eisenschrott im Materialkreislauf kanal
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Recycling NEWS 05|2013 Informationsmagazin für Kunden, Interessierte, Mitarbeiter/innen Ausgabe N˚05 Mai 2013 www.loacker.cc Die Mutter des Recycling Eisenschrott im Materialkreislauf Loacker Imagefilm auf YouTube-Kanal Kanal-Arbeiten mal anders Elektrostapler und Euro 6-LKWs im Einsatz Nachhaltigkeit auf Rädern Wilhelm+Mayer Ein Kunde stellt sich vor Recycling NEWS editorial INHALT Vorwort Ausstellungskonzept für neue Loacker-Zentrale AUSGABE 05|2013 2 02|03 04|05 Eisenschrott im Materialkreislauf 06|07 Loacker auf YouTube 08|09 Nachhaltiges Fuhrparkmanagement Liebe Leserin, lieber Leser, Karl Loacker Loacker Recycling Geschäftsführer was für ein langer Winter mit weißen Ostern vielerorts! Nehmen wir es sportlich und wechseln den Blick von den vier Jahreszeiten auf die Vierschanzentournee 2012/2013. Gewinner: der 23-jährige Gregor Schlierenzauer, der mittlerweile 50 Weltcupsiege verzeichnet. Was macht neben Talent seine Stärke aus, die reihenweise zu solchen Erfolgen führt? Ist es die Fähigkeit, einen langen Winter zu überstehen und aus Niederlagen zu lernen? Skisprunglegende und Schanzenphilosoph Toni Innauer gab bereits 2010 hierzu einen Hinweis, als Schlierenzauer die Olympischen Winterspiele in Vancouver nicht gewinnen konnte: „Das Verkraften wird ihm dadurch erleichtert, dass er mit vielen kompetenten Menschen zusammenarbeitet und das auch zulässt. Er steht nicht isoliert als schwer enttäuschter Mensch im Regen. Das ist die Stärke des Systems, das wir für unsere Sportler entwickelt haben. Gregor wird es schnell klar werden, dass diese kleinen Niederlagen – als Zwanzigjähriger habe ich es auch nicht geglaubt, dass es wirklich kleine Niederlagen sind – ihm noch Ziele für die Zukunft offen lassen.“ (Interview in der Frankfurter Allgemeinen vom 18.03.2010). Der Weitblick von Toni Innauer hat sich also bestätigt – es lohnt sich, mit vielen kompetenten Menschen zusammenzuarbeiten! Auch wenn unsere Mitarbeiter/innen an unserem Skitag keinen neuen Weltrekord aufgestellt haben, setzen sie sich in allen vier Jahreszeiten für Recycling ein. Dass wir in diesem Jahr rund 70 Jubilare in unserer Unternehmensgruppe mit einer Zugehörigkeit von zehn bis 35 Jahren haben (siehe auch Seite 19), ist fast rekordverdächtig. Wie unsere Recyclingkompetenz in Aktion aussieht, erleben Sie in unserem Unternehmensfilm (siehe Seite 6/7) und beim Einblick in die Arbeit von unserem Eisenschrott-Team auf Seite 4/5. Außerdem verraten wir Ihnen in unserer Fotostory auf den Seiten 12/13, wie die Aufbereitung von Altmetallen funktioniert. Auf den Seiten 8/9 erfahren Sie, wie unsere Fahrer täglich umweltschonend in die Wertstoff-Zukunft steuern. Wenn wir, wie in den Medien berichtet, zu den zehn umsatzstärksten Unternehmen in Vorarlberg zählen, dann ist diese Umsatzstärke auf eine andere Stärke zurückzuführen: auf unser Team, das sich mit voller Kraft für ein starkes Recyclingsystem einsetzt, wie das Gruppenfoto weiter oben zeigt. Dann verkraftet man auch einmal einen langen Winter, Niederlagen und Niederschläge! Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Karl Loacker PS: Redaktionsleiter Knud Johannsen freut sich über Ihr Feedback unter [email protected] 10|11 Ein Kunde stellt sich vor: WILHELM+MAYER Bau GmbH 12|13 Fotostory Altmetallrecycling 14|15 5 Fragen an Mag. Peter Mayerhofer, GF Kaplan Bonetti Gemeinnützige GmbH 16|17 News 18|19 News aus der Gruppe Impressum Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Loacker Recycling GmbH, Lustenauerstr. 33, A-6840 Götzis, Österreich, www.loacker.cc | Gestaltung: Baschnegger Ammann Partner Werbeagentur GmbH, www.agentur-bap.com | Redaktion: Knud Johannsen und Loacker Gruppe | Fotos: Nadine Loacker, Simon Egle, Adolf Bereuter und Thinkstock | Grafik: Scania | Druck: VVA Dornbirn | Auflage: 3.000 Stück | Blattlinie nach § 25 Mediengesetz: Aktuelle Information für Kunden & Partner von Loacker. Erscheinungsdatum: Mai 2013 Das Medium wird kostenlos an Kunden, Interessierte und Mitarbeiter/innen von Loacker abgegeben. Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Kontakt – Loacker Recycling GmbH Lustenauerstr. 33, A-6840 Götzis Tel. +43 (0) 5523 502 [email protected], www.loacker.cc 3 Mona Hörtnagl, Michel Pfister, Susanna Lederhaas, Sarah Mistura, Verena Lechner, Heike Rosenberger, Cornelia Süß, Gerhard Breuß, Kerstin Scholl, Helena Görres, Daniel Andrei, Lukas Bildstein, Bayram Oezer. Bilder der Dozenten: Hermann Fetz, Arno Gisinger, Renate Breuss, Hubert Matt Vorstellbar. Nachlesbar. Ausstellbar. FH Studiengang InterMedia präsentiert Ausstellungskonzept für geplante Loacker-Zentrale Nun ist es doch noch rechtzeitig fertig geworden, das Weißbuch, als Ideensammlung verstanden, obwohl sich einige Köpfe schon gefragt haben, ob wir es zeitlich schaffen. Wir, die 13 Studierenden und vier Dozent/innen der Masterausrichtung Arts & Science InterMedia der Fachhochschule Vorarlberg, besuchten Ende September 2012 die Firma Loacker und vor allem den „Platz“ in Götzis zum allerersten Mal. Für die Semesterarbeit galt es, Konzeptüberlegungen für eine Ausstellung in der geplanten neuen Konzernzentrale zu entwickeln. Aber auch uns Kreativen sprudeln nicht sofort fertige Ideen aus dem Kopf und aufs Papier. Es galt nun also, die große Recherchearbeit zu beginnen. Denn das Thema Recycling ist, wie wir nun wissen, vielschichtiger als zunächst angenommen. Auch die Firma Loacker selbst wurde zum Untersuchungsobjekt und so zeichnete sich schon nach wenigen Stunden Arbeit eine Flut an Informationen ab, die erst einmal geordnet werden musste. Beim Erforschen der Themen Recycling und Loacker stellten sich uns zudem viele Fragen. Zunächst schien es, als ob durch eine beantwortete Frage gleich zahlreiche andere aufgeworfen wurden. Dennoch stellten wir uns der Herausforderung und seither fällt uns jeder Container, jeder LKW und jedes Loacker-Schild im ganzen Land noch viel deutlicher auf als zuvor. Auch der suggerierte Mythos eines Kreislaufs innerhalb des Recyclinggeschäfts war ein Thema, das uns lange beschäftigte, denn ganz so rund läuft es dann doch nicht immer. Uns wurde klar, dass Abfall zeigt, wie stark Disziplinen wie Soziologie, Technik, Gesellschaft, Wirtschaft und Design miteinander verwoben sind. „Recycler sind Designer, ja!