Von Kodledds und Gruselmonstern

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Von Kodledds und Gruselmonstern
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WEIKERSHEIM/REGION
Mittwoch
20. APRIL 2016
Weikersheim: Zweite Auflage der „Fabrikkultur“ trifft Geschmack des Publikums / Fränkische Band und „Wall Street Theatre“ erweisen sich als Besuchermagnete
Von Kodledds und Gruselmonstern
Spaßvögel aus Franken
und Engländer im feinen
Zwirn begeisterten bei der
zweiten Auflage von „Fabrikkultur“. An beiden
Abenden war die Show
mit jeweils 300 Gästen
ausverkauft.
WEIKERSHEIM. Humor und Comedy
steht bei der Programmauswahl
ganz oben auf der Prioritätenliste. So
pflegt CeraCon-Geschäftsführer Andreas Kreissl gerne bei seiner Begrüßung zu sagen „Comedy oder komme die net?“, was stets den ersten Lacher beim Publikum auslöst.
Und das Unternehmen CeraCon
scheut bei der „Fabrikkultur“, die gemeinsam mit der Stadt Weikersheim
im Rahmen des städtischen Kulturprogramms stattfindet, keine Mühen. Ein elfköpfiges Organisationsteam bereitet en Detail alles vor, damit die Künstler alles haben, was sie
für ihren Auftritt benötigen und das
Publikum sich rundum wohlfühlt.
Dieses Mal war es ein besonderes
Unterfangen, da die neu gebaute
Halle in der Talstraße 2 in Weikersheim noch nicht zu 100 Prozent fertiggestellt ist. Aber das machte der
Fabrikkultur keinen Abbruch. Es sah
alles piccobello aus!
Der Freitagabend begann mit den
„sexiest men from Franken“ – mit
„häisd’n’däisd vomm mee“. Die
sechs Männer aus Unter- und Oberfranken lieferten mit ihrer Musik
und ihren Sketchen einen wunderbar unterhaltsamen Abend. Viele
Fans der Frankenband waren gekommen. Am Freitag präsentierten
sie „Da waggeld des Kodledd“ und
das war gewürzt mit viel Witz und
Humor.
Die zum Teil Profi- und Amateurmusiker spielten auf und mit allem,
was irgendwelche Töne hervorbringen kann: auf Bocksbeutelflaschen,
Waschbrett oder Kochlöffeln. Ansonsten vorrangig mit Blechinstru-
Bei der zweiten Auflage von „Fabrikkultur“ war wieder ein hochkarätiges Programm an zwei hintereinander folgenden Abenden geboten. Sowohl die fränkische MusikkabarettBILDER: SUJATA HUESTEGGE UND STADTVERWALTUNG
Band „häisd’n’däisd vomm mee“ als auch das „Wall StreetTheatre“ begeisterten das Weikersheimer Publikum.
menten wie Trompete, Tuba, Posaune, Klarinette und auch Akkordeon.
Herausragend waren die Soli von
Michael Saffer, der seine Posaune
überaus virtuos beherrscht.
Ansonsten durfte man nicht zimperlich sein, vor allem die Frauen
nicht, und die ließen auch mal Fünfe
grade sein. Da wurden so manches
Klischee bedient. Und das machte
Stefan immer wieder klar: „auswärts
sind mer besser“. Da dürfen sie trinken und es mal so richtig krachen
lassen. „Dahemm“ erwartet einem
dann nix Gutes.
Sie sangen ein Loblied auf den
Frankenwein (Hol den Wein, aber
ein Franken muss es sein) und die
fränkische Gemütlichkeit wurde gepriesen. Dem Schwein und damit
dem Kodledd ein Lied gewidmet. Die
Katholiken und Protestanten wurden aufs Korn genommen und Lebensweisheiten verkündet wie
„Nicht alle die unter dem Himmel
wohnen haben den gleichen Horizont“. Sie haben a-cappella gesungen und gepfiffen. Vor allem wenn
sie sich unter das Publikum mischten und so manchen unbehaarten
Kopf graulten. Nach einem gut zweieinhalbstündigen Programm machten die Franken dann wirklich
Schluss und ernteten lang anhaltenden Applaus.
Grandioser Mix
Am Samstag präsentierte das WallStreetTheatre das Programm „Simply British“ und das war ein grandioser Mix aus Artistik-Comedy, Slapstick, Zauberei, Klamauk und einmaliger Mimik. Am Abend zuvor
hatten sie erst den ersten Platz des
Schwerter Kleinkunstpreises entgegen genommen.
Mit einfachen Mitteln, geschniegelt und gestriegelt, aber mit vollem
Körpereinsatz, im deutsch-englischen Kauderwelsch, brachten sie
das Publikum zum Lachen. Vor allem dann, wenn sich Herr Schultze
mit den Pobacken gehaltenen Essstäbchen (stupid Trick Number two)
von seinem Kollegen wegpeitschen
ließ. Oder beim Showdown, bei dem
sie sich beide respektlos, aber zur
größten Freude des Publikums in
Union-Jack-Unterhose mit einer Silvester Fontaine zwischen den Pobacken sich jonglierend vor dem Portrait der Queen einen Schlagabtausch mit Jonglierkeulen gaben.
