Der Moment der Wahrheit/Le moment de vérité/Il momento

Transcription

Der Moment der Wahrheit/Le moment de vérité/Il momento
Der Moment der Wahrheit
Ein Film zum Thema
Verantwortung auf der Baustelle
Informationen und Tipps für die Vorführung
Das finden Sie in dieser Broschüre
1. Worum es geht
3
2. Zielgruppen und Ziele
4
3. Tipps für die Vorführung
5
4. Inhalt des Films
6
5. Wer trägt Verantwortung?
9
6. Aufgaben und Pflichten der Akteure
13
7. Weitere Informationen
15
Technische Hinweise
Sie haben die Wahl zwischen den Sprachversionen Schweizerdeutsch
(Original), Deutsch, Französisch und Italienisch.
1. Worum es geht
Die Arbeit auf dem Bau birgt viele Gefahren. Etwa die Hälfte aller schweren
Arbeitsunfälle in der Schweiz spielen sich auf Baustellen ab, und auch jeder
vierte tödliche Unfall geschieht im Baugewerbe. Jeder davon verursacht
nicht ermessbares menschliches Leid.
Um die Arbeitssicherheit auf dem Bau zu gewährleisten, stehen alle Beteiligten in der Pflicht. Jeder kann seinen Beitrag leisten, um Sicherheitsregeln einzuhalten und Unfälle zu verhindern.
Im Film «Der Moment der Wahrheit» durchlebt der Vorarbeiter Dario Di
Pietro noch einmal den schlimmsten Moment seines Lebens. Den Moment,
als sein Mitarbeiter Michi Schmied bei der Sanierung eines Gebäudes von
einem Umschlagpodest zu Tode stürzte, weil das Fassadengerüst nicht
korrekt erstellt worden war. Viele hätten diesen Unfall verhindern können.
Di Pietro als Schmieds direkten Vorgesetzten trifft aber eine besondere
Verantwortung. Er hat seine Führungsaufgabe nicht richtig wahrgenommen.
Der Film eignet sich, um eine Diskussion über die Verantwortung auf dem
Bau anzuregen. Führungskräfte und Mitarbeitende sollen dazu motiviert
werden, die Sicherheitsregeln einzuhalten und ihre Verantwortung wahrzunehmen.
3
2. Zielgruppen und Ziele
Der Film richtet sich in erster Linie an Führungsverantwortliche bei der Planung und Realisierung von Bauvorhaben. Angesprochen sind besonders
die direkten Vorgesetzten von Arbeitnehmenden auf Baustellen.
Der Film will sie
• für die Anliegen von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sensibilisieren
• darauf aufmerksam machen, welche Folgen das Tolerieren von Sicherheitsmängeln haben kann
• motivieren, ihre Verantwortung wahrzunehmen
• für das konsequente Durchsetzen von Sicherheitsregeln gewinnen.
Der Film richtet sich in zweiter Linie an alle Mitarbeitenden.
Sie sollen
• die Gefahren nicht unterschätzen
• Sicherheitsregeln respektieren
• Sicherheitsmängel ihren Vorgesetzten melden
• nur unter sicheren Bedingungen arbeiten
• wissen, dass Vorgesetzte verpflichtet sind, die Bestimmungen von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz einzuhalten und durchzusetzen.
4
3. Tipps für die Vorführung
«Der Moment der Wahrheit» ist ein Sensibilisierungsfilm. Er bietet keine
Patentlösungen an, sondern bedarf einer Moderation. Auf diese Weise
können mit dem Publikum Schlussfolgerungen erarbeitet werden.
Vorbereitung/Vorführung
•
•
Bestellen Sie rechtzeitig weitere Unterlagen (Merkblätter, Checklisten usw.,
siehe Kapitel 7).
Erklären Sie vor der Vorführung des Films das Ziel der Veranstaltung.
Diskussion/Workshop
•
•
•
•
Fragen Sie die Teilnehmenden nach der Vorführung des Films, was aufgefallen ist, und sammeln Sie die Fakten. Ergänzen Sie die nicht genannten Punkte.
Besprechen Sie mit den Teilnehmenden die Situation im eigenen Unternehmen oder auf den eigenen Baustellen:
– Kennen alle ihre Verantwortung und Aufgaben?
– Kommt es vor, dass Vorgesetzte Sicherheitsregeln nicht durchsetzen
oder deren Nichteinhaltung tolerieren. Was sind die Gründe dafür?
Fragen Sie die Teilnehmenden, was sie tun würden, um einen ähnlichen
Unfall zu vermeiden.
Formulieren Sie die notwendigen Massnahmen.
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4. Inhalt des Films
4.1 Die Zeit steht still
Es gibt Momente im Leben, die alles verändern. Unfälle sind solche Momente. Sie können unwiderruflich Leben auslöschen oder Menschen für immer
an den Rollstuhl binden. Dario Di Pietro, der Vorarbeiter einer Bauunternehmung, würde alles dafür geben, einen solchen Moment ungeschehen
zu machen.
Im Film kehrt er in Gedanken zum Augenblick zurück, in dem sein Kollege
Michi Schmied zu Tode stürzte. Er geht noch einmal durch die Baustelle
des Altstadtgebäudes, das sie damals renovierten. Die Zeit ist eingefroren.
Alles steht still. Di Pietro trifft auf schockierte Passanten, Arbeiter und
mehrere Personen, die diesen Unfall hätten verhindern können.
4.2 Die Beteiligten
Einer der Verantwortlichen ist Di Pietros Chef, der Bauunternehmer Reto
Benz. Benz hatte auch die Funktion des Bauführers inne. Doch er kümmerte sich zu wenig um die Sicherheitsmassnahmen. Er schaute sich das
Fassadengerüst nie genau an. Sonst hätte er vermutlich bemerkt, dass
6
der Seitenschutz des Gerüsts nicht über die Absturzkante eines Umschlagpodests oben am Dach hinaus reichte, auf dem sich die Arbeiter bewegten. Weil Michi nur deshalb überhaupt zu Tode stürzen konnte, macht sich
Benz immense Vorwürfe.
Auch Schmieds Arbeitskollege Abílio Pires fühlt sich schuldig am Tod
seines guten Freundes. Denn er wusste, dass das Gerüst nicht hoch genug
war. Doch als ihm andere Bauarbeiter sagten, dass man das immer so
mache, liess er es dabei bewenden und unternahm nichts.
