Kastration - Tierarztpraxis Bahnhofmatte

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Kastration - Tierarztpraxis Bahnhofmatte
Tierarztpraxis Bahnhofmatte, 3312 Fraubrunnen, Tel: 031 7677880, haslivet.npage.ch
Merkblatt für Hundebesitzer
Kastration (Sterilisation) - weshalb und
wann?
Es ist noch immer traurige Tatsache, dass die Zahl der jedes Jahr geborenen Welpen
weitaus größer ist als die Anzahl von guten Plätzen, die für sie gefunden werden können.
Das Ergebnis von diesem Missverhältnis ist, dass Tausende gesunder Tiere getötet
werden und viele weitere einfach sich selbst überlassen bleiben. Indem Sie Ihren Hund
kastrieren lassen, helfen Sie nicht nur, diese Zahl zu verringern, es handelt sich auch um
die einfachste, sicherste und praktischste Methode, die Gesundheit und das
Wohlergehen Ihres Hundes sicherzustellen.
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Was geschieht während einer Kastration?
Beide, sowohl die Kastration des männlichen Hundes als auch die des weiblichen, sind
Operationen, die eine Vollnarkose erfordern. Ihr Hund muss vor der Operation über Nacht
fasten, um das Risiko von Zwischenfällen auf dem Operationstisch zu verringern. Insgesamt
sind Komplikationen bei diesen chirurgischen Eingriffen jedoch sehr unwahrscheinlich.
Kastrationen sind die von Tierärzten am häufigsten durchgeführten Eingriffe und jede
erfahrene Tierärztin bzw. jeder erfahrene Tierarzt hat sie schon hunderte Male gemacht. Bei
der Kätzin wird durch einen kleinen Schnitt durch die Bauchwand in die Bauchhöhle
eingegangen, um die Eierstöcke (Ovarien) und die Gebärmutter (Uterus) zu entfernen. Nach
erfolgter Entfernung wird der Zugang wieder zugenäht. Die Kastration der Hündin wird
häufig auch als Sterilisation bezeichnet. Tatsächlich bedeutet Sterilisation medizinisch jedoch
die Unterbrechung der Eileiter, Kastration dagegen die Entfernung der Keimdrüsen (beim
weiblichen Tier sind das die Eierstöcke). Im Allgemeinen wird auch beim weiblichen Hund
die Kastration durchgeführt. Beim Rüden wird zur Entfernung der Hoden mit einem kleinen
Schnitt der Hodensack eröffnet. Ihr Hund kann normalerweise noch am Tag der Operation
wieder nach Hause, sobald die Narkose abgeklungen ist. Bei Auftreten von Komplikationen
kann es sein, daß Ihre Tierärztin/Ihr Tierarzt Sie bittet, Ihren Hund zur Beobachtung über
Nacht in der Praxis zu lassen.
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Was sind die Vorteile der Kastration?
Hündin: Die Kastration beendet die Blutung, die mit jeder Läufigkeit verbunden ist und
verhindert Änderungen im Verhalten Ihrer Hündin. Hündinnen, die nicht kastriert sind und
keine Welpen bekommen, entwickeln häufig Scheinträchtigkeiten oder eine
Gebärmutterinfektion. Die frühe Kastration einer Hündin vermindert außerdem das Risiko,
dass sie später an Gesäugekrebs erkrankt beträchtlich.
Rüden: Einige unkastrierte Rüden entwickeln mit Erlangen der Geschlechtsreife bestimmte
unerwünschte Verhaltensweisen, wie z. B. aggressives Verhalten anderen Hunden oder sogar
Menschen gegenüber. Unkastrierte Rüden durchstreifen große Gebiete auf der Suche nach
einer Partnerin und können eine läufige Hündin über weite Entfernungen wahrnehmen. Ein
herumziehender Rüde trägt ein erhöhtes Risiko, in einen Autounfall verwickelt zu werden. Es
gibt außerdem Hinweise darauf, dass kastrierte Rüden später seltener an Erkrankungen der
Prostata leiden.
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Wann sollte mein Hund kastriert werden?
