diagonal 2007-2 - Psychiatrie Baselland
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diagonal 2007-2 - Psychiatrie Baselland
2 07 Kantonale Psychiatrische Dienste Baselland diagonal Editorial zu Gast im diagonal Regierungsrat Peter Zwick Was wäre wenn...? Beim Frühstückskaffee lese ich gerne Zeitung und stimme mich so auf den Tag ein. Die Schlagzeilen von Anfang August liessen meinen Puls höher schlagen: «Basler Spitäler im Mittelmass – Schweizweite Studie über Zufriedenheit der Patientinnen zeigt grosse Unterschiede»(BaZ) oder «Patienten geben schlechte Noten – Die Nordwestschweizer Spitäler landen im Mittelfeld oder knapp darunter» (BZ). Wo stehen wir, die Kantonalen Psychiatrischen Dienste, im landesweiten Vergleich? Erstmal Enttäuschung – oder etwa Entwarnung? Die Studie erfasst nur somatische Spitäler. Dann die Gedankenspiele: Sind Schlagzeilen wie «Psychiatrische Klinik Liestal top!» oder «KPK im Mittelmass!» vorstellbar? Wo stünden wir, würden die psychiatri schen Institutionen erfasst? Bei unse rer ersten standardisierten Erhebung der Patientenzufriedenheit im Jahre 2004 lag die Gesamtzufriedenheit in unserer Klinik bei 72%. Nach einer kontinuierlichen Verbesserung stehen wir aktuell mit 76% Zufriedenheit knapp über dem Mittel der ComparisBefragung in somatischen Spitälern. Überdurchschnittliche Werte zwischen 85 und 88% erreichen wir in der Klinik bei Fragestellungen, welche die Kernkompetenzen einer psychiatri schen Klinik betreffen, wie zum Beispiel «Personal behandelt Sie mit Respekt und Würde», «Personal hört gut zu» und «Personal arbeitet im Team». Auch die Hotellerie wird mit 88% Zufriedenheit sehr positiv bewertet (siehe auch Seite 5)! Machen wir uns nichts vor, früher oder später werden auch wir mit andern Kliniken und Diensten verglichen. Selbst wenn die Aussagekraft solcher Vergleiche zweifelhaft ist – sie werden von der Öffentlichkeit gefordert. Deshalb ist es gut, wenn in den KPD regelmässig standardisierte Patientenbefragungen durchgeführt werden. Über die Jahre hinweg sagt der Verlauf der Zufriedenheit etwas aus! In unserer Klinik verbessern sich die Resultate seit 2004 stetig. Dies ist der Verdienst unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! Durch ihren grossen Einsatz tragen sie zur Zufriedenheit unserer Patientinnen und Patienten bei. Setzen wir unser ganzes Wissen und unsere Kompetenz weiterhin zum Wohl der Patientinnen und Patienten ein. Das Qualitätsmanagement-System unterstützt uns dabei. Es bietet die Strukturen für klare Abläufe und Handhabungen, ermöglicht uns Selbstkontrolle und fördert entscheidend die kontinuierliche Verbesserung unserer Prozesse und Leistungen. Wenn unser Engagement weiterhin gut gelingt und wir bei einem künftigen Vergleich unter psychiatrischen Kliniken gut abschneiden, so wird uns dies freuen – für unsere Patientinnen und Patienten und für uns selbst und der Kaffee wird am Tag X besonders gut schmecken ... Ich wünsche Ihnen einen milden, sonnigen Spätsommer und wunderschöne, goldene Herbsttage! Ihr Hans-Peter Ulmann «Verletzungen der Seele drücken sich sehr viel anders und komplizierter aus» Regierungsrat Peter Zwick hat am 1. Juli sein neues Amt angetreten und ist mit Hochdruck daran, sich in die Fachgebiete und Themen einzuarbeiten. Er stand diagonal Rede und Antwort zu Fragen, wie viel er von Psychiatrie versteht, über die Spitäler, über seinen Führungsstil, über die Rolle der Kommunikation und das liebe Geld. _Das braucht ja wohl eine verständliche Kommunikation. Sehr richtig. Es ist unabdingbar, dass man mir die wesentlichen Fakten in verständlichen Worten mitteilen kann, dass man die Abhängigkeiten und Zusammenhänge aufzeigt, dass man Alternativen erwähnt und einzelne Schritte erläutert. Deshalb sind für mich klare und kurze Zusammenfassungen wichtig. _Besteht nicht auch die Gefahr, dass man Ihnen bewusst gewisse Informationen gibt, vielleicht breit darlegt, und andere Informationen verschweigt oder kleinredet? Das ist immer möglich, ich mache mir da keine unnötigen Illusionen. Es wäre auf jeden Fall aber schlecht, wenn ich alles einfach unkritisch zur Kenntnis nähme. Auf der andern Seite weiss ich, dass meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf seriöse Arbeit ausgerichtet sind. _Waren Sie bereits in den Kantonalen Psychiatrischen Diensten? Gespräch mit dem neuen Volkswirtschafts- und Sanitätsdirektor Regierungsrat Peter Zwick _diagonal: Herr Regierungsrat Peter Zwick, was wissen Sie über das Thema Psychiatrie? Inhaltsverzeichnis 2Editorial 3Zu Gast im diagonal — Regierungsrat Peter Zwick 5Comparis-Studie — Wie gut arbeiten wir Spitäler? 8 Jubiläum — Zehn Jahre Psychotherapiestation für weibliche Jugendliche mit schweren Essstörungen 10Vorankündigung — Märt und Begegnig 2 12Früherkennung — Fünf Jahre Spezialsprechstunde an den Externen Psychiatrischen Diensten Bruderholz 17diagonal persönlich — Interview mit Peter Niederhauser Leiter Technik im Kantonalen Altersheim 14Varia — Betriebsfeuerwehr KPD/KSL — 2. Nationaler Spitaltag 18Varia — Eindrücke von der 14. Jazz-Matinee 18kreuz & quer 15Aus den Wohnheimen — Violinenklänge im Windspiel — 15 Jahre Wohnheim Wägwiiser – Sommerfest 16Lehrabschluss — «Geschafft!» 19Personelles — Eintritte, Jubiläen, Pensionierungen Peter Zwick: Sicher noch zu wenig, wenn Sie schon so direkt fragen, denn darauf läuft die Frage wohl hinaus. Über solch komplexe Gebiete Fachwissen zu haben, ist fast nicht möglich. Aber ich kann ja auch keinen Blinddarm operieren, obwohl man heute immer wieder sagt, das sei eine einfache Routineoperation. Dennoch bin ich der Vorsteher von drei Kantonsspitälern und den Kantonalen Psychiatrischen Diensten. Die Frage wäre ja eigentlich: wie viel müssen Sie davon verstehen? _Also gut, fragen wir so: Wie viel müssen Sie davon verstehen? Ich muss so viel verstehen, dass ich die wesentlichen Zusammenhänge kenne. Ich muss wissen, was es braucht, damit man den Menschen helfen kann, die in die Psychiatrie kommen. Nie in den Einzelheiten, aber ich muss nachvollziehen können, was wichtig ist, wie viel nötig ist, warum dieses und jenes vorhanden sein muss. Ich war am 8. August dort und habe mich ausgiebig umgesehen. Das genügt selbstverständlich nicht. Aber es war wichtig, dass ich mir gleich zu Beginn einen Überblick verschaffen konnte, wie auch über die andern Gebiete der Volkswirtschafts- und Sanitätsdirektion. _Und Ihr Eindruck? Wissen Sie, ich habe auch die Spitäler aufgesucht. Bei der somatischen Medizin ist es oftmals einfacher, Krankheiten zu erkennen. Wo es um seelische Krankheiten geht, ist das viel schwieriger. Die Verletzungen sind nicht kleiner. Aber sie sind sehr auf den Mensch bezogen, auf seine innere Welt. Das sind ganz heikle Dinge. Wenn mit dem Skalpell geschnitten wird, dann sieht man das, man kann das auch bildlich darstellen. Verletzungen der Seele drücken sich sehr viel anders und komplizierter aus. Ich habe darüber hinaus bei meiner Besichtigung auch feststellen können, wie in der Kantonalen Psychiatrischen Klinik (KPK) die Hotellerie und die Privatabteilung sehr modern ausgerüstet sind. Den tiefsten Eindruck hat mir die geschlossene Abteilung gemacht, dort, wo man die Leute – zu ihrem eigenen Schutz – daran hindern muss, dass sie die schützenden Räumlichkeiten verlassen. 