Bauleiterin des planenden Architekturbüros war bei diesem Projekt Barbara Diener. Sie wäre eigentlich für die Abnahme des Gerüsts zuständig
gewesen. Doch sie unterliess diesen aus ihrer Sicht unüblichen Schritt.
Diener erkennt, dass Michi Schmied noch leben könnte, wenn sie die
Abnahme korrekt durchgeführt hätte.
Ein weiterer Bauarbeiter, Frank Gut, macht sich noch schwerere Vorwürfe
als die übrigen Beteiligten. Denn er hatte auf dem Umschlagpodest ein
Materialdepot angelegt. Über die Kanthölzer, die Gut unordentlich deponierte, stolperte Schmied über den Rand des Podests und das zu niedrige
Gerüst hinaus in den Tod.
7
Schliesslich wird Vorarbeiter Dario Di Pietro aber mit der besonderen
Schwere seiner eigenen Verantwortung konfrontiert. Denn er war Schmieds
direkter Vorgesetzter und als solcher für die Arbeitssicherheit verantwortlich.
Obwohl er wusste, dass das Gerüst nicht den Anforderungen entsprach,
unterbrach er die Arbeiten nicht, um den Sicherheitsmangel beheben zu
lassen.
4.3 Hinweise zum Gerüst
Der Fehler am Gerüst bestand darin, dass dessen Seitenschutz zu niedrig
war, um den Absturz von einem auf Dachhöhe liegenden Umschlagpodest
zu verhindern. Korrekterweise müsste der oberste Holm die oberste Absturzkante am Gebäude um mindestens 80 cm überragen (Art. 18 und 47
BauAV 1)).
Vom Gerüstbauunternehmen ist zum Zeitpunkt des Unfalls niemand auf
der Baustelle präsent. Die Gerüstbauer kommen deshalb im Film auch
nicht vor. Das heisst allerdings nicht, dass sie keine Verantwortung tragen 2)
(siehe Kapitel 5). Warum sie den Seitenschutz nicht hoch genug erstellten,
wird im Film nicht thematisiert. Möglicherweise war zu wenig Material auf
der Baustelle vorhanden, und eine vorgesehene Nachbesserung wurde
vergessen.
1)
2)
8
Verordnung über die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer bei Bauarbeiten (Bauarbeitenverordnung BauAV)
Die genauen Aufgaben und Pflichten aller Beteiligten beim Erstellen und Benutzen von
Gerüsten thematisiert der Film «Gut gerüstet» (Suva-Bestell-Nr. DVD 361.d/f/i).
5. Wer trägt Verantwortung?
Gesetze, Verordnungen und Normen legen sehr genau fest, wer wofür
verantwortlich ist. Bei Unfällen auf dem Bau kommen straf-, haftpflicht-,
versicherungs- und vertragsrechtliche Aspekte zum Tragen. Nach einem
schweren Unfall ermitteln Polizei und Untersuchungsbehörden vor Ort, ob
eine strafbare Handlung zum Unfall geführt hat, und leiten Strafuntersuchungen gegen die Verantwortlichen ein. Hinzu kommt eine zivilrechtliche Haftbarkeit für die eingetretenen Schäden.
Drohende Strafen und finanzielle Haftbarkeit sind jedoch nur das eine. Viel
schwerer wiegt für die Betroffenen die moralische Verantwortung. Wer für
den Tod oder die Invalidität eines Menschen und das damit verbundene
Leid verantwortlich ist, muss damit ein Leben lang umgehen.
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5.1 Rechtliche Grundsätze
Strafrechtlich können bei einem Unfall grundsätzlich alle am Bau Beteiligten zur Rechenschaft gezogen werden. Zum Tragen kommt in erster Linie
Art. 229 StGB 3):
Wer bei der Leitung oder Ausführung eines Bauwerkes oder eines Abbruches
die anerkannten Regeln der Baukunde (= Normen, Fachliteratur, Bestimmungen)
ausser Acht lässt und dadurch Leib und Leben von Mitmenschen gefährdet, wird
bestraft.
Haftpflichtansprüche ergeben sich in erster Linie aus Art. 41 OR 4):
Wer einem anderen widerrechtlich Schaden zufügt, sei es mit Absicht, sei es aus
Fahrlässigkeit, wird ihm zum Ersatze verpflichtet.
5.2 Mögliche Konsequenzen
Der Tatbestand der Verletzung der Regeln der Baukunde (Art. 229 StGB)
wird wie derjenige der fahrlässigen Tötung (Art. 117 StGB) sowie der fahrlässigen Körperverletzung (Art. 125 StGB) mit Freiheitsstrafen bis zu drei
Jahren oder Geldstrafe geahndet. Haftpflichtansprüche für den von der
Versicherung nicht gedeckten Schaden wie auch ein Anspruch auf Genugtuung können auf zivilrechtlichem Weg eingeklagt werden (Art. 41ff. OR).
Das bei diesen Haftungsarten vorausgesetzte Verschulden wird aus einer
Sorgfaltspflichtverletzung abgeleitet.
3)
4)
Strafgesetzbuch (StGB)
Obligationenrecht (OR)
10
5.3 Der Vorgesetzte Dario Di Pietro
Die Gewährleistung von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz liegt
grundsätzlich in der Verantwortung des Arbeitgebers (Art. 82 Abs. 1 und
2 UVG 5)). Der Arbeitgeber muss auf Baustellen eine Person bezeichnen,
die für die Arbeitssicherheit zuständig ist (Art. 4 BauAV). Diese hat die
Bestimmungen von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zwingend zu
kennen.
Im Film ist der Vorarbeiter Dario Di Pietro diese Person. Auf ihm lastet die
Verantwortung deshalb besonders schwer. Di Pietro hatte erkannt, dass
das Gerüst einen Sicherheitsmangel aufwies. Trotzdem entschied er sich,
mit seinen Männern weiterzuarbeiten, in der Annahme, dass schon nichts
passieren werde. Richtigerweise hätte er den Mangel seinem Chef melden
und die Arbeiten bis zur Behebung des Mangels einstellen müssen.
5.4 Die übrigen Beteiligten
Bauunternehmer Reto Benz hat alles delegiert, wie er selber sagt. Dies
entbindet ihn jedoch nicht von seinen grundsätzlichen Verpflichtungen für
die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz (Art. 7 Abs. 2 VUV 6)). Im
vorliegenden Fall würde er ebenfalls strafrechtlich belangt. Weil er als Bauführer direkt auf der Baustelle tätig war, hätte er das mangelhafte Gerüst
bemerken müssen, wenn er seine Aufgabe wahrgenommen hätte.
