Kostentransparenz, super!
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Kostentransparenz, super!
K A P I TA L A N L A G E N … aber Vorsicht vor voreiligen Schlüssen Kostentransparenz, super! Die OAK-Weisung zur Offenlegung der Vermögensverwaltungskosten wird eine Bresche in den Kostendschungel der Kapitalanlagen schlagen. Die absolute Wahrheit gibt es aber bei den Vermögensverwaltungskosten nicht. Das einseitige Fokussieren auf die Kostenseite kann zu ungewollten Nebenwirkungen und zur Verdampfung von Zusatzerträgen führen. zu einer ungewollten Erhöhung der Zinssensitivität führen. Im gegenwärtigen Zinsumfeld sicher keine nachvollziehbare Entscheidung. Risikoaspekte müssen neben den Kostenfolgen ebenso gewürdigt werden. Einzelne Pensionskassen sind dabei, den Anteil der Satelliten zu reduzieren und das Kernportfolio, das meistens indexnah verwaltet wird, zu erhöhen. Eine einseitige Kostenfokussierung kann dazu führen, den Grad der Diversifikation zu verringern. Dies könnte im Crashfall zu grösseren Wertschwankungen führen und mittelfristig das Ertragspotenzial einengen. Der zu erwartende Mehrertrag einer Satellitenidee muss ins Verhältnis zu den In Kürze >Die Wirkung von Kosteneinsparun- Die ersten Ausweise der Vermögensverwaltungskosten nach neuem Standard der Oberaufsichtskommission (OAK) zeigen: Der Anteil der verdeckten, indirekten Kosten ist im Vergleich zu den bisher in der Verwaltungsrechnung ausgewiesenen erstaunlich hoch. Dies bestätigen Ergebnisse einer entsprechenden Studie zu Vermögensverwaltungskosten, die das BSV von der c-alm durchführen liess. Es sind vor allem die Diversifikationsideen, die die Rechnung in die Höhe schrauben. Nebenkosten für Beratung, Reporting und Controlling sowie staatliche Abgaben sind im Vergleich zu den eigentlichen Verwaltungsentschädigungen auch nicht zu vernachlässigen. Noch immer werden Kollektivanlagen mit ungünstigen Kosten/Ertrags-Verhältnissen gehalten. Potenzial für eine schnelle Senkung der Gesamtkosten ist somit vorhanden. Transparenzvorschriften tragen Früchte Das einseitige Fokussieren auf die Kosten kann aber auch Entwicklungen in eine falsche Richtung beschleunigen. In der heutigen Fassung werden Kollektivanlagen im Vergleich mit Direktanlagen strukturell besser gestellt, obschon gerade dies nicht die Absicht des Gesetzgebers war. Bei den Direktanlagen müssen Kostenelemente wie Courtage, Stempel, entgangene Quellensteuern und Börsenabgaben ausgewiesen werden, die bei den Kollektivanlagen mit der heutigen Definition des Kostenausweises (Total xpense Ratio oder kurz TER) nicht anfalE len. Dies könnte den Trend in Richtung Kollektivanlagen beschleunigen, obschon im Heimmarkt die Kosteneinsparung dieser Umschichtung trotz Stempelwegfall langfristig nicht gegeben ist. Es ist zu hoffen, dass mit dem von der FINMA verlangten neuen Kostenausweiskonzept für Fonds die Transparenz in diesem Bereich wieder hergestellt wird. Risiken des Kostensparens Viele Pensionskassen haben nach Vorlage der ersten Kostenausweise die Umschichtung von relativ teuren Publikumsfonds in institutionelle Fonds und von aktiven zu passiven Investitionen verstärkt. An sich ein begrüssenswerter Trend. Man muss sich aber bewusst sein, dass bei der kostengünstigen Passivierung der Anlagen zugleich eine Übernahme der Indexrisiken stattfindet. Besonders bei Obliga tionenanlagen könnte das eine Verlängerung der Laufzeit bewirken und damit gen wird allgemein unterschätzt >Kostenbewusste Anleger haben in der Regel überdurchschnittliche Renditen >Diversifikation und Erträge sind mit unvermeidbaren Kosten verbunden im Vergleich zu traditionellen Anlagen höheren Kosten gesetzt werden. Es zeigt sich dann, wo eine Ausweitung des Anlageuniversums sinnvoll ist und wo nicht. Gemäss Weisung der OAK müssen Anlagevehikel, die keine transparenten Kosten ausweisen, einzeln