GWÖ Bilanz Bericht HMC 14022013 - ECG

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GWÖ Bilanz Bericht HMC 14022013 - ECG
GEMEINWOHL-BERICHT 2011
HUMANISTIC MANAGEMENT CENTER
UNTERNEHMEN
FIRMENNAME:
HUMANISTIC MANAGEMENT CENTER
Psychologen, Wissenschaftler und
Unternehmensberater
Branche:
Beratung, Wissenschaftliche Analysen und Studien, Forschung
Anzahl der MitarbeiterInnen:
2 Geschäftsführer, 1 freie Mitarbeiterin
TÄTIGKEITSBEREICH
Das Humanistic Magagement Center möchte eine deutliche Berücksichtigung von
ethischen Grundwerten in die Wirtschaft erreichen. Aus der Disziplin der Philosophie
entkoppelt, hat sich die Ökonomie zu einer eigenständigen Disziplin entwickelt, die
hauptsächlich die Werte der Gewinnmaximierung und des Wachstums propagiert.
Das Ziel von HMC ist es, Unternehmen und Manager bei der Implementierung von
ethischen Grundwerten im Unternehmen zu begleiten und zu unterstützen. Das dazu
notwendige Know-how erhält HMC durch die Kooperation mit dem Humanistic Management Network, welches sich mit der Erforschung von ökonomischen Systemen,
basierend auf menschlicher Würde und Wohlbefinden, auseinandersetzt. Zusätzlich
zur Unternehmensberatung führt HMC eigene Forschung zur Begründung und Verbreitung ethischer Werte in der Wirtschaft durch.
DAS UNTERNEHMEN UND GEMEINWOHL
Das Unternehmen in sich stellt einen Beitrag zum Gemeinwohl dar. Als gemeinnützig
anerkanntes Unternehmen beabsichtigt HMC nicht, Gewinn zu machen.Sämtliche
Unternehmensaktivitäten dienen der Verbesserung einer zukunftsorientierten Funktionsweise der Wirtschaft, die als Konsequenz die Verbesserung des Lebensstandards aller mit sich bringt. Wie auch die Gemeinwohlökonomie, versucht HMC durch
Unternehmensberatung und Forschung die Unternehmen zu Kooperation statt ungesunder Konkurrenz zu motivieren. HMC bietet ein theoretisches Fundament, welches
durch den Praxisbezug der Gemeinwohlökonomie komplettiert wird. Daher ist eine
Kooperation mit der Gemeinwohlökonomie selbstverständlich geworden und gehört
mittlerweile zum Unternehmensalltag.
GENAUE BESCHREIBUNG DER EINZELNEN KRITERIEN
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A1 ETHISCHES BESCHAFFUNGSMANAGEMENT
HMC ist im Dienstleistungssektor tätig, daher besteht ein sehr geringer Einkaufsumfang, welcher das Thema in den Hintergrund rücken lässt. Trotzdem achten wir auch
in diesem Bereich darauf, dass zum Beispiel unsere Büromaterialien unter ethisch
korrekten Umständen beschafft werden.
WAS WIR SCHON TUN
Generell stehen ökologische Themen im Fokus unserer Organisation, daher ist es
selbstverständlich, dass wir unseren Strom von einem ökologischen Anbieter beziehen (Lichtblick). Außerdem wird im Büro darauf geachtet, dass Geräte nicht im
Standbymodus bleiben und unnötig Papier gedruckt wird. Bei der Beschaffung unserer Visitenkarten in 2011 wurde in Betracht gezogen, sie auf ökologisches Papier zu
drucken, da jedoch ein hoher Qualitätsunterschied zwischen den normalen- und ökologischen Visitenkarten besteht, hat sich HMC für die nicht ökologische Variante entschieden. HMC zieht langfristig kooperierende Beziehungen kostenorientierten Beziehungen vor. In 2011 richtete HMC mehrere Veranstaltungen sowie eine Konferenz
mit dem Thema “Happiness and Profit” aus, wobei auf ausschließlich ökologisches
und regionales Catering wertgelegt wurde. Außerdem wurde auf Abfallvermeidung
geachtet, da wieder verwendbare Namensschilder benutzt und auf unnötiges Werbematerial verzichtet wurde. Auch im Privaten legen die Mitarbeiter von HMC wert
auf den Konsum von regionalen, Fairtrade- und/oder Bio-Produkten.
