Makellose Brillanz und Frische

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Makellose Brillanz und Frische
VOLKS
BLATT
FREITAG, 13. JULI 2007
LIGITA
18
Makellose Brillanz und Frische
K OMMENTIERTES K ONZERT
Erneuerer des Tango
Manuel Barrueco im Gemeindezentrum Eschen
kleine Galerie von Tango-Impressionen.
FOTO ZVG
ESCHEN – Manuel Barrueco, über
den zu Recht allerorten zu lesen
steht, er stelle seine Virtuosität
ganz in den Dienst einer stilistisch getreuen Interpretation und
musikalischen Gestaltung, gab
gestern mit einem atemberaubenden Konzert im Eschner Gemeindezentrum sein Ligita-Debut.
Stilsicher und einfühlsam
Von der Fachpresse besonders
gelobt wurde Barrueco u. a. für seine wegweisende Einspielung von
Werken der spanischen Komponisten Rutina und Albéniz. Ein besonderes Geschenk für die Zuhörer
im Eschner Gemeindezentrum war
daher Barruecos stilsichere und
einfühlsame Interpretation von Joaquín Turina «Sevillana (Fantasia),
op. 29» sowie die in ihrer makellosen Brillanz und musikalischen
Frische schlicht phantastische
«Suite española» von Isaac Albéniz, mit der der Künstler sein offizielles Programm ausklingen liess.
Die tiefe Innigkeit von Barruecos
Spiel war allemal eine vollwertige
Entschädigung für die Zurückgezogenheit des sensiblen Künstlers von
seinem Publikum. Als Zugabe
spielte Barrueco einen afrokubanischen Tanz von Ernesto Lecuona
und kam nach lang anhaltendem
Applaus für eine weitere Zugabe
nochmals auf die Bühne. Nach der
traumhaften Etude Nr. 11 von Villa-Lobos verabschiedete sich Barrueco.
• Arno Löffler
ESCHEN – Seit vielen Jahren ist Jury Clormann Stammgast der Ligita. Der Spezialist für
spanische und argentinische Gitarrenmusik
brachte zum gestrigen kommentierten Konzert
im Peter-Kaiser-Saal des Musikschulzentrums
erstmals seine Duopartnerin Elisabeth Trechslin mit, mit der er bereits zwei CDs aufgenommen hat.
Gewöhnlich wird bei den kommentierten
Konzerten mindestens so viel geredet wie musiziert. Die gestrige «Hommage a Piazzolla»
war eine Ausnahme: Im Hintergrund lief eine
Powerpoint-Präsentation zur Biografie des
grossen Tango-Erneuerers Astor Pantaleón Piazzolla (1921–1992), von dem das Diktum
stammt «Der traditionelle Tango ist schrecklich langweilig. Alles wiederholt sich, nichts
verändert sich», während Clormann und
Trechslin Kompositionen von Piazzola, passend zu den jeweiligen Stationen des Komponisten, spielten, mit Verve und Witz. Von «Primavera Porteño», das für die Geburt und frühe
Kindheit in Mar del Plata stand, über «Rio Sena» (Stipendium in Paris), «Soledad» (Jahre
der Not nach der Rückkehr aus Frankreich)
oder «Nuestro Tiempo» (Erfolg in den Siebzigern und Achtzigern) bis zum «Milonga del
Angel» (Tod drei Jahre nach seinem Schlaganfall). Mit einer Milonga endet auch Piazzollas
Suite «Histoire du tango».
(al)
Schneller und günstiger kommt man im Vorverkauf an die Konzertkarten: Nutzen Sie die
Vorverkaufsstellen der Liechtensteinischen
Post AG in Eschen, Schaan, Vaduz, Triesen
und Balzers oder Ticketcorner in der Schweiz
und Österreich und V-Ticket in Vorarlberg.
Volksmusik mit den
Altmühldorfer Musikanten
Wolfgang und Ursula Neumüller und ihre Musizierfreunde stehen hinter den Altmühldorfer
Musikanten, einem der profiliertesten Ensembles der bodenständigen Volksmusik im
Alpenraum. Wolfgang Neumüller hat die
Spielweise der Gitarre in der Alpenländischen
Volksmusik wie kaum ein anderer geprägt,
seine Stücke werden in Österreich und Südtirol ebenso häufig gespielt wie in Bayern. Ursula Neumüller hat als ebenso einfühlsame
wie energiesprühende Begleiterin einen hervorragenden Ruf. Die beiden spielen auch
mehrere andere Instrumente – und gemeinsam
mit den Südtiroler Musikanten Florin und Michaela Pallhuber werden sie die Gitarre in verschiedenen Besetzungen (Akkordeon, Zither,
Harfe, Kontrabass) vorstellen.
Das kommentierte Konzert, grosszügig von
Eugen und Hildegard Längle unterstützt, beginnt um 18 Uhr im Peter-Kaiser-Saal der Musikschule in Eschen.
ThyssenKrupp Presta
Mit der «Fandanguillo, op. 36»
von Astor Piazolla, arrangiert von
Manuel Barrueco selbst, tat der
Künstler einen grossen Sprung vom
18. Jh. in die Moderne und entwarf
mit unprätentiöser Eleganz in warmen Klangfarben, temperamentvoll
und zugleich nuancenreich eine
Medienpartner
VOLKSBLATT
RHEINZEITUNG
Saitenmagier auf höchstem Niveau
Ligita: Los Angeles Guitar Quartet heute im Gemeindesaal Ruggell
NUTZEN !
