WS 2011 - DHBW Mannheim

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WS 2011 - DHBW Mannheim
ERFAHRUNGSBERICHT
Alexandra Schneller
[email protected]
DHBW Mannheim – BWL, Handel 2009 - 2012
Anglia Ruskin University Cambridge WS 2011
(5. Semester)
1. VORBEREITUNG DES AUFENTHALTS
Für das Auslandssemester an der Anglia Ruskin waren folgende Unterlagen auszufüllen: Learning Agreement zur Auswahl der dort zu besuchenden Module, Student Application mit persönlichen Angaben, English
Language Competence des aktuellen Englischdozenten und Transcript
of Records über die Noten der letzten Semester umgewandelt in das britische System.
Im fünften Semester hatte ich die Fächer Enterprise and Entrepreneurial
Management, Financial Tools for Planning and Decision Making, Operations Management und Consumer Behaviour gewählt. Obwohl mehr Fächer in dem Learning Agreement angeben werden müssen, muss man
keine Sorge haben, dass die Wunschfächer wegen Überfüllung der Kurse oder ähnlichem nicht erfüllt werden. Die Zusammenarbeit mit meinem
Studiengangsleiter hat einwandfrei geklappt, da er bei der Modulwahl
sehr kompromissbereit bei der Anerkennung der ECTS war.
In Bezug auf den English Language Competence hat meine damalige
Englisch-Dozentin ein privates Interview mit mir geführt und dann das
Formular ausgefühlt. Die Bewertung, die darin angeben wird, hat aber
keine weiteren Auswirkungen auf das Auslandssemester. An der Anglia
Ruskin wird in der ersten Woche ein Englischtest mit den Auslandsstudenten gemacht mit Summary und Ankreuzaufgaben. Wenn das Ergebnis des Tests etwas schlechter ist, bekommt ihr empfohlen ein EnglischModul zu belegen, was aber keine Pflicht ist, wenn ihr bei der endgültigen Modulwahl vor Ort sagt, dass ihr alle 4 Module belegen müsst, um
zu Hause keine Klausuren nachzuholen.
Hinsichtlich der Sprache ist zu sagen, dass ich mich weder für das Interview mit der Englisch-Dozentin noch für den Englischtest der Anglia
Ruskin in irgendeiner Weise vorbereitet habe. Im Vergleich zu den anderen Auslandsstudenten habe ich bemerkt, dass man sich keine Sorgen
über seine Englischkenntnisse machen muss.
2. STUDIUM IM GASTLAND
2.1 ANREISE
Da ich in dem Mannheimer Raum wohne habe ich mit Ryan Air einen
Flug von Karlsruhe, Baden-Baden gebucht und bin nach LondonStansted geflogen. Stansted ist der Flughafen mit der geringsten Distanz
zu Cambridge, weshalb ich diesen im Gegensatz zu Heathrow und Gatwick empfehlen kann. Cambridge ist von Stansted entweder per Bus
oder Zug erreichbar. Der Bus dauert zwar länger (etwa 1,5h) aber ist dafür, wenn er vorher über Nationalexpress gebucht ist, billiger als der Zug.
Weiterer Vorteil mit dem Bus ist, dass ihr direkt in der Stadt (Parkers
Piece) in Cambridge ankommt. Der Zug hingegen dauert zwar nur eine
halbe Stunde, kostet dafür das doppelte mehr, der Bahnhof in Cambridge ist nicht zentral und ihr müsst gegebenenfalls mit dem Taxi an eure
Unterkunft fahren. Ich persönlich bin damals mit dem Zuggefahren, da
ich die Möglichkeit mit dem Bus in diesem Moment nicht kannte. Das
Zugticket hat einfach um die 10 Pfund gekostet und die Fahrt mit dem
Taxi zu meiner Unterkunft auch nochmal 7 Pfund.
2.2 UNTERKUNFT
Die Unterkunft in Cambridge ist sehr problematisch. Bis die Anglia Ruskin mir die Bestätigung im Mai geschickt hatte, dass ich genommen bin
und ich mich für die Studenten-WGs bewerben wollte, hatte ich nur noch
die Möglichkeit auf eine Warteliste zu kommen. Aus diesem Grund habe
ich mich um eine private Unterkunft gekümmert. Die Auswahl ist leider
ihr auch sehr beschränkt, da entweder die Vermieter keine Studenten
nehmen oder keine Unterkunft unter einem viertel Jahr wollen. Da die
Auswahl sehr beschränkt war, hab ich das genommen, was mir übrig
blieb. Ich habe in der St. Andrews Road bei einer etwa 30 jährigen Türkin mit ihrer 8 jährigen Tochter zusammen mit einer anderen Auslandsstudenten aus Schweden gewohnt. Da ich keine guten Erfahrungen mit
der Vermieterin gemacht habe, kann ich diese Adresse nicht empfehlen.
Am besten ist es, wenn ihr vor Ort euch um die Wohnung kümmert, damit ihr ein Bild von der Wohnung und den Vermietern habt. In den ersten
Wochen ist ein Bed & Breakfast preislich bezahlbar. Ich habe pro Woche
für meine Miete 130 Pfund bezahlt. Es waren zwar Internet und Heizung
integriert, aber im Gegensatz zu den Preisen von anderen Auslandsstudenten von etwa 110 Pfund pro Woche trotzdem zu teuer.