“ Um sich nun einer für eine Ausstellung geeigneten Darstellung zu widmen, die Recyclingprozesse aufzeigt, wurden im nächsten Schritt verschiedene Themenbereiche zusammengefasst, die das Recyclinggeschäft beispielhaft veranschaulichen. Welche Problematiken bringen den Besucher zum Nachdenken und Reflektieren? Die Wertstoffe und deren „Kreisläufe“ sowie das Unternehmen selbst sollten dabei einen wesentlichen Bestandteil der Vermittlung einnehmen. Schließlich haben wir die Mitarbeiter auch mit viel Spaß an der Arbeit kennen gelernt. Das neue Gebäude, das schon den Recyclinggedanken mitkommunizieren wird, und der Konsum als Müllproduzent sollten im Mittelpunkt stehen. Nicht zuletzt sind es jedoch Trends und Design, die die Ausstellung zu dem machen, was sie ist. Denn im Umkehrschluss ist es das Design unserer Konsumgüter, das auch das Recycling mitbestimmt. In diesem gesamten Prozess der Auseinandersetzung mit der Thematik entstanden schließlich drei verschiedene Ansätze zur Konzeptbildung. Diese könnten unterschiedlicher und erlebnisreicher nicht sein. Die Titel der drei Konzepte lauten: „Das diskursive Gebäude“, das den Raum als Ambiente und Ausstellungsstück selbst versteht; „Der erzählende Baum“, der das Vorbild der Natur vermittelt; und „Ein Band, das verbindet“, das durch die Ausstellung leitet, pulsiert und über die Firma Loacker erzählt. Am 4. März 2013 war es dann endlich soweit: Wir durften unsere Konzepte präsentieren. Vor der Geschäftsleitung der Firma Loacker wurden sowohl die entstandenen Ideen als auch einige Modelle enthüllt. Das Staunen war groß, worüber sich der gesamte Kurs nach getaner Arbeit natürlich freute. Ein großes Stück Arbeit liegt hinter uns – und wir sind sehr zufrieden! Die Konzepte als geschlossene Einheiten sind kommuniziert und auch als solche vorstellbar. Alles – sowohl die Recherche, der Prozess, die theoretischen Auseinandersetzungen als auch die dargestellten Konzepte – ist in dem 300 Seiten umfassenden Weißbuch mit dem Titel „Gesammelt, Getrennt, Verkauft“ zusammengefasst. Wir als Designer konnten feststellen: „Recycler sind Designer, ja!“ (Zitat Weißbuch S. 295). Mit einer Ausstellung können Trends gesetzt und Themenführerschaften übernommen werden. Recycling ist formgebend. Daher bleibt man gespannt, wie das neue Gebäude wohl „gefüttert“ wird. AUSGABE 03/2013 05|2013 Recycling NEWS Projekt Eine kleine FH Vorarlberg Geschichte … coverstory Eisenschrott Eisenschrott im Materialkreislauf AUSGABE 05|2013 4 Recycling NEWS Die Mutter des Recycling Kennen Sie die vielleicht lustigste Geschichte über den Eiffelturm, bei der es um seine Verschrottung geht? Der Eiffelturm wurde 1889 für die Pariser Weltausstellung gebaut und sollte ursprünglich wieder abgebaut werden. Heute ist es kaum nachvollziehbar, dass das 324 Meter hohe Stadtsymbol damals nach Ansicht der Bürger nicht ins Stadtbild passte! So gab sich im Jahre 1925 der Hochstapler Victor Lustig als Regierungsbeamter aus und versuchte, den Eiffelturm an einen Schrotthändler zu verkaufen – mit Erfolg. Dieser entdeckte den Schwindel viel zu spät und traute sich aus Scham noch nicht einmal, zur Polizei zu gehen. Erst als Victor Lustig den Eiffelturm zum zweiten Mal verkaufen wollte, flog der Betrug auf. „Und die Moral von der Geschichte?“ Fast 90 Jahre später lassen sich zwei Dinge sagen: Zum einen ist es natürlich gut, dass der Eiffelturm mit seiner Masse von rund 10.000 Tonnen Schmiedeeisen doch nicht recycelt wurde. Zum anderen lag Victor Lustig in einem Punkt richtig: Schrott bzw. metallische Wertstoffe lassen sich beliebig oft wiederverkaufen, da im Gegensatz zu anderen Wertstoffen bei wiederholtem Recycling keine Qualitätseinbußen zu verzeichnen sind. Die Loacker Recycling GmbH steigt an jenem Punkt in den Materialkreislauf ein, an dem eisenhaltige Abfälle entsorgt werden. Loacker Recycling kümmert sich um alles, von der Abholung über die Aufbereitung bis hin zur Belieferung der Gießereien und Stahlwerke mit den aufzubereitenden Eisenabfällen. Damit übernimmt das Familienunternehmen Loacker einen wichtigen Teil im Schrottrecycling. Bleibt die Frage, was genau mit all dem Eisenschrott bei Loacker passiert. „Je nach angeliefertem Material erfolgt die Aufbereitung durch den Schredder, die Schrott- schere, die Brikettieranlage oder die Paketierpresse“, berichtet Franz Bachmann, Stoffstrommanager Eisenschrott. Danach erfolgt die Lieferung an eines der rund 30 Stahlwerke oder Gießereien im In- und benachbarten Ausland, mit denen wir schon viele Jahre sehr gut zusammenarbeiten. Bei den Transporten an die Abnehmerwerke sind wir stets darum bemüht, diese mit Güterwaggons durchzuführen, um den LKW-Transport auf ein Minimum zu reduzieren. Dadurch zählen wir immerhin zu den top drei Bahn-Kunden in Vorarlberg. Das Team „Handel Eisenschrott“ in Götzis – bestehend aus dem Stoffstrommanager Franz Bachmann und den beiden Händlern Mag. Mathias Wölfl und Gernot Augustin – ist für die Beschaffung und Vermarktung des Schrottes verantwortlich. Dabei tragen sie dafür Sorge, dass die für die Verarbeitung in den eigenen Anlagen notwendige Menge an Schrotten eingekauft und nach der Verarbeitung an geeignete Werke verkauft wird. Die