Pressemitteilung - Institut für Mikroelektronik Stuttgart
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Pressemitteilung - Institut für Mikroelektronik Stuttgart
Presseinformation BMBF-Verbundprojekt zu neuartiger Chipherstelltechnologie erfolgreich beendet Carl Zeiss liefert erste EUV-Lithografie-Optiken aus Oberkochen, Berlin. 29.10.2012. Das von Carl Zeiss geführte Verbundprojekt „Lithografie für den 22-Nanometer-Knoten“ ist erfolgreich abgeschlossen. In diesem nationalen Projekt – eingebettet in das vom niederländischen Unternehmen ASML geführte europäische EXEPT-Projekt („Extreme UV Lithography Entry Point Technology Development“) als Teil des CATRENE-Clusters – haben zwei Carl Zeiss Unternehmen und sechs weitere deutsche Firmen und Forschungseinrichtungen die EUV-Lithografie von der Grundlagenforschung zu einer voll einsetzbaren Technologie für die Serienproduktion von Mikrochips am 22-Nanometer-Knoten weiterentwickelt. Durch die EUVLithografie tragen Carl Zeiss und seine Partner entscheidend zum Anspruch der Halbleiterindustrie bei, Mikrochips immer kleiner, effizienter, umweltfreundlicher und preiswerter zu machen. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt rund 16 Millionen Euro gefördert. EUV ist ein Verfahren der optischen Lithografie, das extrem ultraviolettes Licht zum Aufbringen von Halbleiterstrukturen auf Mikrochips nutzt. Mit der Erstellung des Demonstrators eines ersten EUV-Projektionssystems wurde ein entscheidendes Projektziel der Carl Zeiss SMT GmbH erreicht. Damit ist die Basis geschaffen, den strategischen Partner ASML zukünftig mit der Schlüsselkomponente des EUV-Scanners zu beliefern. „Die erfolgreiche Kooperation zur Weiterentwicklung dieser entscheidenden Technologie hat dazu beigetragen, die führende Rolle deutscher Firmen im Bereich Mikroelektronik weiter zu stärken“, resümierte Dr. Hermann Gerlinger, Mitglied des Vorstands der Carl Zeiss AG und Leiter der Geschäftsführung der Carl Zeiss SMT GmbH. „Wir stehen zum Standort Deutschland. Gezielte Förderungen wie die des BMBF unterstützen uns dabei, notwendige Kompetenzen auszubauen.“ Die Partner hatten im Rahmen des Verbundprojektes das für den Lithografieprozess benötigte Projektionssystem sowie die erforderliche Infrastruktur erarbeitet. So stellte die Carl Zeiss SMT GmbH (Oberkochen) unter anderem ein leistungsfähigeres Projektionsobjektiv, ein hochflexibles, energetisch verlustfreies Beleuchtungssystem sowie zu deren Qualifizierung erforderliche Messsysteme höchster Präzision bereit. IMS Chips (Stuttgart) lieferte hierfür neuartige optische Elemente zur Präzisionsmessung der EUV-Spiegel. Die Carl Zeiss SMS GmbH (Jena, Roßdorf) erarbeitete Maskenreparaturprozesse für EUV-Photomasken und wurde dabei vom FraunhoferSeite 1 Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (FhG IISB, Erlangen) mit theoretischen Untersuchungen unter Anwendung spezieller EUV-Simulationssoftware unterstützt. Die Bruker ASC GmbH (Köln) erarbeitete EUV/XUV-basierte Metrologielösungen, die unter anderem für Reflektometer zur optischen Charakterisierung von EUV-Masken einsetzbar sind. Die SÜSS MicroTec Photomask Equipment GmbH & Co. KG (Sternenfels) stellte Prozessanlagen und Prozesse für die Reinigung und automatisierte Handhabung der EUVMasken, die Dynamic Microsystems GmbH (DMS, Radolfzell) Anlagen zur Reinigung und Dekontamination der EUV-Maskentransportbehälter zur Verfügung. Die von beiden Firmen bereitgestellten Anlagen und Prozesse erfüllen höchste Reinheitsanforderungen. Das Advanced Mask Technology Center GmbH & Co. KG (AMTC, Dresden) entwickelte entsprechende Reinigungstechnologien für EUV-Masken der 20-Nanometer-Technologie. Die Verwertung der Projektergebnisse trägt auch kommerziell erste Früchte. Neben Carl Zeiss gelang es SÜSS MicroTec und DMS erste, im Rahmen des Projektes erarbeitete Demonstratoren und Technologien für Kunden weltweit bereitzustellen. Damit haben sich diese Firmen auf dem Gebiet der EUV-Technik die Technologieführerschaft sowie eine bedeutende Marktstellung erarbeitet. Über die EUV-Lithografie Mit der EUV-Lithografie führt Carl Zeiss konsequent das Moore’sche Gesetz fort, wonach sich die Schaltkreisstrukturen auf Mikrochips etwa alle 18 Monate verdoppeln. EUV nutzt zur Übertragung der Schaltkreisstrukturen auf Mikrochips extrem ultraviolettes Licht mit einer Wellenlänge von 13,5 Nanometern. Die bisher modernsten Lithografie-Optiken arbeiten mit einer Wellenlänge von 193 Nanometern. EUV ermöglicht die weitere Miniaturisierung der Schaltkreisstrukturen, was die Leistungsfähigkeit der Mikrochips deutlich steigert. Ansprechpartner für die Presse Ilka Hauswald, Carl Zeiss, Halbleitertechnik, Tel. 07364 20-9231, E-Mail: [email protected] www.zeiss.de/presse Seite 2 Carl Zeiss Die Carl Zeiss Gruppe ist international führend in der Optik und Optoelektronik. Die rund 24.000 Mitarbeiter erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2010/11 einen Umsatz von 4,237 Milliarden Euro. In den Märkten Industrial Solutions, Research Solutions, Medical Technology und Consumer Optics trägt Carl Zeiss seit mehr als 160 Jahren zum weltweiten technologischen Fortschritt bei. Mit innovativen Technologien und Lösungen ist Carl Zeiss in den Bereichen Halbleitertechnik, Industrielle Messtechnik, Mikroskopie, Medizintechnik, Augenoptik und Markenoptik/Optronik erfolgreich. Die Carl Zeiss AG ist zu 100 Prozent im Besitz der Carl-Zeiss-Stiftung. Halbleitertechnik Der Unternehmensbereich Halbleitertechnik der Carl Zeiss Gruppe umfasst die Carl Zeiss SMT sowie ihre Tochtergesellschaften Carl Zeiss Laser Optics und Carl Zeiss SMS. Mit einem breiten Produktportfolio und weltweit führendem Know-how in den Bereichen Lithografie und optische Module deckt der Unternehmensbereich verschiedene Schlüsselprozesse bei der Herstellung von Mikrochips ab: So ist die Carl Zeiss SMT als Entwickler und Produzent von Lithografieoptiken Technologie- und Marktführer in dieser Sparte der Halbleiterindustrie. Zum Portfolio der Carl Zeiss Laser Optics gehören unter anderem Optikkomponenten für Lithografie-Laser und Subsysteme für Waferinspektionssysteme. Die Carl Zeiss SMS fokussiert sich mit Inspektions-, Reparatur- und Vermessungssystemen auf die Photomaske, eine der Kernkomponenten bei der Chipherstellung. Insgesamt beschäftigt der Unternehmensbereich Halbleitertechnik rund 2.100 Mitarbeiter und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2010/2011 einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro. Hauptsitz des Unternehmensbereichs ist Oberkochen. Seite 3