verwaltungsaktivitäten.
Die Forschung & Entwicklung konzentriert sich auf
die klinische Entwicklung und Erprobung von neuen
Medikamenten in den Gebieten der Neurologie und
Urologie. Wesentliche Standorte dieser Aktivitäten
KONZERNLAGEBERICHT
131
sind Monheim/Deutschland, Shannon/Irland und Durham, North Carolina/USA.
Der Herstellungsprozess von Wirkstoffen erfolgt in
Shannon/Irland, während die Produktion der festen
Arzneimittel in Zwickau und Monheim/Deutschland
für den europäischen Markt sowie den Export, und
in Seymour, Indiana/USA für den amerikanischen
Markt erfolgt.
Die Gruppe ist auf den wesentlichen Pharmamärkten
Europas, USA und Asiens (ohne Japan) mit eigenen
Vertriebsgesellschaften vertreten. Darüber hinaus
runden Lizenzvereinbarungen mit etablierten Vertriebspartnern die internationale Präsenz in 50
weiteren Ländern ab. Derzeit vertreibt SCHWARZ
PHARMA vor allem Arzneimittel in den Indikationen
Herz-Kreislauf, Zentrales Nervensystem und MagenDarm. Die etablierten Medikamente gehören meist
zur Standardtherapie in diesen Indikationen. Da ein
großer Teil dieser Produkte seit langer Zeit erfolgreich verkauft werden, besteht ein Patentschutz
meist nicht mehr.
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Weltwirtschaft
Die Weltkonjunktur setzte im Jahr 2006 ihre dynamische Entwicklung ungeachtet höherer Ölpreise
und Zinsen fort. Der Zuwachs der Weltproduktion
erreichte 3,9 % und fiel damit leicht höher aus als
im Vorjahr.
132
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Getragen wurde die Weltkonjunktur – trotz Zinserhöhungen diverser Zentralbanken – von immer noch
günstigen monetären Rahmenbedingungen in den
wichtigsten Wirtschaftsräumen. Dabei blieben die
kurz- als auch langfristigen Realzinsen im historischen
Vergleich weiterhin auf niedrigem Niveau, obwohl
die Geldpolitik in den Vereinigten Staaten mit dem
Überschreiten des Zinsniveaus von 5 % ihre expansive Ausrichtung verloren haben dürfte. Im EuroRaum dagegen signalisierten die Zinserhöhungen
nach dem expansiven Kurs der vergangenen Jahre
den Weg zur neutralen Geldpolitik. Lediglich in Japan
kann trotz einer moderaten Leitzinsanhebung auf
0,25 % weiterhin von einer expansiven Geldpolitik
gesprochen werden.
Von diesen günstigen Finanzierungsbedingungen konnten die Immobilienmärkte in vielen Ländern profitieren.
Sowohl die zusätzlichen Wohnungsbauinvestitionen
als auch der aus den Wertsteigerungen der Immobilien resultierende Vermögenseffekt trugen wesentlich
zur Konjunkturbelebung bei.
Eine positive Entwicklung konnte auch auf den
Arbeitsmärkten der großen Wirtschaftsräume beobachtet werden. Die Beschäftigung weitete sich kräftig
aus und die Arbeitslosenquoten verringerten sich gegenüber dem Vorjahr in den Vereinigten Staaten, im
Euro-Raum und in Japan. Trotzdem in Europa und
Japan die Löhne nicht signifikant gestiegen sind,
konnte die insgesamt höhere Beschäftigung stützend
auf den Konsum und die Konjunktur wirken.
Dämpfende Effekte für die Weltwirtschaft gingen erneut vom Ölpreis aus, der im Jahresverlauf mehrfach
neue Höchstnotierungen verzeichnete. Diese Entwicklung war hauptsächlich auf die weiterhin starke
Nachfrage aus Asien und den Vereinigten Staaten zurückzuführen.
Zudem war infolge des erneuten Preisschubs bei den
Energieträgern weltweit ein Anstieg der Inflationsraten festzustellen. Die steigenden Rohölpreise sind
unter anderem dafür verantwortlich, dass sich die
globalen Ungleichgewichte in den Leistungsbilanzen
weiter verstärkten. Insbesondere das nochmals gestiegene US-Leistungsbilanzdefizit stellt weiterhin ein
Risiko für die weltwirtschaftliche Entwicklung dar, da
eine abrupte Anpassung zu Turbulenzen auf den
Devisenmärkten führen und einen konjunkturellen
Einbruch nach sich ziehen könnte.
Deutschland
Der Wirtschaftsraum Deutschland erlebte in 2006
einen konjunkturellen Aufschwung. Der Anstieg des
Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 2,4 % lag in diesem Jahr so hoch wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr.
Der Aufschwung hatte allerdings seine Ursachen
nicht nur in der Ausweitung der Exporte wie in Vorjahren, sondern auch die inländische Nachfrage stieg
stark an. Insbesondere Bauinvestitionen leisteten seit
1999 erstmals wieder einen positiven Beitrag zum
Anstieg des Bruttoinlandsproduktes. Der Aufschwung
erreichte in diesem Jahr auch den Arbeitsmarkt.
Der deutliche Zuwachs der Beschäftigung übertrug
sich jedoch nicht ganz auf das private Konsumverhalten,
welches nur sehr moderat zunahm.
Der konjunkturelle Aufschwung war allerdings auch
von einer Reihe von Sondereffekten geprägt. So stand
das Jahr 2006 schon im Schatten der geplanten Umsatzsteuererhöhung in 2007. Vorzieheffekte bei dem
Kauf von langlebigen Gebrauchsgütern und vorgezogene Aktivitäten im Wohnungsbau wirkten sich positiv
auf die wirtschaftliche Lage in Deutschland aus.
Branchenentwicklung
Der Pharmamarkt gehört auch weiterhin zu den
Wachstumsmärkten der Welt. Innovative Produkte
und die demographische Bevölkerungsentwicklung
werden ihren Beitrag dazu auch in Zukunft leisten.
Allerdings wird die Wachstumsdynamik u.a. durch
steigende Belastungen der Gesundheitssysteme, staatlich vorgeschriebene Kostensenkungsmaßnahmen und
die Mehrverordnung von Generika gedämpft. Dies
wird in 2006 noch dadurch verstärkt, dass in den vergangenen Jahren noch nie so viele Patente mit so
hoher Umsatzstärke wie in diesem Jahr ausgelaufen
sind. Der Konkurrenzkampf der Marktteilnehmer steigt.
Gleichsam erhöht sich der Druck auf die Wettbewerbsfähigkeit der Pharma-Standorte.
Die Konzerne haben in 2006 auf den Druck mit diversen Zusammenschlüssen reagiert, wofür der Verkauf von Altana Pharma, der Kauf von Serono durch
Merck, der Kauf von Schering durch Bayer und
letztendlich auch die Übernahme von SCHWARZ
KONZERNLAGEBERICHT
133
PHARMA durch das belgische Pharmaunternehmen
UCB spricht. Besonders mittelgroße Arzneimittelhersteller wollen mit Zukäufen zu den übermächtigen US-Konzernen aufschließen.
Die Investitionen im Biotechsektor haben bei großen
Pharmakonzernen in diesem Jahr erheblich zugenommen. In der Vergangenheit standen noch Partnerschaften und Lizenzverträge mit kleinen Biotechunternehmen im Vordergrund. Nun ist die Bereitschaft
vorhanden diese Firmen auch komplett zu übernehmen, um so den Bedarf an neuen Produkten und
Technologien zu erfüllen.
Gesundheitspolitische Rahmenbedingungen
Wie bereits im Vorjahr setzte sich die weltweite
Tendenz zunehmender Eingriffe der nationalen Gesetzgeber in die staatlichen Gesundheitssysteme auch
in diesem Jahr fort. Zudem wirkt sich der generische
Wettbewerb belastend auf den Markt aus. Dies hat
abermals zu negativen Auswirkungen auf die Margen
wichtiger Umsatzträger insbesondere in Europa geführt. Besonders betroffen waren in diesem Jahr die
Länder Spanien, Italien und Großbritannien. Auch in
Deutschland hat die unverändert angespannte finanzielle Situation der gesetzlichen Krankenkassen die
Bundesregierung dazu veranlasst, weitere Maßnahmen gegen den Anstieg der Gesamtausgaben für
Arzneimittel einzuleiten.
134
GESCHÄFTSBERICHT 2006
III. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist die
Entwicklung der Ertragslage der SCHWARZ PHARMA
Gruppe der vergangenen zwei Jahre dargestellt.
Umsatzerlöse
Im Geschäftsjahr 2006 erzielte die SCHWARZ
PHARMA Gruppe einen Umsatz von 1.000,4 Mio. €,
das sind +1,0 % gegenüber dem Jahr 2005. Im Vorjahr
war ein Umsatzzuwachs um +4,6% auf 990,6 Mio. €
zu verzeichnen.
Wechselkursveränderungen wirkten sich in 2006 mit
–3,7 Mio. € umsatzmindernd und in 2005 mit +3,7
Mio. € umsatzerhöhend aus. Wechselkursbereinigt
ist der Konzernumsatz im Berichtsjahr um +1,4 % auf
1.004,1 Mio. € angestiegen (anstatt einer effektiven
Steigerung von 1,0 %).
Im internationalen Geschäft stieg der Umsatz um
+1,7% auf 771,0 Mio. € (2005:758,3 Mio. €). Der internationale Anteil am Gruppenumsatz machte 2006
77,1 % aus (2005: 76,6 %). Hiervon entfielen 58,4 %
auf die USA (2005: 57,1 %), 36,7% auf Europa (2005:
38,3 %) und 4,9 % auf Asien (2005: 4,6 %).
USA
Der Umsatz in den USA stieg im Berichtsjahr um 3,9%
auf 450,3 Mio. € (2005: 433,2 Mio. €), währungsbereinigt hat er sich um 5,1 % auf 455,1 Mio. € erhöht.
Das Omeprazol-Generikum liegt mit einem Umsatz
von 191,4 Mio. € (240,3 Mio. USD) leicht über dem
Vorjahresniveau (184,2 Mio. €).
Der erwartete Rückgang des Umsatzes mit dem
Magen-Darm-Produkt Glycolax (Polyethylen Glykol)
um 7,5 Mio. € auf 44,6 Mio. € aufgrund des Markteintritts mehrerer Konkurrenten konnte durch die
sehr gute Entwicklung anderer „Specialty Pharma“
Produkte teilweise kompensiert werden. Insbesondere hat sich der Umsatz von Niravam und Parcopa
auf 13,5 Mio. € bzw. 6,1 Mio. € mehr als verdoppelt.
Glycolax, Niravam und Parcopa wurden 2004 bzw.
2005 als „Specialty Pharma“ Produkte auf dem USMarkt eingeführt, die durch ihre besondere, innovative Formulierung und Darreichung, z.B. in Form einer
Schmelztablette, dem Patienten einen Zusatznutzen
bieten. Darüber hinaus trägt die Colyte ProduktFamilie mit einem Umsatzanstieg von 25,4 % auf 18,4
Mio. € positiv zur Geschäftsentwicklung bei.
Nachdem Teva den Vertrieb seines Moexipril-Generikums im Herbst 2004 eingestellt hatte, führte der
damit verbundene Lageraufbau bei den Großhändlern zu positiven Effekten im Vorjahr. Der Umsatz von
Univasc (Moexipril) sank im Berichtsjahr auf 26,3
Mio. € nach 27,9 Mio. € in 2005.
Weitere Hauptumsatzträger waren Herz-KreislaufProdukte wie der Kalzium-Antagonist Verelan PM
(Verapamil HCL) mit 43,6 Mio. € (+3,8%), das Kombinationspräparat Uniretic (Moexipril/HCTZ) mit 22,5
Mio. € (+10,0 %), sowie Procto, ein Präparat gegen
Dermatosen mit 16,6 Mio. € (+37,7 %).
Deutschland
Die deutschen Vertriebsgesellschaften erwirtschafteten im Berichtsjahr 2006 einen Umsatz von 216,1
Mio. € nach 221,1 Mio. € im Vorjahr.
Staatlich verordnete Preissenkungen von insgesamt 28,5%
auf das Magen-Darm-Präparat Rifun (Pantoprazol),
welches imVorjahr das umsatzstärkste Produkt im Portfolio der deutschen Vertriebsgesellschaft war, führten
zu Umsatzrückgängen von 12,2 Mio. € auf 39,9 Mio. €.
Die Konzentration innerhalb des Produktsortimentes in Deutschland auf innovative, patentgeschützte
Arzneimittel erweist sich trotzdem als Weg in die
richtige Richtung. So wuchsen in einem schwierigen
Marktumfeld weiterhin die aktiv beworbenen und
patentgeschützten Medikamente, was die Marketingstärke des Unternehmens unter Beweis stellt.
Umsatzstärkstes Produkt in Deutschland ist das AntiAsthmatikum Atmadisc (Salmeterolxinafoat) mit einem Umsatzvolumen von 47,1 Mio. € (+6,2 %).
Auf Platz drei der Top-Produkte folgt das Bluthochdruckmedikament Provas (Valsartan) mit 37,3 Mio. €
(+5,9 %). Weitere führende Produkte der deutschen
Vertriebsgesellschaft sind Prostavasin (Alprostadil)
zur Behandlung peripherer arterieller Verschlusskrankheit sowie das Eisenpräparat Ferro Sanol mit
24,2 Mio. € (–2,8 %) bzw. 15,0 Mio. € (+7,6 %).
KONZERNLAGEBERICHT
135
Die Markteinführung des Parkinson Pflasters Neupro
(Rotigotin Transdermales System) hat die Erwartungen deutlich übertroffen und hat bereits einen
Umsatzbeitrag von 7,2 Mio. € geleistet.
Frankreich
In Frankreich erhöhte sich der Umsatz um 2,4 % auf
59,0 Mio. €.Vor allem die weiterhin positive Entwicklung des Magen-Darm-Präparats Vogalene (Metopimazin) mit +17,9 % auf 12,3 Mio. €, sowie von Edex
(Alprostadil) zur Behandlung der erektilen Dysfunktion mit +10,1 % auf 11,8 Mio. € haben zum Umsatzanstieg beigetragen. Hauptumsatzträger ist nach wie
vor das Migräne Präparat Seglor (Dehydroergotamin), das mit 12,4 Mio. € leicht unter dem Umsatzniveau des Vorjahres liegt (–2,2 %). Zu den weiteren
Top-Produkten zählt das Bluthochdruckmedikament
Kerlone (Betaxolol) mit 9,1 Mio. € (–2,3 %).
Italien
Der Umsatz in Italien lag mit 47,9 Mio. € (–9,5 %)
deutlich unter Vorjahresniveau. Hauptursache ist die
Veräußerung von Folina im Vorjahr, da diese Umsatzbeiträge im Berichtsjahr nicht anfallen. Das weitere
Portfolio von SCHWARZ PHARMA Italien zeigt eine
uneinheitliche Geschäftsentwicklung. Der Umsatzanstieg des Herz-Kreislauf-Präparats Clivarina (Reviparin Natrium) von 6,4 % auf 12,7 Mio. € wird durch
Umsatzrückgänge bei Deponit (Glyceroltrinitrat),
einem Wirkstoff-Pflaster zur Behandlung der Angina
Pectoris, und bei Lorans, einem Medikament zur
Behandlung von Angstzuständen, überkompensiert.
136
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Deponit und Lorans verzeichneten Umsätze von
12,6 Mio. € (–9,1 %) bzw. 4,5 Mio. € (–10,7 %).
Spanien
In Spanien erzielte SCHWARZ PHARMA einen Umsatz von 27,4 Mio. € nach 31,6 Mio. € in 2005, was
einem Rückgang von 13,3 % entspricht. Der spanische Markt ist weiterhin geprägt von staatlich
verordneten Preissenkungen sowie intensivem
generischen Wettbewerb. Umsatzstärkstes Produkt
ist wie in 2005 das Anti-Hypertonikum Miten/
Miten Plus (Valsartan) mit 8,3 Mio. € (–0,1%), gefolgt
von dem Wirkstoff-Pflaster Cordiplast (Glyceroltrinitrat) mit 4,6 Mio. € (–8,2 %). Auf Rang drei platzierte sich Ferro, ein Präparat gegen Eisenmangel, mit
3,4 Mio. € (+33,6 %).
Großbritannien
Der Umsatz in Großbritannien sank um 13,8 % auf
24,5 Mio. € bzw. um 14,1 % auf 16,7 Mio. GBP. Der
Rückgang ist im Wesentlichen bedingt durch generische
Konkurrenz zu den Hauptumsatzträgern und Probleme
eines Lieferanten bei der Herstellung eines kleineren
Produktes. Umsatzstärkstes Produkt ist weiterhin das
Schmerzpräparat Tylex (Paracetamol, Codein) mit 8,0
Mio. € (–15,9 %) vor Dioctyl (Docusate Sodium), einem Magen-Darm-Medikament mit 5,8 Mio. € (–4,7%).
Das drittstärkste Produkt in Großbritannien, Elantan
(Isosorbidmononitrat) zur Behandlung der Angina Pectoris, verzeichnete einen Umsatzrückgang auf 4,6 Mio. €
(–14,0 %). Die Markteinführung von Neupro (Rotigotin Transdermales System) entsprach den Erwartungen.
Polen
In Polen stieg der Umsatz um 10,1 % auf 27,9 Mio. €.
Positive Wechselkurseffekte tragen zu dieser positiven Entwicklung bei. Die Mehrzahl der Produkte der
polnischen Vertriebsgesellschaft ist weiterhin generischem Wettbewerb ausgesetzt, so dass die Umsätze
der Hauptumsatzträger rückläufig sind. Das umsatzstärkste Produkt ist mit 8,0 Mio. € (–8,0 %) das etablierte Herz-Kreislauf-Produkt Effox (Isorbidmononitrat) gefolgt von Cardin (Simvastatin), einem Präparat zur Behandlung koronarer Herzkrankheiten mit
5,9 Mio. € (–1,7 %). Diese Umsatzrückgänge werden
durch das in 2005 neu eingeführte Blutdruck-Medikament Ipres (1,8 Mio. €) mehr als vollständig ausgeglichen.
Übriges Europa und Lizenzgeschäft
Zum Beginn des Geschäftsjahres 2006 wurde eine
neue Organisationsstruktur „Übriges Europa“ implementiert, die die Vertriebseinheiten in Österreich,
der Schweiz und in den skandinavischen und in den
BeNeLux Ländern umfasst. Darüber hinaus ist der
Bereich „Osteuropa“, der die osteuropäischen Länder
umfasst, in denen SCHWARZ PHARMA mit eigenen
Repräsentanzen – nicht jedoch mit eigenen rechtlich
selbstständigen Tochtergesellschaften – vertreten ist
(Tschechische Republik, Slowakei, Bulgarien) ebenfalls dieser organisatorischen Einheit zugeordnet.
Die Umsätze im Bereich „Übriges Europa“ liegen mit
17,3 Mio. € (+23,8 %) deutlich über dem Vorjahr.
Das Lizenzgeschäft mit anderen Ländern der Welt
(„Rest of the world“) ging um 8,8 % auf 42,2 Mio. €
zurück. In einigen Ländern wurden bestehende Lizenzvereinbarungen mit Vertriebspartnern beendet und
der Vertrieb nun von SCHWARZ PHARMA eigenen
Tochtergesellschaften übernommen (z.B. Skandinavien).
Umsatzstärkste Produkte waren Elantan (Isorbidmononitrat) mit 13,7 Mio. € (+9,3 %), Ferro (Eisen)
mit 11,2 Mio. € (+34,4 %) und Deponit (Glyceroltrinitrat) mit 11,1 Mio. € (–13,5 %).
Gemeinschaft unabhängiger Staaten
Durch Repräsentanzen in Moskau, Kiew und Almaty
werden die Märkte in Russland, Weißrussland, Armenien, Georgien, Aserbaidschan, Ukraine, Moldawien,
Kasachstan und Usbekistan abgedeckt.
In dieser Region konnte mit 33,7 Mio. € (+9,8 %)
weiterhin eine positive Umsatzentwicklung verzeichnet werden.
Eine im Vorjahr etablierte Gesundheitsreform in
Russland führte zu deutlichen Umsatzsteigerungen in
2005, da Großhändler und Apotheken von der Regierung angehalten waren, ihre Bestände bestimmter
Produktgruppen, zu denen auch SCHWARZ PHARMA
Produkte zählten, zu erhöhen. Dieser Trend konnte
auch im Berichtsjahr 2006 fortgeführt werden.
Isoket (Isorbiddinitrat) zur Behandlung der koronaren Herzkrankheit war mit 18,9 Mio. € das mit
Abstand stärkste Produkt dieses Bereiches.
KONZERNLAGEBERICHT
137
Produktionsgeschäft
Das Volumen des europäischen Lohnherstellungsgeschäftes mit Dritten stieg um 14,2 % auf 16,5 Mio. €.
Asien
Die positive Entwicklung der vergangenen Geschäftsjahre im asiatischen Raum konnte auch in
2006 fortgesetzt werden. SCHWARZ PHARMA
erzielte im Berichtsjahr ein Umsatzplus von 7,3 %
auf 37,5 Mio. €. Zum Umsatz trugen im Wesent-
Europa
(davon Deutschland)
USA
Asien
GESAMT
138
GESCHÄFTSBERICHT 2006
lichen Isoket (Isorbiddinitrat) mit 11,1 Mio. € (+20,7
%) und Elantan (Isorbidmononitrat) mit 6,3 Mio. €
(+5,5 %) bei. SCHWARZ PHARMA ist in Asien in
folgenden Ländern präsent: China mit Hongkong
und Macao, Philippinen, Korea, Taiwan, Indonesien,
Thailand, Singapur und Malaysia.
Somit verteilt sich der Umsatz 2006 auf folgende
Regionen:
Umsatz
512,6 Mio. €
229,3 Mio. €
450,3 Mio. €
37,5 Mio. €
1.000,4 Mio. €
Δ gegenüber
Vorjahr
– 1,9 %
– 1,3 %
+ 3,9 %
+ 7,3 %
+ 1,0 %
Anteil am
Gesamtumsatz
51,2 %
22,9 %
45,0 %
3,8 %
100,0 %
Im Jahr 2006 erzielten die 25 umsatzstärksten Produkte 84 % (2005: 83 %) des Gesamtumsatzes der
SCHWARZ PHARMA Gruppe. Umsatzstärkstes
Produkt ist weiterhin das seit Dezember 2002 auf
dem US-Markt vertriebene Generikum Omeprazol
(Magen-Darm-Präparat) mit einem Umsatz von
191,4 Mio. € (2005: 184,2 Mio. €).