3 zu Gast im diagonal Regierungsrat Peter Zwick Comparis-Studie Qualitätsmanagment Wie gut arbeiten wir Spitäler? _Haben Sie die Psychiatrischen Dienste schon einmal selber erlebt oder damit Erfahrungen gemacht? Ich habe schon gesehen und erlebt, wie Care-Teams arbeiten oder wie Leute, die mit Burnout-Syndromen zu kämpfen hatten, in Obhut genommen worden sind. Das hat mich sehr stark beeindruckt. Etwas ganz anderes ist, dass ich selber als Landrat einen Vorstoss eingereicht habe für die Schaffung eines Raumes der Stille in der KPK. Zehn Jahre lang hatte man vorher darüber diskutiert, dann wurde das Projekt innerhalb von zwei Jahren umgesetzt. Der zunehmende Wettbewerb unter den Schweizer Spitälern ist eine Tatsache. Das Parlament berät über die freie Spitalwahl innerhalb der Schweiz für die _Wie gehen Sie mit Leuten um, die Sie führen müssen? _Welches Bild hat die Öffentlichkeit von der Sanitätsdirektion? Ich bin kein Diktator. Ich habe zwar oftmals relativ präzise Vorstellungen davon, wie eine Sache herauskommen muss, aber ich beisse auf die Zunge und höre zuerst zu. Ich bin ausgesprochen teamorientiert, aber ich gebe zu, dass ich keine endlosen Diskussionen mag. Es gilt, immer auch Schlussfolgerungen zu ziehen, nach der Diskussion zu einem Ergebnis zu kommen. Ich will aber, dass die Leute sich einbringen, dass sie sich für etwas einsetzen, von dem sie überzeugt sind, aber nicht, dass sie zu wenig flexibel sind, wenn es darum geht, andere Meinungen in ihre Überlegungen miteinzubeziehen. Das Wort «Sanitätsdirektion» gefällt mir nicht sonderlich gut, weil es etwas nach «sanieren» tönt. In Basel und anderswo sagt man bereits Gesundheitsdepartement. Am Namen allein kann es aber nicht liegen. Aber ich denke, alle Spitäler sind sehr stark gefordert bezüglich ihres Ansehens in der Öffentlichkeit. Erstens werden die Menschen immer selbstsicherer und wissen sich zu wehren und können oft selber entscheiden, zweitens stehen wir vor einer mindestens teilweise freien Spitalwahl. Der Wettbewerb erfasst immer stärker auch die Spitäler. Das heisst, das Bild, das sich die Öffentlichkeit vom Gesundheitswesen macht, wird immer wichtiger. Wir stehen gewiss nicht schlecht da. Aber Stillstand wäre Rückschritt. Grundversicherung. Mit dem Fallen der Kantonsgrenzen rückt zwangsläufig die Frage, wie gut die Spitäler arbeiten, in den Fokus der Betrachtung. _Die Spitäler haben jetzt Direktoren bekommen statt Verwalter, wie das früher war. Finden Sie, dass das besser ist? Gewiss. Ich bin froh, dass mein Vorgänger aus den Spitalverwaltern Spitaldirektoren gemacht hat. Verwalter, das tönt so nach brav, so gemächlich, so stur vielleicht auch. Das kann es ja nicht sein. Denken Sie nur an das Globalbudget, das ab 2008 kommt. Das verlangt nach eigenständiger, nach vorne gerichteter und kluger Verantwortung. Peter Frei, Leiter Stab Unternehmensentwicklung _Von Sparen dann keine Spur? Mit dem Geld muss man immer sorgfältig umgehen. Es ist begrenzt vorhanden und muss zwischen den verschiedenen Aufgaben des Staates vernünftig aufgeteilt werden. Nicht jene Institutionen sind die besten, die am meisten ausgeben, sondern jene, die aus dem Franken am meisten herausholen. Das Globalbudget eröffnet genau solche Möglichkeiten. ■ Die Fragen stellte Klaus Kocher Regierungsrat Peter Zwick (rechts) im Gespräch mit Mitarbeitenden der KPK bei seinem Besuch vom 8. August 4 Der Internetvergleichsdienst comparis.ch veröffentlichte anfangs August die Resultate einer Patientenbefragung. Comparis.ch wollte wissen, wie zufrieden die Patientinnen und Patienten mit ihrem Aufenthalt in einem Schweizer Spital waren. Erhoben wurde die Patientenzufriedenheit mit 53 grossen öffentlichen somatischen Akutspitälern in der ganzen Schweiz. 5800 Personen, welche innerhalb des letzten Jahres mindestens eine Nacht in einem Spital verbrachten, wurden befragt. Pro Spital wurden mindestens 100 Befragungen durchgeführt und für jede Antwort wurden Punkte vergeben. Der Durchschnitt, den die analysierten Spitäler erreichten, lag bei 76 von 100 möglichen Punkten. Die Fragen der Studie reichen vom Erleben der Abläufe und der Verfügbarkeit der Ärzte über die Menschlichkeit und den Respekt im Umgang mit den Patienten bis zur Informationsvermittlung. Die erstellte Rangliste zeigt, dass die Nordwestschweizer Spitäler bezüglich der Patientenzufriedenheit nicht zur Spitze zählen, sondern bestenfalls Schweizer Durchschnitt sind. (Die Studie lässt sich als pdf-file unter folgendem Link herunterladen: http://www.comparis.ch/Krankenkassen/spitalfuehrer/dokument/Studie_Patientenzufriedenheit_2007.pdf) Dieses Ergebnis löste ein gewaltiges Rauschen in der regionalen Presse aus. Schlagzeilen wie «Patienten geben schlechte Noten», «Basler Spitäler sind Mittelmass» oder «Teuer, aber nicht Spitze» und Pro-und-contra-Stellungnahmen zur Studie sowie Rechtfertigungen beherrschten die Spalten. Das Design der Studie, die Vergleichbarkeit, die unterschiedlichen befragten Patientensegmente und die Art und Grösse der Stichprobe können zu Recht kritisiert werden und Vorbehalte sind berechtigt. Patientenzufriedenheit darf auch nicht mit medizinischer Qualität gleichgesetzt werden. Comparis.ch hat sich über all das hinweg gesetzt, eine aufsehenerregende Rangliste veröffentlicht und damit eine Diskussion über die Qualität angestossen. Was bedeutet die Studie für die KPD? Die Umfrage von comparis.ch betrifft nur somatische Spitäler. Die zurzeit geführte Diskussion ist aber auch für die Psychiatrie von Bedeutung. Nebst der Qualität der erbrachten medizinischen Leistung wird die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten immer wichtiger. Dessen sind sich die KPD als nach der Norm ISO 9001:2000 zertifizierte Institution sehr bewusst. Die Kantonale Psychiatrische Klinik (KPK) führt seit 2004 regelmässige Zufriedenheitserhebungen mittels des standardisierten Fragebogens PoC18 (McLean, Perception of Care) durch, welche durch die Firma Care metrics semesterweise ausgewertet werden. Die Fragen im PoC-18 decken die gleichen Themenfelder ab, wie sie auch in der comparis-Studie zu finden sind. Seit dem Beginn der Messungen hat sich die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten in der KPK stetig verbessert. So ist der Zufriedenheitsindex von der ersten Messung 2004 bis zur sechsten Messung im zweiten Semester 2006 um mehr als 5 Prozentpunkte gestiegen. Mit den erhobenen Zahlen wäre die KPK im Ranking von comparis.ch gut 1,5 Prozentpunkte über dem schweizerischen Durchschnitt. 5 Comparis-Studie Qualitätsmanagment + 5,2 % 80 % Seit dem Beginn der Messungen hat sich die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten in der KPK stetig verbessert. So ist der Zufriedenheitsindex von der ersten Messung 2004 bis zur sechsten Messung im zweiten Semester 2006 um mehr als 5 Prozentpunkte gestiegen. 