Zusammenfassung - Cultural Spaces

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Zusammenfassung - Cultural Spaces
Georg Simmel: Die ästhetische Bedeutung des Gesichts
Georg Simmel beginnt bei seinem Text über die ästhetische Bedeutung des Gesichts
folgendermassen:
«Die unvergleichliche Rolle, die dem menschlichen Gesicht in dem Interessenkreis
der bildenden Kunst zukommt, wird doch nur sehr allgemein und wie aus der
Ferne dadurch bezeichnet, dass in seiner Form die Seele sich am deutlichsten
ausdrückt.»
Was soviel bedeutet wie, dass in der bildenden Kunst dem Gesicht eine enorme Wichtigkeit
zukommt, weil es der Seele am nächsten kommt. Weiter erklärt Simmel dass das Gesicht
eine innere Einheit bildet, die Organismen eine innige Beziehung und eine Verschlungenheit
zueinander haben. Ein weiteres Zitat aus dem Text von Simmel lautet:
«.....eine Veränderung, die, wirklich oder scheinbar, nur ein Element des Gesichts angeht,
sofort seinen ganzen Charakter und Ausdruck modifiziert: ein Zucken der Lippe,
ein Rümpfen der Nase, die Art des Blickens, ein Runzeln der Stirn.»
Diese Einheit wird durch das Aufsitzen des Kopfes auf dem Hals und die Verhüllung des
Körpers weiter verstärkt und verweist so auf sich allein.
Die innere Einheit die sich aus den einzelnen Gesichtszügen zusammenfügt macht die
Seele dahinter sichtbar. Während, wie es Simmel beschreibt, ein unnatürliches
Wegspreizen von Armen oder Beinen, also ein Ausbrechen aus der Einheit des Körpers,
zwar Unbehagen beim Betrachter auslöst, so lässt ein unnatürliches Aufreißen der Augen
oder des Mundes, also eine Störung der Einheit des Gesichts, gar Zweifel über den
Geisteszustand des jeweiligen Menschen aufkommen. Was den Ausdruck des Entgeisterns
verständlich macht.
Wir verstehen also das Gesicht als Symbol des Geistes und weiter noch als Persönlichkeit
des Geistes. Das Gesicht wo sich Erregungen , die für das jeweilige Individuum typisch
sind einprägen. (Falten) Dieser Ausdruck der Bewegung bleibt nur im Gesicht als
bleibender Charakter verewigt.
Beim Facekini oder andern Masken wird die von uns durch das Gesicht wahrgenommene
Identität verdeckt wir haben also das Gefühl nicht den Charakter oder die oberflächliche
Wahrnehmungen der Seele sehen zu können.
Weiter sind wir durch die Maskierung nicht in der Lage Mimik wahrzunehmen, von der wir
gesprochenes weiter interpretieren können, je nach Maske sind diese Wahrnehmungseinschränkungen grösser oder kleiner. Die Masken Verlagern den Identitätspunkt vom Gesicht
auf den Körper.
Simmel lässt photographische oder gar filmische Verfahren unerwähnt, was offen lässt, was
für andere Blickwinkel diese Medien auf die Gesichtsästhetik erschliessen würden.
Das Gesicht macht einen Menschen zum Individuum, es ist Kommunikationsinstrument und
Ausdrucksfläche für Gefühle ebenso wie ein Zeichen sozialer Zugehörigkeit und ein Objekt
von wissenschaftlichen Vermessungen. Das Gesicht ist mehr als jedes andere Körperteil
Ausdruck der Seele. Durch Georg Simmels Text zur ästhetischen Bedeutung des Gesichts
ist mir dieser Zusammenhang bewusster geworden.
Die Peking Oper
Die Pekingoper entstand vor rund 200 Jahren. Von Anfang an wurde sie einerseits am
kaiserlichen Hof sowie dem einfachen Volk vorgeführt, daher gibt es bis heute eine breite
Zuschauerschicht mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen. Bis 1870 war es nur
Männern erlaubt mitzuspielen. Mit der Zeit gab es verschiedene Theatergruppen die durch
das Land zogen und so wurde die Peking Oper bald die beliebtesten Oper Chinas und Teil
der Alltagskultur.
Die Peking Oper ist in keiner Weise vergleichbar mit der Oper der westlichen Welt. Auf der
Bühne ist traditionell nur ein Tisch mit zwei Stühlen. Die Oper wurde oft im Teehaus im
Hintergrund gespielt und man bezahlte lediglich für die Tasse Tee.
Mittlerweile hat sich das ganze etwas verwestlicht. In Peking gibt es beispielsweise das
berühmte Opernhaus und das Bühnenbild ist aufwendiger gestaltet.
Die Oper wurde damit immer bekannter weshalb heute Aufführungen auf der ganzen Welt
gezeigt werden. Dies führte auch dazu, dass die Peking Oper von UNESCO zum
Immateriellen Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde.
Rollen und Maskenbedeutungen
Sheng:
männliche Rolle
Dan:
weibliche Rolle
Jing:
Rolle mit bemaltem Gesicht
JING
Jing ist wie oben erwähnt eine männliche Haupt-/ oder Nebenrolle, mit maskenartig
bemalten Gesicht. Es ist ein energischer Charakter mit kräftiger Stimme und übertriebener
Gestik. Für seine Gesichtsbemalung gibt es 15 verschiedene Muster und von diesen
wiederum tausende von Abwandlungen. Jedes dieser Muster steht für eine bestimmten
Charakter/ Persönlichkeit der Figur. Ein erfahrener Opernbesucher erkennt sofort aufgrund
der Bemalung um was für eine Rolle es sich handelt.
Es gibt vier Hauptfarben denen jeweils Bedeutungen zugeteilt sind:
rot:
Aufrichtigkeit, Loyalität
schwarz:
rauer, direkter Charakter
blau:
Tapferkeit, Stolz
weiss:
Verrat
Funktionen der Masken
•
Zeigt neben des Charakters der Rolle auch andere Sachen auf
Beispiel: Augen mit Tränen bemalt bedeutet das diese Rolle ein tragisches Ende hat
•
Masken halten Distanz zwischen Zuschauer und Schauspieler
Verbindung zu Facekini
Die Erfinderin der Facekini suchte nach einer Lösung für das Problem, das der Facekini
Kindern Angst mache. Sie fertigte neue Facekinis, die durch die Bemalungen der Peking
Oper inspiriert wurden. Somit nutze sie die grosse Beliebtheit der Oper aus und
missbrauchte die Musterungen für ihren Verkauf.
Die gedruckte Bemalung der neuen Facekini hat nichts mehr mit dem historischen und
kulturell wichtigen Hintergrund der Peking Oper zu tun und dient lediglich der Vermarktung
des Labels.

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