Es kommt immer alles anders als man denkt… Mein Wunsch ins

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Es kommt immer alles anders als man denkt… Mein Wunsch ins
Es kommt immer alles anders als man denkt…
Mein Wunsch ins Ausland zu gehen kam als ich in der siebten Klasse war. Ich erinnere mich
noch genau an die Zeit, in der ich mir die Kataloge von so ziemlich allen Organisationen
bestellt habe und die Suche nach dem richtigen Land anfing. Ich wollte zwar schon immer
einmal nach Australien, aber anfangs hatte ich Angst, dass Australien für mich zu weit
weg ist. Inzwischen bin ich froh, dass ich mich für Australien entschieden habe. Ich war
immer von der Landschaft und der Mentalit t der Menschen hier begeistert und ich muss
sagen, ich habe genau das, was ich mir vorgestellt habe, hier gefunden und noch viel mehr.
Auf die Auswahl des Landes folgten die Wahl des Staates und die Wahl der Schule. Alleine
schon der Vorbereitungsprozess war ziemlich aufregend…
Aber am 03.07.2011 ging es dann endlich los! Nach einem Abschiedsbrunch mit Freunden
und Familie haben wir uns auf den Weg zum Flughafen gemacht. Ich habe nicht wirklich
realisiert, dass ich das allerletzte Mal für ein gesamtes Jahr unser Haus verlassen und alles,
was ich in Deutschland habe, zurücklassen werde… Selbst am Flughafen konnte ich mir
nicht vorstellen, meine Familie und meine Freunde so lange nicht mehr zu sehen. Der
Abschied fiel mir schon ziemlich schwer, doch zum Glück bin ich mit einer Gruppe
zusammen geflogen, dadurch hatte ich immer jemanden mit dem ich reden konnte, und
ich hatte gar keine Zeit mich verrückt zu machen. Nach ungef hr 30 Stunden kamen wir in
Brisbane an. Vom Flieger aus konnte ich schon den Sonnenaufgang bewundern und es war
einfach nur ein atemberaubendes Bild. Am Flughafen wurde ich von meiner Gastfamilie
abgeholt. In der ersten Woche zeigte mir meine Gastfamilie die Umgebung um Brisbane.
Und dann stand auch schon der erste Schultag bevor. Dieser bestand zun chst mal nur aus
Stundenplan erstellen und Schuluniform kaufen.
Meinen ersten Term habe ich an der Sunshine Coast verbracht. Ich muss sagen, es ist
wirklich alles anders gekommen als ich es erwartet habe und das leider nicht unbedingt im
positivem Sinne. Ich habe durch die vielen Erfahrungsberichte immer nur die positiven
Erlebnisse geh rt und habe gedacht, wenn mir jemand was negatives erz hlt hat, dass es
anderen passieren wird, aber mir doch nicht… Aber so kann man sich irren. Deswegen
schreibe ich meinen Bericht überwiegend über meinen zweiten Term. Aber nach dieser
Zeit dort kann ich immerhin sagen, dass ich auf jeden Fall viele Erfahrungen gesammelt
habe, die mir im Leben weiterhelfen werden und ich nun besser mit schwierigen
Situationen umgehen kann. Ich bereue die Zeit dort nicht und ich kann allen, die Angst vor
Schwierigkeiten haben, nur sagen, dass es zwar nicht leicht ist mit den Problemen
umzugehen, weil man ja auf sich alleine gestellt ist. Aber wenn man es erst mal geschafft
hat, kann man ziemlich stolz auf sich sein und man wei die Momente in denen alles perfekt
ist, noch viel mehr zu sch tzen. Genau deswegen bin ich sogar froh darüber, dass bei mir
nicht alles glatt gelaufen ist;) Die Sunshine Coast an sich war wundersch n und so hab ich
viel Zeit mit Freunden am Strand verbracht. Einmal in der Woche hatten wir Surfunterricht,
der für mich pers nlich zusammen mit der Tour nach Heron Island, das Highlight dort war.
Ausflug in die Glashouse Mountains
Die K ngurus sind so niedlich, wenn man Glück hatte, konnte man sie auch in freier
Wildbahn sehen :D
Von der Marine Studies Klasse des zw lften Jahrgangs, hatte ich die M glichkeit , fünf Tage
auf Heron Island zu verbringen. Die Zeit dort war wirklich unbeschreiblich toll!! Wir sind
jeden Tag schnorcheln gegangen und durften dabei Schildkr ten, das Riff, die vielen
bunten Fische und sogar Haie bewundern. Ich muss zugeben, dass ich zu Beginn vor den
Haien wirklich ziemlich gro e Angst hatte, doch mit der Zeit habe ich mich daran gew hnt.
Zweimal pro Tag mussten die Schüler des zw lften Jahrgangs an ihren Assigments
arbeiten. In dieser Zeit hatten wir anderen Freizeit. Wir konnten eigenst ndig die Insel und
insbesondere den Regenwald dort erkunden. Abends stand dann meistens noch ein Gang
auf die Hafenbrücke an, wo wir Schildkr ten beobachten konnten oder wir waren bei Ebbe
unterwegs und haben uns das Riff im fast trockenen Zustand angesehen. Am Ende des
Tages wurden noch gemeinsam Filme geguckt.
Der erste Eindruck!!
