Lungenkrebs-Screening
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Lungenkrebs-Screening
FORTBILDUNG Lungenkrebs-Screening mittels «Niedrigdosis»-Computertomographie des Thorax bei starken n Rauche Rauchern Aktuelle Entwicklungen in der S Schweiz weiz Der Lungenkrebs stellt bei aktiven und ehemaligen Rauchern mittlerweile die Haupttodesursache dar (1–3). Das Zigarettenrauchen wird in 90% der Fälle für die Entstehung des Lungenkrebses verantwortlich gemacht, weshalb die Prävention von grösster Bedeutung ist (1). Seit ein positiver Effekt für das Computertomographie (CT)-Screening nachgewiesen werden konnte (4) und ein solches durch die meisten internationalen Fachgesellschaften empfohlen wird, wird die Indikation für ein CT-Screening immer häufiger auch in den verschiedenen medizinischen Gesellschaften der Schweiz diskutiert. B Le cancer du poumon est maintenant la principale cause de décès chez les fumeurs actuels et anciens (1–3). Le tabagisme est responsable pour le développement du cancer du éventio est poumon dans 90 % des cas, de sorte que la prévention ’un effet effe pod’une importance capitale (1). Depuis la preuve d’un sitif pour le dépistage par la tomodensitométrie (TDM) (4) et comme celle-ci est recommandée par la plupart des sociétés scientifiques internationales, l'indication pour le dépistage par TDM est de plus en plus discutée dans les différentes sociétés médicales Suisses. Klinische Evidenz Der vom US-amerikanischen Krebsinstitut gesponserte serte „National domisier kliniLung Screening Trial” (NLST) war die erste randomisierte n des Lu sche Studie, welche eine signifikante Reduktion Lungenkrebsachweisen konnte k Todes durch ein CT-Screening-Programm nachweisen (4). Nach einer medianen Beobachtungszeit von 6.5 Jahren fand sich krebs von 20%. eine relative Reduktion des Todesrisikos für L Lungenkrebs Niedrigd ScreeningGemäss den Autoren müssen 320 “Niedrigdosis“-CT-Screeningen um einen Lun s-ToUntersuchungen durchgeführt werden Lungenkrebs-Toeded-to-screen”). Zude desfall zu verhindern (“number-needed-to-screen”). Zudem konnte ktion der Gesamtmorta auch absolut eine 6%-ige Reduktion Gesamtmortalität in der h das CT-Screening werden mehr CT-Gruppe gezeigt werden. Durch tadien entdeckt, welche eiFälle von Lungenkrebs in früheren Stadien peziell einer ein Lungenresektion, enresektion, zugänglich ner kurativen Therapie, speziell krebs auf die LunLu sind. Der Effekt des CT-Screenings für Lungenkrebs st mit demjenigen des Mammografi ografie-S genkrebsmortalität ist e-Screeergleichbar (5). ning-Programmes vergleichbar Internationale ale Empfehlungen Empfe Verschiedene ne Fachgesellschaften wie z.B. die International Interna AssociCance (IASLC), die American Society ation for the Study of Lung Cancer al Oncology (ASCO) oder die di American Cancer Society of Clinical (ACS)) empfehlen, CT-Screening-Untersuch CT-Screening-Untersuchungen bei Individuen serhalb randomisierter Studien im Lich ausserhalb Lichte der NLST-Resultate urchzuführen (6–8). Auch die neuen Leit durchzuführen Leitlinien der National Comnsive Cancer Ne prehensive Network (NCCN) raten zu einem jährlichen sis“-CT-Screenin für die Zielgruppe starker Raucher “Niedrigdosis“-CT-Screening z (mind. 30 pack years) im Alter zwischen 55 und 74 Jahren (9). Vor info@onkologie _ 03 _ 2013 Dr. med. d. Michae Michael Mark Chur Prof. Dr. med. Martin Bru Brutsche St. Gallen llen m Hintergrund werden auch bei uns in i der Schweiz Anfradiesem on Rauchern selbst und Überweisun gen von Überweisungen an Radiologen zur Durchführung von “Niedrigdosis“-CT’s zunehmen. Bestrebungen in der Schweiz Bestrebu chweiz Aufgrund der aktuellen Datenlage ten erscheint ein individuelles ning von starken Rauch Screening Rauchern medizinisch vertretbar. Um eine ierte Anwendung ausserhalb a unkontrollierte standardisierter Studienabdern, hat die Lungengruppe der Schweizerischen Arläufe zu verhindern, beit ür Klinische Kl beitsgemeinschaft für Krebsforschung (SAKK) eine Task Force zur z Lungenkrebsfrüherkennung kreb ins Leben gerufen, welche gemeinsa gemeinsame Empfehlungen für die Schweiz formulieren soll. An ieser sich in Bearbeitung befindenden Stellungnahme wirken Mitdieser der aus den verschiedensten Organisationen wie der Lungenliga glieder und Krebsl Krebsliga Schweiz, der