Bericht - swisspor Gruppe
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Bericht - swisspor Gruppe
22 SWISSPORARENA Freitag, 29. Juli 2011 23 SWISSPORARENA Freitag, 29. Juli 2011 «Weltfussballer Messi könnte ich mir einen Tag leisten» mung mit 14 Mitarbeiter hatten sie. Inzwischen sind es 3300 Mitarbeiter in 26 Fabriken und sieben Ländern. Sie fabrizieren diverse Dämmstoffe aus Styropor und Polyurethan, Dichtungsbahnen aus Bitumen, Fassaden und Dächer aus Faserzement sowie komplette Fenstersysteme. «Das Geschäft blüht mit dem Energiesparen», sagt Bernhard Alpstaeg. «Bis im Jahr 2018 wollen wir unseren Umsatz von 1 Milliarde Franken auf 2 Milliarden verdoppeln.» Bijou statt Betonschüssel Vor 40 Jahren als Kleinunternehmer gestartet, heute Arbeitgeber für 3300 Mitarbeiter: Swisspor-Chef Bernhard Alpstaeg. FUSSBALL Bernhard Alpstaeg ist ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann. Ein echter Macher, der für den FCL und das Stadion ein Glücksfall ist. DANIEL WYRSCH [email protected] Fährt man von der Autobahnausfahrt in Richtung Steinhausen, fällt ein modernes, grosses Gebäude auf. Etwas näher an der Fassade gibt es ein Déjà-vu-Erlebnis: Swisspor heissts da in dynamischem Schriftzug, darunter drei Bälle in den Farben blau, gelb und rot. Es sieht fast genau gleich aus wie in Luzern vor der Swissporarena. Wenn auch das Wort Arena fehlt. Wenig später, am frei zu- «Wenn Hakan Yakin einmal abgibt, dann kommt ein neuer Stern.» B E R N H A R D A L P S TA E G gänglichen Sitzungstisch, erscheint der Patron, wie sich Bernhard Alpstaeg (66) offiziell bezeichnet. Er erklärt, wie wertvoll die Namensrechte am Luzerner Fussballstadion sind. «Ein Mitbewerber hat mir diese Woche gesagt, dass die Leute Swisspor wegen des neuen Stadions in der ganzen Schweiz kennen.» Bernhard Alpstaeg will damit sagen, die 10 Millionen Franken für die Namensrechte während zehn Jahren sind hervorragend angelegt. «Wissen Sie, jeder dritte oder vierte Schweizer ist ein ‹Fussballspinner›. Millionenfach merken sich die Leuten den Namen Swisspor», erklärt er in seiner direkten Art. Bis 2018 Umsatz verdoppeln Bernhard Alpstaeg ist ein Phänomen. Vor 40 Jahren hat er zusammen mit seinem Bruder Georges angefangen, der inzwischen pensioniert ist. Eine Kleinunterneh- Der gemäss dem Wirtschaftsmagazin «Bilanz» 500 bis 600 Millionen Franken schwere Unternehmer ist ein Patron alter Schule, einer, der mit An- und Zupacken glänzt, nicht mit Abkassieren. Für den FC Luzern ein Glücksfall. Über Zahlen will er nicht reden. Er lässt offen, welchen Betrag er schon in den Klub gesteckt hat. Zählt man die 10 Millionen für die Namensrechte und seine 26-Prozent-Beteiligung an der Holdinggesellschaft Löwen Sport und Event AG, die über 5 Millionen beträgt, zusammen, kommt man auf 15 Millionen Franken. Bernhard Alpstaeg hat möglich gemacht, dass das Stadion gemäss internationalem Standard ausgebaut werden konnte und die Fussballfans in einem Bijou statt einer Betonschüssel sitzen. Zum FCL dank der Tochter Dabei hatte Bernhard Alpstaeg, der mit Ehefrau und Tochter in St. Niklausen wohnt, bis vor sieben Jahren nichts mit dem FCL zu tun. Tochter Giulia brachte ihn dem Verein näher. «Sie war damals 13, traf sich mit ihrer Clique Einbauschränke, WC-Trennwände und allg. Schreinerarbeiten Neue Design, neue Farben, top Qualität, top Preise. Fragen Sie uns unverbindlich an. Waldstrasse 5 / Gerliswilstrasse 19 6020 Emmenbrücke, Tel. 041 280 70 70 Fax 041 280 09 09, [email protected] im Bahnhof Luzern. Von dort ging es ins Allmendstadion zu den FCL-Spielen.» Den Vater nahm es wunder, was Giulia am Fussball so fasziniert. Auf der alten Tribüne hatte er FCL-Präsident Walter Stierli kennen gelernt. Später ist aus dem gelegentlichen Besucher Bernhard Alpstaeg ein Fan geworden. Einer, der für den Klub überlebenswichtig geworden ist. «Für mich macht es Sinn, einen solchen Verein mit einer starken Nachwuchsabteilung zu unterstützen», sagt er. Sein grosszügiges Engagement