Felix Neureuther – mit neuer Technik zum Sieg?
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Felix Neureuther – mit neuer Technik zum Sieg?
imagixx Das radiologische Praxismagazin Kostenlos für Sie zum Mitnehmen 2-2009 r– e h t u e ur e N x nik i l h c Fe e T uer e n t i m ? g e i S zum 0 1 Seite Foto: AP/Anja Niedrighaus Überreicht mit freundlicher Empfehlung X Radiosynoviorthese hilft bei kranken Gelenken Seite 12 X Was tun bei Problemen mit der Schilddrüse? Seite 16 Der Körper als Kunstwerk 2 Überblick Die 24 Wirbel der Wirbelsäule halten den Menschen aufrecht. Im Alter gerät das komplizierte Konstrukt oft aus dem Gefüge, weil Osteoporose die Wirbel schwächt. Grundlage dieses Bildes war eine digitale Radiographie-Aufnahme. Sie erfuhr in der Hand des Künstlers Günter von Dulong seine Vollendung. Editorial/Inhalt 3 Liebe Leserinnen und Leser, so ziemlich jeder Mensch leidet im Laufe seines Lebens unter Rückenschmerzen. Warum ist ausgerechnet der Rücken eine Schwachstelle? Die Ursache liegt am aufrechten Gang. 100 Kilogramm lasten auf der Wirbelsäule im Stehen, 90 im Sitzen und 220, wenn wir uns bücken. Beschwerden sind vorprogrammiert, wenn nicht starke Muskeln die Wirbelsäule stützen. Lesen Sie, wie Sie Rückenbeschwerden vorbeugen und welche Diagnose- und Therapieansätze die moderne Medizin bei Rückenbeschwerden heute bietet. Mehr dazu ab Seite 6. Wer an Rheuma leidet, muss oft mit starken Gelenkschmerzen zurechtkommen. Hier hilft die Radiosynoviorthese, die das entzündete Gewebe der Gelenkinnenhaut zerstört. Mehr über dieses Verfahren lesen Sie ab Seite 12. Ein Unfall ist schnell passiert. Ob beim Auto fahren, beim Sport oder bei der Haus- und Gartenarbeit – das Ausmaß und der Schweregrad einer Verletzung lässt sich mit bildgebenden Methoden schnell ermitteln. Unfallchirurg Dr. med. Stefan Huttner und Radiologe Dipl. med. Heinrich Seilkopf berichten ab der Seite 14, wann diese Methoden zum Einsatz kommen. 10 Spitzensportler sind oft verletzt – ein Interview mit Skiprofi Felix Neureuther 6 Diagnose Bandscheibenvorfall – wie beugt man vor und welche Therapien gibt es? 12 Gelenkschmerzen – wie Radiosynoviorthese die Schmerzen lindert. 14 Unfall – neben schneller Behandlung zählt das richtige Diagnoseverfahren. 16 Schilddrüse – ob Unteroder Überfunktion, beides lässt sich gut therapieren. 18 Züricher Forscher beschreiten neuen Weg: Operation am Gehirn mit Ultraschall Jeder dritte Erwachsene in Deutschland hat eine vergrößerte Schilddrüse. Welche Konsequenzen Schilddrüsen-Erkrankungen haben und was man dagegen tun kann, lesen Sie ab Seite 16. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in unserer Praxis und gute Besserung. Impressum b.e.imaging.gmbh Dr.-Rudolf-Eberle-Straße 8-10 76534 Baden-Baden [email protected] www.be-imaging.de Herausgeber (V.i.s.d.P.): Trurnit & Partner Verlag GmbH [email protected] www.trurnit.de Dieses Praxismagazin wird unterstützt von: 4 Wissen aktuell Ab in die Berge! Wer in hohen Höhen lebt, stirbt seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Bewohner des Tieflandes. Das fanden Wissenschaftler des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin der Uni Zürich heraus, die die Daten der Swiss National Cohort auswerteten. Pro 1.000 Meter Höhenunterschied mehr beim Wohnort sinkt das Risiko, an Herzinfarkt zu sterben, um 22 Prozent, an Hirnschlag um 12 Prozent. Mehr Infos unter www.mediadesk.uzh.ch/ articles.html Angriff auf die Knochen Hotline für Krebskranke Wissenschaftler des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf haben nachgewiesen, dass ein krankhaft erhöhter pH-Wert der Magensäure die Calciumaufnahme aus der Nahrung stört. Damit fanden die Wissenschaftler die Ursache für das in großen klinischen Studien gezeigte erhöhte Knochenbruchrisiko, das bei Patienten mit Magenerkrankungen auftrat. Diese Patienten wurden mit Säureblockern therapiert, die die Magensäurebildung verminderten. Das Team um Priv.-Doz. Dr. Thorsten Schinke und Prof. Dr. Michael Menschen, die mit Krebs konfrontiert werden, egal ob Betroffener oder Angehöriger, haben viele Fragen. Etwa 200 unterschiedliche Krebsarten sind identifiziert, und ständig werden neue Therapieansätze entdeckt – der Beratungsbedarf ist enorm und wird weiter steigen. Bislang konnte man sich an den Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg und an die Deutsche Krebshilfe in Bonn wenden. Die Institute haben nun ihre Beratungsstellen zusammengelegt. Weitere Partner der Initiative sind die Bundesministerien für Gesundheit sowie Bildung und Forschung. Die Hotline unter der Nummer 0800-4 20 30 40 ist rund um die Uhr zu erreichen. Mehr Infos unter: www.krebshilfe.de Amling fand aber auch heraus, wie die Osteoporose bei diesen Patienten verhindert werden kann: Sie müssen mit einem CalciumPräparat auf Basis von Calciumglukonat behandelt werden. Dieser Wirkstoff wird – im Gegensatz zu Calciumcarbonat – vom Körper magensäureunabhängig aufgenommen. Derzeit werden jedoch über 95 Prozent aller in Deutschland verkauften Calciumpräparate nicht auf Basis von Calciumglukonat hergestellt. Mehr Infos unter www.uke.de/ medien Rote Bete spendet Ausdauer Eine Studie der University of Exeter zeigt, dass bereits ein halber Liter Rote-Bete-Saft die Ausdauerleistung steigert. Studienleiter Andrew Jones vermutet, dass die im Wurzelgemüse zahlreich enthaltenen Nitrite die Sauerstoffversorgung in den Mitochondrien verbessern. Der Rote-Bete-Saft wirkte außerdem blutdrucksenkend. Bei aller Begeisterung für den Powersaft sollte man nicht vergessen, dass Nitrite an der Bildung von Nitrosaminen beteiligt sind, die als krebserregend gelten. Mehr Infos unter www.exeter.ac.uk/news Wissen aktuell 5 Angst kann man riechen Eine Arbeitsgruppe am Institut für Experimentelle Psychologie in Düsseldorf unter der Leitung von Prof. Dr. Bettina Pause hat erstmals nachgewiesen, dass Angst über den Geruch zwischen zwei Menschen übertragen werden kann. Dabei muss der Geruch nicht bewusst wahrgenommen werden, was beweist, dass auch Menschen chemisch kommunizieren. Mittels Magnetresonanztomographie wurde ermittelt, dass im Gehirn eines Menschen die Areale aktiviert wurden, die für Empathie und die Erkennung von Angstzuständen zu- Was bislang nur im Tierreich nachgewiesen war, wurde nun auch beim Menschen erforscht – wir können Angst riechen. ständig sind. „Das bedeutet, dass Angst, wenn sie geruchlich wahrgenommen wird, ansteckend wirkt und beim Wahrnehmenden empathisches Miterleben auslöst“, erklärt Pause. Mehr Infos unter www.uni-duesseldorf.de Alt werden und fit sein Eine groß angelegte Potsdamer Langzeitstudie, die Heiner Boeing vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung leitete, bringt die Faktoren für ein gesundes, langes Leben ans Licht. Wer niemals geraucht hat, nicht massiv übergewichtig ist, pro Woche mehr als dreieinhalb Stunden körperlich aktiv ist und sich gesund ernährt, hat im Vergleich zu einer Person, die sich gegenteilig verhält, ein um 78 Prozent vermindertes Risiko, chronisch zu erkranken. Detailliert betrachtet sinkt bei einer solchen gesunden Lebensweise das Diabetesrisiko sogar um 93 Prozent und das Herzinfarktrisiko um 81 Prozent. Das Schlaganfallrisiko vermindert sich dabei immerhin noch um die Hälfte und das Krebsrisiko um 36 Prozent. Für diese Erkenntnisse wurden 23.000 deutsche Testpersonen acht Jahre lang beobachtet. Mehr unter www.dife.de Wenn Spiele süchtig machen Der Forschungsbericht Nr. 108 des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) über die Computerspielabhängigkeit im Kindes- und Jugendalter führt zu dem Ergebnis, dass 4,3 Prozent der befragten Mädchen und 15,8 Prozent der befragten Jungen mit mehr als 4,5 Stunden täglicher Computerspielnutzung ein exzessives Spielverhalten aufweisen. Befragt wurden 15.000 Schülerinnen und Schüler neunter Klassen. Die Befunde der Untersuchung bestätigen zudem ein bedeutsames Abhängigkeitspotenzial von Video- und