Traditionelle Festveranstaltung
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Traditionelle Festveranstaltung
Anhalt-Zerbster Nachrichten Volksstimme Montag, 30. April 2007 Teil II Jüterbog Hallo, liebe Leser! Wollen Sie mit uns sprechen? Über Themen, die wir aufgreifen sollten, Erfreuliches oder Unerfreuliches? Dann rufen Sie uns an: (0 39 23) 73 69 25 Von 11 bis 12 Uhr erreichen Sie heute Thomas Drechsel Keine Zeitung im Briefkasten? Rufen Sie uns an! 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Um die Berufsorientierung der Jugendlichen zu fördern, will die IHK Informationsveranstaltungen, wie Berufsfindungsmessen und Ausbildungsstartertage, aber auch Vortragsreihen an Schulen oder Schülerpraktika durchführen. Auch die IHK-Lehrstellenbörse im Internet soll den Bewerbungsprozess erleichtern. Nach wie vor wird die IHK die Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen weiter unterstützen. „Die Unternehmen sehen mit Sorge die Qualität der Schulabgänger. Trotz der enormen Anstrengungen, die im allge- mein bildenden Schulwesen unternommen wurden und noch werden, ist eine Trendumkehr in punkto Ausbildungsreife noch nicht auszumachen“, so Hatton. Die IHK will zum Beispiel auch mit Lehrerseminaren und Lehrerpraktika die Ausbildungsreife der Jugendlichen verbessern will. Nach Meinung Hattons könne man es sich bei der rückläufigen Zahl der Schulabgänger nicht erlauben, dass fast elf Prozent der Jugendlichen im Land ohne Schulabschluss bleiben und ein knappes Viertel zur PISA-Risikogruppe gehört, bei der die Ausbildungsreife in Frage stehe. „Wir erwarten, dass wir zum Ende der Paktlaufzeit auch auf diesem Gebiet ein positives Fazit ziehen können. Jeder Jugendliche soll ausbildungsfähig sein – jeder erhält seine Chance“, betonte Hatton zur vereinbarten Selbstverpflichtung der Wirtschaft. kurz berichtet Maibaumrichten heute in Zerbst Zerbst (td). Heute wird dem Zerbster Maibaum die Krone aufgesetzt. Dafür wird der Markt in der Zeit von 18 bis 20 Uhr für Kraftfahrzeuge aller Art gesperrt. Das gilt auch für den MarktParkplatz. Bevor die Rolandbrüder zum Richten ansetzen, gibt es den traditionellen Umzug. Die Schützengilde wird gegen 19 Uhr auf der Schloßfreiheit mit lautem Knall zum Start für den Fackel- und Lampionumzug auffordern. Mittelalter auf der Wasserburg Roßlau (am). Zur Walpurgisnacht lädt heute Abend die Roßlauer Wasserburg ein. Höhepunkt ist ein Mittelal- ter-Rockkonzert mit „Down below“ und „Cradem Aventure“. Der Burg-Förderverein bietet – wie schon am Wochenende – heute und morgen jeweils ab 11 Uhr ein Mittelalterspektakel an. Am Markt beteiligen sich Händler und Schausteller. Tageskarten kosten sechs Euro, Familienkarten elf. Links-Kandidat Maaß heute in Zerbst Zerbst (am). Wenige Tage vor der Anhalt-Bitterfelder Landratsstichwahl am 6. Mai geht Ronald Maaß, Kandidat der Linken, nochmals auf Wahlkampftour in der Zerbster Region. Heute wird er in der Stadt Zerbst unterwegs sein, um mit Wählern ins Gespüräch zu kommen. Am 2. Mai tourt er nochmals durchs Kreisgebiet 11. Frühlingsfest: „Flämingkönigin 2007“ gekrönt Jüterbog (am). Der Fläming hat wieder eine gekrönte Majestät. Gestern um 14 