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hänssler
CLASSIC
No. 94.008
J O H A N N E S
(1833-1897)
ALT-RHAPSODY OP. 53
Rhapsodie für Altstimme, Männerchor und Orchester
Auf einen Text von Johann Wolfgang von Goethe
(Fragment aus: Harzreise im Winter)
FESTUND GEDENKSPRÜCHE OP. 109
Für achtstimmigen Chor a cappella
F E L I X
(1809-1847)
MOTETTEN
Jauchzet dem Herrn, alle Welt (Psalm 100) op. 69 No. 2
Motette für vierstimmigen gemischten Chor a cappella
Richte mich Gott (Psalm 43) op. 78 No. 2
Motette für achtstimmigen Chor a cappella
Denn er hat seinen Engeln befohlen (Psalm 91) 1844
Motette für achtstimmigen Chor a cappella
Lioba Braun, Alto
Windsbacher Knabenchor
Österreichisch-Ungarische Philharmonie
Friedemann Winklhofer,
Orgel/Organ/Orgue/Órgano
Karl-Friedrich Beringer
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CLASSIC
DEUTSCH
JOHANNES BRAHMS
ob Brahms die durch den Interpretationsversuch eines Prenzlauer Gymnasiallehrers inspirierte Interpretation Goethes kannte, in der der
Dichter seine Poesie distanziert auf jene jungen Männer bezieht, die »von der damals
herrschenden
EmpfindsamkeitsKrankheit«
befallen und den Dichter des Werther mit ihren
»Seel-Enthüllungen« in »wiederholten zudringlichen Äußerungen« belästigten. Bedeutsam
bleibt, daß Brahms die Komposition der von
ihm gewählten drei Strophen zum Hochzeitsgeschenk für Julie Schumann an Clara Schumann überbrachte, die daraufhin in ihrem Tagebuch notiert: »Johannes brachte mir vor
einigen Tagen ein wundervolles Stück, Worte
von Goethe aus der Harzreise, für Alt, Männerchor und Orchester, er nannte es seinen
Brautgesang. Es erschütterte mich so durch
den tiefinnigen Schmerz in Wort und Musik,
wie ich mich lange nicht eines solchen Eindrucks erinnere [...] Ich kann dies Stück nicht
anders empfinden als wie die Aussprache
seines eigenen Seelenschmerzes« (Litzmann
III, 232). Brahms versenkte sich inhaltlich in die
düstere Schilderung eines von der Welt Verstoßenen, die er musikalisch in drei durch
Taktart, Tonart und Tempo voneinander getrennte Abschnitte scheidet. Dem orientierunglosen Eingang folgt die Aufnahme von
dessen Seelenzustand, die in einer hymnischgebethaft überhöhten Männerchorpartie gipfelt.
Rhapsodie für Altstimme, Männerchor und Orchester 0p. 53
Verworren wie die Entwicklung seiner ‘Privatreligion’, mag der Nachwelt das Verhältnis von
Johannes Brahms zu Clara Schumann und
ihrer Familie erscheinen. Wie viele andere
Werke auch, nötigt die Entstehung eines der
intimsten Werke von Brahms, über dessen
Drucklegung für die Öffentlichkeit er lange im
Zweifel blieb, die sogenannte Alt-Rhapsodie,
zur Notwendigkeit der Umschau in der Privatsphäre des Komponisten. ‘Ach, ich armer Abseiter’, pflegte noch der alternde Brahms unter
Anspielung auf seine von allen verkannte Liebe zur Schumann-Tochter Julie und auf den
Textanfang seines ‘Brautgeschenks’, der AltRhapsodie, von sich zu sagen. Im Sommer
1869 muß sich Brahms in die 24jährige Julie
Schumann verliebt und seine Gefühle so vollkommen vor allen verborgen haben, daß niemand seine tiefe Betroffenheit über deren Verlobung mit dem Grafen Vittorio Radicati di
Marmorito auch nur ahnen konnte. Auf den
Text Johann Wolfgang von Goethes aus dessen Harzreise im Winter war Brahms im Sommer 1868 während eines Besuches bei Hermann Deiters durch Johann Friedrich Reichardts – ebenfalls Rhapsodie betitelte Vertonung – von 1790 aufmerksam geworden, die
aber erst mit dem Vers »Ach, wer heilet die
Schmerzen« beginnt. Zwar bleibt fragwürdig,
Erschütterungen des sogenannten Dreikaiserjahres (Tod Kaiser Wilhelm I., Thronbesteigung
und Tod
Friedrich III., Thronbesteigung
Wilhelm II.) seinen Beitrag zu schaffen, und
nicht – wie wegen der Widmung für den hamburgischen Bürgermeister Carl Heinrich Petersen häufig vermutet wird – aus Anlaß seiner
Ernennung zum Hamburger Ehrenbürger im
Mai 1889. Im Rahmen des hamburgischen
Musikfestes fand allerdings die Uraufführung
der drei Motetten statt, die Brahms am 30. Mai
1889 an den Mitinitiator der Ehrung und künstlerischen Leiter des Musikfestes, den Dirigenten Hans von Bülow, mit dem Kommentar übersandte: »Für Dein Musikfest hätte ich ...
drei kurze hymnenartige Sprüche für achtstimmigen Chor a cappella, die geradezu für
Festund Gedenksprüche op. 109
Wann immer an Johannes Brahms die Bitte zu
einer geistlichen Komposition herangetragen
wurde, konnte er auf seine eigene, mit Vorbedacht, Kontinuität und Grundsatz angelegte
Sammlung von Bibelzitaten zurückgreifen.
Auch wenn alle Kompositionen dieses Genres
nicht-liturgische Musik blieben, finden sich
dennoch darunter auch Werke, deren geistlicher Gehalt durch Entstehungsanlaß und Titelgebung bewußt verschleiert ist (z.B. Triumphlied op. 55). Die im Frühjahr 1889 vollendeten Festund Gedenksprüche op. 109 teilen
alle genannten Aspekte. Brahms greift auf
seine Sammlung Bibelzitate zurück, um gewissermaßen als Nachhall auf die politischen
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22, 5-6, Ps 29,11; II Wenn ein starker Gewappneter, Luk 11,21 und 11,17; III, Wo ist so
ein herrlich Volk, 5. Mose 4,7 und 9). Gleich im
ersten Takt ist der Gestus aller Werke festgeschrieben. Der gravitätischen Eröffnung korrespondiert die großräumig-übersichtliche Anlage der Motettensammlung, deren akribische
Bildzeichnungen mit plastischen Details in
höchster kompositorischer Qualität dennoch
die leichte Faßlichkeit des Satzes, die effektvolle Dramatik und den festlichen Charakter
unterstreichen.
nationale Festund Gedenktage gemeint sind,
und bei denen recht gern und ausdrücklich die
Tage Leipzig, Sedan und Kaiserkrönung angegeben sein dürften«. Der anschließend lakonisch in Klammern gesetzte Nachsatz: »Doch
besser nicht!« ist als Einschränkung damals
wie heute ernstzunehmen und verweist nachdrücklich darauf, daß die säkularen Anlässe
Geschichte, die Motetten aber als ‘geistliche
Chormusik’ im eigentlichen Sinne gehört werden müssen, dies insbesondere aufgrund ihrer
Textwahl (I, Unsere Väter hofften auf Dich Ps
FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY
schlichten a cappella-Kompositionen geordnet
werden muß. Ebenso wie die in dieser Sammlung enthaltenen Cantica – der Lobgesang des
Simeon (Nunc dimittis) und der Lobgesang der
Maria (Magnificat) –, wurde sie zunächst in
englischer Sprache komponiert und später
vom Komponisten mit deutschem Text unterlegt. Den als »großen Psalm« bezeichneten,
1844 entstandenen Motettensatz Denn er hat
seinen Engeln befohlen über Dir (Ps 91,11-12),
übersandte Mendelssohn mit einem Begleitschreiben an den Preußischen König Friedrich
Wilhelm IV.. Impuls zu ihrer Komposition war
ihm ein auf den König versuchtes Attentat. Der
rhythmisch und harmonisch in schlichter Faktur
erscheinende achtstimmige Satz wurde von
Mendelssohn zu einem Doppelquartett mit
Orchesterbegleitung in das in diesen Jahren
entstehende Oratorium Elias op. 70 umgearbeitet aufgenommen (Erweckungsszene, Nr. 7,
die Szene schildert den Propheten am Bach
Krith unter dem Schutz der Engel). Die
Schlichtheit vieler Motetten Mendelssohns ist
nicht allein mit der erwähnten Traditionsbindung – etwa an das Werk Johann Sebastian
Bachs oder äußere Umstände – zu erklären.
Es ist zu vermuten, daß der Grund – gerade in
den Motetten gegen Lebensende – in der Suche nach einer Möglichkeit begründet liegt,
vielleicht doch eine ‘wirkliche kirchliche Musik’
schaffen zu können, die einer liturgischen Bestimmung entspricht, ein Ansinnen, das Mendelssohn noch 1835 kategorisch abgelehnt
hatte: »Eine wirkliche Kirchenmusik, d.h. für
den evangelischen Gottesdienst, die während
der kirchlichen Feier ihren Platz fände, scheint
mir unmöglich, und zwar nicht bloß, weil ich
durchaus nicht sehe, an welcher Stelle des
Gottesdienstes die Musik eingreifen sollte,
sondern weil ich mir überhaupt diese Stelle gar
nicht denken kann [...] Bis jetzt weiß ich nicht
Motette ‚Jauchzet dem Herrn, alle
Welt’ op. 69, 2
Motette ‚Richte mich Gott’ op. 78, 2
Motette ‚Denn er hat seinen Engeln
befohlen über dir’
Das Motettenschaffen Mendelssohns verdankt
sich
–
mit
Ausnahme
der
PsalmKompositionen zur Deutschen Liturgie – ausschließlich persönlichen Impulsen. »Und daß
ich gerade jetzt mehrere geistliche Musiken
geschrieben habe, das ist mir ebenso ein Bedürfnis gewesen, wie es Einen manchmal
treibt, gerade ein bestimmtes Buch, die Bibel,
oder sonst was zu lesen, und wie es Einem nur
dabei recht wohl wird. Hat es Ähnlichkeit mit
Seb.[astian] Bach, so kann ich wieder nichts
dafür, denn ich habe es geschrieben, wie mir
zu Muthe war, und wenn mir einmal bei den
Worten so zu Muthe geworden ist, wie dem
alten Bach, so soll es mir um so lieber sein ...«
(Brief vom 15.7.1831). In diesem zu gewissen
Lebensphasen hervordrängenden Bedürfnis
Mendelssohns liegt allein der Umstand begründet, daß er die Motettenkomposition über
längere Zeit zugunsten der ‘großen Form’ vernachlässigt hatte, sich dann aber mit ihrer
Komposition weder liturgischen Funktionen
noch kirchlichen Ansprüchen unterordnete.
Mendelssohns kirchenmusikalische Chorkompositionen zielen alle auf eine imaginär-ideale
Aufführungssituation, die zu seiner Zeit nicht
realisierbar schien. Die Motettensammlung op.
69, die erst in Mendelssohns Sterbejahr 1847
veröffentlicht wurde, vereint drei liturgische
Kompositionen, die alle mit der kleinen Doxologie (Ehre sei dem Vater ...) schließen und
speziell für den anglikanischen Ritus komponiert waren, wobei die Motette über den 100.