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 72,4 % 77,6 % 2004 2006 0% Die Ergebnisse der PoC-18-Befragung werden in den KPD jeweils systematisch analysiert. Überdurchschnittliche Werte werden bei Fragestellungen wie «Personal behandelt Sie mit Respekt und Würde», «Personal hört gut zu», «Personal arbeitet im Team» sowie der «Information über Abläufe und Regeln» erzielt. Wir wissen aber auch, dass wir uns in einzelnen Bereichen verbessern müssen, um als Institution wettbewerbsfähig zu bleiben. Mit dem Ziel, das Gesamturteil über die Klinik zu verbessern, sind die Schwerpunkte vor allem in folgenden Bereichen zu setzen: «Rückfallprophylaxe», «Information über Selbsthilfegruppen», «Nutzen und Risiken von Medikamenten» und «Information über die Patientenrechte». Mit dem Qualitätsmanagement-System auf dem richtigen Weg Patientinnen und Patienten sollen als Individuen und als mündige Menschen wahrgenommen werden, deren Zufriedenheit wichtig ist. Ein Spital muss die Bedürfnisse seiner Patienten ernst nehmen, ohne die medizinische Qualität zu vernachlässigen. Vermehrt öffentliches Interesse finden Fragen nach den aktuellen medizinischen Standards, dem Umgang mit Fehlern, den Abläufen und Prozessen, welche nötig sind, damit Patientinnen und Patienten sicher behandelt werden. Mit dem zertifizierten QM-System sind wir auf dem richtigen Weg und müssen den Vergleich mit anderen Institutionen nicht scheuen. Die geforderte Transparenz und Offenlegung von erhobenen Daten und Qualitätsmessungen lässt ein Benchmarking zu und bietet die Chance zur kontinuierlichen Verbesserung. Transparenz und Qualität werden in der Diskussion in einem Atemzug genannt und als Zeichen für ein gutes Spital verwendet. Durch die konsequente Anwendung und Weiterentwicklung des QMSystems, die Überprüfung und Verbesserung der Prozesse und die Optimierung des Ressourceneinsatzes werden Ressourcen für die Kernaufgaben der KPD frei, kranke oder behinderte Menschen professionell zu behandeln, in ihrem Dasein zu begleiten und zu unterstützen. Um als «gutes Spital» wahrgenommen zu werden, ist neben der medizinischen Qualität das Eingehen auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zentral. Ein gutes Spital zeichnet sich in den Augen der Öffentlichkeit dadurch aus, das es transparent mit den vorhandenen Daten umgeht. Seien wir mutig und stellen uns dem Benchmarking, und verstehen wir dies als Ansporn, uns stetig weiterzuentwickeln und zu verbessern! ■ Peter Frei, Leiter Stab Unternehmensentwicklung Eine nicht ganz ernst gemeinte, spielerische Gegenüberstellung einer Auswahl von ähnlichen Fragen der Comparis-Umfrage versus Patientenzufriedenheitsmessung in der KPK nach PoC-18 Die KPK-interne Befragung der Patientenzufriedenheit nach PoC-18 kann nicht direkt mit der Befragung von Comparis verglichen werden, da Comparis nur somatische Kliniken untersucht hat. Ausserdem ist die Methodik von Comparis umstritten, weil nicht mit standardisierten Fragen und Erhebungszeitpunkten gearbeitet wurde. Trotzdem kann die nachfolgende Gegenüberstellung korrespondierender Fragen von Interesse sein. Korrespondierende Frage Comparis in somatischen Spitälern Durchschnitt Comparis in Punkten Ergebnis PoC-18 KPK 02/2006 Ergebnis PoC-18 KPK 01/2007 Gesamtzufriedenheit 77,6% 75,9% Gesamtzufriedenheit 76 Hat man Ihnen alle Informationen in einer Art und Weise erklärt, die Sie verstehen konnten? 79,6% 76,0% Haben Ihnen die Ärzte/Pflegepersonal so Antwort gegeben, dass Sie die Antworten verstanden haben? 66 Hat Ihnen das Personal gut zugehört? 88,6% 85,2% Wenn Sie Ängste gehabt haben: Haben Sie mit jemanden aus dem Spital darüber reden können? 39 Hat das Personal Sie mit Respekt und unter Beachtung Ihrer Würde behandelt? 90,9% 87,7% Hat man Sie als Patient/in respektvoll behandelt? 78 Waren Sie an den Behandlungsentscheidungen ausreichend beteiligt? 76,7% 74,7% Haben Sie bei Ihrer Behandlung mitbestimmen können? 78 Wie sehr hat das Personal Ihre Familie mit einbezogen? 87,2% 84,9% Haben ihre Angehörigen oder Freunde genügend mit Ärzten und Pflegenden reden können? 85 Hat das Personal bei Ihrer Behandlung gut als Team zusammengearbeitet? 88,5% 86,0% Haben das Pflegepersonal und die Ärzte Ihrer Meinung nach gut zusammengearbeitet? 63 Wurden Sie vom Personal über die Vorteile und die Risiken der Medikamente aufgeklärt, die Sie einnehmen? 73,7% 66,7% Falls Sie Medikamente für zu Hause erhalten haben: Hat Ihnen der Arzt/die Ärztin oder das Pflegepersonal im Spital auch die Nebenwirkungen der Medikamente verständlich gemacht? 77 Wie sehr hat Ihnen der Aufenthalt bei uns geholfen? 74,3% 74,7% Hat sich Ihr Gesundheitszustand dank dem Spitalaufenthalt so entwickelt oder verbessert, wie Sie es erwartet haben? 80 Frage PoC-18 KPK Liestal Die Resultate der jeweils aktuellen Patientenzufriedenheitserhebung finden Sie im Internet unter: www.kpd.ch/zahlen/index.htm 6 7 Jubiläum Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst Happy Birthday! In den zehn Jahren ihres Bestehens hat die Psychotherapiestation für weibliche Jugendliche mit schweren Essstörungen rund 150 Patientinnen begleitet. Ein Geburtstag ist Anlass, sich über die Geburt und das Gedeihen eines Lebewesens zu freuen. In diesem Fall handelt es sich um die Psychotherapiestation für Essstörungen, deren zehnjähriges Bestehen wir im August mit Kaffee und Kuchen gefeiert haben. Ein grosser Dank geht an alle, die das Projekt mit einem Beitrag in irgendeiner Weise unterstützt haben. Denn erst durch die vielen engagierten Mitarbeiterinnen und die grosse Bereitschaft zur Zusammenarbeit vieler Personen im weiteren Umfeld ist die Psychotherapiestation lebensfähig. Anfangs August 1997 wurden die ersten beiden Bewohnerinnen mit ihren Angehörigen vom damaligen Team mit einem Apéro im Hochhaus an der Weihermattstrasse begrüsst. Dort war nämlich kurzfristig eine Vierzimmerwohnung frei geworden, die die Kantonale Psychiatrische Klinik nicht mehr benötigte. Dr. Emanuel Isler, Chefarzt Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst, ergriff die Chance, eine Projektidee umzusetzen. Zu jener Zeit nahm die Anzahl der Anmeldungen von Patientinnen mit bulimischer Erkrankung zu, so dass ein adäquates stationäres Behandlungssetting nötig wurde. Praktisch von einem Monat zum nächsten konzipierten wir eine milieutherapeutische Wohngemeinschaft für Jugendliche mit Bulimie. Dieser ursprünglichen Idee sind wir treu geblieben, denn sie zeigte sich entwicklungsfähig und hat sich, wie die Erfahrung zeigt, bewährt. Inzwischen haben wir rund 150 weibliche Jugendliche mit Essstörungen in der Psychotherapiestation begleitet. Deren Krankheitsverläufe wurden seit Beginn in einer wissenschaftlichen Begleitstudie permanent erfasst. Die Arbeit war bisweilen anstrengend, jedoch keinen Moment langweilig. Jede Jugendliche, die zu uns kommt, bringt ihre einzigartige Persönlichkeitsstruktur, ihre individuelle Geschichte und ihre ganz eigene Ausprägung der Essstörungssymptomatik mit. Wir sind immer wieder von Neuem gefordert, jeder