WAS WIR NOCH NICHT TUN UND WO WIR UNS VERBESSERN WOLLEN
Da das Büro als Gemeinschaftsbüro genutzt wird, ist keines der vorhandenen elektronischen Geräte nach ökologischen Aspekten ausgesucht worden. Dies möchten
wir in Zukunft ändern, so fern ein Gerät kaputt geht, da wir keinen unnötigen Ressourcenverbrauch wollen. Beim Bezug von Telekommunikationsdienstleistungen haben wir uns auch noch nicht aktiv mit GWÖ-verträglichen Anbietern auseinandergesetzt. Derzeit beziehen wir Leistungen von verschiedenen Firmen (Telekom, Klarmobil). Auch bei dem Bezug von Büromaterialien haben wir uns nur bedingt mit der ökologischen und sozialen Verträglichkeit bisher auseinandergesetzt. Für die Zukunft
wird Memo, beim Einkauf von Büromaterialien, erste Bezugsquelle sein.
B1 ETHISCHES FINANZMANAGEMENT
Die gesamten liquiden Mittel des HMC befinden sich bei der GLS Bank, somit verzichtet HMC auf Zinsen. Außerdem ist einer der Geschäftsführer Mitglied in der Genossenschaft der GLS Bank. HMC ist zu 100% Eigenkapital gedeckt. Es existiert keine Kapitalbeschaffung.
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C1 ARBEITSPLATZQUALITÄT UND GLEICHSTELLUNG
ARBEITSZEITEN
Für die freie Mitarbeiterin besteht eine Standardarbeitszeit von 40 Stunden die Woche. Durch die Freie-Mitarbeiter-Tätigkeit, besteht die Möglichkeit der Selbsteinteilung der Zeit und auch die Reduzierung der Wochenarbeitszeit ist flexibel möglich,
muss aber kommuniziert werden. Durch plötzliche Projekte/Aufgaben kann Selbstaufteilung der Zeit jedoch nicht immer eingehalten werden. Die Geschäftsführer haben eine unabhängige, freie Zeiteinteilung, welche jedoch häufig die 40 Stunden
Woche übersteigt. Dies ist keine Verpflichtung, sondern auf ihr hohes Engagement
für die Neu-Gestaltung der Unternehmensverantwortung zurückzuführen.
ARBEITSPLATZGESTALTUNG
Die freie Mitarbeiterin nutzt häufig die Möglichkeit von Zuhause zu arbeiten. Sowohl
in ihrem Home Office als auch im Büro sind die Basics für ergonomisches Arbeiten,
wie zusätzliche Räume für Entspannung und Bewegung, angenehmes Licht und Klima gegeben. Generell liegen die Arbeitsplätze aller HMC Arbeiter überwiegend im
Home Office Bereich und sind daher nach individuellen Wünschen selbst gestaltet.
Im Büro herrscht kein barrierefreier Zugang. Rückzugs- und Entspannungsmöglichkeiten sind aber gegeben sowie funktionales Raumklima, einer Küche und einem
generell bequemen Arbeitsplatz.
PHYSISCHE GESUNDHEIT UND SICHERHEIT
Aufgrund der kleinen Unternehmensgröße gibt es keine betrieblichen Angebote, die
die physische Gesundheit unterstützen. Daher kümmern sich die Mitarbeiter individuell um ihre Gesundheit, durch z. B. Sport. Auch werden Mitarbeiter nach ihrer Gesundheit befragt und hingewiesen z.B. an Yogaworkshops teilzunehmen. Wir achten
generell auf ausgewogene Ernährung und kommunizieren dieses auch nach außen.
So achten wir nicht nur intern auf unsere Gesundheit, sondern auch auf die Gesundheit unserer Kunden und Partner, daher bieten wir auf Veranstaltung und Konferenzen biologisches und „gesundes“ Essen an.