Kulturbeirat der Fürstlichen Regierung
Gemeinden des Liechtensteiner Unterlandes
DDr. Herbert Batliner, Vaduz
Stiftung Propter Homines, Vaduz
Unprätentiöse Eleganz
Manuel Barrueco faszinierte im Gemeindezentrum Eschen.
Durch ihre revolutionären Programme, ihre magische Bühnenpräsenz und ihren unverwechselbaren Ensembleklang haben die
vier Musiker des Los Angeles Guitar Quartet eine weltweit grösser werdende Fangemeinde. Heute spielen sie um 20.15 Uhr im
Gemeindesaal Ruggell.
atemberaubender Virtuosität, makelloser Präzision und orchestraler
Klangfülle, fasziniert sicherlich in
den Konzerten am meisten, dass die
Musiker augenscheinlich selbst so
viel Spass am gemeinsamen Musizieren haben. Das ist Entertainment
auf höchstem Niveau und im besten
Sinne des Wortes.
Sie gelten als weltweit führendes
Gitarrenensemble: Der Erfolg resultiert einerseits aus der spielerischen Perfektion, die ihresgleichen sucht, andererseits aus der gesunden Mischung des Repertoires:
Klassiker der Musikgeschichte –
oft in eigenen, originellen Transkriptionen – stehen neben Jazz,
Weltmusik, Flamenco und Latin.
Faszinierende Grammy-Gewinner
FOTO ZVG
V ORVERKAUF
Seit geraumer Zeit gilt der aus Kuba stammende Amerikaner Manuel
Barrueco als einer der einflussreichsten und bedeutendsten Künstler der weltumspannenden Gitarrenszene. Im Gegensatz zu manch
anderen Ligita-Meistern blieb Barrueco von der ersten bis zur letzten
Minute zum Publikum auf Distanz,
ganz in sich und seine Musik versunken, mit scheinbar versteinerter
Miene. Gleich mit seiner Interpretation der «Sonata in g-Moll BWV
1001» von Johann Sebastian Bach,
mit der er sein Konzert eröffnete,
demonstrierte Barrueco seine meisterhafte Beherrschung der technischen und musikalischen Qualitäten der Gitarre. Bemerkenswert
war sein Augenmerk für Dynamik,
Ton und Artikulation in jeder einzelnen Zeile auch der schwierigsten
Passagen.
Das weltbeste Gitarrenquartett
Weltweit gefeiert und heute an der Ligita: Das Los Angeles Guitar Quartet spielt heute um 20.15 Uhr im Gemeindesaal Ruggell!
Das Los Angeles Guitar Quartet
(LAGQ) besteht seit mehr als zwanzig Jahren. Man könnte vermuten,
dass sich bei den vier Herren eine
gewisse Trägheit eingestellt hat,
doch das Gegenteil ist der Fall: Das
Gitarrespiel von John Dearman,
Scott Tennant, William Kanengiser
und Matthew Greif weist Spielfreude und Leichtigkeit auf, die jungen
Gitarristen nur zu wünschen ist.
Es verbindet seine unterschiedlichen künstlerischen Wurzeln und
technische Meisterschaft mit Leidenschaft und grosser Spielfreude.
Bei seinen Auftritten überschreitet
das LAGQ unbefangen die Grenzen klassischen Musizierens: Es
gibt kaum ein Musikwerk, das sich
ihrer Bearbeitung für vier Gitarren
zu widersetzen vermag. Ganz
gleich, ob es sich nun um den Barbier von Sevilla oder die Brandenburgischen Konzerte von Bach handelt oder um Liszts Ungarische
Hildegard und Eugen Längle, Mauren
Landhaus und Weinstube Schächle, Nendeln
Liechtensteiner Unterland Tourismus
Rhapsodie, das LAGQ lässt alles
von völlig unbekannten Saiten erscheinen – und erntet dafür Beifallsstürme von New York über
London bis Tokyo – und sicher
auch heute in Ruggell.
Diese hinreissende, in jedem Moment spannende und immer wieder
überraschende Inszenierung ihrer
Programme machen das LAGQ zu
einer Ausnahmeerscheinung in der
klassischen Gitarrenszene. Neben
Die Kombination ihrer unterschiedlichen künstlerischen Wurzeln und ihre technische Meisterschaft (jeder einzelne von ihnen ist
ein vollendeter Sologitarrist) liessen ein aufsehenerregendes Ensemble mit Anhängern auf der
ganzen Welt entstehen. Das Los
Angeles Guitar Quartet hat unsere
Vorstellungen vom Gitarrenklang
durcheinandergewirbelt, ins Wanken gebracht und verändert. Zahlreiche CD-Produktionen bestätigen
die Superlative, mit denen die internationale Fachpresse das Los Angeles Guitar Quartet als das weltbeste seiner Art feiert.
Der Liechtensteiner Gitarrenzirkel freut sich zusammen mit dem
Konzertsponsor «Gstöhl AG – mehr
als nur Farben» auf das Konzert des
Los Angeles Guitar Quartet von
heute Freitag, den 13. Juli 2007, im
Gemeindesaal Ruggell.