Loacker Recycling GmbH zählt mittlerweile europaweit mehr als 40 Standorte. Dabei macht es natürlich Sinn, so genann- te Stoffströme zu bündeln und dadurch sowohl für die Lieferanten als auch für die Abnehmer den größtmöglichen Nutzen zu generieren. Zu diesem Zweck erledigt das Team „Handel Eisenschrott“ nicht nur die Versorgung der Verarbeitungsanlagen in Götzis, sondern übernimmt auch das gesamte Stoffstrommanagement für den Eisenschrott der Loacker-Gruppe. Monatlich werden damit ca. 30.000 bis 35.000 Tonnen gehandelt. Die Dimensionen des internationalen Handels mit Eisenschrott sind beeindruckend. Lag der Schrotteinsatz in deutschen Stahlwerken und Gießereien 1908 bei gerade einmal 4,2 Mio. Tonnen, waren es 2011 bereits über 23 Mio. Tonnen. Weltweit verbraucht die Stahl- und Gießereiindustrie gar etwa 500 Mio. Jahrestonnen Eisenschrott, was einem Anteil von rund 40 Prozent der Rohstahlerzeugung entspricht. Demnach ist Schrott nach Eisenerz der wichtigste Rohstoff für die Stahlerzeugung. Eisenschrott wird nicht an der Börse gehandelt. Die tatsächliche physische Nachfrage und das verfügbare Angebot bestimmen den Preis. Dieser wird monatlich neu Die Paketierpresse Die Paketierpresse dient dem Verdichten von Blechen, Folien und anderen voluminösen und leichten Materialien. Nach der Beschickung mittels Bagger werden die Inputstoffe durch die Längspresse in den Pressraum gedrückt und mit einer Kraft von 350 Tonnen verdichtet. Danach wird der Pressraum automatisch geöffnet und das Paket mit ca. 300 x 300 x 300 mm Größe ausgeworfen. Durch das Paketieren der Materialien kann der Transport entscheidend optimiert werden. Zusätzlich sind die verdichteten Metalle in den Schmelzen (Hütten) besser chargierbar. Der Schredder 1986 wurde bei Loacker der erste Schredder in Betrieb genommen und im Jahr 2004 bereits durch einen neuen ersetzt. Der neue elektrisch betriebene Zerkleinerer weist ein Gesamtgewicht von rund 350 Tonnen auf – bei einer Leistung von 2.000 PS. Leichtschrotte mit Anhaftungen werden nach der Zerkleinerung in Eisen, Nichteisenmetalle und Müll aufgetrennt. Der Rotor in der inneren Anlage weist ein Gesamtgewicht von ca. 29 Tonnen und einen Durchmesser von ca. 1,60 m auf. Bestückt ist er mit zwölf Hämmern à 100 kg, die das Material über eine Kante abschlagen. Durch einen zusätzlichen Abluft-Wäscher und eine moderne Waschwasseraufbereitung kann der Staubgehalt in der Schredder-Abluft minimiert werden. Außerdem wurden bei der neuen Anlage alle Förderbänder eingekapselt und die Abwurfstellen der einzelnen Output-Materialien eingehaust, um Windverfrachtungen des Materials auszuschließen. Zusätzlich konnte durch die langjährige Erfahrung die neue Schallschutzeinhausung so optimiert werden, dass neben der gesenkten Lärmbelastung auch eine Erleichterung für Wartungsarbeiten erreicht wurde. Brikettieranlage Am Standort Frastanz betreiben wir eine Brikettieranlage, die Stahlspäne mit Schleifschlamm zu Presslingen verdichtet. Durch diese Behandlung entsteht ein kompakter Rohstoff für Stahlwerke. Dies ermöglicht die optimale stoffliche Verwertung der beiden Inputstoffe. Vor allem beim Schleifschlamm, der bei der Oberflächenbehandlung von Werkstoffen entsteht, ist dies die einzige Möglichkeit, das Material in den Stoffkreislauf einzubringen. Dadurch erspart man sich die früher übliche Deponierung und schont somit Umwelt und Ressourcen. Das Team „Handel Eisenschrott“ Mathias Wölfl, Gernot Augustin und Franz Bachmann verhandelt. Als die türkischen Stahlwerke im vergangenen Jahr als Folge von Sturm Sandy vom üblichen Materialeinkauf in den USA auf Europa ausweichen mussten, kam es neben Preisveränderungen vor allem zu kurzfristigen Versorgungsengpässen innerhalb Europas. Nicht nur dies zeigt, dass der Markt für Schrott, aber auch für die fertigen Stahlprodukte, schon seit langem kein regionaler, sondern ein globaler ist. Deshalb ist es von enormer Bedeutung, dass in Europa auch in Zukunft sowohl die Schrott- als auch die Stahlindustrie stark vertreten sind. Denn wenn Europa diese wichtige Ressource nicht mehr selbst in der Hand hält, begibt sich Europa auch in diesem Bereich in die Abhängigkeit von Ländern wie Indien, der Türkei oder China, das heute mit Abstand der weltgrößte Stahlerzeuger ist. Dabei profitiert auch die Umwelt vom Schrottrecycling: Für jede Tonne Stahlschrott, die anstelle von Roheisen bei der Stahlerzeugung eingesetzt wird, werden 1,5 Tonnen Erz und 0,5 Tonnen Kohle eingespart. info box Für Sie erreichbar unter: [email protected] [email protected] [email protected] AUSGABE 05|2013 Recycling NEWS 5 Die Schrottschere Das Input-Material wie Baustähle, Stahlträger, Eisenbahnschienen und gereinigte Tanks, wird mittels Bagger in die Schrottschere chargiert. Durch ein ausgeklügeltes Press-System werden die Materialien verdichtet und mit einem Vorschubzylinder zur Schneidekante gedrückt. Hier wird der Schrott mit einer Schnittkraft von 1.500 Tonnen zerkleinert und direkt in Bahnwaggons verladen. AUSGABE 05|2013 6 Recycling NEWS Loacker auf youtube Für den Imagefilm war das Filmteam mehrere Tage auf dem Betriebsareal unterwegs. Dabei kamen über 20 Stunden Filmmaterial zustande, die im Anschluss „recycelt“ wurden. Loacker Imagefilm auf YouTube-Kanal Kanal-Arbeiten mal anders Schon mal von einer Online-Kanal-Dienstleistung gehört? Na dann schauen Sie doch mal in unseren Kanal auf YouTube. Dort finden Sie unterhaltsam-informative Clips und lernen innerhalb von wenigen Minuten die Recycling-Welt auf humorvolle Weise kennen. Vor allem unser Imagefilm beweist: es ist wahr, dass die Arbeitskleidung unserer Mitarbeiter manchmal schmutziger ist als die von anderen; für eine saubere Wertstoff-Zukunft machen wir uns eben auch gerne einmal schmutzig. Auch das Making-of mit einer garantiert hohen Verwertungsquote wartet auf Sie. „Es ist wahr, dass die Arbeitskleidung unserer Mitarbeiter manchmal schmutziger ist als die von anderen; für eine saubere Wertstoff-Zukunft machen wir uns eben auch gerne einmal schmutzig.