Computerspielen. Der „Spielespaß“ hat ernste Konsequenzen: Viel- und Exzessivspieler haben schlechtere Noten in den Fächern Deutsch, Geschichte und Sport als Schüler, die weniger als zweieinhalb Stunden spielen. Bei computerspielabhängigen Jungen fallen die Leistungen deutlich ab, auch im Fach Mathematik. Mehr Infos unter www.kfn.de Sich regen bringt Segen Die Aerobics Center Longitudinal Study (ACLS) des Cooper-Instituts, Dallas, USA, dokumentiert, dass etwa 16 Prozent der Menschen in den westlichen Ländern vorzeitig sterben, weil sie sich zu wenig bewegen. Für dieses Ergebnis analysierten Wissenschaftler die Daten von über 40.000 Menschen, die seit 1970 an einer Langzeitstudie teilnahmen oder immer noch teilnehmen. Danach leben Männer, die moderat Sport treiben, im Schnitt sechs Jahre länger als ihre trägen oder inaktiven Zeitgenossen. Schon 30 Minuten Bewegung am Tag würden jeden sechsten vorzeitigen Todesfall verhindern, weil die sportliche Betätigung Herz und Gefäße stärkt. Mehr unter: www.apa.org/releases/ sedentary-lives.html 6 Spezial Rückenmuskeln zu schwach: Diese Diagnose ist für 80 Prozent der chronischen Rückenschmerzen verantwortlich. Spezial 7 Völlig aus der Form Ohne Bandscheiben wäre unser Körper steif wie ein Stock. Einige der 23 elastischen Puffer sind besonders anfällig für Deformationen, die stark schmerzen können. Dank individueller Therapien sind die Aussichten gut, das Leiden loszuwerden. Ein Beitrag von Dr. Stefan Braitinger. Autsch, das tut weh! Ein plötzlicher Bandscheibenvorfall kann einem die Tränen in die Augen treiben. Mit verkrümmtem Oberkörper zwängt man sich ins Auto und ist froh, einen Chauffeur zum Arzt gefunden zu haben. Mit gequältem Ausdruck im Gesicht wartet der Patient auf den Arzt und die Erlösung von den Schmerzen. Diese Szene spielt sich oft ab in Deutschland, dem Land der Rückenschmerzgeplagten. Unsere Wirbelsäule ist ein ausgeklügeltes System, das uns den aufrechten Gang ermöglicht und unglaublich flexibel ist. Einen wichtigen Beitrag dazu leisten die Bandscheiben. Die elastischen Puffer verbinden die einzelnen Wirbel der Wirbelsäule und ermöglichen unserer zentralen Stütze erstaunliche Beweglichkeit: Der Körper kann gebeugt werden, gestreckt, gedreht und zur Seite geneigt. Diesen Druckpolstern bekommt aber unsere moderne Lebensweise nicht. Die einseitige Belastung durch Sitzen oder Stehen, die Bewegungsarmut und auch die ungesunde Ernährung bleiben nicht ohne Folgen. So haben schon 35 Prozent der jüngeren Bevölkerung vorgefallene oder degenerierte Bandscheiben. Dabei sind Beschwerden an den Wirbelpuffern eigentlich eine Sache für Ältere. Das hängt mit dem Aufbau der Bandscheiben zusammen: Im Inneren befindet sich der Gallertkern, den ein Faserring aus Faserknorpel umschließt. Der Gallertkern besteht im Wesentlichen aus Foto: rollover/iStockphoto A Wasser, das für die Pufferwirkung verantwortlich ist: zu 90 Prozent bei einem Baby, aber eben nur noch zu 70 Prozent bei einem Siebzigjährigen. Die Pufferwirkung nimmt also mit dem Alter ab, zusätzlich nagt der Zahn der Zeit an der Stabilität des Faserrings. So hält die Bandscheibe bei jungen Menschen 800 Kilogramm Druck stand, bei älteren sind es noch 450 Kilogramm. Kein Schmerz trotz Vorfall Rückenschmerzen haben sich zwar längst zum Volksleiden entwickelt, doch nicht jeder Schmerz lässt sich auf die Bandscheiben zurückführen. Es gibt sogar viele Menschen, die zwar einen Bandscheibenvorfall haben, aber keine Schmerzen spüren und auch sonst in keiner Weise beeinträchtigt sind. Gerät die Bandscheibe nämlich allmählich außer Form, passt sich das umliegende Gewebe, auch die Nerven, an die veränderte Situation an. Verursacht hingegen eine plötzliche Druckbelastung einen Vorfall, dann führt dies meist zu heftigen Schmerzen. Dr. Stefan Braitinger, Arzt für Radiologie und Neuroradiologie Probleme mit Bandscheiben treten fast überwiegend im Bereich der Lendenwirbelsäule auf, am häufigsten zwischen dem vierten und dem fünften Lendenwirbel sowie zwischen dem fünften Lendenwirbel und dem Kreuzbein. In seltenen Fällen kann es auch den Halswirbelbereich treffen. Ein klassischer Vorfall Ist die Bandscheibe tatsächlich Auslöser von Rückenschmerzen, dann kommen zwei Ursachen infrage: einmal der typische Bandscheibenvorfall und zum anderen eine verformte Bandscheibe. Beim Bandscheibenvorfall reißt der Faserring, der den Gallertkern umgibt. Die Gallertmasse quillt durch den Riss und drängt gegen die seitlich abgehenden Wurzeln Ohne Bewegung verhungert die Bandscheibe In der Bandscheibe befinden sich weder Nerven noch Blutgefäße. Und trotzdem benötigt sie Nähr- und Sauerstoff zum Leben. Wie geschieht das? Die Bandscheibe ernährt sich über einen osmotischen Prozess. Bei Belastung wird ein Teil ihrer Flüssigkeit aus der Bandscheibe gepresst und damit auch Abfallstoffe. Bei Ruhe, also im Liegen, saugt sie sich voll mit Aminosäuren, Glukose und Sauerstoff. Weil die Bandscheibe im Laufe des Tages um etwa 10 Prozent schrumpft, ist man abends etwas kleiner als morgens nach dem Aufstehen. Der Wechsel zwischen Bewegung und Ruhe sorgt also für ihre optimale Ernährung. Bewegen heißt aber nicht sitzen und stehen, weil dies die Bandscheiben einseitig belastet, sondern gehen, laufen, springen, schwimmen, Rad fahren, turnen, tanzen und vieles mehr, was Spaß macht. 8 Spezial der Spinalnerven. Sie kann aber auch gegen das Rückenmark drücken. All dies äußert sich in starken Schmerzen, die je nach Lage des Bandscheibenvorfalls bis in die Zehen oder Finger ziehen können. Weitere Symptome können Gefühlsstörungen sein wie Taubheitsgefühl oder Kribbeln, Muskelschwäche- oder -lähmungen und Reflexabschwächungen und -ausfälle. Eine Vorstufe zum Vorfall ist die Bandscheibenvorwölbung: Nach einer Bewegung kehrt der Gallertkern nicht mehr in seine Ausgangslage zurück, sondern bleibt an den Rand des Faserrings gedrückt, der jedoch intakt bleibt. Diese Vorwölbung schmerzt nur Die Magnetresonanztomograph-Aufnahme zeigt einen Bandscheibenvorfall zwischen dem vierten und fünften Lendenwirbel und eine Bandscheibenvorwölbung zwischen fünftem Lendenwirbel und Kreuzbein. Das Schmerzmittel millimetergenau am betroffenen Nerv platzieren – das gelingt mit einer CT-Aufnahme, die den Einstichkanal der Nadel (links unten) zeigt. dann, wenn die Wölbung die Spinalnerven reizt. Genaue Diagnose nötig Handelt es sich nicht um einen – sehr seltenen – massiven Bandscheibenvorfall, der zu Lähmungen führt und einen sofortigen Klinikbesuch erfordert, dann ist der Hausarzt die erste Anlaufstelle. Er versucht herauszufinden, ob es sich tatsächlich um ein Bandscheibenproblem handelt, denn Rückenschmerzen können viele Ursachen haben. Während 60 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal im Jahr mit Rückenproblemen zu tun haben, wird bei nur drei bis fünf Prozent ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert. Meist erhält der Patient Schmerzmittel und eine Überweisung zu einem Physiotherapeuten. Denn spätestens nach zwei Tagen Ruhephase sollte ein spezifisches Bewegungstraining gestartet werden. Auch Massagen und Wärmebehandlungen können wohltuend sein, weil sie die Durchblutung der Rückenmuskulatur anregen. In den ersten drei bis vier Wochen nach Beginn der Schmerzen ist die Chance groß, dass sie wieder verschwinden. Wer allerdings nach sechs Wochen keine Besserung erfährt, sollte das Problem nicht auf die lange Bank schieben. Besser als röntgen Um eine zuverlässige Diagnose stellen zu können, schalten Hausarzt oder Orthopäde dann einen Radiologen ein, weil sich computertomographische Aufnahmen besser zur Gewebedifferenzierung eignen als normale Röntgenbilder. Mit einer Skelett-Computertomographie lassen sich Knochen in hoher Auflösung darstellen, sodass sich diese Methode sehr gut zum Aufspüren von Arthrosen, Verknöcherungen von Bandscheiben und Bändern, aber auch Bandscheibenvorfällen eignet. Als weiteres Diagnoseinstrument steht die Magnetresonanztomographie (MRT) Sanfte Therapien Chiropraktik ... beseitigt Fehlstellungen der Wirbel durch gezielte Griffe. Speziell die Deblockierung der Hals- und Brustwirbelsäule gehört nur in sehr erfahrene Hände. www.chiropraktiker-bund.de Osteopathie ... arbeitet mit sanften Bewegungen – Druck, Drehen und Bohren, um die blockierten Wirbel ins Lot zu bringen. www.osteopathie.de Rolfing ... ist eine spezielle Form der Massage, die Verspannungen, Wirbelsäulenschäden und Skelettdeformationen beheben soll. www.rolfing.de Krankengymnastik ... kräftigt die Rumpfmuskulatur, die dann die Wirbelsäule entlastet. Rückenschonendes Verhalten wird geübt. www.starker-ruecken.com Massage ... stimuliert Muskeln und Bindegewebe. Verhärtete, schmerzende Muskelpartien werden besser durchblutet. www.aok.de/bund/rd/136216.htm Yoga ... hält den Körper geschmeidig. Muskulatur und Bewegungsapparat werden ausbalanciert. www.yoga.de Tai Chi ... ist eine fernöstliche Bewegungslehre, die einerseits der Gesunderhaltung und Körperkontrolle dient, andererseits im Kampf anwendbar sein soll. www.tai-chi-zentrum.de zur Verfügung. Die MRT bildet Nerven und Weichteile – und dazu zählt die Bandscheibe – hervorragend ab. Die Aufnahmen geben Aufschluss über die Zusammensetzung des Gewebes und ob es entzündet ist. Aus diesen Bildern liest der Radiologe heraus, ob für die Schmerzen eine Entzündung verantwortlich ist, Abnutzungserscheinungen der Wirbel, ein Bandscheibenvorfall oder eine Kombination daraus. Anhand dieser Unterlagen aus der Hand des Radiologen und seiner eigenen Untersuchungen kann der Hausarzt oder Orthopäde über die richtige Therapie entscheiden. Spezial 9 Der Weg aus der Schmerzfalle Trend zum Minimaleingriff Auch bei Operationen rückt die Mikrotherapie zunehmend in den Fokus. Während bei der offenen Bandscheibenoperation durch einen bis zu zwei Zentimeter langen Haut- und Muskelschnitt das vorstehende Bandscheibengewebe abgetrennt wird, beseitigt der Operateur bei der operativen Mikrotherapie das überschüssige Gewebe durch einen maximal einen Millimeter langen Hautschnitt. Dazu geht er mit einer Laserstrahl- oder Thermosonde an das Bandscheibengewebe heran und lässt es verdampfen. Der große Nachteil einer Operation trifft aber beide Varianten: Es entstehen immer Narben, die wiederum Auslöser für Schmerzen sein können. Tai Chi eignet sich hervorragend, um Rückenproblemen vorzubeugen. Es mobilisiert Gelenke und Muskeln durch Spannung und Entspannung. Foto: Juriah Mosin/Shutterstock Ein Bandscheibenvorfall muss individuell therapiert werden. Ist das Ausmaß des Vorfalls nicht zu groß, wird der Arzt in der Regel mit der konservativen Therapie fortfahren. Dazu gehören Hitze- oder Kältebehandlungen, Schmerzmittel und Bewegungstherapie. Denn wer rastet, der rostet und baut noch mehr Muskeln ab, was die Wirbelsäule zusätzlich belastet. Bei stärkeren Schmerzen kommt zunehmend die Mikrotherapie zum Tragen, die periradikuläre Therapie (PRT). Hier werden die Wirkstoffe unter computer- oder magnetresonanztomographischer Kontrolle millimetergenau an die schmerzende Nervenwurzel gespritzt. Angewendet werden Kortikosteroide, die die gereizte Nervenwurzel abschwellen lassen, und langwirksame Lokalanästhetika, die die Schmerzen verringern. Beide Medikamente wirken zusätzlich entzündungshemmend. Der große Vorteil dieser Methode ist, dass die Medikamente gezielt an Ort und Stelle wirken und der restliche Organismus kaum belastet wird. Der Weg zum gesunden Rücken Rückenbeschwerden sind vermeidbar, sagt Physiotherapeut Eckhardt Böhle vom Deutschen Verband für Physiotherapie. Warum leiden so viele Menschen an Rückenbeschwerden? Eckhardt Böhle: Das Hauptproblem ist die Bewegungsarmut. Wir sitzen zu viel am Arbeitsplatz, vor dem Fernseher oder Computer, im Auto. Dazu kommen Fehlbelastungen der Wirbelsäule und Muskeln durch falsche Haltung, außerdem Übergewicht und ungesunde Ernährung. Also sind Rückenbeschwerden ein hausgemachtes Problem? Eckhardt Böhle: In der Tat. Es helfen aber viele dabei mit, dass der Rücken Schaden nimmt. Das fängt schon im Kindesalter an, wenn die Schulmöbel nicht zur Körpergröße des Kindes passen. Zwar gäbe es mitwachsende Stühle und Tische, aber sie sind teurer in der Anschaffung und das Geld hat der Staat anscheinend nicht. Außerdem bewegen sich die Kinder viel zu wenig. In Großbritannien zum Beispiel steht jeden Tag eine Stunde Sport auf dem Lehrplan, in Deutschland sind es zwei Stunden pro Woche und die fallen häufig aus. Auch im Arbeitsleben sind ergonomisch gestalte- te Arbeitsplätze nicht die Regel. Aber selbst wenn sie da sind, werden sie häufig falsch genutzt. Der beste Schreibtischstuhl hilft nichts, wenn man ihn nicht passend für sich einstellt oder nur krumm draufsitzt. Das Hauptproblem aber, die Bewegungsarmut, beseitigen auch ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze nicht? Eckhardt Böhle: Wir hatten vor etwa 20 Jahren schon mal den Gedanken der Bewegungspause propagiert. Also nach jeder Stunde für fünf Minuten aufstehen, sich strecken, dehnen und bewegen. Das hat sich nicht durchgesetzt. Leider, wie ich heute sagen muss. Denn volkswirtschaftlich verursachen Rückenprobleme enorme Kosten – jedes Jahr 25 Milliarden Euro. Was empfehlen Sie Ihren Patienten? Eckhart Böhle: Sie sollen so viele Bewegungen in ihren Alltag einbauen wie möglich. Telefonieren und Lesen im Stehen zum Beispiel. Erinnern Sie sich noch an die alten Kontore? Da gab es Stehpulte. Diese Möbel dienen sehr der Rückengesundheit. 10 Titelstory Warum Neureuther nichts mehr aus der Kurve wirft Die Olympischen Spiele stehen vor der Tür − die Hoffnungen der Wintersportfans ruhen auf Felix Neureuther, dem 25-jährigen Sohn von Rosi Mittermaier und Christian Neureuther. Lange galt er als Pechvogel − in letzter Zeit verbesserte der Slalom- und Riesenslalomspezialist seine Leistung dramatisch. Er verrät uns wie. Sie haben ein Buch namens „Mein Training mit Life Kinetik“ geschrieben. Was versteht man darunter? Neureuther: Dieser komplett neue Trainingsansatz stammt von Horst Lutz. Er zeigte mir ein paar dieser speziellen Übungen. Die Methode baut darauf auf, dass man den Kopf mehr ins Training mit einbezieht. Neue Reize schaffen dabei völlig neue Verbindungen und Synapsen im Gehirn. Die Idee ist vor allem für Skifahrer extrem passend, denn Skifahren ist ein Sport, der Koordination verlangt, daher sind diese Vernetzungen gefragt. S Foto: Norbert Hellinger Welche Rolle spielt die optische Wahrnehmung, das Sehen? Neureuther: Lutz hat herausgefunden, dass es ein dominantes und ein nicht dominantes Auge gibt. Das heißt, eine Gehirnhälfte verarbeitet die Signale des ihr zugehörigen Auges besser als die andere Gehirnhälfte. Mein dominantes Auge war das linke, deshalb habe ich früher in den Rechtskurven immer leicht den Kopf gedreht, damit mein linkes Auge die Situation erkennen konnte. Das war der Grund, warum es mich immer wieder aus den Rechtskurven geworfen hat, Sportler brauchen Köpfchen: Das beweist die neue Trainingsmethode, die Slalomspezialist Felix Neureuther seit drei Jahren anwendet. Titelstory 11 Ein anderer Ansatz ist der, dass man nicht erst mit der Übung, zum Beispiel einer Jonglierübung, aufhört, wenn man sie kann, sondern schon vorher. Was bringt das? Neureuther: Es geht ja nicht darum, die Übungen bis zur Perfektion zu automatisieren, sondern darum, neue Verbindungen im Gehirn zu bilden. Zum Beispiel die folgende Übung: Du hast in jeder Hand einen Ball, wirfst sie hoch, überkreuzt während ihrer Flugphase die Hände und fängst sie mit gekreuzten Armen wieder auf. Das ist für Anfänger sehr schwer, stimuliert aber verschiedene Areale des Gehirns. Wenn man die Übung zum Beispiel fünfmal macht, bis man sie halbwegs kann, hat man schon neue Vernetzungen im Gehirn entwickelt. Und darum geht es, und nicht darum, dass man die Übung perfekt beherrscht. Wie oft trainieren Sie? Neureuther: Das Wichtigste daran ist – man muss konstant