Renditemotor Supply Chain - Kloepfel Consulting GmbH

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Renditemotor Supply Chain - Kloepfel Consulting GmbH
Kloepfel Magazin Juli 2015
Renditemotor Supply Chain
Das Magazin für den effektiven Einkauf
Schnellstart: Abschlüsse in der ersten Verhandlungsrunde erzielen
Working Capital Optimierung: Finanzexperte Michael Flacke über Quick Wins,
Trends, Prozesse und Grillfeiern
HWWI-Index sinkt: Leicht rückläufige Rohstoffpreise im Juni
Berlin | Bratislava | Düsseldorf | Helsinki | Izmir | Luzern | Mailand | Moskau | München | Shanghai | Warschau | Wien
Schnellstart: Abschlüsse in der ersten Verhandlungsrunde erzielen . . . . 3
Working Capital Optimierung: Finanzexperte Michael Flacke
über Quick Wins, Trends, Prozesse und Grillfeiern . . . . . . . . . . . . . 6
HWWI-Index sinkt: Leicht rückläufige Rohstoffpreise im Juni . . . . . . . 9
Kloepfel Events . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Kloepfel Consulting in den Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Neue Projekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
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Inhalt
Schnellstart: Abschlüsse in der ersten
Verhandlungsrunde erzielen
Stefan Goelitzer,
Senior Consultant bei Kloepfel Consulting
Robert Wölken,
Manager bei Kloepfel Consulting
Osman Cetinkaya,
Partner bei Kloepfel Consulting
„Aller Anfang ist schwer“, sagt ein deutsches
Sprichwort. Gleichzeitig liegt aber jedem Anfang „ein Zauber inne“, wie Hermann Hesse
einst formulierte. Mit welchem Gefühl auch
immer Einkäufer, Lieferanten, Entscheider
oder Berater den ersten Termin von Verhandlungen bestreiten, ein sofortiger Abschluss in
der ersten Runde ist für viele das oberste Ziel
und der Inbegriff des Verhandlungserfolgs.
Position verschlechtern kann, können sich
neue Konstellationen ergeben und die eigene
Lage verbessert sich. Steigt man tiefer in eine
Argumentation ein, entwickelt sich ferner eine
stärkere Position mit gewichtigeren Argumenten. Knapp bemessene Zeit birgt das Risiko
der oberflächlichen Beweisführung.
Chancen und Risiken ausloten
Doch wie gelingt ein solcher Abschluss in der
ersten Runde und was ist wichtig, wenn dieser
angestrebt wird? Ob ein Sofortabschluss in
der ersten Runde gelingt, hängt zu allererst
von den betrieblichen Vorrausetzungen und
äußeren Rahmenbedingungen ab. Bei familien- und inhabergeführten Unternehmen
ist die Chance auf Erfolg besonders groß.
Lieferanten aus dem mittelständischen
Handelsumfeld bringen den unmittelbaren
Entscheider oft in jedes Gespräch ein, dementsprechend konkret kann man in der ersten
Runde werden. Große Verhandlungspartner
senden hingegen oft Key-Account-Manager
und Vertreter der Entscheidungsautoritäten.
Wird ein Sofortabschluss angestrebt, sollte
diese Situation durch konkretes Einladen
und gezieltes Ansprechen von Entscheidern,
am besten den Geschäftsführern und Prokuristen, umgangen werden.
In der Tat bietet ein Sofortabschluss große
Chancen. So kann sich der Einkäufer eine
Art „Überraschungseffekt“ zunutze machen,
wenn er zu Beginn seinen Informationsvorsprung gegen etwaige Wissenslücken auf
Lieferantenseite ausspielt. Überdies spart
ein Einzeltermin Zeit und Kosten: Oft sind
Argumente und Fakten in der zweiten Runde
noch die gleichen, im schlimmsten Fall gibt
es während weiterer Runden nur noch kleine
oder gar keine Fortschritte und der Entscheidungsprozess wird unnötig aufgebläht. Zudem
kann sich die eigene Position im Verhandlungsverlauf verschlechtern (beispielsweise
durch den Verlust von Aufträgen), wird die
Chance des Sofortabschlusses nicht genutzt.
Doch Drängen auf zügige Abwicklung birgt
auch Risiken. Denn ebenso wie sich die eigene
Welche Rahmenbedingungen sind ideal?
Ebenfalls sollte die Bedeutung des Kunden
für den Lieferanten geklärt sein, um abschätzen zu können, wie fordernd man die eigene
Position gestalten darf. Hat er für einen
Lieferanten große Bedeutung, möchte der
Lieferant den Kunden auf keinen Fall verlieren,
gleichzeitig fällt aber jeder Cent, den er nachgibt, stärker ins Gewicht. Industriezweig und
Wirtschaftsumfeld sind genauso von Bedeutung: In ausdifferenzierten Spartenbereichen
sind Ruf und Bekanntschaft allgemein präsenter und wichtiger als im Getümmel einer
weiten und vielseitigen Konkurrenz. Die
Wahrscheinlichkeit, dass der Entscheidungsprozess stark von personeller Nähe, gemeinsamer Geschichte und persönlichen Absprachen geprägt ist, steigt.
Methodik – direkt oder indirekt?
Die erste und direkteste Methode, um in der
ersten Runde abzuschließen, ist das klare
Kommunizieren dieses Ziels. Im besten Fall
geschieht das bereits mit der Einladung. Ist
diese bereits erfolgt, kann der Wunsch nach
Sofortabschluss ebenso im Einleitungsteil
ausgesprochen werden, beispielsweise
durch das Präsentieren eines verbindlichen
Zeitplans. Dieser fördert eine lösungsorientierte Gesprächseinstellung. Das Spielen
Schnellstart: Abschlüsse in der ersten Verhandlungsrunde erzielen
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„mit offenen Karten“ wirkt zwar straffend,
setzt aber Entscheidungsdruck frei. Reagiert
der Verhandlungspartner mit Rückzug, sollte
eine mögliche Relativierung des Zeitplans in
Aussicht gestellt werden.