Uhr wurde Gabriele Schulze aus Gadegast (Kreis Wittenberg) zur neuen Flämingkönigin erhoben. Der Akt war einer der Höhepunkte des 11. Flämingfrühlingsfestes, das an diesem Wochenende im brandenburgischen Jüterbog stattfand. Die Stadt feierte zugleich ihr 1000-jähriges Bestehen. Die Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt und Brandenburg, Prof. Dr. Wolfgang Böhmer (CDU) und Matthias Platzeck (SPD), würdigten in Jüterbog die Fortschritte bei der regionalen Tourismusentwicklung. „Jüterbog zeigt beispielhaft, wie stark die Regionen zwischen Potsdam und Magdeburg durch das Mittelalter und die Reformation geprägt wurden. Heute ist der Fläming mit seinen fünf Landkreisen aus Brandenburg und Sachsen-Anhalt eine traditionsbewusste und moderne Reiseregion im Herzen der Bundesrepublik geworden. Brandenburgs Regierungschef Platzeck meinte, Jüterbog sei die „heimliche Hauptstadt des Fläming“. Brandenburgs Ministerpäsident Rainer Platzeck beglückwünscht die neue Fläming-Königin Gabriele Schulze, eine 43jährige Mutter zweier Kinder aus Gadegast (Landkreis Wittenberg). Foto: Uwe Klemens Zerbster Francisceum feierte 204. Schulfesttage / Prinz Eduard von Anhalt: Volksstimme, den 30.04.2007 „Es ist beeindruckend, eine solche Schule zu sehen, sie ist ein Juwel“ Bei Kaiserwetter hat das Zerbster Gymnasium Francisceum am Wochenende seine 204. Schulfesttage gefeiert. Das umfangreiche Rahmenprogramm zog wieder zahlreiche Besucher an. Einer der Höhepunkte der Schulfesttage ist traditionell die Festveranstaltung mit der Ehrung der 50-jährigen Abitur- und Mittelschuljahrgänge. Schulleiter Dr. Eberhard Schmaling, für den es die letzten Schulfesttage im Amt sein werden, forderte die Landespolitik auf, den Fortbestand der traditionsreichen Schule zu sichern. Von Andreas Mangiras Zerbst. „Das Land muss diesen Schatz hegen.“ Einen vehementen Appell für den Forbestand des Zerbster Gymnasium Francisceums richtete Schulleiter Dr. Eberhard Schmaling in seiner Rede zur Festveranstaltung anlässlich der 204. Schulfesttage am Sonnabend an die Landespolitik. „Das Francisceum muss bestehen bleiben.“ Dieser Anspruch resultiere aus seiner insgesamt 480-jährigen Geschichte. „Wo gibt es im Land eine Schule mit einer ähnlich eindrucksvollen Geschichte.“ Unter der Patronat der Fürsten von Anhalt habe sich das Francisceum mit seinem kulturellen, ideellen und historischen Erbe zu einem identitätsstiftenden Zentrum für Zerbst und die Region entwickelt. „Francisceum und Zerbst gehören nach Anhalt“, begrüßte Schmaling die aktuellen Weichenstellungen in der Gebietszugehörigkeit. „Das Francisceum im Jerichower Land wäre undenkbar“ gewesen. Schmaling sieht als Beleg für den Ruf und das Ansehen der Schule „Die Anhänglichkeit ihrer Schüler an ihr altehrwürdiges Gymnasium. Das haben alle Epochen unserer Schulgeschichte gemeinsam.“ Schmaling bemühte das geflügelte Wort: „Wer etwas werden wollte, ging ans Francisceum. Wer etwas war, kam vom Francisceum.