PSYCHISCHE GESUNDHEIT
Es werden keine Workshops zur Persönlichkeitsentwicklung angeboten oder besucht, was unter anderem an der Unternehmensgröße liegt, künftig jedoch in Betracht gezogen wirden. Die psychische Gesundheit wird jedoch sehr ernst genommen, daher gibt es anlassbezogene Gespräche mit Mitarbeitern sowie sporadische
Nutzung von Coachings und therapeutischen Angeboten. Auch das Auskommen
miteinander steht im Mittelpunkt, daher wurde als Teambuilding Exercise zum Beispiel bereits gemeinsam gekocht. Einer der Geschäftsführer ist Mitglied in einem
buddhistischen Kreis und besucht gelegentlich Workshops zur Persönlichkeitsentwicklung. Dieser Geschäftsführer nutzt ebenfalls homöopathische Behandlungen.
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SELBSTORGANISATION, ZUFRIEDENHEIT AM ARBEITSPLATZ, SINNSTIFTUNG
Die freie Mitarbeiterin hat die Möglichkeit, Vorschläge für Weiterbildungsmöglichkeiten (bedingt) zu machen. Auch ihr Honorar wurde gemeinschaftlich entschieden.
Trotzdem gibt es eine klare Hierarchieebene, daher ist die Mitgestaltung nur begrenzt
möglich. Alle Entscheidungen werden zuletzt von den beiden Geschäftsführern getroffen.
Das Unternehmen beteiligt sich an unterschiedlichen, sinnstiftenden Projekten, die
ethisch, humanistisch, ökologisch und nachhaltig ausgerichtet sind. Dies entspricht
dem Unternehmenszweck.
GLEICHSTELLUNG UND GLEICHBEHANDLUNG VON MANN UND FRAU UND VON BENACHTEILIGTEN (Z.B. MENSCHEN MIT BEHINDERUNG, MIGRANTINNEN, LANGZEITARBEITSLOSE)
Ein Grundbewusstsein für die Gleichbehandlung von Frau und Mann ist da, es gibt
aber wenig bis gar keine Beispiele. So gibt es keine weibliche Führungsposition. Insgesamt arbeiten im Unternehmen eine Frau (freie Mitarbeiterin, junge Kollegin, wenig
berufserfahren) und zwei Männer in Führungsposition, welche gleichzeitig Gründer
sind und über einen Erfahrungsvorsprung verfügen. Es gibt keine Gehaltsvergleichsmöglichkeiten, Gleichstellungsbericht oder gezielte Förderung von Frauen. Es
gibt auch keine Auseinandersetzung mit dem Thema Menschen mit Benachteiligung.
Daher gab es bisher keine Einstellung von benachteiligten Menschen mit Behinderung, Migrantinnen oder Langzeitarbeitslosen. Die Einstellung von Benachteiligten ist
aufgrund der Unternehmensgröße generell schwierig.
C2 GERECHTE VERTEILUNG DER ERWERBSARBEIT
Die gerechte Verteilung der Erwerbsarbeit und die Möglichkeit der Teilzeitarbeit ist
wieder ein schwer zu bewertender Punkt, da es keine Beschäftigungsverträge gibt
und das Unternehmen sehr klein ist. Es gibt also keine schriftliche Vereinbarung über
die Regelung der Arbeitszeit. Die Wochenarbeitszahl ist jedoch für die freie Mitarbeiterin auf 40 Stunden beschränkt. Es gibt keine Überstundenpauschale, da es auch
keine Überstunden gibt.
In 2011 konnte die freie Mitarbeiterin nach einem Unfall nur noch 20 Stunden die
Woche arbeiten, aufgrund der freiberuflichen Tätigkeit wurden auch nur die 20 gearbeitet Stunden entlohnt. Tritt also eine Bedürfnislage ein, aufgrund derer die freie
Mitarbeiterin in Teilzeit treten wollen würde, besteht die Möglichkeit dazu. Bei einer
Erhöhung des Arbeitsaufwands würde über weitere Mitarbeiter nachgedacht werden.
Gerade bei den beiden Geschäftsführern wird die Arbeit als persönliche Passion gesehen, welche Vergnügen bereitet. Dies führt dazu, dass die Wochenarbeitszeit häufig 40 Stunden übersteigt. Beide Geschäftsführer sind in der Rolle der mitarbeitenden
Eigentümer.