Die zweite Methode besteht in einem als
ergebnisoffen ausgewiesenen Verhandlungsende, bei dem Zeit eingeräumt wird, nach
der ersten Runde das Ganze noch einmal im
Stillen zu durchdenken. Bei Verhandlungs-
Arbeiten Sie an Ihren Softskills
Doch Rahmenbedingungen, Zeitpläne und
Wirtschaftsumfeld bilden nur das halbe
Kapital auf dem Weg zum schnellen Abschluss. Die andere Hälfte besteht aus zwischenmenschlichem und psychologischem
Geschick. Denn auch wenn die Hard-Facts
stimmig sind, so gibt es einige Hürden im
Bereich der interpersonellen Kommunikation
zu meistern.
ein Filtermechanismus bezüglich der Informationsquellen aktiv, um die begrenzten
Kapazitäten nicht zu überlasten. So sind
schwankendes Urteilsvermögen und unpragmatisches Reaktionsverhalten keine Seltenheit. Auf sein Gegenüber zu achten und nicht
am Schreibtisch zurechtgelegte Methoden
durchdrücken zu wollen, bewährt sich aus
zwischenmenschlicher Perspektive am besten. Königswege und Patentlösungen gibt
es nicht, so unterschiedlich wie das jeweilige
Individuum, sind auch die Möglichkeiten der
Kommunikation.
Gesprächsteilnehmer senden stets Signale
an die Gegenseite. Während einer Verhandlung gilt es zu prüfen, ob der andere angespannt wirkt oder sich wohl fühlt. Ist der
Gesprächspartner schüchtern oder ist er
selbstsicher? Verträgt er direkte Konfrontation über einen längeren Zeitraum hinweg?
Ist die Stimmung erst einmal „gekippt“,
öffnen sich viele nur wieder langsam, im
Zuge einer einzigen Runde womöglich gar
nicht mehr. Daher sollte die Atmosphäre
zwar zielgerichtet, aber dennoch freundlich
gestaltet werden. Nur wenn kein übertriebenes Fluchtverhalten zu befürchten ist, kann
der Druck erhöht werden, vorausgesetzt die
Verhandlungsposition erlaubt ein gesundes
Maß an Härte.
Fingerspitzengefühl ist gefragt!
partnern, welche Entscheidungen ungern
spontan treffen, nimmt dies Anspannung aus
dem Prozess. Wirkt der Lieferant während
des Gesprächs dann abwesend oder ungeduldig, wird das Tempo angezogen und erst
im Laufe der Diskussion das Ziel des Direktabschlusses formuliert.
Sollte der Lieferant eine eigene Taktik verfolgen und versucht dennoch, die Verhandlung
in die zweite Runde zu tragen, hilft am Ende
des Gesprächs der Hinweise auf einen Neustart. Mit der Aussicht nochmals komplett
neu die Verhandlung aufzurollen, ist mancher
Lieferant bereit, doch noch eine Einigung in
der ersten Runde zu erzielen.
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Die menschliche Entscheidungsfindung ist
ein psychologisch hoch komplexer Prozess,
flexibel und bereit zum taktischen Kurswechsel sollten Verhandlungspartner daher stets
sein. Werden bei Kaufentscheidungen nach
wie vor geradlinige Reiz-Reaktions-Modelle
wie das AIDA-Prinzip herangezogen, sieht
sich der Einkäufer im Verhandlungsverlauf
wesentlich vielschichtigeren Strukturen
gegenüber, die Richtungswechsel nicht ausschließen. Die US-amerikanisch-kanadischen
Kognitionsforscher Wickens/Hollands gehen
davon aus, dass Menschen in komplexen
Situationen zwar nach Informationen und
Entscheidungskriterien suchen, unter Zeitdruck diese aber nicht adäquat verarbeiten
können. Daher wird in Drucksituationen
Schnellstart: Abschlüsse in der ersten Verhandlungsrunde erzielen
Ein weiterer wichtiger Punkt beim Beobachten des Gegenübers sind Zugeständnisse.
Hat man mehrere Zielformulierungen im
Gepäck, ist es leichter die eine oder andere
zu variieren und so eine schnelle Entscheidungsfindung zu fordern. Ist hingegen ein
einzelner Punkt wirklich wichtig, lohnt es
sich, dies klar zu kommunizieren: Wenn
dieser eine Parameter geklärt wird, geht der
Rest ganz schnell. Eben jene Aussicht schafft
Anreize zu schneller Abwicklung statt Verzettelung.
Aber Achtung: verlieren Sie Ihr Ziel nicht aus
den Augen. Mehrere Forderungen mit unterschiedlicher Wichtigkeit helfen, um etwas
zu geben. Dennoch sollten Sie weiterhin das
maximal mögliche Ergebnis anstreben. Ein
Kompromiss hilft bei der Lösungsfindung,
ermöglicht aber trotzdem, dass Sie besser
abschließen als Ihr Minimalziel. Wenn Sie mit
einer Forderung von 3,5% in die Verhandlung
eintreten, 2% Ihr Minimalziel ist und Sie mit
2,8% abschließen, ist das ein sehr gutes
Verhandlungsergebnis. Hier ist Ihr Fingerspitzengefühl gefragt.
punkt, zu dem sich sein Gesprächspartner
nicht mehr bedroht fühlt, bescherten dem
kalifornischen Inspektor stets die aufschlussreichsten Reaktionen.
Von der Columbo-Strategie und anderen
Tricks
Mit oder ohne Consultant?
Psychologische Tricks aus dem Spannungsfeld zwischenmenschlicher Beziehungen
können in demselben Maße helfen, innerhalb
sehr kurzer Zeit, Erfolge zu erzielen. So kann
die Thematisierung persönlicher Bereiche
Vertrauen und Zugänglichkeit schaffen.
Sympathiepunkte in einem kurzen Zeitfenster
gewinnt man ferner durch das Imitieren der
Körperhaltung des Gegenübers. Bekannt sind
Techniken wie diese als Columbo-Strategie:
Der Detektiv in der legendären US-Serie
bringt den Menschen stets Interesse entgegen, signalisiert ihnen Wertschätzung ihrer
Person, Meinung und Hobbies und lässt sie
dabei keine Sekunde aus den Augen. Seine
präzise formulierten Anliegen zu einem Zeit-
Wertschätzung kann der Lieferant gleichfalls
durch die Einbindung eines Consultants erfahren, denn dieser genießt eine besondere
Autorität. Sein Standpunkt besitzt einen
„Bonus“, da er sowohl über eine externe
Sichtweise auf Datenanalyse, sowie über
Erfahrungen aus anderen Branchen verfügt.