im Anhang der Jahresrechnung aufgeführt werden. Ebenso gehört das Verhältnis zwischen den kostentransparenten und -intransparenten Anlagen neu in die Jahresrechnung (Kostentransparenzquote). Dies hat verschiedene Pensionskassen dazu bewo- Autoren Marco Bagutti Auffang einrichtung BVG Jürg Schiller VI VorsorgeInvest 09·13 1 Schweizer Personalvorsorge · Prévoyance Professionnelle Suisse PLACEMENTS gen, bei ihren alternativen Anlagen Transparenz einzufordern. So setzen sich gegenwärtig in den USA domizilierte Hedge Funds mit der Schweizer Kostenthematik auseinander und scheinen mehrheitlich gewillt zu sein, den Transparenzeffort zu leisten. Die OAK-Regelung könnte sich zu einem nutzvollen Führungsinstrument entwickeln, das die Fondsindustrie zu verbesserter Kommunikation zwingt. Dem virtuellen Kostenschub mit strukturellen Eingriffen begegnen Die Umsetzung der OAK-Weisung wird auf den ersten Blick eine massive Kostenerhöhung bringen. Der Austausch von teuren Vehikeln gegen kostenoptimierte Varianten bringt aber nur Einmaleffekte. Langfristig nachhaltiger sind strukturelle Eingriffe in die Verwaltungsabläufe. Es gibt in der Vermögensverwaltung zahlreiche Selbstverständlichkeiten, die kostentreibend wirken. Nach wie vor ist es die Regel, dass Pensionskassen sämtliche Wertschriften-, Derivat- und Devisengeschäfte über die Depotbank abwickeln. Dies ist administrativ einfach, mit geringem operativem Risiko verbunden und günstig abzuwickeln. Das Credo der bestmöglichen Ausführung wird so jedoch mit Füssen getreten. Es wird zwar immer wieder kolportiert, die Märkte seien effizient. Doch das Einholen von Offerten mehrerer Gegenparteien zeigt, dass es hier erhebliches Sparpotenzial gibt. Die Stiftung Auffangeinrichtung BVG schätzt, dass sie dank bestmöglicher Ausführung der Devisengeschäfte eine um bis zu 0.15 Prozent pro Jahr bessere Rendite erzielen kann. Auf die aktuell 8.4 Mrd. Franken Vermögen sind dies immerhin 12.6 Millionen. Um die bestmögliche Ausführung der Transaktionen umsetzen zu können, muss Aufwand betrieben werden. Nebst der operativen Infrastruktur, um Transaktionen mit mehreren Gegenparteien abschliessen zu können, braucht es zusätzliche Ressourcen. Der Mehraufwand lohnt sich aber in Anbetracht der Kostenreduktion. Mehr Kostentransparenz als von der OAK gefordert Es gibt Pensionskassen, die bereits heute in der Verbuchung von Kosten weiter gehen, als in der OAK-Weisung gefordert. So werden bei der Stiftung Auffangeinrichtung die direkten, notabene in Fonds anfal- lenden, Transaktionskosten über die Erfolgsrechnung gebucht, obschon diese nach aktueller Definition nicht in die TER gehören. Bei der Migros-Pensionskasse werden im Bereich der direkt gehaltenen Immobilien Schweiz die Kosten vollumfänglich der Betriebsrechnung belastet (inkl. Verwaltungskosten im Umfang von zirca 4 Prozent der Nettomietzinsen). Gegenüber der geltenden TER-Definition und somit der Immobilien-Fonds werden mehr Kosten ausgewiesen. Tiefe Kosten ≠ gute Pensionskasse Es ist uns wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Kosten selbstverständlich ein zentraler Aspekt bei der Vermögensverwaltung sind. Nicht vergebens lassen sich die langfristigen Renditeabweichungen von relevanten Benchmarks zum weitaus grössten Teil durch die Kosten erklären. Es gilt jedoch die Prioritäten richtig zu setzen: Eine seriöse Vermögensverwaltung beginnt mit der Festlegung einer risikogerechten Anlagestrategie, die diversifiziert umzusetzen ist und den erforderlichen Ertrag liefert. Die Kosten sind eines von zahlreichen Rädern in der Maschine. n … gare aux conclusions hâtives La transparence des coûts, c’est super! La directive sur l’indication des frais de gestion de la fortune publiée par En bref la CHS va élaguer la jungle des coûts du placement des capitaux. Mais >On a tendance à sous-estimer il n’y a jamais qu’une seule vérité au sujet des frais de gestion de la fortune. Un regard trop rivé sur les coûts peut avoir des effets pervers et provoquer l’évaporation de rendements supplémentaires. 