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C3 FÖRDERUNG ÖKOLOGISCHEN VERHALTENS DER MITARBEITERINNEN
WAS WIR SCHON TUN
Es gibt zwei Betriebsstätten, St Gallen und Berlin. Die Geschäftsführung in der Betriebsstelle Berlin legt Wert auf ökologisches Verhalten, es wird kein prestigeträchtiger Dienstwagen verwendet und Geschäftsreisen werden durch CO2Kompensationsprojekkte mit Atmosfair neutral gestellt.
Aufgrund der geringen Betriebsgröße an beiden Standorten verfügt HMC über keine
Kantine oder Betriebsküche, es wird jedoch auf ausgewogene Ernährung geachtet
und diese auch regelmäßig thematisiert. Durch die flexiblen Arbeitszeiten verpflegen
sich die Arbeiter privat. Bei Meetings im Restaurant wird häufig auf gesunde, biologische Ernährung und auf verringerten Fleischkonsum geachtet, dieser wird jedoch
nicht erzwungen. Auf Veranstaltungen werden biologische und regionale Speisen
und Getränke angeboten und wenn möglich auf Fleisch verzichtet.
Teilweise werden ökologischer Aspekte in Weiterbildungsprogrammen aufgegriffen,
durch die Teilnahme an Konferenzen, die sich auf ökologische Themen beziehen.
Die zwei Mitarbeiter in Berlin benutzen hauptsächlich Fahrräder und öffentliche Verkehrsmittel, gelegentlich benutzt einer der Geschäftsführer einen Smart in privatem
Carsharing. Der Mitarbeiter in St.Gallen arbeitet im Home office und hat daher keine
Wegestrecken zu überwinden.Für Besorgungen verwendet er teilweise seinen privaten PKW, teilweise öffentliche Verkehrsmittel.
Der ökologische Fußabdruck von HMC liegt im mittleren Bereich.
WAS WIR NOCH NICHT TUN UND WO WIR UNS VERBESSERN WOLLEN
In Zukunft wollen wir eine Verbesserung unseres ökologischen Fußabdrucks und
somit ein einheitlicheres Bewusstsein in beiden Arbeitsstätten erreichen.
C4 GERECHTE EINKOMMENSVERTEILUNG
Die innerbetriebliche Einkommensspreizung kann nicht beziffert werden, da die beiden Geschäftsführer noch keinerlei Einkommen aus HMC beziehen und faktisch Volunteers sind. Aufgrund der Unternehmensform, der gGmbH, wird jedoch auch bei
beginnenden Einnahmen keine grosse Einkommensspreizung erreicht, da bei zusätzlichen Projekten zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden würden. Keines der
ausgezahlten Einkommen, bei voller Arbeitszeit, unterschreitet 1250 Euro oder überschreitet das Zehnfache des landesüblichen Mindestlohnes.
C5 INNERBETRIEBLICHE DEMOKRATIE UND TRANSPARENZ
Die innerbetriebliche Demokratie und Transparenz ist durch die Tatsache, dass es
nur drei Mitarbeiter und unterschiedliche Betriebsstätten mit unterschiedlichen Arbeitsabläufen gibt, beeinflusst. Es gibt aufgrund der geringen Anzahl der Mitarbeiter
noch kein Intranet, daher sind Daten nicht für jeden Mitarbeiter abrufbar, können je-5-
doch erfragt werden. Die Daten über Kunden, Aufträge und Analysen sind trotzdem
für alle zugänglich.
In Bezug auf das Mitspracherecht arbeitet die freie Mitarbeiterin auftragsbedingt,
kann sich aber inhaltlich einbringen und Feedback geben. Das Potenzial für mehr
Mitbestimmung ist vorhanden, aber noch nicht gelebt. Der freien Mitarbeiterin werden
neue Projekte vorgestellt und mit ihr besprochen, es wird Feedback erwartet, jedoch
wurde bisher noch nicht über ein Vetorecht diskutiert. Die Projekte werden erst besprochen, wenn es sie schon gibt, daher ist die freie Mitarbeiterin bei der Planung
bzw. dem Anlauf außen vor. Die freie Mitarbeiterin wurde nach Gründung eingestellt,
daher erfolgte keine Mitbestimmung bei der Ernennung der Geschäftsführer. Es finden regelmäßige Mitarbeiteranhörungen und Feedback zur Zufriedenheit der Mitarbeiterin in Belangen der Führungsqualität statt.