Bringt er dem Lieferanten als objektiver
Moderator Wohlwollen entgegen, kann sich
sogar ein gordischer Knoten, hat er sich
zwischen Einkäufer und Lieferant gebildet,
lösen. Ebenso kann das plötzliche Hinzukommen einer weiteren Person für Belebung
sorgen und Fronten aufweichen. Ist ein Gesprächsabschluss in der ersten Runde das
Ziel, sind derartigen „Sofortmaßnahmen“
zur Beschleunigung keine Grenzen gesetzt.
Ein gutes Verhandlungsteam aus Berater
und Einkäufer spielt sich die Bälle zu. Dabei
wirkt es wie eine Einheit, die systematisch
und abwechselnd die Argumente der Gegenseite analysiert, abstrahiert und in die eigene
Argumentation einbaut, um die gesteckten
Ziele zu erreichen.
Nachbereitung muss sein
Egal welche Methodik und welcher Kunstgriff
zur Anwendung kommen, am Ende zählt das
Ergebnis. Ist der Sofortabschluss in der ersten
Runde gelungen, sollte das Gespräch nachbereitet werden. Gab es Situationen die
brenzlig waren? Wann kam das Gespräch
zum Erliegen und was brachte neue Bewegung? Macht sich der Einzelne die Phasen der
Verhandlung bewusst und kann sie herleiten,
wird er sich bald eine umfangreiche Tool-Box
zulegen, methodisch wie zwischenmenschlich.
Die erste Runde wird dann immer häufiger
auch die goldene Letzte sein.
Schnellstart: Abschlüsse in der ersten Verhandlungsrunde erzielen
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Working Capital Optimierung: Finanzexperte
Michael Flacke über Quick Wins, Trends, Prozesse und Grillfeiern
mir etwas mit dem Working Capital im
Argen liegen könnte?
Über Michael Flacke:
Langjähriger Geschäftsführer/CFO im
Mittelstand mit Private Equity Erfahrung
und Controlling Hintergrund,
Finanzexperte, Coach & Berater
Kloepfel Magazin: Müsste der Begriff
Working Capital Optimierung nicht eine
deutliche Erweiterung erfahren, um die
vielen Möglichkeiten der personalneutralen
Kostensenkung zur Liquiditätssteigerung
zu erfassen?
Michael Flacke: Der Begriff Working Capital
Management wird oft zu eng gefasst. Vordergründig geht es um die Reduzierung der
Forderungslaufzeiten, Senkung der Bestände und Verbesserung der Zahlungskonditionen beim Lieferanten. Das Working Capital
ist mehr das Symptom, als die Ursache. Die
Kunst besteht darin, aus den Symptomen,
die das Working Capital aufzeigt, auf die
Ursachen zu schließen. und dann Prozessverbesserungen umzusetzen. Diese Prozessverbesserungen bieten dann Möglichkeiten zur
personalneutralen Kostensenkung. Working
Capital Management bietet vielfältige Möglichkeiten zur Liquiditätsverbesserung und
Kostensenkung umfasst aber nicht alles.
Dennoch, das Potenzial wird von vielen
unterschätzt.
Kloepfel Magazin: Wenn ich jetzt Unternehmer bin, woran kann ich erkennen, dass bei
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Michael Flacke: Man kann auf mehrere Arten
vorgehen. Ein einfacher Weg wäre, einfach
die Bilanzkennzahlen zu nehmen und mit
wesentlichen Wettbewerbern, oder auch
ähnlichen Industrien, zu vergleichen. Dann
wird man sehen wo man steht und dann
wird man bei Forderungen, Beständen und
Verbindlichkeiten sehen, dass etwas anders
läuft. Grundsätzlich orientiert man sich dann
an den Besten. Sie können sehr schnell
erkennen ob die anderen besser sind und
wieviel Optimierungspotential besteht.
Diese kleine Benchmarkingübung sollte in
jedem Fall gemacht werden.
Dann gibt es noch die Möglichkeit, wirklich
einmal bereichsbezogen auf alles zu schauen,
was aktuell nicht optimal läuft - da gibt es die
Methode der „5 Times Why“: Beispielhafte
Untersuchungsfelder sind Überbestände, ausfallende Forderungen, Kundenreklamationen,
Lieferanten mit aussergewöhnlich schlechten
Zahlungsbedingungen. Wenn ich daran gehe
und die Ursachen im Einzelfall untersuche,
dann erkennt man viele kleine Dinge, die am
Ende im Symptom des Working Capital enden.
Kloepfel Magazin: Sie benutzten grad
den Begriff „5 Times Why“?
Michael Flacke: Genau. Die Idee ist durch
eine Reihe von Warum-Fragen aus der Wirkung auf die Ursache zu schließen. Irgendwann, das kann auch nach dem dritten oder
siebten Warum sein, kommt die Erkenntnis
an welcher Stelle man die eigenen Prozesse
ändern muss, um den Fehler für die Zukunft
zu vermeiden. Es wird an einem Beispiel klarer: Eine Kundenforderung ist ausgefallen.
Erste Frage: Warum ist sie ausgefallen?: „OK
er ist insolvent, warum haben wir den noch
beliefert? Wir wussten nicht, dass er Probleme hat. Warum wussten wir das nicht ? Wir
haben die Bonität nicht untersucht. Warum
haben wir keine Bonitätsanalyse gemacht?“
Nicht vorgesehen ! Da habe ich schon den
ersten Grund und weiß, wir machen ab jetzt
immer eine Bonitätsanalyse und das passiert
dann so nicht noch einmal. Es klingt trivial
und ist doch so wirkungsvoll. Es ist eine
anerkannte Methode aus dem Qualitätsmanagement.
Kloepfel Magazin: Ist ein gutes Working
Capital-Management und eine Optimierung,
wenn man es ganzheitlich - also inkl. Einkaufsoptimierung, Prozessoptimierung, Löhne und
Produktkosten betrachtet -, für Unternehmen
aus eigener Kraft zu schaffen? Oder sollte
man sich unterschiedliche Berater für die
verschiedenen Themen ins Haus holen?
Michael Flacke: Das ist alles kein Hexenwerk.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass
es Berater gibt, welche genau diese Art von
Toolbox haben und die kommen dann mit
einer Checkliste von hundert Punkten, wovon
vielleicht 47 zutreffen. Um das selbst zu erarbeiten, müsste man sehr viel mehr Aufwand
darein stecken und ich befürchte, dass da der
innere Drive nicht ausreicht, um das durchzuziehen. Insofern denke ich, dass der Berater
an dieser Stelle wichtig ist, denn im Normalfall hat man ja niemand, der auf diesem Gebiet von Haus aus Experte ist. Zudem geht es
durch viele Bereiche und womöglich braucht
man da für den Einkauf jemand anderes, als
für die Optimierung der Forderungen. Um die
Vollständigkeit sicherzustellen und Geschwindigkeit aufzunehmen ist ein Berater hilfreich.