einzelnen Patientin gerecht zu werden. Die Erfahrungen mit den Jugendlichen im milieutherapeutischen Alltag haben das Konzept mitgeprägt, und manchmal ist Neues daraus entstanden. So ist die jährlich stattfindende Selbsterfahrungswoche am Thunersee einer italienischen Seconda zu verdanken. Diese weilte einen Sommer lang bei uns und vermisste das Meer schrecklich. Ihrem Wunsch, die WG (so wird die Psychotherapiestation von den Jugendlichen genannt) ans Meer zu verlegen, konnten wir nicht entsprechen. Als Alternative ziehen wir aber seither jeweils im Juli nach Gwatt bei Thun. 8 Das aktuelle Psychologinnen-Team der Psychotherapiestation für Essstörungen v.l.n.r.: Nora Müller, PG-Psychologin; Erika von Arx Cuny, Leiterin; Rachel Schmid-Haldimann, Psychologin; Christine Baumgartner, stellvertretende Leiterin; Simone Dietschi, PG-Psychologin; Annina Bally, PG-Psychologin; Simone Glauser, PG-Psychologin. Das ambulante Nachbetreuungsangebot hat sich ebenfalls mit den Jahren entwickelt und wird in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen geplant. Die Erfahrung, dass den volljährig gewordenen jungen Frauen der Schritt ins selbstständige Wohnen zu gross erscheint, hat dazu geführt, dass wir seit zwei Jahren im Anschluss an die stationäre Therapie eine ambulante Wohnbegleitung anbieten. Die jungen Frauen mieten sich dazu im oberen Stockwerk ein Zimmer. Eine komplett neue Beobachtung im vergangenen Jahr war, dass mehrere Jugendliche im Vorfeld der stationären Therapie ihre Bulimie zusammen mit ihren Kolleginnen ausgelebt hatten, die Essstörung somit als etwas Gemeinsames, Verbindendes in der Beziehung erlebt hatten. Dies steht im Gegensatz zu den bisherigen Erfahrungen, dass Bulimikerinnen ihre Essstörung jahrelang verbergen und sich dadurch sozial extrem isolieren. So wünsche ich, dass wir auf unserer Psychotherapiestation weiterhin lebendige, konstruktiv-kreative Prozesse erleben und den langen Atem, den es dazu benötigt, aufbringen können. ■ Erika von Arx Cuny, dipl. Psychologin FH Leiterin der Psychotherapiestation Das Angebot des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes (KJPD) für weibliche Jugendliche mit Bulimie oder Anorexie Probephase 2 Wochen. Bei Bulimikerinnen: Brechentzugsphase Unser Angebot richtet sich in der Regel an weibliche Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren, die an Bulimie (Ess-Brechsucht) leiden und bei denen eine ambulante Psychotherapie keine deutliche Verbesserung der Krankheitssymptomatik bewirkt hat. Das Angebot eines zweiwöchigen Aufenthalts mit dem Ziel, aus dem Teufelskreis der Essanfälle mit anschliessendem Erbrechen auszusteigen, ist für die meisten Jugendlichen eine Möglichkeit, sich mit sich selbst und ihren Schwierigkeiten auseinander zu setzen. Gleichzeitig lernen sie das Therapiekonzept und vor allem die Mitpatientinnen kennen und können sich mit den Psychologinnen des Teams vertraut machen. Die Motivation der Jugendlichen, sich mit ihrer Erkrankung/Gesundung auseinanderzusetzen und an der Lösung ihrer Problematik konstruktiv mitzuarbeiten, ist Voraussetzung und wichtigster Faktor für den Therapieerfolg. Oft entscheiden sich die Betroffenen erst im Anschluss an den Kurzaufenthalt, die stationäre Therapie zu verlängern. In diesem Fall bieten wir einen Aufenthalt von mindestens drei Monaten* an, um das Essverhalten grundlegend zu verändern. Phase 1 4 Wochen. Bei erfolgreicher Stabilisierung der Essstörungssymptomatik erfolgt eine Wiederaufnahme der eigenen externen Tagesstruktur zu 50 Prozent, z.B. Besuch der Schule oder Lehre. An Sonntagen ist die Rückkehr nach Hause tagsüber möglich. Für Jugendliche mit Anorexie (Magersucht), die aufgrund ihrer Gewichtabnahme hospitalisiert (z.B. im UKBB) werden mussten, bieten wir im Anschluss an den Spitalaufenthalt einen Aufenthalt auf der Psychotherapiestation von mindestens drei Monaten* an, zur Gewichtsstabilisierung und zur Normalisierung des Essverhaltens. Unsere Patientinnen werden durch eine Ärztin des KJPD medizinisch betreut. *Aufteilung des mehrmonatigen Aufenthaltes in Phasen In der Wohngruppe: Kurz vor dem Mittagessen Phase 2 Ab 4 Wochen. Es erfolgt eine sukzessive Übernahme der Eigenverantwortung in den Bereichen Geld, Ausgang usw. Aufbau der externen Tagesstruktur bis zu 100 Prozent. Rückkehr nach Hause von Samstagnachmittag bis Sonntagabend möglich. Phase 3 2 Wochen vor Austritt. Altersadäquate eigenverantwortliche Einteilung des Wochenplanes. Als Übergang für die Zeit nach dem Austritt. Ambulante Nachbetreuung Wird individuell zusammengestellt. Es ist z.B. möglich, – als Tagespatientin weiterhin die Strukturen der Station in Anspruch zu nehmen – gemeinsame Mahlzeiten einzunehmen – das Gewichtskonzept überwachen zu lassen – mittels Psychotherapie und Standortgesprächen mit der Familie oder alleine weiter an sich zu arbeiten – als volljährige junge Frau mit Tagesstruktur besteht die Möglichkeit für ambulante Wohnbegleitung (Phase 4). Ein Team aus Psychologinnen begleitet und unterstützt die Jugendlichen bei den Anforderungen des Alltags, der Schule oder Lehre sowie in der Freizeitgestaltung. Im Rahmen der Station schwächt sich in der Regel die Essstörungssymptomatik nach den ersten Wochen ab. Hinter der Störung stehende Konflikte und Adoleszenzthemen kommen zum Vorschein und werden in die Therapie miteinbezogen. Personen, die mit Menschen mit Essstörungen zu tun haben, wissen, dass es viele Rückfallschlaufen gibt, bis sich eine klare Entwicklung in Richtung normales Essverhalten abzeichnet. So sind viele der Patientinnen mehrmals bei uns eingetreten. Sie holten sich immer wieder ein Stück therapeutischer Unterstützung für ihren Weg. Wir beobachten, dass diese Patientinnen jedes Mal motivierter, selbstverantwortlicher und reifer eintreten als beim vorangegangenen Aufenthalt. 9 Vorankündigung Märt und Begegnig Zwei Anlässe unter einem Dach «Märt und Begegnig – die Psychiatrie lädt ein» heisst der Anlass, der den Bazar KPK und den Pfrundstüblimärt KAL ablöst. Die bisherigen Standorte werden beibehalten und durch weitere ergänzt. Zur Begegnung wird am 27. und 28. Oktober geladen. Der «Bazar» der Kantonalen Psychiatrischen Klinik und der «Pfrundstüblimärt» des Kantonalen Altersheims Liestal verfolgen ähnliche Ziele und fanden bisher zeitlich sehr nahe beieinander statt. Beide Institutionen sind Teilbereiche der Kantonalen Psychiatrischen Dienste Baselland und sind durch die Umstrukturierungen (das Kantonale Altersheim wurde als Bereich III in die Klinik integriert) näher zusammengerückt. So war es nahe liegend, dass die Organisationskomitees der beiden Anlässe sich entschieden haben, unter einem neuen Namen nur noch eine gemeinsame Veranstaltung durchzuführen. Der neu gestaltete Anlass trägt den Namen «Märt und Begegnig – die Psychiatrie lädt ein» und findet am Samstag und Sonntag, 27. und 28. Oktober 2007, jeweils von 11.00 bis 17.00 Uhr statt. Das Organisationskomitee hat folgende Ziele formuliert: • Die KPD präsentieren sich mit einem gemeinsamen Anlass im Jahresverlauf. Die Aktivitäten