dabeibleiben. Als ich dank dieses Trainings besser geworden bin, habe ich damit aufgehört, weil ich dachte, ich brauche das nicht mehr. Prompt bin ich aus den ersten vier Rennen wieder ausgeschieden. Ich fing also wieder an mit Horst Lutz zu trainieren, und am Ende der Saison bin ich kein einziges Mal mehr aus den Kurven geflogen. Seither trainiere ich etwa drei- bis viermal die Woche eine Dreiviertelstunde mit Life Kinetik. Das ist natürlich nicht alles, was ich mache. Auch mein Körper muss trainiert werden – fünfmal fünfeinhalb Stunden die Woche, dazu noch eine Einheit am Wochenende. Sie hatten gesundheitlich relativ viele Probleme, mit erst 25 Jahren zwei Bandscheibenvorfälle. Im Sommer 2004 kam eine Herzbeutelentzündung dazu. Wie konnte das alles passieren? Neureuther: Der Grund für die Herzbeutelentzündung war, dass ich trotz einer Erkältung einfach weitertrainiert habe. Das passiert mir nicht mehr. Und Rückenschmerzen plagen mich schon immer, weil ich eine leichte Fehlstellung der Hüfte habe. Der Bereich, wo ich die Bandscheibenvorfälle hatte, in den Lendenwirbeln, ist aber ganz klassisch für Skifahrer, weil hier die Erschütterungen gedämpft werden. Beim Skifahren ist man eben extremen Schlägen und Kräften ausgesetzt. Man könnte meinen, dass es da eher die Knie trifft. Neureuther: Ja, die auch. Ich wurde auch schon an beiden Knien wegen Knorpelschäden operiert. Die Knorpel unter der Kniescheibe wurden endoskopisch abgeschliffen und angebohrt, damit sich neuer Knorpel bildet. Zweimal wurde ich auch schon an den Schultern operiert. Vielleicht ist Skifahren doch nicht die richtige Sportart für Sie? Neureuther: Rücken- und Knieprobleme haben fast alle Skifahrer. Und man nimmt sie in Kauf, weil Skifahren einfach so extrem viel Spaß macht. Mein Problem war eher, dass ich zu wenig für meinen Rücken getan habe. Man muss vor allem die unteren Bauchmuskeln aufbauen, die stützen nämlich die Lendenwirbel. Dieses Areal kräftigt man nicht mit normalen Sit-ups. Buchtipp Sinn und Zweck von Life Kinetik und viele Übungen dazu enthält das Buch „Mein Training mit Life Kinetik“ von Horst Lutz und Felix Neureuther. Erschienen im Nymphenburger-Verlag, ISBN-10: 3485011878, 16,95 Euro stellen, als Profi-Skifahrer zu werden. Als ich drei war, ist meine Mama mit mir an den Babylift. Nach einiger Zeit hat sie gefroren und wollte nach Hause, aber ich wollte nicht und habe wahnsinnig geweint. Nebenan hat eine Frau gesagt: „Mei, jetzt schau dir die Rosi Mittermaier an, jetzt zwingt sie ihren Sohn schon so jung zum Skifahren.“ Dabei war es genau andersherum. Meine Schwester Ameli ist ja auch keine Skifahrerin geworden, sie ist Designerin bei Joop, hat viel Talent zum Zeichnen und durfte auch das machen, was sie wollte. Meine Eltern haben keinen von uns zu irgendwas gezwungen. Ist Ihr berühmter Name eher ein Segen oder eher ein Fluch? Neureuther: Beides. Manchmal denke ich, es wäre leichter gewesen, wenn ich Müller heißen würde. Auf mir lasten hohe Erwartungen, und wenn ich mal Mist baue, heißt es: „Der darf auch nur mitfahren, weil er Neureuther heißt.“ Andererseits hatte ich in meinen Eltern tolle Lehrer. Haben Ihre Eltern Sie zu früh auf die Skier gestellt? Sie waren zweieinhalb Jahre alt. Neureuther: Schon, es war früh, aber ich wollte es ja so, ich wollte unbedingt Ski fahren. Und ich konnte mir nichts Schöneres vorFelix Neureuther bei seiner Lieblingsbeschäftigung Foto: dpa aber nie aus den Linkskurven. Bei Life Kinetik lernt man, die Augen gleichwertig zu trainieren. 12 Praxis Die Hände sind ein feinmotorisches Wunderwerk. Wenn die Gelenke schmerzen, kann die Radiosynoviorthese helfen. Per Szintigraphie erkennt der Nuklearmediziner, wie sich der Wirkstoff an den entzündeten Stellen verteilt. Beweglich wie zuvor Chronisch-entzündliche Gelenkerkrankungen sind weit verbreitet und meistens sehr schmerzhaft. Die Schmerzen kann man mit Radiosynoviorthese in den Griff bekommen. Eine Patientengeschichte über die Möglichkeiten dieser Methode. Nuklearmediziner Dr. Thomas Winter Von Monat zu Monat wurden die Schmerzen schlimmer: Magda Gremser (Name von der Redaktion geändert) konnte sich kaum noch bewegen – alle Lebenslust war dahin. Die Medikamente, die sie gegen ihre Krankheit einnahm, wirkten nicht richtig. Ihr Leidensweg begann damit, dass ihre Hände morgens nach dem Aufstehen steif waren. „Es passierte über Nacht. Ich wachte auf und konnte meine Finger kaum bewegen“, erinnert sich die 58-Jährige. „Doch nach einer Stunde war wieder alles normal.“ Als sich schließlich die Fingergelenke entzündeten – sie fühlten sich heiß an, waren rot und geschwollen –, ging sie zu ihrem Hausarzt, der auf Rheumatoide Arthritis tippte. Eine Blutuntersuchung und eine Ultra- schallaufnahme erhärteten den Verdacht. Der Hausarzt überwies sie zum Rheumatologen, der über ein Röntgenbild den Schweregrad der Erkrankung feststellte. „Er klärte mich darüber auf, dass Rheumatoide Arthritis nicht heilbar ist, sondern dass nur das Fortschreiten der Erkrankung hinausgezögert werden kann“, sagt Magda Gremser. „Ich wurde eingehend befragt und untersucht, bis mir ein passendes Basismedikamt verordnet wurde, das allerdings starke Nebenwirkungen auslöste. Ein neues Medikament vertrug ich besser.“ Nach einem Jahr Behandlung mit Immunsuppressiva hatte sich die Krankheit jedoch verschlimmert – Bewegung verknüpfte Magda Gremser bald wieder mit Schmerz. Zudem manifestierte sich die Krankheit auch an Praxis 13 Welche Radionuklide werden eingesetzt? Name Einsatzort Yttrium Kniegelenk Halbwertszeit 64 Stunden Rhenium Hüft-, Schulter-, Sprung-, Ellenbogen-, Handgelenk 89 Stunden Erbium kleine Hand- und Fußgelenke 226 Stunden Radionuklid im Gelenk verteilt. Richtig angewendet wirkt das Radionuklid fast ausschließlich im Gelenk, sodass der restliche Körper kaum mit radioaktiver Substanz belastet wird. Mit dieser Methode kann die entzündete, verdickte und häufig zottenartig wuchernde Gelenkhaut zerstört werden – die Ursache für Unbeweglichkeit, Schmerz und geschädigte Gelenkknorpel und -knochen. Foto: filo/istockphoto Eine Woche Ruhe den Fußgelenken. Sie sagt: „Das war der Zeitpunkt, zu dem der Rheumatologe mir eine Behandlung beim Nuklearmediziner empfahl.“ Strahlen für gesunde Gelenke Dr. Thomas Winter, ein Spezialist für Radiosynoviorthese, klärt über das Verfahren auf, das nicht nur bei Arthritis Anwendung findet, sondern bei allen entzündlichen Gelenkserkrankungen: „Bei dem Verfahren spritzen wir Radionuklide unter örtlicher Betäubung punktgenau in den Gelenkraum. Diese Substanz ist gering radioaktiv und wird für jeden Patienten individuell ausgewählt. Dabei beschränkt sich die Strahlung des Radionuklids auf die Gelenkschleimhaut. Das Nuklid wird darüber hinaus von den oberflächlichen Schleimhautzellen aufgenommen, was zu einer Verödung dieser Zellschicht führt. Die entzündete Gelenkschleimhaut verschorft, das Gelenk schwillt ab und es bildet sich weniger Gelenkflüssigkeit. Ferner werden die feinsten Nervenendigungen ausgeschaltet, was die Schmerzen beseitigt.“ Nach der Injektion dokumentiert der Nuklearmediziner anhand einer Skelettszintigraphie, wie sich das Magda Gremsers ganze Hoffnung lag auf dieser Behandlungsmethode. Zuerst fertigte Dr. Winter ein Szintigramm an, um die Diagnose zu spezifizieren und die Therapie zu planen. Das Szintigramm bildet das Skelett ab. Es stellt besonders gut entzündete Bereiche dar, sie erscheinen auf dem Bild stärker geschwärzt als gesunde Bereiche. Der Eingriff selbst dauerte nur 15 Minuten. Weil die Gelenke 48 Stunden nach der Radiosynoviorthese nicht bewegt werden dürfen, erhielt Magda Gremser eine Armschiene. „Wir haben die Behandlung auf mehrere Termine verteilt, weil ich bei beidhändiger Ruhigstellung schon ziemlich hilflos gewesen wäre“, erklärt sie. Dr. Winter ergänzt: „Die Ruhigstellug muss sein, damit das Radionuklid nur im Gelenk wirkt.