Kloepfel Magazin: Wie findet der
Mittelständler die richtigen Berater?
Michael Flacke: Ich denke, dass Empfehlungen wichtig sind, es gibt sicherlich Kollegen
im Mittelstand, die ähnliches schon mal
gemacht haben. Es ist zudem wichtig in der
Projektausschreibung jemanden zu finden,
der gut mit den Leuten im Unternehmen
zusammen arbeitet, der diese vielleicht
kennt, das sind wichtige Kriterien. Das Beratungsunternehmen sollte auch zur Größe des
Unternehmens passen, hochspezialisierte
internationale Beratungsunternehmen überfordern möglicherweise die Organisation und
die Systeme des Mittelstandes.
Working Capital Optimierung: Finanzexperte Michael Flacke über Quick Wins, Trends, Prozesse und Grillfeiern
Kloepfel Magazin: Wenn wir uns im Bereich
Working Capital-Management mal die verschiedenen Branchen anschauen: Gibt es
Branchen, die besonders anfällig sind, die
hier schlechtere Kennzahlen haben als andere Branchen, gibt es Branchen die besonders
fortschrittlich sind, wo andere Branchen sich
was abgucken können, oder kann das durch
die Bank ein Problem werden?
Michael Flacke: Es gibt durchaus Branchenunterschiede. Alle Industrien, die schon lange unter Druck stehen, haben normalerweise
ihre Hausaufgaben gemacht. Die Automobilindustrie geht dabei sicherlich vorneweg,
aber auch alles was mit IT zu tun hat. Also
ein Unternehmen wie DELL hat praktisch
kein Working Capital, ich glaube aber, dass
beim Mittelstand und Handel, beim kleineren
Handel, Bedarf besteht. Andersrum denke
ich, dass Unternehmen, die beispielsweise
im Private Equity Umfeld angesiedelt sind,
schnell an solche Themen herangeführt
fassen: Was wären die allerersten Schritte,
die gegangen werden müssten? Nehmen wir
einmal an er hat die Bilanzkennzahlen mit
ähnlichen Branchen verglichen und stellt
fest, dass vom Working Capital her die Kennzahl nicht optimal ist. Womit fängt er an?
Michael Flacke: Es gibt die Möglichkeit, eine
Art Quick-Check zu machen, um wirklich
herauszufinden was die Ursachen einer
schlechten Kennzahl sind. Beispielsweise
die Forderungen, die Bestände, die Verbindlichkeitskennziffern, der Einkauf, zu geringe
Materialeffizienz, zu hohe Fertigungskosten
oder zu hohe Lohnkosten. Ein guter Berater
kann bereits mit einem kurzen, knappen
Workshop und einigen gezielten Fragen herausfinden, wo die Potentiale liegen und wie
groß sie sind.
Kloepfel Magazin: Was kostet ein QuickCheck im Schnitt und wie lange dauert er
ungefähr?
Kloepfel Magazin: Wann sollte man die Produktkosten, Prozesskosten oder den Einkauf
als Unternehmer näher unter die Lupe nehmen?
Dies sind drei wesentliche Faktoren für die
Kostensituation eines Unternehmens. Soweit
sie nicht ständiger Optimierung unterliegen
empfehle ich jährlich eine Bestandsaufnahme mit anschließender Ziel- und Maßnahmenvereinbarung. Das Controlling sollte im
Wechsel ein Thema nach dem anderen mit
den entsprechen Fachfunktionen aufarbeiten.
Gleichzeitig muss man aufpassen bereits
breit angelegte Projekt Working Capital
Optimierung nicht mit zu vielen Themen zu
überfrachten.
Kloepfel Magazin: Welchen Einfluss hat der
Einkauf auf das Working Capital?
Michael Flacke: Ich habe einmal vor Einkäufern einen Vortrag gehalten und hab dort
gesagt „Klar schauen wir alle auf den Preis!“.
Aber am Ende brauchen wir eben die Total
Costs des Produktes und der Einkauf hat den
Hebel, Beschaffungsstrategien abzustimmen. Damit wirkt der Einkauf sich direkt auf
die Höhe des Bestandes aus. Insofern liegt
es am Einkäufer, garantierte Lieferzeiten,
garantierte Qualitäten und die richtigen Incoterms zu verhandeln, neben dem richtigen
Zahlungsziel, was einem natürlich immer als
erstes einfällt.
Kloepfel Magazin: Wobei der Einkaufsleiter natürlich auch weiter gehen kann und
schauen kann, wie es beispielsweise um die
Themen zentralisierter Einkauf und MaverickBuying, Rahmenverträge, günstigere Alternativ-Lieferanten und Lieferantenbündelung
steht.
werden können, während profitable familiengeführte Unternehmen dies womöglich eher
vernachlässigt haben.
Kloepfel Magazin: Angenommen ein Geschäftsführer möchte sich mehr damit be-
Michael Flacke: Es gibt gute Beratungsgesellschaften, die diesen Quick-Check, der
dann nicht immer sonderlich stark in die
Tiefe geht, als kostenfreien Service anbieten,
bevor wirklich der Auftrag erteilt ist. Aber das
kann schon reichen.
Michael Flacke: Richtig. Ich bin ein sehr
großer Freund von ABC- und XYZ-Klassifizierungen, weil ich glaube, dass man nach
diesen neuen Feldern auch sehr gut Beschaffungsstrategien abstimmen kann, wenn die
Klassifizierungen dem Einkäufer bekannt
Working Capital Optimierung: Finanzexperte Michael Flacke über Quick Wins, Trends, Prozesse und Grillfeiern
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sind. Dann wird das am Ende dem Prozess
und dem Working Capital helfen aber auch
Verschwendung zu verringern und am Ende
zu mehr Qualität sowie Liefertreue führen.
Kloepfel Magazin: Nehmen wir einmal an, es
wäre das Ideal und ein Unternehmer hat mit
den Analysen, mit Einkaufsoptimierung, mit
Produktkostenoptimierung über mehrere
Monate sein Working Capital optimiert. Würde es Sinn machen, dass der Unternehmer
eventuell so etwas bekommt wie ein Working
Capital Cockpit?
