dpa meldung nr.2
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dpa meldung nr.2
bwg0075 4 vm 403 lsw 7326 Medien/Fernsehen/Leute/ (dpa-Interview) Wussow-Kinder: Klausjürgen Wussow war mehr als Professor Brinkmann (Mit Bild) = Offenburg (dpa) - Klausjürgen Wussow wäre am 30. April 80 Jahre alt geworden - Grund genug für seine beiden Schauspieler-Kinder Barbara und Alexander Wussow, mit einer Biografie an ihren Vater zu erinnern. In dem Buch über den Vater und ihre Mutter, die österreichische Schauspielerin Ida Krottendorff (1927-1998), geht es vor allem um das Familienleben der Wussows in den 1970er Jahren. Im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur dpa äußern sie sich zu ihren Beweggründen. Zwischen Ihnen und Ihrem Vater herrschte nach der Trennung der Eltern 1986 rund 15 Jahre lang Funkstille, der Familienstreit wurde zum Medienthema. Warum haben Sie sich nun dazu entschlossen, ein Buch über Ihren Vater zu schreiben? Barbara Wussow: «Uns ging es darum, unserem Vater und auch der Mutter eine Ehre zu erweisen, ein letztes Dankeschön, ein Dokument der Versöhnung. Wir wollen zeigen, welche große Menschen und großartige Künstler unsere Eltern waren.» Alexander Wussow: «Wir Kinder haben unter der Trennung der Eltern sehr gelitten, auch unsere Mutter war tief getroffen. Mit dem Buch wollen wir nun Bilanz ziehen - über das gesamte Leben unseres Vaters, über die Höhen und Tiefen, auch über die traurigen Kapitel. Klausjürgen Wussow war weitaus mehr als Professor Brinkmann aus der Schwarzwaldklinik. Er hat mehr geboten als die privaten Probleme, mit denen er Schlagzeilen machte.» Sie haben ein Jahr lang an dem Buch gearbeitet. Wie haben Sie dieses Jahr erlebt? Alexander Wussow: «Es war ein Jahr voller Emotionen und vieler Überraschungen. Auf dem Dachboden unseren Elternhauses haben wir zwei große Koffer gefunden. Sie waren voll mit Briefen unserer Eltern, mit Zeichnungen und Tagebucheinträgen, die sehr persönlich waren. Wir haben in diesem Jahr, in dem wir an dem Buch gearbeitet haben, viel gelernt über unsere Eltern und auch über uns.» Barbara Wussow: «Wir haben vieles erfahren, dass uns im Rückblick gnädiger stimmen lässt. Ich denke, wir sind heute verständnisvoller, wir verstehen mehr und können das, was unsere Eltern taten, besser nachvollziehen.» Durch die TV-Serie «Schwarzwaldklinik» ist Ihr Vater berühmt geworden. Davor war er erfolgreicher Burgschauspieler. Haben Sie unter dem Erfolg Ihres Vaters gelitten? Barabara Wussow: «Natürlich hatten wir auch Nachteile. Wenn Vater abends eine Vorstellung hatte, musste es im Haus absolut still sein. Kindergeburtstage mit vielen Freunden waren absolut tabu, Herumtoben in unserem Garten absolut undenkbar. Vater brauchte seine Ruhe, er musste sich auf seine Rollen konzentrieren. Für Kindergeschrei war da kein Platz.» Alexander Wussow: «Auf der anderen Seite haben wir viel gelernt. Wir sind auch deshalb erfolgreiche Schauspieler geworden und haben den Sprung vor die Fernsehkameras geschafft, weil wir in unseren Eltern sehr große Vorbilder hatten. Ohne sie wären wir heute nicht da, wo wir sind. Auch dies wollen wir mit diesem Buch ausdrücken.» Interview: Jürgen Ruf dpa, [Burda Medienpark]: Am Kestendamm 1 77652 Offenburg dpa ru yyswb k6 a3 vg 201605 Apr 09