SAKK, dem Institut für Hausarztmedid Schweizerischen Gesellschaften für Medizinische Onzin sowie der kologie, Thoraxchirurgie, Pneumologie und Radiologie mit. Zurzeit findet d der Vernehmlassungsprozess zur Unterstützung dieser Empfehlu fehlungen statt mit dem Ziel die Richtlinien im Sommer dieses Jahres in der Schweizerischen Ärztezeitung veröffentlichen zu können. Insbesondere der Einbezug des Hausarztes ist beim individuellen Screening von grösster Wichtigkeit, kommt ihm doch die sehr wichtige Rolle eines „Gesundheitscoaches“ zu, welcher die Teilnehmer an einer Früherkennungsuntersuchung für einen Rauchstopp sensibilisieren könnte. Im Weiteren erscheint uns die Einhaltung einer strikten Qualitätssicherung für den ganzen Prozessablauf bezüglich Untersuchungstechnik, Auswertung und allfälligen weiterführenden Massnahmen im Falle positiver Befunde essentiell. Wünschenswert wäre auch eine Erfassung der Daten in einem Register/einer Datenbank. Bisher gibt es in der Schweiz für keine einzige Tumorentität ein flächendeckendes nationales Screening-Programm. Einzig beim Brustkrebs wird in mehreren Kantonen ein systematisches Mammografie-Screening angeboten (10). Anlässlich eines kürzlich stattgefundenen Symposiums am Universitätsspital in Zürich wurde erstmals über ein Umsetzungsprojekt für ein schweizweites Lungenkrebs-Screening-Programm, welches aus einer Initiative 15 FORTBILDUNG der Universitätskliniken entstanden ist, informiert. Da bisher nur eine einzige positive randomisierte Screening-Studie und bezüglich Wirtschaftlichkeit eine ungenügende Datenlage vorliegt, kann zum jetzigen Zeitpunkt kein flächendeckendes Screening-Programm empfohlen werden. In dieser Situation sollten Individuen wenn immer möglich in kontrollierte Screening-Studien eingeschlossen werden. Bei einem Raucher sollte speziell auch ein Fokus auf eine professionelle Rauchstopp-Beratung gelegt werden. Dementsprechend ist zu hoffen, dass es den erwähnten schweizerischen Fachgesellschaften und Ligen gelingt, gemeinsam ein nationales Lungenkrebs-Screening-Programm in der Schweiz zu entwickeln. Dr. med. Michael Mark Medizinische Onkologie Kantonsspital Graubünden Loestrasse 170, 7000 Chur [email protected] Take-Home Message grösster Bedeutung ◆ Die Prävention ist beim Lungenkrebs von grös s“-CT-Scre kann bei ei st starken Rauchern die ◆ Ein „Niedrigdosis“-CT-Screening Lungenkrebs-spezifi spezifische M Mortalität senken en internationale Gesellschaften en empfe empfehlen CT-Screening◆ Verschiedene int Untersuchungen gen bei rauchenden In Individuen en ausserha ausserhalb randomisierter Studien näre schweizer schweizerische Stellungnahme hme bezüglich ◆ Eine interdisziplinäre Lungenkrebs-Bekämpfung mpfung und Frü Früherkennung ist in Bearbeitung Message à retenir tion du cancer d du poumon est d'une importance mportanc capitale ◆ La prévention eening à faible dose » par TDM peut réduire e la mortalité ◆ Un « sceening par cancer cer du poumon chez les gros fumeurs Prof. Dr. med. Martin Brutsche Pneumologie Departement Innere Medizin Kantonsspital St. Gallen verses sociétés internationales recommandent des examens ◆ Diverses de e dépistage par TDM chez les fumeurs hors d d'études randomisées Suisse au sujet de la préven◆ Une prise de position interdisciplinaire Suis tion et de la détection précoce du cancer du poumon est en cours B Literatur am Online-Beitrag unter: www.medinfo-verlag.ch Literatur: ancer J Clin 1. Jemal A, Bray F, Center MM, et al. Global cancer statistics. CA Cancer 2011;61:69. 2. Alberg AJ, Samet JM. Epidemiology of lung cancer. Chest 2003;123:21S. tween men and women: 3. Zang EA, Wynder EL. Differences in lung cancer risk between 88:183. examination of the evidence. J Natl Cancer Inst 1996;88:183. g-cancer mortality with low4. Aberle DR, Adams AM, Berg CD, et al. Reduced lung-cancer 2011;365 dose computed tomographic screening. N Engl J Med 2011;365:395-409. val of patients with stage I 5. Henschke CI, Yankelevitz DF, Libby DM, et al. 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Lung cancer rofessionals/phys ently_updated.asp http://www.nccn.org/professionals/physician_gls/recently_updated.asp a.ch/de/praevention/prave arten/brustkrebs 10. http://www.krebsliga.ch/de/praevention/pravention_krebsarten/brustkrebs_/mamg/ mografie_screening/