“ Eine weitere Woche lang musste Magda Gremser die Hand schonen und tat sich schwer damit: „Schon nachdem ich die Schiene abgenommen hatte, spürte ich kaum noch Schmerzen. Es ist mir schwergefallen, die neue Freiheit nicht gleich zu nutzen.“ Radiosynoviorthese – wo sie hilft Radiosynoviorthese ist eine einfache, aber wirkungsvolle Behandlung von schmerzhaften, entzündlichen Gelenkserkrankungen wie à chronische Polyarthritis à Psoriasisarthritis, Morbus Bechterew, Lyme-Arthritis (Borreliose), Arthritis bei Hämophilie (Störung der Blutgerinnung), villonoduläre Synovialitis (knotig-zottige Veränderung der Gelenkschleimhaut) à Arthrose 14 Praxis Nach einem schweren Unfall ist das Unfallopfer häufig nicht ansprechbar. Innere Verletzungen erkennt man dann mit einem MRT-Scan. Das Gerät stellt Organe, Bindegewebe und Gehirn genau dar. Auch das Herz kann damit sehr gut beurteilt werden. Nach einem Unfall – ab in die Röhre? Ist es sinnvoll, Verletzte prinzipiell mit Computertomographie oder Magnetresonanztomographie zu untersuchen, um von außen nicht sichtbare Verletzungen zu erkennen? Auf diese Frage antworten der Unfallchirurg Dr. med. Stefan Huttner und der Radiologe Dipl.-Med. Heinrich Seilkopf. Mit bildgebenden Verfahren wie Computertomographie und Magnetresonanztomographie kann man in den Körper blicken, ohne ihn zu verletzen. Ideale Methoden, um nach Unfällen innere Verletzungen schnell und genau festzustellen. Sollten diese Verfahren nach jedem Unfall eingesetzt werden? Dr. Huttner: Bei Verletzungen, die weniger schwerwiegend sind und ambulant behandelt werden können, ist die Antwort ganz klar Nein. Dipl.-Med. Heinrich Seilkopf (links) und Dr. Stefan Huttner Wohin führt dann der erste Weg nach einem Unfall? Dr. Huttner: Der erste Weg bei leichteren Verletzungen führt zu einem Arzt, der Erfahrung in der Behandlung von Verletzungen hat. Häufig ist das der Hausarzt. Er kann die meisten medizinischen Entscheidungen treffen. Wenn noch Fragen offen sind, wird meist ein Facharzt herangezogen. Die spezialisierte radiologische Diagnostik steht bei Verletzungen und Unfällen somit erst an einer nachgeordneten Stelle. Was tun bei einem Arbeitsunfall? Dr. Huttner: Da sollte unbedingt ein D-Arzt oder H-Arzt eingeschaltet werden. D-Ärzte sind Durchgangsärzte, also Chirurgen oder Orthopäden, und behandeln Unfallpatienten bis sie wieder arbeitsfähig sind. H-Ärzte, das leitet sich von Heilbehandlung ab, sind nicht unbedingt Chirurgen. Sie dürfen Unfallpatienten behandeln, die direkt in seine Praxis kommen, nicht aber auf Überweisung von anderen Praxis 15 Ärzten. Diese spezialisierten Ärzte veranlassen eine weiterführende Diagnostik, sofern sie notwendig ist. Das Prozedere gilt auch für alle Patienten, die privat versichert sind. Radiologe dem Patienten, welche Schlüsse er aus den Bildern zieht. Die weitere Therapie bespricht der Patient mit dem überweisenden Arzt, der die dafür nötigen Kenntnisse hat. Man hört oft den Begriff „Röhre“. Was ist damit gemeint? Dipl.-Med. Seilkopf: Der Begriff „Röhre“ wird umgangssprachlich für verschiedene Formen der modernen radiologischen Diagnostik benutzt. Ihnen ist gemeinsam, dass der Mensch in einer röhrenförmigen Öffnung liegt, damit Bilder aus seinem Körperinneren erzeugt werden. Meist wird damit die Magnetresonanztomographie (MRT) oder die Computertomographie (CT) gemeint, seltener die Szintigraphie. Wieso wird davon gesprochen, dass die moderne Mehrzeilen-Computertomographie ein wesentlicher Fortschritt für schwer verletzte Patienten ist? Dr. Huttner: Der schwer verletzte Patient kommt möglichst schnell in ein Krankenhaus. Häufig hat er mehrere Verletzungen und ist nicht ansprechbar. In solchen Fällen ist ein moderner Computertomograph ein wichtiges Hilfsmittel, um innere Verletzungen schnell und in vollem Umfang zu erkennen. Erklären sie in wenigen Sätzen den Unterschied zwischen Kernspintomographie und Computertomographie? Dipl.-Med. Seilkopf: Um Bildinformationen aus dem menschlichen Körper zu bekommen, werden in der Kernspintomographie, die auch Magnetresonanztomographie genannt wird, Magnetfelder und elektromagnetische Wellen genutzt, die mit speziellen Antennen gesendet und empfangen werden. In der Computertomographie werden spezielle Röntgenröhren und Detektoren verwendet. Beide Methoden wären ohne die moderne Computertechnik nicht im medizinischen Alltag anwendbar. Wann werden in diesem Zusammenhang Gutachten erforderlich? Dr. Huttner: Gutachten wegen Arbeitsunfallfolgen werden von den Berufsgenossenschaften veranlasst, die auch die Kosten dafür tragen. Gibt ein Gericht ein Gutachten in Auftrag, wird dies nach dem Gesetz zur Entschädigung von Zeugen und Sachverständigen vergütet. Bei Gutachten, die für Privatzwecke angefordert werden, zum Beispiel für private Unfallversicherungen oder Anwälte, sind die Kosten in der Regel nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) vom Auftraggeber zu entrichten. Viele private Unfallversicherungen haben hierzu vorgedruckte Formulare. Viele Beispiele belegen, dass erst mit einer solchen Untersuchung Verletzungen entdeckt wurden. Wie vereinbaren Sie das mit Ihrer Feststellung, solche Untersuchungen gehörten nicht an die erste Stelle der ambulanten Diagnostik? Dr. Huttner: Diese Beispiele gibt es. Doch stehen ihnen viel mehr normale Behandlungsabläufe gegenüber. Daher gehört an die erste Stelle ein Arzt, der den Verletzten untersucht. Oft kann der erfahrene Arzt dann schon ohne weitere Hilfsmittel den weiteren Weg der Behandlung vorschlagen. Die Frage nach einem Knochenbruch klären meist schon die Röntgenbilder. Verletzte Muskeln, Sehnen und Organe können auch oft mit Ultraschall erkannt werden. Sollten dann noch Fragen offen bleiben, kann die Radiologie vernünftig und effektiv genutzt werden. Was meinen Sie mit offenen Fragen? Dr. Huttner: Das können Widersprüche in der Art sein, dass die bisherigen Untersuchungsergebnisse nicht mit den Beschwerden übereinstimmen. Oder die Entscheidung über die weitere Therapie hängt von diesen speziellen Ergebnissen ab. Am Beginn unserer Arbeit stehen jedenfalls Kollegen, die konkrete Fragen an uns stellen. Was erfährt der Patient beim Radiologen? Dipl.-Med. Seilkopf: In einem Gespräch erläutert der Welche fachliche Qualifikation muss jemand vorweisen, um Unfallgutachten ausstellen zu dürfen? Dipl.-Med. Seilkopf: Die gutachterliche Tätigkeit für Berufsgenossenschaften setzt in der Regel die Zulassung als D-Arzt voraus. Hierzu wird die Facharztausbildung mit Schwerpunktbezeichnung Unfallchirurgie beziehungsweise Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie gefordert. Zum Erhalt der Qualifikation D-Arzt muss man eine gewisse Zahl von Gutachten einreichen und benötigt ausführlich wissenschaftlich begründete Zusammenhangsgutachten. Diese Aufnahme vom Knie zeigt eine Schienbeinkopffissur (roter Pfeil), die auf dem normalen Röntgenbild nicht zu erkennen war. Das MRT-Bild brachte den Riss ans Tageslicht. 