“ Zudem können Sie sich die Beladung eines Seecontainers und den Einsatz einer Schrottschere ansehen oder den gesamten Prozess der Altautoverwertung von der Anlieferung bis zur Verschrottung nachvollziehen. Außerdem geht auch bei uns das Runde ins Eckige – wie der Schrott- zum Fußballplatz wird, erleben Sie auf www.youtube.com/loackerrecycling AUSGABE 05|2013 Recycling NEWS 7 Schauen Sie doch gleich mal rein, beim Loacker YouTube-Kanal. Nachhaltiges Fuhrparkmanagement ichbar Für Sie erre AUSGABE 05|2013 8 Recycling NEWS Franz Wolfgang anager loacker.cc m rk a rp ang.franz@ Fuh unter: wolfg Nachhaltigkeit auf Rädern Umweltfreundliches Fuhrparkmanagement mit Euro 6-LKWs Bei Loacker ist viel in Bewegung: bei unseren Kunden, im Büro, in den RecyclingAnlagen, auf den Gleisen und nicht zuletzt auf den Plätzen und Straßen. Wo fängt also die fast schon inflationär verwendete Nachhaltigkeit an? Bei mir persönlich beginnt sie bei den Kindern. Bei der Aktion „toter Winkel“, einer Initiative der Sicheren Gemeinden, die wir regelmäßig unterstützen, durften Grundschüler der 3. und 4. Klassen der Volksschule Koblach letztes Jahr das Verkehrsgeschehen einmal aus dem Fahrerhaus eines Loacker-LKWs beobachten. Dabei konnten sie selbst die Erfahrung machen, dass ein LKW-Fahrer nicht alle Fußgänger und Radfahrer sehen kann. Stickoxide (g/kWh) 5 4 Euro 3 (2001) Euro 4 (2006) Euro 5 (2009) Euro 6 (2013) 3 2 1 0.02 0.04 0.06 0.08 0.10 Partikel (g/kWh) Für uns bei Loacker Recycling bedeutet der nachhaltige Umgang mit Ressourcen auch, Vorreiter zu sein. Deswegen statten wir alle Bagger, Radlader und Stapler freiwillig mit Partikelfiltern aus. Damit wollen wir bei unserem Fuhrpark die Emissionen deutlich reduzieren. Ganzheitliche Nachhaltigkeit bedeutet für uns nicht nur, unser RecyclingKerngeschäft permanent zu optimieren und noch ressourcenschonender zu gestalten. Es bedeutet für uns auch, unseren gesamten Fuhrpark auf den ökologischen Prüfstein zu stellen. Was mich in diesem Zusammenhang immer wieder beeindruckt ist, wie geräteschonend unsere Fahrer tagtäglich ihre Fahrzeuge führen, egal ob Absetzer, Hecklader, Frontlader, Kastenwagen oder Kranauto. Dadurch kann neben Kraftstoffeinsparungen die Einsatzdauer unseres Fuhrparks deutlich verlängert werden. Auch auf technologischer Ebene begegnet man bei Loacker dem Thema Nachhaltigkeit immer wieder: Zur Erfüllung der Euro 6Abgasnorm haben wird AdBlue im Einsatz, eine auf Harnstoff basierende Flüssigkeit, die bei der Abgas-Nachbehandlung von Automobil-Dieselmotoren zur Reduktion der Stickoxide verwendet wird. Die Anwendung findet im SCR-Katalysator (selective catalytic reduction) statt. Dort wird durch selektive katalytische Reduktion der Ausstoß von Stickoxiden (NOx) um etwa 90 Prozent reduziert. Im Klartext: AdBlue ermöglicht durch Abgasrückführung Kraftstoffeinsparungen von bis zu acht Prozent. Bis Jahresende werden wir in der Unternehmensgruppe rund 20 Euro 6-LKWs im Einsatz haben. Die Grafik veranschaulicht deutlich, welchen Unterschied die neueste Generation unserer Nutzfahrzeuge bei den Stickoxiden und Partikeln macht. Dass die Euro 6-Norm ab dem 1. Januar 2014 für alle neu zugelassenen LKWs bindend ist, entspricht ganz unserer Fuhrparkplanung – die Wertstoff-Zukunft nimmt Fahrt auf! Loacker fährt mit Strom gegen den Strom Sowohl die Niederlassung Wonfurt als auch Donauwörth folgten der Einladung zum ersten Elektrostapler-Testtag 2012 nach Götzis. Bei Kaiserwetter wurden die verschiedenen E-Stapler auf dem eigens vorbereiteten Testparcours auf eine harte Probe gestellt. Die für den täglichen Einsatz bei Loacker wichtigsten Kriterien wie Wendigkeit, Übersicht, Grenzverhalten, aber auch der Komfort wurden genauestens geprüft. So mancher Fahrer brachte dabei in dem praxisorientierten Test „seinen Stapler“ an die Leistungsgrenzen oder sogar darüber hinaus. Augenzeugen behaupten, dass es in dem einen oder anderen Fall möglicherweise auch umgekehrt gewesen sei. Während des gesamten Testtages waren jeweils zwei Mitarbeiter der Herstellerfirmen vor Ort, um die Fragen aller Beteiligten zu beantworten. In einer interessanten Diskussion wurden sowohl die Vor- als auch die Nachteile der elektronisch betriebenen Stapler objektiv beleuchtet. Interessante Betriebsinformationen, wie etwa zum Batteriewechsel, wurden per Video und live vor Ort demonstriert. Im Anschluss an den Testtag konnte jeder Fahrer seine Erfahrungswerte in einem Fragebogen festhalten. Durch das Ergebnis der Auswertung sowie die Bewertung aus Sicht des Einkaufs konnten die zukünftigen Lieferanten ermittelt werden. Ziel ist, sukzessive alle dieselbetriebenen Stapler durch Elektrostapler zu ersetzen. Bei der geplanten Umstellung am Standort Götzis heißt das konkret, dass mit der neu errichteten Photovoltaikanlage die Elektrostapler in Zukunft durch Sonnenenergie aufgeladen werden können. r: andreas. leimegger@ loacker.cc AUSGABE 05|2013 Recycling NEWS 9 Elektrostapler-Testtag 2012 Andreas Le im Technische egger r Projektma Für Sie erre nager ichbar unte AUSGABE 05|2013 10 Recycling NEWS ein kunde stellt sich vor: Wilhelm+Mayer Bau Gmbh Geschäftsführer DI Johannes Wilhelm Kundennutzen im Fokus Wilhelm+Mayer Ein Bauunternehmen mit Tradition „Die Wilhelm+Mayer Bau ist auch in der Rohstoffgewinnung tätig. Wir fördern Kies und Sand. Schon früh haben wir begonnen, Aufbruchasphalt, Betonabbruch und Mauerwerk als Wertstoffe zu sehen und zu verarbeiten. Deshalb war und ist es uns wichtig, dass auch andere Wertstoffe ihren Weg in den Wertstoffkreislauf finden. Loacker Recycling ist für uns dabei der ideale Partner. Lösungsorientiert, wirtschaftlich und verlässlich sorgt er dafür, dass unsere Baustellen sauber sind. Denn eine saubere Baustelle ist immer noch eine der besten Referenzen für ein Bauunternehmen.