Aufgrund der positiven Umsatzentwicklung in Osteuropa etabliert sich Isoket (Isorbiddinitrat) mit 50,1
Mio. € als zweitstärkstes Produkt. Es folgen das AntiAsthmatikum Atmadisc (Salmeterolxinafoat) mit
einer Steigerungsrate von 6,2 % und einem Umsatzvolumen von 47,1 Mio. €, sowie das Herz-KreislaufPräparat Elantan (Isorbidmononitrat) mit einem
Jahresumsatz von 43,8 Mio. € (+1,2 %). Das Bluthochdruckmedikament Provas/Miten (Valsartan)
(45,7 Mio. €, +4,7 %) verzeichnet seit Markteinführung einen stetigen Umsatzanstieg.
–23,4 %) müssen deutliche Umsatzrückgänge aufgrund generischer Konkurrenz bzw. staatlich verordneter Preissenkungen verzeichnen. SCHWARZ
PHARMA erzielte mit dem ebenfalls zur NitratGruppe gehörenden Herz-Kreislauf-Medikament
Deponit (Glyceroltrinitrat-Pflaster) ein Umsatzvolumen von 33,8 Mio. € (–7,5 %). Das etablierte
Medikament gegen Eisenmangel, Ferro Sanol, konnte
sich im Wettbewerb weiterhin gut behaupten und
29,8 Mio. € (+19,8 %) zum Umsatz der SCHWARZ
PHARMA Gruppe beitragen.
Weitere führende Umsatzträger in 2006 sind nach
wie vor der auf dem US-Markt vertriebene Kalziumantagonist Verelan PM (43,6 Mio. €, +3,8 %), sowie
Prostavasin (Alprostadil), ein Medikament zur
Behandlung peripherer arterieller Verschlusskrankheit (43,5 Mio. €;+5,6 %). Die Magen-Darm Präparate
Glycolax (44,6 Mio. €, –14,5 %) und Rifun (39,9 Mio. €,
KONZERNLAGEBERICHT
139
Produktion
Die Ausbringung für 5 Isosorbide Mononitrat hat im
Werk Shannon mit 55 Tonnen den höchsten Ausstoß
seit Inbetriebnahme im Jahr 2000 erreicht. Die Produktion für Moexipril und einige andere Wirkstoffe
wurde im Sommer 2006 eingestellt, um die bestehende Produktionsanlage für die Pipeline-Produkte
auszubauen. Die Produktionsmenge im Werk Zwickau stieg im Vergleich zum Vorjahr, bedingt durch
den Abschluss des Pharmatransfers sowie Mehrbedarfe an Nitraten und der Ferro-Produktgruppe, um
ca. 45 % an. Die Mengen in Monheim liegen etwa auf
Vorjahresniveau.
Der Transfer der pharmazeutischen Produktion von
Shannon nach Zwickau ist nun auch regulatorisch fast
vollständig abgeschlossen.
In allen Werken wird weiterhin an der stetigen Verbesserung der Prozesse gearbeitet. Mit nur relativ
geringen Personalerhöhungen konnte ein überproportionaler Anstieg des Ausstoßes erreicht werden.
Im Jahr 2006 wurde Neupro in mehreren europäischen Märkten eingeführt. Die Supply Chain zur
Produkteinführung wurde aus Shannon gesteuert.
Auf einer eigens für diesen Zweck angeschafften
Verpackungsanlage werden die Pflaster in Monheim
verpackt.
140
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Produktionsausblick 2007
Für das Jahr 2007 geht SCHWARZ PHARMA an
allen Produktionsstandorten in Europa von gleich
bleibenden bzw. leicht steigenden Mengen aus. Die
Einführung von Neupro in weiteren europäischen
Ländern und den USA wird ein wichtiger Aufgabenbestandteil, insbesondere in Shannon und Monheim,
sein. Die Vorbereitungen für die Einführung weiterer
Pipeline Produkte laufen auf Hochtouren. Die Schaffung notwendiger Kapazitäten ist bereits initiiert und
wird noch bis Mitte des Jahres 2007 dauern.
Anlagen, Ausrüstungen und Prozesse
Im Sommer 2006 wurde die „Mehrzweckanlage“ in
Shannon stillgelegt. Im Rahmen eines Site Developement
Projektes wird das Gebäude zu einer Monoproduktanlage für Fesoterodine umgebaut. Das Gesamtprojekt beinhaltet weiterhin noch Investitionen in
neue Lagerstätten, Infrastrukturmaßnahmen und Umweltschutz.
Auch in Zwickau sind Maßnahmen zur Kapazitätserweiterung für Ferro und Fesoterodine sowie für
das Qualitätskontrolllabor eingeleitet worden. Diese
Maßnahmen sollen großteils bis Ende des 1. Quartals
2007 abgeschlossen sein.
Insbesondere an den Standorten Shannon und Zwickau fanden und finden Vorbereitungen für „PreApproval Inspektionen“ der US-amerikanischen
Aufsichtsbehörde FDA im Zusammenhang mit der
Zulassung der Pipeline Produkte statt.
Bruttoergebnis
Das Bruttoergebnis betrug im Berichtszeitraum 67,4 %
des Umsatzes (2005: 67,9 %). Absolut gesehen verbesserte sich das Bruttoergebnis 2006 im Vergleich
zum Vorjahr um 2,0 Mio. € oder 0,3% auf 674,6 Mio. €.
Die Materialeinsatzquote liegt damit ungefähr auf
dem Vorjahresniveau.
Vertriebskosten
Die Vertriebskosten umfassen sämtliche Kosten für
Verkaufsförderung, Außendienst und sonstiges Marketing. Die Vertriebskosten sind – in Prozent vom Umsatz – im Geschäftsjahr 2006 angestiegen: Nach
30,1 % im Vorjahr stiegen diese im Berichtsjahr auf
32,9 %. Im absoluten Vergleich stiegen die Vertriebskosten um 30,9 Mio. € auf 329,0 Mio. €.Vor allem in
den USA erhöhten sich die Personalkosten, da neue
Außendienstmitarbeiter aufgrund der Erweiterung
der Neurologie/ZNS-Außendienstlinien im Laufe des
Vorjahres eingestellt wurden und diese Gehälter im
Berichtsjahr für volle zwölf Monate anfielen. Deutlich
höhere Aufwendungen für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme in allen Tochtergesellschaften trugen
ebenso zum Anstieg der Personalkosten bei. Durch
den Erwerb von mehr als 50 % der SCHWARZ
PHARMA Aktien durch UCB wurden alle Mitarbeiterbeteiligungsprogramme vollständig ausübbar und
die fälligen Kompensationsleistungen wurden entsprechend in voller Höhe aufwandswirksam. Des
Weiteren führte die Sondergratifikation an die Mitarbeiter zu erhöhten Personalkosten. In Zusammenhang mit der Einführung von Neupro (Rotigotin) bzw.
dessen bevorstehender Einführung in diversen Ländern
wurden Vermarktungsaktivitäten in vielen Tochtergesellschaften durchgeführt, die ebenfalls zu einem
Anstieg der Vertriebskosten führten.
Allgemeine Verwaltungskosten
Die allgemeinen Verwaltungskosten lagen in 2006 mit
17,9 % vom Umsatz über dem Vorjahr (2005: 10,9 %).
Absolut gesehen erhöhten sich die Verwaltungskosten gegenüber dem Vorjahr um 70,4 Mio. € auf
178,7 Mio. €. Ursächlich hierfür sind auch hier im
Wesentlichen gestiegene Kosten für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme als Folge der erfolgreichen Übernahme durch den belgischen Biopharma Konzern
UCB sowie die Sondergratifikation an die Mitarbeiter. Im Berichtsjahr wurden zudem in höherem
Umfang Beratungsleistungen in Anspruch genommen.
Darstellung der Grundzüge des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat
Die Vorstandsvergütung setzt sich zusammen aus
einem Fixbezug und einem variablen Bestandteil.
Darüber hinaus partizipieren die Vorstandsmitglieder
an den Mitarbeiter Aktienoptionsplänen (Executive
Stock Option Program – ESOP und Stock Appreciation Rights Program 2005 – SAR 2005) des Unternehmens. Der variable Vergütungsanteil wird als erfolgsabhängiger Bonus für das jeweils vorangegangene Geschäftsjahr gewährt. Er wird bestimmt durch
die Erreichung persönlicher Ziele sowie die Erreichung vorher definierter Kennziffern, wie z.B. das
Konzernergebnis nach Steuern. Des Weiteren ent-
KONZERNLAGEBERICHT
141
hält die Vergütung Pensionszusagen und Sachbezüge.
Die Sachbezüge bestehen im Wesentlichen aus einer
Unfallversicherung und aus den nach steuerlichen
Richtlinien anzusetzenden Werten für die Überlassung von Dienstfahrzeugen.
Die Vorstandsverträge – mit Ausnahme der Verträge
für die zum 1. Januar 2007 erstmals bestellten
neuen Vorstandsmitglieder Martin Schneider und
Peter Möller – enthalten eine Bestimmung, nach der
ein Vorstandsmitglied für den Fall seiner Abberufung
nach einem Kontrollwechsel ohne sein Verschulden
das Recht erhält, sein Anstellungsverhältnis mit einer Frist von einem Monat zum Monatsende zu
kündigen. Dieses Kündigungsrecht steht ihm nur in
der Amtsperiode zu, in die der Kontrollwechsel
fällt. Übt ein Vorstandsmitglied dieses Kündigungsrecht aus, steht ihm für den Zeitraum zwischen Beendigung des Anstellungsverhältnisses und dem
nächstmöglichen ordentlichen Kündigungstermin
ein Anspruch gegen die SCHWARZ PHARMA AG
auf Auszahlung des Vertrages, d. h. Zahlung der
Grundvergütung, einem Mittelwert der erfolgsabhängigen Prämie sowie des geldwerten Vorteils
aller sonstigen anstellungsvertraglichen Vergünstigungen zu.
Im Berichtsjahr wurden mit drei ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Aufhebungsvereinbarungen getroffen und in diesem Zusammenhang mit zwei Vorstandsmitgliedern Aufhebungsentgelte in Höhe von
(einschließlich einer Karenzentschädigung für ein
142
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Wettbewerbsverbot in Höhe von 1.274 T €) insgesamt 3.971 T€ vereinbart.
Herr Patrick Schwarz-Schütte und Herr Dr. Klaus
Veitinger schieden zum 31. Dezember 2006 aus dem
Vorstand aus. Herr Jürgen Baumann wird das Gremium am 30. April 2007 verlassen. Mit Wirkung zum
1. Januar 2007 wurden Herr Martin Schneider und
Herr Peter Möller in den Vorstand der SCHWARZ
PHARMA AG berufen.
Der Vorstand besteht laut § 7 Abs. 1 der Satzung der
SCHWARZ PHARMA AG aus mindestens zwei Mitgliedern. Die Zahl und die Person der Vorstandsmitglieder bestimmt gemäß § 7 Abs. 2 der Satzung der
Aufsichtsrat, der auch stellvertretende Vorstandsmitglieder bestimmen kann. Der Aufsichtsrat bestimmt
nach § 7 Abs. 3 ein Mitglied des Vorstands zum Vorsitzenden und kann einen stellvertretenden Vorsitzenden bestellen. Im Übrigen gelten für die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern die
gesetzlichen Vorschriften, insbesondere §§ 84, 85 AktG.
Für Satzungsänderungen gelten die gesetzlichen Vorschriften, insbesondere §§ 179, 181 AktG. Der Versammlungsleiter in der Hauptversammlung bestimmt
laut § 22 Abs. 2 der Satzung der SCHWARZ
PHARMA AG die Form und die weiteren Einzelheiten der Abstimmung über einen satzungsändernden Beschluss. Das Abstimmungsergebnis wird durch
Feststellung der Ja- und Nein-Stimmen ermittelt.
Die Art der Feststellung, die z. B. durch Abzug der
Ja- und Nein-Stimmen und der Stimmenthaltungen
von den den Stimmberechtigten insgesamt zustehenden Stimmen getroffen werden kann, wird ebenfalls
von dem Versammlungsleiter angeordnet.
Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung des
Unternehmens geregelt und besteht aus einer Festvergütung und einem variablen Bestandteil, welcher
vom Ergebnis je Aktie abhängig ist.
Die Aufsichtsratsmitglieder (mit Ausnahme einiger
Arbeitnehmervertreter) nehmen an den Mitarbeiter
Aktienoptionsplänen und den „Stock Appreciation
Rights“-Programmen nicht teil.
Forschungs- und Entwicklungskosten
Die Forschungs- und Entwicklungskosten gingen in
2006 deutlich um 16,9 % oder 43,9 Mio. € auf 215,1
Mio. € zurück. Damit erreichten sie einen Anteil von
21,5 % am Umsatz (2005: 26,1 %). Ursächlich hierfür
war in erster Linie der im Juli 2005 erfolgte Erwerb
sämtlicher zukünftiger Lizenzzahlungen im Zusammenhang mit dem Wirkstoff Rotigotin von Aderis
Pharmaceuticals Inc., USA durch SCHWARZ PHARMA
Ltd., Irland. Diese strategische Akquisition in Höhe
von 63,3 Mio. € war in der Vorperiode in den Forschungs- und Entwicklungskosten enthalten.
Ferner ist das zügige Fortschreiten der Pipelineprojekte
für anhaltend hohe Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen verantwortlich. Die Personalkosten
steigen auch im Forschungs- und Entwicklungs-
bereich im Wesentlichen aufgrund höherer Kosten
für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme als Folge der
erfolgreichen Übernahme durch den belgischen Biopharma Konzern UCB sowie der Sondergratifikation
an die Mitarbeiter. Nähere Informationen zu den
einzelnen Forschungsprojekten sind in den nächsten
Abschnitten zu finden.
Die weltweiten Forschungsaktivitäten von SCHWARZ
PHARMA sind in der SCHWARZ BIOSCIENCES
zusammengefasst. Im Zuge des Verkaufs der exklusiven Lizenzrechte des Urologie-Projekts Fesoterodin
an Pfizer im Mai 2006 fokussiert SCHWARZ
PHARMA seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten nunmehr auf das Zentrale Nervensystem.
Momentan befinden sich neun Entwicklungsprojekte
in unterschiedlichen klinischen Testphasen. Die klinische
Entwicklung bereits verlassen haben das Wirkstoffpflaster Neupro zur Behandlung der Parkinson’schen
Erkrankung, das sich seit März 2006 in den ersten
europäischen Ländern auf dem Markt befindet sowie
der Wirkstoff Fesoterodin zur Behandlung der Blasenhyperaktivität, für den die Zulassungsunterlagen im
ersten Quartal 2006 eingereicht wurden. In der letzten Phase der klinischen Entwicklung, der Phase III,
befinden sich der Wirkstoff Lacosamid, den SCHWARZ
PHARMA sowohl zur Behandlung des neuropathischen Schmerzes als auch der Epilepsie entwickelt,
und Rotigotin zur Behandlung des Restless-Legs-Syndroms. Rotigotin als Nasal-Spray zur akuten Behandlung von Symptomen der Parkinson’schen Erkrankung durchläuft derzeit die zweite Phase der klini-
KONZERNLAGEBERICHT
143
schen Entwicklung. Darüber hinaus testet SCHWARZ
PHARMA die Wirkstoffe Rotigotin und Lacosamid in
weiteren Behandlungsgebieten. Es handelt sich um
Indikationen des Zentralen Nerven Systems, wie
Fibromyalgie (Weichteilrheumatismus), Osteoarthritis
(Gelenkarthrose) und Migräneprophylaxe. Alle Projekte kamen 2006 planmäßig voran.
Neupro® (Rotigotin Transdermales System) –
Parkinson’sche Erkrankung
Mitte Februar 2006 hat die Europäische Zulassungsbehörde EMEA (European Medicines Evaluation
Agency) die Zulassung des Wirkstoffpflasters Neupro®
(Rotigotin Transdermales Pflaster) als Monotherapie
zur symptomatischen Behandlung des Morbus Parkinson in Europa erteilt. Es handelt sich um das erste
Projekt aus der innovativen Entwicklungspipeline, für
das SCHWARZ PHARMA die Marktzulassung erhalten hat. Sie ermöglicht die Markteinführung von
Neupro® in allen 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, die im März mit Deutschland und
Großbritannien begann, seitdem in weiteren Ländern
fortgeführt wird. Ende Februar 2006 bescheinigte die
US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA, dass
Neupro® als Monotherapie zur Behandlung des
Morbus Parkinson im frühen Stadium zulassungsfähig („approvable“) ist. Ende August des Jahres 2006
hat SCHWARZ PHARMA die erforderlichen Unterlagen bei der FDA eingereicht.
144
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Neupro® mit dem Wirkstoff Rotigotin ist ein nonergoliner Dopamin-Agonist in der Darreichungsform
eines transdermalen Pflasters. Das Pflaster wird einmal täglich aufgebracht, führt dem Körper den Wirkstoff kontinuierlich über 24 Stunden über die Haut zu
und ermöglicht so eine kontinuierliche Rezeptorstimulation. Internationale klinische Studien an
Patienten im frühen und fortgeschrittenen Stadium
der Parkinson-Krankheit haben die Wirksamkeit und
Verträglichkeit gezeigt. In insgesamt mehr als 20 klinischen Studien wurden über 2.000 ParkinsonPatienten im frühen oder fortgeschrittenen Stadium
der Erkrankung mit Neupro® (Rotigotin transdermales Pflaster) behandelt. Rotigotin weist ein viel
versprechendes Rezeptor-Profil, eine gute Steuerbarkeit und wenig Wechselwirkungspotenzial mit anderen Arzneimitteln auf. Aufgrund der Pflasterformulierung bietet das Medikament zudem eine bequeme
einmal tägliche Gabe und einfache Handhabung.
Die Parkinson’sche Erkrankung (Morbus Parkinson)
ist eine Funktionsstörung des zentralen Nervensystems. Die etwa vier Millionen Patienten weltweit
leiden an einem Mangel an Dopamin, einem Botenstoff im zentralen Nervensystem, der für die Koordinierung der Bewegungen zuständig ist. Als Folge
dieses Mangels können die Betroffenen ihre Bewegungsabläufe nicht mehr zuverlässig kontrollieren.
Mit Dopamin-Agonisten wird versucht, diesen Dopamin-Mangel auszugleichen.
Rotigotin Transdermales System –
Restless-Legs-Syndrom (RLS)
Erste Ergebnisse einer doppelblinden und plazebokontrollierten Studie der Phase III mit dem Wirkstoffpflaster Rotigotin zeigen, dass Rotigotin bei Patienten mit Restless-Legs-Syndrom (RLS) zu einer
klinisch relevanten und statistisch signifikanten Symptomverbesserung führt. Eine deutliche Verbesserung
der Symptome gegenüber Plazebo zeigte sich bei
allen getesteten Dosierungen. Erste Ergebnisse der
zweiten Phase III Studie werden im ersten Quartal
2007 erwartet. Des Weiteren hat SCHWARZ
PHARMA Rotigotin bei RLS auch in einer doppelblinden, plazebo-kontrollierten Schlaflabor-Studie
erfolgreich getestet. Erste Ergebnisse zeigen eine
deutlich statistisch signifikante und klinisch relevante
Verbesserung der Symptome.
„Restless-Legs-Syndrom“ (oder auch „Ekbom Syndrom“) lässt sich mit „Syndrom der unruhigen Beine“
übersetzen. Bis zu zehn Prozent der Bevölkerung
erleben Symptome dieser neurologischen Erkrankung, die durch einen unangenehmen Bewegungsdrang und Kribbelgefühlen in den Beinen gekennzeichnet ist. Die Symptome treten oft in Ruhepausen,
vor allem aber abends und in der Nacht auf und verhindern einen erholsamen Schlaf. RLS ist eine chronische, langsam fortschreitende Krankheit, die etwa
so häufig wie Migräne oder Diabetes vorkommt. Es
wird vermutet, dass die Ursache eine Störung des
Nervenstoffwechsels ist.
Rotigotin Nasalspray – Akute Intervention bei
Parkinson’scher Erkrankung
Mit der Entwicklung eines Nasalsprays will SCHWARZ
PHARMA eine weitere Darreichungsform für Rotigotin zur Verfügung stellen.Werden Wirkstoffe durch
die Nase appliziert und durch die Nasenschleimhaut
in den Körper aufgenommen, gelangen sie in der
Regel schnell und ohne weiteren Abbau durch die
Leber an die entsprechenden Wirkorte. Daher ist die
Verabreichung von Rotigotin als Nasalspray gut geeignet, um akut auftretende Symptome der Parkinson’schen Erkrankung schnell zu lindern.
Studien der Phase IIa konnten im Herbst 2006 abgeschlossen werden. Erste Ergebnisse im Phase IIStudienprogramm zeigen, dass sich Rotigotin in der
Darreichungsform eines Nasalsprays zur akuten
Behandlung von Symptomen der Parkinson’schen
Erkrankung eignen kann. Derzeit wird der weitere
klinische Entwicklungsplan erarbeitet.
Lacosamid – Epilepsie
Im März 2006 präsentierte SCHWARZ PHARMA
erste Ergebnisse einer Phase III Studie mit Lacosamid
als Kombinationstherapie bei erwachsenen EpilepsiePatienten. Ende Oktober 2006 berichtete SCHWARZ
PHARMA über die zweite Phase III Studie. Erste
Ergebnisse dieses doppelblinden und plazebo-kontrollierten Studienprogramms der Phase III zeigen
eine klinisch relevante und statistisch signifikante Verbesserung bei beiden Zielparametern – Reduktion
epileptischer Anfälle und Ansprechrate von 50 %.
Die Einreichung der Zulassungsanträge für Lacosamid
KONZERNLAGEBERICHT
145
in der Indikationen Epilepsie ist für das 2. Quartal
2007 in Europa und für das vierte Quartal 2007 in
den USA geplant.