5)
6)
Bundesgesetz über die Unfallversicherung (UVG)
Verordnung über die Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten (VUV)
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Bauleiterin Barbara Diener ist als Vertreterin des Planungsbüros die
Bestellerin des Gerüsts. Richtigerweise hätte sie das Gerüst kontrollieren
und vom Gerüstersteller die Behebung des Mangels verlangen müssen.
Übrigens gilt das Gerüst als stillschweigend genehmigt, wenn keine Abnahme stattfindet (Art. 370 Abs. 2 OR).
Auch alle anderen Mitarbeitenden auf der Baustelle, wie Abílio Pires oder
Frank Gut, tragen Verantwortung für die Arbeitssicherheit. Als Gerüstbenützer müssen sie dieses täglich einer Sichtkontrolle unterziehen und dürfen es nicht betreten, wenn es Mängel aufweist (Art. 49 BauAV). Im Grundsatz ist auch ihr Verhalten strafbar.
Der im Film nicht vorkommende Gerüstersteller trägt ebenfalls Verantwortung für den Unfall. Wurde das Gerüst doch klar unsachgemäss erstellt.
Er kann wegen Gefährdung durch Verletzung der Regeln der Baukunde
(Art. 229 StGB) strafrechtlich belangt werden. Der Umstand, dass ein
Gerüst vom zuständigen Planer oder Bauleiter trotz seines mangelhaften
Zustands akzeptiert wurde, ändert daran nichts.
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6. Aufgaben und Pflichten
der Akteure
Die Aufgaben und Pflichten der Akteure im Film sind zusammengefasst:
Planer und Bauleiter
•
•
•
•
Er kennt die Sicherheitsbestimmungen.
Er erstellt die Ausschreibungen (Devis) für die unterschiedlichen Arbeitsgattungen. Die kollektiven Schutzvorkehrungen (beispielsweise Gerüste)
werden separat ausgeschrieben.
Er koordiniert die Arbeiten und Arbeitsabläufe der verschiedenen Unternehmen.
Er trägt Verantwortung für die kollektiven Schutzvorkehrungen auf der
Baustelle.
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Unternehmer und Vorgesetzte
•
•
•
•
Er kennt die Sicherheitsbestimmungen.
Er überprüft die Ausschreibungsunterlagen im Hinblick auf die Sicherheitsmassnahmen.
Er koordiniert die Arbeiten auf der Baustelle.
Er ist verantwortlich für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im
eigenen Betrieb.
Arbeitnehmer
•
•
•
Er benutzt die Persönliche Schutzausrüstung bei den entsprechenden
Arbeiten.
Er muss Sicherheitseinrichtungen benützen und darf diese nicht
manipulieren.
Wenn er einen Mangel feststellt, muss er reagieren und diesen melden.
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7. Weitere Informationen
•
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•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Acht lebenswichtige Regeln für den Hochbau, Faltprospekt, 12 S.
105 x 210 mm, Bestell-Nr. 84035.d
Acht lebenswichtige Regeln für den Hochbau, Instruktionsmappe,
30 S. A4, Bestell-Nr. 88811.d
Welches sind die Pflichten auf dem Gebiet der Arbeitssicherheit und des
Gesundheitsschutzes?, Informationsschrift, 24 S. A5, Bestell-Nr. SBA 140.d
Sicherheitsgerechtes Verhalten fördern, Informationsschrift, 24 S. A4,
Bestell-Nr. 66111.d
«Die wollen einfach nicht!» – wirklich? Tipps für das Motivieren in der
Arbeitssicherheit, Merkblatt, 8 S. A4, Bestell-Nr. 66112.d
Gefahrenermittlung und Massnahmenplanung mit Checklisten, 12 S. A4,
Bestell-Nr. 67000.d
Mir wird schon nichts passieren! Was tun gegen riskantes Verhalten am
Arbeitsplatz?, Informationsschrift, 24 S. A5, Bestell-Nr. SBA 157.d
Sicheres Verhalten, Checkliste, 4 S. A4, Bestell-Nr. 67044.d
Fassadengerüste. Sicherheit durch Planung, Merkblatt 24 S. A4,
Bestell-Nr. 44077.d
Fassadengerüste, Sicherheit bei der Montage und Demontage, Merkblatt,
20 S. A4, Bestell-Nr. 44078.d
Fassadengerüst, Checkliste für Benützer, 4 S. A4, Bestell-Nr. 67038.d
Gut gerüstet, gemeinsam für mehr Sicherheit auf Fassadengerüsten,
Film, Bestell-Nr. DVD 361.d/f/i
Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan für Baustellen (SiGe-Bau),
Bestell-Nr. 88245.d, www.suva.ch/sigebau
Bestelladresse:
Suva, Kundendienst
Postfach, 6002 Luzern
www.suva.ch/waswo
Fax 041 419 59 17, Tel. 041 419 58 51
15
Dank
Die Suva bedankt sich bei allen Personen und Institutionen, die durch ihren
Beitrag die Produktion dieses Films ermöglicht haben. Der Dank gilt insbesondere:
• den Stadtbauten Bern
• der Bauunternehmung Wirz AG, Bern
• 3B Architekten AG, Bern
• der Gerüst GmbH, Bern
• der Sterki Bau AG, Solothurn
Suva
Gesundheitsschutz
Postfach, 6002 Luzern
Auskünfte
Tel. 041 419 50 49
Bestellungen
www.suva.ch/waswo
Tel. 041 419 58 51
Fax 041 419 59 17
Verfasser
Urs Stüdeli, Bereich Bau
Begleitbroschüre zum Film «Der Moment der Wahrheit»
(DVD 367.d/f/i)
AS 1742.d – März 2011
Le moment de vérité
Un film sur le thème de la
responsabilité sur les chantiers
Infos et conseils de présentation
Sommaire
1. Introduction
3
2. Groupes cible et objectifs
4
3. Conseils de présentation
5
4. Contenu du film
6
5. Qui est responsable?
9
6. Tâches et obligations des intervenants
13
7. Infos complémentaires
15
Remarque technique
Vous avez la possibilité de visionner ce film en version française, allemande,
suisse-allemande (version originale) ou italienne.
1. Introduction
Les travaux de chantier sont des travaux dangereux. En Suisse, près de la
moitié des accidents professionnels graves se produisent sur des chantiers,
et un accident mortel sur quatre se produit dans le secteur de la construction. Chacun d’eux représente d’énormes souffrances humaines.
Pour assurer la sécurité sur les chantiers, chaque intervenant doit remplir
ses obligations. Chacun peut fournir une contribution pour le respect des
règles de sécurité et la prévention des accidents.