“ Tradition bedeutet Chance und Risiko. Das Risiko ist, sich auf den Lorbeeren früherer Generationen auszuruhen. Die Chance besteht darin, auf einer durch und durch gesunden Basis die richtigen Schritte in die Zukunft setzen zu können. Das kann nur gelingen, wenn man den Kundennutzen im Fokus hat, seine Bedürfnisse und Vorstellungen versteht und sie so effizient wie möglich umsetzt. Ein weiterer wesentlicher Schlüssel zur Effizienz sind der Einsatz und das Wissen der Mitarbeiter/innen. Baumaschinen kann man kaufen, Mitarbeiter/innen muss man entwickeln. Nur durch Mitarbeiter/innen können Unternehmen das bisschen besser, wirtschaftlicher oder schneller sein, das schließlich den Erfolg ausmacht. Deshalb legt Wilhelm+Mayer so viel Wert auf die Ausbildung von Lehrlingen und freut sich über deren Entwicklung. Weitere Infos unter www.wilhelm-mayer.at AUSGABE 05|2013 Recycling NEWS 11 ilhelm DI Johannes W rer Geschäftsfüh er Wilhelm+May Bau GmbH Altmetallrecycling bei Loacker Hallo zusammen! Viel m u l e b Wir t t o r Sch AUSGABE 05|2013 Recycling NEWS 12 Bevor’s los geht, sichtet Memo das Material ... Memo, der Betriebsleiter Aufbereitung NE-Metalle, wartet schon auf uns – und mit ihm sprichwörtlich ein Haufen Arbeit. Ordnung ist das halbe Leben. Das gilt natürlich auch auf dem Schrottplatz. Deshalb wird bei Loacker der anfallende Metallschrott in der Aufbereitungsanlage für NE-Metalle sortiert und so optimal für die weitere Verarbeitung vorbereitet. Logisch! Na, alles flott im Schrott? ... und ruft Sigi, den Mann fürs Grobe. Sigi weiss, was zu tun ist und schaufelt das Material in den Aufgabebunker. In der Zwischenzeit stellt Memo die Anlage ein. Kein Metall? Raus damit! Und schon läuft das Material durch die erste Station ... ... das Sieb. Der Rest läuft weiter ... Auch der nächste Automat wird eingestellt. Hier wird der StahlmixFE aussortiert. Übrig bleiben Aluminium und Buntmetalle. ... zur Magnettrommel. Kabel und andere Stoffe werden aussortiert. Der Rest wird händisch selektiert. Sahin, ... Cihan, ... ... und Mehmet sind konzentriert bei der Arbeit. Selcuk ... Chromnickelstahl, Aluschrott, Alu-Kupfer-Mix, Kupfer und Messing werden fein säuberlich aussortiert. Genauso wie Leiterplatten und die letzten Kabelreste. Chromnickelstahl Aluschrott Memo ist zufr Jetzt könienden. Metalle un en alle Stoffe sodrrestlichen wiederver tenrein we werden. rtet Alu-Kupfer-Mix Kupfer Messing Leiterplatten Kabelreste AUSGABE 05|2013 13 Recycling NEWS mit Wirbelstromtechnik werden metallische von nichtmetallischen Wertstoffen getrennt ... 5 Fragen an … Gesellschaftliche Verankerung ist mehr als ein einmaliges Erlebnis AUSGABE 05|2013 14 Recycling NEWS Peter Mayerhofer, GF Kaplan Bonetti gemeinnützige GmbH beantwortet fünf Fragen hofer H Peter Mayer nützige Gmb netti gemein o B GF Kaplan t tti.a anbone hofer@kapl peter.mayer 1 Das Netzwerk von Kaplan Bonetti konzentriert sich auf Wohnprojekte, Arbeitsprojekte und dient zudem als Beratungsstelle. Wenn Sie sich die Entwicklung von Arbeitslosigkeit, Armut und Wohnungsnot in Vorarlberg in den letzten Jahren anschauen: Hat sich die Situation insgesamt verbessert? Wo sehen Sie noch Verbesserungspotential? Wir beobachten in unserer täglichen Arbeit eine Verlagerung vom stationären zum ambulanten Bereich. Die Delogierungsprävention spielt bei der ambulanten Unterstützung vor Ort eine immer größere Rolle. D.h. wir vermitteln zwischen Mieter und Vermieter, bevor es zu einem Zwangsauszug kommt und ein ehemaliger Mieter stationär bei uns aufgenommen wird. Im Bezirk Dornbirn konnten wir 2012 über 90 Prozent der Delogierungsverfahren, in die wir involviert worden sind, lösen. Dies ist sehr erfreulich, zumal das Preisniveau auf dem Wohnungsmarkt steigt. Ein weiterer Trend ist bedauerlicherweise der Rückgang von dauerhaften Arbeitsplätzen für niedrig qualifizierte Menschen, die leistungsbeeinträchtigt sind oder auf keine Ausbildung zurückgreifen können. Hier versuchen wir, durch den ständigen Kontakt mit Wirtschaftsbetrieben neue Türen mit Win-win-Situationen zu öffnen, und bieten bei unseren Arbeitsprojekten mit rund 65 Arbeitsplätzen u.a. Lohnarbeiten für Industrieunternehmen, TischlereiArbeiten sowie weitere Dienstleistungen an. Die Praxis in der Zusammenarbeit zeigt, dass sich die hierfür erforderliche Wirtschaftlichkeit mit dem Selbstwert des Einzelnen durch eine Beschäftigung kombinieren lässt. 2 Häufig ist von den Schattenseiten unserer Konsumgesellschaft die Rede; Dokumentarfilme wie „Taste the Waste“ sprechen davon, dass 50 Prozent aller Lebensmittel weggeworfen werden. Gleichzeitig ist das sog. Containern (auch Mülltauchen oder Dumpstern) sehr umstritten. Zeigen sich bei Ihrer Arbeit neue Wege auf, die Lebens- mittelketten und andere Unternehmen zu gehen bereit sind, damit Hilfsbedürftige beispielsweise kostenlose Nahrungsmittel erhalten? Unter dem Motto „verteilen statt vernichten“ organisiert der Vorarlberger Verein „Tischlein deck’ dich“ Lebensmittel für Bedürftige. Dies ist neben unserem Konsumverhalten eine vorbildliche Möglichkeit, die Lücke zwischen Überfluss und Mangel zu schließen. Unser Verein kann dadurch Kosten einsparen, dass wir von zahlreichen Bäckereien aus der Region mit Brot vom Vortag beliefert werden. Neben Nahrungsmitteln ist gebrauchte Bekleidung ein großes Thema, das auch weniger emotional behaftet ist: Kleidung kennt kein Mindesthaltbarkeitsdatum! 3 Auf Ihrer Website www. kaplanbonetti.at steht ein schönes Zitat von Nietzsche: „Es gibt auf der Welt einen einzigen Weg, auf welchem niemand gehen kann, außer dir. Wohin er führt? Frage nicht, gehe ihn.