Psalm Jauchzet dem Herrn, alle Welt zu den
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CLASSIC
nen und musikalisch zu erfüllen. Unter Opus
78 wurde posthum eine Sammlung dreier
Psalmvertonungen Mendelssohns aus den
Jahren 1843/44 veröffentlicht, deren Entstehung im Zusammenhang mit der Deutschen
Liturgie vermutet wird. Komponiert waren die
Psalmen 2 (Warum toben die Heiden), 43
(Richte mich, Gott) und 22 (Mein Gott, mein
Gott, warum hast Du mich verlassen?), alle für
Chor a cappella, teilweise auch mit Solostimmen. Die äußerliche Ähnlichkeit der Psalmkompositionen mit solchen von Heinrich
Schütz täuscht darüber hinweg, daß die Doppelchörigkeit romantisch-klanglich und nicht
frühbarock verstanden werden muß, wenngleich diese »Zeugnisse eines Aufbruchs in
eine neue musikalische Welt, in der bekannte
Worte in bisher nicht bekannter Weise zum
Klingen und Verstehen gebracht werden, aus
der Tradition heraus erwachsen sind«
(Clostermann).
© Norbert Bolín
auch wenn ich von der Preußischen Liturgie
absehe, die alles Derartige abschneidet, und
wohl nicht bleibend, oder weitergehend sein
wird -, wie es zu machen sein sollte, daß bei
uns die Musik ein integrierender Theil des
Gottesdienstes, und nicht blos ein Concert
werde, das mehr oder weniger zur Andacht
anrege…« (Brief vom 12.1.1835 an den Prediger Bauer). In den Jahren 1841/42 suchte der
Preußische König Friedrich Wilhelm IV. Mendelssohn für sich und für Berlin zu gewinnen.
Mendelssohn unterzog sich in königlichem
Auftrag der Vertonung der Deutschen Liturgie,
wohl um die künstlerische Selbstbeschränkung
wissend, die damit unweigerlich verbunden
war. Dies geschah sicherlich nicht als Ausdruck einer späten Resignation, sondern eher
aus einer besonderen Souveränität heraus,
freiwillig die 1816 von Friedrich Wilhelm III. für
die Hofund Garnisonsgemeinden in Potsdam
und Berlin als Reglement erlassene ‘Preußische’ Agende als Rahmenvorgabe anzuerken-
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CLASSIC
Johannes Brahms
„Fest- und Gedenksprüche“ op. 109
Johannes Brahms
Rhapsodie für Altsolo, Männerchor und Orchester op. 53
(Fragment aus Johann Wolfgang von Goethes
„Harzreise im Winter“)
4. I) „Unsere Väter hofften auf dich“
(Text: Psalm 22, 5 – 6 ; Psalm 29, 11)
Unsere Väter hofften auf dich; und da sie
hofften, halfst du ihnen aus. Zu dir schrien
sie
und wurden errettet; sie hofften auf dich und
wurden nicht zu schanden. Der Herr wird
seinem Volk Kraft geben, der Herr wird sein
Volk segnen mit Frieden.
1. Alt-Solo:
Aber abseits, wer ist’s?
Ins Gebüsch verliert sich sein Pfad,
Hinter ihm schlagen
Die Sträuche zusammen,
Das Gras steht wieder auf,
Die Öde verschlingt ihn.
5. II) „Wenn ein starker, Gewappneter“
(Text: Lukas 11, 21; Lukas 11, 17b)
Wenn ein starker Gewappneter seinen
Palast
bewahret, so bleibet das Seine mit Frieden.
Aber, ein jeglich Reich, so es mit ihm selbst
uneins wird, das wird wüste und ein Haus
fället über das andere.
2. Ach, wer heilet die Schmerzen
Des, dem Balsam zu Gift ward?
Der sich Menschenhaß
Aus der Fülle der Liebe trank?
Erst verachtet, nun ein Verächter,
Zehrt er heimlich auf
Seinen eigenen Wert
In ungenügender Selbstsucht.
6. III) „Wo ist ein so herrlich Volk“
(Text: 5. Mose 4, 7, 9)
Wo ist ein so herrlich Volk, zu dem Götter also
nahe sich tun als der Herr, unser Gott, so oft
wir ihn anrufen. Hüte dich nur und bewahre
deine Seele wohl, daß du nicht vergessest der
Geschichte, die deine Augen gesehen haben,
und daß sie nicht aus deinem Herzen komme
dein Leben lang. Und sollt deinen Kindern und
Kindeskindern kund tun. Amen.
3. Alt mit 4-stg. Männerchor:
Ist auf deinem Psalter,
Vater der Liebe, ein Ton
Seinem Ohre vernehmlich,
So erquicke sein Herz!
Öffne den umwölkten Blick
Über die tausend Quellen
Neben dem Durstenden
In der Wüste!
Sende dein Licht und deine Wahrheit, daß sie
mich leiten zu deinem heiligen Berge und zu
deiner Wohnung. Daß ich hineingehe zum
Altar Gottes, zu dem Gott, der meine Freude
und Wonne ist, und dir, Gott, auf der Harfe
danke, mein Gott!
Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so
unruhig in mir?
Harre auf Gott! Denn ich werde ihm noch
danken, daß er meines Angesichts Hilfe und
mein Gott ist.
Felix Mendelssohn Bartholdy
„Jauchzet dem Herrn, alle Welt“
op. 69 No. 2
7. Jauchzet dem Herrn, alle Welt. Dienet dem
Herrn mit Freuden, kommt vor sein Angesicht
mit Frohlocken. Erkennet, daß der Herr Gott
ist. Er hat uns gemacht und nicht wir selbst zu
seinem Volk und zu Schafen seiner Weide.
Gehet zu seinen Toren ein mit Danken und zu
seinen Vorhöfen mit Loben, danket ihm, lobet
seinen Namen.
Denn der Herr ist freundlich und seine Gnade
währet ewig und seine Wahrheit für und für.
„Denn er hat seinen Engeln befohlen“
9. Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir,
daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen,
daß sie dich auf den Händen tragen und du
deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.
„Richte mich, Gott“ op. 78 No. 2
8. Richte mich, Gott, und führe meine Sache
wider das unheilige Volk, und errette mich von
den falschen und bösen Leuten. Denn du bist
der Gott meiner Stärke, warum verstößest du
mich? Warum lässest du mich so traurig gehn,
wenn mein Feind mich drängt?
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CLASSIC
Tristan und Isolde an diesem Haus wurde bei
der Kritik als sensationeller Erfolg gewertet.
Mit dieser Partie debutierte Lioba Braun bei den
Bayreuther Festspielen 1994 unter der Leitung
von Daniel Barenboim.
Im Dezember 1994 gab die Sängerin ihr Debut
an der Mailänder Scala in der neuen RingProduktion Riccardo Mutis. Fortgesetzt wurde
diese Zusammenarbeit im November und Dezember 1995. Daraufhin lud Riccardo Muti die
Sängerin für 1998 wieder an die Mailänder Scala
ein.
Inzwischen gastierte Lioba Braun bei zahlreichen Musikfestivals, bekannten Opernhäusern
und führenden Orchestern, wie den Bamberger
Symphonikern, den Wiener Symphonikern, den
Münchner Philharmonikern u.a. In den nächsten
Monaten konzertiert die Sängerin beim Orchestre de Paris, dem Orchestre National du
Capitole de Toulouse, dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Orchestre Philharmonique
de Strasbourg sowie dem Symphonieorchester
des Bayerischen Rundfunks.
Dabei arbeitet sie mit Wolfgang Sawallisch, Michael Plasson, Myung Whun Chung, Armin Jordan u.a. Lioba Braun ist neben diesen Tätigkeiten auch in Platteneinspielungen, wie z. B. Horst
Stein und den Bamberger Symphonikern zu
hören.
LIOBA BRAUN
Lioba Braun begann ihre Sängerlaufbahn – nach
Gesangsstudien bei Prof. Charlotte Lehmann –
am Badischen Staatstheater Karlsruhe, wo sie
von 1987-89 im Festengagement war.
In dieser Zeit gewann sie den Sonderpreis des
VDKM Berlin, den Mozartwettbewerb in Würzburg, den Meistersingerwettbewerb Nürnberg
sowie den Internationalen Liedwettbewerb in
Graz. 1989 wechselte Lioba Braun als Ensemblemitglied nach Wien zur Volksoper, wo sie
mit Regisseuren wie Harry Kupfer, Marco Marelli, Jerome Savary u.a. zusammenarbeitete.
Sie debütierte im gleichen Jahr in der Zauberflöte an der Wiener Staatsoper und im „Goldenen
Saal“ des Wiener Musikvereins mit der Altrhapsodie von Brahms.
Ab 1991/92 gehörte Lioba Braun dem Ensemble
der Wiener Staatsoper an, wo sie in der Neuinszenierung des Ring unter Christoph v. Dohnanyi mit Placido Domingo, Hildegard Behrens u.a.
zu hören war.
Seit 1993 ist die Künstlerin nun Mitglied am Nationaltheater Mannheim, wo sie weitere wichtige
Fachpartien wie z. B. Carmen, Eboli, Dalila und
Venus singt. Ihr Rollendebut der „Brangäne“ in
Heilbronn, den Münchner Bachsolisten, dem
Wiener Kammerorchester, der Deutschen Kammerakademie, dem litauischen Kammerorchester, dem Israel Kibbutz Chamber Orchestra und
der Jungen Deutschen Philharmonie. Zusammen mit den „Windsbachern“ wurde KarlFriedrich Beringer in kürzester Zeit große Anerkennung zuteil, welche sich auch in der Verleihung
vieler Ehrungen, Preise und Stiftungen für ihn
und den Knabenchor widerspiegelt. Inzwischen
ist er ständiger Gast bei bedeutenden Konzertreihen und Musikfestivals, was ihm und dem
Windsbacher Knabenchor zu internationalem
Ansehen gereicht.
Eine Vielzahl von Schallplattenproduktionen mit
Karl-Friedrich Beringer und dem Windsbacher
Knabenchor dokumentierten die besondere und
eindrucksvolle Art der Interpretation von Musik
verschiedenster Epochen.
KARL-FRIEDRICH BERINGER
Karl-Friedrich Beringer absolvierte seine musikalische Ausbildung am Meistersingerkonservatorium der Stadt Nürnberg. Während seiner Studienzeit gründete er im Jahr 1970 in seinem
Heimatort Neuendettelsau den Amdeus-Chor
und kurz darauf das AmadeusOrchester, um bei
Oratorien – u. Kantatenaufführungen ein adäquates Ensemble zur Verfügung zu haben. In
den Jahren 1976 – 1978 wurde ihm die künstlerische Leitung des Internationalen Jugendfestspielchores Bayreuth übertragen. Auch mehrten
sich die Einladungen zu Gastdirigenten bei Kursen und renommierten Chören im Inund Ausland. Schließlich folgte im Jahre 1978 die Berufung zum Leiter des Windsbacher Knabenchores. Ab diesem Zeitpunkt begann dann die Zusammenarbeit mit vielen namhaften Orchestern,
wie dem Württembergischen Kammerorchester
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CLASSIC
Deutsche Fernsehen (ARD), als auch für den
Rundfunk (Bayerischer Rundfunk), Bildplatte
und Compact-Disc im Heilsbronner Münster
produziert.
Mit der Plattenproduktion Weihnachten in Europa begann 1993 die Zusammenarbeit mit German Brass und EMI Classics.
Mittlerweile ist der Windsbacher Knabenchor bei
bekannten Festivals wie der Ansbacher Bachwoche, den Berliner Bachtagen, den Ludwigsburger Festspielen, dem Rheingau Musik Festival, dem Schleswig-Holstein Musikfestival, dem
Germany Festival des Kennedy Centers Washington u.a.