Dans «Le moment de vérité», le contremaître Dario Di Pietro revit le pire
moment de sa vie. Le moment où son collaborateur Michel Favre se tue en
tombant d’un pont d’échafaudage pendant les travaux d’assainissement
d’un bâtiment parce qu’un échafaudage de façade n’avait pas été monté
correctement. Beaucoup auraient pu empêcher cet accident. Mais en tant
que supérieur direct, c’est Dario Di Pietro qui assume la plus lourde part
de responsabilité. Il a dérogé aux tâches de direction qui lui incombaient.
Ce film constitue un point de départ idéal pour lancer une discussion sur
la responsabilité sur les chantiers. Il a pour but d’inciter les cadres et leurs
collaborateurs à prendre leurs responsabilités et à mieux respecter les
règles de sécurité.
3
2. Groupes cible et objectifs
Ce film s’adresse en priorité aux responsables de l’encadrement lors de la
planification et de la réalisation des projets de construction. Il est plus particulièrement destiné aux supérieurs directs des travailleurs sur les chantiers.
Ce film a pour but
• de les sensibiliser à la sécurité au travail et à la protection de la santé
• d’attirer leur attention sur les conséquences de la négligence des règles
de sécurité
• de les inciter à prendre leurs responsabilités
• de les encourager à imposer les règles de sécurité
En second lieu, ce film s’adresse également à l’ensemble des collaborateurs.
Ils doivent
• veiller à ne jamais sous-estimer les dangers
• respecter les règles de sécurité
• signaler tout défaut à leur supérieur
• travailler uniquement lorsque les conditions de sécurité sont remplies
• savoir que leur supérieur est tenu d’observer les prescriptions en matière
de sécurité au travail et de protection de la santé et d’imposer le respect
de ces dernières
4
3. Conseils de présentation
«Le moment de vérité» est un film de sensibilisation. Il ne fournit pas de
solutions toutes faites et doit être présenté par un animateur qui fera participer le public afin de tirer les conclusions qui s’imposent.
Préparation, présentation
•
•
Commandez de la documentation complémentaire: feuillets techniques,
listes de contrôle, etc. (voir chap. 7).
Expliquez le but de la rencontre avant de présenter le film.
Discussion, atelier
•
•
•
•
Après la projection, demandez ce qui a marqué le public et notez les
faits. Complétez la liste des points mentionnés.
Invitez les participants à discuter de la situation dans leur entreprise et
sur leurs propres chantiers.
– Chacun connaît-il ses tâches et responsabilités?
– Arrive-t-il que des supérieurs n’imposent pas les règles de sécurité
ou tolèrent le non-respect de ces dernières? Pour quelles raisons?
Demandez aux participants ce qu’ils feraient pour empêcher un tel
accident.
Etablissez la liste des mesures à prendre.
5
4. Contenu du film
4.1 Le temps s’arrête
Il y a des moments qui bouleversent toute une existence. Les accidents en
font partie. Ils peuvent faucher une vie en un instant ou clouer quelqu’un
pour toujours sur une chaise roulante. Dario Di Pietro, le contremaître d’une
entreprise de construction, donnerait tout pour que ce moment ne soit
jamais arrivé.
Dans le film, ses pensées repartent en arrière jusqu’au moment où son
collègue Michel Favre tombe dans le vide. Il traverse encore une fois le
chantier du bâtiment de la vieille ville qu’ils étaient en train de rénover. Le
temps est suspendu. Tout s’est arrêté. Dario Di Pietro croise des passants
en état de choc, des ouvriers et plusieurs personnes qui auraient pu
empêcher l’accident.
4.2 Les intervenants
L’un des responsables est le chef de Dario di Pietro, l’entrepreneur Bruno
Garcia. Il assumait également la fonction de chef de chantier. Mais il n’a
pas prêté suffisamment d’attention aux mesures de sécurité. Il n’a jamais
6
vraiment contrôlé l’échafaudage de façade. Sinon, il aurait probablement
remarqué que la protection latérale n’était pas assez haute pour sécuriser
le bord du pont d’échafaudage utilisé par les ouvriers qui travaillaient sur le
toit. Bruno Garcia se reproche amèrement cette erreur qui a causé la chute
mortelle de Michel Favre.
Abílio Pires, le collègue de Michel Favre, se sent lui aussi coupable de la
mort de son ami. Parce qu’il avait dit que l’échafaudage n’était pas assez
haut. Mais lorsque les autres ouvriers lui ont répondu que cela se faisait
toujours ainsi, il n’a pas insisté et n’a rien fait.
Barbara Granges était la conductrice de travaux du bureau d’architectes chargé du projet. En réalité, c’est elle qui aurait été responsable de la
réception de l’échafaudage. Mais étant persuadée que cela n’entrait pas
dans ses attributions, elle n’est pas intervenue non plus. Barbara Granges
reconnaît que Michel Favre serait peut-être encore en vie si elle s’était
chargée de la réception comme elle aurait dû.
Un autre ouvrier, Frank Blanc, se fait des reproches encore plus lourds.
Parce qu’il avait installé un dépôt de matériel sur le pont d’échafaudage.
Il y avait déposé des poutres en désordre, elles ont fait trébucher Michel
7
Favre, qui est tombé dans le vide, par-dessus le rebord du pont d’échafaudage et sa protection, qui était trop basse.
Enfin, c’est le contremaître Dario Di Pietro qui se retrouve confronté au
manque flagrant de responsabilité dont il a fait preuve. Parce qu’en tant
que supérieur direct de Michel Favre, c’était lui qui était responsable de la
sécurité au travail. Il savait pertinemment que l’échafaudage n’était pas
conforme aux exigences, mais il n’a pas interrompu les travaux pour faire
rectifier les irrégularités.
4.3 Remarques au sujet de l’échafaudage
La faute commise sur l’échafaudage réside dans le fait que la protection
latérale était trop basse pour empêcher la chute depuis le ponton situé à
la hauteur du toit. Le garde-corps aurait dû dépasser de 80 cm au moins
le bord de la zone la plus élevée présentant un risque de chutes (art. 18 et
47 OTConst 1)).
Au moment de l’accident, aucun collaborateur de l’entreprise d’échafaudages n’était présent sur le chantier et aucun monteur-échafaudeur n’apparaît
dans le film. Mais cela ne veut pas dire qu’ils ne sont pas responsables
pour autant 2) (voir chap. 5). La question de savoir pourquoi ils n’ont pas
installé une protection latérale assez haute n’est pas abordée dans le film.