16 Praxis Meeresfrüchte für den schlanken Hals Funktioniert die Schilddrüse nicht richtig, wirkt sich das eklatant auf unser Wohlbefinden aus. Was sind die häufigsten Störungen und wie machen sie sich bemerkbar? Darüber berichtet Eva Wirthgen-Beyer. Deutschland zählt zu den jodärmsten Ländern der Erde. Unser Körper benötigt aber Jod, um in der Schilddrüse die Hormone T3, T4 und Kalzitonin herstellen zu können. Trotzdem die meisten Deutschen jodiertes Speisesalz oder Meersalz verwenden, hat immer noch jeder dritte Erwachsene eine vergrößerte Schilddrüse. D Das Gefühl der Enge Um den Jodmangel auszugleichen, vergrößert die Schilddrüse ihr Volumen. Das verursacht zunächst keine Beschwerden. Überschreitet die Vergrößerung jedoch ein bestimmtes Ausmaß, können Schluck- und Atemprobleme die Folge sein. Manchen kommt es vor, als ob sie einen Kloß im Hals hätten. Auch ein unangenehmes Druckgefühl kann sich bemerkbar machen. Der Betroffene empfindet dann hochgeschlossene Kleidung als störend. Als weitere Folge des Jodmangels können sich Knoten in der Schilddrüse bilden. Untersuchungen aus den Jahren 2004 bis 2006 zeigen, dass 10 Prozent der Bevölkerung eine Schilddrüsenvergrößerung ohne Knoten haben, 10 Prozent eine Vergrößerung mit Knoten und 14 Prozent der Männer beziehungsweise 17 Prozent der Frauen eine normal große Schilddrüse mit Knoten. Je länger die Jodmangelsituation besteht, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass entweder „heiße“ Knoten entstehen, die unkontrolliert Hormone produzieren, oder aber „kalte“ Knoten, funktionsuntüchtiges Gewebe wie Zysten oder Adenome oder aber das sehr seltene Schilddrüsenkarzinom. Zurück zur Normalität Nuklearmedizinerin Eva Wirthgen-Beyer Wer bei sich eine Vergrößerung vermutet, sollte seinen Hausarzt ansprechen, der den Hals abtastet und die Schilddrüsenhormonwerte im Labor bestimmen lässt. Zusätzlich kann er über Ultraschall die Größe der Schilddrüse und eventuelle Knoten ermitteln. Findet der Hausarzt Knoten, überweist er den Patienten an den Nuklearmediziner, der über die Szintigraphie herausfindet, ob es sich um „kalte“, „heiße“ oder „indifferente“ Knoten handelt. Letztere sind nur verdichtetes Schilddrüsengewebe und sollten gelegentlich kontrolliert werden. „Kalte“ Knoten hingegen müssen weiter untersucht werden, zum Bei- Wie viel Jod brauche ich? Der tägliche Jodbedarf eines Erwachsenen liegt bei 150 bis 300 Mikrogramm, in der Pubertät, bei Schwangeren und Stillenden ist der Bedarf höher. Mit jodreicher Ernährung, zum Beispiel durch jodiertes Speisesalz, Meeresfrüchte und Meeresfisch kann man diese Menge erreichen. Einmal die Woche sollte man Produkte aus dem Meer verzehren. Bei extremer Jodzufuhr (über 1 Milligramm pro Tag) kommt es allerdings zu einer Hormonblockade. Seetang und Algen sollte man daher nicht im Übermaß genießen. Praxis 17 spiel durch die Entnahme einer Gewebeprobe und anschließender feingeweblicher Untersuchung der Zellen. Nur so kann zwischen gutartigem und bösartigem Gewebe differenziert werden. Schilddrüsenkrebs ist hierzulande eine sehr seltene Erkrankung, die gute Heilungschancen hat, wenn der Tumor rechtzeitig entdeckt wird. In der Regel muss der Hausarzt aber nur die vergrößerte Schilddrüse behandeln, und dafür gibt es zahlreiche erprobte Therapiemöglichkeiten. Wie funktioniert die Szintigraphie? Die Schilddrüse produziert Hormone, deren Hauptbestandteil Jod ist. Für eine SchilddrüsenSzintigraphie verwendet man Radiopharmaka − überwiegend radioaktives Technetium. Diese Substanz wird in die Vene des Patienten gespritzt und verteilt sich in dessen Organismus. Am stärksten reichert sich die Substanz in der Schilddrüse an. Nach 15 bis 25 Minuten zeichnet eine spezielle Kamera die radioaktive Strahlung und damit die Verteilung der Substanz innerhalb der Schilddrüse auf. Diese Daten geben Aufschluss über den Stoffwechsel der Schilddrüse und es können „heiße“ von „kalten“ Knoten unterschieden werden. Die Strahlenbelastung dieses Verfahrens ist gering, denn das Technetium hat eine Halbwertszeit von wenigen Stunden. Zu viel oder zu wenig? Neben der Vergrößerung können Funktionsstörungen der Schilddrüse vorliegen – zum Beispiel die Unterfunktion. Sie ist einfach zu behandeln, denn der Patient muss nur Schilddrüsenhormone in Tablettenform einnehmen und dies ein Leben lang. Eine Unterfunktion ist die Folge eines Hormonmangels und kann sich in folgenden Symptomen zeigen: niedriger Puls und Blutdruck, Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit, kühle und trockene Haut, brüchige Haare und Nägel, Haarausfall, Verstopfung, Gewichtszunahme, verminderte Bildung von roten Blutkörperchen, unregelmäßige Monatsblutung bei Frauen, und ein Kinderwunsch bleibt häufig erfolglos. Die Schilddrüsenüberfunktion hingegen führt zu entgegengesetzten Symptomen: hoher Puls, Kurzatmigkeit, Gewichtsverlust, vermehrtes Schwitzen, Zittern der Hände, unruhige Stimmung, verminderter oder sehr starker Appetit, Ausbleiben der Monatsblutung bei Frauen. Die Überfunktion kann einerseits auf Jodmangel basieren, der das Schilddrüsengewebe zu übermäßigem Wachstum anregt. Dies kann die Hormonproduktion unkontrolliert ansteigen lassen. Zum anderen gibt es die Autoimmunerkrankung Morbus Basedow. Hier richtet sich das Immunsystem, das eigentlich den Körper vor Bakterien und Viren schützen soll, gegen eigene Organe, in diesem Fall die Schilddrüse. Antikör- Die Schilddrüsen-Szintigraphie zeigt eine diffus vergrößerte Schilddrüse mit einem „kalten“ Knoten am rechten unteren Drüsenbereich (schwarz eingekreist). per stimulieren hier die Schilddrüsenzellen zu vermehrter Hormonproduktion. Ein Hinweis auf Morbus Basedow können stark hervortretende Augen sein. Auch bei Schilddrüsenüberfunktion stehen mehrere Therapiemöglichkeiten zur Auswahl — angefangen von Schilddrüsenblockern über die Radiojodtherapie bis hin zur Operation. Für alle Patienten gilt jedoch: Die Nachsorge ist extrem wichtig, und die Hormonwerte müssen regelmäßig vom Arzt kontrolliert werden. Warum ist die Schilddrüse wichtig? Die endokrine, schmetterlingsförmige Schilddrüse, die aus einem rechten und einem linken Lappen besteht und etwa 20 bis 60 Gramm wiegt, stellt die Hormone Tyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) her. Diese Hormone X erhöhen den Sauerstoffverbrauch, den Kohlenhydrat-, Fett- und Proteinstoffwechsel; X erzeugen Wärme und spielen so eine wichtige Rolle beim Erhalt der Körpertemperatur; X beeinflussen Herzfrequenz und Blutdruck; X X X X wirken sich auf den Wachstums- und Reifungsprozess des Skeletts und die Entwicklung des Gehirns aus; beschleunigen den Auf- und Abbau des Cholesterins; kurbeln die Eiweißproduktion im Körper an und fördern die Spaltung von Fetten. Außerdem erzeugt die Schilddrüse das Hormon Kalzitonin, das an der Regulierung des Kalziumstoffwechsels beteiligt ist. 18 Innovation Mit Schallwellen gegen Schmerzen Krankes Gehirngewebe veröden, ohne den Schädel zu öffnen — genau das ist einem Spezialistenteam an der Züricher Universitäts-Kinderklinik gelungen. Zehn Patienten „operierten“ sie erfolgreich mit Hochenergie-Ultraschall (HIFU). Eine Operation am Gehirn löst bei den meisten Menschen keine angenehmen Vorstellungen aus. Eine Meldung im Juni dieses Jahres sorgte daher für Aufsehen: Erstmals erfolgreiche Hirnoperation mit Ultraschall durchgeführt! Am Magnetresonanz-Zentrum der Universitäts-Kinderklinik Zürich wurden zehn Patienten mit transkraniellem Hochenergie-Ultraschall (HIFU) erfolgreich operiert – also ohne die Schädeldecke zu öffnen. E Schall statt Sonde Alle zehn Patienten, die im September 2008 mit diesem Verfah- ren behandelt worden waren, litten an chronischen Schmerzen, deren Ursache in einer Fehlfunktion im Thalamus lag. Bislang wurden solche Störungen mit einer Sonde behoben, die durch eine kleine Öffnung im Schädel in das Zielgebiet geschoben wurde und dort das Gewebe mit Hitze verödete. Auch Daniel Jeanmonod, Neurochirurg am Universitätshospital Zürich, praktizierte diese minimalinvasive chirurgische Methode. Doch birgt dieser Eingriff auch Risiken wie Blutungen oder Infektionen. Außerdem kann gesundes Hirngewebe zerstört werden an einem Die Väter des HIFU-Projekts am Kinderspital Zürich: Prof. Martin-Fiori (links) und Prof. Jeanmonod während einer HIFU-Operation. Da der Eingriff nicht invasiv ist, müssen keine sterilen Bedingungen herrschen. Die Computermaus ersetzt das Skalpell. Thalamus — das Tor zum Bewusstsein Das Gehirn, die zentrale Verwaltungsstation des Körpers, besteht aus Großhirn, Kleinhirn, Mittelhirn und Zwischenhirn. Zu Letzterem gehört auch der Thalamus. Seine Aufgabe ist es, Informationen aus dem Körper und den Sinnesorganen zur Großhirnrinde weiterzuleiten. Dabei fungiert der Thalamus als Filter, der entscheidet, welche Informationen für den Organismus im Moment wichtig sind, sodass sie weitergeleitet werden und ins Bewusstsein gelangen. Der Thalamus wird deshalb oft als „Tor zum Bewusstsein“ bezeichnet. Ort, wo jeder Millimeter wichtig ist. Mit dem