Cortisol – TEIL 1 - Body

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Cortisol – TEIL 1 - Body
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Cortisol – Freund oder Feind?
30. September 2010 | Von Holger Gugg | Kategorie: Aktuelles, Holger Gugg, Hormone
Liebe BLOG-Leser und treue PEAK-Kunden,
momentan dreht sich im PEAK Supplements Shop für Sportnahrung alles um
Testosteron und Östrogen. Ein wichtiges Hormon in diesem Zusammenhang, welches
u.a. direkte Wirkungen auf Testosteron und weitere anabole Hormone hat, ist Cortisol.
Bei dem Wort Cortisol stehen den meisten Menschen die Haare zu Berge. Cortisol ist in
der allgemeinen Öffentlichkeit das Hormon mit dem schlechtesten Image überhaupt und
wird immer im gleichen Atemzug mit dem Aufkommen von Stress genannt.
Tatsächlich stehen Cortisol und Stress in enger Beziehung zueinander. WIE diese
Beziehung aussieht wissen allerdings die Wenigsten.
• Was macht Cortisol eigentlich genau, wenn man gestresst ist?
• Ist Stress die Folge eines erhöhten Cortisolspiegels oder steigt der
Cortisolspeigel durch Stress?
• Kann es ein Hormon im Körper geben, welches ausschließlich negative
Auswirkungen für den Körper hat oder ist Cortisol auch nützlich?
• Müssen wir für sportliche Höchstleistungen und maximalen Muskelaufbau
Cortisol aus dem Körper verbannen?
Mit dem, meiner Meinung nach, am meisten missverstandenem Hormon möchte ich mich
heute etwas näher befassen.
Teil 1 handelt von Begriffserläuterungen, der Entstehung, Wirkungen, dem Einsatz von
Cortisol als Dopingsubstanz und von Maßnahmen zur Reduktion von überhöhtem
Cortisolspiegel im Alltag,
Teil 2 richtet sein Augenmerk dann ausschließlich auf den Umgang mit Cortisol im
Bodybuilding.
Cortisol – TEIL 1
Was ist Cortisol?
Cortisol gehört zu den natürlichen Vertretern der Glykocortikoide und wird in der
Nebennierenrinde gebildet. Glykocorticoide gehören zur Gruppe der Steroidhormone.
Durch Ihren lipophilen Charakter (Fettlöslichkeit) können Steroidhormone problemlos die
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Zellmembran passieren und sind so an den unterschiedlichsten Orten unseres Körpers
wirksam.
Cortison ist die Vorläufersubstanz von Cortisol mit leicht unterschiedlicher Struktur.
Wann wird Cortisol gebildet?
Als Stresshormon wird Cortisol auch in solchen Situationen gebildet. Stress kann dabei
physischer oder psychischer Natur sein. Stressfaktoren können vom Körper ausgehen
(z.B. bei einer Hypoglykämie oder einer Entzündung) oder von der Außenwelt herrühren
(z.B. Stress am Arbeitsplatz, Stress durch Umweltfaktoren oder Stress verursacht durch
Leistungssport).
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Synthese
Ursprung der Cortisolproduktion ist die Freisetzung von CRH (Corticotropin-ReleasingHormone) im Hypothalamus (Gehirn) – siehe Schaubild 2. CRH gelangen zur
Hypophyse, wo sie wiederum die Bildung ACTH (Adrenokortikotropes Hormon)
stimulieren. ACTH induziert die Umwandlung von Cholesterin in Cortisol in der
Nebenniere. Durch ACTH gelangen Corticoide binnen 15-30 Minuten nach Entstehung in
die Blutbahn. Intrazelluläre Speicher für Steroidhormone, also auch für Cortisol sind nicht
bekannt.
Die Sekretion von ACTH steht unter der Kontrolle von Neuronen (Nervenzellen) mit
Glukocorticoid-Rezeptoren im Körper. Diese geben ab einem bestimmten
Cortisolaufkommen den Befehl, die Sekretion einzustellen (auch negative Rückkopplung
genannt).