Michael Flacke: Das macht durchaus Sinn.
Ich hab ja gesagt Working Capital ist eher
ein Symptom, also die wesentlichen Kennzahlen im Sinne von Außenstandstagen, von
durchschnittlichen Lieferantenverbindlichkeiten und Lagerumschlaghäufigkeit. Ich
denke das wird jeder auf dem Cockpit haben,
man sollte in jeder Rubrik dann noch eine
Stufe tiefer gehen, um genau das zu finden,
was ich Prozessstörungen nenne. Dies sind
Zahlungsausfälle, überfällige Forderungen
oder Bestandspositionen, die Überbestände
aufweisen und Berichte über Skontonutzung
im eigenen Hause. Das wären Dinge wo man
dann mit etwa 10 bis 15 Kennzahlen das Thema sehr gut abbilden kann.
Kloepfel Magazin: Das Thema ist sehr, sehr
weit. Was bleibt noch zu sagen?
Michael Flacke: Es ist wichtig, dass die Initiative von der Unternehmerseite bzw. der Geschäftsführung ausgeht, denn alle Bereiche
werden involviert sein. Man benötigt einen
Champion als Projektleiter, der sich in den
verschiedenen Verantwortungsbereichen –
etwa Finanzbereich, Einkauf und Fertigung –
Sparring-Partner und Teilprojektleiter sucht.
Er muss für das Thema brennen und sehr
hartnäckig, aber auch kooperativ und kommunikativ sein. Ich denke ein Champion, der
sich drei, vier Unterchampions für die verschiedenen Bereiche holt, kann da sehr viel
erreichen.
Kloepfel Magazin: Wäre es sinnvoll, hierfür
beispielsweise einfach einmal eine Grillfeier
mit den wichtigsten Abteilungen zu initiieren,
um über das Thema zu sprechen?
Michael Flacke: Auf jeden Fall. Die Mitarbeiter müssen den Sinn dieser zusätzlichen Ar-
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beiten verstehen und sollen an vielen Stellen
ihre gewohnten Arbeitsabläufe verbessern.
Die Ideen stecken da in der Mannschaft.
Sicherlich kennt jeder Beispiele, wo er einst
lieber etwas mehr bestellt hat, weil er ja nicht
weiß wann die nächste Lieferung kommt und
ob die in Ordnung ist. Das Ganze hat auch
Ähnlichkeit mit Lean-Projekten, wo es auch
darum geht, Verschwendung und unnötigen
Aufwand aus den Prozessen herauszunehmen. Und möglicherweise, falls es solche
Initiativen schon im Unternehmen gibt, kann
man diese um Working Capital-Aspekte anreichern.
Wenn es gelingt eine Unternehmenskultur zu
schaffen in der Fehler und Prozessschwächen
nicht vertuscht werden, sondern ein willkommener Anstoß zur positiven Veränderung
sind, ist wahnsinnig viel erreicht. Dies kann
man sicherlich gut auf einer Grillfeier diskutieren.
Kloepfel Magazin: Das wäre dann auch schon
fast ein Change-Prozess. Macht es Sinn, diesbezüglich auch schon verschiedene Experten
mit ins Boot zu holen? Es gibt ja ausgewiesene Experten im Bereich Change?
Michael Flacke: Wenn man einen guten Mann
im Unternehmen hat, der das kann und der
für das Thema Feuer fängt, kann man das
auch so handhaben. Wenn es ein sehr großes Potenzial gibt, das hängt auch von der
Unternehmensgröße ab, dann macht es Sinn,
mit einem Change-Management-Experten
zusammenzuarbeiten. Dabei kommt es auf
folgende Fragen an: Wie groß ist das Unternehmen? Wie viele Leute sind in den Prozess
integriert? Wie tiefgreifend sollen dann auch
die Änderungen sein? Vieles sind auch lediglich kleine Optimierungen.
Kloepfel Magazin: Dann kann man mit einer
gewissen Hebelwirkung Ansätze fahren, um
auch entsprechende Quick-Wins rauszuziehen?
Michael Flacke: Genau. Und wichtig in so
einem Prozess ist es, dass man sich in einer
Konzeptionsphase überlegt, wie groß man
es in einer ersten Stufe machen möchte.
Zentriere ich mich auf Quick-Wins und behalte mir die zweite Welle für später vor, oder
muss ich hier sehr strukturell rangehen?
Kloepfel Magazin: Quick-Wins liegen in den
Bereichen Lagerbestände, Forderungen und
Verbindlichkeiten. Wenn man jetzt noch zwei
oder drei Hebel dazu nehmen würde, welche
wären dies?
Michael Flacke: Ich bin überzeugt, dass eine
Analyse über Fehlbestände und Vernichtungen sehr augenöffnende Dinge hervorbringen
wird und in vielen Unternehmen sind die Kundenforderungen natürlich das größte Potenzial. Eine Standardisierung von Zahlungskonditionen kann da eine große Hilfe sein. Auch
Rechnungsstell- und Mahnprozesse sollten
betrachtet werden. Was nützt mir das schnelle
Mahnen, wenn ich die Rechnung erst nach
drei Wochen rausschicke. Wichtige Voraussetzungen sind auch klare, messbare Zielvereinbarungen mit den Umsetzungsverantwortlichen.
Ich möchte noch mal auf etwas sehr wichtiges zu sprechen kommen: Der Charme des
Ganzen liegt darin, dass es eben erhebliche
steuerfreie Potenziale sind, die nicht mit Entlassungen verbunden sind. Die kann man nutzen für Schuldentilgung, Unternehmenserwerb oder auch als Ausschüttung, so dass
man finanziellen Spielraum gewinnt und
nebenbei bekommt man effektivere Prozesse
im Unternehmen. Das kann man gar nicht
wirklich quantifizieren, dennoch kann es
erheblich sein. Dieser Nutzen sollte allen
Projektbeteiligten klar sein.
Um ein Unternehmen langfristig und nachhaltig zu optimieren, halte ich Lean-Initiativen
für außerordentlich wertvoll. Das kommt aus
der japanischen Automobilindustrie. Die Menschen dort versuchen wirklich jede Form der
Verschwendung zu vermeiden und haben das
regelrecht im Blut. In den deutschen Fabriken wird dies schon sehr häufig angewandt,
diese Bemühungen kann man auch durchaus bis ins Office ziehen. In den Office- und
Einkaufsbereichen gibt es bis jetzt aber nur
Wenige, die diesbezüglich wirklich etwas tun.