Durch die Organisationsform der Firma, gemeinnützige GmbH, können Gewinne nur
in die Firme reinvestiert werden, daher profitieren weder die Unternehmensführung
noch die Mitarbeiterin von einem höherem Gewinn.
Die Firma gehört zu je 50% den beiden Geschäftsführern. Wenn ein Gewinn erzielt
wird, erfolgt eine Entscheidung über die Projektgebundene Verwendung. Mitentscheidungsrecht für Gewinnverwendung würde situativ betrachtet werden. Es wird
folglich argumentativ und nach Projektkenntnisstand entschieden.
D1 ETHISCHES VERKAUFEN
Das Humanistic Management Center ist ein Dienstleistungsunternehmen und verkauft folglich keine materiellen Produkte, es verkauft Ethik Know-how. Die Qualität
des Know-hows ist garantiert, durch die ethisch breit qualifizieren Geschäftsführer,
durch den jeweiligen beruflichen Hintergrund und bei der freien Mitarbeiterin, durch
ihr Studium der Fächer CSR, VWL und Philosophie. Der „Verkauf“ findet über den
Aufbau von Kontakten statt, z.B. auf Konferenzen. Angeboten werden Seminare,
Workshops und Trainings. Im Moment baut HMC Kontakte auf, veranstaltet Konferenzen, veröffentlicht Studien z.B. „Klimabilanzen der DAX 30 Unternehmen“ (Mai
2012) und stellt Informationen transparent zur Verfügung.
Kunden können die Produkte mitgestalten. Auch die Seminarinhalte werden mit potentiellen Kunden besprochen und Feedback wird gesucht. Es findet eine aufmerksame Beobachtung vom Verhalten der KundInnen sowie der Rückfragen zur Verbesserung der Produkte statt. Ziel und Sinn der Arbeit ist es das Kundeninteresse stark
in die Produktentwicklung einfließen zu lassen. Dabei sind ethische Kriterien die
Grundlage im Abgleich mit dem vorhandenen und gelebten ethischen Verhalten der
KundInnen.
D2 SOLIDARITÄT MIT MITUNTERNEHMEN
In Bezug auf Solidarität mit Unternehmen ist die intensive Kooperation mit der GWÖ
hervorzuheben, die von der Organisation gemeinsamer Veranstaltungen bis zur Wei-6-
tergabe von Aufträgen reicht. Des weiteren kooperiert HMC mit dem Humanistic Management Network, einer Kooperation von Wissenschaftlern in der Schweiz, dem
Terra Insititut, Active Philanthropy und mit einem Nachhaltigkeitsstammtisch in Berlin,
der von HMC koordiniert wird. Wir sehen uns selbst als Multiplikator ethisch orientierten Managements und kooperieren daher mit Netzwerken, Sozialunternehmern und
Organisationen, die das gleiche Ziel verfolgen. Generell verfolgt HMC das Open
Source Prinzip und begrüßt die Weitergabe ihres Wissens. Trotzdem gibt es bisher
keine explizite finanzielle Offenlegung. Auf Nachfrage würde HMC seine finanziellen
Details offenlegen.
Zur Marketingkooperation zählt das Auftreten mit der GWÖ unter dem Namen HMC,
wobei jedoch Informationen über die GWÖ gegeben werden. Generell hielt sich der
Gebrauch ethischen Marketings bisher in Grenzen, ist jedoch in Planung für September 2012 sowie der Ausbau kooperativen Marketings mit der GWÖ.