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Darstellung 1: Cortisol und
Unterzuckerung
Im Blut wird Cortisol immer gebunden an den Transporter CBG (Cortisol-bindendesGlobulin) befördert. In der Zelle bindet Cortisol sich an den Glucocorticoid-Rezeptor,
welcher sich im Cytoplasma befindet. So sorgt das Cortisolmolekül dann für seine
spezifische Wirkungsentfaltung. Die Ausscheidung des Cortisols findet nach einigen
Synthesewegen über die Niere statt.
Cortisolsynthese und Alter
Cortisol ist keinen relevanten altersspezifischen Veränderungen unterworfen. Allerdings
können im Alter Funktionsveränderungen, z.B. gesteigerte Cortisolproduktion auf
Stressreize, vorkommen.
Normale Cortisolspiegel
Die körpereigene Synthese unterliegt einer starken Schwankung während des Tages und
ist auch von Person zu Person sehr unterschiedlich.
Die Nebenniere produziert täglich 25-35 mg Cortisol, davon wird morgens deutlich mehr
gebildet als Abends. Die Hauptproduktion findet in der zweiten Nachthälfte statt,
maximale Verfügbarkeit besteht zwischen 07.00 und 08.00 Uhr morgens. Im Lauf des
Tages fällt Cortisol stark ab. Am Abend sind nur noch ca. 10% des Morgenwertes im Blut
nachweisbar.
Cortisol hilft dem Körper bei der Stressbewältigung und bekämpft Entzündungen.
Diese wichtigen Funktionen machen es zu einem lebenswichtigen Hormon,
welches niemals komplett unterdrückt werden darf.
Normale Cortisolspiegel bewegen sich im Bereich von:
• Serum-Cortisol am Vormittag bei Erwachsenen
• am Nachmittag
• Freies Cortisol im Urin
9-32 µg/dl
7-13 µg/dl
10-89 µg/dl
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Ist Cortisol schädlich?
Ein normales Aufkommen an Cortisol ist nützlich und hat keine negativen Auswirkungen
auf unsere Gesundheit oder sportliche Leistungen.
Wer seinen Biorhythmus gefunden hat, kann die Cortisolkonzentration durchaus in einem
gesunden Bereich halten. Die unten genannten Auswirkungen bei erhöhten
Konzentrationen können bei einem normalen Serum-Cortisolspiegel keine negativen
Effekte erzeugen.
Erhöhte Cortisolspiegel
Krankhaft (chronisch) erhöhte Cortisolspiegel können unter anderem aufgrund einer
Mehrproduktion durch die Nebennierenrinde (Hypercortisolismus), einem
Mehraufkommen von Transportproteinen oder bei einer langen Östrogentherapie (AntiBaby-Pille) auftreten.
Zu kurzfristigen Erhöhungen kann es bei Infektionen, Alltagsstress, Verbrennungen,
Alkoholmissbrauch und Leistungssport, sprich bei auftretenden Stressfaktoren, welche
auf unseren Körper einwirken, kommen.
Darstellung 2:
Cortisolsynthese
Wirkungen eines erhöhten Cortisolspiegels
Stoffwechsel
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Die Hauptwirkung des Cortisols ist die Beeinflussung des Kohlenhydratstoffwechsels.
Es fördert den Proteinabbau und stellt dadurch Aminosäurebausteine zur Verfügung,
welche dann in Glucose umgewandelt werden (Glukoneogenese). Erreicht werden soll
eine Erhöhung des Blutzuckerspiegels und vermehrte Glykogenbildung der Leber in
Stresssituationen. Auch Milchsäure wird in der Leber zu diesem Zweck in Glucose
umgewandelt.
Diese Auswirkungen auf den Stoffwechsel betreffen auch unsere Skelettmuskulatur.