Epilepsie ist die Bezeichnung für eine ganze Gruppe
erblicher, traumatisch oder organisch bedingter Erkrankungen. Durch eine abnorme Aktivitätssteigerung des zentralen Nervensystems kommt es zu sogenannten epileptischen Anfällen, die sich als Störung
der Sensorik, der Motorik, des subjektiven Befindens
oder des objektiven Verhaltens äußern. An Epilepsie
sind ca. 0,5–1,0 % der Bevölkerung erkrankt. AntiEpileptika dienen der Prophylaxe epileptischer Anfälle und werden meist als Dauertherapie eingesetzt.
Lacosamid – Diabetischer
Neuropathischer Schmerz
SCHWARZ PHARMA entwickelt den Wirkstoff
Lacosamid auch zur Behandlung des durch die diabetische Neuropathie verursachten chronischen
Schmerzes. Im März 2006 berichtete SCHWARZ
PHARMA erste Ergebnisse aus der dritten Phase III
Studie. Mit der angestrebten Tagesdosis von 400 mg
Lacosamid gingen neuropathische Schmerzen klinisch
relevant und mit einem guten Nebenwirkungsprofil
zurück. Die Ergebnisse sind konsistent mit früheren
Studienergebnissen. Erste Ergebnisse einer weiteren
Phase III Studie werden bereits im ersten Quartal 2007
erwartet. Die Einreichung der Zulassungsanträge für
Lacosamid in der Indikation diabetischer neuropatischer Schmerz ist für das 3. Quartal 2007 in Europa
und für das vierte Quartal 2007 in den USA geplant.
146
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Neuropathischer Schmerz beruht auf einer Funktionsstörung des Nervensystems. Anders als beim
„normalen“ Schmerz hat der neuropathische Schmerz
keine Warnfunktion. Unter dem durch die DiabetesErkrankung verursachten chronischen Schmerz leiden etwa 11 Millionen Diabetiker.
Lacosamid – Dualer Wirkmechanismus
identifiziert
Lacosamid repräsentiert ein Antikonvulsivum der
neuesten Generation. Im November 2006 gab
SCHWARZ PHARMA bekannt, dass ein neuer dualer Wirkmechanismus für den Wirkstoff Lacosamid
identifiziert werden konnte. Die in präklinischen
Studien ermittelten Ergebnisse weisen daraufhin, dass
Lacosamid eine höhere Wirksamkeit bei geringeren
Nebenwirkungen bieten, in den Verlauf der Krankheit
eingreifen und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder gar stoppen könnte. Der neuartige
Wirkmechanismus ist sowohl für Epilepsie als auch
für den neuropathischen Schmerz relevant und wird
auch Teil der Zulassungsunterlagen sein.
Rotigotin und Lacosamid – neue Indikationen
SCHWARZ PHARMA testet die Wirkstoffe Rotigotin und Lacosamid in weiteren Behandlungsgebieten.
Es handelt sich um Indikationen des Zentralen Nerven
Systems, wie Fibromyalgie (Weichteilrheumatismus),
Osteoarthritis (Gelenkarthrose) und Migräneprophylaxe. Im Oktober startete die erste der geplanten Phase IIa Studien mit dem Wirkstoff Lacosamid in der Indikation Fibromyalgie. Erste Ergebnisse
dieser doppelblinden und plazebo-kontrollierten
Studie werden im ersten Quartal 2008 erwartet.
Fesoterodin – Blasenhyperaktivität/
Harninkontinenz
Nach erfolgreichem Abschluss des Studienprogramms
hat SCHWARZ PHARMA im März 2006 die Zulassungsanträge für Fesoterodin zur Behandlung der
Blasenhyperaktivität in Europa und USA gestellt. Im
April verkündete SCHWARZ PHARMA den Abschluss
einer Vereinbarung mit Pfizer. Im Rahmen des Vertrags gewährt SCHWARZ PHARMA Pfizer weltweite
exklusive Lizenzrechte an Fesoterodin. Im Gegenzug
erhielt SCHWARZ PHARMA im Juni 2006 eine Zahlung in Höhe von 100 Mio. US$ (79,5 Mio. €) und erhält weitere Meilensteinzahlungen von bis zu 110
Mio. US$, unter anderem bei Zulassung des Wirkstoffs in USA und Europa.Von diesen Meilensteinzahlungen wurden bereits 10,3 Mio. € in 2006 berücksichtigt. Die laufenden Entwicklungskosten bis zur
Zulassung werden von Pfizer erstattet. Sobald Fesoterodin in den Markt eingeführt ist, erhält SCHWARZ
PHARMA Lizenzzahlungen auf den Umsatz von Fesoterodin und Pfizer’s Anti-Muscarinikum Detrol® (Tolterodin). Mit der Vereinbarung wurden auch alle
Rechtsstreitigkeiten bezüglich Fesoterodin beigelegt.
Das Antimuskarinikum Fesoterodin ist ein neuer
Wirkstoff, der von SCHWARZ PHARMA entwickelt
wurde. Die Symptome der Blasenhyperaktivität sind
vor allem ständige Blasenentleerungen sowie Harndrang, der mit Inkontinenzepisoden (Einnässen) ver-
bunden sein kann. Ungefähr 10 % der Bevölkerung im
Alter von über 40 Jahren sind von dieser Erkrankung
betroffen, überwiegend Frauen. Zur Behandlung dieser
Symptome werden in der Regel Antimuskarinika eingesetzt, zu denen auch der von SCHWARZ PHARMA
entwickelte neue Wirkstoff Fesoterodin gehört.
Abschreibungen auf immaterielle
Vermögenswerte
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte verringerten sich im Berichtsjahr 2006 leicht
um 0,2 Mio. € gegenüber dem Vorjahr. Der Rückgang
der Abschreibungen ist auf das Auslaufen der Abschreibungsperiode von diversen kleineren immateriellen Vermögenswerten zurückzuführen. Gleichzeitig
stiegen die Abschreibungen auf Software-Lizenzen
und neu erworbene Rechte nur geringfügig an.
Sonderabschreibung gemäß IAS 36
Bei der Durchführung der jährlichen Werthaltigkeitsüberprüfung von Produkten, die keiner regelmäßigen
Abschreibung unterliegen, wurde ein Wertberichtigungsbedarf bei zwei Produktrechten einer US-amerikanischen Tochtergesellschaft identifiziert. Es wurde
eine Sonderabschreibung gemäß IAS 36 in Höhe von
8,0 Mio. € vorgenommen, um den Buchwert der
Produktrechte auf den beizulegenden Zeitwert anzupassen. Die deutsche Vertriebsgesellschaft stellte im
Dezember 2006 den Vertrieb für ein Lizenzprodukt
ein. Der mit dem Lizenzrecht verbundene Buchwert
in Höhe von 3,5 Mio. € wurde vollständig abgeschrieben. Ein weiterer Wertberichtigungsbedarf ergab sich
KONZERNLAGEBERICHT
147
für ein Produktrecht für den britischen Markt der
SCHWARZ PHARMA AG. Aufgrund veränderter
Marktbedingungen für dieses Präparat lag eine Indikation gemäß IAS 36 vor, die eine außerordentliche
Werthaltigkeitsprüfung notwendig machte. Der Buchwert des Produktrechtes war nicht mehr erzielbar,
so dass eine Sonderabschreibung von 0,6 Mio. € ermittelt und vorgenommen wurde. Ferner führten
verschlechterte Marktbedingungen in Spanien dazu,
dass zwei kleinere Produktrechte der spanischen
Tochtergesellschaft wertgemindert waren und Sonderabschreibungen von 0,5 Mio. € berücksichtigt werden mussten.
Im Geschäftsjahr 2005 wurden Sonderabschreibungen in Höhe von 6,1 Mio. € vorgenommen. Die
Überprüfung der Werthaltigkeit der Produktrechte,
welche keiner regelmäßigen Abschreibung unterliegen, hatte einen Wertberichtigungsbedarf von 5,5
Mio. € bei einer US-amerikanischen Tochtergesellschaft und bei SCHWARZ PHARMA Ltd., Irland,
ergeben. Darüber hinaus wurde eine Sonderabschreibung in Höhe von 0,6 Mio. € auf ein Produktrecht der deutschen Vertriebsgesellschaft vorgenommen, da die Vertriebsvereinbarung durch den Lizenzpartner gekündigt worden war.
Sonstiges Ergebnis
Das sonstige Ergebnis verbesserte sich um 128,3
Mio. € auf 136,5 Mio. € in 2006 nach 8,2 Mio. € im
Geschäftsjahr 2005. Im Berichtsjahr wurde das sonstige Ergebnis insbesondere durch den Erhalt von Ver-
148
GESCHÄFTSBERICHT 2006
gütungen und Meilensteinzahlungen von Pfizer Inc.,
New York/USA, für die Fesoterodin Lizenzrechte in
Höhe von 89,8 Mio. € positiv beeinflusst. Die Vergütungen betrafen insbesondere vor dem Vertragsabschluss angefallene Forschungs- und Entwicklungskosten. Im April 2006 verkündete SCHWARZ
PHARMA den Abschluss einer Vereinbarung mit Pfizer.
Im Rahmen dieses Vertrages gewährt SCHWARZ
PHARMA Pfizer weltweit exklusive Lizenzrechte an
Fesoterodin und erhält im Gegenzug Abschlags-,
Meilenstein- sowie Lizenzzahlungen. Im Zusammenhang mit der Übernahme der SCHWARZ PHARMA
Gruppe durch UCB hat der Vorstand und Aufsichtsrat der SCHWARZ PHARMA AG in Überlegungen
mit den Familienaktionären beschlossen, der Belegschaft der SCHWARZ PHARMA Gruppe eine Zusatzgratifikation zu gewähren. Zur Untersützung dieser
Überlegung hat sich die SCHWARZ Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG mit Zustimmung ihrer
Gesellschafter entschlossen, an die SCHWARZ
PHARMA AG einen (verlorenen) Zuschuss in Höhe
von 42,0 Mio. € zu leisten. Die Vereinnahmung des
entsprechenden Betrages wird in dieser Position ausgewiesen. In der irischen Tochtergesellschaft werden
Verluste aus Anlagenabgängen durch ein positives
Wechselkursergebnis kompensiert. Des Weiteren
beinhaltet diese Position letztmalig Gewinnbeteiligungen von Andrx und Genpharm an den Omeprazol-Umsätzen sowie weitere sonstige Aufwendungen
und Erträge.
Die wesentlichen Einflussfaktoren im Jahr 2005
waren die Veräußerung eines Produktrechtes der
Tochtergesellschaft SCHWARZ PHARMA S.p.A.,
Italien, in Höhe von 9,0 Mio. € sowie der Erhalt
einer Meilensteinzahlung von Otsuka Pharmaceuticals Ltd., Tokio/Japan, für Rotigotin in Höhe von 1,5
Mio. €. Zudem beinhaltete das „Sonstige Ergebnis“
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, aber
auch Aufwendungen aus Gewinnbeteiligungsvereinbarungen mit Genpharm und Andrx im Zusammenhang mit dem Omeprazol-Generikum.
Finanzergebnis
Im Geschäftsjahr 2006 hat sich das Finanzergebnis
von –1,1 Mio. € im Vorjahr auf 5,8 Mio. € im laufenden Jahr verbessert. Eine positive Entwicklung des
Zinsergebnisses durch die weitere Rückführung von
langfristigen Bankverbindlichkeiten sowie effizientes
Management des konstant hohen Bestandes an liquiden Mitteln hat zu dieser Verbesserung geführt. Das
Zinsergebnis des Vorjahres enthält eine Einmalbelastung in Höhe von –1,0 Mio. €, die durch die vorzeitige Tilgung eines langfristigen Darlehens hervorgerufen wurde.
Beteiligungsergebnis
Das Beteiligungsergebnis sank im Berichtsjahr auf
–8,7 Mio. € nach 0,6 Mio. € im Vorjahr. Der Rückgang
ist im Wesentlichen auf eine notwendige Abwertung
des Beteiligungsbuchwertes der Lipocine Inc., USA,
in Höhe von 8,6 Mio. € zurückzuführen. Die Abwertung der Beteiligung beruht auf unsicheren Zukunfts-
aussichten der Forschungskooperation mit dieser
Gesellschaft, so dass eine außerplanmäßige Abschreibung auf die Anteile notwendig wurde. Der im Jahr
2005 ausgewiesene Beteiligungsertrag steht in Zusammenhang mit der Abwicklung der HOYERMADAUS GmbH & Co. KG und reflektiert im Wesentlichen den in der Aufhebungsvereinbarung vorgesehenen Kapitalausgleichsanspruch der SCHWARZ
PHARMA Deutschland GmbH. Darüber hinaus waren
Dividendenerträge von nicht in den Konsolidierungskreis einbezogenen Tochtergesellschaften in beiden
Jahren enthalten.
Ertragsteuern
Die Ertragsteuern konnten im Berichtsjahr 2006 um
2,5 Mio. € auf 33,5 Mio. € gesenkt werden. Dies entspricht einer effektiven Steuerquote von 71,9 %.
Wesentlicher Grund für diese weiterhin hohe Steuerbelastung ist die Tatsache, dass die SCHWARZ
PHARMA Gruppe im Berichts- wie auch im Vorjahr
Gewinne in Ländern mit hohen Steuersätzen, Verluste dagegen in Ländern mit vergleichsweise niedrigen Steuersätzen erzielte. Einen positiven Effekt auf
die Steuerquote hatte eine Veränderung der Steuergesetzgebung in Deutschland. Der Gesetzgeber gewährt einen vorbehaltlosen Auszahlungsanspruch
auf Körperschaftsteuerguthaben innerhalb der
nächsten 10 Jahre. Da dieser Anspruch mit Ablauf des
31. Dezember 2006 entstanden ist, konnten die bestehenden Körperschaftsteuerguthaben als Steuerertrag in Höhe von 23,1 Mio. € (diskontiert) realisiert werden.
KONZERNLAGEBERICHT
149
Der Ertragsteueraufwand lag imVorjahr bei 36,0 Mio. €.
Trotz des negativen Vorsteuerergebnisses in Höhe
von 17,5 Mio. € war eine deutliche Belastung durch
Ertragsteuern gegeben. Wesentlicher Grund für
diesen negativen Effekt war die Tatsache, dass die
SCHWARZ PHARMA Gruppe im Berichts- wie auch
im Vorjahr Gewinne in Ländern mit hohen Steuersätzen, Verluste dagegen in Ländern mit vergleichsweise niedrigen Steuersätzen erzielte. Darüber hinaus fielen im Geschäftsjahr 2005 überproportional
hohe nicht abzugsfähige Aufwendungen sowie negative periodenfremde Effekte an.
Konzernergebnis
Das Konzernergebnis stieg im Jahr 2006 um 66,4
Mio. € auf 12,4 Mio. €. Bereinigt um die Effekte aus
der Veräußerung der Fesoterodin-Lizenzrechte an
Pfizer in 2006, sowie aus dem Erwerb sämtlicher zukünftiger Lizenzzahlungen im Zusammenhang mit
dem Wirkstoff Rotigotin von Aderis Pharmaceuticals
Inc., USA, im Vorjahr hätte das Konzernergebnis
–48,0 Mio. € bzw. 4,3 Mio. € in 2005 betragen. Das
Konzernergebnis ist im Berichtsjahr durch weitere
Sondereffekte in Zusammenhang mit der Übernahme durch die belgische UCB-Gruppe geprägt.
150
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Wechselkurseffekte wirkten sich im Berichtsjahr
2006 mit 0,7 Mio. € ergebnismindernd auf das
Konzernergebnis aus. Im Vorjahr ist das Ergebnis mit
0,2 Mio. € durch Wechselkurse positiv beeinflusst.
Wechselkursbereinigt ergibt sich somit im Geschäftsjahr 2006 eine Steigerung des Konzernergebnisses
von 67,1 Mio. €.
Das Ergebnis vor Steuern wurde in 2006 und
2005 durch folgende Vorgänge beeinflusst:
2006
• Veräußerung der Fesoterodin Lizenzrechte an Pfizer
und Erhalt von Abschlags- und Meilensteinzahlungen
von Pfizer in Höhe von 89,8 Mio. €
• Gestiegene Personalkosten für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme als Folge der Übernahme der
SCHWARZ PHARMA Gruppe durch den belgischen Biopharma Konzern UCB
• Abwertung des Beteiligungsbuchwertes Lipocine
in Höhe von 8,6 Mio. €
• Markteinführung von Neupro in den ersten europäischen Ländern
2005
• Erwerb sämtlicher zukünftiger Lizenzzahlungen
im Zusammenhang mit dem Wirkstoff Rotigotin
von Aderis Pharmaceuticals Inc., USA, in Höhe
von 63,3 Mio. €
• Ertrag aus der Veräußerung des Produktrechtes
Folina in Italien 9,0 Mio. €
• Erfolgreiche Vermarktung von Glycolax in den USA
IV. Ausblick 2007 (Prognosebericht)
Auf dem Weg innovative Medikamente auf dem Gebiet der Neurologie zu entwickeln und zu vermarkten, hat SCHWARZ PHARMA 2006 entscheidende
Schritte getan. Seit dem Frühjahr 2006 führt die
Gesellschaft das Parkinson-Pflaster Neupro® in den
europäischen Märkten ein. 2007 sollen wichtige weitere Schritte folgen: Im ersten Halbjahr 2007 wird die
Zulassung des Parkinson-Pflasters Neupro® für das
frühe Stadium der Erkrankung in den USA erwartet.
Direkt anschließend an die Zulassung soll das Parkinson-Pflaster in den USA eingeführt werden. Bereits
zum Jahresanfang hat SCHWARZ PHARMA die Zulassung des Parkinson-Pflasters Neupro® in Europa
auch zur symptomatischen Behandlung in Kombinationstherapie mit Levodopa bei Patienten im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung erhalten. Ein
Zulassungsantrag auf diese Indikationserweiterung in
USA wird im ersten Halbjahr 2007 folgen. Damit hat
SCHWARZ PHARMA die Chance, das ParkinsonPflaster mittelfristig nicht nur in Europa sondern auch
in den USA zu vertreiben.
Innovative Medikamente, die SCHWARZ PHARMA
zur Behandlung des diabetischen neuropathischen
Schmerzes, der Epilepsie und des Restless-Legs-Syndroms entwickeln und später vermarkten will, sollen
2007 einen bedeutenden Schritt hin zum Patienten
machen. Zulassungsunterlagen für Lacosamid zur Behandlung der Epilepsie und die Unterlagen für Lacosamid zur Behandlung des diabetischen neuropathi-
schen Schmerzes werden im Laufe des Jahres 2007
bei den zuständigen Behörden in USA und Europa
eingereicht. Nachdem über Rotigotine zur Behandlung des Restless-Legs-Syndroms Anfang des Jahres
positive Ergebnisse der letzten klinischen Studie berichtet werden konnten, sollen die Zulassungsanträge auch für diese Indikation bei den US-amerikanischen und den europäischen Behörden noch im
Jahr 2007 eingereicht werden. Dies ermöglicht
SCHWARZ PHARMA Chancen auf deutliche Umsatzzuwächse aus diesen innovativen Produkten und
kann so durch Generikakonkurrenz wegfallende
Umsätze zumindest teilweise kompensieren. Dieses
Umsatzpotenzial könnte durch das Eingehen von
Partnerschaften, z. B. in Vermarktung und Vertrieb
der innovativen Produkte, gesichert oder gar ausgeweitet werden.
Mit unverminderter Stärke und Energie wird
SCHWARZ PHARMA die weitere Entwicklung und
die Vermarktung der Produkte voranbringen, denn
mit ihnen sind deutliche Wachstumschancen verbunden. Wie für jedes forschende Pharmaunternehmen
gibt es dennoch auch Unsicherheiten über die zukünftige Marktzulassung und die erfolgreiche Markteinführung der neuen potenziellen Medikamente.
Diese können die Geschäftsentwicklung der
SCHWARZ PHARMA Gruppe in den kommenden
Jahren wesentlich beeinflussen.
SCHWARZ PHARMA hat durch eine erfolgreiche
Strategieumsetzung die Chance, künftig deutlich
KONZERNLAGEBERICHT
151
stärker am Wachstum des Weltpharmamarktes zu
partizipieren. Gemeinsam mit der belgischen UCBGruppe kann SCHWARZ PHARMA die Möglichkeiten, die sich im Pharmamarkt bieten, besser nutzen
als allein. Vorstand und Aufsichtsrat sind 2006 im
Rahmen einer umfassenden Analyse zu dem Schluss
gekommen, dass SCHWARZ PHARMA ohne einen
starken Partner an der Seite zu klein wäre, um im immer schärferen Wettbewerb zu bestehen.
Im gerade begonnenen Geschäftsjahr 2007 können
innovative Medikamente, wie z. B. das Parkinsonpflaster Neupro®, Umsatzrückgänge insbesondere
infolge durch Patentablauf bei führenden US-Produkten aber auch der staatlichen Preiseingriffe in Europa
nicht ausgleichen. Zudem kann nicht ausgeschlossen
werden, dass der Kontrollerwerb zum Abgang von
Produkten führen kann. Ein Vertriebspartner der
deutschen Tochtergesellschaft hat zwei Vertriebsvereinbarungen aufgrund des Kontrollwechsels gekündigt. Die Vertriebstochter hat die Kündigungen
zurückgewiesen. Die Unternehmen befinden sich in
Gesprächen über eine einvernehmliche Lösung.
Sollte die Kooperation dennoch nicht fortgesetzt
werden können, wird der Umsatz dieser Produkte
der Gesellschaft in 2007 fehlen und die organisatorische Aufstellung müsste überprüft werden.
SCHWARZ PHARMA geht daher von einem Umsatzvolumen in der Größenordnung von 800 bis zu
850 Mio. € aus.
152
GESCHÄFTSBERICHT 2006
2007 stehen neben der Markeinführung von Neupro®
die Fertigstellung umfangreicher Zulassungsunterlagen für insgesamt drei Indikationen sowie die
Weiterentwicklung der Entwicklungsprojekte im Vordergrund. Gleichzeitig muss SCHWARZ PHARMA
jedoch den erwarteten Umsatzrückgängen mit Restrukturierungsmaßnahmen, insbesondere in den USA,
begegnen.Trotz der hiermit verbundenen hohen Aufwendungen strebt die Gesellschaft wieder ein positives Jahresergebnis an. Diese Planung beinhaltet auch
Erträge aus Produktverkäufen, anderen Desinvestitionen oder Partnerschaften zu Produkten aus der
klinischen Entwicklung. In diesen Ausblick nicht einbezogen sind mögliche Kosten und Aufwendungen,
die im Zusammenhang mit weitergehenden Integrationsmaßnahmen mit der UCB-Gruppe stehen.