Zur Karund Osterzeit 1993 brachte der Windsbacher Knabenchor zusammen mit dem Israel
Kibbutz Chamber Orchestra erstmals in Israel
die Bach’sche Matthäus-Passion unter großem
Beifall und begeistertem Echo der Presse zur
Aufführung. Im Februar 1995 konzertierten die
beiden Ensembles erneut mit Bach’s h-Moll
Messe unter anderem im Mann Auditorium in Tel
Aviv, im Sherover Theater in Jerusalem und
anderen Konzertzentren Israels. Auf dem Tourneeplan der letzten Monate standen Konzerte in
Japan und Südamerika, für die kommende Zeit
sind Tourneen nach Taiwan, Tschechien, Österreich und die Schweiz geplant.
Durch zahlreiche Einspielungen der verschiedensten Werke auf Compact Disc (EMI, Teldec,
Hänssler), wie auch Rundfunk und Fernsehen ist
die enorme Qualität und Einmaligkeit des
Windsbacher Knabenchores dokumentiert.
WINDSBACHER KNABENCHOR
Der Windsbacher Knabenchor, 1946 von Hans
Thamm gegründet, gilt in der internationalen
Musikwelt als eines der bedeutendsten Vokalensembles.
Der besondere Klangcharakter, die Werkauswahl bei a-cappella-Konzerten und insbesondere die Bindung zur geistlichen Musik jeder Epoche, machten diesen Chor in den vergangenen
Jahrzehnten zu einem unverwechselbaren Vertreter der evangelischen Kirchenmusik in der
ganzen Welt. Zu den Höhepunkten in der Geschichte des Windsbacher Knabenchores zählen
mehrwöchige Konzerttourneen durch Südamerika (1983, 1985 und 1992) und durch fast ganz
Westeuropa. 1986 und 1990 begleiteten die
Windsbacher den damaligen Bundespräsidenten
Richard von Weizsäcker auf seinen Staatsbesuchen nach Norwegen und Malta. Dazwischen
folgte der Knabenchor Einladungen in die USA
mit Konzerten in Washington, Philadelphia und
New York, nach Finnland zu den Opernfestspielen von Savonlinna und in die damalige Sowjetunion. Hier brachte man das Bach’sche Weihnachtsoratorium zusammen mit dem litauischen
Kammerorchester in St. Petersburg, Moskau
und Wilna mit außerordentlichem Erfolg zur
Aufführung.
Im Juli 1991 wurde das bisher größte Medienprojekt mit dem Windsbacher Knabenchor realisiert. Alle sechs Kantaten des Bach’schen
Weihnachtsoratoriums wurden sowohl für das
Werke des Genius Loci zum ersten Mal aufgeführt. Der Saal ist seit Haydns Zeit unverändert
erhalten geblieben und gewährleistet durch seine Akustik größtmögliche Authentizität des
Klanges. Bei den alljährlich im September stattfindenden Internationalen Haydntagen sind die
Konzerte der Österreichisch-Ungarischen Philharmonie fester Bestandteil des Programmes.
Das Orchester kann somit als das „Heimorchester“ der Burgenländischen Haydnfestspiele bezeichnet werden und tritt oft auch als Österreichisch-Ungarische Haydnphilharmonie auf.
Seit dem ersten Auftreten verlief der Weg des
Orchesters überaus erfolgreich. Die Konzerte
fanden bei Publikum und Presse überaus großen Anklang. Konzertreisen führten das Ensemble in die Bundesrepublik Deutschland, nach
Frankreich, wo die Haydnphilharmonie u.a.
ständiges Gastorchester der Festivals von
L’Epau und La Roque d’Antheron ist, in die Niederlande, nach Italien, nach Großbritannien, in
ÖSTERREICHISCH-UNGARISCHE
PHILHARMONIE
Die Gründung der Österreichisch-Ungarischen
Philharmonie folgte auf die Initiative seines
Chefdirigenten Adam Fischer und der Burgenländischen Haydnfestspiele im Jahr 1987. Zwei
Ziele verfolgte man: erstens, beste Musiker aus
beiden Ländern in einem Ensemble zusammenzuführen und zweitens, das Werk Joseph
Haydns an seinen historischen Wirkungsstätten
aufzuführen und zu pflegen.
Das Orchester besteht aus maximal 45 Musikern, die Besetzungsstärke, die auch Haydn in
seiner Schloßkapelle zur Verfügung hatte. Es
wirken Solisten, Kammermusiker und aktive
Ochestermusiker der führenden Orchester beider Länder mit.
Der Hauptspielort ist der Haydnsaal des Schlosses Esterhazy in Eisenstadt. Hier wurden etliche
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hänssler
CLASSIC
Jahren wird das Repertoire aber auch um Werke
von Komponisten der Romantik und Moderne
erweitert. Seit 1987 arbeitet die Haydnphilharmonie an einer Gesamtaufnahme aller Haydnsymphonien. Bis jetzt wurden von der britischen
Firma Nimbus Records 19 CDs produziert, die
durchwegs sehr positiv beurteilt wurden. Das
Projekt soll bis 1998 abgeschlossen sein.
Alles in allem kann man behaupten, daß die
Österreichisch-Ungarische Philharmonie seit
ihrem Bestehen zu einem wesentlichen Bestandteil des österreichischen Musiklebens geworden ist und sich international als führendes
Orchester für die Interpretation Haydnscher
Musik
behauptet
hat.
die USA, nach Japan und Taiwan, wobei es in
den bedeutendsten Konzertsälen, wie Concertgebouw, Royal Albert Hall (BBC-Promenade
Concerts), Lincoln Center, Gewandhaus, Orchard Hall u.a. konzertierte. In der vergangenen
Saison hat die Haydnphilharmonie unter anderem auch mit großem Erfolg beim Musikfestival
in Istanbul mitgewirkt und ist im Amsterdamer
Concertgebouw sowie in der Londoner Royal
Festival Hall aufgetreten. Die nächsten größeren
Projekte sind eine Deutschlandtournee, eine
Konzertreise in die USA und eine Südeuropatournee. Die Pflege und Beschäftigung mit dem
Orchesterwerk Joseph Haydns bildet mit den
Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit. Seit zwei
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hänssler
CLASSIC
ENGLISH
JOHANNES BRAHMS
pain“. It is admittedly a matter of conjecture as to
whether Brahms knew Goethe’s interpretation,
inspired as it was by the essay of a Prenzlau
grammar school teacher, in which the poet refers remotely in his verse to those young men
who were affected „by the affliction of sensitivity
rife at that time“ and who constantly hounded the
author of Werther with their „baring of their
souls“ in „repeated and urgent messages“. It is
however significant that Brahms delivered to
Clara Schumann the composition of the three
verses he had chosen as a wedding gift for Julie
Schumann and that her mother noted in her
diary: „A few days ago Johannes brought me a
wonderful piece, words by Goethe from the Harz
journey, for alto, male choir and orchestra, which
he called his bridal song. The impression of
profound pain expressed in words and music
distressed me more than anything in a long time
[...]. I can only interpret this work as the expression of his own emotional pain“ (Litzmann III,
232). In writing the work Brahms submerged
himself in the sombre description of an outcast
which he divides musically into three sections of
different time, key and tempo. The disorientated
introduction is followed by the account of his
emotional state which culminates in an anthemlike, prayerful elevated male chorus.
Rhapsody for Alto, Male Choir and
Orchestra
Like the development of his „private religion“,
Johannes Brahms’s relationship to Clara Schumann and her family remains a mystery to posterity. As with many other pieces, the composition of one of Brahms’s most intimate works, the
„Alto Rhapsody“, the publication of which caused
him much soul-searching, requires research in
the private life of the composer. „Ah, poor eccentric that I am,“ the ageing Brahms was wont to
say, referring to his love, misconstrued by all, for
Schumann’s daughter Julie and to the beginning
of the lyrics of his „gift to the bride“, the Alto
Rhapsody. Brahms must have fallen in love with
the 24-yearold Julie Schumann in the summer of
1869 and hidden his feelings so thoroughly from
everyone that no-one could even have guessed
at his deep dismay on learning of her engagement to Count Vittorio Radicati di Marmorito.
Brahms had been introduced to the text from
Johann Wolfgang von Goethe’s Harzreise im
Winter (journey to the Harz mountains in winter)
during a visit to Hermann Deiters in the summer
of 1868 through a setting of 1790 – also entitled
Rhapsody – by Johann Friedrich Reichardt,
though it begins with the verse „Ah, who heals
result of the dedication to the Hamburg mayor
Carl Heinrich Petersen – for the occasion of his
designation as an honorary citizen of Hamburg
in May 1889. However, the premiere of the work
took place during the Hamburg Music Festival.
Brahms had sent the three motets to one of the
initiators of the honour and artistic director of the
music festival, the conductor Hans von Bülow,
on May 30, 1889 with the comment: „For your
music festival I have ... three short anthemlike
verses for eight-part unaccompanied choir,
which are ideally suited to national celebrations
and memorial days and which might well be
dedicated to the days for Leipzig, Sedan and the
coronation of the Kaiser.“ Now as then the laconic postscript in brackets: „Though better not!“
should be taken seriously, pointing expressly to
the fact that the secular occasion is historical,
but the motets should really be heard as „sacred
choral music“, especially in view of the texts
chosen (I Unsere Väter hofften auf Dich – Our
fathers trusted in thee, Ps 22.5-6, Ps 29.11; II
Festund Gedenksprüche opus 109
Whenever Johannes Brahms was asked to write
a sacred work he could always refer to his own
collection of Bible quotes which he had compiled
in a continuous and principled manner and with
good intention. Even though all the compositions
in this genre remained non-liturgical, there are
some works whose sacred content has remained consciously unclear as a result of the
reason for their composition and their title (e.g.
Triumphlied opus 55). The Festund Gedenksprüche opus 109 (festive and memorial verses)
completed in the spring of 1889 share all of
these characteristics. Brahms made use of his
collection of Bible quotes in order to make his
contribution as a sort of response to the shattering political events of the so-called year of three
Kaisers (death of Wilhelm I, enthronement and
death of Friedrich III, enthronement of Wilhelm
II) and not – as has often been suggested as a
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hänssler
CLASSIC
motets is complemented by the solemn opening
and the work’s meticulous imagery emphasises
the comprehensibility of the work, the effective
drama and festive character with graphic details
of the highest compositional quality.
Wenn ein starker Gewappneter – When a strong
man armed, Luke 11.21 and 11.17; III Wo ist so
ein herrlich Volk – For what nation is there so
great, Deuteronomy 4.7 and 9). The first bar
immediately sets the mood for all of the works.
The expansive and clear form of the collection of
FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY
seinen Engeln befohlen über Dir (For he has
given his angels charge over thee, Psalm 91.1112), was sent by Mendelssohn with an accompanying letter to the Prussian king Friedrich
Wilhelm IV. It was inspired by an attempt on the
king’s life. The simple rhythmic and harmonic
eight-part writing was developed by Mendelssohn into a double quartet with orchestral accompaniment and incorporated into the oratorio
Elijah opus 70 (awakening scene, no. 7, depicting the prophet at the brook Cherith under the
protection of the angels), which he was working
on at that time.
The simplicity of many of Mendelssohn’s motets
is not to be explained simply by the link with
tradition with the work of Johann Sebastian Bach
or external circumstances – but rather, it may
reasonably be assumed, by the search – specially in the motets written towards the end of his
life – for a way of creating a ‘true church music’
suitable for liturgical use, a purpose which Mendelssohn had specifically rejected as late as
1835 in a letter of January 12 to Preacher Bauer:
„True church music, that is for Protestant worship, to be used during church services, seems
to me impossible, not simply because I cannot
tell at what place in the service the music should
be used, but because I cannot imagine this
place at all [...] So far I do not know – even disregarding the Prussian liturgy, which cuts out
everything of the sort, and most likely will not
last, or continue – how it should be possible to
make music an integral part of the service and
not simply a concert which may encourage worship to a greater or lesser extent ...“ In 1841/42
the Prussian king Friedrich Wilhelm IV sought to
win Mendelssohn for himself and for Berlin.