Peut-être qu’ils n’avaient pas suffisamment de matériel à disposition sur le
chantier, et qu’ils ont oublié de revenir plus tard comme prévu.
1)
2)
8
Ordonnance sur la sécurité et la protection de la santé des travailleurs dans les travaux
de construction (ordonnance sur les travaux de construction, OTConst)
Les tâches et obligations des intervenants lors du montage et de l’utilisation des échafaudages sont traitées dans le film «Echafaudages et sécurité» (réf. Suva DVD 361.d/f/i).
5. Qui est responsable?
Les responsabilités sont très précisément définies dans les lois, les ordonnances et les normes. En cas d’accident sur un chantier, différents aspects
concernant le droit pénal, la responsabilité civile, les assurances et le droit
des contrats sont pris en compte. En cas d’accident grave, la police et le
juge d’instruction mènent l’enquête sur place, afin d’établir une éventuelle
infraction ayant provoqué l’accident et engagent des poursuites pénales
contre les responsables. A cela s’ajoute une responsabilité définie par le
droit civil pour les dommages occasionnés.
La responsabilité financière et les peines encourues ne constituent toutefois qu’un seul élément du problème. Pour les personnes concernées, la
responsabilité morale pèse beaucoup plus lourd. Lorsqu’on est responsable de la mort ou de l’invalidité d’un homme et des souffrances qu’elles
signifient, c’est pour toute la vie.
9
5.1 Bases légales
En cas d’accident, chaque personne présente sur le chantier peut être
appelée à rendre des comptes. L’art. 229 CP 3) s’applique en premier lieu:
Celui qui [...] aura enfreint les règles de l’art [= normes, ouvrages spécialisés,
dispositions] en dirigeant ou en exécutant une construction ou une démolition et
aura par là [...] mis en danger la vie ou l’intégrité corporelle des personnes sera
puni [...].
Les droits en responsabilité civile reposent avant tout sur l’art. 41 CO 4):
Celui qui cause, d’une manière illicite, un dommage à autrui, soit intentionnellement, soit par négligence ou imprudence, est tenu de le réparer.
5.2 Conséquences possibles
L’infraction reposant sur la violation des règles de l’art de construire (art.
229 CP) est punie, comme en cas d’homicide par négligence (art. 117 CP)
et de lésions corporelles par négligence (art. 125 CP), d’une peine privative
de liberté de trois ans au plus ou d’une peine pécuniaire. La victime peut
faire valoir des droits en responsabilité civile pour le dommage non couvert
par l’assurance ainsi qu’un droit de réparation morale dans le cadre d’une
procédure de droit civil (art. 41 ss. CO). La faute invoquée pour ces deux
cas de responsabilité est dérivée d’une violation du devoir de diligence.
3)
4)
Code pénal
Code des obligations (CO)
10
5.3 Le supérieur Dario Di Pietro
De manière générale, la mise en œuvre de la sécurité au travail et de la protection de la santé incombe à l’employeur (art. 82 al. 1 et 2 LAA 5)). L’employeur doit désigner une personne compétente chargée de la sécurité au
travail sur chaque chantier (art. 4 OTConst). Cette personne doit obligatoirement connaître les prescriptions en matière de sécurité au travail et de
protection de la santé.
Dans le film, le contremaître Dario Di Pietro est cette personne. C’est lui
qui, par conséquent, assume la plus lourde part de responsabilité. Dario
Di Pietro avait remarqué que l’échafaudage n’était pas tout à fait conforme
aux exigences de sécurité, mais il a continué à travailler avec ses hommes
en se disant qu’il n’allait rien arriver. S’il avait bien agi, il l’aurait signalé à
son chef et stoppé les travaux jusqu’à ce que l’échafaudage soit correctement sécurisé.
5.4 Les autres intervenants
L’entrepreneur Bruno Garcia, comme il le dit lui-même, a tout délégué.
Cela ne le libère pas pour autant de ses obligations légales en matière de
sécurité au travail et de protection de la santé (art. 7 al. 2 OPA 6)). Dans le
cas présent, il serait aussi passible de poursuites pénales. S’il avait correctement assumé sa tâche, en tant qu’entrepreneur travaillant directement sur
le chantier, il aurait dû remarquer les défauts de sécurité de l’échafaudage.
5)
6)
Loi fédérale sur l’assurance-accidents (LAA)
Ordonnance sur la prévention des accidents et des maladies professionnelles (OPA)
11
En tant que représentante du bureau de projet, la conductrice de travaux
Barbara Granges est le maître de l’échafaudage. Si elle avait bien agi, elle
l’aurait contrôlé et exigé que le monteur-échafaudeur fasse les changements
nécessaires. Attention: en l’absence de réception de l’ouvrage, l’échafaudage est considéré comme tacitement accepté (art. 370 al. 2 CO)!
Tous les autres collaborateurs sur le chantier, comme Abílio Pires ou
Frank Blanc, sont aussi responsables de la sécurité au travail. En tant
qu’utilisateurs de l’échafaudage, ils doivent le contrôler visuellement chaque
jour et s’abstenir de l’utiliser s’il présente des défauts (art. 49 OTConst).
En principe, le comportement d’Abílio Pires et de Frank Blanc est également punissable.
Le monteur-échafaudeur qui n’apparaît pas dans le film est lui aussi
responsable de l’accident: l’échafaudage n’a pas été installé dans les
règles de l’art. Il peut faire l’objet de poursuite pénales pour violation des
règles de l’art de construire (art. 229 CP). Le fait que l’auteur du projet ou
le conducteur de travaux ait accepté un échafaudage qui présente des
défauts n’y change rien.
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6. Tâches et obligations
des intervenants
Rappel des tâches et obligations des intervenants présentés dans le film.
Auteur du projet et conducteur de travaux
•
•
•
•
Il connaît les prescriptions de sécurité.
Il établit les appels d’offres (devis) pour les différents corps de métier.
Les équipements de protection collective (par ex. les échafaudages) font
l’objet d’appels d’offres séparés.
Il coordonne les travaux et les interventions des différentes entreprises.
Il assume la responsabilité des équipements de protection collective sur
le chantier.
13
Entrepreneur et supérieur hiérarchique
•
•
•
•
Il connaît les prescriptions de sécurité.
Il vérifie les dossiers d’appels d’offres sous l’angle des mesures de
sécurité.
Il coordonne les travaux sur le chantier.
Il assume la responsabilité de la sécurité au travail et de la protection
de la santé dans sa propre entreprise.