Früher wurden sowohl weibliche als auch männliche Hunde im Alter von etwa sechs
Monaten bis einem Jahr kastriert. Vor der Entwicklung sicherer Narkosemittel und
Operationsmethoden wurde angenommen, dass bereits fast ausgewachsene Tiere eine
Operation besser verkraften würden. Inzwischen bevorzugt es eine zunehmende Zahl von
Tierärztinnen und Tierärzten, die Tiere viel früher zu kastrieren, etwa im Alter von acht
Wochen. Es gibt keine Hinweise dafür, dass eine derart frühe Kastration die spätere
Gesundheit und körperliche Entwicklung des Hundes gefährdet. Ihre Tierärztin bzw. Ihr
Tierarzt wird Sie gern bezüglich des besten Zeitpunkts, an dem Sie Ihren Hund kastrieren
lassen können, beraten.
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Ist es irgendwann zu spät, meinen Hund kastrieren zu lassen?
Es gibt kein Höchstalter für die Kastration Ihres Hundes. Vielleicht haben Sie Ihren Hund
ausgewachsen übernommen und wollen ihn kastrieren lassen oder Sie möchten noch ein oder
zwei Würfe von Ihrer Hündin haben, bevor Sie sie nicht mehr als Zuchttier verwenden
wollen. Dem steht nichts im Wege. Auch Rüden können erst später in ihrem Leben kastriert
werden, was einige unerwünschte Verhaltensweisen wie beispielsweise aggressives Verhalten
verringern kann. Je älter der Rüde jedoch ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass er die
unerwünschten Verhaltensweisen beibehält.
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Ist die Kastration gefährlich?
Alle Operationen, die eine Narkose erfordern, beinhalten ein gewisses Risiko, und in
seltenen Fällen können nach der Operation auch Komplikationen auftreten. Benachrichtigen
sie sofort Ihre Tierärztin/Ihren Tierarzt, wenn Sie sich nach der Operation Sorgen machen.
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Macht die Kastration meinen Hund dick und faul?
Die Kastration hat auf die Lebensweise Ihres Hundes keine andere deutliche Auswirkung,
als dass sie das Geschlechtsverhalten auslöscht. Die meisten Besitzer finden, dass
Veränderungen in der Persönlichkeit ihres Hundes eher zum Besseren führten, da viele
kastrierte Hunde anhänglicher werden.
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Sollte meine Hündin wenigstens einmal Welpen bekommen?
Es ist ein Ammenmärchen, dass eine Hündin in ihrem Leben eine Wurf haben muss. Ihre
Hündin wird das Muttersein nicht vermissen, wenn sie es nicht kennt, und die Kastration
schützt Sie selbst vor den Problemen und Sorgen, ein gutes Zuhause für die Welpen finden zu
müssen.
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Ist eine Kastration teuer?
Verschiedene Tierärzte berechnen leicht unterschiedliche Preise für die Kastration. Das
hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Ort und der Ausstattung der Praxis ab. Alle Preise
sind jedoch im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Tierärztlichen Gebührenordnung.
Personen, die Sozialhilfe erhalten, bekommen evtl. einen Zuschuss von einem der örtlichen
Tierschutzvereine. Erkundigen Sie sich dort, falls Ihr Einkommen sehr niedrig ist. In jedem
Fall ist es sinnvoll, die Kosten der Kastration mit den Ausgaben zu vergleichen, die durch
einen ungewollten Wurf Welpen entstehen. Eine trächtige Hündin braucht mehr Futter, um
sich und ihre Nachkommen zu ernähren, die Welpenn brauchen eine tierärztliche
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Untersuchung und vielleicht müssen Sie Anzeigen aufgeben, um ein gutes Zuhause für sie zu
finden.
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Weitere Merkblätter hierzu:
Ein Welpe kommt ins Haus
Die Pflege Ihres Hundes vor und nach der Operation
Pyometra
Falls Sie sonstige Fragen bezüglich der Gesundheit Ihres Hundes haben, wenden Sie sich bitte
an Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt. Sie helfen Ihnen gerne weiter
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