können in verschiedenen KPD-Gebäuden am Standort Liestal stattfinden. • Wir wollen Öffentlichkeitsarbeit machen, die aufzeigt, was Psychiatrie und ihr Umfeld heute alles beinhalten können. • Alle Stationen und Organisationseinheiten der KPD sind angesprochen, sich mit einer Aktion zu präsentieren. Die verschiedenen Facetten der Psychiatrie sollen den Besucherinnen und Besuchern gezeigt werden. • Externe Institutionen werden gezielt angefragt oder eingeladen. Angesprochen werden Institutionen, welche ein Angebot im Bereich Arbeit oder Tagesstruktur Die Organisation ist einem Organisationskomitee übertrafür psychisch Kranke und behinderte Menschen haben. gen. Dieses besteht aus: • Ergänzend können Kleinanbieter und Klein-/Kunst– Markus Stirnemann, Leiter Ateliers+Sport KPK (Vorsitz) handwerker mit geeigneten Angeboten eingeladen – Renata Balmer, Sekretariat KAL werden. – Dominique Ehrsam, Mitarbeiterin Information • Die Bevölkerung soll mit dem Anlass zu einem Besuch – Silvia Eichin, Bereichsleiterin II Pflege, KPK in den KPD animiert werden. – Renate Meier, Aktivierung KAL • Der Anlass wird mit einem stimmigen Rahmenpro– Peter Niederhauser, technischer Dienst gramm ergänzt. – Susanne Bielser, Assistentin Leiter Logistik – Heini Wernli, Bereichsleiter III Pflege, KPK – Fredy Zeller, technischer Dienst. Schwierige Namensfindung Begegnung soll ein zentraler Aspekt des Anlasses sein: Begegnung zwischen «Psychiatrie und Normalität», Begegnung von Menschen aus Randgruppen und entsprechenden Institutionen mit Menschen aus der ganzen Gesellschaft. Mitte 2005 wurde unter dem Personal ein Wettbewerb zur Namensfindung ausgeschrieben. Es war für das OK eine Herausforderung, aus den vielen konstruktiven und fantasievollen Vorschlägen eine Wahl zu treffen. Mit «Drehscheibe Psychiatrie – Markt und Begegnung» war ein Vorschlag geboren, welcher in verschiedenen Leitungsgremien für Stirnrunzeln sorgte. Gleichzeitig wurden aber auch fruchtbare Diskussionen angeregt, welche dem OK geholfen haben, den Namen nochmals zu überdenken. Mit «Märt und Begegnig – die Psychiatrie lädt ein» wurde ein zentraler Aspekt, nämlich Begegnung von und mit anderen Menschen, in den Vordergrund gestellt. Gleichzeitig konnte mit der Formulierung in Mundart dem Wunsch nach einem volksnahen Namen entsprochen werden. Der Prozess der Namensfindung und die intensiven Diskussionen darum herum spielten sich ab auf dem Hintergrund der zusammenwachsenden KPD-Teile «Kantonale Psychiatrische Klinik» und «Kantonales Altersheim». Die Intensität der Diskussionen macht deutlich, dass hier nicht auf Knopfdruck «fusioniert» werden kann, sondern dass sich zwei unterschiedliche Kulturen Schritt für Schritt annähern und einander verstehen und ergänzen lernen. «Märt und Begegnig – die Psychiatrie lädt ein» Samstag und Sonntag 27. und 28. Oktober 2007 jeweils von 11.00 bis 17.00 Uhr Kantonale Psychiatrische Dienste Bienentalstrasse 7 4410 Liestal Feststandorte werden erweitert Aufbauend auf bestehenden Traditionen sollen die verschiedenen Feststandorte beibehalten werden. Sie sollen aber ergänzt werden. Neben dem «Innenhof KAL» und dem «Eingangsbereich-Mehrzweckraum KPK» werden weitere Standorte eingerichtet: Förderstätte Windspiel, Villa 51, Sportplatz, Arbeit und Beschäftigung Haus C. Die Standorte KAL, Förderstätte-Villa 51 und KPK werden mit einem originellen Transportmittel miteinander verbunden. Damit sollen die Festbesucherinnen und -besucher animiert werden, sich möglichst alle Standorte anzuschauen. Lassen Sie sich überraschen! ■ Markus Stirnemann, Leiter Ateliers+Sport KPK … und Bazar KPK erstmals gemeinsam 10 11 Pfrundstüblimärt KAL … Früherkennung Externe Psychiatrische Dienste Fünf Jahre Spezialsprechstunde Bruderholz: wie sinnvoll ist die frühe Erkennung psychotischer Störungen ? Seit fünf Jahren besteht in den Externen Psychiatrischen Diensten Bruderholz das Dienstleistungsangebot, beginnende Psychosen frühzeitig zu erfassen und bei Bedarf entsprechende Behandlungsmassnahmen in die Wege zu leiten. Für die ganze Schweiz einzigartig ist, dass bei der Früherkennung ein jugend- und ein erwachsenenpsychiatrischer Dienst in der Patientenabklärung zusammenarbeiten. Der Leiter der Spezialsprechstunde zieht eine eindrückliche Bilanz. Wer die Entwicklung der moderneren Psychiatrie in den letzten Jahren verfolgt hat, hat wohl festgestellt, dass die Früherkennung psychotischer Erkrankungen ein besonders attraktives Forschungsgebiet ist. Der zweijährlich stattfindende Internationale Früherkennungskongress ist mit weit über tausend Teilnehmern zu einem der bestbesuchten Kongresse im Bereich der Psychiatrie angewachsen und lässt in den wissenschaftlichen Poster-Sitzungen und den «abstract books» die weltweit grosse Zahl der entsprechenden Dienstleistungsangebote und Forschungsprojekte erkennen. Persönlich kenne ich kaum ein anderes Gebiet, auf dem mit so viel Enthusiasmus geforscht wird. Ich habe mich in den letzten Jahren oft gefragt, woher diese Begeisterung stammt. Es gibt natürlich die sachlichen Gründe: Dass die Früherkennung in der gesamten Medizin ein zentrales Thema geworden ist, zeigen die vielen sehr sinnvollen Präventionskampagnen (Brustkrebs, HIV etc.). Auch hat die massive Bettenreduktion in den psychiatrischen Kliniken seit den 70er-Jahren den Ausbau des ambulanten Versorgungssystems notwendig gemacht, um nicht nur Rückfälle psychischer Störungen zu verhindern, sondern eben auch um Erstmanifestationen psychischer Erkrankungen frühzeitig erkennen und eine stationäre Behandlung vermeiden zu können. Schliesslich ist gut dokumentiert, dass chronifizierte psychotische Störungen wie die Schizophrenien zu den teuersten Krankheiten überhaupt gehören und mit einer Frühbehandlung möglicherweise Kosten für das Gesundheitssystem reduziert werden könnten. Es gibt aber noch einen anderen wichtigen Grund für das grosse Engagement in der Früherfassung von Psychosen: Viele der in diesem Gebiet tätigen Kliniker und Forscher haben jahrelang in Kliniken mit chronisch erkrankten Psychotikern gearbeitet. Wer diese Erfahrung teilt, wird bestätigen, dass die Leidensgeschichten dieser Patientinnen und Patienten und ihre oftmals erheblichen Defizitzustände «unter die Haut gehen». Die Arbeit mit Angehörigen verstärkt die Betroffenheit, und der grosse Einsatz für die frühzeitige Erfassung und Behandlung von Psychosen erscheint auf diesem Hintergrund als nichts anderes als ein Versuch, das enorme Leiden von den Patienten und ihren Familien abzuwenden oder es für sie zu erleichtern. 