Mendelssohn accepted the king’s commission to
set the Deutsche Liturgie to music, well aware of
the artistic constraints unavoidably associated
with the assignment. This was certainly not the
expression of a late resignation, but rather of a
particular confidence in freely acknowledging the
guiding principle of the ‘Prussian’ Rite imposed
by Friedrich Wilhelm III in 1816 on the court and
garrison churches in Potsdam and Berlin and
Motette ‚Jauchzet dem Herrn, alle Welt’
opus 69, 2
Motette ‚Richte mich Gott’ opus 78, 2
Motette ‚Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir’
Mendelssohn’s motet writing was inspired – with
the exception of the psalm compositions in the
Deutsche Liturgie (German Liturgy) – by purely
personal considerations. In a letter of July 15,
1831, he wrote: „And the fact that I have just
written several pieces of sacred music was just
as much a need in me as when one sometimes
has the urge to read a certain book, the Bible or
something else, and when this is the only thing
that brings real pleasure. If it shows similarities
with Seb[astian] Bach, then there is nothing I
can do about it, because I wrote it in the mood I
was in at the time and if by chance my mood
matched that of old Bach when he saw the same
words, then I cannot ask for more.“ This need of
Mendelssohn’s which emerged at particular
times of his life suffices to explain the fact that
he neglected the composition of motets for long
periods in favour of the ‘large-scale form’ but,
returning to it, observed neither liturgical function
nor church requirements. Mendelssohn’s
church-music choral compositions are all directed towards an imaginary, ideal performance
context which seemed unrealizable in his day.
The motet collection opus 69 (published only in
1847, the year of Mendelssohn’s death) brings
together three liturgical compositions, all closing
with the lesser doxology (Glory be to the Father
...) and written specifically for the Anglican
church, with the motet on Psalm 100 Jauchzet
dem Herrn, alle Welt (O be joyful in the Lord, all
ye lands) occupying a place as one of his simple
unaccompanied compositions. Like the Canticles
contained in this collection – the Nunc dimittis
and Magnificat – they were originally composed
in English and later set to a German text by the
composer.
The motet movement composed in 1844 and
described as a „great psalm“, Denn er hat
10
hänssler
CLASSIC
filling it with musical life. Opus 78 is a posthumous collection of three of Mendelssohn’s psalm
settings of 1843/44 probably written in connection with the Deutsche Liturgie. His compositions
set Psalms 2 (Warum toben die Heiden – Why
do the heathen so furiously rage together), 43
(Richte mich, Gott – Judge me, O God) and 22
(Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich
verlassen? – My God, my God, why hast thou
forsaken me?) for unaccompanied choir, sometimes supplemented by solo voices. The superfi-
cial resemblance of the psalm settings to those
of Heinrich Schütz hides the fact that two choirs
are used to create Romantic sound and not as
they would have been in the early Baroque,
even if these „testimonies to entry into a new
musical world, in which familiar words are uttered and understood in a hitherto unfamiliar
way, have grown out of the tradition“ (Clostermann).
© Norbert Bolín
LIOBA BRAUN
men, Eboli, Delilah and Venus. The critics raved
about her debut as Brangäne in Tristan und
Isolde in Mannheim. She repeated this success
in 1994 at the Bayreuth Festival under the direction of Daniel Barenboim.
She made her Scala debut in December 1994 in
Riccardo Muti’s new Ring production. She continued working with Muti in November and December 1995 and will return to La Scala again in
1998 at Muti’s request.
Lioba Braun has appeared at many festivals,
wellknown opera houses, and with distinguished
orchestras such as the Bamberger Symphoniker, the Wiener Symphoniker, the Munich Philharmonic and others. She will be concertizing
soon with the Orchestre de Paris, the Orchestre
National du Capitole de Toulouse, the Orchestre
de la Suisse Romande, the Orchestre Philharmonique de Strasbourg and the Bavarian Radio
Symphony Orchestra.
Miss Braun has worked with Wolfgang Sawallisch, Michel Plasson, Myung Whun Chung,
Armin Jordan and other noted conductors.
In addition to her career as an opera and concert
performer, she has also taken part in a number
of recordings, for instance with Horst Stein and
the Bamberger Symphoniker.
After studying voice with Professor Charlotte
Lehmann, Lioba Braun began her career as a
singer at the Badisches Staatstheater in
Karlsruhe, of which she was a permanent member from 1987 to 1989. It is at this time that she
won the special prize of the VDMK in Berlin, the
Mozart Competition in Würzburg, the Meistersinger Competition in Nuremberg and the
International Lied Competition in Graz.
Lioba Braun joined the ensemble of the Vienna
Volksoper in 1989, where she worked with stage
directors such as Harry Kupfer, Marco Masrelli,
Jérôme Savary and others. That same year, she
made her debut at the Vienna State Opera in
The Magic Flute and at the Golden Hall of Vienna’s Musikverein with Brahms’ Alto Rhapsody.
Beginning in the 1991/92 season, the Vienna
State Opera welcomed Miss Braun into its ranks
as an ensemble member. There she could be
heard alongside Placido Domingo and Hildegard
Behrens in the new Ring production under Christoph von Dohnanyi.
She has been a member of the Nationaltheater
in Mannheim since 1993. Her roles there include
the leading mezzo and alto parts such as Car-
During the years from 1976 through 1978, he
was entrusted with the artistic direction of the
Internationaler Jugendfestspielchor Bayreuth. At
the same time, the number of invitations as
guest conductor at courses and with distinguished choirs in Germany and abroad increased steadily.
Finally, in 1978, he was appointed conductor of
the Windsbacher Knabenchor.
At this point in time, he started cooperating with
numerous renowned orchestras such as the
KARL-FRIEDRICH BERINGER
Karl-Friedrich Beringer did his musical training at
the Meistersingerkonservatorium der Stadt
Nürnberg. In 1970, during his studies, he
founded the AmadeusChor and shortly thereafter, the Amadeus-Orchester in his home town
Neuendettelsau, in order to have an appropriate
ensemble at his disposition or oratorio and cantata productions.
11
hänssler
CLASSIC
Württembergisches
Kammerorchester Heilbronn, the Münchner Bachsolisten, the Wiener
Kammerorchester, the Deutsche Kammerakademie the Lithuanian Chamber Orchestra, the
Israel Kibbutz Chamber Orchestra and the
Junge Deutsche Philharmonie.
With the Windsbacher Knabenchor, KarlFriedrich Beringer acquired great appreciation, a
fact also reflected by many honourings, awards
and grants to him and the boys choir. In the
meantime he has become a regular guest at
renowned concert series and music festivals,
which has brought international reputation to him
and the Windsbacher Knabenchor.
Numerous recordigs with Karl-Friedrich Beringer
and the Windsbacher Knabenchor document
their distinguished and impressive way of interpreting music of many different periods.
WINDSBACHER KNABENCHOR
WINDSBACH BOYS’ CHOIR
mas Oratorio in the Heilsbronn Münster for television (German Television, ARD) and the radio
(Bavarian Broadcasting Corporation), as well as
for CD video and audio CD. The choir began its
collaboration with the German Brass and EMI
Classics in 1993 with the recording „Christmas in
Europe“.
The Windsbacher Knabenchor has performed at
noted festivals such as the Ansbacher Bachwoche, the Berliner Bachtage, the Ludwigsburger Schlossfestspiele, the Rheingau Music
Festival, the SchleswigHolstein Music Festival,
and the Germany Festival of the Kennedy Center in Washington D.C.
In 1993, during the Passion week and Easter,
the Windsbacher Knabenchor performed Bach’s
St. Matthew Passion for the first time in Israel
with the Israel Kibbutz Chamber Orchestra. It
drew raves from both the press and the public.
The two ensembles concertized once again in
February 1995, performing Bach’s B minor Mass
in Tel Aviv’s Mann Auditorium, at Jerusalem’s
Sherover Theater and at other venues in Israel.
Over the past months, the choir has undertaken
tours to Japan and South America, and visits to
Taiwan, the Czech Republic, Austria and Switzerland are scheduled for the near future.
The outstanding quality and unique sound of the
Windsbacher Knabenchor has been documented by numerous recordings featuring a
great variety of works (EMI, Teldec, Hänssler),
as well as by radio and television productions.
Founded by Hans Thamm in 1946, the Windsbacher Knabenchor is widely regarded as one of
the leading vocal ensembles in the world.
The ensemble’s unique sound quality, its choice
of works in a cappella concerts and, above all,
its affinity to the spiritual music of all eras have
helped this choir gain an outstanding reputation
as a distinguished representative of Protestant
church music throughout the world over the past
decades.
Among the high points in the history of the
Windsbacher Knabenchor are extensive concert
tours to South America in 1983, 1985 and 1992,
and throughout most of western Europe as well.
The
choir
accompanied
Richard
von
Weizsäcker, then President of the Federal Republic of Germany, on his state visits to Norway
and Malta in 1986 and 1990. The choir also
accepted invitations to the United States and
gave concerts in Washington, Philadelphia and
New York. It went to the opera festival in
Savonlinna in Finland, and to what was then the
Soviet Union, where it scored a tremendous
success in its joint performance with the Lithuanian Chamber Orchestra of Bach’s Christmas
Oratorio in Leningrad (St. Petersburg), Moscow
and Vilna.
The Windsbacher Knabenchor realized its
greatest media project to date in July 1991 by
recording all six cantatas forming Bach’s Christ-
12
hänssler
CLASSIC
and the public. The ensemble has undertaken
tours to Germany, France (where the
Haydnphilharmonie is a regular guest of the
festivals of L’Epau and La Roque d’Antheron),
the Netherlands, Italy, Great Britain, the United
States, Japan and Taiwan. It has concertized in
the leading concert halls of these nations, such
as the Concertgebouw, the Royal Albert Hall (at
the BBC Promenade Concerts), Lincoln Center,
the Gewandhaus, Orchard Hall, etc. In the past
season, the Haydnphilharmonie gave highly
noted concerts at the Istanbul Music Festival
and has performed at Amsterdam’s Concertgebouw and London’s Royal Festival Hall. The
ensemble’s next major projects are a tour of
Germany, a concert tour to the United States
and another to southern Europe.
The cultivation of Joseph Haydn’s orchestral
oeuvre constitutes the focal point of the ensemble’s artistic work. Over the last couple of years,
however, the orchestra has expanded its repertoire with works of the romantic and modern
eras. The Haydnphilharmonie has been working
since 1987 on a complete recording of all of
Haydn’s symphonies. To date, the British firm
Nimbus Records has released 19 CDs which
have obtained chiefly excellent reviews. The
project is scheduled for completion in 1998.
All in all, it can be said that the ÖsterreichUngarische Philharmonie has become a major
player in Austria’s musical life. It can assert itself
internationally as one of the best orchestral interpreters
of
Haydn’s
music.
ÖSTERREICHISCH-UNGARISCHE
PHILHARMONIE/AUSTRO-HUNGARIAN
PHILHARMONIE ORHCESTRA
The Österreichisch-Ungarische Philharmonie
was founded in 1987 on the initiative of its principal conductor Adam Fischer and the Burgendland Haydn Festival. Two goals were pursued:
the first was bring together in one ensemble the
best musicians from Austria and Hungary; the
second was to perform and cultivate Joseph
Haydn’s musical legacy its original historical
venues.
The orchestra has 45 musicians at the most, the
strength of the palace orchestra in Haydn’s day.
Its members include soloists, chamber musicians and orchestral musicians from the leading
orchestras of both Austria and Hungary.