Hochenergie-Ultraschall-Verfahren hingegen arbeitet das Züricher Team unter ständiger Bildkontrolle, was die Risiken minimiert. Eiweiß erhitzen Das Ultraschallsystem, der Transducer, ist eine Art Helm, der über den Kopf des Patienten gestülpt wird. Aus diesem Zylinder werden 1.024 Ultraschallbündel ins Innere des Gehirns gesendet. Jedes einzelne Ultraschallbündel ist zu schwach, um Gewebe zu schädigen, doch im Schnittpunkt aller 1.024 Bündel konzentriert sich ihre Energie derart, dass dort Gewebe gezielt erhitzt werden kann. Temperaturen ab 53 Grad Celsius reichen aus, um die Nervenzellen, die im Wesentlichen aus Eiweiß bestehen, zu veröden. Da der Schädelknochen jedoch etwa 80 Prozent der Schallenergie absorbiert, was ihn erheblich erhitzen würde, enthält der Transducer ein Kühlsystem. Das Wasser, Erfolgskontrolle mit Magnetresonanztomographie: Das Hirngewebe wird in verschiedenen Graustufen dargestellt, die Liquorräume sind schwarz. Die beiden weißen Punkte im Zentrum des Gehirns entsprechen dem während der Operation zerstörten Gewebe. Innovation 19 Fotos: Kinderspital Zürich Der Kopf des Patienten ist fixiert, damit er absolut ruhig liegt. So kann das Zielgebiet im Thalamus exakt angesteuert werden. Im Hintergrund sieht man die Öffnung des Magnetresonanz-Scanners. das den Kopf des Patienten umspült, erfüllt einen weiteren Zweck: Es ist ein ideales Medium, um die Schallwellen zu transportieren. Geplant, durchgeführt und kontrolliert wird der Eingriff mit Hilfe von Magnetresonanz-Bildgebung (MRT). Diese Technik arbeitet mit Magnetfeldern, die es ermöglichen, die anatomischen Strukturen des Gehirns auf einem Monitor exakt darzustellen. Mit MRT ist es außerdem möglich, die Temperatur im Zielgebiet darzustellen, so dass der Chirurg weiß, wann die kritische Grenze erreicht ist. Bald für Tumore geeignet? Bislang behandelten die Züricher Spezialisten lediglich Patienten mit funktionellen Hirnstörungen. Das Züricher Team hat jedoch weitreichende Pläne. Als Nächstes wollen sie die Methode bei Parkinson-Patienten einsetzen und mit zunehmender Erfahrung auch bei Menschen mit bestimmten Epilepsieerkrankungen. Auch bei Tumoren könnte der Hochenergie-Ultraschall bald einsetzbar sein. Vor allem bei kleinen Tumoren, die zentral und damit für den Chirurgen schlecht er- reichbar im Gehirn sitzen, ist das Verfahren vorteilhaft, weil es das gesunde Gehirngewebe nicht beeinträchtigt. Da Ultraschall nicht invasiv ist, kann der Tumor in vielen kleinen Schritten beseitigt werden. Läuft alles gut, sollen in einem Jahr die ersten klinischen Studien mit Patienten durchgeführt werden. Wie funktioniert Ultraschall? „Normale“ Ultraschallgeräte arbeiten mit Schallwellen, die mit mehr als 1 bis 30 Millionen Schwingungen pro Sekunde weit oberhalb der menschlichen Hörgrenze liegen. Der Schallkopf sendet kurze Schallwellen, die vom Körper reflektiert werden („Echos“). Aufgrund dieses Echos berechnet das Ultraschallgerät ein Schnittbild der inneren Organe. Beim interventionellen Hochenergie-Ultraschall (HIFU) werden Schwallwellen gebündelt, sodass im Brennpunkt Gewebe erhitzt und zerstört werden kann. 20 xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx Wasser ist zum Waschen da – Seife dazu und fertig bist du. Händewaschen schützt vor Keimen Seit Wochen wird darüber debattiert, ob Händewaschen vor einer Grippeansteckung schützen kann. Wir sprachen mit Dr. Frauke Mattner, Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft „Allgemeine und Krankenhaushygiene“ der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie, über den Nutzen der Hygiene für die Gesundheit des Menschen. Privatdozentin Dr. med. Frauke Mattner Was bringt Händewaschen im Kampf gegen Krankheiten? Dr. Mattner: Das Händewaschen verringert die Zahl der Krankheitserreger auf den Handoberflächen. Die normale Hautflora umfasst normalerweise wenigpathogene Hautkeime, die für den gesunden Menschen keine Gefahr bedeuten. Hochpathogene Erreger wie Influenza – also Grippeviren, Noroviren, die schwere Durchfälle verursachen, und sehr viele andere können vorübergehend auf den Händen überleben und auf andere Menschen übertragen werden. Sie können natürlich auch den „Träger“ selbst infizieren. Somit reduziert Händewaschen das Infektionsrisiko mit solchen Erregern. Noch effektiver ist es allerdings, die Hände zu desinfizieren, weil so die Erreger abgetötet werden. Die Ansicht „Ein bisschen Dreck schadet nicht“ ist immer noch weitverbreitet. Stärken überstandene Infektionen tatsächlich das Immunsystem? Dr. Mattner: Das Immunsystem ist addaptiv, es lernt dazu. Je mehr Kontakt unser Körper zu verschiedenen Erregern hatte, desto mehr Abwehrstrategien kann er in kürzerer Zeit reaktivieren. Dabei baut er auf die Möglichkeit von Teilimmunitäten. Das bedeutet, unser Organismus kann Erreger besser abwehren, wenn er sich bereits mit einem ähnlichen Erreger auseinandersetzen musste. Somit wird das Immunsystem nicht „gestärkt“, sondern lediglich sein Gedächtnis erweitert und gegebenenfalls seine Reaktionszeit verkürzt. Wichtig ist zu beachten, dass alle diese Lernprozesse auch richtig krank machen können und eine lebensgefährliche Infektion in Kauf Vorsorge 21 u imagixx Ihr Kontakt z oder ne Anregung Haben Sie ei ein er üb ir w dass möchten Sie, r imagixx de in a em Th bestimmtes Sie nn schicken berichten? Da : eine Mail an e ixx-magazin.d kontakt@imag Natürliche Geburt besser fürs Baby zu nehmen, um eine nächste Infektion vielleicht besser zu überstehen, ist widersinnig. Daher haben vor allem Impfungen einen wichtigen Platz in der Gesundheitsvorsorge. Hingegen enthält „das bisschen Dreck“ im Sandkasten so gut wie keine pathogenen Erreger, sodass die Auseinandersetzung mit Umwelterregern hier überwiegend der Vergrößerung des immunologischen Gedächtnisses dient. Natürlich muss auch hier der Tetanusschutz zwingend vorhanden sein. Rund ein Drittel aller Babys erblickt in Deutschland per Kaiserschnitt das Licht der Welt – darunter viele aus medizinischen Gründen nicht notwendige Eingriffe. Dass die natürliche Geburt Vorteile für das Kind hat, darauf wies Professor Stephan Bischoff vom Institut für Ernährungsmedizin der Universität Hoffenheim hin. So sei die Vaginalpassage entscheidend für einen optimalen raschen Aufbau der immunrelevanten Darmflora des Neugeborenen. Sämtliche Schleimhäute und damit auch der Verdauungstrakt sind nämlich bis zur Geburt keimfrei. Die Erstbesiedlung des Darms Neugeborener mit „nützlichen“ Bakterien geschieht erst während der Geburt. Wie wäscht man sich die Hände richtig? Dr. Mattner: Seife oder Flüssigseife so einmassieren, dass der ganze sichtbare Schmutz entfernt ist. Danach gut und lange nachspülen. Quelle: www.aerztezeitung.de Reicht die profane Seife oder braucht man eine Desinfektionslösung? Dr. Mattner: Das Händewaschen vor dem Essen und nach dem Toilettengang ist zur Infektionsverhütung die Basismaßnahme, weil viele Erreger über den Mund aufgenommen werden. Sind nun besonders leicht übertragbare Erreger im Umlauf wie Influenzaviren, dann gibt nur die Desinfektion der Hände wirkliche Sicherheit. Zusätzlich muss ein Mindestabstand von einem Meter zur nächsten Person eingehalten oder ein Mund-/Nasenschutz getragen werden. Hoffnung für Blinde Schädigungen des Sehnervs, die zum Beispiel durch Unfälle, Tumore oder neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson oder Multiple Sklerose ausgelöst werden können, führen in der Regel immer zur Erblindung des Betroffenen. Auch der grüne Star (Glaukom), der eine der häufigsten Ursachen für Erblindung in unserer Gesellschaft darstellt, ist durch eine Schädigung des Sehnervs bedingt. Der Arbeitsgruppe um Professor Dietmar Fischer von der Universität Ulm ist es nun gelungen, eine Substanz zu finden, die den zerstörten Sehnerv wiederherstellt. Die vielversprechende Therapie mit dem Wirkstoff Pam3Cys wurde allerdings bislang nur im Tiermodell durchgeführt — ob und inwieweit Pam3Cys bei Menschen angewendet