In den darauf folgenden Jahren will die SCHWARZ
PHARMA Gruppe wieder zu einem nachhaltigen
Gewinnausweis zurückkehren – selbstverständlich in
Abhängigkeit von erfolgreichen Markteinführungen
der Entwicklungsprodukte und einem stabilen wirtschaftlichen Umfeld.
Für das Jahr 2007 rechnet SCHWARZ PHARMA mit
signifikanten Investitionen in die Fertigungsstätte in
Shannon, Irland. Den Vorbereitungen für die Einführung weiterer Pipeline Produkte wird mit Investitionen in technische Anlagen und Infrastruktur Rechnung getragen.
SCHWARZ PHARMA erwartet kurzfristig keinen
zusätzlichen Finanzmittelbedarf. Sollte sich jedoch
aufgrund von Akquisitionen oder größeren Produktkäufen ein erhöhter Finanzbedarf ergeben, stehen
dem Unternehmen neben den vorhandenen flüssigen
Mitteln ausreichend Kreditlinien zur Verfügung.
Der Trend staatlicher Gesundheitsreformen, welche
durch Eingriffe in den pharmazeutischen Markt gekennzeichnet sind, wird sich fortsetzen. Dies wird
auch zukünftig zu zunehmendem Margendruck mit
entsprechender Auswirkung auf die Umsatz- und Ergebnissituation der SCHWARZ PHARMA Gruppe
führen. SCHWARZ PHARMA begegnet diesen möglichen Szenarien mit kontinuierlichen Maßnahmen
zur Kosteneffizienz, dem Eingehen von strategischen
Partnerschaften und der Entwicklung neuer Umsatzpotenziale.
V. Erläuterungen zur Konzernbilanz
Die Konzernbilanz zeigt die Vermögenslage des Unternehmens zum Ende eines Geschäftsjahres im Vergleich zum Vorjahr auf. Sie liefert unter anderem Informationen für die Beurteilung der Liquidität und
der Finanzmittel des Unternehmens.
Die liquiden Mittel stiegen von 206,0 Mio. € zum
31. Dezember 2005 um 71,1 Mio. € auf 277,1 Mio. €
per 31. Dezember 2006. Dieser deutliche Anstieg ist
in erster Linie auf den Erhalt von Abschlags- und
Meilensteinzahlungen aus der vertraglichen Vereinbarung mit Pfizer sowie aus den Effekten aus der
Ausübung von Aktienoptionen der SCHWARZ
PHARMA Mitarbeiterbeteiligungsprogramme zurückzuführen.
Die Mittelabflüsse für sämtliche Investitionstätigkeiten betrugen 66,7 Mio. € im laufenden Geschäftsjahr
nach 27,2 Mio. € im Vorjahr. Die Zahlung der Dividende an die Aktionäre der SCHWARZ PHARMA
AG in Höhe von 9,3 Mio. € sowie die Rückzahlung
von Kreditverbindlichkeiten in Höhe von 9,8 Mio. €
(netto) führten zu einem weiteren Liquiditätsabfluss,
während dem Unternehmen 68,0 Mio. € – im Wesentlichen – aus der Ausgabe neuer Aktien infolge der
Ausübung von Aktienoptionen durch Mitarbeiter zuflossen. Währungskurseffekte wirkten sich im Berichtsjahr mit 17,0 Mio. € negativ auf die liquiden
Mittel aus (2005: +21,4 Mio. €). Somit ergab sich ein
Anstieg der liquiden Mittel um +34,5 %.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich zum 31. Dezember 2006 um
30,8 Mio. € auf 192,2 Mio. € (2005: 161,4 Mio. €).
Dieser Anstieg zeigt sich in erster Linie bei
SCHWARZ PHARMA USA (+14,8 Mio. €) aufgrund
höherer Umsätze zum Ende des laufenden Geschäftsjahres sowie bei der SCHWARZ PHARMA
AG (+12,1 Mio. €) durch die weiterhin positive Umsatzentwicklung in Osteuropa. Andere Gesellschaften hingegen konnten ihre Forderungen im Berichtsjahr abbauen.
KONZERNLAGEBERICHT
153
Die Vorräte stiegen zum 31. Dezember 2006 um
9,6 Mio. € auf 96,9 Mio. € (2005: 87,3 Mio. €). Der
Anstieg der Vorräte basiert im Wesentlichen auf den
höheren Umsätzen der Laboratoires SCHWARZ
PHARMA (+4,7 Mio. €) sowie höherer Bevorratung
bei SCHWARZ PHARMA Manufacturing in den
USA (4,2 Mio. €) aufgrund unterschiedlicher Sachverhalte.
Die übrigen Forderungen und Vermögenswerte erhöhten sich im Berichtsjahr um 19,3 Mio.
€ auf 46,5 Mio. € (2005: 27,2 Mio. €) und ist vornehmlich aus dem Anstieg der Forderungen gegen
Mitarbeiter (+ 14,6 Mio. €) zu erklären. Grund dafür sind Forderungen der SCHWARZ PHARMA AG
(13,8 Mio. €) für die Versteuerung geldwerter Vorteile aus der Ausübung von Aktienoptionen durch
die begünstigten Mitarbeiter. Darüber hinaus leistete die SCHWARZ PHARMA Inc., USA, Steuervorauszahlungen in Höhe von 4,9 Mio. €. Ein Rückgang der Forderungen hingegen ergab sich bei der
SCHWARZ PHARMA AG als Folge der Begleichung
von Außenständen für den Verkauf einer Produktlizenz (-5,7 Mio. €).
Das Sachanlagevermögen stieg in 2006 um 10,0 %
auf 180,7 Mio. € (2005: 164,3 Mio. €, +7,5 %). Das
Investitionsvolumen lag mit 53,9 Mio. € wie im Vorjahr über den planmäßigen Abschreibungen in Höhe
von 20,7 Mio. €. Wechselkurseffekte in Höhe von
5,8 Mio. € wirkten sich im Berichtsjahr hingegen
wertmindernd auf das Sachanlagevermögen aus. Wie
154
GESCHÄFTSBERICHT 2006
auch im Vorjahr bezogen sich die Zugänge zum
Sachanlagevermögen im Jahr 2006 überwiegend auf
den Ausbau der irischen Produktionsstätte zur Herstellung der sich in der Entwicklung befindlichen Substanzen sowie auf Investitionen zur Kapazitätserweiterung der Pharmaproduktion in Deutschland. Zudem erwarb die irische Gesellschaft ein Grundstück
für den Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes. Darüber hinaus wurden weltweit unterschiedliche
Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen in die IT-Infrastruktur (Hardware, Drucker), in Laborausstattung
und diverse Kleinmaschinen getätigt. Da die Investitionen in Sachanlagevermögen die Abschreibungen
und die Anlagenabgänge (10,8 Mio. €) übersteigen,
erhöhte sich das Sachanlagevermögen in Höhe von
16,4 Mio. € (2005: +11,4 Mio. €).
Die immateriellen Vermögenswerte (inklusive
Firmenwerte) gingen gegenüber dem 31. Dezember
2005 um 33,4 Mio. € auf 148,1 Mio. € zurück (2005:
181,5 Mio. €). Planmäßige wie auch außerplanmäßige
Abschreibungen führten zu einer Verringerung der
Buchwerte in Höhe von 38,9 Mio. €. Wechselkurseffekte, in erster Linie durch den US-Dollar beeinflusst, wirkten sich im Berichtsjahr mit 6,5 Mio. € negativ aus.
Die Zugänge zu immateriellen Vermögenswerten betrafen im Wesentlichen die Aktivierung im Zusammenhang mit dem Erwerb von Lizenzrechten sowie
den Erwerb einerVertriebslizenz durch die SCHWARZ
PHARMA Deutschland GmbH. Wie auch im Vorjahr
wurde in die umfangreiche Einführung von SAP
Enterprise-Software bei den US-Gesellschaften und
anderer Software-Lizenzen weltweit investiert.
kosten (+11,9 Mio. €). Auch bei der SCHWARZ
PHARMA Deutschland GmbH stiegen die latenten
Steuern (+3,7 Mio. €).
Die Finanzanlagen und andere Aktiva erhöhten
sich im Berichtsjahr um 17,0 Mio. € auf 37,4 Mio. €
(2005: 20,4 Mio. €). Dieser Anstieg resultiert vornehmlich aus der Aktivierung eines abgezinsten Körperschaftsteuerguthaben in Höhe von 23,1 Mio. € bei
der SCHWARZ PHARMA AG. Diese Aktivierung erfolgt vor dem Hintergrund einer geänderten Gesetzeslage im Dezember 2006, mit der die Realisierung
von Körperschaftsteuerguthaben zukünftig unabhängig von den Ausschüttungen der Gesellschaft erfolgt.
Ab 2008 wird das Körperschaftsteuerguthaben ratierlich über einen Zeitraum von zehn Jahren in gleichen Jahresbeträgen an die Gesellschaft ausgezahlt.
Gegenläufig verminderte die vollständige Abschreibung der Anteile an Lipocine Inc., USA, die
Finanzanlagen um 8,6 Mio. €.
Die latenten Steuerforderungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 4,0 Mio. € auf 96,8 Mio. €
(2005: 92,8 €.). Die aktiven latenten Steuerforderungen verringerten sich im Berichtsjahr bei der
SCHWARZ PHARMA AG durch den Verbrauch von
Verlustvorträgen aufgrund der Erträge aus den Abschlags- und Meilensteinzahlungen von Pfizer für Fesoterodin sowie durch Teilauflösungen von latenten
Steueransprüchen (–12,5 Mio. €). Bei der irischen
Tochtergesellschaft hingegen erhöhten sich die latenten Steuern im Wesentlichen aufgrund der dort
anfallenden hohen Forschungs- und Entwicklungs-
Die gesamten Kreditverbindlichkeiten (kurz- sowie langfristige) sanken von 22,8 Mio. € zum 31. Dezember 2005 auf 12,9 Mio. € zum 31. Dezember
2006. Dieser Rückgang war auf gewöhnliche Tilgungsleistungen für Kredite hauptsächlich in
Deutschland zurückzuführen. Außerdem gab es zum
Jahresende 2006 eine Verschiebung zwischen der
kurz- und der langfristigen Verschuldung: Da ein Kredit der SCHWARZ PHARMA AG innerhalb der
nächsten 12 Monate fällig wird, wurde dieser aus den
langfristigen Kreditverbindlichkeiten in die Position
„Kurzfristig fälliger Anteil langfristiger Bankverbindlichkeiten“ umgegliedert. Insgesamt ermöglichte der
positive Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft
eine Rückführung von Bankverbindlichkeiten in Höhe
von 9,9 Mio. €.
Der Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 7,6 Mio. € auf 60,6
Mio. € (2005: 68,2 Mio. €) entfiel hauptsächlich auf
die SCHWARZ PHARMA Produktions-GmbH
(–14,2 Mio. €) sowie SCHWARZ PHARMA Gesellschaften in Großbritannien (–2,2 Mio. €) und Italien
(–2,0 Mio. €). Gegenläufig entwickelten sich hingegen
die Verbindlichkeiten der US-Vertriebsgesellschaft
Kremers Urban Inc. (+10,9 Mio. €), die sich aufgrund
von gewährten Kundenrabatten erhöhten.
KONZERNLAGEBERICHT
155
Die übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich deutlich um 57,8 Mio. € auf 80,9 Mio. €
(2005: 23,1 Mio. €). Ursache hierfür war insbesondere der Anstieg der Lohnsteuerverbindlichkeiten
zum Jahresende (+35,9 Mio. €), wovon der größte
Teil auf die SCHWARZ PHARMA AG entfiel (24,8
Mio. €). Darüber hinaus stiegen die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern (+22,6 Mio. €),
im Wesentlichen für Kosten aus Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen, als Folge der erfolgreichen Übernahme durch den belgischen Biopharma Konzern
UCB. Durch den Erwerb von mehr als 50 % der
SCHWARZ PHARMA Aktien durch UCB wurden
alle Mitarbeiterbeteiligungsprogramme vollständig
ausübbar und die fälligen Kompensationsleistungen
mussten in voller Höhe passiviert werden.
Der Anstieg der kurzfristigen Rückstellungen um
74,0 Mio. € auf insgesamt 274,6 Mio. € (2005: 200,6
Mio. €) resultierte in erster Linie aus einer Erhöhung
der Ertragsteuerrückstellungen bei den US-Gesellschaften (+37,1 Mio. €) und bei der SCHWARZ
PHARMA AG (+11,8 Mio. €). Ferner erhöhten sich
die sonstigen Steuerrückstellungen für das laufende
Geschäftsjahr (+12,0 Mio. €), insbesondere bei der
SCHWARZ PHARMA AG aufgrund der Ergebnisse
sowie der Folgeeffekte der im Berichtsjahr abgeschlossenen Betriebsprüfungen. Darüber hinaus stiegen die
Rückstellungen für Personalkosten (+8,2 Mio. €), ausstehende Rechnungen (+7,3 Mio. €), sonstige Rückstellungen (+3,8 Mio. €), Preisnachlässe in den USA
(+1,8 Mio. €) und Lizenzrückstellungen (+0,6 Mio. €).
156
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Eine Reduzierung ergab sich hingegen bei Rückstellungen für Gerichtsverfahren und Rechtstreitigkeiten
(–1,3 Mio. €).
Die Abnahme der sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten um 3,0 Mio. € auf 4,3 Mio. € (2005:
7,3 Mio. €) ergab sich hauptsächlich aus den Wandlungen von Aktienoptionen der SCHWARZ PHARMA
Mitarbeiterbeteiligungsprogramme.
Die langfristigen Rückstellungen sanken zum
31. Dezember 2006 um 2,3 Mio. € auf 52,9 Mio. €
nach 55,2 Mio. € zum Jahresende 2005. Dies ist auf
eine Verringerung der langfristigen Rückstellungen für
Personalkosten (–2,0 Mio. €) und sonstiger Rückstellungen (–0,3 Mio. €) zurückzuführen.
Während sich das gezeichnete Kapital um 3,1 Mio. €
erhöhte, stieg die Kapitalrücklage um 69,2 Mio. € an.
Diese Eigenkapitalveränderungen ergeben sich einerseits aus der Bilanzierung nach IAS/IFRS, wonach Aufwand für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme über die
entsprechenden Perioden in den Personalkosten zu
verteilen ist und sich in gleichem Maße das Eigenkapital (Kapitalrücklage) erhöht. Andererseits führte
die Wandlung von 2.372.367 Stück Aktienoptionen
im Rahmen von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen
zu dem wesentlichen Anstieg der Kapitalrücklage.
Aufgrund von Währungskursänderungen (insbesondere des USD gegenüber dem EUR) hat sich das Eigenkapital im Berichtsjahr um 51,9 Mio. € vermindert (Fremdwährungssaldo per 31. Dezember 2006:
–52,8 Mio. €), während es im Geschäftsjahr 2005
noch mit 60,9 Mio. € positiv beeinflusst war. Des
Weiteren zeigt sich im Eigenkapital erstmalig eine
erfolgsneutrale Rücklage für Cashflow Hedging
Transaktionen in Höhe von 1,2 Mio. € als Folge der
Sicherung von erwarteten Meilensteinzahlungen von
Pfizer für die Fesoterodin Lizenzrechte.
Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt
64.010.403,60 € (2005: 60.926.326,50 EUR). Die
Anzahl der am 31. Dezember 2006 von der
SCHWARZ PHARMA AG ausgegebenen nennwertlosen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,30
je Stückaktie beträgt – unter Berücksichtigung der
unterjährig erfolgten Ausübungen aus den Aktienoptionsprogrammen ESOP 2000 und ESOP 2003 für
Führungskräfte – 49.238.772 (2005: 46.866.405)
Stück.
Wesentliche Verträge der
SCHWARZ PHARMA AG mit
Change-of-Control-Klauseln
Das Entwicklungs- und Lizenzabkommen der
SCHWARZ PHARMA AG als Lizenzgeber mit
Otsuka Pharmaceutical Co., Ltd. als Lizenznehmer
zur Entwicklung und Vermarktung von Rotigotin auf
dem japanischen Markt vom 14. November 2002 gewährt jeder Vertragspartei ein Kündigungsrecht für
den Fall, dass die andere Partei von einem Dritten
übernommen wird. Bei einer Ausübung des Kündigungsrechts durch den Lizenznehmer würde die
Notwendigkeit bestehen, einen neuen Lizenznehmer
einzuschalten oder die Entwicklung und den Vertrieb
von Rotigotin auf dem japanischen Markt über eine
eigene Organisation durchzuführen.
Am 8. Dezember 2005 schloss die SCHWARZ
PHARMA AG mit einem Bankenkonsortium eine syndizierte Kreditlinie in Höhe von 275 Mio. €. Die Kreditlinie wurde nicht in Anspruch genommen. In Folge
des Kontrollerwerbs sind alle Konsortialbanken zu
einer Kündigung berechtigt. Nach Ausübung von
Kündigungen beläuft sich die derzeit noch bestehende Kreditlinie auf 54 Mio. €.
Ermächtigung des Vorstands zur Erhöhung
des Grundkapitals (genehmigtes Kapital)
Der Vorstand ist ermächtigt, in der Zeit bis zum 10.
Mai 2010 mit Zustimmung des Aufsichtsrats das
Grundkapital der Gesellschaft einmalig oder mehrmals durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautenden
Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlage um bis zu
insgesamt 29.302.000 € zu erhöhen (Genehmigtes
Kapital), dabei dürfen jeweils Stammaktien und/oder
stimmrechtslose Vorzugsaktien ausgegeben werden.
Den Aktionären ist ein Bezugsrecht einzuräumen.
Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung
des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen:
• im Rahmen einer einmaligen oder mehrmaligen
Erhöhung des Grundkapitals gegen Bareinlagen von
KONZERNLAGEBERICHT
157
insgesamt bis zu EUR 1.170.000, wenn die neuen
Aktien an die Mitarbeiter der Gesellschaft oder der
mit ihr verbundenen Unternehmen ausgegeben
werden;
• gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG, wenn die ein- oder
mehrmalige Erhöhung des Grundkapitals gegen
Bareinlage maximal 10 % des Grundkapitals der
Gesellschaft, das zum Zeitpunkt des erstmaligen
Bezugsrechtsausschlusses gemäß dieser Ermächtigung vorhanden ist, nicht übersteigt und der
Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis
bereits notierter Aktien zum Zeitpunkt der Festlegung des Ausgabebetrages, die möglichst zeitnah
zur Unterbringung der Aktien erfolgen soll, nicht
wesentlich unterschreitet; bei der Berechnung der
Höchstgrenze von 10% ist die erfolgte Ausgabe von
Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß
§ 186 Abs. 3 Satz 4 AktG aufgrund anderweitiger
Ermächtigung während der Laufzeit des Genehmigten Kapitals einzubeziehen; ebenfalls einzubeziehen
sind Aktien, die während der Laufzeit des Genehmigten Kapitals zur Bedienung von Schuldverschreibungen mit Wandlungs- oder Optionsrechten
ausgegeben werden, die ihrerseits in Anwendung
von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben wurden.
• wenn die einmalige oder mehrmalige Erhöhung
des Grundkapitals gegen Sacheinlage erfolgt;
• soweit dies erforderlich ist, um den Inhabern von
Options- oder Wandelrechten aus von SCHWARZ
158
GESCHÄFTSBERICHT 2006
PHARMA AG oder einer unmittelbaren oder mittelbaren 100 %igen Beteiligungsgesellschaft der
SCHWARZ PHARMA AG begebenen Optionsoder Wandelrechten ein Bezugsrecht in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung des
Options- oder Wandlungsrechtes zustehen würde.
Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge von dem
Bezugsrecht auszunehmen und – bei gleichzeitiger
Ausgabe von auf den Inhaber lautenden Stammaktien
und Vorzugsaktien ohne Stimmrecht im Anschluss an
eine erstmalige (Teil-) Ausnutzung des Genehmigten
Kapitals mit Ausgabe von Vorzugsaktien ohne Stimmrecht – unter Wahrung des bestehenden Beteiligungsverhältnisses der beiden Aktiengattungen das
Bezugsrecht der Inhaber von Aktien einer Gattung
auf Aktien der anderen Gattung auszuschließen.
Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung
des Aufsichtsrats über den weiteren Inhalt der
Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe zu entscheiden.
Der Vorstand ist ermächtigt, neue Aktien aus einem
genehmigten Kapital auch an Arbeitnehmer der
Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens auszugeben.
Wie im Bericht des Vorstands an die Hauptversammlung vom 11. Mai 2005 erläutert, soll die Gesellschaft
durch die Schaffung genehmigten Kapitals in die Lage
versetzt werden, ihre Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung kurzfristig den Erfordernissen aktueller
Geschäfts- und Marktentwicklungen anzupassen. Die
Gesellschaft soll Gelegenheiten zum Erwerb von Unternehmen oder Unternehmensbeteiligungen sowie
arzneimittelrechtlichen Zulassungen für pharmazeutische Produkte oder Lizenzrechte schnell und flexibel wahrnehmen können. Die Gesellschaft soll zudem in der Lage sein, über die Begebung von Belegschaftsaktien die Verbundenheit der Mitarbeiter mit
dem Unternehmen zu stärken. Die Regelungen sind
bei mit der SCHWARZ PHARMA AG vergleichbaren
börsennotierten Unternehmen üblich und dienen
nicht dem Zweck der Erschwerung etwaiger Übernahmeversuche.
Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe von
Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen
Der Vorstand ist aufgrund Beschlussfassung der
Hauptversammlung vom 10. Mai 2006 ermächtigt,
mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 9. Mai
2011 auf den Inhaber lautende Wandel- und/oder
Optionsschuldverschreibungen in einem Gesamtnennbetrag von bis zu 700.000.000 € mit einer Laufzeit von längstens zwanzig Jahren gegen Erbringung
einer Bar- oder Sachleistung zu begeben, die den Inhabern Umtausch- bzw. Bezugsrechte auf bis zu
16.000.000 neue Inhaberstammaktien der SCHWARZ
PHARMA AG nach Maßgabe der in dem Beschluss
der Hauptversammlung festgesetzten Wandel- bzw.