D3 ÖKOLOGISCHE GESTALTUNG DER PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN
Das Produkt des HMC unterstützt Strategien der Effizienz, Resilienz und Konsistenz
beim Kunden aus. Mit unserer Beratung wollen wir Unternehmen inspirieren, sich an
Suffizienz zu orientieren. Explizit fördern wir auch einen suffizienten Lebensstil in unseren Privatleben und kommunizieren diesen an unsere Kunden weiter, in einer Art
Vorbildfunktion. Wir leisten Hilfe zur Selbsthilfe, in dem wir keine unnötigen Beratungsleistungen anbieten, somit verringert sich auch der Ressourcenverbrauch (Papier, Reisen usw.). Im Zentrum steht die individuelle Betreuung und passgenaue Beratung bzw. das Lösen von Problemen, kein „halbes Lösen“ von Problemen, um Folgegeschäfte zu generieren. Es wird folglich so beraten, dass die Kunden nach Beendigung des Projektes selbstständig weiterarbeiten und sich weiterentwickeln können.
Ein Benchmarking hat bisher nicht explizit stattgefunden
Ressourcenschonung steht auf der Prioritätenliste des HMC an oberster Stelle. Dies
macht sich in unseren angebotenen Dienstleistungen bemerkbar, da wir explizite und
umfassende Informationen über die ökologischen und Lebensstil-Aspekte unserer
Produkte und Dienstleistungen liefern. Sowie durch die Studien von DAX Unternehmen, die sich mit ökologischen Aspekten dieser Unternehmen befassen. Außerdem
gibt es auf der Website ein learning centre mit allen Studien, Präsentationen, Protokollen, welche es ausschließlich in virtueller Form gibt. Auch werden Unterlagen über
elektronische Medien verschickt, dadurch wird auf überflüssigen Papierverkehr verzichtet. Muss Papier ausgedruckt werden, so wird das Papier effizient benutzt, in
dem es doppelseitig bedruckt wird. Die Mitarbeiter des Humanistic Management
Centers bewegen sich hauptsächlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrad
fort. Wenn möglich werden Telefonkonferenzen mit Kunden und Projektteilnehmern
gehalten anstatt sich zu Treffen. Im Falle von Geschäftsreisen oder der Teilnahme an
Konferenzen werden CO2 Emissionen kompensiert.
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D4 SOZIALE GESTALTUNG DER PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN
Wir verfolgen eine ausgeprägt soziale Preisstaffelung, so waren bisher alle Informationsveranstaltungen gratis und die Preisstaffelungen bei der Konferenz an die finanziellen Verhältnisse des jeweiligen Teilnehmers angepasst.
Bisher hat sich HMC kaum mit dem barrierefreien Zugang zu seinen Produkten und
Dienstleistungen befasst. Barrierefreiheit würde dadurch hergestellt werden, dass
man sich mit Rollstuhlfahrern im Hotel (an barrierefreien Orten) trifft, da unser Büro
nicht barrierefrei ist. Wir liefern unser Angebot in mehreren Sprachen, da Mitarbeiter
mehrere Sprachen sprechen. Trotzdem ist die Website nicht für Gehörlose konzipiert,
die Sprache eventuell zu intellektuell und fast ausschließlich auf Englisch. Dies soll
sich in Zukunft ändern. Es gibt erste Überlegungen in diesem Bereich etwas zu tun,
z.B. mehrere Sprachen für die Website. Auch soll künftig Informationsmaterial für
Schulen produziert werden.
Auf unserer Website ist für alle Interessierten unsere Vision, Mission und Philosophie
detailliert veröffentlicht. Kunden mit ethischen Risiken sind für uns besonders attraktiv, da wir versuchen in ihrer Sphäre ökologische, ethische und soziale Risiken zu
reduzieren und ein Bewusstsein für diese Themen zu entwickeln. Wir suchen den
direkten Kontakt zu diesen Kunden, in dem wir qualifizierte Provokation bei ethisch
riskanten Unternehmen auf Konferenzen unternehmen, um in den Dialog einzutreten.
Auf der Website finden sich Analysen, Studien z.B. zur Automobilindustrie, diese sind
Grundlage für eine kritische Auseinandersetzung mit ethisch riskanten Unternehmen.
Zukünftig sind zwei Konferenzen geplant, die sich mit den Themen Ethik im Alltag
und Ethik im Management befassen, um auf die Problematik des Mangels an Ethik in
Gesellschaft und Wirtschaft aufmerksam zu machen und Lösungen zu generieren.
Für die Konferenzen kann HMC auf ein umfangreiches Netzwerk von Wissenschaftlern, Experten und Professoren zurückgreifen, z.B dem Humanistic Management
Network oder dem Weltethos Institut.