“ Haben Sie ein Beispiel für einen Weg von einem Hilfsbedürftigen, den er dank Ihrer Unterstützung eingeschlagen hat, und über den Sie sich besonders freuen? Kaplan Bonetti gemeinnützige GmbH Die Kaplan Bonetti gemeinnützige GmbH kümmert sich mit 34 Stamm-Mitarbeitern, sieben Zivildienern und ca. 60 Transitarbeitskräften um Frauen und Männer in prekären Wohnsituationen. In einem Wohnheim und mehreren Wohngemeinschaften stehen Unterkunft, Verpflegung und Sozialbetreuung für ca. 120 Personen zur Verfügung. Die Beratungsstelle bietet Information und Betreuung für wohnungslose Menschen und Menschen in prekären Wohnsituationen. Über Arbeitsprojekte finden in drei Werkstätten ca. 60 Menschen Beschäftigung, Qualifizierung und Sozialbetreuung. Wir helfen Menschen auf dem Weg zurück in ihre Eigenständigkeit und bekommen natürlich viel öfter mit, wenn sie auf ihrem Weg scheitern, weil sie dann wieder auf unsere Dienste zurückgreifen. Oftmals kommen mehrere Probleme von Suchtverhältnissen bis hin zur fehlenden Lebenspraxis zusammen, so dass sich die Betroffenen tatsächlich in einer vorübergehenden Lebensunfähigkeit befinden. Im Laufe von einem Jahr ziehen über 100 Personen wieder aus unseren Unterkünften aus, ein Drittel davon hat danach wieder eine eigene Wohnung. Die schönsten Erfolgsgeschichten sind deswegen diejenigen, die wir nicht kennen: Wenn wir von jemandem nichts mehr hören, wissen wir, es war ein voller Erfolg! Darin zeigt sich auch der wesentliche Unterschied zwischen uns als Non-Profit-Organisation und Wirtschaftsunternehmen: statt Kundenbindung bedeutet Erfolg für uns, dass wir und unsere Dienste überflüssig sind, weil ein Klient – um es in den Worten von Nietzsche zu formulieren – diesen „einzigen Weg“ für sich gefunden hat. 4 2012 erfolgte der Startschuss für die Generalsanierung des Kaplan Bonetti-Hauses in Dornbirn. Wo stehen Sie heute und welche weiteren Schritte und Projekte sind geplant? Im März 2012 erfolgte der Spatenstich für den Zubau, durch den Raum für 23 Menschen entsteht. Die Fertigstellung ist für diesen Sommer geplant; danach ist die in etwa 1,5 Jahre andauernde Sanierung vom Haupttrakt vorgesehen. Zudem stehen wir kurz vor der Fertigstellung der neuen Werkstätte, so dass wir künftig alles von einem Standort aus anbieten können (bisher über drei Orte verteilt). Die prominente Unterstützung vom Kabarett-Duo Maria Neuschmid und Jörg Adlassnigg, das vor wenigen Jahren 40.000 Euro spendete, machte einmal mehr auf den kontinuierlichen Spendenbedarf für unseren Wohnbereich aufmerksam. Dabei kommt es nicht auf die Höhe des Betrags bzw. die Größe des „Ziegelsteins“ an. Wie wir auch auf unserer Website schreiben: „Für manche ist es nur ein Ziegelstein, aber für andere ist es die letzte Hoffnung!“ 5 Der deutsche Musiker Frank Zander veranstaltet seit 1995 jedes Jahr eine Weihnachtsfeier für Obdachlose und Bedürftige in Berlin. Inspirieren ließ er sich dafür von Bruce Springsteen, der in seiner Heimat zur Präsentation seiner neuen CD nicht wie gewohnt die üblichen Promis und Pressevertreter einlud, sondern die Ärmsten der Armen. Was haben Sie für Weihnachten 2013 geplant? Welche Unterstützung können Sie hierfür gebrauchen? Wenn Prominente solche Veranstaltungen initiieren, haben sie eins verstanden: viel größer als die wirtschaftliche Armut ist die soziale. Materieller Mangel lässt sich rasch regeln, aber nicht ein fehlendes funktionierendes Netzwerk und die gesellschaftliche Verankerung. Umso erfreulicher sind gemeinsame Ausflüge „mitten in die Gesellschaft“. Dass wir beispielsweise vom Haubenrestaurant Gasthof Rössle in Braz zum Essen eingeladen wurden, bleibt für viele Teilnehmer ein einmaliges, unvergessliches Erlebnis – oder hoffentlich eben nicht einmalig! An Weihnachten sind wir bemüht, jedem Bewohner ein kleines Geschenk zu machen. Gerade in dieser Zeit werden oftmals Kindheitserinnerungen wach und die Menschen nachdenklich. Auch hier sind Spenden die Voraussetzung. Unsere Bewohner freuen sich aber auch über Besuch und Gäste, mit denen sie sich austauschen und denen sie ihre Lebensgeschichte erzählen können. Durch Gespräche aufgefangen zu werden, ist eben alles andere als selbstverständlich. Peter Mayerhofer studierte Katholische Fachtheologie in Innsbruck und Passau. Nach dem Zivildienst in der mobilen Altenhilfe absolvierte der gebürtige Bludescher ein Pastoralpraktikum in der Pfarre St. Leopold und im „Haus der jungen Arbeiter“. Seit 2007 ist er Geschäftsführer der „Kaplan Bonetti Sozialwerke“ (vormals „Haus der jungen Arbeiter“). Peter Mayerhofer ist verheiratet und hat zwei Kinder. AUSGABE 05|2013 15 Recycling NEWS © Kaplan Bonetti Sozialwerke / Markus Gmeiner Recycling NEWS NEWS AUSGABE 05|2013 16 Herr Stadelmann (vierter von links) und sein Kollege Herr Waller zeigten dem Loacker-Team die Schmelzöfen und den gesamten Produktionsprozess. Loacker zu Gast bei der … Swiss Steel AG im Kanton Luzern Was passiert eigentlich mit dem Schrott, den Loacker Recycling sammelt, aufbereitet und anschließend an Stahlwerke und Gießereien liefert? Im Oktober 2012 konnten sich rund 15 Loacker-Mitarbeiter/innen hiervon ein genaues Bild machen: die Betriebsbesichtigung führte ins in der Nähe von Luzern gelegene Emmen zum Swiss Steel Center, das der Unternehmensgruppe Schmolz + Bickenbach angehört. Herr Stadelmann und Herr Waller zeigten der aus Vorarlberg angereisten Gruppe den Produktionsprozess vom Schrott bis hin zum hochwertigen Stahl:  Qualitativ guter Eisenschrott wird bei Swiss Steel in einem 80-Tonnen-Elektrolichtbogenofen (EAF) eingeschmolzen. Im Pfannenofen (LF) laufen danach die drei sekundärmetallurgischen Prozesse ab: (1) Legieren und Mikrolegieren der