Auch den Untergang der Titanic
zelebrierten sie mit Puppensocken
und einem nachgebildeten Eisberg.
Sie präsentierten eine ComedyTrash-Zauberei, bei der eine Leiter
oder ein Stuhl hervorgezaubert wurde. Köstlich war auch das wissenschaftliche Experiment, bei dem
„Aliens“ heraus kamen. Grandios
auch die letzte Nummer vor der Pause, bei dem sie mit Cornichons im
Mund und dazu passend grünem
Licht zu echten Gruselmonstern
wurden.
Sie rockten, quetschten sich
durch einen Tennisschläger, ritten
durch die Prärie und landeten im Saloon und immer konnten sie dabei
spontan auf das Publikum reagieren.
Sie verteilten lokale Seitenhiebe,
banden das Unternehmen CeraCon
mit ein und hatten schnell gelernt,
dass Weikersheim eigentlich Weikersche heißt. Ein Klamauk folgte
auf den nächsten. Simply British war
auf jeden Fall höchst unterhaltsam
und es blieb sicherlich kaum ein
Auge trocken.
Astrid Hackenbeck vom Kulturamt zeigte sich äußert zufrieden
über die Resonanz der beiden Veranstaltungen. „Da war sicherlich für
jeden etwas dabei“. Auch die Partnerschaft mit CeraCon sei genial,
denn wenn Kultur auf Wirtschaft
trifft, sei das wunderbar und entlaste
den Kulturetat.
ahw
Bildung: Regionales Netzwerktreffen Main-Tauber-Kreis in der Gemeinschaftsschule in Lauda
Akzeptanz der Mensa steigern
LAUDA-KÖNIGSHOFEN. Wie kann die
Akzeptanz an Schulmensen gesteigert werden? Damit befasste sich das
sechste Regionale Netzwerktreffen
Main-Tauber-Kreis in der Gemeinschaftsschulen Lauda.
30 Akteure aus dem Bereich der
Kita- und Schulverpflegung sind der
Einladung zum 6. Regionalen Netzwerktreffen von der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung
Baden-Württemberg gefolgt. Konrektorin Reingard Klingert sowie
Elke Rappert und Rimma Tuschanski von der hauswirtschaftlichen Betreuung informierten über das beliebte Verpflegungskonzept in der
Mensa der Gemeinschaftsschule
Lauda vor Ort.
Ein reger Erfahrungsaustausch
zum Thema „Akzeptanz von Schulverpflegung“ schloss sich daran an
und der war so vielseitig und konstruktiv, dass die Teilnehmer weit
über den Zeitrahmen der Veranstaltung hinaus blieben.
So wurde aus einer Schule berichtet, dass die Schüler sich ihre Mittagsverpflegung bei den umliegenden Fastfood-Anbietern oder Supermärkten organisierten, aber den gesamten Müll dann auf dem Schulgelände zurückließen. Von einer
Grundschule wurde berichtet, dass
die Schüler nur sehr wenige Lebensmittel oder Gerichte kennen und wie
schwierig es sei, sie zum Probieren
zu motivieren.
Dem Ausgabepersonal fehlt für so
eine intensive Betreuung schlicht
die Zeit. Schön war die Erfahrung
aus zwei kleineren Einrichtungen,
die durch Gespräche mit dem Caterer erreichen konnten, dass dieser
sein Essensangebot seither kindgerechter gestaltet. Eine andere Schule
hat sich den Schülerwünschen angepasst und bietet zum Beispiel jeden
Tag zehn verschiedene frische Salatarten an. Ein großes Problem
scheint aber aus den Schulgemeinschaften an sich heraus zu bestehen:
Die Mensen werden immer zuletzt
über organisatorische Veränderungen oder Neuerung informiert und
gar nicht eingebunden.
Eine Vielzahl von Faktoren beeinflussen die Akzeptanz für eine Schulmensa, hierzu zählen unter anderem das Speisenangebot, Kommunikation, Preis/Leistung, Essatmosphäre oder auch das Image der
Mensa.
Konkrete Punkte aus der Praxis,
die zu einer Akzeptanzsteigerung
führen, wurden in der Gruppe zusammengetragen und diskutiert.
Für Schüler kann die Mitwirkung
und Mitbestimmung ein entscheidendes Element für die Akzeptanz
sein. Wenn sie beispielweise bei der
Speisenplangestaltung, den Mensaregeln, der Namensgebung oder
auch bei der Gestaltung der Mensa
ein Mitspracherecht haben, kann
sich dies enorm positiv auswirken.
Gute Erfahrungen haben Einrichtungen gemacht, wenn die Mensa zu
einem festen Mitglied der Schulgemeinschaft wird und alle Nutzergruppen zum Beispiel durch die Implementierung
eines
Runden
Tischs, die Möglichkeit haben, sich
einzubringen.
Wenn die Mensa ein zentraler
Treffpunkt und Ort schulischen Zusammenlebens wird, wie es in der
Gemeinschaftsschule
Lauda-Königshofen der Fall ist, stimmen auch
die Essenszahlen.