D5 ERHÖHUNG DES SOZIALEN UND ÖKOLOGISCHEN BRANCHENSTANDARDS
Die Erhöhung des sozialen und ökologischen Branchenstandards ist in HMC´s Unternehmenszweck impliziert. Die Umsetzung dieses Zwecks erfolgt durch die gezielte
Zusammenarbeit mit der GWÖ und findet sich in der Kommunikation durch verschiedene Konferenzen und auf der Website wieder. Außerdem kooperiert HMC mit dem
Dachverband der Kritischen Aktionäre und Aktionärinnen, um auf den Hauptversammlungen Plädoyers für Unternehmensverantwortung und Legitimitäts-Strategien
zu liefern. Zu weiteren Aktivitäten, die Branchenstandards verbessern, zählt die Kooperation mit dem Global Compact Deutschland Netzwerk. Außerdem war HMC für
die Organisation einer Global Compact Konferenz in Frankreich und einer Konferenz
in St. Gallen mit Teilnehmern der OECD verantwortlich.
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Die hohen ethisch-sozialen Ansprüche des HMC gelten für alle Teile des Leistungsspektrums und sind an eine faire und soziale Preisgestaltung gekoppelt, welche es
jedem Unternehmer möglich macht, nachhaltige und ethisch versierte Veränderungen in seinem Unternehmen mit unserer Hilfe durchzuführen.
E1 SINN UND GESELLSCHAFTLICHE WIRKUNG DER PRODUKTE/ DIENSTLEISTUNGEN
Die Produkte, die HMC anbietet, befriedigen die Grundbedürfnisse und lösen gesellschaftliche Probleme, z.B. Bildung, Identität, Freiheit, Menschenwürde und Mitbestimmung. Es ist das Ziel des HMC ein Wirtschaften das Sinn macht zu leben und
lebbar zu machen. Das heißt, unsere Produkte sind nicht nur darauf ausgelegt positive, gesellschaftliche Auswirkungen hervorzurufen, sondern wir leben dieses Ziel
auch vor, in dem wir zum Beispiel eine soziale Preisgestaltung ermöglichen und keine Direkteinkäufe von Niedriglohnprodukten tätigen. Diese Einstellung führt auch dazu, dass wir unseren CO2 Fußabdruck kompensieren (zum Beispiel auf Konferenzen, durch Geschäftsreisen), und vorzugsweise auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen, Ökostrom verwenden und Büromaterial bzw. die Ausstattung zukünftig
bei Memo beziehen. Im Großen und Ganzen ist es gerechtfertigt zu sagen, dass alle
Angebote und das Verhalten des HMC per se auf positive Auswirkungen auf die Gesellschaft ausgerichtet ist.
Die GWÖ Bilanz ist der Beginn regelmäßiger Berichterstattungen, die analysieren
werden, welche Auswirkungen HMC auf das Gemeinwohl hat. Außer dem GWÖ Bericht hat HMC aber noch keine vollständige institutionalisierte Überprüfung, sondern
wird diese erst einführen. Durch die junge Unternehmensgeschichte und wenig Auftraggeber bzw. ausgerichtete Konferenzen, gibt es bisher wenig Evaluierung der gesellschaftlichen Wirkung. Die bereits auf der Website veröffentlichten Studien, Nachhaltigkeitsberichte und Analysen werden jedoch gezielt auf ihre Wirkung hin untersucht, das gehört zum Unternehmenskonzept.
E2 BEITRAG ZUM GEMEINWESEN
HMC widment die gesamte Unternehmenstätigkeit dem Gemeinwohl und ist als gemeinnützige GmbH vom Finanzamt Berlin anerkannt. Im Moment erzielt HMC noch
keine Einnahmen und ist auch nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtet. Praktisch wird
HMC der Gemeinschaft gespendet. Die Arbeitsleistung der beiden Geschäftsführer
ist noch ehrenamtlich und finanziert sich durch private Beitrage der beiden Geschäftsführer. Es gibt HMC erst seit Oktober 2011, daher sind die bisherigen nachhaltigen Wirkungen schwer zu evaluieren.