12 Unterschiedliche Kriterien für die Früherkennung Kann es gelingen, Psychosen frühzeitig zu erkennen? Wer an einem der internationalen Früherkennungs-Kongresse teilnimmt, wird dazu neigen, die Frage zu bejahen. Wer jahrelang in diesem Bereich klinisch und wissenschaftlich gearbeitet und die entsprechende Literatur verfolgt hat, antwortet wohl eher zurückhaltender. Weshalb? Stellen Sie sich zwei Pyramiden vor, die beide Früherkennungssysteme repräsentieren: eine hohe, schmale, und eine etwas breitere. Im ersten System wollen Sie eine möglichst hohe «Trefferquote» erzielen, d.h. sie halten Ausschau nach Patienten, die mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Risiko haben, eine Psychose zu entwickeln. Sie suchen Patienten, die «harte» Kriterien erfüllen: gelegentlich Stimmen hören, wahnhaft anmutende Ideen haben oder bizarres Verhalten zeigen. In wissenschaftlichen und gesundheitspolitischen Diskussionen könnten Sie sich dann rühmen, äusserst exakte Kriterien für die Früherkennung zu besitzen. Wer sagt Ihnen aber, dass Patienten, die vielleicht eine ganze Reihe anderer, «weicherer» Kriterien erfüllen, nicht gleichermassen gefährdet sind? Schliesslich ist aus der Literatur bekannt, dass die ersten Anzeichen einer möglichen beginnenden Psychose oft nicht die «harten» Kriterien sind, sondern ganz andere, wie zum Beispiel der soziale Rückzug und der Leistungsabfall, insbesondere im Jugend- und jungen Erwachsenenalter. Solche Patienten erfassen Sie nur, wenn Sie das zweite, breitere und offenere Früherkennungssystem wählen. Die Gefahr, die dieses System aber birgt, ist der Einschluss zahlreicher Patienten ohne eigentliches Psychose-Risiko. Diese Erfahrung blieb uns in der Spezialsprechstunde nicht erspart. Einerseits wollen wir keine falschen Prognosen machen, andererseits wollen wir vermeiden, dass Angehörige und Patienten uns erst dann kontaktieren können, wenn schon eine Psychose manifest ist. Kritiker werfen einem solchen System vor, für mehr Unruhe als Ruhe zu sorgen. Das Gegenteil ist aber der Fall: Patienten kommen in ein offenes Früherkennungssystem, weil sie unter grossem Leidensdruck stehen und Hilfe suchen. Oftmals gehen den Abklärungen lange Leidensgeschichten voraus, Ängste und Verunsicherung, Monate mit belastenden Situationen für die Familien. In aller Regel werden Menschen nur dann auf einen offenen, niederschwelligen Früherkennungsdienst aufmerksam, wenn sie sich schon mit der Frage auseinandergesetzt haben, ob bei ihnen vielleicht «etwas Ähnliches» vorliege. Während das «geschlossenere» System den Vorteil bietet, kaum Patienten zu erfassen, bei denen gar kein PsychoseRisiko besteht, so liegt der Vorteil beim «offeneren», niederschwelligen Früherkennungs-System darin, dass es sich stark nach den Bedürfnissen der Patienten richtet. Stellen Sie sich vor, Sie haben seit zwei Jahren ein Muttermal, das immer grösser wird. Sie gehen zum Hausarzt, der Ihnen mitteilt, dass Sie doch noch mit dem Besuch des Hautarztes zuwarten sollen, bis das Muttermal wirklich dick und hart geworden ist und möglichst noch heftig juckt und sich entzündet, weil der Hautarzt Sie erst dann empfangen kann, wenn ein «klarer Fall» vorliegt. Wünschten Sie das? Für sich und Ihre Angehörigen? Im Idealfall sollte doch eher eine frühe, rasche Zuweisung zum Hautarzt erfolgen, der Ihnen auf der Stelle kompetent mitteilen kann, ob nun etwas zu tun sei oder nicht – wobei meistens nichts zu tun und die Sache zu vergessen ist. Genauso ist es in unserer Spezialsprechstunde. Wir sehen viele Patienten, bei denen wir nicht nur ein ganzes Familiensystem beruhigen können, sondern auch dann frühzeitig weitertriagieren können, wenn z.B. eine depressive Störung oder eine Angststörung vorliegt. Denn auch bei diesen Störungen ist eine möglichst frühzeitige Behandlung auf jeden Fall sinnvoll und empfehlenswert. Dass unsere «Trefferquote», d.h. die Übergangsrate in eine tatsächliche Psychose, im Vergleich zur Literatur eher klein ist, bereitet uns indes keine Bauchschmerzen. Wir sind froh um jeden Patienten, bei dem wir kein Psychose-Risiko und keine Psychose feststellen können. Und wir können auch ohne eine hohe Übergangsrate ausgezeichnete Forschung betreiben. Sorgfältige diagnostische Abklärung unabdingbar Ein niederschwelliges, «offenes» Früherkennungsangebot verpflichtet natürlich auch: Psychose-ähnliche Symptome sind gar nicht so selten in der Allgemeinbevölkerung und führen längst nicht bei allen Patientinnen und Patienten zum Bedarf einer Behandlung. Insbesondere bei Jugendlichen können Psychose-ähnliche Symptome transitorisch, also vorübergehend, auftreten und Ausdruck eines normativen Prozesses sein. Solche Patienten würden in einem «geschlosseneren» Früherkennungssystem sehr rasch als psychotisch beurteilt und möglicherweise zu Unrecht behandelt werden. Das Angebot einer niederschwelligen Abklärung verpflichtet zur steten, äusserst sorgfältigen differenzial-diagnostischen Abwägung, zum Einbezug psychodynamischer und systemischer Aspekte und zur Berücksichtigung entwicklungspsychologischer Besonderheiten. Ich denke, dass wir in den vergangenen fünf Jahren Bruderholz-Studie im professionellen Wissen um die diagnostische Einschätzung dieser möglichen psychotischen Frühphasen ein ganzes Stück vorangekommen sind. Der bedeutsamste Meilenstein im Laufe dieser fünf Jahre war der Beginn der Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst (KJPD) im Mai 2004. Bis heute ist die Bruderholz-Studie in der ganzen Schweiz die einzige ihrer Art, in der ein jugend- und ein erwachsenenpsychiatrischer Dienst in der Patientenabklärung zusammenarbeiten. Auch über die Landesgrenzen hinaus gibt es nur wenige solcher Kooperationen. Ich denke, dass mich diese Zusammenarbeit mit Jugendlichen bezüglich früher Erkennung kritischer, aber auch offener gemacht hat. Die Früherkennung von Psychosen ist ein Spezialgebiet innerhalb des medizinischen Spezialgebiets Psychiatrie. Während die Neuerkrankungsrate in der Schweiz jährlich schätzungsweise zwischen 700 und 2000 Patienten und Patientinnen beträgt und die Häufigkeit in der Gesamtbevölkerung bei etwa 1 Prozent (!) liegt, entfallen auf einen einzelnen Hausarzt jährlich nur sehr wenige solcher Patienten (1–2). Wir wissen aus eigenen Studien, die ich in insgesamt acht Ländern geleitet habe, dass Hausärzte in der Erkennung psychotischer Frühphasen Defizite aufweisen. Wenn es darum geht, die bekannten Kollateralschäden psychotischer Erkrankungen zu verhindern und möglichst früh abzuklären, ob eine Psychose vorliegt, so kann ein spezialisiertes Früherkennungsangebot nicht als sekundärmedizinische Versorgung, sondern nur als Dienstleistungsangebot mit Primärversorgungscharakter verstanden werden. Eine patientengerechte Früherkennung von Psychosen setzt regelmässigen Kontakt mit solchen Patienten und Patientinnen und mit entsprechenden Fragestellungen voraus. Nur dann ist sie sinnvoll, für die Patienten und Patientinnen, ihre Familien und für das Gesundheitswesen. Über 500mal wurde die Spezialsprechstunde der EPD Bruderholz seit ihrem Bestehen kontaktiert. Über 350 Patienten und Patientinnen wurden abgeklärt und 200 Patienten und Patientinnen in eine Verlaufsstudie aufgenommen. ■ Dr. med. Andor Simon, Oberarzt Externe Psychiatrische Dienste Bruderholz Das Forschungsteam v.l.n.r.: Oben: Andor Simon, Kathrin Stöcklin, Binia Roth Unten: Kerstin Gruber, Solange Zmilacher, Michelle Buergisser 13 Varia Aus den Wohnheimen Spiel, Spass und Plausch Violinenklänge im Windspiel Ein Nachmittag bei der Feuerwehr für Gross und Klein Mehrmals im Jahr organisiert die KultuRaumgruppe – bestehend aus Mitarbeitenden der verschiedenen Bereiche des Wohnheims Windspiel – Freizeitveranstaltungen für die Bewohnerinnen und Bewohner des Wohnheims und Verbringen Sie mit uns einen unvergesslichen Tag und schauen Sie uns auf die Finger für mehr Sicherheit in unseren Spitälern. Im letzten Jahr fand unsere Geisterbahn grossen Zuspruch. Darum wird diese Attraktion auch dieses Jahr nicht fehlen. Wir möchten Ihnen unsere Arbeit näher bringen und mit Ihnen einen schönen gemeinsamen Nachmittag mit viel Spiel, Spass und Plausch verbringen. Haben wir Ihr Interesse geweckt? 