Cortisol hemmt den Aufbau von Proteinstrukturen (Proteinsynthese/Anabolismus) und
fördert gleichzeitig den Abbau von Proteinstrukturen im Muskel (Katabolismus). Neben
dem aktiven ist auch das passive Bewegungssystem (Knochen, Sehnen, Bänder…) von
diesem Katabolismus betroffen.
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Zuviel Cortisol baut Muskeln und weitere Körpersubstanzen ab!
Körperfett
Cortisol hemmt die Glukoseverwertung und sorgt so für verstärkte Lipolyse, d.h. für ein
verstärktes Freisetzen von Fettsäuren aus den Fettzellen zur Energiebereitstellung im
Blut. Cortisol holt hierzu auch das Stresshormon Adrenalin zu Hilfe, indem es dessen
Synthese aus der Umwandlung von Noradrenalin und Dopamin stimuliert.
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Darstellung 3: Cortisol und Adrenalin
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Der in den Fettzellen gegensätzlich ablaufende Vorgang der Lipogenese, sprich der
Aufbau von Fettspeichern wird durch Cortisol gehemmt. Dies klingt auf den ersten
Blick nach einer positiven Eigenschaft…ABER… Bei krankhafter Erhöhung oder bei
psychischem Stress gibt es für die freigesetzten Fettsäuren im Blut keine energetische
Verwendung, sie werden nicht verbraucht.
Die Folge davon ist, dass sich die Fettsäuren nach Abklingen der hohen
Cortisolkonzentration wieder den Weg in die Fettzellen suchen, um dort wieder
gespeichert zu werden. Leider geschieht diese Wiedereinschleusung oftmals
systematisch und vorwiegend in den Fettspeichern der Bauchfettregionen. Dort werden
die Fettsäuren als gefährliches, viszerales Bauchfett gespeichert und erhöhen so das
Risiko für Stoffwechselerkrankungen.
Dauerhaft erhöhtes Cortisolaufkommen führt nicht zu Fettabbau sondern zu einer
Umverteilung von Fett in Richtung Bauchfett.
Insulin, Diabetes und Appetit
Das Szenario:
Cortisol und Adrenalin hemmen gemeinsam den Eintritt von Glucose in die Zelle
(Rückgang der Insulinsensitivität). Unter Belastung verarmt die Zelle und schreit nach
Glucose.
Glucose wird gleichzeitig aufgrund der stattfindenden Glukoneogenese aus Aminosäuren
vermehrt ins Blut abgegeben.
Folge:
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Diese Konstellation sorgt für ein erhöhtes Insulinaufkommen, da Insulin immer dann
produziert wird, wenn zu viel Glucose im Blut schwimmt. Der Zustand ist bei erhöhtem
Cortisolaufkommen dauerhaft gegeben und führt so zur Ausbildung von Diabetes Typ II
sofern man nichts dagegen unternimmt.
Sorgt man für einen Rückgang des Cortisolspiegel (über eine Medikation oder sonstige
Maßnahmen), wird die Glucose aufgrund der sehr hohen Insulinkonzentration im Blut
förmlich in die Zellen geschossen. Das Blut leert sich sehr schnell und wird glucosearm
(Hypoglykämie – Unterzucker). Die unvermeidbare Folge daraus ist das Entstehen von
Heißhunger und Appetit auf Kohlenhydrate.
Zuviel Cortisol führt zu Heißhunger und fördert Diabetes Typ II.
Entzündungen und Immunsystem
Cortisol wirkt hemmend auf alle Entzündungen und Allergien bzw. lässt diese gar nicht
erst entstehen (antiphlogistisch). Dies schützt uns im Ernstfall vor einem
lebensbedrohlichen Zustand. Es wirkt jedoch auch blockierend auf die Neubildung von
weißen Blutzellen (Leukozyten und Lymphozyten) und unterdrückt somit die normale
Immunabwehr.
Somit besteht unter erhöhtem Cortisolspiegel ein dauerhaft erhöhtes Infektionsrisiko.
Auch die Wundheilung wird negativ beeinflusst.