Tina Janitz, Leiterin der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Baden-Württemberg unterstrich abschließend „Kita- und
Schulverpflegung kann dann erfolgreich sein, wenn alle partnerschaftlich zusammenarbeiten“.
Die Gemeinschaftsverpflegung
ist ein sehr vielschichtiges Thema,
daher organisiert die Vernetzungsstelle regionale Netzwerktreffen, bei
denen sich die Teilnehmer einbringen und ihre Erfahrungen austauschen können. Diese Vernetzung
wirkt weit über die Veranstaltung hinaus.
kabe
Die erfolgreichen Absolventen des Sportabzeichens.
Deutsches Sportabzeichen: Gemeinschaftsschule Weikersheim äußerst erfolgreich
Unter den besten Sechs
WEIKERSHEIM. Auch dieses Jahr
zählt die Gemeinschaftsschule Weikersheim zu den sechs Besten ihrer
Gruppe beim SportabzeichenSchulwettbewerb 2015 und gewann
einen Preis.
Insgesamt wurden im vergangen
Jahr 152 Sportabzeichen abgelegt,
darunter 42 Gold, 84 Silber und 26
Bronze. Nachfolgend ein Blick auf
die erfolgreichen Schülerinnen und
Schüler:
Gold
Der Steigerung der Akzeptanz an Schulmensen widmete sich das sechste Regionale
BILD: DPA
Netzwerktreffen Main-Tauber-Kreis in der Gemeinschaftsschule in Lauda.
BILD: SCHULE
Moritz Antony, Antonia Biselli, Tanja Braun, CiraBurger, Luisa Dobernek, Denis Dallmann, Samina Dauberschmid, Daniel Eberle, David
Eberle, Sophie Eisenkrätzer, Hannes
Fischer, Sophia Frieß, Lea Grosser,
Sienna Heer, Julia Hein, Michael
Hein, Tim Herrmann, Marco Hitzfelder, Estefania Hornschuch, Jessy
Kloos, Timo Kolb, Benneth König,
Indira Kuhn, Jonas Landwehr, Julia
Laube-Chreim, Marco Mauritz, Lea
Zink, Antonia Müller, Julian Nagel,
Leonie Neef, Peter Pflüger, Andreas
Pollich, Julia Saidl, Melanie Scherr-
mann, Pauline Spielmann, Evan
Stegmaier, Emily Stilling, Johanna
Teufel, Judith Wirth, Jaime Wohlfarth, Adolf Wolpert, Clara Zenkert.
Silber
Ela Aksu, Gloria Aziza, Emma Bach,
Inga Bach, Nojus Barth, Anton Bauer, Marie Böhm, Jan Breitenbacher,
Julian Breitenbacher, Benjamin
Breunig, Marcel Cieminski, Natalie
Colokan, Febri Cuypers, Pia Dietzel,
Mia Dosch, Brian Elenberg, Lisa Fellmer, Valentin Fermüller, Nick Frankemöller, Lorenz Frieß, Jonas Fug,
Benjamin Funk, Sina Gaumert, Jule
Glück, Alicia Göttlich, Julia Guist,
Lisa Gunz, Maja Haun, Alicia Heimann, Micha Hertler, Linda Hesser,
Tobias Hon, Bastian Horn, Adrian
Jung, Dennis Kloos, Maike Landwehr, Benedikt Ley, Lena Lias, Carina Lösch, Lenni Lüdemann, Chiara
Lunghitano, Josefin Mathes, Stella
Mauritz, Hannes Melber, Svenja
Mende, Amelie Metzger, Justus
Metzger, Simon Metzler, Johannes
Mühleck, Markus Muhler, Kilian Nagel, Leon Nagel, Sarah Neef, Emilia
Oechsner, Karolin Petrich, Celine
Pollak, Leonora Rama, Selena Reitwießner, Selma Rükgauer, Marius
Sackmann, Marco Schmidt, Emma
Schmidtke, Tina Schmitt, Fabian
Schneider, Til lSchnur, Lorena Seeber, Marc Seeber, Oliver Seyerle, Fatbardha Shala, Yara-Sue Sperath,
Dustin Stirnkorb, Zoe Striffler, Levke
Täubert, Ole Täubert, Annkathrin
Trumpp, Enrico Trumpp, Seeko van
Schwartzenberg, Vincent Vieth, Daria von Berchem, Charlotte Weber,
Louis Weiß, Jennifer Zebisch, Lilli
Zenkert, Marius Zobel.
Bronze
Schirin Belhadj, Christoph Biselli,
Luca Carigliano, Moritz Berger, Paolo Esposto, Leon Frick, Fynn Fritsch,
Paul Fuchs-Wagenpfahl, Franziska
Herrmann, Jens Hon, Tim-Luca
Köstler, Dominik Lindt, Marlo Lüdemann, Anastasia Müller, Johnny
Nguyen, Luise Oechsner, Elena Pelger, Lena Rank, Enrico Reblitz, Gina
Rehda, Luca Reuß, Simon Seyerle,
Luljeta Shala, Ben Sturm, Miriam
Teufel, Jonas Trumpp

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