werden kann, muss noch untersucht werden. Mehr Infos unter: www.uni-ulm.de Ein aktives Gehirn lebt länger Nervenzellen haben eine größere Überlebensfähigkeit, wenn durch Hirnaktivität ein spezielles genetisches Programm in Gang gesetzt wird. Dabei werden Schutzgene aktiviert, die das Überleben der Zellen deutlich verstärken. Das haben Neurobiologen der Universität Heidelberg unter Leitung von Prof. Dr. Hilmar Bading nachgewiesen. „Unsere Forschungsergebnisse eröffnen einerseits neue Perspektiven für therapeutische Ansätze zur Behandlung degenerativer Erkrankungen des Nervensystems. Andererseits liefern sie die wissenschaftliche Grundlage für etwas, was wir eigentlich schon immer wussten: Ein aktives Gehirn lebt länger“, sagt Prof. Bading. Fischgenuss für gesunde Haut Eine Forschungsgruppe von der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Trondheim/Norwegen ging der Frage nach, ob der Genuss von Fisch und Lebertran das Risiko, an Hautekzemen zu erkranken, herabsetze. Das Team fand heraus, dass Kinder, die mindestens einmal pro Woche Fisch aßen, ein um 38 Prozent geringeres Risiko hatten, bis zum Alter von zwei Jahren an einem Ekzem zu erkranken, als Kinder, die weniger Fisch bekamen. Den Kindern wurde im Alter von neun Monaten Fisch gegeben. Lebertran hingegen zeigte keine Auswirkungen. Quelle: www.medizin-online.de 22 Service Bücher Bücher Bücher Bücher Bücher Bücher Bücher Bücher Bücher Bücher Alles über Rheuma – trotz jodiertem Speisesalz – keine Seltenheit. Dabei kann sich der Mangel an SchildRund neun Millionen Deutsche leidrüsenhormonen besonders auf Kinder sehr den an Rheuma. Dass diese Krankheit negativ auswirken – sie wachsen zu langsam, nur ältere Menschen betrifft, ist ein bleiben klein, und auch die Gehirnentwickweitverbreiteter Irrtum. Es gibt ungelung läuft nicht normal ab. Wie man Schildfähr 200 Erkrankungen des rheumadrüsenkrankheiten erkennt und sie theratischen Formenkreises – angefangen piert, erfahren Sie in diesem Ratgeber. von Arthrose bis hin zum seltenen Schilddrüse: Mehr wissen — besser verstehen von Lupus erythematodes, eine AutoimLothar-Andreas Hotze, Trias Verlag, munerkrankung, die Haut, innere OrISBN-10: 3830434278, 19,95 Euro gane und Zentralnervensystem befällt. Rheumatische Erkrankungen wirken sich bei jedem Betroffenen sehr un- Das Rezept für ein langes Leben terschiedlich aus, aber es gibt für jeIn Russland gelingen der Ärztin Galina Schaden Fall Behandlungsmöglichkeiten. talova aufsehenerregende Behandlungserfolge. Rheuma: Antworten auf die wichtigsten Das Geheimnis ihrer Methode liegt in der WieFragen, Verlag: Dorling Kindersley, derherstellung und Stärkung des ImmunsysISBN-10: 3831012385, 14,95 Euro tems dank einer radikalen Entschlackung des Magen-Darm-Traktes. Ihr System besteht aus heilkräftiger Ernährung, richtiger Atmung, Ab Erste Hilfe – aber wie? härtung des Körpers, viel Bewegung und dem Bei Unfällen können die ersten MinuZurückfinden des Menschen zur Natur. Wer diten über Leben und Tod entscheiden es beherzigt, wird gesund und agil sein natüroder darüber, ob das Unfallopfer Folliches Lebensalter erreichen, nämlich 150 Jahgeschäden davontragen wird. Daher re. Das Buch erklärt das grundsätzliche Konzept hängt in solchen Situationen viel dader heilkräftigen Ernährung, gibt aber auch von ab, wie kundig der Ersthelfer ist. etliche Rezeptbeispiele. Jeder Mensch sollte wissen, was in den Heilkräftige Ernährung von Galina Schatalova, ersten Minuten deshalb zu tun ist. Die Goldmann Verlag, ISBN-10: 3442217458, 7,95 Euro richtigen Handgriffe lernt man bei einem Erste-Hilfe-Kurs, der regelmäßig aufgefrischt werden sollte. Starke Tipps für ein schwaches Kreuz Wer zwischendurch im Kursbuch ErsMangelnde Bewegung, einseitige Belastung te Hilfe liest, ruft sich viel „Vergesund Fehlhaltung fordern ihren Tribut: Rund senes“ wieder in Erinnerung und han80 Prozent der Bevölkerung haben Probleme delt im Fall der Fälle selbstsicher. mit der Wirbelsäule, teilweise sehr schmerzKursbuch Erste Hilfe von Manfred hafte. Doch nur an den Symptomen orientierte von Buttlar und Harald Karutz, Therapien bringen selten Besserung. Prof. Dr. Deutscher Taschenbuch Verlag, Dietrich Grönemeyer erklärt, wie der Rücken ISBN-10: 3423344911, 9,95 Euro aufgebaut ist und wo seine Schwachstellen sind. Er beschreibt die verschiedenen Diagnosemethoden und Therapieansätze, auch alter Schilddrüse – klein, aber wichtig native Verfahren wie Osteopathie oder Yoga. Leiden Sie manchmal unter HerzraEin ausführlicher Test- und Übungsteil motisen, Nervosität und Erschöpfung? viert dazu, den Rücken in Schwung zu bringen Schwankt Ihr Gewicht oder schlafen – das beste Training für eine gute Haltung. Sie schlecht? Ist Ihre Haut trocken Mein Rückenbuch: Das sanfte Programm zwischen und der Hals dick? All diese SymHightech und Naturheilkunde von Dietrich Grönetome können auf eine Schilddrüsenmeyer, Goldmann Verlag, ISBN-10: 3442170389, Erkrankung hinweisen. Schilddrü8,95 Euro sen-Unterfunktion ist in Deutschland Service 23 Fit durch den Winter – trotz Arthrose Ist die Knorpelschicht am Gelenk beschädigt, schmerzt oft jede Bewegung. Doch Stillstand verschlimmert die Beschwerden. Was tun? Viele denken schon mit Schrecken an das kalte Winterwetter mit Regen, Wind und Schnee. Besonders Arthrosepatienten leiden dann verstärkt unter schmerzenden Gelenken und bleiben lieber zu Hause im Warmen. Doch der Rückzug auf die heimische Couch ist genau das Verkehrte, denn Bewegungsmangel verstärkt die Beschwerden. Mit diesen Tipps kommen Sie gut durch den Winter. Moderater Sport ist für Arthrosekranke sehr wichtig. Sanfte Bewegungen erhalten die Funktion der Gelenke. S Wer rastet, rostet Wer sich nicht bewegt, dessen Gelenke werden steif und schmerzen erst recht: Also warm anziehen und ab nach draußen. Das ist gut für die Gelenke. Warme Kleidung und sicheres Schuhwerk sind unverzichtbar. Nutzen Sie bei Schnee und Eis einen Gehstock, um Unfälle zu vermeiden. Oder gehen Sie im Hallenbad schwimmen. Viel trinken Gelenke können bei Wassermangel austrocknen, deshalb ist es wichtig, viel zu trinken. Wasser schmiert die Gelenke und versorgt das Gewebe und die Organe mit Flüssigkeit. Das Richtige essen Auf ausgewogene Ernährung achten. Gerade Arthrosekranke können Schmerzen vermeiden, wenn sie tierische Fette, aber auch Zucker reduzieren. Und trotz all der Leckereien in der Weihnachtszeit an das Gewicht denken. Jedes überflüssige Kilo belastet die Gelenke. Kein Stress Tanken Sie Frischluft Gerade zu Weihnachten und Silvester nimmt man sich oft zu viel vor. Besorgungen, Einladungen – je mehr Hektik, desto schlechter für die Gelenke. Suchen Sie nach Wegen, um sich nicht zu überfordern. Sie müssen nicht alles selbst erledigen, gönnen Sie sich Pausen. Wenn es draußen kalt und grau ist, müssen die Lebensgeister geweckt werden. Licht und Wärme sind da genau das richtige Gegenmittel. Nutzen Sie die wenigen Sonnenstunden im Freien. Anschließend lohnt sich ein Abstecher in die Sauna: Der Wechsel zwischen kalt und warm mobilisiert antientzündliche und schmerzlindernde Stoffe, die auch bei Gelenkbeschwerden helfen. Ein Gehstock entlastet Benutzen Sie einen Stock, wenn Sie an fortgeschrittener Arthrose leiden. Er macht das Laufen bei Eis und Schnee sicherer. Sie gehen entspannter und vermeiden Verkrampfungen der Muskulatur. Außerdem entlasten Gehhilfen die Gelenke, weil sie einen Teil des Gewichts tragen. Nicht umsonst benutzen Wanderer in den Bergen Stöcke. Aktiv gegen den Schmerz Schmerzen muss man nicht ertragen. Resignation hilft nicht, man wird nur empfindlicher. Gehen Sie zum Arzt, wenn Wärme und Bewegung nicht ausreichen um die Schmerzen zu mildern, es gibt wirksame und magenfreundliche Schmerzmittel. Starke-Knochen-Diagnose Wollen Sie wissen, wie stark Ihre Knochen sind? Dann wenden Sie sich an Ihre Radiologische Praxis. Sie hat ein spezielles Vorsorge-Angebot für Frauen über 50 zur Ermittlung des Osteoporose-Risikos.