“ Schmaling sprach sich zugleich für eine unverbrämte Aufarbeitung der Schulgeschichte aus. Das beträfe auch die DDR-Zeit. Es gebe genügend Beispiele, wie damals massiv gegen Andersdenkende vorgegangen worden sei, obwohl diese als junge Heranwachsende nur ihren Weg gesucht hätten. „Wer dieses Unrecht negiert oder gar leugnet, begeht Geschichtsfälschung“, betonte Schmaling. „Es ist wirklich beeindruckend, eine solche Schule zu sehen“, betonte Prinz Eduard von Anhalt, der mit Frau und Tochter zur Festveranstaltung gekommen war. „Diese Schule ist ein Juwel. Ich bin nicht immer stolz, auf die Geschichte meiner Familie.“ Doch es sei sehr wichtig, „dass diese Perle aus der Monarchie gerettet wurde“. Er würdigte Schmaling als „Musterpädagogen der Begeisterung“. Ehrliche Gesichtsaufarbeitung hält auch der Prinz für richtig. „Ich bin Demokrat. Die Demokratie muss sich nicht vor der Vergangenheit fürchten, anders als der Nationalsozialismus und die Kommunisten, die Geschichte geklittert haben.“ Dem Francisceum will Prinz Eine Broschüre über den Abiturjahrgang 1957 überreichte Prof. Dr. Ludwig Brehmer an Schulleiter Dr. Eberhard Schmaling. Zu den prominenten Gästen gehörten Prinz Eduard von Anhalt, Regierungspräsident a. D. Friedrich Kolbitz und Innenminister Holger Hövelmann (verdeckt hinter Prinz Eduard). Eduard auch in Zukunft zur Seite stehen. „Ich hoffe, dass die Schule auch künftig auf die Familie von Anhalt baut.“ Innenminister Holger Hövelmann (SPD), selbst Francisceer, dankte Eberhard Schmaling für dessen mehr als 15-jähriges Engagement. Das Francisceum sei für Zerbst ein enormer Wert. Er forderte zu Überlegungen auf, angesichts sinkender Kinderzahlen die Ausbildung qualitativ weiter zu verbessern. Hövelmann dankte Schmaling für die nachdenklichen Worte zur Gesichtsaufarbeitung, meldete jedoch auch Widerspruch an. „Ich war damals stolz, Schüler dieser Schule zu sein, und bin es heute.“ Bei der Bewertung der Geschichte sollte aber unterschieden werden, zwischen den jeweiligen Verhältnissen und den Menschen, die in ihnen lebten. Schulleiter Schmaling dankte dem Förderverein der Schule und der Schulstiftung, dem Land und dem Kreis für Unterstützung und Engagement. Über die Jahre seien in die Schule, die einst Augustinerkloster gewesen war, erhebliche Mittel zur Sanierung geflossen. „Für uns ist die Schule wie neu“, betonte Dr. Dietrich für die Alt-Francisceer. In Grußworten und mit Dankbarkeit erinnerte Rüdiger Hohmann für die ehemaligen Schüler des 57er Abiturjahrgangs an ihre Schulzeit. Ihnen wurden traditionell Anstecknadeln zum Jubiläum überreicht. Geehrt wurden auch die damaligen Absolventen der Mittelschule. Nach der Festveranstaltung gab es bis in den Abend zahlreiche Angebote für Gespräche und Begegnungen im Francisceum. Mit einem Frühschoppen gingen die 204. Schulfesttage gestern zu Ende. Zurückgeblättert april 30 1967: Das denkmalgeschützte Augustinerkloster in Zerbst, die Schlösser in Leitzkau und Dornburg haben bei Erhaltungsmaßnahmen bessere Karten als viele andere der rund 2800 Denkmäler im Bezirk Magdeburg: Sie werden vom Staat genutzt. In Zerbst sind Oberschule und Heimatmuseum untergebracht, in Dornburg ein Archiv und in Leitzkau ebenfalls eine Schule. Nach der Übergabe der Anstecknadeln zum 50. Abiturjubiläum versammelten sich die 35 Jahrgangsteilnehmer zum Erinnerungsfoto. Fotos (3): Andreas Mangiras