1 2 1_Unser «Gespenst» von der letztjährigen Geisterbahn (stv. Kommandant) anderer Einrichtungen. Gegenseitiges Kennenlernen und Begegnungen untereinander stehen dabei im Vordergrund. Auf dem Programm finden sich jahreszeitliche Feste, Kunstausstellungen und Musikveranstaltungen. Diesen Frühling war es ein Violinkonzert. Samstag, 3. November 2007, 13.30 Uhr Treffpunkt: Feuerwehrmagazin BFW KPD/KSL Wiedenhubstrasse, 4410 Liestal Alle sind herzlich eingeladen! Bei Fragen wenden Sie sich an Tel. 061 925 33 33 oder senden Sie uns eine E-Mail: [email protected] 2_Unsere Gäste in Schutzkleidung beim Löschen Yoriko Muto an der Violine 3_Gast in Aktion beim Löschen Wachtmeister Angela Buchmann Betriebsfeuerwehr KPD/KSL Bewohnerinnen und Bewohner des Wohnheims Windspiel und des KAL, deren Angehörige sowie Mitarbeitende besuchten am 27. April dieses Jahres den klassischen Konzertabend mit der Geigerin Yoriko Muto im Wohnheim Windspiel. Die Violinistin spielte Werke von Johann Sebastian Bach, Eugène Ysaye und Niccolò Paganini. In der Pause bot ein Apéro die Gelegenheit, die Künstlerin näher kennenzulernen. 1988 in Tokio geboren, erhielt Yoriko Muto bereits im Alter von zweieinhalb Jahren ihre erste Geigenstunde. Mit acht Jahren nahm sie Unterricht bei Professor Shiro Sumi, einem der bekanntesten Violinpädagogen Japans. Als Zehnjährige gewann sie den ersten Preis am nationalen «Scher-Musikwettbewerb» in Japan. 1999 spielte die junge Künstlerin als Solistin mit dem Sinfonieorchester von Tokio, danach gastierte sie bereits an verschiedenen europäischen Festivals. 2001 gewann sie den Förderpreis beim 1. Internationalen Wettbewerb in Sendai, 2002 trat sie in einem Konzert des staatlichen japanischen Fernsehens (NHK) auf. Mit einem Stipendium der «Yasuda Life Cultural Foundation» begann sie 2003 ihr Violinstudium bei Professor Rainer Kussmaul an der Musikhochschule Freiburg im Breisgau. Bereits dreimal war die Geigerin Meisterschülerin der Baden-Badener «Carl-Flesch-Akademie» und trat im Rahmen dieser Meisterkurse als Solistin zusammen mit der Baden-Badener Philharmonie auf. Sie gewann den «Ruth-Flesch-Gedächtnispreis», ebenso den «Lions-Preis». Yoriko Mutos Auftritt im Wohnheim Windspiel fand beim Publikum grossen Anklang. Die Künstlerin zeigte sich darüber begeistert und freut sich bereits auf ihr nächstes Konzert in Liestal. ■ Simon Heinrich, Sozialpädagoge Wohngruppe Tuuli 3 15 Jahre Wohnheim Wägwiiser – Sommerfest Zweiter Nationaler Spitaltag Der Nationale Spitalverband, H+, und über 60 der ihm angeschlossenen Spitäler, Kliniken und Heime führten am Samstag, 8. September 2007 zum zweiten Mal einen Nationalen Spitaltag durch. Der Tag soll alle zwei Jahre die Plattform bieten, in allen Regionen des Landes auf die Bedeutung und die Anliegen der Spitäler, Kliniken und Heime auf regionaler und nationaler Ebene aufmerksam zu machen. Im Kanton Baselland hat die Koordinations-Konferenz der Kantonsspitäler und der Kantonalen Psychiatrischen Dienste (KOKO) anlässlich des 2. Nationalen Spitaltags gemeinsam diverse Aktionen geplant und durchgeführt, unter anderem eine Plakatkampagne mit einem Sujet des Baselbieter Künstlers Christoph Gloor. ■ Dominique Ehrsam Mitarbeiterin Information 14 2 1 1_Der Aufgabenbereichsleiter Wohnen und Arbeiten, Peter Frei (ganz rechts), gratuliert den Bewohnern und Mitarbeitern des Wohnheimes zum Jubiläum und überreicht ihnen ein Präsent, das Heimleiter Andreas Probst stellvertretend entgegen nimmt. 2_Bei schönem Wetter genossen die Gäste die Feier im neu gestalteten Garten. 4 3_Je später der Abend, umso besser die Stimmung. 4_Der eine oder die Andere schwangen auch das Tanzbein. 3 15 Lehrabschluss Persönlich «Geschafft!» Höhepunkt jeder Berufslehre ist der erfolgreiche Lehrabschluss. In diesem Jahr haben alle acht Lehrabgängerinnen «Im Hause muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland» und Lehrabgänger der Kantonalen Psychiatrischen Dienste die Abschlussprüfung bestanden. Ein wichtiger Meilenstein im Hinblick auf die Berufskarriere ist erreicht. Die Lehrabschlussprüfung ist geschafft, vorbei sind Prüfungsvorbereitungen, der Prüfungsstress, das Bangen um das Prüfungsergebnis. Wir gratulieren den gelernten Berufsleuten ganz herzlich zum erfolgreichen Lehrabschluss. • Elvira Belser, Hauswirtschafterin, 4,6 • Tatjana Braune, Zierpflanzengärtnerin, 5,1 • Vanja Jevtic, Zierpflanzengärtnerin, 4,7 • Angela Saner, Köchin, 4,7 • Roman Stäheli, Fachangestellter Gesundheit, 4,8 • Nicole Renggli, Fachangestellte Gesundheit, Rangnote 5,3 • Nadine Schaufelberger, Fachangestellte Gesundheit, Rangnote 5,5 • Jennifer Fricker, Fachangestellte Gesundheit, Rangnote 5,6 Am diesjährigen Lehrabschlussessen der KPD am 28. Juni 2007 feierten die jungen Berufsleute zusammen mit ihren Lehrmeistern. Für ihre guten Leistungen erhielten die Absolventinnen und Absolventen je einen Blumenstrauss und ein Goldvreneli. An dieser Stelle auch ein Dankeschön an all diejenigen Menschen, welche unsere ehemaligen Lehrlinge mit Engagement und Einsatz durch die Ausbildungszeit begleitet haben. Den jungen Berufsleuten wünschen wir weiterhin alles Gute und viel Erfolg auf dem Weg zum nächsten Meilenstein. ■ Nicole Hurni Sachbearbeiterin Personaldienst Interview mit Peter Niederhauser (alias «Nidi»), Leiter Technik im Kantonalen Altersheim KAL _diagonal: Was hat Sie kürzlich besonders gefreut? Peter Niederhauser: Meine erholsamen Ferien zusammen mit meiner Freundin Vreni in Seefeld im Tirol. _Was hat Sie kürzlich besonders geärgert? Dass es im Kanton Baselland wegen dem «Heimatschutz» immer noch Schwierigkeiten gibt, Solartechnologie auf die Dächer zu bringen! _Was steht auf Ihrem Nachttisch? Das Foto von meinem lieben «Schätzu». _Was hält Sie nachts wach? Nur die Polizei mit Sirene und Blaulicht. _Mit welcher bekannten Persönlichkeit würden Sie gerne ein Abendessen verbringen? Mit Florian Schneider, dem Phantom. _Wo platzieren Sie Ihren Mut auf einer Skala von 0 bis 10? Bei 6, ich kann dann immer noch etwas mutiger werden, «Mein Name ist Eugen» von Klaus Schädelin. Mein Lieb- wenn ich weiss, wie es dort aussieht. lingszitat lautet: «Im Hause muss beginnen, was leuchten _Wenn Sie jetzt ein Buch schrieben, zu welchem Genre soll im Vaterland» von Jeremias Gotthelf. _Welches ist Ihr liebstes Buch? würde es gehören? An einem romantischen Ort mit Wasserrad und Kerzenlicht. Das wäre ein Humorbuch mit viel Witz und