Optionsanleihebedingungen gewähren. Er kann unter
den im Beschluss der Hauptversammlung genannten
Bedingungen mit Zustimmung des Aufsichtsrats das
Bezugsrecht der Aktionäre ausschließen und Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht ausnehmen. Der Vorstand ist zudem ermächtigt, die weiteren Einzelheiten
der Ausgabe und Ausstattung der Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen festzusetzen. Die Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen können
auch durch eine Tochtergesellschaft der SCHWARZ
PHARMA AG ausgegeben werden.
Das Grundkapital ist um bis zu 20.800.000 €, eingeteilt in bis zu 16.000.000 auf den Inhaber lautende
Stammaktien, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital
2006). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Wandelund/oder Optionsschuldverschreibungen, die von der
Gesellschaft oder deren unmittelbaren oder mittelbaren Tochtergesellschaften aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 10. Mai
2006 bis zum 9. Mai 2011 gegen bar ausgegeben sind,
von ihren Wandlungs- bzw. Optionsrechten Gebrauch machen oder die zur Wandlung verpflichteten
Inhaber der Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht
zur Wandlung erfüllen und soweit nicht eigene Aktien
zu Bedienung eingesetzt werden.
Wie im Bericht des Vorstands an die Hauptversammlung am 10. Mai 2006 erläutert, ermöglicht die Emission von Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen
auf Inhaberaktien der SCHWARZ PHARMA AG die
Aufnahme von Kapital. Die Wandel- oder Options-
KONZERNLAGEBERICHT
159
schuldverschreibungen können bei Ausgabe gegen
Sacheinlage als Akquisitionswährung zum Erwerb von
Unternehmen, von Unternehmensbeteiligungen und
für die Gesellschaft bedeutsamen Lizenzen sowie im
Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen eingesetzt werden. Die Art der Regelung ist bei mit der
SCHWARZ PHARMA AG vergleichbaren börsennotierten Unternehmen üblich und dient nicht dem
Zweck der Erschwerung etwaiger Übernahmeversuche.
Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe von
Optionsrechten
Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 13. Mai 2003 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 12. Mai 2008 bis zu
3.400.000 Bezugsrechte auf Aktien der SCHWARZ
PHARMA AG mit einer Laufzeit von bis zu sieben
Jahren nach Maßgabe der im Beschluss der Hauptversammlung niedergelegten Bedingungen für den „Executive Stock Option Plan 2003“ auszugeben. Jedes
Bezugsrecht berechtigt zum Erwerb einer neuen
Stückaktie der Gesellschaft zu dem in den Bedingungen festgelegten Ausübungspreis. Die Gesellschaft
kann bei Optionsausübung statt Aktien der SCHWARZ
PHARMA AG aus dem dafür geschaffenen bedingten
Kapital wahlweise eigene Aktien liefern oder einen
Barausgleich leisten. Der Vorstand ist ermächtigt, mit
Zustimmung des Aufsichtsrats die im Beschluss der
Hauptversammlung aufgeführten Ergänzungen, Anpassungen und Konkretisierungen der Optionsbedingungen vorzunehmen. Soweit Optionsrechte an Vor-
160
GESCHÄFTSBERICHT 2006
standsmitglieder ausgegeben werden können, gilt die
Ermächtigung für den Aufsichtsrat. Im Jahr 2003 und
2004 sind unter der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 13. Mai 2003 jeweils 850.000 Bezugsrechte (insgesamt 1,7 Mio. Bezugsrechte) ausgegeben worden.
Das Grundkapital ist um bis zu 4.420.000 € durch
Ausgabe von bis zu 3.400.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem auf die einzelne Aktie
entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals der
Gesellschaft von 1,30 €, bedingt erhöht (Bedingtes
Kapital 2003). Das Bedingte Kapital 2003 dient ausschließlich der Erfüllung von Optionsrechten der Berechtigten, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 13. Mai 2003 ausgegeben wurden.
Die bedingte Kapitalerhöhung ist nur insoweit durchzuführen, wie Optionsrechte ausgegeben werden,
die Inhaber von Optionsrechten von diesen Gebrauch
machen und die Gesellschaft die Optionsrechte nicht
durch Übertragung eigener Aktien oder im Wege
einer Barzahlung erfüllt.
Wie im Bericht des Vorstands an die Hauptversammlung vom 13. Mai 2003 erläutert, dient die Ausgabe
der Bezugsrechte auf Aktien der SCHWARZ
PHARMA AG im Zuge des „Executive Stock Option
Plan 2003“ der Schaffung zusätzlicher Leistungsanreize für qualifizierte Mitarbeiter und Führungskräfte durch Beteiligung am Unternehmenserfolg und
der Bindung an das Unternehmen. Die Art der Regelung ist bei mit der SCHWARZ PHARMA AG ver-
gleichbaren börsennotierten Unternehmen üblich
und dient nicht dem Zweck der Erschwerung etwaiger Übernahmeversuche.
Ermächtigung zum Erwerb und zur
Verwendung eigener Aktien
Die SCHWARZ PHARMA AG ist aufgrund Beschlussfassung der Hauptversammlung am 10. Mai
2006 bis zum 9. November 2007 ermächtigt, eigene
Aktien bis zu 10 vom Hundert des Grundkapitals
(mit Stand vom 10. Mai 2006) über die Börse oder
mittels eines an alle Aktionäre gerichteten Kaufangebots oder einer Aufforderung zur Abgabe eines
Verkaufsangebots zu den in dem Beschluss der
Hauptversammlung näher aufgeführten Bedingungen
zu erwerben. Er darf so erworbene Aktien auf die in
dem Beschluss der Hauptversammlung festgesetzte
Art und Weise unter Ausschluss des Bezugsrechts
der Aktionäre verwenden oder einziehen. Diese
Befugnisse – mit Ausnahme der Einziehung – können
auch durch Konzernunternehmen oder Dritte für
Rechnung der Gesellschaft ausgenutzt werden.
Die Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung
eigener Aktien ermöglicht es der SCHWARZ
PHARMA AG, möglichen Investoren Aktien der Gesellschaft anzubieten oder den Aktionärskreis der
Gesellschaft zu erweitern sowie Unternehmen,
Unternehmensbeteiligungen, arzneimittelrechtliche
Zulassungen für pharmazeutische Produkte oder
Lizenzrechte hieran gegen Aktien zu erwerben.
Ferner können die eigenen Aktien Mitarbeitern ange-
boten oder als Leistungen im Zusammenhang mit
Mitarbeiterbeteiligungsmodellen verwendet werden.
Die Art der Regelung ist bei mit der SCHWARZ
PHARMA AG vergleichbaren börsennotierten Unternehmen üblich und dient nicht dem Zweck der Erschwerung etwaiger Übernahmeversuche.
Beteiligungen am Kapital von mehr als 10 vom
Hundert der Stimmrechte
Die folgenden Unternehmen haben der SCHWARZ
PHARMA AG am 22. Dezember 2006 einen direkten
oder indirekten Anteil an den Stimmrechten der Gesellschaft in Höhe von je 84,65 % gemeldet:
• Financière de Tubize SA, Brüssel/Belgien
(indirekte Beteiligung)
• UCB S.A., Brüssel/Belgien (indirekte Beteiligung)
• UCB Finance N.V., Breda/Niederlande
(indirekte Beteiligung)
• UCB GmbH, Kerpen-Sindorf
(indirekte Beteiligung)
• UCB SP GmbH, Monheim (direkte Beteiligung)
Die UCB S.A. und die UCB SP GmbH haben ferner
öffentlich bekannt gegeben, dass sie nach Ablauf der
weiteren Annahmefrist und Durchführung des Übernahmeangebots insgesamt 87,6 % der Stimmrechte
an der SCHWARZ PHARMA AG halten.
KONZERNLAGEBERICHT
161
VI. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung
Die Konzernkapitalflussrechnung zeigt die Veränderung der Zahlungsmittel der SCHWARZ PHARMA
Gruppe im Laufe des Jahres 2006 auf. Sie wird in
Übereinstimmung mit IAS 7 „Cash Flows Statements“ erstellt. Dabei wird zwischen Zahlungsströmen aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitionsund Finanzierungstätigkeit unterschieden. Nachdem
sich der Geldmittelbestand bereits im Vorjahr um
21,6 Mio. € auf 206,0 Mio. € erhöht hatte, konnte im
abgelaufenen Geschäftsjahr ein weiterer Anstieg der
liquiden Mittel um 71,1 Mio. € auf 277,1 Mio. € verzeichnet werden.
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit
Der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit lag
mit 105,8 Mio. € um 58,0 % über dem Vorjahreswert
(67,0 Mio. €). Dieser Anstieg des Mittelzuflusses
wurde getragen durch das positive Konzernergebnis
von 12,4 Mio. € (2005: –54,1 Mio. €). Das Konzernergebnis ist im Berichtsjahr signifikant beeinflusst
durch die Veräußerung aller Fesoterodin Lizenzrechte an Pfizer Inc., USA. Im April 2006 schlossen
SCHWARZ PHARMA und Pfizer eine Vereinbarung
über die Gewährung von weltweiten exklusiven
Lizenzrechten an SCHWARZ PHARMA’s Urologie
Wirkstoff Fesoterodin. Im Gegenzug erhielt
SCHWARZ PHARMA während des Berichtsjahres
2006 bereits Abschlags- und Meilensteinzahlungen in
Höhe von 91,9 Mio. €.
162
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Die planmäßigen und außerplanmäßigen Abschreibungen erhöhten sich im Berichtsjahr um 6,9 % auf
59,7 Mio. €. Dabei verminderten sich die planmäßigen Abschreibungen um 2,7 Mio. € gegenüber dem
Vorjahr. Grund hierfür sind verringerte Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagevermögen nach Abgang von Vermögenswerten
oder Ablauf der Abschreibungsperiode. Allerdings
waren im Berichtsjahr Sonderabschreibungen gemäß
IAS 36 in Höhe von 12,6 Mio. € für Produktrechte in
den USA, Deutschland, Großbritannien und Spanien
zu verzeichnen. Im Berichtsjahr 2006 wurden des
Weiteren aufgrund der unsicheren Zukunftsaussichten der Forschungskooperation mit der Lipocine
Inc., USA, außerplanmäßige Abschreibungen auf die
Anteile an dieser Gesellschaft notwendig. Die Ausweitung der Steuerverbindlichkeiten im Wesentlichen als Folge der Erträge aus der Veräußerung der
Fesoterodin Lizenzrechte führte zu einer Freisetzung
von liquiden Mitteln in Höhe von 91,0 Mio. €.Verluste
aus dem Abgang von Anlagevermögen beliefen sich in
2006 auf 9,0 Mio. € und sind hauptsächlich auf den
Abgang von Anlagen zurückzuführen, die nach der
Fertigstellung des Ausbaus der irischen Produktionsstätte keine Verwendung mehr finden werden. Hingegen wurden durch den Anstieg der Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen 39,9 Mio. € gebunden.
Die Erhöhung der übrigen Vermögenswerte um 68,3
Mio. € bindet liquide Mittel aus der Aktivierung eines
Körperschaftsteuererstattungsanspruches in Höhe
von 23,1 Mio. € sowie aus der Erhöhung der Forderungen gegen Mitarbeiter (+ 13,8 Mio. €), die haupt-
sächlich aus der Versteuerung geldwerter Vorteile aus
den fällig gewordenen Aktienoptionsprogrammen resultieren. Als Folge der erhaltenen Meilensteinzahlungen
von Pfizer sowie erhöhten Steuerverbindlichkeiten in
den USA und höheren Lohnsteuerverbindlichkeiten
in Deutschland, erhöhten sich die Steuerrückstellungen und wirkten sich damit erhöhend auf den Cash
Flow aus. Der Anstieg der übrigen Rückstellungen
und Verbindlichkeiten um 63,0 Mio. € hat sich positiv
auf den Cash Flow ausgewirkt und ist wesentlich auf
die Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern zurückzuführen. Ursächlich hierfür sind die
Verpflichtungen der Gesellschaft aus fällig gewordenen Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen.
Im Vorjahr belief sich der Mittelzufluss aus laufender
Geschäftstätigkeit auf 67,0 Mio. € bei einem Konzernergebnis in Höhe von –54,1 Mio. €. Dieses negative Ergebnis resultierte aus dem Erwerb sämtlicher
zukünftiger Lizenzzahlungen in Zusammenhang mit
dem Wirkstoff Rotigotin von Aderis Pharmaceuticals
Inc., USA. Die Transaktion führte zu einem einmaligen, zusätzlichen Forschungs- und Entwicklungsaufwand in Höhe von 63,3 Mio. €. Der Betrag umfasst
eine Kaufpreiskomponente in bar und sonstige diesbezügliche Ausgaben (55,8 Mio. €) sowie eine nicht
zahlungswirksame Komponente in Form der Rückgabe von Aktien (7,5 Mio. €), welche SCHWARZ
PHARMA noch an Aderis Pharmaceuticals Inc. besaß.
Somit flossen im Juli 2005 erhebliche Zahlungsmittel
für diese Transaktion ab. Bereinigt ergibt sich ein Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe
von 122,8 Mio. € (+162,8 %). Die Abschreibungen
beliefen sich im Vorjahr auf 55,9 Mio. €. Darin enthalten waren Sonderabschreibungen gemäß IAS 36 in
Höhe von 6,1 Mio. € für Produktrechte in den USA,
Irland und Deutschland zu verzeichnen. Der Anstieg
der saldierten latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten führte zu einer Bindung von liquiden
Mittel in Höhe von 30,3 Mio. €. Hingegen konnten
durch die Ausweitung insbesondere der Steuerverbindlichkeiten in Deutschland und in den USA flüssige Mittel in Höhe von 30,4 Mio. € freigesetzt werden. Die Veränderungen der restlichen „sonstigen
Positionen des Umlaufvermögens“ führte zu einem
Mittelzufluss in Höhe von 64,8 Mio. €. Ursächlich
hierfür war vornehmlich die Bilanzierung verminderter Steuererstattungsansprüche in den USA: Während die US-amerikanischen Gesellschaften in 2004
eine Netto-Steuerforderung bilanziert hatten, kehrte
sich diese im Berichtsjahr 2005 in eine Netto-Verbindlichkeit aus Steuern um (–34,8 Mio. €). Auch
andere übrige Forderungen und Vermögenswerte
verminderten sich deutlich. Somit ergab sich zum
31. Dezember 2005 ein Mittelzufluss aus operativer
Tätigkeit in Höhe von 67,0 Mio. €.
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit
Im Berichtsjahr flossen brutto 66,7 Mio. € für die
Investitionstätigkeit des Unternehmens ab, davon
54,1 Mio. € für Sachanlagen und 12,9 Mio. € für immaterielle Vermögenswerte. Der Großteil der Investitionen in Sachanlagen bezieht sich auf die Modernisierung und Erweiterung der Produktionsanlagen der
KONZERNLAGEBERICHT
163
SCHWARZ PHARMA Ltd. in Shannon, Irland, zur
Vorbereitung der Herstellung der Pipeline Produkte
(insgesamt 36,9 Mio. €). Des Weiteren erwarb die
irische Gesellschaft ein Grundstück für die Erweiterung des Standortes. Bei dem Mittelabfluss für immaterielle Vermögenswerte handelt es sich um Meilensteinzahlungen an einen Kooperationspartner sowie
um den Erwerb der Vertriebslizenz für Pletal zur Behandlung der peripheren arteriellen Hypertonie von
Otsuka sowie die Aktivierung von Software-Lizenzen, u.a. im Zusammenhang mit dem Abschluss der
SAP R3 Einführung in den US-amerikanischen Tochtergesellschaften. Zur Sicherung von Altersteilzeitbzw. Pensionsverbindlichkeiten wurden Wertpapiere
in Höhe von 2,7 Mio. € erworben. Aus der Veräußerung von Anlagegütern flossen 2,7 Mio. € zu. Folglich
betrug der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit im
Berichtsjahr per Saldo 66,7 Mio. €.
Der für Investitionstätigkeiten verwendete Mittelabfluss betrug im Vorjahr netto 27,2 Mio. €. Dieser Mittelabfluss bezog sich hauptsächlich auf Investitionen in
Produktionsanlagen der SCHWARZ PHARMA Ltd. in
Shannon, Irland für die „New Chemical Entities“ sowie Verpackungsmaschinen in Seymour, USA (29,1
Mio. €). Ferner flossen Mittel in Höhe von 7,8 Mio. €
für immaterielle Vermögenswerte ab, größtenteils
Software Lizenzen in Zusammenhang mit der umfangreichen SAP R3 Einführung in den US-amerikanischen
Tochtergesellschaften. Aus der Veräußerung von Produktrechten, die nicht mehr im strategischen Fokus
des Unternehmens stehen, flossen 10,1 Mio. € zu.
164
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Mittelzufluss/-abfluss aus Finanzierungstätigkeit
Der Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit in Höhe
von insgesamt 49,0 Mio. € ist wesentlich gekennzeichnet durch die Ausgabe von neuen Aktien durch
die Wandlung von Mitarbeiter-Aktienoptionen. Als
Folge der Übernahme von SCHWARZ PHARMA
durch UCB waren alle Optionsprogramme sofort
ausübbar geworden. Die Wandlung der Aktienoptionen und die damit verbundene Ausgabe der neuen
Aktien führte zu Mittelzuflüssen von 68,6 Mio. €. Die
Tilgung von langfristigen Bankverbindlichkeiten führte
zu einer Verringerung der liquiden Mittel in Höhe von
9,8 Mio. €. Darüber hinaus zahlte das Unternehmen
eine Dividende in Höhe von 9,3 Mio. €. Der Kauf von
Eigenen Anteilen führte ebenfalls zu einem Mittelabfluss von 0,6 Mio. €.
Im Jahr 2005 betrug der für die Finanzierungstätigkeit
verwendete Mittelabfluss 39,6 Mio. €. Dieser Abfluss
erklärte sich im Wesentlichen durch die Tilgung von
langfristigen Bankverbindlichkeiten in Höhe von 41,0
Mio. €. Dabei handelte es sich sowohl um gewöhnliche Tilgungsleistungen als auch um die vorzeitige
Ablösung eines Schuldscheindarlehens in Höhe von
25 Mio. €. Ferner zahlte das Unternehmen eine Dividende in Höhe von 9,2 Mio. €. Diesen Mittelabflüssen standen Mittelzuflüsse in Höhe von 10,5 Mio. €
durch die Ausgabe von neuen Aktien durch Wandlung
von Aktienoptionen sowie Abgabe Eigener Aktien für
Mitarbeiteraktien entgegen.
Wie im Vorjahr waren die Fremdwährungen auch im
Jahr 2006 starken Schwankungen ausgesetzt. Insbesondere stieg der EUR gegenüber dem USD im Jahresvergleich 31. Dezember 2006 zum 31. Dezember
2005 stark an (1,32 USD/EUR per 31. Dezember
2006 verglichen zu 1,18 USD/EUR per 31. Dezember 2005). Als Folge dessen betrug der Einfluss der
Währungskursänderungen auf die liquiden Mittel –17,0
Mio. € (Vorjahr +21,4 Mio. €). Die liquiden Mittel belaufen sich somit auf 277,1 Mio. € zum 31. Dezember
2006 (+34,5 %). Gleichzeitig stieg die Netto-Liquidität zum 31. Dezember 2006 um 44,1 % auf 264,1
Mio. € (Vorjahr: 183,3 Mio. €) an.
Die Dividendenausschüttungsquote beträgt im Berichtsjahr 76,9 %. Die Berechnung einer Dividendenausschüttungsquote für das Vorjahr ist nicht sinnvoll,
da das Konzernergebnis bzw. das Ergebnis je Stammaktie negativ war. Generell ermittelt sich die Quote
als Bardividende je Stammaktie dividiert durch das
Ergebnis je Stammaktie (Basic Earnings per Share).
In Anbetracht der gegenwärtigen Unternehmensund Markteinschätzung geht der Vorstand davon aus,
dass der Bestand an liquiden Mitteln, der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit zusammen mit
den vorhandenen Kreditlinien eine angemessene und
solide Grundlage zur Unterstützung des geplanten
Wachstums und des andauernden Fortschritts der
SCHWARZ PHARMA Gruppe bilden werden.
VII. Risikomanagement
Risikomanagement-System
Für SCHWARZ PHARMA als international operierende Unternehmensgruppe stellt das Risikomanagement einen wesentlichen und unverzichtbaren Bestandteil der Unternehmensführung und -steuerung
dar. SCHWARZ PHARMA überwacht – unter anderem durch ein zentrales und permanentes Controlling – die Geschäftsentwicklung sämtlicher Gesellschaften der Gruppe. Ein standardisiertes Konzernberichtswesen stellt sicher, dass der Geschäftsverlauf
in den einzelnen Konzernunternehmen nach einheitlichen Richtlinien abgebildet und zeitnah an die Konzernzentrale berichtet wird.
Neben einem rollierenden Prognose-System werden
regelmäßig interne Berichte erstellt, die den Vorstand
und die verantwortlichen Managementebenen frühzeitig und umfassend über alle signifikanten Risiken
informieren.
Die wichtigsten Risiken sind nachstehend, gruppiert
nach Risikokategorien, aufgeführt:
Wettbewerbsrisiken
SCHWARZ PHARMA befindet sich im Wettbewerb
mit anderen pharmazeutischen Unternehmen.
Durch Markt- und Wettbewerbsbeobachtung
werden Risiken für die eigene Marktposition regelmäßig analysiert und – soweit möglich – Gegenmaßnahmen eingeleitet.
KONZERNLAGEBERICHT
165
Risiken der zukünftigen Marktzulassung und
erfolgreichen Markteinführung
Wie für jedes forschende Pharmaunternehmen stellt
auch für die SCHWARZ PHARMA Gruppe die Unsicherheit über die zukünftige Marktzulassung und erfolgreiche Markteinführung der in der Entwicklungspipeline befindlichen Forschungs- und Entwicklungsprojekte ein zentrales Risiko für die zukünftige Geschäftsentwicklung dar. Für das laufende Monitoring
dieser Risiken verfügt SCHWARZ PHARMA über
Projektbewertungssysteme sowie eine adäquate Projektmanagement-Organisation.