Toll wäre es doch wenn man beispielsweise
sagen kann: „Egal was ich suche, ich habe es
in maximal sieben Sekunden gefunden!“
Kloepfel Magazin: Herr Flacke ich danke
ihnen ganz herzlich für das Gespräch.
Working Capital Optimierung: Finanzexperte Michael Flacke über Quick Wins, Trends, Prozesse und Grillfeiern
HWWI-Index sinkt:
Leicht rückläufige Rohstoffpreise im Juni
Der HWWI-Rohstoffpreisindex ist im Juni
gefallen. Dabei hat sich die Richtung der jeweiligen Teil-Indices im Vergleich zum Vormonat umgekehrt. Während im Mai die Preise
für Rohwaren auf breiter Front stiegen, dominierten im Juni besonders Preisrückgänge die
Indexbewegung; günstigeres Rohöl sowie
sinkende Preise für Industriemetalle ließen
den Index auf US-Dollar-Basis um 1,8 % sinken. In Euro-Notation betrug der Rückgang
2,4 %. Der Index für Energierohstoffe fiel um
1,8 % (in Euro: -2,3 %) während der Index für
Industrierohstoffe um 3,2 % (in Euro: -3,8
%) sank. Einzig Nahrungs- und Genussmittel
verteuerten sich im Juni. Der zugehörige Index
stieg um 1,8 % (in Euro: +1,2 %).
Index für Energierohstoffe: -1,8 %
(in Euro: -2,3 %)
Die Rohölpreise sind im Juni gesunken. Mit
durchschnittlich 1,7 % fiel der Preisrückgang
aber moderat aus. Der Preis für die internationale Referenzsorte Brent ging um 3 % zurück,
der Referenz-Preis für Öl aus dem Nahen
Osten fiel um 2,4 % und die USBenchmarkSorte West Texas Intermediate (WTI) wurde
mit durchschnittlich +0,4 % auf ähnlichem
Niveau wie im Vormonat gehandelt.
Ein Jahr nach Beginn eines der historisch markantesten Preiseinbrüche für Rohöl scheint
sich der Preis derzeit in einem Korridor zwischen 60 und 70 US-Dollar stabilisiert zu haben. Beginnend im Juni letzten Jahres stürzte
der Brent-Preis innerhalb von sieben Monaten
von 116 US-Dollar auf 47 US-Dollar pro Barrel.
Von Januar bis Mai 2015 erholte sich der Preis
und verharrt seit Mitte Mai auf derzeitigem
Niveau. Der Fundamentalfaktor, welcher vor
einem Jahr zum Preisabsturz führte, ist weiterhin vorhanden:
Es gibt momentan zu viel Öl auf dem Weltmarkt. Die Aussicht, dass sich diese Situation
in naher Zukunft ändert, ist gering. Das OPECKartell hat in seinem Treffen Anfang Juni seine
angestrebten Förderquoten auf unverändert
hohem Niveau belassen. Die tatsächliche
Produktion der OPEC belief sich mit 31,6 Mio.
Barrel pro Tag sogar um 1,6 Mio. Barrel höher
als die Zielgröße von 30 Mio. Barrel pro Tag.
Nach Daten der EIA beläuft sich momentan
der weltweite Angebotsüberschuss auf ca. 2,6
Mio. Barrel pro Tag, wobei der weltweite Verbrauch bei etwa 93 Mio. Barrel pro Tag liegt.
Mit einer Einigung in den Atomverhandlungen
mit dem Iran und einhergehender Abschwächung der Sanktionen würde voraussichtlich
zusätzliches Angebot auf den Markt drängen.
Zwar wird die geförderte Ölmenge in den USA
nach EIA-Daten - aufgrund zurückgehender
Zahl von Neubohrungen für Fracking-Anlagen
- voraussichtlich leicht zurückgehen, jedoch
bleibt der Markt in absehbarer Zeit weit von
einem Gleichgewicht zwischen Nachfrage und
Angebot entfernt.
Index für Industrierohstoffe: -3,2 %
(in Euro: -3,8 %)
Nachdem die Preise für Industrierohstoffe im
Mai noch gestiegen waren, fielen die Preise
im vergangenen Monat wieder. Am stärksten
war der Rückgang bei den NE-Metallen, die
durchweg um mehr als 5 % günstiger gehandelt wurden. Die Preise für Industriemetalle
reagieren klassischerweise stark auf Konjunktursignale. Insbesondere im Kupferpreis,
mit seinen weitverbreiteten Anwendungsgebieten in der Fertigung und Schwerindustrie,
spiegeln sich oftmals Konjunkturzustand und
-erwartungen wider.
Preisrückgang über die letzten sechs Monate. Der Index für Getreide stieg um 1,2 % (in
Euro: +0,6 %), der Index für Ölsaaten und
Öle erhöhte sich um 2,7 % (in Euro: +2,0 %)
und der Genussmittelindex stieg um 1,3 % (in
Euro: +0,7 %). Während die Preise in der ersten Monatshälfte etwa auf Vormonatsniveau
verblieben, stiegen die Notierungen in der
zweiten Hälfte des Junis merklich an. Schwere
Regenfälle in Anbaugebieten der USA verzögerten die Saat von Sojabohnen und beeinträchtigten den Pflanzenstatus in einigen der
ertragreichsten Regionen. Der Preis für Sojabohnen sprang daraufhin innerhalb von zwei
Wochen um über 12 % auf 10,50 US-Dollar
pro Scheffel; Sojaschrot verteuerte sich in der
zweiten Monatshälfte um über 14 %. Ungeachtet dieses letzten Preisschubes notiert der
Index für Ölsaaten und Öl dennoch um 30,2
% (in Euro: -15,4 %) niedriger als im Vorjahresmonat, denn die globale Sojaproduktion in
dieser Erntesaison wird die des letzten Jahres
voraussichtlich um 12 % übersteigen und
damit für ein ausreichendes Angebot sorgen.
Bei den Genussmitteln sticht der Anstieg des
Kakaopreises hervor. Seit Ende Januar hat
sich der Preis für Kakaobohnen im Zuge global
steigender Nachfrage um 20 % erhöht. Im Juni
ließen darüber hinaus Produktionsausfälle
in Ghana, dem weltweit zweitgrößten Kakaoproduzenten, den Preis für Kakao um 4,4 %
steigen.