Cortisol erhöht die Gefahr einer Infektionserkrankung.
Wasserhaushalt
Glykocortikoide wie Cortisol wirken sich immer auch auf die Mineralocortikoide aus.
Mineralocortikoide bestimmen den Mineralienstoffwechsel. Unter Cortisol regeln sie die
Plasmakonzentration von Natrium- und Kaliumionen nach oben. Es kommt zu einer
Retention (Ansammlung/Zurückhaltung) von Wasser, d. h. eine verstärkte
Wasserbindung im Körper, welche zur Erhöhung des Blutdrucks beiträgt.
Cortisol erhöht den Blutdruck und das Körperwasser.
Durchblutung
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Durch eine Hemmung des Enzyms NO-Synthase unterdrückt Cortisol die Umwandlung
von L-Arginin zu Nitric Oxide (Stickstoffmonoxid – NO). Die besagte Hemmung sorgt
dafür, dass sich die Blutgefäße enger zusammenziehen, der Blutdruck ansteigt und die
Durchblutung vermindert ist. Dies hat gerade im Sport weitreichende Bedeutung, wenn
es um die Durchblutung und Versorgung unserer Muskulatur geht.
Cortisol hemmt die Durchblutung.
Anabole und sonstige Hormone
Cortisol ist das Yang zum Yin der anabolen Hormone DHEA, Testosteron, Insulin, IGF-1
und Wachstumshormon. Anabol und katabol wirksame Hormone beeinflussen sich
gegenseitig. Hohe Cortisolwerte bedeuten niedrige Werte anaboler Hormone und
umgekehrt.
Hohe Cortisolwerte bedeuten also niedriges Aufkommen anaboler Hormone.
Erhöhte Cortisolkonzentrationen bedeuten zudem ein verringertes Aufkommen von
Schilddrüsenhormonen. Da dieses Hormon für die Einstellung unseres
Ruhestoffwechsels verantwortlich ist, bedeutet eine Verringerung eben auch eine
Senkung der Stoffwechselrate und somit einen Rückgang des Grundumsatzes.
Cortisol senkt den Grundumsatz.
Synthetische Vertreter
Verwendung als Medikament
Für entzündliche Hautkrankheiten, Asthma, Rheuma oder Allergien stehen uns
Cortisonpräparate zur Verfügung. Diese müssen vom Arzt entsprechend verordnet
werden.
In der Medizin wird hauptsächlich die inaktivierte Form des Cortisols, das Cortison
verwendet
Vorteile
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Prednisolon / Prednison und Betamethason sind Beispiele für synthetisch hergestelltes
Cortison. Prednison und Prednisolon besitzen eine 5mal stärkere Glykocortikoidwirkung
als Hydrocortison, bei auf 1/3 reduzierter Mineralocortikoidwirkung. Durch chemische
Veränderung der Moleküle kommt es zu einer Steigerung der entzündungshemmenden,
jedoch zu einer weitgehenden Eliminierung der blutdruckerhöhenden Wirkung.
Außerdem ist die Wirkungsdauer bei den synthetischen Glykocortikoiden länger.
Dadurch ist eine bessere Dosierung möglich.
Nachteile
Durch eine längere Einnahme von Cortison oder seinen Derivaten (Abkömmling), wird
die körpereigene Hormonproduktion unterdrückt. Eine längere Einnahme darf deshalb
auch nur über ein allmähliches Absetzen erfolgen, bis der Körper wieder ausreichend
Hormone selbst produziert. Je länger man diese Hormone einnimmt, desto geringer ist
später die körpereigene Hormonproduktion. Dies kann sogar zur Abhängigkeit führen.
Eine Langzeitanwendung kann sogar zum Aussetzen der Antwort von Hypophyse und
Hypothalamus auf Stress führen.
Eine Überdosierung (d. h. wenn die zugeführte exogene Menge plus die eigene
Hormonproduktion ein gewisses Hormonlevel überschreiten) führt zu Nebenwirkungen
wie Stammfettsucht, “Vollmondgesicht” durch Aufschwemmung, Magenbeschwerden
und/oder Osteoporose.