09·13 2 Les premières présentations des frais de gestion selon la nouvelle norme de la Commission de haute surveillance (CHS) révèlent une chose: la part occulte des coûts indirects est étonnamment élevée par rapport à ce qui avait été indiqué jusqu’à présent dans les comptes d’exploi- Schweizer Personalvorsorge · Prévoyance Professionnelle Suisse tation. Ce constat est vérifié par une étude réalisée en la matière par C-alm sur mandat de l’OFAS. Ce sont surtout les idées de diversification qui font monter les enchères. Et les frais annexes pour le conseil, le reporting et le controlling, ainsi que les ponctions de l’impact des économies de coûts >Les investisseurs sensibles aux coûts obtiennent généralement des rendements supérieurs à la moyenne >La diversification et le rendement ont un coût l’Etat ne sont pas négligeables non plus quand on les considère face aux indemnités versées pour la gestion effective. Enfin, on continue de s’accrocher à des pla- PLACEMENTS cements collectifs au ratio coût/rendement défavorable, il existe donc du potentiel pour une baisse rapide des coûts globaux. Les prescriptions de transparence portent des fruits Mais un regard trop exclusif sur les coûts peut aussi accélérer des développements dans le mauvais sens. Dans la version actuelle, les placements collectifs sont structurellement mieux placés que les placements directs. C’est pourtant tout le contraire que voulait le législateur. Pour les placements directs, il faut indiquer par le menu des éléments de coûts tels que les courtages, le timbre, l’impôt à la source perdu et les taxes boursières dont il n’est pas question dans la définition actuelle de la présentation des coûts pour les placements collectifs (Total Expense Ratio ou frais TER). La tendance aux placements collectifs pourrait en être accélérée, même si à long terme, une telle recomposition n’apporte pas l’économie de frais escomptée sur le marché domestique, en dépit de la suppression du droit de timbre. Il faut espérer que la transparence sera rétablie dans ce secteur grâce au nouveau concept d’indication des coûts pour fonds de la FINMA. Les risques de l’économie de coûts Après la première déclaration des coûts, beaucoup de caisses de pensions ont procédé à de forts remaniements, abandonnant les fonds ouverts au public qui sont relativement coûteux au profit de fonds institutionnels, et les investissements actifs au profit d’investissements passifs. La tendance est louable en soi. Mais il faut être conscient du fait que lorsqu’on passe aux placements passifs plus avantageux, on reprend aussi les risques indiciels. Surtout pour les placements en obligations, il pourrait en résulter sans qu’on le veuille un allongement des durées et de ce fait, une sensibilité accrue aux taux. Dans le contexte actuel des taux, un tel choix ne paraît pas raisonnable. Il n’y a pas que les coûts qui comptent, il faut aussi garder à l’œil le risque. Certaines caisses de pensions sont en train de réduire la part de leurs satellites pour se recentrer sur le portefeuille cœur qui est généralement géré par réplication de l’indice. Guidé par le souci excessif des coûts, on risque de diminuer ainsi le degré de diversification. En cas de crash, cela pourrait se solder par des fluctuations de valeur assez importantes qui rétréciraient le potentiel de rendement à moyen terme. Le surplus de rendement que l’on est en droit d’attendre d’une idée satellite doit être pondéré par les surcoûts par rapport à un placement traditionnel. De cette façon, on verra où il est judicieux d’élargir l’univers de placement et où il faut s’abstenir. Conformément à la directive de la CHS, les véhicules