Im gefallenen Kupferpreis
(-7,3 %) zeigen sich daher
neben der abgeschwächten
Wachstumsdynamik der
Weltwirtschaft auch die gestiegenen Konjunkturrisiken
durch die derzeitigen Entwicklungen in Griechenland.
Index für Nahrungs- und
Genussmittel: +1,8 % (in
Euro: +1,2 %)
Nahrungs- und Genussmittel verteuerten sich im Juni
und stoppten damit den
HWWI-Index sinkt: Leicht rückläufige Rohstoffpreise im Juni
9
Kloepfel
Events
Wolfgang Clement in der
Deutschen Botschaft in Bern
Der Botschafter der Bundesrepublik
Deutschland in der Schweizerischen Eidgenossenschaft Dr. Otto Lampe lud am
14. Juli in Zusammenarbeit mit der Vereinigung Schweizerischer Unternehmen in
Deutschland (VSUD) zu einem Vortrag von
Wolfgang Clement, Bundesminister für
Wirtschaft und Arbeit a.D. „Zur aktuellen
politischen und wirtschaftlichen Lage in
Deutschland und Europa – was jetzt zu tun
ist“. Anschließend tauschten sich die Gäste
im exklusiven Kreis aus.
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Kloepfel Events
Chinesische Investoren in Deutschland –
Erfahrungen aus der Übernahme der Pfaff GmbH
Die PFAFF Industriesysteme und Maschinen
AG und Kloepfel Consulting luden am 15. Juli
zu einer Vortragsveranstaltung mit dem Titel
„Chinesische Investoren in Deutschland –
Erfahrungen aus der Übernahme der Pfaff
GmbH" bei der Rechtsanwaltskanzlei P+P
Pöllath + Partners in München ein.
Die PFAFF Industriesysteme und Maschinen
AG ist eine führende Traditionsmarke in
der Automatisierungstechnik von näh- und
schweißtechnischen Prozessen mit Sitz in
Kaiserslautern und beschäftigt rund 260
Mitarbeiter. Seit März 2013 gehört das Unternehmen der SGSB Group Co. Ltd. in China.
Der chinesische Markt hat sich in den letzten
Jahren rasant entwickelt und zunehmend
an Bedeutung gewonnen. Die Dynamik
bietet auf der einen Seite große Chancen
für deutsche Unternehmen, birgt auf der
anderen Seite aber zugleich auch Risiken. In
dem Vortrag wurde beleuchtet, wie sich die
kulturellen Unterschiede sowie unterschiedliche Verfahren und Vorgehensweisen auf
deutsch-chinesische Transaktionen auswirken.
P+P Pöllath + Partners ist mit 34 Partnern
und insgesamt mehr als 100 Anwälten und
Steuerberatern an den Standorten Berlin,
Frankfurt am Main und München tätig. Die
Sozietät konzentriert sich auf High-End
Transaktions- und Vermögensberatung. P+PPartner begleiten regelmäßig M&A-, Private
Equity- und Immobilientransaktionen aller
Größen.
Die Referentin Frau Cornelia Mast, Sprecherin der Geschäftsführung der PFAFF GmbH,
ist in Ihrem Vortrag auf die Möglichkeiten
und Risiken von chinesisch-deutschen Unternehmensbeteiligungen eingegangen und
hat die Besonderheiten chinesisch-deutscher
Transaktionen erläutert.
P+P Pöllath + Partners hat sich darüber
hinaus eine führende Marktposition bei der
Strukturierung von Private Equity- und Real
Estate-Fonds sowie in der steuerlichen Beratung erarbeitet und genießt einen hervorragenden Ruf im Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht sowie in der Vermögens- und
Nachfolgeplanung für Familienunternehmen
und vermögende Privatpersonen.
VfB Ehrenpräsident Erwin Staudt:
„Wirtschaft und Sport – Was wir voneinander lernen können“
Zusammen mit der Südwestbank AG und mit
Unterstützung des Europäischen Wirtschaftsforums (EWIF) veranstaltete die Einkaufsberatung Kloepfel Consulting am 24.06.2015
eine exklusive Vortragsveranstaltung.
Erwin Staudt, Ehrenpräsident des VfB Stuttgart, berichtet unter dem Titel „Wirtschaft
und Sport – Was wir voneinander lernen können“ über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen einem Wirtschaftsbetrieb
und dem Bundesligaverein.
Erwin Staudt war von
2003 bis 2011 hauptamtlicher Präsident des
VfB Stuttgart und hat den Bundesligaverein
mit modernen Managementmethoden an die
Spitze gebracht. Vor seiner Karriere beim VfB
war Erwin Staudt mehr als 30 Jahre bei der
IBM in führenden Positionen tätig, zuletzt
als Vorsitzender der Geschäftsführung. Der
60-jährige Diplom-Volkswirt begleitet diverse Aufsichts- und Beiratsmandate und sieht
viele Gemeinsamkeiten zwischen Sport und
Wirtschaft.
9. Oberbank
Rosenheim Golfturnier
Die Oberbank Rosenheim und Kloepfel
Consulting luden am 10. Juli 2015 zum 9.
Oberbank Rosenheim Golfturnier in den Golf
Club Pfaffing ein. Für die Rundenverpflegung
sorgt das Team vom Hotel St. Georg. Nach
der Siegerehrung gab es ein italienisches
Buffet und eine Abendveranstaltung.
v.l.n.r: Alexander Hornikel (Partner bei Kloepfel Consulting), Erwin Staudt (Ehrenpräsident bei
VfB Stuttgart), Marc Kloepfel (Geschäftsführer Kloepfel Consulting)
Kloepfel Events
11
Kloepfel
Events
Firmenlauf: 6000 Läufer nehmen am
„Run4Ideas“ am Rheinufer teil
Düsseldorf. Rund 6000 Läufer haben bei
traumhaften Rahmenbedingungen am
Firmenlauf „Run4Ideas“ teilgenommen.
Darunter auch ein Team von Kloepfel
Consulting. Bei herrlichem Sonnenschein
und Temperaturen um 20 Grad führte die
6,1 Kilometer lange Strecke von der Rheinuferstraße Richtung Messegelände, an der
Esprit-Arena vorbei und wieder zurück zur
Theodor-Heuss-Brücke, wo die Läufer anschließend direkt am Rhein eine After-RaceParty feierten. Für Stimmung sorgte DJ und
Gastronom Mr. Theo Fitsos. Der Erlös des
Laufs, hereingekommen durch das eingenommene Startgeld, geht an den Verein „Wir
helfen Kindern“ und „Smile Cambodia – Hilfe
für Kambodscha“.