Travailleur
•
•
•
Il utilise les équipements de protection individuelle requis.
Il doit utiliser les installations de sécurité et s’abstenir de modifier ces
dernières.
S’il constate un défaut, il doit réagir et le signaler.
14
7. Infos complémentaires
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Huit règles vitales pour la branche du bâtiment. Dépliant, 12 pages,
105 x 210 mm, réf. 84035.f
Huit règles vitales pour la branche du bâtiment. Support pédagogique,
30 pages A4, réf. 88811.f
Quelles sont vos obligations dans le domaine de la sécurité au travail et de
la protection de la santé? Feuillet d’information, 24 pages A5, réf. SBA 140.f
Encourager un comportement conforme à la sécurité. Feuillet d’information, 24 pages A4, réf. 66111.f
«Ils ne veulent pas, tout simplement!» Vraiment? Conseils de motivation
pour la sécurité au travail. Feuillet technique, 8 pages A4, réf. 66112.f
Détermination des dangers et planification des mesures au moyen de
listes de contrôle. Brochure, 12 pages A4, réf. 67000.f
Il ne peut rien m’arriver! Comment lutter contre un comportement risqué
au travail? Feuillet d’information, 24 pages A5, réf. SBA 157.f
Comportement sûr. Liste de contrôle, 4 pages, réf. 67044.f
Echafaudages de façade. La planification, gage de sécurité. Feuillet
technique, 24 pages A4, réf. 44077.f
Echafaudages de façade. Sécurité lors du montage et du démontage.
Feuillet technique, 20 pages A4, réf. 44078.f
Echafaudages de façade. Liste de contrôle pour les utilisateurs, 4 pages
A4, réf. 67038.f
Echafaudages et sécurité. Ensemble pour plus de sécurité sur les
échafaudages de façade. Film, réf. DVD 361.d/f/i
Plan d’hygiène et de sécurité pour les chantiers (phs). Prospectus,
4 pages A4, réf. 88245.f, www.suva.ch/phs
Commandes: Suva, service clientèle
Case postale, 6002 Lucerne
www.suva.ch/waswo-f
Fax 041 419 59 17, tél. 041 419 58 51
15
Remerciements
La Suva remercie toutes les personnes et institutions qui, par leur contribution, lui ont permis de produire ce film. Remerciements spéciaux:
• Stadtbauten Bern
• Bauunternehmung Wirz AG, Berne
• 3B Architekten AG, Berne
• Gerüst GmbH, Berne
• Sterki Bau AG, Soleure
Suva
Protection de la santé
Case postale, 1001 Lausanne
Renseignements
Tél. 021 310 80 40–42
Commandes
www.suva.ch/waswo-f
Tél. 041 419 58 51
Fax 041 419 59 17
Auteur
Urs Stüdeli, secteur bâtiment et génie civil
Brochure d’accompagnement du film «Le moment de vérité»
DVD 367.d/f/i
AS 1742.f – Mars 2011
Il momento della verità
Un film sulle responsabilità nei
cantieri edili
Informazioni e consigli per la proiezione del film
Indice
1. Di cosa tratta
3
2. Destinatari e obiettivi
4
3. Consigli per la proiezione
5
4. Contenuti
6
5. Chi è responsabile
9
6. Diritti e doveri
13
7. Ulteriori informazioni
15
Informazioni tecniche
L’audio del DVD è disponibile in italiano, svizzero-tedesco (lingua originale),
tedesco e francese.
1. Di cosa tratta
Chi lavora nell’edilizia è esposto a mille pericoli. Circa la metà di tutti gli
infortuni gravi sul lavoro che si verificano in Svizzera avvengono sui cantieri
e un infortunio mortale su quattro avviene nell’edilizia. Ogni infortunio causa
sofferenze immense.
Per garantire la sicurezza sui cantieri tutti gli addetti ai lavori hanno obblighi
precisi e ognuno di loro può contribuire a rispettare le regole e ad evitare
gli infortuni.
Nel film «Il momento della verità» il caposquadra Dario Di Pietro rivive ancora una volta il momento più brutto della sua vita. Il momento in cui un
suo operaio, Miki Gadda, cade da una piattaforma di trasbordo durante la
ristrutturazione di un edificio. Il ponteggio di facciata non era stato montato
correttamente. Molti avrebbero potuto evitare questa disgrazia. A Dario,
come superiore diretto di Gadda, incombe una responsabilità particolare,
in quanto non ha assolto in pieno il suo compito di dirigente.
Il film vuole stimolare un dibattito sulle responsabilità nei cantieri. L’intento
è di motivare sia i dirigenti che i lavoratori a rispettare le regole e ad assumersi le proprie responsabilità.
3
2. Destinatari e obiettivi
Il film si rivolge in primo luogo ai quadri dirigenti che hanno un ruolo di responsabilità nella pianificazione e nella realizzazione di opere edili. I destinatari principali sono i superiori diretti degli operai che lavorano sui cantieri.
Il film mira a:
• sensibilizzare alla sicurezza sul lavoro e alla tutela della salute
• sottolineare le conseguenze di un comportamento tollerante nei confronti
delle carenze di sicurezza
• motivare ad assumersi le proprie responsabilità
• riuscire a coinvolgere gli addetti ai lavori ad applicare sistematicamente le
norme di sicurezza.
Il film si rivolge anche a tutti i lavoratori.
I lavoratori:
• non devono sottovalutare i pericoli
• devono rispettare le norme di sicurezza
• devono segnalare eventuali irregolarità o mancanze al loro superiore
• devono lavorare solo in condizioni di sicurezza
• devono sapere che i superiori sono tenuti a rispettare e ad imporre le
disposizioni in materia di sicurezza sul lavoro e tutela della salute.
4
3. Consigli per la proiezione
«Il momento della verità» è un film di sensibilizzazione; non propone soluzioni preconfezionate, ma richiede la presenza di un moderatore. In questo
modo è possibile trarre delle conclusioni interagendo con il pubblico.
Preparazione alla visione del film
•
•
Ordinate anzitempo la documentazione di supporto (opuscoli, liste di
controllo, ecc., vedi capitolo 7).
Prima della visione spiegate qual è lo scopo dell’evento.
Discussione/workshop
•
•
•
•
Dopo la visione del film, chiedete ai partecipanti cosa li ha impressionati
e raccogliete i fatti. Aggiungete i punti non affrontati.
Discutete con i presenti della situazione in azienda o sui cantieri:
– Tutti conoscono le proprie responsabilità e i propri compiti?