The main venue is the Haydn Hall at the Esterhazy Palace in Eisenstadt. Many of Haydn’s
works were performed here for the first time. The
hall has been kept in its original condition since
Haydn’s day and its acoustics guarantee the
best possible authenticity sound. The concerts
given by the Österreichisch-Ungarische Philharmonie at the International Haydn Festival are
a highlight of this event, which takes place every
year in September. The orchestra truly deserves
its designation as the „home orchestra“ of the
Burgenland Haydn Festival, where it often appears the Österreichisch-Ungarische Haydnphilharmonie. The orchestra has enjoyed great success from the very beginning and its concerts
have drawn positive responses from the press
13
hänssler
CLASSIC
FRANÇAIS
JOHANNES BRAHMS
l’interprétation du poème de Goethes’ inspirant du
commentaire qu’en avait fait un professeur de
lycée de Prenzlau, selon laquelle le poème fait
allusion aux jeunes gens qui, atteints «d’une maladie de la sensibilité alors très répandue », importunaient l’auteur de Werther avec leurs «révélations
intimes» et leurs «effusions pressantes et répétées». Il est significatif que Brahms remit la composition des trois strophes qu’il avait choisies
comme cadeau de noces à Julia à Clara Schumann qui nota alors dans son journal intime: «Johannes m’a apporté, il y a quelques jours une oeuvre merveilleuse sur un texte de Goethe extrait du
Voyage dans le Harz, pour contralto, choeur
d’hommes et orchestre, il a dit que c’était son
chant nuptial. Je fus tellement bouleversée par la
douleur profonde des paroles et de la musique que
je ne puis me souvenir avoir jamais ressenti une
telle impression [...] Je ne peux voir dans cette
oeuvre que l’expression de la douleur de son âme»
(Litzmann III, 232). Brahms se plongeait dans la
sombre évocation d’une âme rejetée par le monde
qu’il présente en trois épisodes distincts par leur
rythme, leur tonalité et leur tempo. A l’égarement
de la première strophe succède la description de
l’état d’âme qui culmine en un hymne de prière
exaltée où le choeur vient se jointre à la voix soliste.
Rhapsodie pour contralto,
chœur d’hommes et Orchestre op. 53
La relation de Johannes Brahms à Clara Schumann et à sa famille semble tout aussi impénétrable que l’évolution de sa «religion privée». Comme
pour nombre de ses oeuvres, la génèse de l’une
des compositions les plus intimes de Brahms qu’il
hésita longtemps à publier, la Rhapsodie pour
contralto, exige un examen de la vie intime du
compositeur. «Ah! pauvre solitaire mis à l’écart que
je suis!» aimait encore s’exclamer Brahms à un
âge avancé, faisant allusion à son amour secret
pour Julie, la fille de Robert Schumann et au début
du texte de la Rhapsodie pour contralto qu’il avait
composée en guise de cadeau de noces. C’est
probablement au cours de l’été 1869 que Brahms
s’éprit de Julie Schumann, alors agée de 24 ans. Il
ne dut rien laisser paraître de ses sentiments si
bien que personne ne put même soupçonner sa
profonde douleur lorsque Julie se fiança au comte
Vittorio Radicati di Marmorito. Sur le texte extrait
du Voyage en hiver dans le Harz de Johann Wolfgang von Goethe, poème que Brahms avait découvert à l’été 1868 à travers le lied – également
intitulé Rhapsodie – composé en 1790 par Johann
Friedrich Reichardt, mais commençant par le vers
«Ach, wer heilet die Schmerzen» (Ah, qui guérit les
blessures). On ignore si Brahms connaissait
aux bouleversements politiques de cette année
dite «des trois Empereurs» (mort de l’empereur
Guilaumme Ier, accession au trône et mort de
l’empereur Frédéric II, accession au trône de
Guillaume II) et non – comme on le suppose
souvent à cause de la dédicace au bourgmestre
de Hambourg Carl Heirich Petersen – pour remercier la Ville hanséatique de lui avoir conféré
le titre de citoyen d’honneur en mai 1889. C’est
toutefois dans le cadre de la Fête de la Musique
de Hambourg que furent créés ces trois motets
que Brahms envoya le 30 mai 1889 à l’un des
initiateurs de cet hommage qui était aussi directeur artistique de cette fête musicale, le chef
d’orchestre Hans von Bülow. Il accompagna cet
envoi de ce commentaire: «Pour ta Fête de la
Musique, j’aurais ... trois courts proverbes en
forme d’hymne pour choeur à huit voix a cappella, qui conviennent parfaitement pour les jours
de fête et de commémoration nationaux et pour
Proverbes pour les Fêtes et
les commémorations op. 109
Quel que fût le moment où on le pria de composer une oeuvre de musique sacrée, Brahms
pouvait toujours puiser dans son trésor personnel de citations bibliques qu’il n’avait cessé
d’enrichir avec méthode et discernement. Même
si toutes les compositions ressortissant à ce
genre ne s’inséraient pas dans un cadre liturgique, il en est plusieurs dont le contenu spirituel
fut délibérément travesti par les circonstances
qui les suscitèrent ou par le titre qu’elles reçurent (c’est le cas, par exemple, avec Le Chant
de triomphe op.55). Les Proverbes pour les
fêtes et commémorations op. 109, achevés au
printemps 1889, figurent au nombre de ces oeuvres. Brahms puise dans sa collection de citations bibliques afin d’apporter comme un écho
14
hänssler
CLASSIC
Ps 29, 11; II. Wenn ein starker Gewappneter...
(Lorsqu’un homme fort et bien armé – Luc 11,
21 et 11, 17); III. Wo ist so ein herrlich Volk,
(Qu’elle est la grande nation – Moïse V 4, 7 et
9). La première mesure détermine le ton de
toutes les oeuvres. A l’introduction grave correspond la vaste et claire architecture du recueil
dont les évocations précises, riches en détails
saillants traités avec un art raffiné de la composition, viennent cependant en souligner la lisibilité, la ligne dramatique riche d’effets et le caractère solennel.
lesquels on peut très volontiers nommer expressément les jours qui ont vu Leipzig, Sedan et le
couronnement de l’Empereur». La phrase qui
suit, mise laconiquement entre parenthèses: «Il
ne vaut mieux pas» est une restriction qui doit
être prise au sérieux – hier comme aujourd’hui –
et insiste sur le fait que les événements doivent
rester de l’histoire, mais que les motets doivent
être reçus comme des «oeuvres chorales sacrées» au sens propre, en raison notamment
des textes retenus (I, Unsere Väter hofften auf
Dich – Nos pères espéraient en toi) Ps 22 5-6,
FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY
gli- can, quoique le motet sur le Psaume 100
Jauchzet dem Herrn, alle Welt (Jubilez dans le
monde entier) doit être rangé parmi les compositions a cappella simples. De même que les cantiques contenus dans ce recueil – le Chant de
louanges de Siméon – Nunc dimittis et le Chant
de louanges de Marie – Magnificat, il fut d’abord
composé sur un texte an- glais auquel le compositeur adjoignit, par la suite, un texte allemand.
Motette ‚Jauchzet dem Herrn, alle Welt’
op. 69, 2 (Jubilez dans le Monde entier)
Motette ‚Richte mich Gott’ opus 78, 2
(Juge-moi, Dieu)
Motette ‚Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir’ (Il a pour toi donné ordre
à ses anges de te garder)
A l’exception des psaumes pour la Liturgie allemande, ce sont exclusivement des motivations
personnelles qui furent, chez Mendelssohn, à
l’ori- gine de la composition de motets. «Et si je
viens juste d’écrire plusieurs musiques d’église,
cela m’était un besoin comme celui qui s’empare
par- fois de nous de lire un livre bien précis, la
Bible par exemple, ou n’importe quel autre et
cette lecture est alors la seule à pouvoir vraiment nous conten- ter. Ont-elles des ressemblances avec Seb[astian] Bach, je n’y peux rien
une fois encore, car je les ai écrites selon
l’humeur du moment et si, sur ses pa- roles,
mon état d’esprit était le même que celui du
vieux Bach, je ne les en aime que plus...» (Lettre
du 15.7.1831). Ce besoin pressant qui se manifeste à diverses périodes de sa vie est simplement dû au fait que Mendelssohn négligea pendant assez long- temps l’écriture de motets au
profit de la «grande forme», mais ce faisant, il ne
se plia ni à des impé- ratifs liturgiques, ni à des
exigences ecclésiastiques. Les compositions
chorales sacrées de Mendels- sohn sont toutes
conçues pour des situations d’exécution imaginaires et idéales qui semblaient pas pouvoir être
réalisées à son époque. Le recueil de motets op.
69 qui ne fut publié que l’année de la mort du
compositeur (1847), réunit trois oeuvres sacrées
qui se terminent toutes par la petite doxo- logie
(Ehre sei dem Vater ... – Gloire à Dieu ...) et
furent spécialement composées pour le rite an-
Mendelssohn envoya le motet Denn er hat seinen Engeln befohlen über Dir ( Il a pour toi donné ordre à ses anges de te garder – Ps 91, 11
12), appelé aussi «Grand Psaume», accompagné d’une lettre, au roi de Prusse FrédéricGuillaume IV. Il eut l’idée de cette composition
après que le roi eut échappé à un attentat.
L’oeuvre à huit voix, de fac- ture simple sur les
plans harmonique et rythmique, fut reprise sous
forme d’un double quatuor avec accompagnement orchestral dans l’oratorio Elias op. 70 alors
en cours de composition (Scène n’ 7, Le réveil –
Cette scène montre le prophète dormant au bord
du ruisseau Krith sous la protection des anges).
La simplicité de nombreux motets de Mendelssohn ne s’explique pas uniquement par les liens
évoqués à la tradition – à l’oeuvre de Johann
Sebastian Bach, par exemple – ou à d’autres circonstances extérieures. Il est possible que cette
simplicité est liée – notamment pour les motets
écrits peu de temps avant la mort du compositeur à la recherche d’une possibilité de composer tout de même de la «vraie musique d’église»
répondant à une finalité liturgique, projet que
Mendelssohn rejetait encore de manière catégorique en 1835: «une véritable musique d’église,
c’est-à-dire desti- née l’office protestant, qui
aurait sa place dans la célébration liturgique, me
15
hänssler
CLASSIC
de la Cour et de la garnison de Potsdam,
comme cadre imposé et d’y satisfaire sur le plan
musical. Sous le numéro d’opus 78 fut publié, à
titre posthume, un recueil de trois psaumes que
Mendelssohn mit en musique au cours des années 1843/44, vraisemblablement dans le cadre
de la Deutsche Liturgie. Composées pour
choeur a cap- pella et voix solistes, ces trois
oeuvres reprennent le texte des Psaumes 2
(Warum toben die Heiden – Pourquoi ces héros
en tumulte), 43 (Richte mich, Gott – Jugemoi,
Dieu) et 22 (Mein Gott, mein Gott, warum hast
du mich verlassen? – Mon Dieu, mon Dieu
pourquoi m’as-tu abandonné) La simi- litude
externe de ces psaumes avec ceux de Heinri- ch
Schütz ne doit pas faire oublier que le double
choeur relève d’une esthétique sonore romantique et non pas baroque, quand bien même ces
«signes de l’avènement d’un nouvel univers
musical où des textes connus sont livrés à
l’oreille et à l’intelli- gence des fidèles sous une
forme jusqu’ici incon- nue, soient issus de la
tradition» (Clostermann).