2.3 VORLESUNG
Die wie bereits oben genannten Vorlesung sind mir entgegengesetzt
meiner Erwartungen sehr leicht gefallen. Ich hatte insgesamt 8 Stunden
Vorlesung und Seminar in der Woche. Also jede Vorlesung und jedes
Seminar gehen jeweils eine Stunde. Da die Zeiten der Lerneinheiten
sehr kurz waren, waren sie immer sehr unterhaltsam, nicht langweilig
und anregend. Wenn man Glück hat, hat der Dozent noch 10 Minuten
von 60 Vorlesungsminuten früher aufgehört, damit die Studenten in den
Anschlusskurs laufen können. Bei der Modulwahl und der Stundenplanfestlegung kann ich empfehlen, dass ihr eure Seminare auf einen Tag
legt. Es erscheint zwar anstrengend zu sein alles auf einen Tag zu legen, aber dafür könntet ihr die Möglichkeit haben bereits ab Mittwochnachmittag schon Wochenende zu haben. Ich hatte montags, mittwochs
und freitags Vorlesung und Seminare. Die freien Tage habe ich vor allem
in den ersten Wochen meistens für Tagesausflüge wie später erläutert
genutzt. Zwar erscheint der Lernaufwand in den ersten Wochen wegen
der 8 Stunden Vorlesungen in der Woche (im Gegensatz zur DHBW)
sehr gering zu sein, allerdings wird dort sehr viel Wert auf Selbststudium
gelegt. In meinem Fall hat der Dozent von Consumer Behaviour uns jede
Woche von Beginn an eine Seminaraufgabe gegeben, die wir bis zum
nächsten Mal bearbeiten mussten. Das heißt es musste Literatur gesammelt werden, um die Aufgaben schreiben zu können. Der Dozent hat
uns Auslandsstudenten sogar angeboten, die Seminararbeiten einzureichen, damit er uns ein Feedback für die Assignment geben kann. Die
Assignments sind eine Art Projektarbeit, die bei mir Mitte Dezember in
Cambridge kurz vor meinem Heimflug abgegeben werden musste. Die
Note auf das Assignment hat die Modul-Note in Deutschland ersetzt.
Das Assignment läuft folgender Maßen ab: Ihr bekommt Mitte des Semesters eine Aufgabe eures Dozenten, die ihr schriftlich mit Literaturquellen bearbeiten müsst. Ich musste damals zwei Assignments schreiben (Consumer Behaviour und Enterprise) und habe dafür etwa 4 Wochen insgesamt gebraucht. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich
von morgens bis abends und an den Wochenenden in der Bibliothek mit
anderen Studenten saß.
3. AUFENTHALT IM GASTLAND
Da ich wie gesagt nur 8 Student Vorlesungen hatte in der Anglia Ruskin,
hab ich in den ersten Wochen meine freien Tage genutzt um einige Ausflüge zu machen.
Zu den Transfermöglichkeiten ist folgendes zu sagen. Möglich sind Bus,
Zug aber auch Flugzeug. Wie bereits erwähnt solltet ihr, wenn ihr mit
dem Bus fahren wollt, immer vorher buchen, da es dann billiger wird. Allerdings müsst ihr mit einem Drucker zu Hause oder dem Drucker in der
Anglia Ruskin das Ticket zuvor ausdrucken. Was sowohl für Bus als
auch Zug zu empfehlen ist, ist eine Voucher Card. Das heißt ihr kauft
euch zuvor wie eine Art BahnCard und könnt dann zu reduzierten Preisen reisen. Ich habe damals eine Kundenkarte für den Zug für um die 30
Pfund für etwa 18 bis 24 jährige gekauft. Damit habe ich auf jede Reise
mit dem Zug 1/3 Preisnachlass bekommen. Da der Flughafen Stansted
in der Nähe von Cambridge ist, ist der ein oder andere Flug nach Irland
oder Schottland sehr zu empfehlen.
Sehr empfehlenswert sind Wochenend-Trips nach London, da es nur eine drei viertel Stunde mit dem Zug entfernt ist. Die Zugtickets kosten ohne Nachlass um die 20 Pfund. Dabei kann ich empfehlen bei nationalexpress in der off-peak time zu fahren, da die Tickets auch billiger werden.
Weitere Städte, die ich besucht habe, waren: Bath, Oxford, Sailsbury
(Stonehenges), Ely, Newmarket (Pferderennen), Grantchester (Cambridge), Dublin, Edinburgh, Inverness (Loch Ness) und London.
4. PERSÖNLICHE W ERTUNG
Da ich großes Interesse daran hatte, British English zu lernen, ist meine
Wahl auf die Anglia Ruskin gefallen. Ich habe die Zeit dort sehr genossen, da ich meine Englischkenntnisse um einiges verbessern konnte,
viele internationale Studenten kennengelernt habe und viel von dem
Land gesehen habe. Ich kann Cambridge sehr empfehlen, da vor allem
in der Uni alle sehr aufgeschlossen und hilfsbereit waren. Hinzu kommt,
dass ich nicht nur meine Sprachfähigkeiten verbessern konnte, sondern
auch persönlich durch Kennenlernen von anderen Nationen und deren
Lebensgestaltung einiges dazu gelernt habe.

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