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E3 REDUKTION ÖKOLOGISCHER AUSWIRKUNGEN
Unsere Produkte sind mit keinen besonderen ökologischen Risiken verbunden, daher sind auch keine Maßnahmen notwendig, um ökologische Risiken zu reduzieren.
Der ökologische Fußabdruck wird durch die Kompensation CO2 Emissionen teilweise neutralisiert,, der ökologische Gedanke wird gelebt, das zeigt sich im Bezug von
Öko-Strom, Öko-Papier etc. Es wurden erste Schritte zur weiteren Verbesserung der
ökologischen Aspekte eingeleitet, es gibt jedoch keine nachvollziehende Kalkulation.
E4 MINIMIERUNG DER GEWINNAUSSCHÜTTUNG AN EXTERNE
In unserem Unternehmen gibt es keine externen Eigentümer, sondern nur tatsächlich
tätige Gesellschafter. Also besteht keine Gewinn-Ausschüttung an Externe.
E5 GESELLSCHAFTLICHE TRANSPARENZ UND MITBESTIMMUNG
TRANSPARENZ
Aufgrund der jungen Unternehmensgeschichte gibt es zum Beispiel noch keine Kostenstruktur auf der Website oder institutionalisierte Berichte. Zukünftig werden GWÖ
Berichte öffentlich und eine Publizierung der Kostenstruktur für die Website in Betracht gezogen. Die Reichweite unseres Unternehmens erstreckt sich auf andere Unternehmen, Organisationen, NGOs (z.B. Kritische Aktionäre), Lieferanten, die Gesellschaft per se (Öffentlichkeit). Unser Internetauftritt wird zur Bereitstellung von Knowhow genutzt, sowie zur Veröffentlichung aller Aktivitäten. Es wird eine aktive Kommunikationspolitik betrieben, durch z.B. Konferenzen, Vorträge, Präsentationen, Unternehmensansprachen und Veröffentlichungen. In Planung ist ein wissenschaftlicher
Beirat, in dem 5-6 Personen sitzen, der die Arbeit von HMC berät, einschätzt, evaluiert und Hinweise für zukünftige Tätigkeiten gibt.
MITBESTIMMUNG
Zu den wichtigen Stakeholdern gehörten in 2011: Kunden, Lieferanten, Kooperationspartner, Netzwerkpartner, Websitebesucher und Artikel/Studienleser (online/
Print). In der Kommunikation nach Außen werden alle Stakeholder berührt. Allerdings
findet noch kein wirklicher Dialog statt, dieser soll durch die Bildung eines Beirats
gestaltet werden. Auch ein Kundenbeirat wäre denkbar, aber erst, wenn es Kunden
gibt. Intern liegt die Direktion von HMC bei den Geschäftsführern, die Mitarbeiterin
hat ein geringes Mitbestimmungsrecht. Eine detaillierte Dokumentation ist aufgrund
der Größe und des Alters noch nicht sinnvoll.
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AUSBLICK
KURZFRISTIGE ZIELE
Die Kooperation mit Beratern und Unternehmern, die ebenfalls in der GWÖ aktiv sind, soll
intensiviert werden. Die bisherigen Aktivitäten zeigen Erfolge und werden weiter geführt.
LANGFRISTIGE ZIELE
HMC ist angetreten, ein anerkannter Think-Do-Tank für die Verwirklichung ethisch fundierter
Strategien in Unternehmen zu sein. Diese Linie wird weiterhin verfolgt.
GEMEINWOHL-MATRIX MIT PUNKTEN
In der Gemeinwohl-Matrix erreicht HMC in 2012 einen Wert oberhalb 500 Punkte.
PROZESS DER ERSTELLUNG DER GEMEINWOHL-BILANZ
Die Bilanz wurd mit Unterstützung von zwei BeraterInnen des GWÖ Energiefeldes
Berlin von der freien Mitarbeiterin und dem Geschäftsführer Berlin erstellt.
Der Zeitaufwand beträgt – alle Personen eingerechnet – ca. 80 Stunden.
AUDIT
Die Gemeinwohl-Bilanz von HMC ist in einem Peer-Audit (bis 600 Punkte) von den
[email protected] im Dezember 2012 in Berlin zertifiziert
worden.
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Documents pareils