© Norbert Bolín
semble impossible et ce, non pas seulement
parce que je ne vois à quel mo- ment de l’office
la musique devrait intervenir, mais parce que je
suis absolument incapable d’imaginer ce moment [...] Jusqu’à présent je ne sais pas – même
si je fais abstraction de la liturgie de l’Eglise de
Prusse qui exclut de telles choses et qui ne se
maintiendra ni n’évoluera – comment faire pour
que chez nous la musique devienne partie intégrante de l’office et non pas seulement un
concert qui invite plus ou moins au recueillement...» (Lettre du 12. 1.1835 au prédicateur
Bauer). Au cours des années 1841/42, le roi de
Prusse Frédéric Guillaume IV essaya de gagner
Mendelssohn à son service et de le faire venir à
Berlin. Mendelssohn s’acquitta, à la demande du
roi, de la composition de la Deutsche Liturgie
(Liturgie allemande), sa- chant parfaitement
quelle ascèse artistique cette tâche impliquait.
Cet ascétisme auto-imposé n’est certainement
pas l’expression d’une résignation tardive, mais
plutôt d’une aptitude souveraine à re- connaître
de plein gré le rituel prussien, édicté en 1816 par
le roi Frédéric Guillaume III pour les pa- roisses
16
hänssler
CLASSIC
rôle de Brangaine dans Tristan et Isolde à ce
théâtre ont été unanimement salués par la critique.
C’est aussi avec cette partie que Lioba Braun a
débuté au festival de Bayreuth 1994 sous la
direction de Daniel Barenboim.
En décembre 1994, la chanteuse fait également
ses débuts à la Scala de Milan dans la nouvelle
production du Ring de Riccardo Muti. Cette collaboration se poursuit en novembre et décembre
1995. Suite à cette production, Riccardo Muti
invite de nouveau la chanteuse à la Scala de
Milan pour 1998.
Lioba Braun s’est déjà produite à de nombreux
festivals de musique, dans de célèbres opéras
et avec des orchestres de renommée internationale, tels que les „Symphoniker“ de Bamberg,
les „Symphoniker“ de Vienne, les „Philharmoniker“ de Munich. Les mois prochains, la chanteuse est attendue en concert avec l’Orchestre
de Paris, l’Orchestre National du Capitole de
Toulouse, l’Orchestre de la Suisse Romande,
l’Orchestre philharmonique de Strasbourg ainsi
que l’Orchestre symphonique de la radio bavaroise.
Pour tous ces concerts, elle travaillera avec
Wolfgang Sawallisch, Michael Plasson, Myung
Whun Chung, Armin Jordan etc.
Les tournées et concerts n’ont pas empêché
Lioba Braun de se consacrer à l’enregistrement
de disques comme par exemple Horst Stein et
les
„Symphoniker“
de
Bamberg.
LIOBA BRAUN
Lioba Braun commence sa carrière de chanteuse – après des études de chant auprès du
Professeur Charlotte Lehmann – au Badisches
Staatstheater de Karlsruhe, où elle obtient un
engagement permanent de 1987 à 1989.
A cette époque, elle remporte le prix spécial du
VDKM Berlin, le concours Mozart de Wurtzbourg, le concours de maîtres chanteurs de
Nuremberg ainsi que le concours international
de chant de Graz.
En 1989, Lioba Braun abandonne le théâtre de
Karlsruhe pour le Volksoper (opéra populaire) de
Vienne; en tant que membre d’un ensemble, elle
travaille entre autres avec des réalisateurs tels
que Harry Kupfer, Marco Marelli et Jérôme Savary.
La même année, elle débute dans La Flûte enchantée au Staatsoper de Vienne ainsi que dans
la Altrhapsodie de Brahms dans la „Goldenen
Saal“ („salle dorée“) de la Musikverein de
Vienne.
A partir de 1991 / 92, Lioba Braun fait partie de
l’Ensemble du Staatsoper de Vienne avec lequel
elle se produit dans la nouvelle mise en scène
du Ring sous la direction de Christoph v. Dohnanyi et aux côtés de Placido Domingo et Hildegard Behrens.
Depuis 1993, l’artiste est membre du Nationaltheater de Mannheim où elle chante d’autres
parties importantes comme par exemple Carmen, Eboli, Dalila et Venus. Ses débuts dans le
“Württembergisches Kammerorchester” de Heilbronn, les “Münchner Bachsolisten”, le “Wiener
Kammerorchester”, la “Deutsche Kammerakademie”, l’Orchestre de musique de chambre de
Lituanie, l’Orchestre de musique de chambre
Kibbutz d’Israel et la “Junge Deutsche Philharmonie”. En très peu de temps Karl-Friedrich
Beringer et les “Windsbacher” jouirent d’une
grande reconnaisance qui se reflète dans
l’attribution de nombreux prix, distinctions et
dons qu’il partagea avec le choeur.
Il est depuis continuellement invité à diriger dans
le cadre de cycles de concerts et de festivals
importants, ce qui contribue à lui assurer, ainsi
qu’au “Windsbacher Knabenchor”, une renommée internationale. De nombreuses productions
discographiques auxquelles prirent part KarlFriedrich Beringer et le “Windsbacher Knabenchor” témoignent de la manière tout à fait personnelle et émouvante dont ils interprètent les
oeuvres des époques les plus diverses.
KARL-FRIEDRICH BERINGER
Karl-Friedrich Beringer acheva ses études de
musique au “Meistersingerkonservatorium” de
Nuremberg. En 1970, alors qu’il poursuivait encore ses études, il fonda, dans sa ville natale de
Neuendettelsau, le choeur “Amadeus” et, peu de
temps après, l’Orchestre “Amadeus”, afin de
pouvoir disposer d’un ensemble approprié pour
les représentations d’oratorios et de cantates.
Dans les années 1976-1978 il se vit confier la
direction artistique du “Internationaler Jugendfestspiel Chor” de Bayreuth. C’est alors que se
multiplièrent les invitations à diriger des stages
et des choeurs renommés, dans son pays et à
l’Etranger.
Suivit enfin, en 1978, une nomination au poste
de directeur artistique du Windsbacher Knabenchor.
Ce fut alors le début d’une collaboration avec de
nombreux orchestres renommés tels que le
17
hänssler
CLASSIC
la radio (radio bavaroise), un vidéodisque et un
compact–disc sont produits à cette occasion
dans la cathédrale de Heilsbronn. La production
de disques Weihnachten in Europa (Noël en
Europe) débute en 1993 en collaboration avec
German Brass et EMI Classics.
Entre–temps, le Windsbacher Knabenchor se
produit régulièrement lors de festivals réputés
comme la semaine Bach à Ansbach, les journées Bach à Berlin, le festival de Louisbourg, le
festival musical du Rheingau, le festival musical
du Schleswig–Holstein, le Germany Festival du
Centre Kennedy de Washington etc.
En 1993, à l’occasion de la semaine sainte et de
Pâques, le Windsbacher Knabenchor a pour la
première fois en Israël interprété la Passion
selon Saint–Matthieu de Bach avec l’Orchestre
de chambre Kibbutz d’Israël; le concert, qui s’est
terminé dans un tonnerre d’applaudissements, a
également été unanimement salué par la critique
dans la presse israélienne. En février 95, les
deux ensembles ont à nouveau fusionné pour
interpréter la messe en si mineur de Bach,
notamment dans le Mann Auditorium de Tel
Aviv, le théâtre Sherover de Jérusalem ainsi que
dans d’autres centres de concerts d’Israël. Les
tournées des derniers mois ont inclus des
concerts au Japon et en Amérique du Sud. Sont
maintenant prévues des tournées à Taiwan, en
république tchèque, en Autriche et en Suisse.
L’excellente qualité et l’originalité du Windsbacher Knabenchor sont aujourd’hui largement
documentées dans les nombreux enregistrements des oeuvres les plus variées sur Compact
Disc (EMI, Teldec, Hänssler) com- me à la radio
et à la télévision.
LE WINDSBACHER KNABENCHOR
(chœur des jeunes garçons
de Windsbach)
Fondé en 1946 par Hans Thamm, le Windsbacher Knabenchor est considéré comme l’un des
ensembles vocaux les plus importants dans le
monde de la musique internationale.
Le caractère particulier de son timbre, le choix
des oeuvres lors des concerts a–cappella et
surtout la relation avec la musique sacrée de
toutes les époques ont fait de cet ensemble
l’interprète privilégié de la musique religieuse
évangélique dans le monde entier.
L’histoire du succès du Windsbacher Knabenchor a été marquée par des tournées de concert
de plusieurs semaines en Amérique du Sud
(1983, 1985 et 1992) ainsi que dans presque
toute l’Europe occidentale. En 1986 et 1990, les
Windsbacher ont accompagné le président de la
République fédérale, à l’époque Richard von
Weizsäcker, dans ses visites d’Etat en Norvège
et à Malte. Entre ces deux dates, le choeur a été
invité à se produire aux Etats–Unis avec des
concerts à Washington, Philadelphie et New
York, en Finlande, notamment au festival
d’opéra de Savonlinna, et dans l’ancienne
URSS. Accompagné de l’Orchestre de chambre
de Lituanie, le choeur a remporté un véritable
triomphe à Saint–Pétersbourg, Moscou et Vilnius lors de son interprétation de l’oratorio de
Noël de Bach.
Mais c’est en juillet 1991 qu’est réalisé le plus
grand projet médiatique avec le Windsbacher
Knabenchor: les six cantates de l’oratorio de
Noël de Bach sont enregistrés à la fois pour la
télévision allemande (première chaîne) et pour
château. Sont membres de cet orchestre des
solistes, des musiciens de chambre et des musiciens actifs d’orchestre des plus grands ensembles des deux pays.
La salle Haydn du château d’Esterhaz à Eisenstadt est la principale salle de concert de
l’orchestre. C’est là qu’ont pour la première fois
été jouées quelques–unes des oeuvres du Genius Loci. La salle n’a pas changé depuis
l’époque de Haydn et son acoustique permet
une authenticité optimale du son. Les concerts
de l’Orchestre philharmonique d’Autriche–
Hongrie font partie intégrante du programme des
journées internationales Haydn qui ont lieu tous
les ans en septembre. Ainsi cet orchestre peut–il
être considéré comme l’“orchestre attitré“ du
festival Haydn du Burgenland ; il est également
souvent désigné comme la „Österreichisch–
ÖSTERREICHISCH-UNGARISCHE
PHILHARMONIE
(orchestre philharmonique
d’Autriche-Hongrie)
L’orchestre philharmonique d’Autriche–Hongrie
a été fondé en 1987 à l’initiative de son chef
d’orchestre principal Adam Fischer et du festival
Haydn du Burgenland. Le dessein de cette nouvelle fondation était double : d’une part, on
s’engageait à regrouper les meilleurs musiciens
des deux pays dans un seul ensemble et d’autre
part à jouer et à conserver les oeuvres de Joseph Haydn dans les lieux historiques où il avait
vécu.
L’orchestre se compose d’un maximum de 45
musiciens, un effectif que Haydn avait effectivement à sa disposition dans sa chapelle du
18
hänssler
CLASSIC
chains grands projets comprennent une tournée
en Allemagne, une tournée de concerts aux
Etats–Unis et une tournée en Europe du Sud.
La conservation et l’étude des oeuvres orchestrales de Joseph Haydn sont au coeur du travail
artistique. Depuis deux ans cependant, le répertoire s’est enrichi d’oeuvres de compositeurs
romantiques et modernes. La philhamonie
Haydn travaille depuis 1987 à l’enregistrement
de l’intégrale des symphonies de Haydn. La
société britannique Nimbus Records a déjà produit 19 Cds pour lesquels l’écho a été très positif. Le projet devrait être achevé d’ici à 1998.
Depuis sa fondation, l’orchestre philharmonique
d’Autriche–Hongrie n’a cessé de progresser
jusqu’à devenir un élément essentiel de la vie
musicale autrichienne; aujourd’hui, il s’affirme
sur la scène internationale comme l’un des meilleurs orchestres pour l’interprétation de la musique
de
Haydn.