– Capita che i superiori non impongano le norme di sicurezza o chiudano
un occhio in caso di mancato rispetto? Per quale motivo?
Chiedete ai presenti cosa farebbero per evitare un infortunio simile.
Formulate le necessarie misure.
5
4. Contenuti
4.1 Il tempo si è fermato
Ci sono momenti nella vita in cui tutto può cambiare. Gli infortuni sono
quei momenti. Possono cancellare una vita o condannare per sempre un
individuo alla sedia a rotelle. Dario di Pietro, il caposquadra di un’impresa
edile, farebbe qualsiasi cosa pur di tornare indietro nel tempo.
Nel film egli ripensa al momento in cui il suo collega Miki Gadda cade e
muore. Ripercorre ancora una volta il cantiere del vecchio stabile che al
momento della disgrazia era in ristrutturazione. Il tempo si è fermato. Dario
incontra dei passanti in stato di choc, dei lavoratori e varie persone che
avrebbero potuto impedire l’infortunio.
4.2 I soggetti coinvolti
Uno dei responsabili è il superiore di Dario, ossia l’imprenditore edile
Piero Airoldi. Piero Airoldi aveva anche la funzione di capocantiere. Tuttavia, si è interessato poco alle misure di sicurezza e non ha mai verificato
da vicino il ponteggio. Se lo avesse fatto, si sarebbe accorto che la prote-
6
zione laterale del ponteggio non andava oltre il bordo di caduta della piattaforma di trasbordo sulla quale si muovevano gli operai. Piero Airoldi si
rimprovera che proprio per questo Miki è caduto mortalmente.
Anche il collega di Gadda, Abílio Pires, si sente colpevole della morte del
suo caro amico. Egli infatti sapeva che il ponteggio non era abbastanza
alto. Tuttavia, quando gli altri operai gli hanno detto che si era sempre fatto
così, si è adeguato e non ha fatto nulla.
La direttrice dei lavori dello studio di architettura era Giovanna Parisi.
Spettava a lei verificare il ponteggio. Tuttavia, ha tralasciato questa operazione che, a suo avviso, non le competeva. Giovanna Parisi ammette che
Miki sarebbe ancora vivo se lei avesse svolto la verifica come si deve.
Un altro operaio, Fabrizio Moscherini, si rimprovera in maniera più
severa rispetto a tutti gli altri. Infatti, è stato lui a depositare malamente
sulla piattaforma di trasbordo dei pezzi di legno sui quali poi è inciampato
Miki.
7
Infine, anche il caposquadra Dario Di Pietro deve fare i conti con la propria parte di responsabilità. Lui era il superiore diretto di Gadda e in quanto
tale era responsabile della sicurezza sul lavoro. Pur sapendo che il ponteggio non era conforme ai requisiti di sicurezza, non ha voluto sospendere i
lavori per porvi rimedio.
4.3 Informazioni sul ponteggio
Il problema del ponteggio era che la protezione laterale era troppo bassa
per impedire la caduta della vittima dalla piattaforma di trasbordo posizionata a livello del tetto. La norma impone che il parapetto superiore del
ponteggio superi di almeno 80 cm il bordo della zona più elevata che presenta un rischio di caduta (art. 18 e 47 OLCostr 1)).
Al momento dell’infortunio nessuno dell’impresa montatrice era presente
sul cantiere. I montatori infatti non appaiono nel filmato. Tuttavia, ciò non
significa che essi non abbiano alcuna responsabilità 2) (vedi paragrafo 5).
Nel film non si dice perché non abbiano installato la protezione laterale ad
un’altezza adeguata. Forse sul cantiere non c’era abbastanza materiale a
disposizione oppure si sono dimenticati di provvedere a questa mancanza
successivamente.
1)
2)
8
Ordinanza sulla sicurezza e la protezione della salute dei lavoratori nei lavori di costruzione (Ordinanza sui lavori di costruzione OLCostr)
I diritti e i doveri di tutti i soggetti coinvolti in materia di ponteggi sono descritti in
maniera precisa nel film «Buon ponteggio» (codice DVD 361.d/f/i)
5. Chi è responsabile
Leggi, ordinanze e norme stabiliscono in maniera chiara e precisa chi è
responsabile di cosa. In caso di infortunio nel settore edile entrano in gioco
aspetti di diritto penale, di responsabilità civile, di diritto assicurativo e
contrattuale. Dopo un infortunio grave la polizia e gli inquirenti svolgono
un’indagine sul posto per accertare se l’infortunio è imputabile ad un reato
e avviano un’inchiesta penale nei confronti dei responsabili. Inoltre, vi sono
anche conseguenze dal punto di vista del diritto civile per i danni cagionati.
Pene e responsabilità finanziaria sono solo un aspetto del problema. Per i
soggetti direttamente coinvolti le responsabilità morali hanno un peso ancor
maggiore. Chi è responsabile della morte o dell’invalidità di una persona e
delle sofferenze che ne conseguono, è costretto a convivere con il rimorso
per tutta la vita.
9
5.1 Principi giuridici
A livello penale, in caso di infortunio, tutte le persone coinvolte nei lavori di
costruzione possono essere chiamate a rispondere del fatto. In primo luogo
si applica l’art. 229 CP 3):
Chi, dirigendo od eseguendo una costruzione o una demolizione, trascura intenzionalmente le regole riconosciute dell’arte (norme, letteratura specializzata,
disposizioni) e mette con ciò in pericolo la vita o l’integrità delle persone viene
punito.
Le pretese di responsabilità civile sono disciplinate dall’art. 41 CO 4):
Chiunque è tenuto a riparare il danno illecitamente cagionato ad altri sia con
intenzione, sia per negligenza od imprudenza.
5.2 Possibili conseguenze
La violazione delle regole riconosciute dell’arte edilizia (art. 229 CP), l’omicidio colposo (art. 117 CP) e le lesioni colpose (art. 125 CP) sono punibili
con una pena detentiva sino a tre anni o con una pena pecuniaria. Le pretese di responsabilità civile per il danno non coperto dall’assicurazione,
così come la richiesta di risarcimento possono essere avanzate per via
civile (art. 41 e succ. CO). La colpa presupposta in questo tipo di responsabilità deriva da una violazione dell’obbligo di diligenza.