Cortison und Doping
Ausdauersport
Corticotropin
Corticotropin (z.B. ACTH) wird zu Dopingzwecken eingesetzt, um den Blutspiegel
körpereigenen Cortisols beträchtlich zu erhöhen. Die Zufuhr verstößt wie auch eine
direkte Gabe von oralem, intravenösem und intramuskulärem Cortison gegen die Doping
-Vorschriften des IOC.
Cortison
Cortison wirkt entzündungshemmend, beeinflusst die Schmerzgrenze, bekämpft
Müdigkeit und wirkt leistungssteigernd. Eine orale, intravenöse oder intramuskuläre
Einnahme wird im Leistungssport als Doping angesehen. Im Gegensatz dazu ist die
örtliche Anwendung über After, Haut, Nase und Ohren sowie die Inhalation sowie die
Verabreichung intraartikulärer und örtlicher Injektionen erlaubt. Die Aufnahme in den
Körper ist dabei so gering, dass sie sich lokal begrenzt.
Ausdauersport und Asthma
Da bei Asthma Ausnahmeregelungen im Gebrauch von Cortisonpräparaten gelten, liegt
der Verdacht nahe, dass Spitzensportler Asthma nur vortäuschen, um die DopingVerordnung zu umgehen. Da die Zahl der Asthmatiker insbesondere bei
Ausdauersportlern tatsächlich höher ist als bei der Normalbevölkerung, kann man diesen
Verdacht jedoch nur schwer beweisen. Wahrscheinlich schwächt intensives
körperliches Training das Immunsystem und fördert so die Asthmaentstehung.
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Kraftsport
Aufgrund der oben beschriebenen Wirkungen gehören sowohl Corticotropin als auch
Cortison im Bodybuilding nicht zum Kreis der Substanzen, welche als Dopingmittel
eingesetzt werden.
Nachweis
Bis vor einiger Zeit konnte Doping mit Cortison lediglich über Blut, Urin oder Speichel
festgestellt werden, wo es allerdings nach kurzer Zeit wieder verschwunden ist. Bei
Herzinfarktpatienten fand man erhöhte Cortisolkonzentrationen in deren Haaren über
eine Wachstumsperiode von 3 cm. Da Haare im Durchschnitt rund einen Zentimeter pro
Monat wachsen, lässt sich so ein eventueller Missbrauch bis zu 3 Monate
zurückverfolgen.
Sport, Cortisol und Akne
Cortisol, Stress und Akne
Akne hat neben einer physischen auch eine psychische Komponente. Unter
psychischem Stress werden über Cortisol schützende Eiweißstoffe abgebaut. Die Haut
wird anfälliger für Entzündungen und Pickel. Cortisol scheint neuen Studien zu Folge
eine zentrale Rolle bei Akne zu spielen. Die vermehrte Ausschüttung des Corticotropinfreisetzenden Hormons (CRH) verstärkt die Produktion von Neuropeptiden in der Haut,
was zu einer vermehrten Öl-Freisetzung führt. CRH kann daher zu einer Verstopfung der
Talgdrüsen der Haut und zu vermehrter Akne führen.
Vorteile von regelmäßigem Sport bei Akne
Sport reduziert das Cortisol im Körper auf natürliche Weise. Wer regelmäßig Sport treibt,
stärkt zudem seinen Kreislauf und sorgt für eine bessere Durchblutung der Haut. Durch
die kurzfristig deutlich höhere Pumpleistung des Herzens werden die Blutkapillaren
(kleinste Haargefäße) stärker mit Blut versorgt. Die Haut wird intensiver durchblutet. Der
Körper baut Abwehrkräfte auf, Entzündungen, wie bei der Akne typisch heilen schneller
ab und entstehen auch seltener. Auch die Sauerstoffversorgung unseres größten
Organs, der Haut, wird über regelmäßigen Sport verbessert.