Ungarische Haydnphilharmonie“ (philharmonie
Haydn d’Autriche–Hongrie).
Depuis sa première apparition, l’orchestre n’a
cessé de multiplier les succès. Les concerts sont
accueillis très favorablement aussi bien par le
public que par la presse. Plusieurs tournées ont
conduit l’ensemble en République fédérale allemande, en France, où l’orchestre est l’invité
permanent des festivals de L’Epau et de La
Roque d’Antheron, aux Pays–Bas, en Italie, en
Grande–Bretagne, aux Etats–Unis, au Japon et
à Taiwan. Ainsi l’orchestre s’est–il déjà produit
dans les salles de concert les plus renommées
comme Concertgebouw, Royal Albert Hall
(BBC–Promenade Concerts), Lincoln Center,
Gewandhaus, Orchard Hall etc. La saison dernière, la philharmonie Haydn s’est également
rendue au festival de musique d’Istanbul où elle
a remporté un grand succès. Elle s’est aussi
produite au Concertgebouw d’Amsterdam ainsi
qu’au Royal Festival Hall de Londres. Les pro-
19
hänssler
CLASSIC
ESPAÑOL
JOHANNES BRAHMS
los dolores). Todavía es dudoso si Brahms conocía la interpretación de Goethe inspirada en el
intento de interpretación de un maestro de la
escuela superior de Prenzlau; en ella, el autor
separa su poesía refiriéndose a aquellos jóvenes afectados „por la enfermedad de sensibilidad reinante en aquel entonces“ y quería fastidiar al poeta del Werther con sus „revelaciones
emocionales“ en „repetidas y apremiantes expresiones“. Es significativo, sin embargo, que
Brahms habría entregado a Clara Schumann su
composición basada en las tres estrofas que
había elegido, como regalo de bodas para Julie.
Clara Schumann escribió en su diario así: „Johannes me trajo hace algunos días una obra
maravillosa, textos de Goethe tomados del
„Harzreise“ para contralto, coro masculino y
orquesta, que tituló su canto nupcial. Me conmovió tan profundamente su profundo dolor en
el texto y en la música que no recuerdo, desde
hace mucho tiempo, haber percibido una impresión de tal naturaleza [...] Sólo podría contemplar esta obra como la expresión de su propia
congoja espiritual“ (Litzmann III, 232). En su
contenido, Brahms se sumió en la lúgubre descripción de alguien que se siente rechazado por
el mundo, dividiendo la obra musicalmente en
tres diferentes partes separadas en su compás,
tonalidad y ritmo. A la desorientada introducción
sigue el registro de su estado anímico, que culmina en el pasaje en estilo de himno y oración
interpretado por el coro masculino.
Rapsodia para voz contralto, coro
maskulino y orquestra op. 53
Tan desquiciada como la evolución de su „religión privada“ podría considerar la posteridad la
relación entre Johannes Brahms y Clara Schumann y su familia. Al igual que muchas otras
obras, la producción de una de las obras más
íntimas de Brahms, sobre cuya impresión a
divulgar ante el público dudó mucho tiempo, es
decir la denominada Rapsodia para contralto
requiere que se pase revista a algunos aspectos
de la vida privada del compositor. „Ah, pobre de
mí tan peculiar“ solía decir Brahms de sí mismo,
envejeciendo, al hacer alusión a su amor, de
todos conocido, por la hija de Julie, hija de
Schumann y al comienzo del texto de su „Regalo de bodas“, la Rapsodia para contralto. En el
verano de 1869 Brahms se habría enamorado
de Julie Schumann, de 24 años, habiendo ocultado tan perfectamente sus sentimientos ante
los demás que nadie hubiera podido darse
cuenta de su profunda consternación ante el
compromiso matrimonial de ésta con el Conde
Vittorio Radicati di Marmorito. Durante una visita
hecha a Hermann Deiters en el verano de 1868,
Brahms había descubierto el texto de Johann
Wolfgang von Goethe, tomado de su obra Viaje
al Harz en invierno a través de la composición
de Johann Friedrich Reichardt – titulada igualmente Rhapsodie – datada de 1790. Esta obra,
sin embargo, comienza con el verso „Ach, wer
heilet die Schmerzen“ (Oh, quién ha de aliviar
como resonancia a las conmociones políticas
del denominado Año de los tres emperadores
(muerte del Emperador Guillermo I, advenimiento al trono y muerte de Federico III, advenimiento al trono de Guillermo II) y no, como se sospecha a menudo debido a su dedicación al Burgomaestre hamburgués Carl Heinrich Petersen,
por haber sido nombrado como ciudadano honorario de Hamburgo en mayo de 1889. No obstante, dentro del programa del festival de la
música de Hamburgo tuvo lugar el estreno de
los tres motetes que Brahms había enviado el
30 de mayo de 1889 al director Hans von Bülow,
promotor de dicho nombramiento honorífico y
director artístico del festival de la música, agregando la siguiente nota: „Para tu festival de la
música podría ofrecerte tres breves motetes en
forma de cántico para coro de ocho voces a-
Motetes festivos y conmemorativos
op. 109
Siempre que se pedía a Johannes Brahms el
favor de una composición de carácter religioso,
éste siempre podía recurrir a su propia colección
de citas bíblicas, recopiladas con propósito,
continuidad y fundamento. Aunque todas las
composiciones de éste género no fueron música
religiosa, existen todavía entre ellas algunas
obras cuyo contenido espiritual fue disimulado, a
propósito, mediante su generación y el título que
les fue asignado (p.ej. Triumphlied op. 22). Los
Motetes festivos y conmemorativos op. 109
terminados en la primavera de 1889 comparten
todos los aspectos ya mencionados. Brahms
recurre a su colección de citas bíblicas para
poder realizar su aportación, en cierta forma
20
hänssler
CLASSIC
Salmo 22, 5-6, Salmo 29, 11; II Cuando un
fuerte bien armado guarda su palacio, seguros
están sus bienes, Lucas 11,21 y 11,17; III Porque cuál es en verdad la gran nación que tenga
dioses tan cercanos a ellos como Javé, 5. Moisés 4,7 y 9). Ya en el primer compás se define
el carácter de todas las obras. A la iniciación
solemne corresponde la vasta disposición de la
colección de motetes cuyas acríbicas descripciones pictóricas con detalles plásticos de
máxima calidad de composición realzan, sin
embargo, la transparente claridad del movimiento, su efecto dramático y su carácter festivo.
cappella, especialmente ideados para festividades y actos conmemorativos nacionales, y en
los cuales podrían indicarse, expresamente, los
días de Leipzig, Sedan y la coronación imperial“.
A ello añadió, lacónicamente, entre paréntesis,
la frase siguiente „Pero mejor no“, que en aquel
entonces, lo mismo que hoy en día, debe
contemplarse con seriedad e indica posteriormente que los eventos seculares constituyen
historia en tanto que los motetes deben ser escuchados como „música coral eclesiástica“,
sobre todo por el texto elegido (I, En Tí esperaron nuestros padres y no fueron confundidos,
FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY
pueblos alaben al Señor se cuenta entre las
composiciones a cappella más sencillas. Lo
mismo que los Cánticos contenidos en esta
colección – el Canto de alabanza de Simeón
(Nune dimittis) y el Canto de alabanza de María
(Magnificat) fue compuesta primera en idioma
inglés, y luego traducida por el compositor al
texto alemán.
Motete ‚Jauchzet dem Herrn, alle Welt’
op. 69, 2
Motete ‚Richte mich Gott’ op. 78, 2
Motete ‚Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir’
Exceptuando las composiciones sobre salmos
para la Liturgia Alemana, las composiciones de
motetes de Mendelssohn se debieron, exclusivamente, a impulsos personales. „Y que ahora
escriba diferentes obras musicales de carácter
eclesiástico se debe a la necesidad que he sentido, lo mismo que a veces deseamos leer un
determinado libro, la Biblia, o algún otro escrito,
y entonces nos sentiremos realmente satisfechos. Si hay alguna similitud con Seb.[astián]
Bach no puedo evitarlo, dado que lo he escrito
conforme a mi ánimo y, si en los textos he logrado tanta tranquilidad, lo mismo que el antiguo
Bach, pues mejor será para mí ...“ (Carta del 15
de julio de 1831). A este deseo de Mendelssohn, que subraya determinadas fases de su
vida, se debe el hecho de que, durante mucho
tiempo, la composición de motetes hubiera sido
relegada a segundo plano, a favor de la „gran
forma“, aunque con su composición no se hubiera sometido ni a funciones litúrgicas ni a requisitos eclesiásticos. Las composiciones corales de
música religiosa de Mendelssohn se orientan
todas hacia una situación de interpretación imaginaria e ideal que, en su tiempo, no parecía ser
realizable. La colección de motetes op. 69, que
sólo fue publicada en 1847, el año de la muerte
de Mendelssohn, reúne tres composiciones
litúrgicas que terminan todas ellas con la pequeña doxología (gloria al Padre ...) y fueron
compuestas especialmente para el rito anglicano. El motete sobre el salmo 100, Que todos los
El motete denominado como „gran salmo“, compuesto en 1844 bajo el título Denn er hat seinen
Engeln befohlen über Dir (Pues te encomendará
a sus ángeles para que teguarden en todos sus
caminos) (Salmo 91, 11-12) fue enviado por
Mendelssohn, junto con una carta remisoria, al
Rey de Prusia, Federico Guillermo IV. Habría
inspirado dicha composición el intento de atentado hecho al rey. La composición, de sencillo
estilo rítmico y armónico, para coro de ocho
voces fue transformada por Mendelssohn en un
cuarteto doble con acompañamiento de orquesta existente en el oratorio Elías op. 70, producido ese mismo año (escena del despertar, núm.
7; la escena describe al profeta en el arroyo
Krith, protegido por los ángeles). La sencillez de
muchos motetes de Mendelssohn no puede
explicarse solamente con la relación a la tradición ya antes mencionada – tal como a la obra
de Juan Sebastián Bach, o por medio de circunstancias exteriores. Se piensa que el motivo,
precisamente en los motetes compuestos al final
de su vida, reside en la búsqueda tras una posibilidad, para poder crear tal vez una „verdadera
música religiosa“, que corresponda a fines litúrgicas, una exigencia que Mendelssohn habría
rechazado categóricamente todavía en 1835:
„Me parece imposible una verdadera música
religiosa, es decir, para los servicios protestantes, pueda ser adecuada para la celebración
21
hänssler
CLASSIC
mento en 1816 por Federico Guillermo III para
las comunidades de la corte y la guarnición de
Potsdam y Berlín. Bajo el Opus 78 se publicaron, con carácter póstumo, tres composiciones
para salmos, que datan de 1843/44. Supuestamente, su generación está relacionada con la
Deutsche Liturgie. Las composiciones eran para
los salmos 2 (Warum toben die Heiden), 43
(Richte mich Gott) y 22 (Mein Gott, mein Gott,
warum hast Du mich verlassen?), todos para
coro a cappella, en parte con voces solistas. La
aparente similitud de las composiciones para
salmos con aquellas de Heinrich Schütz engaña
en el sentido de que la forma de dos coros debe
entenderse como de sonido romántico y no de
las primeras épocas del barroco, aunque estos
„Testimonios de un comienzo de un nuevo mundo musical, surgidos de la tradición, en el cual
palabras ya conocidas suenan y han de ser
comprendidas de una forma hasta ahora desconocida.“ (Clostermann).