Schmelze, (2) Temperatureinstellung und (3) die anschließende Homogenisierung. Bei qualitativ besonders anspruchsvollen Stahlgüten erfolgt nach der Behandlung im Pfannenofen eine zweite sekundärmetallurgische Behandlung in der Vakuumanlage (VD). Bei dieser Behandlung werden unter anderem der Wasserstoff- und Stickstoffgehalt des Stahls durch kräftiges Spülen unter Vakuum reduziert. Im nächsten Schritt werden auf der Stranggießanlage (CCM) elf Meter lange Stahlknüppel von 150 mm Kantenlänge produziert. Sie bilden das Vormaterial, aus dem im Walzwerk Langprodukte in Form von Stäben und Draht gefertigt, geprüft und weiter veredelt werden. Produktionsprozesse SCHROTT EAF L OFEN LF VD GARRETT STELMOR STAB K WALZSTRASSE mit Loop (L) und Kocksblock (K) CCM KÜHLSTRECKE Die Mitarbeiter von Loacker waren beeindruckt, in welchen Größendimensionen sich der Wertstoffkreislauf bei Swiss Steel schließt. Die Schmolz + Bickenbach-Gruppe ist der weltweit größte Produzent von Werkzeugstahl und die globale Nummer eins bei der Produktion von rostfreien Langprodukten. Oberflächen beschichten Prüfen - Richten - Trennen ADJUSTAGE info box www.swiss-steel.com Hier geht’s direkt zum Imagefilm der Swiss Steel AG: Christian und Mario Loacker zählen zu den 50 Köpfen von morgen Im Februar stellten die Vorarlberger Nachrichten (VN) zum siebten Mal die „50 Köpfe von morgen“ vor – Menschen, die die Zukunft in Vorarlberg und über die Landesgrenzen hinaus entscheidend mitprägen werden. Auch Christian und Mario Loacker zählen zu den 50 Köpfen von morgen. Die VN schreiben hierzu in ihrer Beilage vom 22. Februar: „Sie gelten gewissermaßen bereits als ‚Hoffnungsträger‘ der europäischen Recyclingbranche: Mario (30) und Christian Loacker (30) stehen für einen Generationswechsel bei Loacker Recycling in Götzis. Geht man von Branchenkennern aus, so wird es auch an ihnen liegen, ob der Recyclingstandard hierzulande weiterhin einer der höchsten in Europa bleiben wird. Christian, Sohn von Karl Loacker, tankt bei sportlichen Aktivitäten Kraft, und ist wie Mario Mitglied der Geschäftsleitung. Für ihn besteht die künftige Herausforderung darin, für neue Materialien sinnvolle RecyclingProzesse und Produktionsmöglichkeiten zu schaffen. Mario, Sohn von Michael Loacker und privat passionierter Autorennfahrer, ist als Händler im Stoffstrommanagement für Metalle tätig. Er zeichnet für den Ein- und Verkauf verschiedener Metalle von und an Recyclingbetriebe und Kleinkunden verantwortlich. Dabei steht Mario Loacker im direkten Kontakt mit den Abnehmern wie Schmelzhütten oder der verarbeitenden Industrie. Er geht davon aus, dass moderne Anlagen in Zukunft ermöglichen, Wertstoffe zu einem noch höheren Grad und noch sauberer aufzubereiten – speziell beim Elektronik Schrott besteht für ihn noch Potenzial.“ Loacker Recycling bei der Jobmesse FH Vorarlberg Karriere in der Wertstoff-Zukunft Am Freitag, den 25. Januar 2013, war es wieder so weit: Über 1.000 Besucher/innen aus Vorarlberg und Umgebung kamen zur Jobmesse an die FH Vorarlberg (FHV). Auch Loacker Recycling war dieses Jahr wieder vertreten, um junge Menschen für das Zukunftsthema Recycling zu gewinnen. Rund 80 Aussteller aus allen Industrie-, Wirtschaftsund Sozialbereichen in Österreich, Liechtenstein, Deutschland und der Schweiz nahmen an der Jobmesse teil. Damit konnten so viele Unternehmen wie nie zuvor verzeichnet werden, die über spannende berufliche Einstiegsmöglichkeiten in Vorarlberg und darüber hinaus informierten. Für Mathias Burtscher, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Vorarlberg, ist die große Resonanz sehr erfreulich: „Der produzierende Sektor, aber auch viele eng damit zusammenhängende Branchen bieten eine Vielzahl an attraktiven und sicheren Arbeitsplätzen hier bei uns im Ländle. Unsere Betriebe haben in Vorarlberg ein sehr gutes Image, das sie sich auch verdient haben. Bei Veranstaltungen wie Gerald Engler, links, Mitglied der Geschäftsleitung, und Hans-Werner Leukel, Leiter HR Konzern diesen wird sichtbar, was die Unternehmen und ihre Mitarbeiter/innen leisten. Gerade die hier anwesenden Aussteller bieten ein innovatives und modernes Arbeitsklima mit sehr guten Entwicklungsmöglichkeiten. Wir sehen die Jobmesse als wichtiges Bindeglied, um Unternehmen, Fachhochschule und Jobsuchende zusammenzubringen.“ Hans-Werner Leukel, Leiter HR Konzern, zeigte sich ebenfalls erfreut über das rege Interesse: „Viele Student/ innen und Interessent/innen haben sich ausführlich über uns und die Recyclingbranche informiert. Wir freuen uns darüber, wenn sich junge Menschen für Recycling begeistern, wie es Recyclisten-Lehrlinge in unseren Schweizer Betrieben tun.“ 17 Hoffnungsträger der europäischen Recyclingbranche AUSGABE 05|2013 Mario Loacker und Christian Loacker Recycling NEWS News AUSGABE 05|2013 18 Recycling NEWS news aus der Gruppe Ausbilder Simon Dietsche und Recyclist Sascha Kern Eggenberger Recycling AG Neuer Standort mit Recyclinghalle in Buchs Wertstoff Zukunft. Im Februar hat die Eggenberger Recycling AG ihren neuen Standort an der Industriestrasse 12 in Buchs eröffnet. Rund 12 Monate nach dem Spatenstich ist die Übersiedlung von Grabs nach Buchs nun abgeschlossen. Mit der Investition von 11 Millionen Franken konnte das 1915 gegründete Unternehmen einen großen Schritt realisieren: Die neue Betriebsstätte verfügt über eine Grundfläche von 18.000 m² und einen Gleisanschluss an den Bahnhof. Zudem liegt der neue Standort nahe der Autobahn und gerade einmal 300 Meter von der Kehrichtverbrennungsanlage Buchs entfernt, die von der Eggenberger Recycling AG beliefert wird. 7.500 Tonnen pro Jahr per Bahn „Wir freuen uns sehr über die pünktliche Fertigstellung von unserem neuen Standort, die nur dank der zuverlässigen Arbeiten aller involvierten Handwerksbetriebe möglich war“, zieht Dr. Sascha Quaderer, Geschäftsführer der Eggenberger Recycling AG, Bilanz. „Mit der neuen Recyclinghalle planen wir, mindestens 7.500 Tonnen Material pro Jahr per Bahn zu verfrachten, so dass wir unseren Beitrag zu einer umweltfreundlicheren Entsorgung und zu einer Entlastung der Straßeninfrastruktur leisten können. Wir hätten keinen besseren Standort finden können, um auch in Zukunft unsere Kunden professionell zu betreuen und eine effiziente Logistik für alle denkbaren Stoffströme zu etablieren.