Risiken durch die Veränderung rechtlicher
Rahmenbedingungen
Die Auswirkungen tendenziell zunehmender weltweiter staatlicher Eingriffe in die nationalen Gesundheitssysteme (z.B. durch die Einführung bzw. Modifikation unterschiedlicher Formen von Preisreglementierungen) können zu einem signifikanten zusätzlichen
Margendruck bei wichtigen Umsatzträgern führen
und sich auf die Ergebnissituation des Konzerns nachteilig auswirken. SCHWARZ PHARMA begegnet
diesen Risiken durch kontinuierliche Maßnahmen zur
Kosteneffizienz und das ständige Bestreben, neue
Umsatzpotenziale zu entwickeln.
Fertigungs- und Beschaffungsrisiken
SCHWARZ PHARMA unterliegt darüber hinaus bestimmten Beschaffungsmarktrisiken, die darin bestehen, dass die zur Herstellung der Produkte benötigten Rohstoffe und Vorprodukte nicht oder nicht in
166
GESCHÄFTSBERICHT 2006
ausreichendem Maß in der erforderlichen Qualität
bzw. Quantität zur Verfügung stehen. Lieferanten
werden daher regelmäßig bewertet und – soweit erforderlich – werden Lieferalternativen entwickelt.
Die Einrichtungen und Fertigungstechniken für die
Herstellung pharmazeutischer Produkte werden von
staatlichen Behörden regelmäßig auf die Einhaltung
von GMP-Standards untersucht (GMP = Good Manufacturing Practices/Gute Fertigungspraktiken).
Die SCHWARZ PHARMA Gruppe unterstützt die
Einhaltung dieser Standards durch Einsatz entsprechender Maßnahmen zur Qualitätskontrolle und
-sicherung. Durch Sicherheitsmaßnahmen und Wartungspläne wird versucht, das Risiko eines teilweisen
oder vollständigen Ausfalls von Produktionsanlagen
zu minimieren. Zudem ist SCHWARZ PHARMA bestrebt, ausreichende interne oder externe Ausweichkapazitäten zu schaffen.
Finanzrisiken
Zur Absicherung gegen Zins- und Währungsrisiken
werden adäquate derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese sind im Konzernanhang unter dem
Punkt 20 – Finanzinstrumente (Seite 92) – erläutert.
Rechtliche Risiken
Die Unternehmensgruppe ist darüber hinaus auch
rechtlichen Risiken ausgesetzt: Derzeit bestehen bei
verschiedenen Teilen des Konzerns laufende Gerichtsverfahren. Deren Ausgang ist im Hinblick auf die
Unwägbarkeiten, mit denen Rechtsstreitigkeiten
generell behaftet sind, nicht mit völliger Bestimmtheit vorhersehbar. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand gehen wir jedoch davon aus, dass sich aus laufenden Verfahren kein erheblicher Einfluss auf die
wirtschaftliche Lage der SCHWARZ PHARMA
Gruppe ergeben wird.
Schutz vor Schadensrisiken
Das Risiko von Sach- und Haftungsschäden ist, soweit
möglich und ökonomisch sinnvoll, durch Versicherungen in ausreichendem Maß abgedeckt.
VIII. Abhängigkeitsbericht
Da mit UCB SP GmbH als Mehrheitsaktionär kein
Beherrschungsvertrag besteht, war der Vorstand der
SCHWARZ PHARMA AG zur Aufstellung eines Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG verpflichtet. Der Berichtzeitraum beinhaltet die Periode vom 20. Dezember
bis zum 31. Dezember 2006. In diesem Bericht
wurden die Beziehungen zur UCB Gruppe und den
zum SCHWARZ PHARMA Konzern gehörenden
Unternehmen erfasst. Der Vorstand der SCHWARZ
PHARMA AG erklärt gemäß § 312 Abs. 3 AktG, dass
die SCHWARZ PHARMA AG nach den Umständen,
die ihm zu dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die
in den Bericht über Beziehungen zu verbundenen
Unternehmen aufzunehmenden Rechtsgeschäfte
vorgenommen oder Maßnahmen getroffen oder un-
terlassen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielt und dadurch, dass
die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden,
nicht benachteiligt wurde.
Der vorstehende Absatz ist auch Teil des Lageberichts des Einzelabschlusses der SCHWARZ
PHARMA AG.
IX. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach
Beendigung des Geschäftsjahres
Die veränderte Wettbewerbssituation in den USA
und der Patentablauf wichtiger vermarkteter Produkte in 2007, macht eine Restrukturierung des USGeschäfts erforderlich. SCHWARZ PHARMA hat
sich entschlossen, die Vermarktung der Produkte im
allgemeinmedizinischen Bereich einzustellen. Der
Außendienst im Bereich Neurologie wird ab sofort
auf 92 Mitarbeiter ausgeweitet, die die Vermarktung
von Neupro® in diesem Sommer vorbereiten.
Die US-Organisation beabsichtigt, die neuen Positionen (ca. 30) mit Außendienstmitarbeitern aus dem
allgemeinmedizinischen Bereich zu besetzen. Da
UCB zurzeit seinen Außendienst neu organisiert, um
sich auf die bevorstehende Markteinführung von
Xycal vorzubereiten, wird UCB einigen Managern
und Außendienstmitarbeitern des allgemeinmedizinischen Bereichs Positionen innerhalb des neuen
UCB Außendienstes anbieten können. Den Mitarbei-
KONZERNLAGEBERICHT
167
tern, denen kein Angebot für eine weitere Position
gemacht werden kann, wird eine angemessene Abfindung angeboten werden.
Da sich auch in Deutschland die Marktbedingungen
u. a. auch aufgrund staatlicher Preissenkungen geändert haben, sieht sich die deutsche Vertriebsgesellschaft gezwungen, Personalmaßnahmen einzuleiten.
Die Geschäftsführung wird in Verhandlungen mit dem
Betriebsrat über einen Sozialplan eintreten.
Die Gesellschaft hatte zum Ende des Berichtsjahres
2006 noch keine Maßnahmen hinsichtlich möglicher
Restrukturierungsmaßnahmen getroffen. Mit der Konkretisierung dieser Maßnahmen wurde erst im Jahr
2007 begonnen. Die finanziellen Auswirkungen der
möglichen Maßnahmen lassen sich bis heute noch
nicht bestimmen.
Die Kreditlinie aus dem mit Datum vom 8. Dezember
2005 abgeschlossenen syndizierten Kreditvertrag ist
zum 31. Dezember 2006 um 36,7 Mio. € auf 238,3
Mio. € gesunken, da eine der teilnehmenden Banken,
aufgrund des Eigentümerwechsels bei der
SCHWARZ PHARMA AG, ihren Anteil an der syndizierten Kreditlinie gekündigt hat. Nach dem Bilanzstichtag haben weitere Banken von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch gemacht, so dass die Kreditlinie am Tag der Berichtserstellung 54,0 Mio. € betrug.
Neben den vorstehend beschriebenen Sachverhalten
sind nach dem Bilanzstichtag keinerlei Ereignisse ein-
168
GESCHÄFTSBERICHT 2006
getreten, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von SCHWARZ
PHARMA und die Risikoeinschätzung der Gruppe
nehmen könnten.
Monheim, 9. Februar 2007
Detlef Thielgen
Jürgen Baumann
Prof. Dr. Iris Löw-Friedrich
Peter Möller
Martin Schneider
KONZERNLAGEBERICHT
169
BERICHT DES AUFSICHTSRATS
Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach
Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und den Vorstand bei der Leitung des
Unternehmens regelmäßig beraten sowie die
Geschäftsführung der Gesellschaft überwacht. Der
Aufsichtsrat war in alle für das Unternehmen wesentlichen Entscheidungen eingebunden. Als Entscheidungsgrundlage dienten ihm unter anderem die
regelmäßigen Berichte des Vorstands, wie sie im
Gesetz und in § 11 Abs. 2 der Satzung der
SCHWARZ PHARMA AG vorgesehen sind, die
gesonderten Berichte, die der Vorstand anlassbezogen oder auf Verlangen des Aufsichtsrats erstattet hat, sowie die ergänzenden Erläuterungen des
Vorstands. Der Vorstand hat regelmäßig, zeitnah und
umfassend mündlich und schriftlich über alle wichtigen Fragen der Geschäftsentwicklung und der
Planung, über die Risikolage und das Risikomanagement, wichtige Geschäftsvorgänge und -vorhaben
sowie die Unternehmensplanung und strategische
Weiterentwicklung des Unternehmens berichtet. Bei
wesentlichen Vorgängen haben diese Berichte dem
Aufsichtsrat auch in schriftlicher Form vorgelegen.
Der Aufsichtsrat hat in den Fällen, in denen es erforderlich war, nach ausführlicher Beratung die Zustimmung zu einer geschäftlichen Maßnahme erteilt.
Soweit der Vorstand dem Aufsichtsrat geschäftliche
Maßnahmen zur Zustimmung vorgelegt hat, war der
Vorstandsvorlage jeweils eine Darstellung über die
wesentlichen bei der Entscheidung zu berücksichtigenden Gesichtspunkte beigefügt. Der Aufsichtsrat
170
GESCHÄFTSBERICHT 2006
hat im Berichtszeitraum in keinem Fall Veranlassung
gesehen, durch einzelne Mitglieder des Aufsichtsrats
oder besondere Sachverständige die Bücher und
Schriften der Gesellschaft einzusehen oder zu prüfen.
Im Geschäftsjahr 2006 haben sieben Aufsichtsratssitzungen stattgefunden. Darüber hinaus wurde der
Vorsitzende des Aufsichtsrats vom Vorstandsvorsitzenden auch zwischen den Sitzungsterminen laufend
über wichtige Entwicklungen und anstehende Entscheidungen unterrichtet. Soweit erforderlich hat
der Aufsichtsrat hierzu Beschlüsse im schriftlichen
Verfahren oder per Telefon gefasst. Bei den sieben
Sitzungen des Aufsichtsrats hat lediglich in drei
Sitzungen jeweils ein Aufsichtsratsmitglied entschuldigt gefehlt. Im Übrigen haben alle Aufsichtsratsmitglieder an sämtlichen Aufsichtsratssitzungen
und Beschlüssen im Geschäftsjahr 2006 teilgenommen.
Der Aufsichtsrat hat sich in zwei außerordentlichen
Sitzungen besonders intensiv mit den Bedingungen
des öffentlichen Übernahmeangebots der UCB S.A.
und der UCB SP GmbH an die Aktionäre der
SCHWARZ PHARMA AG befasst. In der Aufsichtsratssitzung vom 24. September 2006 hat der Vorstand ausführlich über das beabsichtigte Business
Combination Agreement mit UCB S.A. und das
damit beabsichtigte freundliche Übernahmeangebot
der UCB S.A. und der UCB SP GmbH berichtet. Er
hat die Ausgangssituation der SCHWARZ PHARMA
Gruppe dargelegt und eingehend das Angebot der
UCB S.A. sowie die Folgen einer Zusammenführung
beider Unternehmen erläutert. Der Aufsichtsrat hat
im Anschluss daran intensiv die Kernelemente der
Transaktion erörtert einschließlich etwaiger Risiken
sowie der Auswirkungen des Zusammenschlusses für
das Unternehmen und der erwarteten Reaktion des
Kapitalmarkts auf eine Kapitalerhöhung der UCB S.A.
Der Aufsichtsrat hat dem Abschluss des Business
Combination Agreement zwischen SCHWARZ
PHARMA AG, UCB S.A. und UCB SP GmbH einstimmig zugestimmt. Das sich daran anschließende Übernahmeangebot und die dazu am 10. November 2006
veröffentlichte Angebotsunterlage der UCB S.A. und
der UCB SP GmbH waren Gegenstand einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats vom 20. November 2006. Nach ausführlicher Diskussion kam
der Aufsichtsrat gemeinsam mit dem Vorstand zu
dem Schluss, dass die angebotene Gegenleistung in finanzieller Hinsicht angemessen war und das Übernahmeangebot den Interessen der Gesellschaft, der
SCHWARZ PHARMA Aktionäre und der Arbeitnehmer gerecht wurde. Der Aufsichtsrat hat beschlossen,
das Angebot zu unterstützen und den SCHWARZ
PHARMA Aktionären die Annahme des Angebots
und die Einreichung ihrer SCHWARZ PHARMA
Aktien im Rahmen des Angebots zu empfehlen. Die
Erwägungen des Aufsichtsrats und des Vorstands sind
im Einzelnen in der veröffentlichten gemeinsamen
Stellungnahme von Vorstand und Aufsichtsrat vom
20. November 2006 näher dargestellt. In Übereinstimmung mit den in der gemeinsamen Stellungnahme veröffentlichten Absichten haben die damali-
gen Mitglieder des Aufsichtsrats, die Aktien der
SCHWARZ PHARMA AG hielten, das öffentliche
Übernahmeangebot für alle von ihnen gehaltenen
Aktien angenommen.
Der Aufsichtsrat hat ferner in seinen Sitzungen regelmäßig die Umsatzberichte sowie Analysen über die
Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens und seiner Tochtergesellschaften behandelt.
Abweichungen von den Zielsetzungen und Planzahlen sowie die Gründe für derartige Abweichungen
wurden im Rahmen der regelmäßigen „Operating
Updates“ für die Regionen USA, Europa und Asien
dem Aufsichtsrat erläutert und von ihm geprüft.
Der Aufsichtsrat erteilte weiterführende Berichtsaufträge, die u. a. die vom Unternehmen geplanten
und getroffenen Wechselkurssicherungsmaßnahmen,
deren Auswirkungen und das entsprechende Risikomanagement zum Gegenstand hatten.
Gegenstand regelmäßiger Beratungen in den Aufsichtsratssitzungen waren zudem die strategische
Planung und Weiterentwicklung der SCHWARZ
PHARMA Gruppe, die Fortschritte der laufenden
Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie der
weitere Ausbau der Entwicklungspipeline durch
neue, innovative Projekte. In diesem Zusammenhang beriet der Aufsichtsrat insbesondere jeweils
über die Verbesserung der Marktposition und der
Ergebnissituation der Vertriebsgesellschaften sowie
die Strukturierung der Vertriebseinheiten im Hinblick auf die Erfordernisse der Vermarktung der
BERICHT DES AUFSICHTSRATS
171
172
Pipeline-Produkte, die wesentliche Fortschritte auf
dem Weg zur Zulassung verzeichnen konnten.
Durchführung des Übernahmeangebots Gegenstand
der Erörterung des Aufsichtsrats.
Der Aufsichtsrat befasste sich im Laufe des Geschäftsjahres 2006 mit einer Reihe weiterer Vorgänge und Themen. Er beriet über die Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2006, den
Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr
2005 und die Vorbereitung der Hauptversammlung
im Jahr 2006. Er beschloss in seiner Sitzung am 9.
Mai 2006 die Ausgabe einer zweiten Tranche des
Stock Appreciation Rights Program 2005 an die
Vorstandsmitglieder und stimmte der Ausgabe solcher Rechte an ausgewählte Führungskräfte der
SCHWARZ PHARMA Gruppe zu. Zudem nahm er
die Ausgabe von Belegschaftsaktien zustimmend zur
Kenntnis. Der Aufsichtsrat befasste sich mit der
Verhandlung eines Lizenzvertrages der SCHWARZ
PHARMA AG mit Pfizer Inc., USA, über die Rechte
an dem Wirkstoff Fesoterodin, stimmte dessen
Abschluss zu und beriet über Investitionen in Kapazitäten zur Herstellung von Fesoterodin in Irland.
Der Aufsichtsrat beriet über die Entwicklung des
Unternehmenswertes, insbesondere im Hinblick
auf die Pipelineprodukte. Zudem stimmte der
Aufsichtsrat der Budgetplanung 2007 für die
SCHWARZ PHARMA Gruppe und der Honorarvereinbarung mit dem Abschlussprüfer für den Jahresabschluss 2006 zu. Im Zusammenhang mit dem
laufenden Übernahmeangebot der UCB S.A. und
der UCB SP GmbH waren schließlich die Vorbereitungsmaßnahmen für einen Integrationsprozess nach
Der als einziger Aufsichtsratsausschuss gebildete
Personalausschuss des Aufsichtsrats hielt im Geschäftsjahr 2006 fünf Sitzungen ab. Die Arbeit des
Personalausschusses hatte die Vergütung des Vorstands zum Gegenstand, insbesondere die Festsetzung jährlicher Prämien und die Gewährung von
Wertsteigerungsrechten unter dem Managementbeteiligungsprogramm. Ferner beschäftigte sich der
Personalausschuss mit dem Abschluss, der Änderung
und der Beendigung von Vorstandsverträgen sowie
damit einhergehender Aufhebungsvereinbarungen
einschließlich zu zahlender Abfindungen und Karenzentschädigungen ausscheidender Vorstandsmitglieder. Der Vorsitzende des Personalausschusses hat im
Aufsichtsrat jeweils über die Arbeit des Ausschusses
berichtet.
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Der Aufsichtsrat befasste sich zudem im Dezember
vor dem Hintergrund des sicheren Erwerbs der
Mehrheit der Anteile an der SCHWARZ PHARMA
AG durch die UCB SP GmbH intensiv mit personellen
Veränderungen des Vorstands und einer geänderten Geschäftsverteilung im Zuge der Übernahme.
Herr Patrick Schwarz-Schütte hat zum 31. Dezember 2006 seinen Rücktritt als Vorsitzender des Vorstands und Mitglied des Vorstands erklärt. Auch Herr
Dr. Klaus Veitinger ist zum 31. Dezember 2006 von
seinem Amt als Mitglied des Vorstands zurückgetreten. Herr Jürgen Baumann hat seinen Rücktritt als
Mitglied des Vorstands zum 30. April 2007 erklärt.
Der Aufsichtsrat nahm die Amtsniederlegungen der
Vorstandsmitglieder an. Herr Detlef Thielgen wurde
mit Wirkung ab dem 1. Januar 2007 mit einer Amtszeit bis zum 31. Dezember 2009 zum Vorstandsvorsitzenden bestellt. Die Bestellung von Frau Prof. Dr.
Iris Löw-Friedrich als Mitglied des Vorstands wurde
bis zum 31. Juli 2009 verlängert. Herr Rechtsanwalt
Peter Möller und Herr Martin Schneider wurden mit
Wirkung zum 1. Januar 2007 erstmals für die Dauer
von drei Jahren zu Mitgliedern des Vorstands der
SCHWARZ PHARMA AG bestellt. Herr Möller ist
im Vorstand verantwortlich für Recht und Herr
Schneider für Personal. Vor dem Hintergrund dieser
personellen Veränderungen wurde ein neuer Geschäftsverteilungsplan für den Vorstand beschlossen.
Der Aufsichtsrat billigte außerdem die Berufung von
Herrn Thielgen in das Executive Committee der
UCB S.A.
Der Aufsichtsrat hat sich davon überzeugt, dass die
SCHWARZ PHARMA AG im abgelaufenen Geschäftsjahr die Empfehlungen des Deutschen Corporate
Governance Kodex gemäß der Entsprechenserklärung vom März 2006 erfüllt hat. Den Empfehlungen
des Deutschen Corporate Governance Kodex wurde
und wird mit nur wenigen Ausnahmen entsprochen.
Die Gründe für derartige Abweichungen sind in der
Entsprechenserklärung erläutert, die im Internet
unter www.schwarzpharma.com abrufbar ist.
Der Jahresabschluss und der Lagebericht der
SCHWARZ PHARMA AG sowie der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für das
Geschäftsjahr 2006 wurden durch den von der
Hauptversammlung bestellten Abschlussprüfer Ernst &
Young AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat hatte
dem Abschlussprüfer auf der Grundlage detaillierter
Informationen über die Prüfungskosten den Prüfungsauftrag erteilt und die Prüfungsschwerpunkte für die
Abschlussprüfung definiert. Der Jahresabschluss nebst
Lagebericht sowie der Konzernabschluss nebst Konzernlagebericht, jeweils einschließlich Prüfungsbericht, wurden dem Aufsichtsrat zusammen mit
dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung
des Bilanzgewinns frühzeitig vorgelegt.
Der Aufsichtsrat hat das Prüfungsergebnis des Abschlussprüfers, der in der Aufsichtsratssitzung am
22. März 2007 anwesend war und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtete, nach
eingehender Erörterung zustimmend zur Kenntnis
genommen. Auch nach dem abschließenden Ergebnis
eigener Prüfungen des Jahres- und des Konzernabschlusses einschließlich der Lageberichte waren
keine Einwände zu erheben. Auf Basis seiner Prüfung
und Erörterung hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss der SCHWARZ
PHARMA AG für das Geschäftsjahr 2006 gebilligt.
Der Jahresabschluss der SCHWARZ PHARMA AG
für das Geschäftsjahr 2006 ist damit festgestellt.
BERICHT DES AUFSICHTSRATS
173
Dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung
des Bilanzgewinns hat sich der Aufsichtsrat angeschlossen.
Der Aufsichtsrat hat sich den Bericht des Vorstands
zu den Angaben nach § 289 Abs. 4 HGB im Lagebericht sowie zu den Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB
im Konzernlagebericht im Einzelnen durch den Vorstand erläutern lassen. Der Aufsichtsrat hat die Angaben im Lagebericht nach § 289 Abs. 4 HGB und die
Angaben im Konzernlagebericht gemäß § 315 Abs. 4
HGB eingehend erörtert und geprüft. Er ist zu dem
Ergebnis gekommen, dass der erläuternde Bericht
des Vorstands in jeder Hinsicht zutreffend ist, und
schließt sich den Erläuterungen des Vorstands vollumfänglich an.
Der Vorstand hat gemäß § 312 AktG einen Bericht
über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
(Abhängigkeitsbericht) erstellt. Am Schluss des Berichts hat er erklärt, dass die SCHWARZ PHARMA
AG nach den Umständen, die ihm zu dem Zeitpunkt
bekannt waren, in dem die in den Bericht über
Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufzunehmenden Rechtsgeschäfte vorgenommen oder
Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bei
jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielt und dadurch, dass die Maßnahmen
getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt wurde.