Norbert Bolín
religiosa; ello se debe no solamente a que no sé
en qué momento del servicio religioso pudiera
introducirse la música sino por que me es absolutamente imposible creer que dicho momento
exista [...]. Hasta ahora ignoro, incluso apartándome de la liturgia prusiana, que prescinde de
todo ello, sin saber si ello permanecerá, o si
continuará siendo, cómo podría hacerse que la
música se torne en una parte integral del servicio religioso y no se convierta meramente en
concierto, que estimule, más o menos, la meditación ...“ (Carta del 12 de enero de 1835 al
predicador Bauer). En los años 1841/42, el rey
de Prusia, Federico Guillermo IV trató de atraer
a Mendelssohn a su corte y a Berlín. Por encargo real, Mendelssohn se comprometió a componer la música para la Deutsche Liturgie, aún
consciente de la autolimitación artística que ello
conllevaba. Ello sucedió, seguramente, no como
expresión de una posterior resignación sino
motivado por una especial soberanía, obviamente la de reconocer y satisfacer musicalmente la
de la agenda „Prusiana“, expedida como regla-
22
hänssler
CLASSIC
por la crítica al hacer su debut como Brangäne
en Tristan e Isolda en Mannheim, repitiendo
este éxito en 1994 en los Festivales de Bayreuth, bajo la dirección de Daniel Barenboim.
En diciembre de 1994 hizo su debut en la Scala,
en la nueva producción de Ring, de Riccardo
Muti; continuó trabajando con Muti en noviembre
y diciembre de 1995. En 1998 retornará allí, por
invitación de Muti.
Entre tanto, Liobra Braun se ha presentado como invitada en diversos festivales musicales y
conocidos teatros de la ópera, acompañada de
las principales orquestas tales como la Orquesta
Sinfónica de Bamberg, la Orquesta Sinfónica de
Viena, la Orquesta Filarmónica de Munich, y
muchas más. En los próximos meses la artista
se presentará con la Orchestre de Paris, la Orchestre National du Capitole de Toulouse, la
Orchestre de la Suisse Romande, la Orchestre
Philharmonique de Strasbourg, así como con la
Orquesta Sinfónica de la Radio de Baviera.
Colaboración con Wolfgang Sawallisch, Michael
Plasson, Myung Whun Chung, Armin Jordan, y
muchos más.
Además, Lioba Braun ha hecho grabaciones,
p.ej. con Horst Stein y la Orquesta Sinfónica de
Bamberg.
LIOBA BRAUN
Después de estudiar canto con la Prof. Charlotte
Lehmann, Lioba Braun empezó su carrera como
cantante en el Badisches Staatstheater de Karlsruhe, a cuyo elenco perteneció desde 1987
hasta 1989. Fue entonces cuando ganó el premio especial de la VDMK en Berlín, el concurso
Mozart de Würzburg, el concurso Meistersinger
en Nuremberg, y el concurso de lied en Graz.
Lioba Braun se vinculó al elenco de la Vienna
Volksoper en 1989, donde trabajó con directores
artísticos tales como Harry Kupfer, Marco Marelli, Jerome Savary, y otros.
Ese mismo año hizo su debut en la Flauta Mágica en la Ópera Estatal de Viena y en la „Sala
Dorada“ de la „Woemer ;isolvereom“ con la
Rapsodia para contralto de Brahms.
A partir de la temporada 1991/92, Lioba Braun
se vinculó a la Ópera Estatal de Viena, donde
cantó con Plácido Domingo y Hildegard Behrens
en una nueva producción de Ring, bajo la dirección de Christoph von Donanyi.
Ha sido miembro del Teatro Nacional de Mannheim desde 1993. Allí ha cantado principales
papeles de mezzo y contralto, p.ej. como Carmen, Eboli, Dalila y Venus. Fue muy aclamada
Cámara de Württemberg, de Heilbronn, los
Bachsolisten de Munich, la Orquesta de Cámara
de Viena, la Deutsche Kammerakademie, la
Orquesta de Cámara de Lituania, la Israel Kibbutz Chamber Orchestra y la Junge Deutsche
Philharmonie.
Karl-Friedrich Beringer mereció grandes elogios
por su trabajo con el coro de niños de Windsbacher, hecho que fue reconocido por medio de
diversos galardones, premios y donaciones
tanto para sí mismo como para el coro infantil.
Entre tanto se ha convertido en frecuente invitado a renombradas series de conciertos y festivales de música, con lo cual tanto él, como el coro
infantil se han hecho famosos a nivel internacional. Múltiples grabaciones discográficas con
Karl-Friedrich Beringer y el coro de niños de
Windsbach avalan la singularidad y excelencia
de su interpretación de la música de diversas
épocas.
KARL-FRIEDRICH BERINGER
Karl-Friedrich Beringer terminó sus estudios de
música en el Meistersingerkonservatorium de la
ciudad de Nuremberg. En 1970, siendo todavía
estudiante, fundó en Neuendettelsau, su ciudad
natal, el coro Amadeus, y poco después también
la Orquesta Amadeus, con el fin de contar con
un ensemble adecuado para la ejecución de
oratorios y cantatas.
En los años 1976 hasta 1978 fue encargado de
la dirección artística del Coro Juvenil Internacional de Bayreuth. Al mismo tiempo se multiplicaron las invitaciones para participar como director
invitado en cursos y con renombrados coros,
tanto en Alemania como en el extranjero. Finalmente, en 1978 fue nombrado director del Coro
de Niños de Windsbacher.
Comenzó entonces su colaboración con destacadas orquestas tales como la Orquesta de
23
hänssler
CLASSIC
catedral de Heilbronn se grabaron, para la Televisión Alemana (ARD) y también para la radiodifusión (radio de Baviera), tanto en videocassette
como en CD todas las seis cantatas del Oratorio
de Navidad de Bach. Con la grabación discográfica Navidad en Europa comenzó en 1993 la
colaboración con German Brass y EMI Classics.
Entre tanto, el coro de niños de Windsbach ha
participado en conocidos festivales tales como
la Semana de Bach de Ansbach, los festivales
Bach de Berlín, los Festivales de Ludwigsburg,
el festival de la música de Rheingau, el festival
de la música de Schleswig-Holstein, el Germany
Festival del Kennedy Center de Washington, y
muchos más.
Para la Cuaresma y la Pascua de 1993, junto
con la Israel Kibbutz Chamber Orchestra, el coro
de niños de Windsbach presentó por primera
vez en Israel la Pasión según San Mateo de
Bach, siendo muy aplaudidos y elogiados por la
prensa. En 1995 las dos agrupaciones interpretaron de nuevo la Misa en si menor de Bach, en
el Mann Auditorium de Tel Aviv, en el Sherover
Theater de Jerusalén y en otras salas de
conciertos de Israel. En los últimos meses realizaron conciertos en Japón y en Sudamérica; en
el futuro efectuarán giras en Taiwan, Chechenia,
Austria y Suiza. Numerosas grabaciones de
diversas obras en Compact Disc (EMI, Teldec,
Hänssler), así como en la radio y la televisión
documentan la extraordinaria calidad y singularidad del coro de niños de Windsbach.
EL CORO DE NIÑOS DE WINDSBACH
Fundado en 1946 por Hans Thamm, el coro de
niños de Windsbach está considerado en el
mundo internacional de la música como uno de
los principales conjuntos vocales.
Su singular sonoridad, las obras elegidas para
conciertos a-cappella y, en particular, su vinculación a la música religiosa de todas las épocas,
han hecho que este coro se haya convertido, en
las últimas décadas, en un inconfundible representante de la música de la iglesia protestante
en el mundo entero. Entre los puntos culminantes en la historia del coro de niños de Windsbach se cuentan giras de conciertos de varias
semanas de duración por Sudamérica (1983,
1985 y 1992), y casi por toda Europa Occidental. En 1986 y 1990 los niños de Windsbacher
acompañaron al Sr. Richard von Weizsäcker,
entonces Presidente de la República Federal de
Alemania, en sus visitas oficiales a Noruega y
Malta. Entre tanto, atendiendo invitaciones hechas en los Estados Unidos, el coro se presentó
en Washington, Filadelfia y Nueva York; asimismo viajó a Finlandia a los festivales de ópera
de Savonlinna y también a la antigua Unión
Soviética. Allí, junto con la Orquesta de Cámara
de Lituania interpretaron el Oratorio de Navidad
de Bach en San Petersburgo, Moscú y Wilna,
habiendo alcanzado extraordinarios éxitos.
En julio de 1991 se realizó con el coro de niños
de Windsbach el mayor proyecto para medios
de comunicación nunca antes intentado. En la
principal lugar de reunión es la Sala Haydn del
Cas- tillo Esterhazy en Eisenstadt. Aquí se presentaron, por primera vez, muchas de las obras
del compositor. La sa- la ha permanecido en su
estado original desde la época de Haydn y su
acústica garantiza la máxima autentici- dad posible del sonido. En las Jornadas Internacionales de Haydn, que tienen lugar todos los años
en septiem- bre, los conciertos de la Orquesta
Filarmónica Austro- húngara forman parte integral del programa. Por eso, la orquesta puede
ser calificada como „Orquesta propia“ del Festival Haydn de Burgenland y se presenta frecuentemente como Orquesta Filarmónica Austrohúngara Haydn.
A partir de sus primeras presentaciones, la trayectoria de la orquesta ha sido muy exitosa. Los
conciertos han sido muy bien acogidos tanto por
el público como por la prensa. En giras de
ÖSTERREICHISCH-UNGARISCHE
PHILHARMONIE
Orquesta Filharmónica Austro-húngara
La fundación de la Orquesta Filarmónica Austrohún- gara se debe a la iniciativa de su director
titular, Adam Fischer, y del Festival Haydn de
Burgenland, en 1987, para cumplir dos finalidades: La primera, reunir en un ensemble músicos
excelentes de los dos países y, la se- gunda
interpretar y conservar el legado musical de
Joseph Haydn en su entorno histórico.
La orquesta consta de 45 músicos, como máximo, o sea la capacidad de que disponía también
la orquesta del palacio en las épocas de Haydn.
En ella participan solis- tas, intérpretes de música de cámara e integrantes de las principales
orquestas tanto de Austria como de Hungría. El
24
hänssler
CLASSIC
Aunque el fomento de la obra orquestal de
Haydn, así como su dedicación a ella constituyen el núcleo de las ac- tividades artísticas de
la orquesta, desde hace unos dos años ha ampliado su repertorio abarcando también obras de
compositores del período romántico y moderno.
Desde 1987 la Filarmónica Haydn se ha empeñado en la grabación completa de todas las
sinfonías de Haydn. Hasta ahora, la empresa
británica Nimbus Records ha producido 19 discos compactos, que han merecido una crítica
muy positiva. El proyecto terminará en 1998.
Resumiendo puede expresarse que, desde su
creación, la Orquesta Filarmónica Austrohúngara se ha convertido en componente esencial de la vida musical austríaca y ha sido reconocida internacionalmente como principal orquesta para la interpretación de la música de
Haydn.
conciertos se han presentado en la República
Federal de Alemania y en Francia, país don- de
se presenta como orquesta permanentemente
invita- da a los Festivales de L’Epau y La Roque
d’Antheron, en Holanda, Italia, Gran Bretaña, los
EE.UU., Japón y Taiwán, concentrándose especialmente en las principa- les salas de conciertos tales como Concertgebouw, Royal Albert
Hall (BBC-Promenade Concerts), Lincoln Center, Gewandhaus, Orchard Hall, etc. En la última
temporada, la Filarmónica Haydn obtuvo gran
éxito en el Festival de la Música de Estambul;
también se ha presentado en el Conertgebouw
de Amsterdam, así co- mo en el Royal Festival
Hall de Londres. Los próximos grandes proyectos incluyen una gira por Alemania, una gira de
conciertos en los Estados Unidos, y otra por los
países del sur de Europa.
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