“ 10.000 m² große Sortierhalle Die neue überdachte Sortierhalle sorgt Sascha Qu aderer Geschäfts fü hrer Eggen Für Sie erre berger Rec ic ycling AG sascha.qua hbar unter: +423 26 2 62 80 derer@ dafür, dass die Wertstoffe wettergeschützt gelagert und Anrainer vor etwaigen Emissionen geschützt werden. Außerdem wurde das Dach so konstruiert, dass zu einem späteren Zeitpunkt auf einer Fläche von rund 6.000 m² mit einer Photovoltaikanlage nachgerüstet werden kann. Zudem bietet das Unternehmen neu eine Lehrstelle als Recyclist an. Sascha Kern (siehe Foto) hat seine Recyclisten-Ausbildung 2012 begonnen und wird von Ausbilder Simon Dietsche betreut. Auch er hat die Lehre zum Recyclisten abgeschlossen, die vom Bildungszentrum Zürichsee BZZ als einziger Berufsfachschule in der Deutschschweiz angeboten wird. Auf der Website des Schweizer Fernsehens (s. QR-Code) sowie auf der Website von der Eggenberger Recycling AG (s.u.) kann man sich ein genaueres Bild von dem Lehrberuf Recyclist machen. Im Fernsehen läuft eben nicht immer nur „Schrott“, sondern auch, wie man ihn recycelt! Info Box www.eggenbergerag.ch Öffnungszeiten (Anlieferung): Mo bis Fr von 07:00 bis 12:00 Uhr (11:30) und 13:00 bis 17:00 Uhr (16:45) Anzahl Mitarbeiter: 14 Hier können Sie den SRFBeitrag über den Lehrberuf Recyclist nachsehen: eggenberge ra g.li , News aus der Gruppe langjährige Mitarbeiter/innen Die Jubilare bei Loacker Loacker Recycling Götzis Loacker Recycling Götzis Loacker Recycling Götzis Loacker Recycling Götzis Loacker Recycling Götzis Loacker Recycling Götzis Loacker Recycling Götzis Loacker Recycling Götzis Loacker Recycling Götzis Loacker Recycling Götzis Loacker Recycling Götzis Loacker Recycling Götzis Loacker Recycling Götzis Loacker Recycling Götzis Loacker Recycling Götzis Loacker Recycling Götzis Loacker Recycling Götzis Loacker Recycling Götzis Loacker Recycling Götzis Loacker Recycling Götzis Loacker Recycling Götzis Loacker Recycling Götzis 20 20 20 20 20 20 20 15 15 15 15 15 15 15 15 10 10 10 10 10 10 10 Gruber Hermann Loacker Recycling Frastanz 25 Killian Michael Rederer Johann Loacker Recycling Donauwörth Loacker Recycling Donauwörth 15 10 Dévényi János Galgóczi István Horváth József Schumann István Sebestyén József Vida Zoltán Loacker Recycling Ungarn Loacker Recycling Ungarn Loacker Recycling Ungarn Loacker Recycling Ungarn Loacker Recycling Ungarn Loacker Recycling Ungarn 15 15 15 10 10 10 Abazi Pajazit Ploderer Eva-Maria Durnwalder Andreas L & S Recycling GmbH & CO KG L & S Recycling GmbH & CO KG L & S Recycling GmbH & CO KG 15 15 10 Leuenberger Walter Gammeter Roland Luigi Salvi Recycling AG Luigi Salvi Recycling AG 35 15 Loritz Franz Horch Werner Markovic Wilhelm Reinhard Juri Rohstoffverwertung Regensburg Rohstoffverwertung Regensburg Rohstoffverwertung Regensburg Rohstoffverwertung Regensburg 30 25 20 15 Scherer Arno Imola Dirk Kuntz Peter Lang Michael Moreau Willi Röhrig Siegrid Schmidt Karl-Peter Tschacher Dieter Kühnreich Horst Ruffing Peter Schick Waldemar Stalter Frank Weber Volker Celik Said Honecker Manfred-Jürgen Schäfer Thomas Saarländische Rohprodukte GmbH Saarländische Rohprodukte GmbH Saarländische Rohprodukte GmbH Saarländische Rohprodukte GmbH Saarländische Rohprodukte GmbH Saarländische Rohprodukte GmbH Saarländische Rohprodukte GmbH Saarländische Rohprodukte GmbH Saarländische Rohprodukte GmbH Saarländische Rohprodukte GmbH Saarländische Rohprodukte GmbH Saarländische Rohprodukte GmbH Saarländische Rohprodukte GmbH Saarländische Rohprodukte GmbH Saarländische Rohprodukte GmbH Saarländische Rohprodukte GmbH 30 25 25 25 25 25 25 25 20 20 20 20 20 15 15 15 Hungerbühler Manfred Schläpfer Altmetall AG 15 Jovanovski Zoran Schwendimann Sabrina Spycher Ruedi Stucki Daniel Sabato Adriano Dadaloglu Ali Iseli Daniel Zumstein Stefan Schwendimann AG Schwendimann AG Schwendimann AG Schwendimann AG Schwendimann AG Schwendimann AG Schwendimann AG Schwendimann AG 20 20 20 20 15 10 10 10 Weiss Günter Aydemir Durmus Rettenbacher Augustin Michael Hofer Bernhard Weiss Hallein Weiss Hallein Weiss Hallein Weiss Hallein 25 20 15 10 AUSGABE 01/2011 05|2013 Bag Ömer Ceyhan Ali Lederhoser Wolfgang Mathies Norbert Pierer Reinhard Sarikamis Kadir Ünalan Mustafa Gutensohn Thomas Lins Christof Ludwig Brigitte Marte Alfred Sahin Orhan Stadlober Martin Stark Jürgen Wüstner Michael Biedermann Thomas Breuss Herbert Dallabrida Christian Feuerstein Reinhard Jukanovic Mensur Längle Martin Ortner Marco, Dipl.-Ing. 19 Recycling NEWS Für 69 Mitarbeiter/innen der Loacker Gruppe ist 2013 ein ganz besonderes Jahr. Mit zehn und mehr Jahren Betriebszugehörigkeit feiern sie in diesem Jahr ihr Jubiläum. Wir sagen Danke und gratulieren ganz herzlich: Know-how und Verantwortung für heute und morgen. > Die Loacker Gruppe ist der Spezialist für die nachhaltige Nutzung von Wertstoffen. Unsere Dienstleistungspalette reicht vom Handel mit Schrott und Metallen über die professionelle Aufbereitung von Wertstoffen bis zum kundenorientierten Container-Service und komplexen Abbruchleistungen. Mit über 40 Betriebsstätten in sieben Ländern sorgen wir dafür, dass Wertstoffe aller Art materialgerecht recycelt werden. Für unsere Kunden, unsere Umwelt – und für die nächsten Generationen. www.loacker.cc