Gewaltvideos auf Schülerhandys - Krisenintervention an Schulen
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Gewaltvideos auf Schülerhandys - Krisenintervention an Schulen
H. Lehner: Landespolizeikommando Tirol I. Strauß (2009) Gewaltvideos auf Schülerhandys K(l)ick-Artikel Allgemeine Informationen Happy Slapping, Snuff-Videos, in der elektronischen Medienwelt vorangekündigt Suizide lassen uns immer wieder aufhorchen. Mit zunehmender privater Nutzung des Internets häufen sich leider auch Meldungen über Fälle, in denen brutale Videosequenzen über reale oder gespielte Tötungshandlungen, brutale Körperverletzungen, Vergewaltigungen oder auch einfach für Schüler blamable Filmschnitte auf Webseiten oder auf Handys von Kindern und Jugendlichen gelangen. Uneingeschränkt brauchbare Handlungsempfehlungen sind kaum zu formulieren. Sollen wir in der Sorge um unsere Kinder künftig alle zu Cyberspionen mutieren? Sollen wir nächtens durch die virtuellen Welten legaler und illegaler Pornographie, Suizidforen, Seiten mit politischen Verhetzungen … klicken? Sollen wir als „www.under.cover“ pädophile Verbrecher zur Strecke bringen? - NEIN! Dieser schon lange unüberschaubaren, nicht regulierbaren Welt aus Bits und Bytes können wir in der Jugendarbeit nur eines entgegenhalten: Persönliche Beziehung! Warum sind Kinder und Jugendliche so fasziniert? Warum Gewaltdarstellungen im Internet Kinder und Jugendliche fasziniert und welche psychischen Auswirkungen der häufige Konsum hat, ist weitgehend noch unerforscht. Allerdings ist festzustellen, dass der Besitz und die Weitergabe von „Snuff-Videos“ oder „Happy Slapping Videos“ insbesondere unter Buben ab 12 Jahren als Mutprobe gilt. Wer cool sein will, wer „dabei sein“ will traut sich auch derartige Sequenzen auf seinem Handy abzuspeichern. Obwohl diese „sites“ im Regelfall indiziert, also verboten sind und daher auch nicht beworben werden dürfen, werden die Adressen sozusagen per Mund-zu-MundPropoganda weiterverbreitet. Obwohl „Bluetooth-Schnittstellen“ im nahen Umkreis auch einen unbeabsichtigten Empfang ermöglichen, werden Gewaltvideos unter Kindern und 1 www.krisenintervention.tsn.at H. Lehner: Landespolizeikommando Tirol I. Strauß (2009) Jugendlichen im Regelfall ganz bewusst weitergesendet und auch gewollt empfangen und abgespeichert. Häufig wissen Eltern und Lehrer nichts von der Existenz derartiger Videos und die jugendlichen Nutzer empfinden darüber hinaus auch kein Unrechtsbewusstsein. Was ist Happy Slapping? Beim „Fröhlichen Einschlagen“ nutzen die Täter Handykameras, um zuvor geplante oder wahllos durchgeführte Gewalttaten zu filmen. Absicht ist immer, diese Videos später im Internet zu verbreiten oder per Kurzmitteilung zu versenden. Als Motiv für „Happy Slapping“ gilt das Bedürfnis, sich mit Extremhandlungen zu brüsten und diese „Heldentaten“ als „Videobeweise“ zu dokumentieren. Was sind Snuff-Videos? „Snuff“ leitet sich von „to snuff out“ – jemanden umbringen, (eine Kerze) ausblasen, (ein Leben) auslöschen – ab und bezieht sich auf Videos, die im Internet über einschlägige Webseiten heruntergeladen werden können. Die Inhalte reduzieren sich auf meist kurze, zusammenhanglose Tötungsdarstellungen. Dabei handelt es sich entweder um Ausschnitte von Filmproduktionen oder um Dokumentationen tatsächlicher Tötungen – wie beispielsweise Enthauptungen, Steinigungen, Verbrennungen, Leichenschändungen, Erschießungen. Im Wissen, dass „naive“ Betrachter diese Filme herunterladen und verbreiten, werden solche Sequenzen von Kriegsmilizen und Terroristen ins Internet gestellt. Dadurch unterstützen „Snuff-User“ (un-)gewollt terroristische Propaganda. Weiterführende LINKS: http://www.handywissen.info/gefaehrdungslagen/gefaehrdungslagen.html http://www.lehrer-online.de/546726.php 2 www.krisenintervention.tsn.at