hat aber auch Schattenseiten. So bekommt er immer wieder Bettelbriefe. Gerade kürzlich habe eine Frau aus dem Kanton Luzern angefragt, ob Herr Alpstaeg ihr nicht die Zahnkorrektur zahle plus 2000 Franken schenke. Immer wieder erhalte er Einladungen von früheren Bekannten, die er seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hat, um in einem Gönnerverein mitzumachen. Doch Bernhard Alpstaeg bleibt hart. «Ich unterstütze nur den Fussball und dort den FC Luzern.» «Das Stadion ist ein Bijou» EX-FCL-SPIELER skr. Ottmar Hitzfeld (62), Schweizer Nationaltrainer: «Ich beglückwünsche Luzern zu diesem prächtigen Stadion. Dank dem unermüdlichen Einsatz von Walter Stierli und Erich Fust, aber auch dank dem Engagement von Bernhard Alpstaeg profitiert nun die ganze Zentralschweiz. Natürlich sind viele weitere Personen und Institutionen involviert, einige haben an vorderster Front für dieses Projekt gekämpft, viele haben im Hintergrund nicht minder wertvolle Arbeit geleistet. Nicht zuletzt die Bauarbeiter, die bei jedem Wetter unzählige Puzzleteile zu diesem kleinen Bijou zusammengefügt haben.» «Rang zwischen 3 und 5» Mit dem neuen Stadion steigen auch die Begehrlichkeiten. Denn schliesslich will man in diesem Schmuckkästchen auch etwas geboten bekommen. Bei allem Netzwerken unter Geschäftsleuten, allen Annehmlichkeiten und kulinarischen Köstlichkeiten in den Logen und im VIP-Bereich: Das Hauptprodukt muss auf dem Rasen geboten werden. Bernhard Alpstaeg weiss Bescheid. Er will jedoch nicht übertreiben. «Alles in einem vernünftigen Verhältnis.» Wichtig sei, dass das Stadion abgesichert und schuldenfrei ist. Auf dem Spielfeld sei mit den finanziellen Rahmenbedingungen «nur mit einem Lucky Punch der Meistertitel möglich», in Basel und Zürich sei viel mehr Geld vorhanden. «Aber ich verlange mindestens einen Rang zwischen 3 und 5.» «Ich unterstütze nur den Fussball und dort den FC Luzern», sagt Bernhard Alpstaeg bestimmt. Bilder Stefan Kaiser Einer, der dafür sorgen soll, ist Hakan Yakin. «Er ist ein begnadeter Fussballkünstler, wenn er dabei ist, gibts immer mehr Schauspiel und elegante Aktionen», schwärmt Bernhard Alpstaeg. Vom Formstand des Captains und Stars hängt in der Swissporarena viel ab. Allerdings ist Hakan Yakin bereits 34 Jahre alt. Seine Karriere neigt sich unweigerlich dem Ende entgegen. Bernhard Alpstaeg bleibt ruhig. Ganz der Macher, meint er: «Wenn Hakan dereinst einmal abgibt, dann kommt ein frischer Stern. Doch fragen Sie mich nicht, wer dieser Stern ist. Dazu verstehe ich zu wenig vom Fussball.» Messi, der argentinische Superstar des FC Barcelona, wird es nicht sein. Aber der Stadion-Namensrechtebesitzer sagt schmunzelnd: «Weltfussballer Lionel Messi könnte ich mir einen Tag leisten.» Herz für FCL und Mitarbeiter Man spürt, mit wie viel Herzblut sich Bernhard Alpstaeg für den FC Luzern ins Zeug legt. Seine Vor- freude auf die Feierlichkeiten zur Schlüsselübergabe und den ersten Match sind gross. Aber Alpstaeg, ganz Patron, vergisst nicht zu erwähnen, wie wichtig es ihm ist, dass es seinen Mitarbeitern gut geht. «Es ist wunderschön, wenn mir ein Arbeiter Fotos seiner Kinder zeigt und erzählt, er habe deren Berufsausbildung dank dem bei Swisspor verdienten Geld zahlen können, oder wenn einer sagt, er hoffe, sein Sohn könne später auch mal bei uns arbeiten. Das ist das grösste Kompliment.» 1960 1960 1961 Rudi Gutendorf in Haft Am 5. August wird Gutendorf freigestellt. Grund: Haft wegen eines sittlichen Vergehens. Nach einem Monat wird die Suspension aufgehoben, da noch kein Gerichtsentscheid vorliegt. Erstes Europacupspiel Am 23. November spielt der FCL gegen die Fiorentina das erste Europacupspiel, erstmals unter Flutlicht. Vor 11 000 Fans verliert Luzern 0:3. Die Italiener siegen im Rückspiel hoch 6:2. Hahn kassiert 10 Spielsperren Der Verband bestraft Erich Hahn mit 10 Spielsperren. Grund: Hahn hätte laut Vertrag arbeiten müssen, tat dies aber nicht. Der Superstar verlässt den FCL Richtung Salzburg.