3)
4)
Codice penale (CP)
Codice delle obbligazioni (CO)
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5.3 Il superiore Dario Di Pietro
Garantire la sicurezza sul lavoro e la tutela della salute spetta al datore di
lavoro (art. 82 cpv. 1 e 2 LAINF 5)). Il datore di lavoro deve designare su
ogni cantiere una persona competente per la sicurezza sul lavoro e per la
protezione della salute (art. 4 OLCostr). Questa persona deve conoscere
imperativamente le disposizioni in materia di sicurezza sul lavoro e tutela
della salute.
Nel film questo ruolo è assunto dal caposquadra Dario Di Pietro. Per
questo motivo la sua responsabilità è molto pesante. Dario si era reso
conto che il ponteggio presentava delle carenze a livello di sicurezza. Tuttavia, ha deciso di far lavorare i suoi uomini supponendo che non sarebbe
accaduto nulla. Invece, la cosa giusta sarebbe stata avvisare il superiore
dell’irregolarità e sospendere i lavori finché il problema non sarebbe stato
eliminato.
5.4 Gli altri soggetti coinvolti
L’imprenditore edile Piero Airoldi, per sua stessa ammissione, ha delegato ogni decisione. Ciò nonostante, questo non lo esonera dai propri obblighi fondamentali in materia di sicurezza sul lavoro e tutela della salute
(art. 7 cpv. 2 OPI 6). Nel caso in questione anche lui potrebbe essere perseguito penalmente. Come capocantiere, se avesse assolto il proprio compito
avrebbe notato che il ponteggio presentava delle irregolarità.
5)
6)
Legge federale sull’assicurazione contro gli infortuni (LAINF)
Ordinanza sulla prevenzione degli infortuni e delle malattie professionali (OPI)
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La direttrice dei lavori Giovanna Parisi, come rappresentante dello studio di progettazione, ha commissionato il ponteggio. Avrebbe dovuto verificarlo e pretendere dal montatore di rimediare alla carenza. Tra le altre
cose, il ponteggio è considerato tacitamente approvato se non viene svolta
alcuna verifica (art. 370 cpv. 2 CO).
Anche tutti gli altri operai sul cantiere, come Abílio Pires o Fabrizio
Moscherini, sono responsabili della sicurezza. In qualità di utilizzatori del
ponteggio devono sottoporlo a controllo visivo tutti i giorni e non devono
salirci se presenta delle irregolarità (art. 49 OLCostr). Fondamentalmente,
anche il comportamento di Abílio e Fabrizio è punibile.
Anche l’installatore del ponteggio, che però non compare nel film, ha
una parte di responsabilità nell’incidente. In effetti, il ponteggio non è stato
montato correttamente. L’installatore può essere perseguito penalmente
per i rischi connessi alla violazione delle regole dell’arte edilizia (art. 229 CP).
Il fatto che un ponteggio, nonostante sia irregolare, venga accettato dal
progettista o dal direttore dei lavori non cambia nulla.
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6. Diritti e doveri
I diritti e i doveri dei soggetti rappresentati nel film si possono riassumere
nel seguente modo:
Progettisti e direttori dei lavori
•
•
•
•
conoscono le disposizioni di sicurezza,
mettono a concorso le diverse prestazioni necessarie per l’opera. I dispositivi di protezione collettiva (ad esempio i ponteggi) devono essere indicati
chiaramente in un capitolo a parte,
coordinano i lavori e le fasi di lavoro delle varie imprese presenti sul
cantiere,
sono responsabili delle misure di protezione collettiva sul cantiere.
13
Imprenditori e superiori
•
•
•
•
conoscono le disposizioni di sicurezza,
verificano la documentazione delle gare di appalto con riferimento alle
misure di sicurezza,
coordinano i lavori sul cantiere,
sono responsabili della sicurezza sul lavoro e della tutela della salute nella
propria azienda.
Lavoratori
•
•
•
sul lavoro utilizzano i dispositivi di protezione individuale,
hanno l’obbligo di utilizzare i dispositivi di sicurezza e di non manipolarli,
chi nota qualcosa di irregolare, deve intervenire subito e segnalarlo.
14
7. Ulteriori informazioni
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Otto regole vitali per chi lavora nell’edilizia, prospetto pieghevole, 12 pagine
105 x 210 mm, codice 84035.i
Otto regole vitali per chi lavora nell’edilizia, vademecum, 30 pagine A4,
codice 88811.i
Quali sono i vostri obblighi in materia di sicurezza sul lavoro e di protezione
della salute? Opuscolo informativo, 24 pagine A5, codice SBA 140.i
Promuovere i comportamenti sicuri, opuscolo informativo, 24 pagine A4,
codice 66111.i
«Sono delle teste dure!» – ma è proprio vero? Consigli per motivare al
comportamento sicuro sul lavoro, opuscolo, 8 pagine A4, codice 66112.i
Individuazione dei pericoli e pianificazione delle misure con le liste di
controllo, 12 pagine A4, codice 67000.i
A me non succede proprio niente! Come impedire i comportamenti a
rischio sul lavoro? Opuscolo informativo, 24 pagine A5, codice SBA 157.i
Comportamento sicuro, lista di controllo, 4 pagine A4, codice 67044.i
Ponteggi per facciate. Pianificazione della sicurezza, opuscolo 24 pagine
A4, codice 44077.i
Ponteggi per facciate. Sicurezza nel montaggio e smontaggio, opuscolo,
20 pagine A4, codice 44078.i
Ponteggi per facciate. Lista di controllo per gli utilizzatori, 4 pagine A4,
codice 67038.i
Buon ponteggio. Insieme per una maggiore sicurezza sui ponteggi, film,
codice DVD 361.d/f/i
Piano sicurezza e salute sul cantiere (PSSC), codice 88245.i,
www.suva.ch/pssc
Indirizzo per le ordinazioni: Suva, Servizio clienti
Casella postale, 6002 Lucerna
www.suva.ch/waswo-i
Fax 041 419 59 17, tel. 041 419 58 51
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Ringraziamenti
La Suva ringrazia tutti coloro, persone e istituzioni, che hanno reso possibile
questo film. Un ringraziamento particolare va a:
• Stadtbauten Berna
• Wirz AG, Berna
• 3B Architekten AG, Berna
• Gerüst GmbH, Berna
• Sterki Bau AG, Soletta
Suva
Tutela della salute
Casella postale, 6002 Lucerna
Informazioni
Tel. 041 419 50 49
Ordinazioni
www.suva.ch/waswo-i
Tel. 041 419 58 51
Fax 041 419 59 17
Autori
Urs Stüdeli, Settore costruzioni
Opuscolo allegato al DVD «Il momento della verità»
(DVD 367.d/f/i)
AS 1742.i – Marzo 2011

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