de placement dont les coûts ne sont pas transparents doivent être indiqués séparément dans l’annexe aux comptes annuels. Le ratio entre les placements à coûts transparents et ceux à coûts non transparents doit désormais aussi figurer dans le compte d’exploitation (quote-part de transparence des coûts), ce qui a incité un certain nombre de caisses de pensions à demander la transparence pour leurs produits dérivés. C’est ainsi que des hedge funds domiciliés aux Etats-Unis se penchent actuellement sur les exigences suisses de transparence des coûts et ils semblent être disposés dans leur majorité à fournir cet effort. La directive CHS semble partie pour devenir un instrument de gestion utile qui contraint l’industrie des fonds à une meilleure communication. Des interventions pour endiguer la hausse des coûts virtuels A première vue, l’exécution de la directive CHS va faire monter les coûts en flèche. Mais les effets de l’échange de véhicules coûteux contre des variantes aux coûts optimisés sont uniques. Les interventions structurelles au niveau des déroulements administratifs ont un impact plus durable à long terme. Beaucoup de choses qui semblent aller de soi dans la gestion de fortune sont génératrices de coûts. Le déroulement de toutes les opérations sur titres, produits dérivés ou devises par le biais de la banque dépositaire reste la norme. C’est simple du point de vue administratif, avantageux, et les risques opérationnels sont faibles. Mais c’est aussi fouler aux pieds le crédo de la meilleure exécution possible. Car si on ne cesse de répéter que les marchés sont efficients, il suffit de faire un appel d’offres auprès de plusieurs contreparties pour se rendre compte qu’il existe un vrai potentiel d’économies dans ce domaine. La Fondation institution supplétive LPP chiffre à 0.15% le gain de rentabilité qu’elle réalise par an grâce à la meilleure exécution possible de ses opérations sur devises. Pour une fortune d’actuellement 8.4 mias de francs, cela représente tout de même la somme rondelette de 12.6 millions. Sans effort, on n’aura pas la meilleure exécution possible des transactions. En plus de l’infrastructure opérationnelle nécessaire pour conduire des transactions avec plusieurs contreparties, il faudra des ressources supplémentaires. Mais le jeu en vaut la chandelle compte tenu de la diminution des coûts qui en résultera. Une transparence des coûts encore supérieure aux exigences de la CHS Certaines caisses de pensions vont déjà plus loin dans la comptabilisation des coûts que ne le demande la directive de la CHS. La Fondation institution supplétive par exemple comptabilise déjà dans le compte de résultats les frais de transaction directs notamment engendrés par les fonds, bien que selon la définition actuelle, ils n’entrent pas dans les frais TER. La Caisse de pensions Migros impute l’intégralité des coûts de ses placements immobiliers directs en Suisse au compte d’exploitation (y compris les frais de gérance à hauteur d’environ 4% des loyers nets). Les coûts indiqués vont donc plus loin que la définition actuelle des frais TER qui est aussi celle des fonds immobiliers. Des coûts bas ≠ une bonne caisse de pensions Entendons-nous: les coûts sont évidemment d’une importance cruciale dans la gestion de fortune. Ce n’est pas pour rien que la plupart des écarts durables du rendement par rapport aux benchmarks de référence s’expliquent par les coûts. Mais il faut bien savoir placer ses priorités: toute gestion de fortune sérieuse commence par la définition d’une stratégie de placement conforme au risque qui doit ensuite être mise en œuvre de manière diversifiée pour produire le rendement nécessaire. Les coûts ne représentent qu’une petite roue dans cette mécanique complexe. n Marco Bagutti Jürg Schiller 09·13 3 Schweizer Personalvorsorge · Prévoyance Professionnelle Suisse