Spass. Denn unsere Welt ist schon viel zu humorlos geworden. _Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient? _Welche Charaktereigenschaft Ihres/Ihrer Liebsten Mit kleinen Reparaturen im Haus der Tante. ist für Sie die wichtigste? _Welcher Zeitepoche möchten Sie gerne Wertschätzung, gegenseitiges Vertrauen, Humor und ein wenig «schalkig». _Wo essen Sie am liebsten? einen Besuch abstatten? Bei den alten Handwerkern in der guten, alten Zeit. _Was würden Sie mitnehmen auf eine einsame Insel? Meinen lieben «Schatz» und ein gutes Essen mit Rotwein. _Drei Wünsche haben Sie offen. Wie lauten sie? – Gesundheit und Wohlergehen – Eine zufriedene, gewaltfreie Welt – Ein schönes Miteinander bei gediegenem Essen und gutem Rotwein. _Wenn Sie sich entscheiden müssten: Welches Tier wären Sie am liebsten? Und warum? _In welcher Landschaft fühlen Sie sich «daheim»? Ein kleines Kätzlein, dann würde ich von allen gefüttert In der Basel-Landschaft. und gestreichelt. _Wovon träumen Sie mitten am Tag? _Was macht Sie ganz schnell wütend? Ich habe keine Zeit am Tag zu träumen. Eine aus Gleichgültigkeit verpasste, grosse Chance. v.l.n.r.: Tatjana Braune, Vanja Jevtic, Elvira Belser, Jennifer Fricker, Angela Saner (Roman Stäheli, Nicole Renggli und Nadine Schaufelberger konnten nicht am Essen teilnehmen.) 16 _Wovon sind Sie Fan? _Was weckt Ihre Leidenschaft? Dixieland und Tanz bis in den Morgen. Von meiner lieben Freundin Vreni. 17 Varia Personelles Eindrücke von der 14. Jazz-Matinee vom 19. August 2007 mit ökumenischem gottesdienst und den melody makers 1. Juli bis 30. september 2007 Jubiläen August Eintritte Juli 2 1 3 1_Die Baselbieter Jazz-Formation ist in der Region bestens bekannt und lockte eine grosse Zahl Besucher an. 2_Swingender, fröhlicher Dixieland, dargeboten mit viel Humor und Leidenschaft: Das sind die Melody Makers. 3_Anita Kuster begleitete den Gottesdienst mit Alphorn- und Posaunenklängen. 4 Dominique Ehrsam, Mitarbeiterin Information 5 4_Landratspräsidentin Esther Maag und «euse» Erich Straumann, ehemaliger Regierungsrat und kandidierender Ständerat 5_Direktor Hans-Peter Ulmann (Mitte) mit Franz Zumthor, ehemaliger Präsident der Aufsichtskommission der Spitäler, und dessen Gattin Ruth Zumthor kreuz & quer Was wurde zum zweiten Mal überhaupt am 8. September in der ganzen Schweiz gefeiert? Fremdwort für Ess-Brechsucht. Dies ist ein zentraler Aspekt des neuen KPD-Anlasses «Märt und Begegnig». Unser Gast ist seit dem 1. Juli Mitglied dieses wichtigen Baselbieter Gremiums. Ein Internetvergleichsdienst, der im Sommer für Aufregung in den Spitälern sorgte. Wenn etwas nach Jeremias Gotthelf leuchten soll, muss es dort beginnen. Diese Münze bekommen jedes Jahr unsere Lehrabsolventinnen und -absolventen. Woher kommt die Violinistin, die im Wohnheim Windspiel auftrat? (Stadt) 18 a Die Lösung finden Sie auf dem KPD-Intranet und unter www.kpd.ch. Bielser Susanne Assistentin Leitung Logistik Logistik KPD Bucher Edith Dipl. Pfelgefachfrau Pflegedienst KPK/ KAL Kocher Andreas Sozialpädagoge i.A. Wohnheim Windspiel Meteleshko Lyudmyla Assistenzärztin Ärztlicher Dienst KPK Neyerlin Andreas Angestellter AUB IAP AuB Robison Natalie Psychologin PG KJPD Liestal Röhrich Linda Leiterin Reinigung Logistik KPD Selvarajah Mahendrarajah Mitarbeiterin Küche Küche KPD Wüthrich Daniela Sozialpädagogin i.A. Wohnheim Windspiel Bachofner Dominik Lehrling Pflegedienst KPK Glaser Corinne Lehrtochter Pflegedienst KPK Krähenbühl Sandra Lehrtochter Pflegedienst KPK Anceschi Stephanie Lehrtochter Pflegedienst KPK/KAL Baumgartner Simone Dipl. Pflegefachfrau Pflegedienst KPK/KAL Eminger Nadine Lehrtochter Pflegedienst KPK Fisch Alexandra Lehrtochter Pflegedienst KPK Forster Florian Assistenzarzt Ärztlicher Dienst KPK Imhof-Hagetan Harieta Sozialpädagogin Wohheim Wägwiiser Kivelä Marjatta Dipl. Pflegefachfrau mbA Pflegedienst KPK Lehner Lucien Lehrling Küche KPD Leon Nira Lehrtochter Pflegedienst KPK/KAL Messmer Tamara Lehrtochter Pflegedienst KPK Morgenroth Angelika Lehrtochter Pflegedienst KPK/KAL Moser Isabelle Psychologin PG EPD Bruderholz Schaufelberger Nadine Fachangestellte Gesundheit Pflegedienst KPK Schilt-Stohler Therese Angestellte AUB IAP AuB Siegrist Carmen Lehrtochter Pflegedienst KPK Sylmetaj Faton Dipl. Pflegefachfrau Pflegedienst KPK Thüring-Schmidt Marion Leiterin Aktivierungstherapie Pflegedienst KPK/KAL Werfeli Andrea Sozialpädagogin i.A. Wohheim Wägwiiser Bürgin Stefanie Lehrtochter Pflegedienst KPK/KAL Bindal Sabiha Lehrtochter Pflegedienst KPK/KAL Kreuzer Corinne Lehrtochter Pflegedienst KPK/KAL Leuenberger Sara Lehrtochter Pflegedienst KPK/KAL Zimmermann Selina Lehrtochter Gärtnerei KPD Ackermann Tanja Pflegeassistentin Pflegedienst KPK Belser Elvira Mitarbeiterin Küche Küche KPD Bähler Gisela Psychologin Psychologischer Dienst KPK Herb Monika Psychologin PG Psychologischer Dienst KPK Saner Angela Köchin Küche KPD September Benz Michael Assistenzarzt EPD Bruderholz Gasser Andreas Assistenzärztin Ärztlicher Dienst KPK Gafner-Bossert Edith Stv. Abteilungsleiterin Pflegedienst KPK/KAL Giger Michelle Assistenzärztin DBL Liestal Martin Julia Dipl. Ergotherapeutin Pflegedienst/ Atelier KPK Vogel Susanne Dipl. Pflegefachfrau Pflegedienst KPK PensionierT 10 Jahre 1.9.2007 Stutz-Zemp Hanspeter 1.6.2007 Palmieri Ingrid 1.7.2007 Brändle Christoph 1.7.2007 Niederhauser-Baumgartner Peter 15.7.2007 Peixeiro Laurinda 1.8.2007 Clerc Maryanne 1.8.2007 Mercay Peter 1.8.2007 Von Arx Cuny Erika 22.9.2007 Müller Karin 1.9.2007 Zeller-Wiedmer Alfred 1.7.2007 Zimmerli Franz 15 Jahre 1.7.2007 Candar-Turkanil Mehmet 1.7.2007 Stäubli Max 1.8.2007 Salerno-Aerne Elisabeth 1.9.2007 Epple-Rossbach Heinz 1.9.2007 Meister Gisiger Marlis 1.9.2007 Wanner-Schenk Jörg 25 Jahre 1.7.2007 Pavlovic-Jedrinovic Kata 1.7.2007 Seminara Maria-Grazia 1.9.2007 Gisin-Dätwiler Andre 1.9.2007 Zedi-Kunz Christa 30 Jahre 20 Jahre 1.7.2007 Fankhauser-Grunder Käthy 1.7.2007 Tschudin-Schelker Andreas 1.7.2007 Nyffenegger Hannelore 35 Jahre 1.9.2007 Giallombardo Antonio 11.9.2007 Krebs Hanspeter 19 Impressum Herausgeber Direktion Kantonale Psychiatrische Dienste Baselland Redaktion Dominique Ehrsam Redaktionelle Bearbeitung Heinz Heer, Basel Gestaltung vista point, Basel Titelfoto: Bettina Schneider, Basel Kunst in der Psychiatrie Ausstellung mit Christoph Hohler und Raymond Waydelich Vernissage A P.P. 4410 Liestal Freitag, 2. November 2007 17.30 bis 21 Uhr Bienentalstrasse 7, 4410 Liestal Druck Lüdin AG, Liestal diagonal erscheint 3 mal jährlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kantonalen Psychiatrischen Dienste sind eingeladen, Themenvorschläge, Artikel oder Berichte einzureichen. Wenden Sie sich dazu an die Redaktionsleitung oder an eine der folgenden Kontaktpersonen aus Ihrem Bereich: Renata Balmer, Alterspsychiatrie Bereich III KPK Dr. Charles Battegay, Ärztlicher Dienst KPK Madlen Blösch, DBL und KJPD Irene Pia Hirzel, Personal Susanne Bielser, Logistik Stefan Lohner, Betriebskommission Lenka Svejda, EPD Cecile Weiz, Wohnheime Diana Wieland, Pflegedienst KPK