12
Kloepfel Events
Hier sind unsere Ergebnisse:
Christopher von Könemann
Sarah Schmitz
Zeit:
34:36 min
Zeit:
31:05 min
Platz insgesamt: 1469
Platz insgesamt: 813
Platz Frauen:
Platz Männer:
278
Witold Buenger
Yingquian Zhang
Zeit:
722
49:22 min
Zeit:
32:59 min
Platz insgesamt: 3263
Platz insgesamt: 1165
Platz Frauen:
Platz Männer:
3263
992
Kloepfel Consulting
in den Medien
Mittelstandsbarometer: Zuversicht lässt nach
Der Mittelstand ist nicht mehr ganz so optimistisch wie noch im
Frühjahr dieses Jahres. 67 Prozent der Unternehmen bewerten ihre
Geschäftsaussichten in den nächsten sechs Monaten mit „gut“ bis
„sehr gut“. Im ersten Quartal waren es noch 72 Prozent.
weiterlesen
Mehr Geld für Einkäufer in Österreich
Wien. Einkäufer in Österreich verdienen im Schnitt EUR 55.112 im
Jahr; Einkaufsleiter durchschnittlich EUR 88.264. Das zeigt der aktuelle Gehaltsreport 2015 von Kloepfel Consulting. 161 Verkäufer wurden
befragt. Die Vergleichsstudie in Deutschland zeigt: Hier verdienen
Einkäufer durchschnittlich EUR 60.663 im Jahr; Einkaufsleiter EUR
85.788. Das höchste durchschnittliche Gehalt in Österreich liegt bei
EUR 99.036 – überwiesen bekommen das jene Mitarbeiter, die 25 bis
30 Jahre Berufserfahrung aufweisen können. weiterlesen
Quick Wins: Indirekte Kosten senken
Aufgrund der oftmals mangelnden Beachtung indirekter Kosten lassen sich in diesem Bereich erhebliche Einsparpotenziale generieren.
Doch welche Potenziale liegen hier wirklich brach und vor allem was
lässt sich dagegen unternehmen? weiterlesen
Einkauf in China realisiert Einsparungen
China ist noch immer das Land, das für Einsparungen im Einkauf
steht. Eine aktuelle Befragung belegt die Bedeutung Chinas als
Beschaffungsland. weiterlesen
Wie Sie im Einkauf Verhandlungsfallen umgehen
Basiswissen Einkauf im Unternehmen: Eine gut vorbereitete Verhandlung führt nicht zwangsläufig zum Erfolg. Auf was sollte man bei den
Jahresgesprächen achten? Aus dem Einkäuferalltag haben wir die
größten Stolperfallen, die es in Verhandlungen gibt, zusammengestellt. weiterlesen
Kloepfel Recruiting und Buying Experts fusionieren
Der Einkaufspezialist Kloepfel Recruiting hat jüngst Buying Experts,
den Personalvermittler von Einkaufs- und Supply Chain Managern,
übernommen. „Damit ist für Einkaufs- und Supply Chain Manager wie
Unternehmen der größte als auch chancenreichste Talentvermittler
für die Bereiche Einkauf und Supply Chain Management entstanden",
sagt Philipp Heymann, Geschäftsführer von Kloepfel Recruiting.
weiterlesen
Kloepfel Consulting in den Medien
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Neue Projekte
Einkaufsoptimierung bei einer
Online-Apotheke
Optimierung des Einkaufs bei meinem
Pharmaunternehmen
Bei dem Kunden handelt es sich um eine
große Versandapotheke mit internationaler
Reichweite. Das Unternehmen zählt mehrere
Hundert Mitarbeiter und nutzt zur Kundenberatung intensiv die „Neuen Medien“. Dies
kann neben Mail und Homepage auch der
videobasierte Livechat sein. Auch Programme
für Menschen mit chronischen Krankheiten
und deren Umsetzung sind Teil des Firmenportfolios.
Das Unternehmen ist ein Pharmaunternehmen und bietet seinen Kunden die Abwicklung von Aufträgen. Dies kann mit der
Ideenfindung beginnen und sich über die
Entwicklung bis hin zum Verpackungsmanagement erstrecken. Die Spezialisierung
liegt bei Nahrungsergänzungsmitteln, diätischen Lebensmitteln, Ergänzungsfuttermitteln sowie auditierten Medizinprodukten.
Diese können als Kapsel, Tablette, Öl, Pulver
und weiteren produziert werden.
 Über 6 Monate mit dem Ziel die
indirekten Kosten zu optimieren
 Dies geschieht durch Direktverhandlungen der bestehenden Lieferanten sowie
durch Ausschreibungen mit Alternativlieferanten
 Markt- und Lieferantenrecherchen, Ausschreibungen, Direktverhandlungen sowie Nachverhandlungen
 Workshops mit Bestandslieferanten zur
Identifizierung von gemeinsam realisierbaren Einsparpotenzialen
 Harmonisierung der Zahlungskonditionen
 Themen in Bearbeitung: Logistik, Marketing, IT, Büromaterial, Reinigung und
Telekommunikation
 Durchführung von Lieferantentagen bzw.
Workshops mit Lieferanten
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Neue Projekte
 Lieferantenergänzung/-aufbau u. a. in
den Bereichen Verpackung, Rohstoffe,
Personaldienstleistung
 Beispielhafte bearbeitbare Materialgruppen: Faltschachteln, Folien, Kunststoffdosen, Hilfsstoffe, diverse GemeinkostenThemen
Impressum
Herausgeber Kloepfel Consulting GmbH
Pempelforter Straße 50
40211 Düsseldorf
USt.-IdNr. DE254132249
HRB 55799
Amtsgericht Düsseldorf
Geschäftsführer Marc Kloepfel, Duran Sarikaya
Beiträge
Witold Buenger
Osman Cetinkaya
Christian Fischer
Stefan Goelitzer
Benedikt Göllner
Robert Wölken
Sylvia Kleiner
Lektorat
Satz und Frau Scholz
Gestaltung Druckerei Ihnenfeld
werben – drucken – kopieren
Niederstraße 85
40789 Monheim am Rhein
Tel 02173 - 5 66 00
[email protected]
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Juli 2015
Kloepfel Consulting Gruppe
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40211 Düsseldorf
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T. +49 211 882 594 17
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