174
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Der Abschlussprüfer Ernst & Young AG hat den vom
Vorstand nach § 312 AktG erstellten Bericht geprüft
und folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:
„Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften
die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen
hoch war,
3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine
Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung
als die durch den Vorstand sprechen.“
Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht auf
seine Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft. Der Vorstand hat nach Auffassung des Aufsichtsrats den Kreis
der verbundenen Unternehmen mit der gebotenen
Sorgfalt festgestellt. Er hat die notwendigen Vorkehrungen zur Erfassung der Rechtsgeschäfte und sonstigen Maßnahmen getroffen, welche die SCHWARZ
PHARMA AG im vergangenen Geschäftsjahr ab dem
Zeitpunkt der Begründung des Abhängigkeitsverhältnisses mit den, auf Veranlassung oder im Interesse
der herrschenden Unternehmen und der mit ihnen
verbundenen Unternehmen vorgenommen oder unterlassen hat. Nach dem Ergebnis der Prüfung sind keine
Anhaltspunkte ersichtlich, dass Rechtsgeschäfte oder
Maßnahmen nicht vollständig erfasst worden sind.
Der Aufsichtsrat schließt sich daher dem Ergebnis
der Prüfung durch den Abschlussprüfer an. Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss
des Berichts sind nicht zu erheben.
Von der Hauptversammlung am 10. Mai 2006 wurde
Herr Dr. Eberhardt Peill zum Mitglied des Aufsichtsrats gewählt. Herr Dr. Terence Eaves wurde als
Mitglied des Aufsichtsgremiums wiedergewählt. Das
Aufsichtsratsmandat von Herrn Dr. Rüdiger Hauffe
endete mit Ablauf der Hauptversammlung am 10. Mai
2006. Herr Dr. Hauffe stand für eine Wiederwahl
nicht zur Verfügung. Im Übrigen haben sich im
Geschäftsjahr 2006 keine Änderungen in der Zusammensetzung des Aufsichtsrats ergeben.
Nach dem Ende des Geschäftsjahres haben die Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat ihr Amt im Anschluss an die Übernahme der SCHWARZ PHARMA
AG niedergelegt. Auf Antrag des Vorstands hat das
Amtsgericht Düsseldorf am 1. Februar 2007 Herrn
Dr. Wolf-Dietrich Loose, Herrn Dr. Roch Doliveux,
Herrn Jean-Pierre Pradier, Herrn Robert Trainor,
Herrn Gerhard Mayr sowie Herrn Tom Lauda zu
neuen Mitgliedern des Aufsichtsrats bestellt. Zum
neuen Aufsichtsratsvorsitzenden wählte der Aufsichtsrat Herrn Dr. Wolf-Dietrich Loose und
zum stellvertretenden Vorsitzenden Herrn Dr. Roch
Doliveux.
Übernahmeangebot durch die UCB-Gruppe gebracht und zu einer Reihe von Veränderungen geführt. Der Aufsichtsrat spricht an dieser Stelle den
gegenwärtigen und den ausgeschiedenen Mitgliedern
des Vorstands, den ausgeschiedenen Mitgliedern des
Aufsichtsrats und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die engagiert und kompetent ihren Beitrag
zum Erfolg der SCHWARZ PHARMA Gruppe geleistet haben, seinen ausdrücklichen Dank und seine
Anerkennung für die im Geschäftsjahr 2006 geleistete Arbeit aus.
Der Aufsichtsrat
Dr. Wolf-Dietrich Loose
Vorsitzender des Aufsichtsrats
Monheim, im März 2007
Das zurückliegende Geschäftsjahr hat für alle Beschäftigten der SCHWARZ PHARMA Gruppe zusätzliche Belastungen im Zusammenhang mit dem
BERICHT DES AUFSICHTSRATS
175
CORPORATE GOVERNANCE
Entsprechenserklärung 2007
Vorstand und Aufsichtsrat erklären gemäß § 161
AktG, dass die SCHWARZ PHARMA AG nach
Maßgabe dieser Erklärung den Empfehlungen der
Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex seit der letzten Entsprechenserklärung
vom 16. März 2006 entsprochen hat und auch künftig nach Maßgabe dieser Erklärung entsprechen wird.
Einzelne Abweichungen zu den Empfehlungen im
Deutschen Corporate Governance Kodex bestehen
wie folgt: Haftpflichtversicherungen, die die Gesellschaft für Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder
abschließt (D&O-Versicherungsverträge), weisen
keinen Selbstbehalt auf (Kodex Ziff. 3.8). Ein Selbstbehalt ist nach Auffassung der Gesellschaft nicht geeignet, die Motivation und das Verantwortungsbewusstsein der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat zu steigern. Eine Begrenzung (Cap) bei aktienkursbasierten Vergütungselementen für Vorstandsmitglieder besteht nicht (Kodex Ziff. 4.2.3). Nach
Ansicht der Gesellschaft liegt die besondere Anreizwirkung solcher Vergütungselemente darin, das finanzielle Interesse der Berechtigten unmittelbar an die
tatsächliche Entwicklung des Börsenkurses zu koppeln. Zudem würde eine Begrenzung im Hinblick
auf die bei den übrigen Begünstigten geltenden
Bedingungen eine Ungleichbehandlung zu Lasten des
Leitungsorgans darstellen. Es wurde von einer Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder abgesehen (Kodex
Ziff. 5.4.1), da es aus Sicht der Gesellschaft bei
176
GESCHÄFTSBERICHT 2006
diesen in erster Linie auf Kenntnisse und Fähigkeiten
sowie die fachliche Erfahrung ankommt. Der Aufsichtsrat hat auf die Bildung eines Prüfungsausschusses verzichtet (Kodex Ziff. 5.3.2). Fragen der Rechnungslegung, des Risikomanagements sowie die
Schwerpunkte der Abschlussprüfung werden aufgrund ihrer Bedeutung von allen Mitgliedern des Aufsichtsrats behandelt. Der Aktienbesitz der Familien
Schwarz und Schwarz-Schütte wurde wie vom Wertpapierhandelsgesetz vorgeschrieben veröffentlicht.
Eine darüber hinausgehende Veröffentlichung der von
Organmitgliedern an der Gesellschaft gehaltenen
Aktien oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente im Corporate Governance Bericht erfolgt
nicht (Kodex Ziff. 6.6). Der Geschäftsbericht der
SCHWARZ PHARMA Gruppe enthält keinen Ergebnisausweis für Drittunternehmen, an denen die
SCHWARZ PHARMA AG eine Beteiligung von für
das Unternehmen nicht untergeordneter Bedeutung
hat (Kodex Ziff. 7.1.4). Bei Befolgung dieser Empfehlung würden Wettbewerber Informationen über die
Kosten- und Margenstrukturen in einzelnen Ländern
und Vertriebsorganisationen erlangen.
SCHWARZ PHARMA AG
Vorstand und Aufsichtsrat
Monheim, den 22. März 2007
ERLÄUTERUNG DES VORSTANDS ZUM LAGEBERICHT
FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2006
Die Angaben nach §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB
sind im Konzernlagebericht in den Abschnitten 6.3
und 6.5 und im Lagebericht der SCHWARZ
PHARMA AG in den Abschnitten VII. bis XII. enthalten.
schreibt zwingend eine andere Mehrheit vor.
4. Für die Befugnisse des Vorstands insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder
zurückzukaufen, gilt Folgendes:
2. Die UCB SP GmbH, Monheim ist zum vorgenannten Zeitpunkt direkt und die Financière de Tubize
S.A., Brüssel, Belgien, UCB S.A., Brüssel, Belgien,
UCB Finance N.V., Breda, Niederlande sowie UCB
GmbH, Kerpen-Sindorf sind zu diesem Zeitpunkt
indirekt mit 86,77 % der Stimmrechte an der
SCHWARZ PHARMA AG beteiligt.
– Die Schaffung genehmigten Kapitals und die entsprechende Ermächtigung des Vorstands durch
Beschluss der Hauptversammlung vom 11. Mai
2005 soll die SCHWARZ PHARMA AG in die Lage
versetzen, ihre Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung kurzfristig den Erfordernissen aktueller
Geschäfts- und Marktentwicklungen anzupassen.
Die Gesellschaft soll Gelegenheiten zum Erwerb
von Unternehmen oder Unternehmensbeteiligungen sowie arzneimittelrechtlichen Zulassungen für
pharmazeutische Produkte oder Lizenzrechte
schnell und flexibel wahrnehmen können. Die
Gesellschaft soll zudem in der Lage sein, über die
Begebung von Belegschaftsaktien die Verbundenheit der Mitarbeiter mit dem Unternehmen
zu stärken.
3. Der Vorstand wird nach den gesetzlichen Vorschriften bestellt und abberufen. Die Satzung der
SCHWARZ PHARMA AG legt in § 7 lediglich die
Mindestanzahl der Vorstandsmitglieder fest. Darüber hinaus bestimmt der Aufsichtsrat die Zahl
der Vorstandsmitglieder. Die Änderung der Satzung erfolgt durch Beschluss der Hauptversammlung, der nach § 22 der Satzung mit einfacher
Kapitalmehrheit gefasst wird, außer das Gesetz
– Die Ermächtigung des Vorstands zur Emission
von Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen
auf Inhaberaktien durch Beschluss der Hauptversammlung vom 10. Mai 2006 ermöglicht der
SCHWARZ PHARMA AG die Aufnahme von
Kapital. Die Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen können bei Ausgabe gegen Sacheinlage als Akquisitionswährung zum Erwerb von
Unternehmen, von Unternehmensbeteiligungen und
Die Angaben erläutert der Vorstand wie folgt:
1. Das Grundkapital der SCHWARZ PHARMA AG
per 22. März 2007 beträgt 64.031.475,30 €. Es ist
eingeteilt in 49.254.981 nennwertlose, auf den
Inhaber lautende Stückaktien, die den Aktionären
jeweils die gleichen Rechte – insbesondere die
gleichen Stimmrechte – gewähren.
ERLÄUTERUNGEN DES VORSTANDS
177
für die Gesellschaft bedeutsamen Lizenzen sowie
im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen eingesetzt werden.
börsennotierten Unternehmen üblich sind und nicht
dem Zweck der Erschwerung etwaiger Übernahmeversuche dienen.
– Die Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe
der Bezugsrechte auf Aktien der SCHWARZ
PHARMA AG im Zuge des „Executive Stock
Option Plan 2003“ durch Beschluss der Hauptversammlung vom 13. Mai 2003 gewährt die Möglichkeit zur Schaffung zusätzlicher Leistungsanreize
für qualifizierte Mitarbeiter und Führungskräfte
durch Beteiligung am Unternehmenserfolg und
der Bindung an das Unternehmen.
5. Hinsichtlich der im Konzernlagebericht und im
Lagebericht der SCHWARZ PHARMA AG aufgeführten Change-of-Control-Klauseln in wesentlichen Verträgen ist Folgendes anzumerken: Die
Berechtigung zur Kündigung der der SCHWARZ
PHARMA AG gewährten Kreditlinie im Falle eines
Kontrollwechsels ist für Finanzierungsverträge
marktüblich und dient der Wahrnehmung legitimer Geschäftsinteressen der beteiligten Banken.
Unter anderem müssen diese aus Gründen des
Risikomanagements die Möglichkeit haben, im
Falle geänderter Beteiligungsverhältnisse ihr bestehendes Kreditengagement zu überprüfen und
etwa ihr Gesamtengagement bei einer aus dem
Zusammenschluss von Unternehmen hervorgehenden Unternehmensgruppe entsprechend dem
Kreditrisiko der neuen Gruppe zu begrenzen. Die
Change-of-Control-Klausel in dem Entwicklungsund Lizenzabkommen zur Entwicklung und Vermarktung von Rotigotin auf dem japanischen
Markt dient in erster Linie dem Schutz vor einem
Kontrollerwerb des Lizenznehmers durch einen
Wettbewerber der SCHWARZ PHARMA AG.
– Die Ermächtigung des Vorstands zum Erwerb
und zur Verwendung eigener Aktien aufgrund der
Beschlussfassung der Hauptversammlung vom
10. Mai 2006 ermöglicht es der SCHWARZ
PHARMA AG, möglichen Investoren Aktien der
Gesellschaft anzubieten oder den Aktionärskreis
der Gesellschaft zu erweitern sowie Unternehmen, Unternehmensbeteiligungen, arzneimittelrechtliche Zulassungen für pharmazeutische
Produkte oder Lizenzrechte hieran gegen Aktien
zu erwerben. Ferner können die eigenen Aktien
Mitarbeitern angeboten oder als Leistungen im
Zusammenhang mit Mitarbeiterbeteiligungsmodellen verwendet werden.
Die vorstehenden Befugnisse zur Durchführung von
Kapitalmaßnahmen stellen Regelungen dar, die bei
mit der SCHWARZ PHARMA AG vergleichbaren
178
GESCHÄFTSBERICHT 2006
6. Die in den Vorstandsverträgen enthaltenen Changeof-Control-Klauseln bzw. Entschädigungsvereinbarungen räumen den Mitgliedern des Vorstands
nicht generell ein außerordentliches Kündigungs-
recht im Falle eines Kontrollwechsels ein, sondern
gewähren ein solches Kündigungsrecht nur, wenn
das Vorstandsmitglied ohne eigenes Verschulden
aus seinem Amt abberufen wird. Die Klausel trifft
eine Regelung zur Abwicklung der dem jeweiligen
Vorstandsmitglied im Falle einer unverschuldeten
Abberufung im Grundsatz gesetzlich zustehenden
Vergütungs- bzw. Abfindungsansprüche und dient
insoweit lediglich der Streitvermeidung.
Monheim, im Februar 2007
SCHWARZ PHARMA AG
Der Vorstand
BERICHT ZU DEN ANGABEN
179
ORGANE
Aufsichtsrat bis 31. Januar 2007
Dr. Rolf Schwarz-Schütte
Dr. Eberhard Peill (seit dem 10. Mai 2006)
Ehrenvorsitzender
Geschäftsführender Partner der MSR Consulting, Köln
Stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates der
Siegwerk GmbH & Co. KG, Siegburg
Mitglied des Beirats der C. Krieger & Co. Nachfolger GmbH & Co. KG,
Koblenz
Dr. Hans-Dietrich Winkhaus
Vorsitzender
Mitglied des Gesellschafterausschusses der Henkel KGaA
Mitglied des Aufsichtsrats BMW AG, München
Mitglied des Aufsichtsrats der Degussa AG, Düsseldorf
Mitglied des Aufsichtsrats der Deutsche Lufthansa AG, Köln
Mitglied des Aufsichtsrats der ERGO Versicherungsgruppe AG, Düsseldorf
Dr. Kurt Rudolf Schwarz
Axel C. Pfeil
Geschäftsführender Gesellschafter der Leifina GmbH & Co. KG,
München
Vorsitzender des Aufsichtsrats der The Bioscience Ventures Group AG,
München
Stellvertretender Vorsitzender
Mitglied des Beirats der Neuen Osnabrücker Zeitung GmbH & Co. KG
Eva Severin*
Head of International Marketing
Heinrich Bergmeier*
Kaufmännischer Angestellter
Erwin Worm*
Technischer Angestellter
Dr. Terence Eaves
Ehemaliges Mitglied des Vorstands der GlaxoWellcome Research
and Development Ltd., London, England
Ehemaliges Mitglied des Vorstands der GlaxoWellcome Inc.,
North Carolina, USA
Dr. Rüdiger Hauffe (bis zum 10. Mai 2006)
Mitglied des Aufsichtsrats der DIREVO Biotech AG, Köln
Vorsitzender des Beirats der Genzyme GmbH, Neu-Isenburg
Mitglied des Beirats der ACCOVION GmbH, Eschborn
Mitglied des Aufsichtsrats der HAUPT Pharma AG, Berlin
Jürgen Peddinghaus
Vorsitzender des Aufsichtsrats der MAY Holding GmbH & Co. KG,
Erftstadt
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Faber-Castell AG, Stein
Mitglied des Aufsichtsrats der Zwilling J. A. Henckels AG, Solingen
Vorsitzender des Beirats Norddeutsche Private Equity, Hamburg
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Jungheinrich AG, Hamburg
Mitglied des Beirats der Booz Allen Hamilton GmbH, München
180
GESCHÄFTSBERICHT 2006
*Arbeitnehmervertreter
Vorstand
Patrick Schwarz-Schütte (bis zum 31. Dezember 2006)
Vorsitzender
Externe Mandate
Aufsichtsrat
Victoria Versicherung AG, Deutschland
Victoria Lebensversicherung AG, Deutschland
Detlef Thielgen (Vorsitzender ab 1. Januar 2007)
Finanzen, Controlling, IT und Corporate Communications
Jürgen Baumann (bis zum 30. April 2007)
Europa
Prof. Dr. Iris Löw-Friedrich
Forschung & Entwicklung
Peter Möller (ab 1. Januar 2007)
Recht
Martin Schneider (ab 1. Januar 2007)
Personal
Dr. Klaus Veitinger (bis zum 31. Dezember 2006)
USA und Asien
Externe Mandate
Aufsichtsrat
AnorMED Inc., Biotech Unternehmen, Kanada
ORGANE
181
Aufsichtsrat ab 1. Februar 2007
Dr. Rolf Schwarz-Schütte
Heinrich Bergmeier*
Ehrenvorsitzender
Kaufmännischer Angestellter
Dr. Wolf-Dietrich Loose
Tom Lauda
Vorsitzender
Babcock Borsig AG i.L., Oberhausen,
Mitglied des Aufsichtsrats1
Capiton AG, Berlin,
Mitglied des Aufsichtsrats und des Investitionsausschusses1
Dekra Personaldienste GmbH, Eschborn,
Aufsichtsratsvorsitzender1
iVA Valuation & Advisory AG, Frankfurt,
Aufsichtsratsvorsitzender1
Metro Asset Management GmbH & Co. KG,
Mitglied des Gesellschafterausschusses2
Dr. Milker Holding, Horhausen,
Beiratsvorsitzender2
Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte Holding AG,
Aufsichtsrat1
Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte AG,
Aufsichtsrat1
Kaufhalle AG
Vorsitzender des Aufsichtsrats1
Dr. Frédéric Roch Doliveux
Stellvertretender Vorsitzender
UCB Pharma S.A. (Belgique),
Président Conseil Administration (Board of Directors)2
UCB S.A.,
Administrateur (Board of Directors)2
UCB Holdings Inc.,
Chairman Board of Directors2
Fin. UCB S.A.,
Président Conseil Administration (Board of Directors)2
UCB Farchim S.A. (A.G. – Ltd.),
Président Conseil Administration (Board of Directors)2
UCB Japan Co., Ltd.,
Chairman Board of Directors2
UCB Lux S.A.,
Président Conseil Administration (Board of Directors)2
Celltech Group Ltd.,
Chairman Board of Directors2
Chirec,
Board of Directors2
1
2
182
Gerhard N. Mayr
OMV AG,
Aufsichtsratsmitglied2
Lonza Group Ltd.,
Verwaltungsratsmitglied2
UCB S.A.,
Board of Directors2
Jean-Pierre Pradier
UCB Pharma S.A. (Belgique),
Administrateur (Board of Directors)2
UCB Holdings Inc.,
Director (Board of Directors)2
UCB Finance N.V.,
Commissaris (Board of Directors)2
Fin. UCB S.A.,
Administrateur (Board of Directors)2
Vedim Pharma S.A.,
Consejero (Board of Directors)2
UCB Japan Co., Ltd.,
Director (Board of Directors)2
UCB Lux S.A,
Administrateur (Board of Directors)2
UCB (Investments) Ltd.,
Director (Board of Directors)2
UCB Pharma Asia Pacific Sdn. Bhd.,
Director (Board of Directors)2
Celltech Group Ltd.,
Director (Board of Directors)2
Mutualités Neutres,
Board of Directors2
Eva Severin*
Head of International Marketing
*Arbeitnehmervertreter
Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten
Angaben zur Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Robert J. Trainor
UCB Pharma S.A. (Belgique),
Administrateur (Board of Directors)2
UCB Holdings Inc.,
Director (Board of Directors)2
UCB Japan Co., Ltd.,
Director (Board of Directors)2
UCB Inc.,
Director (Board of Directors)2
Celltech Reinsurance (Irland) Ltd.,
Director (Board of Directors)2
Celltech Insurance (Irland) Ltd.,
Director (Board of Directors)2
Erwin Worm*
Technischer Angestellter
*Arbeitnehmervertreter
183
SCHWARZ PHARMA BETEILIGUNGEN
Anteil
am
Eigenkapital
in %
2005
Mio. €
2006
Mio. €
2005
Mio. €
2006
Mio. €
D/Monheim
100
539,3
641,1
148,7
131,9
373
446
SCHWARZ PHARMA Deutschland GmbH D/Monheim
100
10,8
16,3
221,1
215,7
498
510
Sitz
SCHWARZ PHARMA AG
Eigenkapital
Gesamtumsatz
SANOL GmbH
D/Monheim
100
0,3
0,3
–
–
–
–
SCHWARZ BIOSCIENCES GmbH
D/Monheim
100
0,4
0,4
–
–
365
406
SCHWARZ & Co. Immobiliengesellschaft
D/Monheim
100
0,1
0,1
0,0
0,0
–
–
SCHWARZ & Co.
Industriegebäudegesellschaft
D/Monheim
100
2,5
2,3
0,0
0,0
–
–
SCHWARZ PHARMA Produktions GmbH
D/Monheim
100
67,3
66,7
167,0
165,3
461
498
SCHWARZ PHARMA Ltd UK
GB/Chesham
100
6,5
7,0
28,4
24,5
101
82
SCHWARZ PHARMA Russland
RU/Moskau
100
0,1
(0,1)
0,0
0,0
–
1
SCHWARZ PHARMA Gruppe Italien
I/Mailand
100
12,5
7,7
53,0
48,0
194
194
5,1
5,2
SCHWARZ PHARMA AG Schweiz
CH/Münchenstein 100
SCHWARZ PHARMA Ltd. Irland
IE/Shannon
100
LABORATOIRES SCHWARZ PHARMA S. A.F/Boulogne
100
(122,3) (219,1)
15,5
15,3
8,3
2,4
18
13
35,5
41,3
182
202
57,6
59,0
177
174
SCHWARZ PHARMA Poland Sp. zo.o.