In meinen Ferien habe ich eine Reise gemacht. Wir hatten eine super Gruppe und die Stadt
ist einfach überw ltigend. Ich h tte nicht gedacht, das Sydney so international und vor
allem so weitl ufig ist!! Am ersten Tag waren wir am berühmten Bondi Beach. Es war zwar
Oktober und das Wasser verdammt kalt, aber fürs Schwimmengehen ist man eigentlich
auch nicht herumgekommen. Anschlie end waren wir auf dem Markt in den Rocks“ . Am
n chsten Tag war früh aufstehen angesagt, denn wir sind ins sch ne Hinterland in die Blue
Mountains“ gefahren. An den restlichen Tagen waren wir natürlich mehrmals beim
Opern- Haus am Hafen, sind über die Harbour Bridge gelaufen, waren einfach nur
shoppen und haben uns andere Sehenswürdigkeiten angesehen. Mein pers nliches
Highlight war es, bei Nacht vom Tower aus die Stadt anzusehen.
Nach dieser Zeit kam dann der gro e Wechsel an die Gold Coast :D Hier gehe ich jetzt auf
die Miami State High School. Ich muss sagen, ich bin wirklich begeistert und ich würde
diese Schule am liebsten gegen meine deutsche Schule eintauschen!! Was einem an einer
australischen Schule sofort auff llt, ist die Gr e. Es gibt mehre Bl cke, die auf einem gro en
Campus verteilt sind, ganz anders als in Deutschland, denn da haben wir mehrere Etagen
und es ist alles auf einem engen Raum. An der Miami SHS gibt es gro e Sportfl chen und
einen eigenen Pool. Was mich wirklich erstaunt hat, war die schuleigene Autowerkstatt, die
Furnishing Werkstatt, in der sogar so gro e Sachen wie Schr nke und Surfboards gebaut
werden und der kleine Kindergarten, der ab und zu da ist. Von der Auswahl der Schulf cher
war ich auch ziemlich begeistert. Anders als in Deutschland, muss man hier sechs
Schulf cher w hlen. Mathe und Englisch sind Pflicht, ansonsten hat man die Wahl zwischen
den klassischen Schulf chern, die es auch bei uns gibt, wie Biologie, Physik….und mehr
Spa f chern wie Hospitality, Marine Studies, Film and TV, Early Childhood und noch vielen
mehr. Ich hab als Schulf cher Drama, Outdoor Recreation, Maths B, English, Visual Arts und
Digital Arts und als Sport Surfen gew hlt. Das findet an dem etwa fünf Minuten entferntem
Strand statt. Jeden Mittwoch ist Sporttag, das hei t, dass man von 13.15 Uhr bis 14.45 Uhr
den Sport macht, den man gew hlt hat. Unter Sport z hlen hier allerdings auch so Sachen,
wie: Master Chef, Beach Walking, Lesen, Schach spielen. Auch da hat man wieder eine
ziemlich gro e Auswahl. Es gibt einmal in der Woche einen Assembly für den elften
Jahrgang und einmal einen für die ganze Schule. An dem gro en Assembly wird am
Anfang die Nationalhymne gespielt und man merkt richtig das Gemeinschaftsgefühl. In
dem Saal, in dem das Assembly stattfindet, h ngen die einzelnen Wappen von den H usern,
in die die Schüler eingeteilt sind. Diese sind für den Athletic und Swimming Carneval
wichtig. Neben dem Unterricht finden viele Excursions statt. Meine erste war die Marine
Olympics. Das waren Wassersportwettk mpfe von den umliegenden Schulen. Ich habe mit
meinen Freunden beim Schwimmen mitgemacht, das hei t, wir mussten mit
Rettungswesten versuchen, so schnell wie m glich eine bestimmte Strecke zu schwimmen
und anschlie end in eine Rettungsinsel reinkommen. Ich würde sagen, wir haben uns
dabei gar nicht so schlecht geschlagen, aber für den Sieg, hat es am Ende dann leider
doch nicht gereicht. Ansonsten konnte man noch neue Sportarten wie Stand Up Paddling
ausprobieren oder einfach nur Speedboat fahren. Ein anders mal waren wir segeln.
Zun chst durften wir auf einer Yacht mitsegeln und von da aus Delfine beobachten. Danach
wurde es ernst und wir mussten selber ran. Zu dritt sa en wir also in den kleinen B tchen
und haben uns bemüht nicht zu kentern, was uns sogar gelungen ist. Mit meiner Outdoor
Recreation Klasse waren wir in Byron Bay schnorcheln. Das war ebenfalls ein tolles Erlebnis!
Im Moment lebe ich noch in der Gastfamilie von einer Freundin, weil wegen des Umzuges
für mich noch eine gesucht werden muss. Aber ich fühl mich super wohl hier und unsere
Gastmutter ist so ziemlich die beste K chin der Welt!! Nach der Schule treffe ich mich
meistens mit meinen Freunden und wir fahren entweder in die umliegenden Shopping
Center, legen uns an den Strand oder gehen surfen. Es wird einem hier auf jeden Fall nie
langweilig.
Eigentlich war ja nur ein halbes Jahr geplant, aber weil es mir inzwischen so gut gef llt,
habe ich mich dazu entschieden, auf ein ganzes Jahr zu verl ngern. Im Moment beginnt die
Weihnachtszeit und ich muss zu geben, dass das die Zeit ist, wo man die eigne Familie und
die deutschen Freunde am meisten vermisst. Es ist ziemlich komisch, dass es so warm ist
und im Moment kann ich mir noch gar nicht wirklich vorstellen, dass es wirklich bald
Weihnachten ist. Anstelle von Schnee hat man den Strand und um die 30 Grad!! Und die
Weihnachtsdekoration in den L den h ngt schon seit Anfang November, nur die Musik fehlt
noch ;) Ein Weihnachten ohne Weihnachtsm rkte und ohne echten Tannenbaum, dafür
kann ich zu sehen wie der Weihnachtsmann vom Helikopter aus am Strand landet Mal
was ganz anderes, aber definitiv eine Erfahrung wert es zu erleben!!
Mein Schneemann “ aus Sand
;)