Durch regelmäßigen Sport kann man also das Auftreten von Akne vermeiden bzw.
verbessern.
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Möglichkeiten zur Senkung des
Cortisolspiegel
1. Durch Sport und Bewegung
Wer regelmäßig Sport treibt, hat bei der Stressbewältigung erhebliche Vorteile.
Beruflichen Ärger kann man sehr gut mit Bewegung kompensieren. Stressbewältigung ist
immer die Kompensation von Ärger und Frust. Durch die Bewegung zur
Stressbewältigung wird der Körper besser mit Sauerstoff versorgt, die Muskeln und die
Nervenzellen werden beansprucht und stimuliert. Diese Stimulation bewirkt eine gewisse
Entspannung und dient damit der Stressbewältigung.
Generell sollte man bei der gewählten Sportart darauf achten, dass man eine Sportart
ausübt, die das Herz-Kreislauf-System stärkt. Auch Yoga und autogenes Training sind
bewährte Mittel, um Stress zu reduzieren.
2. Durch Ernährung
Vitamine, Mineralstoffe und Nährstoffe
Vitamine B, Magnesium und Kalzium, sowie ein konstanter Blutzuckerspiegel helfen, den
Körper stressfrei zu halten. Eine bedarfsgerechte Aufnahme der o.g. Vitamine und
Mineralstoffe sollten zu diesem Zweck gewährleistet sein. Einen konstanten
Blutzuckerspiegel sichert man sich über die Aufnahme mehrerer kleiner Mahlzeiten mit
niedrig glykämischen Kohlenhydraten wie Vollkornbrot, Süßkartoffeln oder Vollkornreis
über den Tag verteilt. Die Aufnahme von Kohlenhydraten sollte sich jedoch auf die Zeit
von Morgens bis Nachmittags beschränken, da Kohlenhydrate an Abend aufgenommen
die nächtliche Regeneration der Zellen verlangsamen.
Vorsicht mit Koffein
Koffein erhöht die Cortisolmenge. Bei einer täglichen Menge von 750 mg (ca. 4 Tassen
Kaffee) wurden Probanden einer Studie unter Stress gesetzt. Das Resultat der
Koffeingruppe ergab eine erhöhte Cortisolreaktion. Die Placebogruppe zeigte keine
Erhöhung.
Beschränken Sie daher die Aufnahme von Koffein.
3. Durch sonstigen Maßnahmen
Massagen
Schon eine einzige Massage kann die Konzentration an Stresshormonen im Körper
verringern. In einer Untersuchung der Blutproben von Probanden einer Studie konnte
nach einer 45-minütigen Massage eine Steigerung weißer Blutkörperchen sowie ein
Rückgang an Cortisol beobachtet werden.
Vereinbaren Sie also einen Stress abbauenden Termin bei Ihrem Masseur.
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Zusammenfassung
Wir haben gesehen dass man Cortisol nicht grundsätzlich verteufeln darf. Eine gewisse
Menge Cortisol ist lebensnotwendig; es schützt uns vor gefährlichen Stresszuständen
und Entzündungen.
Erhöhte Mengen Cortisol hingegen haben sehr negativ behaftete Auswirkungen auf
viele Bereiche unseres Körpers im Allgemeinen und die Gesundheit im Besonderen. Mit
einfachen Maßnahmen können wir im Alltag für ein ausgeglichenes Cortisolaufkommen
sorgen und Cortisol so durchaus zu einem FREUND unseres Körpers machen.
In Teil 2 werde ich mit dem spezifischen Umgang mit Cortisol im Bodybuilding befassen.
Für den Muskelaufbau und die Ziele im Bodybuilding ist Cortisol, abgesehen vom
gesundheitlichen Standpunkt, eher als FEIND anzusehen.
Bis dahin wünsche ich allen Lesern möglichst wenig Stress!!
Sportliche Grüße
Euer
Holger Gugg
www.body-coaches.de
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Tags: Cortisol, Hormone
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