PL/Warschau
100
9,7
9,9
24,0
25,8
151
147
SCHWARZ PHARMA Gruppe USA
USA/Wilmington
100
202,9
187,8
434,1
450,1
867
875
ZHUHAI SCHWARZ PHARMA Co., Ltd.
VRC/Zhuhai
75
6,4
8,7
11,7
14,6
286
356
SCHWARZ PHARMA Hongkong Ltd.
VRC/Hongkong
100
4,4
3,5
9,0
9,7
12
12
SCHWARZ PHARMA Co. Ltd.
JAP/Tokio
100
0,1
0,1
–
–
4
4
SCHWARZ PHARMA Gruppe Spanien
ESP/Madrid
100
71,0
46,1
31,6
27,4
163
158
SCHWARZ PHARMA Philippines Inc.
PHI/Manila
100
(0,1)
(0,7)
1,9
3,0
93
76
SCHWARZ PHARMA Macao, Ltd.
VRC/Macao
100
1,9
9,5
15,0
14,3
2
2
SCHWARZ PHARMA Korea Co., Ltd.
SKR/Seoul
100
(1,2)
(2,5)
11,2
10,3
6
12
SCHWARZ PHARMA GmbH Österreich
AUT/Wien
100
0,2
0,5
0,0
0,0
13
13
SCHWARZ PHARMA ApS Dänemark
DK/Frederiksberg 100
0,0
0,3
0,0
0,1
–
1
SCHWARZ PHARMA Oy Finnland
FI/Vantaa
100
0,0
0,0
0,0
0,2
–
1
SCHWARZ PHARMA AS Norwegen
NO/Oslo
100
0,0
0,2
0,0
1,1
–
2
SCHWARZ PHARMA AB Schweden
SE/Stockholm
100
0,0
2,5
0,0
0,0
–
1
SCHWARZ PHARMA BV Niederlande
NL/Den Haag
100
0,0
0,3
0,0
0,0
–
1
SCHWARZ PHARMA MEPE Griechenland GR/Athen
100
0,0
(0,1)
0,0
0,1
–
2
SCHWARZ PHARMA Lda.Portugal
PT/Lissabon
100
0,0
0,0
0,0
0,0
–
0
SCHWARZ PHARMA BIOSCIENCES Inc.
USA/Durham
100
17,2
19,4
–
–
140
174
Die Veröffentlichung der Ergebnisse von Beteiligungsunternehmen unterbleibt aus Wettbewerbsgründen.
184
Belegschaft
Durchschnitt
2005 2006
31.12. 31.12.
GESCHÄFTSBERICHT 2006
FÜHRENDE SCHWARZ PHARMA PRODUKTE
Produktgruppe/
Warenzeichen (alle®)
Inhaltsstoff
Indikation
Herz-Kreislauf
Netto Umsatz in Mio. €
2006
2005
Isoket/Dilatrate
Isorbiddinitrat
Koronare Herzkrankheit
50,1
52,2
Provas/Miten
Valsartan
Hypertonie
45,7
43,7
Elantan
Isorbidmononitrat
Koronare Herzkrankheit
43,8
43,3
Prostavasin
Alprostadil
Periphere arterielle Verschlusskrankheit
43,5
41,2
Verelan PM
Verapamil HCI
Hypertonie
43,6
42,0
Deponit
Glyceroltrinitrat
Koronare Herzkrankheit
33,8
36,6
Univasc/Femipres
Moexipril
Hypertonie
35,7
38,7
Uniretic/Femipres Plus
Moexipril HCTZ
Hypertonie
25,5
23,7
Clivarina
Reviparin Natrium
Venenthrombosen
12,7
12,0
Magen-Darm
Omeprazol (KUDCo)
Omeprazol
Gastro-intestinale Ulcera, Refluxösophaig
191,6
184,3
Rifun
Pantoprazol
Gastro-intestinale Ulcera, Refluxösophaig
39,9
52,1
Glycolax
Polyethylenglycol
Obstipation
44,6
52,2
Colyte
Polyethylenglycol,
Natriumchlorid
Darmreinigung vor Koloskopie
23,2
19,0
Procto
Hydrocortison
Dermatosen
16,6
12,1
Vogalene
Metopimazin
Übelkeit
12,3
10,4
Zentrales Nervensystem
Agit/Seglor
Dihydroergotamin
Migräne
12,7
13,1
Niravam
Alprazolam
Angstzustände
13,5
3,6
Neupro
Rotigotin
Parkinson’sche Erkrankung
9,5
–
Tylex
Paracetamol, Codein
Schmerzen
8,0
9,5
Primesin
Fluvastatin
Arthritis
5,7
5,5
Parcopa
Carbidopa/Levadopa
Parkinson’sche Erkrankung
6,1
2,5
Lorans
Lorazepam
Angstzustände
4,5
5,0
Atmadisc
Fluticason/Salmeterol
Asthma
47,1
44,4
Ferro
Eisen (II)-GlycinSulfat-Komplex
Eisenmangel
29,8
24,8
Alprostadil
Erektile Dysfunktion
19,6
17,7
Sonstige
Viridal/Edex
SCHWARZ PHARMA BETEILIGUNGEN, FÜHRENDE PRODUKTE
185
AKTIENINFORMATIONEN
Aktionärsstruktur der SCHWARZ PHARMA AG
UCB
88 %
Streubesitz
12 %
Aktieninformationen*
Ergebnis je Aktie
Cash Flow** je Aktie
Dividende je Aktie
Buchwert (Eigenkapital) je Aktie
Marktkapitalisierung (31.12.)
Aktienanzahl
(gew. Durchschnitt)
Aktienanzahl
(gew. Durchschnitt, verwässert)
Anzahl der Aktien (31.12.)
€
€
€
€
Mio. €
2002
1,10
4,31
0,60
12,01
1.549
2003
2,94
3,87
0,60
12,82
969
2004
(0,02)
1,02
0,20
11,60
1.507
2005
(1,17)
1,45
0,20
11,70
2.489
2006
0,26
2,23
0,20
11,92
4.655
in Tsd.
44.172
45.050
45.530
46.180
47.418
in Tsd.
in Tsd.
44.449
44.725
46.170
45.352
47.301
45.863
47.367
46.404
47.846
48.776
* bis 2003: USGAAP; ab 2004: IAS/IFRS**
** Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
Wertpapierkenn-Nr. 722 190 / ISIN Nr. DE 0007221905 / Anzahl Aktien umbasiert:Aktiensplit 1:2 am 15. Juli 2002
SCHWARZ PHARMA AG im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet und Mitglied im MDAX® (bis März 2007)
SCHWARZ PHARMA Aktie 2006 Kursentwicklung im Vergleich zu MDAX
®
®
und DAX (1.1.2006 = 100 %)
SCHWARZ PHARMA
190
180
170
160
150
140
®
MDAX
130
120
®
DAX
110
100
90
01.01.2006
186
GESCHÄFTSBERICHT 2006
31.12.2006
FINANZKALENDER
26. Februar 2007
Bericht zwölf Monate 2006
25. April 2007
Bericht erstes Quartal 2007
8./9. Mai 2007
Hauptversammlung in Düsseldorf
26. Juli 2007
Bericht erstes Halbjahr 2007
25. Oktober 2007
Bericht neun Monate 2007
Diese Informationen werden im Internet aktualisiert. www.schwarzpharma.com
AKTIENINFORMATIONEN, FINANZKALENDER
187
ADRESSEN DER SCHWARZ PHARMA GRUPPE
SCHWARZ PHARMA AG
Alfred-Nobel-Straße 10
40789 Monheim, Deutschland
Telefon +49 2173 48 0
Telefax +49 2173 48 1608
www.schwarzpharma.com
Deutschland
SCHWARZ PHARMA Deutschland GmbH*
Telefon +49 2173 48 0
Telefax +49 2173 48 1608
www.schwarzpharma.de
Geschäftsführer: Konstantin von Alvensleben
SCHWARZ PHARMA Produktions-GmbH*
Telefon +49 2173 48 0
Telefax +49 2173 48 1608
Geschäftsführer: Josef Landwehr
SCHWARZ BIOSCIENCES GmbH*
Telefon +49 2173 48 0
Telefax +49 2173 48 1608
Geschäftsführer: Prof. Dr. Iris Löw-Friedrich,
Detlef Thielgen
SCHWARZ PHARMA Philippines Inc.
3/F, Rufino Building
6784 Ayala Avenue
1200 Makati City, Philippinen
Telefon +63 2 8 10 49 90
Telefax +63 2 8 44 09 37
www.schwarzpharma-asia.com
Repräsentant: Bodgit Gomez
Zhuhai SCHWARZ PHARMA Company Limited
Rm. 2604 – 2607, Tian An Center
No. 338 NanJing Road (W)
Shanghai, 200003 VR China
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188
GESCHÄFTSBERICHT 2006
SCHWARZ PHARMA OY
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Frankreich
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Jangchung-dong
Chung-gu
Seoul 100 – 391, Korea
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SCHWARZ PHARMA
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No. 762-804 Edificio China Plaza
18 andar J-2, Macau
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Asien
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The Center, 99 Queen’s Road Central
Hong Kong, VR China
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Finnland
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Le Mail du Point du Jour
235, Avenue Le Jour se Lève
92651 Boulogne Billancourt cedex, Frankreich
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Geschäftsführerin: Marie-Laure Pochon
Griechenland
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Telefax +30 210 677 7906
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Tokyo 103-0011, Japan
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Telefax +81 3 56 42 21 27
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Irland
Bulgarien
Italien
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Shipka Str. 15
1504 Sofia, Bulgarien
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Telefax +35 9 29 44 15 08
Repräsentant: Rodop Valkanov
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20151 Milano, Italien
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Telefax +39 02 30 863 59
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Dänemark
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Gydevang 39-41
3450 Allerød, Denmark
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Telefax +45 48 18 16 13
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Telefax +353 61 71 41 01
Geschäftsführer:Werner Kunz
Kasachstan
Schweden
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SCHWARZ PHARMA AG
Ul. Tole Bi 69, Office 21
050000 Almaty, Kasachstan
Telefon +7 32 72 72 78 39
Telefax +7 32 72 50 70 96
Repräsentantin: Dina Kirgizbayewa
SCHWARZ PHARMA AB
Svärdvägen 21
18215 Danderyd, Schweden
Telefon +46 8 7535 991
Telefax +46 8 7535 992
Repräsentant: Bernd Kuntscher
SCHWARZ PHARMA AG
Ul. Degtjarevskaja 62
04112 Kiev, Ukraine
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Telefax +38 044 492 94-74
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Niederlande
Schweiz
United Kingdom
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Telefax +31 33 454 6643
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5 Hercules Way, Leavesden Park, Hertfordshire
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USA
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Telefax +1 919 767 2570
Geschäftsführerin: Prof. Dr. Iris Löw-Friedrich
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Nydalsveien 33
0484 Oslo, Norwegen
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Telefax +47 21 520117
Repräsentant: Rune Sjoblom
Österreich
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Saturn Tower, Leonard-Bernstein-Straße 10
1220 Wien, Österreich
Telefon +43 1 269 7090 0
Telefax +43 1 269 7090 99
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Polen
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05-092 Lomianki, Polen
Telefon +48 22 7511328
Telefax +48 22 7518796
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Russland/GUS
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Geschäftsführer: Peter Sperner
Repräsentant: Michael Marijadi
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15th Floor
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Telefon +34 91 5703444
Telefax +34 91 5702962
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15800 Praha 5, Nové Butovice
Tschechische Republik
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Telefax +420 226 200 788
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1101 „C“ Avenue West, Freeman Field
Seymour, IN 47274, USA
Telefon +1 812 523 3457
Telefax +1 812 523 1887
Geschäftsführer: Jeff Siefert
ADRESSEN
189
GLOSSAR
Acetylcholin
Acetylcholin ist ein biogenes Amin. Es zählt zu den wichtigsten Neurotransmittern.
Agonist
Substanzen, die Rezeptoren stimulieren bzw. aktivieren können.
Antiepileptikum
Siehe Antikonvulsivum
Antikonvulsivum
Arzneimittel zur Behandlung oder Verhinderung epileptischer Krampfgeschehen. Einige Antikonvulsiva wirken
auch bei Neuropathischem Schmerz.
Antimuskarinikum
Pharmakologische Substanzklasse, die an Muskarin-Rezeptoren bindet. Das Antimuskarinikum entspannt
die hyperaktive Blasenmuskulatur, so dass der Inkontinenz entgegen gewirkt wird.
Basalganglien
Unterhalb der Großhirnrinde gelegene, in jeder Hirnhälfte angelegte Kerne bzw. Kerngebiete.Von großer Bedeutung
für wichtige funktionelle Aspekte motorischer, kognitiver und limbischer Regelungen.
Biopharma
Beschreibt eine einzigartige Kombination der klassischen pharmazeutischen Disziplinen mit den Möglichkeiten
der Biotechnologie.
Blasenhyperaktivität
Überaktivität des Blasenmuskels, die zu unkontrolliertem Verlust von Urin führen kann (Inkontinenz).
Cash Flow
Der Cash Flow ist eine Kennzahl zur Beurteilung der Ertragslage eines Unternehmens. Er errechnet sich als
Differenz aller Einnahmen und Ausgaben eines Unternehmens in einer Abrechnungsperiode.
Dermatosen
Hauterkrankungen
Dopamin
Körpereigener Botenstoff des Zentralen Nervensystems
Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote errechnet sich aus dem prozentualen Verhältnis des Eigenkapitals zur Bilanzsumme
des Unternehmens. Sie beschreibt den Grad der wirtschaftlichen und finanziellen Stabilität des Unternehmens.
EMEA European Medicines Agency
Europäische Zulassungsbehörde für Arzneimittel
Epilepsie
Anfallartige Funktionsstörung des Gehirns aufgrund abnormer Aktivitätssteigerung von Nervenzellen.
Symptome sind u. a. Störungen der Motorik und Bewußtseinsstörungen.
Erektile Dysfunktion
Störung der Erektionsfähigkeit, Impotenz
Ergolin
„Ergolin“ weist darauf hin, dass sich eine Substanz von den sogenannten Ergotaminen ableitet. Ergotamine sind
Bestandteile des Mutterkornpilzes, deren Abkömmlinge (Derivate) seit vielen Jahren in der Medizin genutzt werden,
u.a. zur Behandlung von Migräne, peripheren Durchblutungsstörungen, der Parkinson-Krankheit und als Wehenmittel.
ESOP Executive Stock Option Program
Im Rahmen des ESOP werden Führungskräfte und Mitarbeiter durch Aktienoptionen am Unternehmenserfolg
beteiligt.
FAS Financial Accounting Standard
US-Rechnungslegungsstandard
FDA Food and Drug Administration
Zulassungsbehörde für Lebensmittel und Arzneimittel in den USA
Fibromyalgie
Schwerwiegende chronische, nicht-entzündliche Schmerzerkrankung der Muskulatur. Neben generalisierten
Schmerzen gehören Symptome wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit zum Krankheitsbild, oft leiden die Erkrankten
auch an Depressionen und Schlafstörungen.
190
GESCHÄFTSBERICHT 2006
Freezing
Bewegungslosigkeit
Gastro-intestinal
Den Magen-Darm-Trakt betreffend
Generika
Wirkstoffgleiche Medikamente eines patentfreien Wirkstoffs (sog. Nachahmerpräparate).
Gestagen
Gestagene oder Gelbkörperhormone sind neben den Östrogenen die zweite wichtige Klasse der weiblichen
Geschlechtshormone. Wie bei diesen handelt es sich um Steroide.
Glutamat
Der wichtigste erregende Neurotransmitter im zentralen Nervensystem der Wirbeltiere.
Harninkontinenz
Unvermögen, Urin kontrolliert zurückzuhalten.
Hypertonie
Bluthochdruck
IAS International Accounting Standards
Siehe IFRS
IFRS International Financial Reporting Standards
Von einem unabhängigen privaten Gremium, dem International Accounting Standards Board (IASB), entwickelte
Regeln zur externen Berichterstattung von Unternehmen.
Joint Venture
Spezielle Form einer zwischenbetrieblichen Kooperation
Kardiovaskulär
Herz und Kreislauf (Gefäße) betreffend
Koloskopie
Instrumentelle Untersuchung des Dickdarms (Darmspiegelung).
Koronare Herzkrankheit (KHK)
Durch Einengung oder Verschluss von Herzkranzgefäßen hervorgerufene Verminderung der Durchblutung
des Herzens.
KUDCo
Kremers Urban Development Co. ist eine Tochtergesellschaft der SCHWARZ PHARMA Inc., U.S.A.
Marktkapitalisierung
Kennziffer, die den Marktwert des Eigenkapitals eines Unternehmens angibt. Entspricht dem Aktienkurs
multipliziert mit der Anzahl Aktien.
Migräne
Anfallartige, oft pulsierende Kopfschmerzen, die wiederholt und meist einseitig auftreten. Typische Symptome sind
Übelkeit, Erbrechen, Licht und Lärmscheu, visuelle und neurologische Ausfälle.
Morbus Parkinson
Parkinson´sche Krankheit, Schüttellähmung;Verkümmerung von Nervenzellen in bestimmten Hirnbereichen, bei der
es zu einer Verlangsamung der Bewegung, Zittern der Extremitäten im Ruhezustand sowie Muskelversteifung kommt.
Neurologie
Medizinisches Fachgebiet, das sich mit Nervenerkrankungen befasst.
Neuropathie
Funktionsstörung des Nervensystems
Neuropathischer Schmerz
Schmerzen, die im Rahmen einer Neuropathie aufgrund einer Irritation des Nervensystems auftreten.
Schmerz erfüllt keine „Warnfunktion“.
Neurotransmitter
heterogene biochemische Stoffe, welche die Information von einer Nervenzelle zur anderen über die
Kontaktstelle der Nervenzellen, der Synapse, weitergibt.
GLOSSAR
191
Nicht-invasive Darreichungsform
Darreichungsform eines Medikaments, die ohne Eingriff in die körperliche Integrität des Patienten erfolgt
(z. B. Pflasterapplikation).
Nitrate
Salze der Salpetersäure, die in der Langzeitbehandlung der KHK eingesetzt werden.
Non-ergolin
„Non-ergoline“ Dopaminagonisten wurden mit dem Zweck entwickelt, eine gezieltere Wirksamkeit als ergoline
Dopamin Agonisten bei besserer Verträglichkeit zu erreichen. Diese Medikamente leiten sich nicht von den
sogenannten Ergotaminen ab.
Osteoarthritis
Chronische degenerative Erkrankung der Gelenke, vor allem der Hüft-, Kniegelenke sowie der Fingergelenke.
In einem allmählichen Prozess wird der Gelenkknorpel zerstört.
Östrogen
Oberbegriff für die wichtigsten weiblichen Geschlechtshormone.
Parkinson-Krankheit
Siehe Morbus Parkinson
Periphere arterielle Verschlusskrankheit
Behinderung der Blutversorgung im Bereich der Extremitäten durch Arterienverkalkung.
Pflasterapplikation
Verabreichung des Wirkstoffs über ein Pflaster.
Plazebo
Scheinmedikament, das in Aussehen, Geschmack etc. einem echten Arzneimittel gleicht.
Protein
Proteine, (Eiweiße), sind Makromoleküle. Sie gehören zu den Grundbausteinen aller Zellen, verleihen ihnen nicht
nur Struktur, sondern sind die molekularen „Maschinen“, die Stoffe transportieren, Ionen pumpen und Signalstoffe
erkennen.
Refluxösophagitis
Entzündung der Speiseröhre durch Rückfluss des Magensaftes.
RLS Restless-Legs-Syndrom
Vor allem abends und nachts auftretende schmerzhafte Zuckungen und Bewegungsunruhe der Beine.
Rezeptor
Struktur im Organismus, die spezifische Reize zu empfangen vermag und eine darauf beruhende Folgereaktion vermittelt.
SAR Stock Appreciation Rights
Bonusprogramm für Mitarbeiter, das auf der Kursentwicklung der SCHWARZ PHARMA Aktie basiert.
Stock Option Program
Siehe ESOP
Synapse
Kontaktstelle für die Informationsübertragung zwischen zwei Zellen.
Transdermal
Durch die Haut
UCB
Union Chimique Belge
Ulkus/Ulcera
Entzündliche Prozesse auf Haut und Schleimhäuten, die durch lokalen Sauerstoffmangel, gestörte Durchblutung,
Infektionen u. a. hervorgerufen werden.
Urologie
Medizinisches Fachgebiet, das sich mit den Veränderungen und Erkrankungen der ableitenden Harnwege sowie
dem männlichen Geschlechtsorganen befasst.
ZNS Zentrales Nervensystem
Gehirn und Rückenmark betreffend
192
GESCHÄFTSBERICHT 2006
IMPRESSUM
Herausgeber:
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Fax +49 2173 48 1856
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Der vollständige, in Euro aufgestellte Konzernabschluss der SCHWARZ PHARMA
AG wird im Bundesanzeiger veröffentlicht
und beim Handelsregister des Amtsgerichts
Düsseldorf hinterlegt.
Der vollständige Geschäftsbericht in
deutscher und englischer Sprache ist im
Internet unter www.schwarzpharma.com
veröffentlicht.
Dieser Bericht ist auch in englischer
Sprache erhältlich.
Konzept und Gestaltung:
EGGERT GROUP GmbH & Co. KG
Düsseldorf
Fotos:
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Jochen Manz (Vorstand)
Rechtlicher Hinweis
Dieser Geschäftsbericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen. Dazu gehören Umsatz- und Ergebnisprognosen, Pläne, Annahmen, Erwartungen und Prognosen zur zukünftigen Entwicklung der Branche, des
rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmens und des Unternehmens. Diese Aussagen, Annahmen, Erwartungen
und Prognosen sind unsicher und unterliegen jederzeit einem Änderungsrisiko. Dies kann zur Folge haben,
dass zukünftige Berichte und Fakten des Unternehmens wesentlich von den hier skizzierten Aussichten
abweichen. Das Unternehmen übernimmt keinerlei Verantwortung für die Aktualisierung derartiger Aussagen,
Annahmen, Erwartungen und Prognosen zur zukünftigen Entwicklung der Branche, des rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmens und des Unternehmens.
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